Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Gedankenflüge in Lyrik und Prosa, ein bunte Mischung über Liebe und Leid, viel Glück und auch ein klein wenig Pech, oft mit Humor gewürzt, philosophisch pointiert, stets unterhaltsam, eben Texte, die man nicht so schnell vergisst und gelegentlich auch selbst zum Besten geben kann.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 92
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Gedankenflüge
Gedichte und Geschichten
von
Toni Feller
Impressum:
Cover: Karsten Sturm-Chichili Agency
Foto: fotolia.de
© 110th / Chichili Agency 2014
EPUB ISBN 978-3-95865-113-5
MOBI ISBN 978-3-95865-114-2
Urheberrechtshinweis:
Du bist mit all
den anderen
in jenem
großen luftleeren
dunklen Raum
gefangen
und dann streckt sich
ausgerechnet dir
eine Hand entgegen
die dich befreien
dich vor dem Ersticken
vor dem Erblinden retten
und dir helfen kann
der alle Empfindungen
und Gedanken
gierig verschlingenden Zeit
wirksam zu trotzen
Nur ein Narr würde
diese Hand nicht ergreifen
Vielleicht wachsen dir Flügel
wenn du die Angst besiegst
Flügel
die dich so hoch tragen
dass du das ganze Ausmaß
deines Glückes
das dir jemals
widerfahren kann
unter dir ausgebreitet siehst
und Flügel
mit denen du im Sturzflug
an jeder beliebigen Stelle
in das bunte Meer
der Glückseligkeit
eintauchen kannst
Lasse dich treiben
gleich einem
Herbstblatt im Wind
wie weit
wohin
frage nicht
koste es aus
das Spiel
in Höhen und Tiefen
das sanfte beschwingte
Dahingleiten
die rasante Fahrt
im tobenden Sturm
und wenn du
hochgewirbelt wirst
in schwindelerregende Höhen
hab’ keine Angst
schreie vor Entzücken
Und sei dir stets bewusst
welch schönes Kleid du trägst
welch herrliche Farben
dich schmücken.
Warte nicht auf den Regen
der dich zu Boden drückt
dich bewegungslos macht
Fliege einfach mit dem Wind
der Sonne entgegen
Es gibt doch
immer wieder Tage
die aus dem
Kalender fallen
Fange sie auf
und halte sie fest
bevor sie
auf den Boden
aufschlagen
und ihr feines
kunstvoll
bemaltes
Porzellan
in tausend
Scherben
Zerspringt
Wer das
unstillbare Verlangen
in sich trägt
wie ein Vogel
unendlich weit
durch die Lüfte
zu fliegen
der hat vielleicht
eine leise Ahnung davon
was wirkliche
Freiheit ist
Irgendwann stehst du
vor der Entscheidung
zwischen Käfig oder Freiheit
Vor der Wahl
zwischen dem
was eigentlich immer ist
oder dem
was es da noch
zu entdecken gibt
Aber viele Menschen
sind als Treibholz geboren
sie lassen sich nur
an der Oberfläche
des Lebens treiben
ohne es jemals richtig
kennen gelernt zu haben
sie wissen nicht
wie tief das Meer ist
und welche Schätze
es auf seinem Grund
verborgen hält
Andere wiederum
sitzen in einem Zug
öffnen zwar ab und zu
das Fenster
schauen hinaus
und freuen sich
an der wunderschönen
Landschaft
die vorbeihuscht
sie riechen jedoch
nicht den Duft
der Wiesen und Wälder
Und keiner von ihnen
springt aus dem fahrenden Zug
oder zieht die Notbremse
keiner steigt einfach
am nächsten Bahnhof aus
weit entfernt vom
vermeintlichen Ziel
das bei genauem
Hinsehen eigentlich
gar nicht das Ziel sein kann
Diejenigen
die sich hinter
der Ausrede verschanzen
ihre eigenen Grenzen zu kennen
sollten sich zumindest
darüber bewusst werden
dass das
unvergleichliche Abenteuer
Fremdes zu entdecken
doch nur der erleben kann
der den Mut hat
Grenzen zu überschreiten
Es gibt vieles
das zwischen
uns Menschen
einfach
totgeschwiegen
wird
Sind deshalb
so viele Gespräche
nur leere Hülsen
so viele Gesichter
nur Masken
Man sagt
mir nach
ich verlange
zu viel
zu viel
von mir
von mir
und den Meinen
Aber ist nicht der
der nichts verlangt
zeit seines Lebens
auf verlorenem Posten
Das Privileg der Jugend
ist die Unerfahrenheit
das Entdecken
all jener Dinge
über die die Alten
schon längst
Bescheid wissen
Und der Vorzug der Alten
ist ihr Wissen
das sie gerne
gegenüber der Jugend
in die Waagschale werfen
Aber ist das Wissen nicht
ein schlechter Tausch
gegen das Abenteuer
das nur den jungen
Unerfahrenen
zuteil werden kann
Seelenverwandt
die gleiche Manie
hast mich Freund genannt
voll Poesie
Welch ein Glück
dich zu kennen
ich denk zurück
werde es Fügung nennen
Es ist mein Hoffen
Zeit wird entscheiden
hält alles offen
wie wohl wäre es mir
könnten wir ewig
Freunde bleiben
Lautlos sanft
wie eine kleine weiße Wolke
erschien sie plötzlich
am sonst leeren Himmel
Anmutig grazil
ihr Körper
das Gesicht
beängstigend makellos
Augen von unergründlicher
Tiefe sprechend
in geheimen Worten
entwaffnend das Lachen
Verführung pur
das Spiel ihrer Lippen
Es sind nicht nur die Haare
deren seidenmatter Glanz
so unglaublich
anmutig wirkt
Es sind nicht nur die Augen
die eine geheimnisvolle
teilweise auch ängstliche
Sprache sprechen
und dennoch leuchten
wie der Morgentau
bei der ersten Berührung
der Sonne
Es sind nicht nur diese
unbegreiflich schönen Hände
von der Stimme
ganz zu schweigen
Es ist nicht nur der Mund
der leicht geöffnet
einer Lotosblüte gleicht
Und es sind nicht nur die Beine
die elfengleich
über den Boden schweben
es ist nicht nur
es ist mehr
viel meh
tausendmal mehr
Zarter Hauch
kurzer heißer Atemzug
Verstand im Abseits
Herzflimmern akut
tausend Schmetterlinge
im Bauch
weiche Knie
ungestillte Sehnsucht
ewig die Erinnerung
Wenn mich
deine Liebe erfasst
wie eine unbekannte
göttliche Macht
und mich fortträgt
in ein Land
das kein Mensch
zuvor betreten
in dem es
keine Straßen
keine Häuser
keinen Lärm gibt
nur Glück im Überfluss
nichts als Glück
und eine alles
umfassende Wärme
dann wünsche ich mir
in diesem Augenblick
zu sterben
weil ich Angst habe
so etwas nie wieder
erleben zu dürfen
oder weil ich Angst habe
alles ist nur ein Traum
Seit du mein Herz
erobert hast
schlägt es Saltos
und muss
dabei aufpassen
dass es nicht auf
den Kopf fällt
Dann nämlich
könnte es sein
dass es niemals
mehr schlägt
Über uns scheint
die Sonne
auch bei Nacht
über uns scheint
der Mond und
die Sterne funkeln
auch bei Tag
stets begleitet uns
ein Regenbogen
obwohl es keinen
Regen gibt
und du fragst warum
Warum fragst du
spürst du nicht
die Macht der Liebe
Haut wie Alabaster
Weiß
wie frisch
gefallener Schnee
rein wie die Seele
einer neugeborenen
Antilope
weich und zart
wie feinster Samt
und irgendwo versteckt
Oasen köstlichster Erquickung
Viele Blumen blühen auf der Wiese
doch keine blüht so schön wie diese
Ihre Farben leuchtend bunt
der Blütenkelch ein Frauenmund
graziös der Stiel
die Blätter kräftig grün
so wundervoll entzückend
kann nur diese eine blüh’n
Wie eine Nymphe gleitet
sie durch das tiefe
klare Wasser
zerteilt die kleinen
glitzernden Wellen
Ihr nasses Haar klebt
an der bloßen Haut
wo Perlen haften bleiben
die Sonnenstrahlen
reflektieren
und geheime Wünsche
wecken
Es wäre noch Zeit gewesen
obwohl die Nacht brach schnell herein
in seinen Augen abzulesen
was morgen ohne ihn wird sein
Doch die Gefühle
einst so tief
im Überfluss zuhauf
waren plötzlich nicht mehr da
ein Film vor ihren Augen lief
erschreckt nahm sie in Kauf
dass sie ihn niemals wieder sah
Heiß
und schnell
und lichterloh
Flammen fressen
den Verstand
schlagen heimlich
tiefe Wunden
und sehr bald
wäre man gottfroh
hätte man den andern
nie gekannt
Es gibt Gefühle
die fallen wie ein
Heuschreckenschwarm
über dich her
fressen alles auf
deinen Verstand
dein Herz
deine Seele
Und wenn sie alles
aufgefressen haben
verschwinden sie wieder
so als ob es sie nie
gegeben hätte
Ist das nicht seltsam
Und dann kommen
diese Augenblicke
diese Minuten
diese Stunden
diese Tage
wo die Sehnsucht
nach dir ins
Unermessliche
Wächst
wo du in meinen
Gedanken
allgegenwärtig bist
wo ich dich
überall suche
wo ich mich an
jeden Strohhalm
des Wiedersehens
klammere
wo ich von Unruhe
zerfressen werde
wo mein Herz zu
zerreißen droht
und wo es am Ende
nur noch Tränen
gibt
Du bist für immer fort
an einem fremden Ort
ich kann dich nicht sehen
kann nicht verstehen
warum wir getrennt
warum Sehnsucht verbrennt
woran wir glaubten
als wir die Nächte den Tagen raubten
Meine Gedanken
überwinden die Schranken
und bringen dich zu mir
holen alles von dir
Deine zauberhaften Lippen
dieser süße Mund
er ist der Grund
weshalb ich träume und lache
weshalb ich weine und lache
Deiner Stimme sinnlicher Klang
der lieblich in meine Ohren drang
und der köstliche Duft deiner Haut
der mir gleich so vertraut
Deiner Augen Leidenschaft
deiner Liebe Kraft
und auch deine Gedanken
aber da beginne ich zu wanken
Aus dem Nirgendwo
auf mageren Boden
gefallen
dennoch gekeimt
aufgegangen
im ersten zarten Grün
tiefe Wurzeln
gegraben
jedem Sturme trotzend
und immer wieder
blühend
in lieblichsten Farben
von unsichtbarer Hand
gepflegt
Der Himmel blau,
das Moos so weich,
die Luft so lau
das Wasser warm im kleinen Teich.
Endlich, endlich ...
vor dem heiß ersehnten Ziel,
das noch gestern weit entfernt,
genießt er dieses Spiel,
denn eines hatte er gelernt:
Eile wäre jetzt fehl am Platz,
Geduld ist angesagt,
wenn man bei seinem Schatz
den letzten Schritt noch wagt.
Er beginnt sie zu entkleiden,
ganz langsam und mit viel Bedacht,
will forsches Drängen wohl vermeiden,
und geben auf die zarte Blume Acht.
Und wie mit Zauberhand,
so flink und so behend,
fiel auch sein Gewand,
er hat da schon Talent.
Doch grad in diesem Augenblick,
es wäre so schön gewesen,
sticht ihm ins Genick
ein kleines giftiges Wesen.
Er schlägt, klatscht und flucht dann leise,
will streben weiter nach dem Glück,
in gekonnt galanter Weise,
doch das Tierchen kommt zurück.
Ssss... summt es an seinem Ohr,
nicht allein, jetzt sind es mehr,
es ist bereits ein großer Chor,
der dämpft sein sündiges Begehr.
Ein Stich! Nein drei, nein vier
in seinen bloßen Rücken
bringt ihn zur Verzweiflung schier,
das Zärtlichsein will nicht mehr glücken.
Eilig schreitet er zur Tat,
das Ziel schon fast erreicht,
er weiß sich kaum noch Rat,
ein Rückzug wär’ jetzt leicht.
Doch des Feuers Flamme brennt schon lichterloh,
abgelegt sind Scham und Ziererei,
dabei wäre er so froh,
wenn das Ganze schon vorbei.
Stiche unten, oben, in der Mitte,
an gar empfindlich erogenen Zonen,
unnütz seine Bitte,
ihn gnädig zu verschonen.
Und sie, gebettet auf dem weichen Moos,
bäumt sich ihm entgegen,
geschützt durch ihn, fast atemlos,