Gedankenpuzzle - Ernst Merz - E-Book

Gedankenpuzzle E-Book

Ernst Merz

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Beschreibung

Lyrisches Gedanken-Potpourri-Puzzle. Moderne und klassische Gedichte, Limericks und Drabbles, eingebettet in Kunstwerken von Werner Noske.

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Ernst Merz

Der 1945 geborene Lyriker lebt seit 1993 in Pforzheim.

Von 1960 - 1962 war er als Volkskorrespondent für die Lausitzer Rundschau tätig.

Seit Eintritt in den Ruhestand widmet sich der gelernte Ingenieur-Pädagoge dem Schreiben von gereimten Gedichten, tiefgründig, aber auch oftmals mit Humor angereichert.

Seine Themen rollen nicht nur gesellschaftliche oder gesellschaftspolitische Probleme auf, sondern beschreiben auch gerne die Natur und die Liebe.

Im Jahr 2017 kam ein neuer Gedicht-Stil hinzu.

Ernst Merz hat neben seinen eigenen Büchern, Veröffentlichungen in Zeitschriften und diversen Anthologien.

www.goldstadt-autoren.de

Lyrisches

Gedanken-Potpourri-Puzzle

Moderne und klassische Gedichte, Limericks und Drabbles

Werner Noske - Ideen, Themen, Raster Collage 1973

Inhaltsverzeichnis

Dezemberblues

Balance

Aus Bildern entnommen

Beziehungshürden

Blindheit und Taubheit

Blütenverzauberte Pracht

Bohrende Zweifel

Buntschwund

Des Herbstes Augenblicke

Die drei Grazien

Die Nacht der dunklen Mächte

Dusel

Eindeutig zweideutig

Feminine Fantasien

Gedankenpuzzle

Geballte Ladung

Geläutert

Drabble

Augenblicke

Limericks

Gelebtes Leben

Giftnattern

Grauenvolles Grau

Im Auengrund

im richtigen moment

Im Zoo

Inferno

Gedankenwirrwarr

Glück im Pech

Das Felsenöhr-Orakel

Geteilte Macht

Gelungene Überraschung

Kopfkinoeskapaden

Kongruentverhalten

Maiensonnenstrahlen

Märchenhafte Begegnung

Kunterbunt

Die kleinen Dinge

Drabble

Böse Menschen, böse Tiere

Limericks

Mieses Psychospiel

Eine Smaragdeidechse

Bleibende Bilder

Nachtgesellen

Moorhuhnjagd

Nackte Schönheit

Nordostgeflüster

Neubeginn

Nie Schwein

Platonische Liebe

Prophet in spe

Raritätenfund

Offenen Auges

Schizophrenes Ich

rührig

Ruf der Ferne

Rätselhafter Fund

Sehr speziell

Drabble

Höllenangst

Limericks

Sie schaffen das

Standpauke

Sinnestäuschung

Sternentaler

Strandinspektion

Ungeteilte Freude

Urlaubsfeeling

Vergänglich

Unter Zypressen

Verzockt

Von null auf hundert

Wider Willen

Winteremotionen

Weisheit

Monstermythos

Zwischen Welten

Wesenswandel

Jahresendzäsur

Das letzte: Drabble

Finaler Schlag

Limericks

Zombiegleich

Angstikonen

Herzschlagecho

Angriff aus dem All

Barfalle

Verkappte Nikoläuse

Karawane der Natur

Der ganz normale Wahnsinn

Neuanfang

Amen

Tiefblau auf Weiß

Gefühlsrausch

Liebe schafft Leiden

Werner Noske

Dezemberblues

Bereit,

die Stille zu ertragen.

Sie schlich sich in mein Sein hinein,

der Lebensbaum,

er ist Vergangenheit.

Bin ganz allein

und wein.

In mir leis Stimmen sagen:

Entsteig dem Traum,

hör auf zu klagen,

lechz laut

nach neuer Lust.

Ergeben

liegt das Leben,

zu Füßen dir im Licht.

Dem Frust

wird jeder Spalt verbaut.

Genieß vom Glück,

so lang es reicht,

bis seicht,

die Stille von dir weicht,

schau nicht zurück.

Wirst seh'n,

die Einsamkeit verbleicht.

Balance

Duftgeschwängert zieht der Lenz ins Land,

würdevoll im Florabuntgewand,

Hand in Hand mit Taglichtdifferenz.

Frühjahrstiefgefühl schürt Liebesglut,

Wintergut schmilzt in der Sonnenflut,

schlängelnd fließt es sanft in Bächlein ein.

Diese plätschern unbekümmert froh dahin,

über Stock und Stein,

später reißend, vorerst ungefährlich, klein.

Jahresanfang feiert Neubeginn.

Selbst die Fauna ist zum Nachwuchssprung bereit,

erste Brut den Weg ins Leben fand,

im Stand, im Flug, als Kämpfer, absolut.

Nichts vermag die Traumidylle zu zerstören,

rundum friedlich weit und breit.

Leis nur raunen Winde, kaum zu hören,

stören nicht, betören.

Lauernd wartet eine Spinne,

hochsensibel ihre Sinne.

Kleininsekten im Gewimmel, Glockenferngebimmel,

hinter Schäfchenwolken thront der Stahlblauendloshimmel.

Eins mit der Natur,

sind Tiere, Wald und Flur.

Scheinbar fristenteilt in Trance,

ist das Leben in Balance,

Harmonie begleitet diese Frühjahrskur.

Aus Bildern entnommen

Das mich faszinierende Braun deiner Augen,

in sie sich zu saugen,

kommt einer Hypnose fast gleich.

So herzensgut weich, voller innerer Güte,

entsenden Iriden den Anflug von Scheu.

Auf Bildern, in reifender Blüte,

zeigst du dich als herzensgut, zartfühlend, treu.

Du liebst tiefe Liebe,

lebst ohne Erwartung,

in deiner ureigenen Art.

Lässt treiben dich gern mal im Großstadtgetriebe,

genießt, ohne Eile, den Spätsonnenschein.

Wer suchet, der findet,

dein Herz muss nicht suchen,

es öffnet sich schlossbefreit, wie von allein.

Kennst du nicht die Bauchrumor-Schmetterlingstriebe?

Wenn Liebe sich spiegelt,

dann wird sie dich buchen,

am Anfang sehr zart,

verhalten und smart,

es sei denn, du hast deine Seele verriegelt.

Beziehungshürden

Du ließest mir als Pech vom Anfangsglück,

allein das Puzzlescherbenspiel zurück.

Versuch es mühevoll zu kleben,

mit tiefer Liebe zu beleben

und ordne all die Teile Stück um Stück.

Ich will nicht klagen,

Beweggründe, sie selbstkritisch zu hinterfragen,

was brachte unser Haus zum Beben?

In Tagen voller Harmonie,

sah ich das nie,

was dich bedrückte, von mir entrückte.

Aus all den Trümmern,

werd ich die Einzelteile kitten und bitten,

entschwundenes Vertrauen aufzubauen,

lass es im Keimeszustand nicht verkümmern.

Es sollte uns gelingen,

zu meistern, all die Alltagsbürden,

verletzungsfrei Beziehungshürden

angstbefreit zu überspringen.

Ein Neubeginn, kein nachhaltiges Grollen.

Der Wille zählt, wenn beide wir ihn ernsthaft wollen.

Blindheit und Taubheit

Wer konnte es jemals erahnen,

dass endlos Mobilkarawanen,

seit Jahren,

bestehend aus Blech,

die Straßen zerfahren

und restlos verstopfen,

der Mutter Erde zum Pech.

Mit wenigen Wassertropfen,

statt Diesel,

zwar nicht wie ein Wiesel,

erreichten Kamelkarawanen ihr Ziel.

Ihr einstiger Treibstoff war Gras,

gar nicht viel,

das Endprodukt Dünger und Gas.

Verstandesgemäß muss gelingen,

ans rettende Ufer zu springen,

das Chaos der Neuzeit zu stoppen,

nicht länger die Zeit zu verbringen.

Doch Blindheit und Taubheit mutiert zum Tabu,

Verkehr ist am Floppen

und dessen Dichte nimmt permanent zu.

Die unbehend schleppende Wende

spricht Bände,

auf schmelzendem Eise steht weiter die Kuh.

Im Wandel verstreicht Jahr um Jahr,

bewusst wird der Menschheit gewahr,

Gefahr droht, wer dieses verneint

und meint,

lass mich mit der Umwelt in Ruh.

Blütenverzauberte Pracht

Verlockend, die Zartfarben wilden Oleanders,

sah nirgendwo anders,

ihn vielfarbig blühend am Straßenrand stehn,

schon Ende Oktober bereits im Vergehn.

Als üppige Sträucher gedeihen sie prächtig,

besonders in feuchtwarmen Auen,

in Andacht von nah zu beschauen,

ihr durstig Verlangen ist mächtig.

Die mediterranen Blüten versprechen

viel mehr, als ihr schillernder Schein.

Entsprechen dem enzianähnlichen Blütenbestand,

verbreitet im Land,

bringt tausende Sinne ins Wallen.

Ich sauge tiefatmend das Flair in mich ein,

bin längst seiner Scharmoffensive verfallen.

Er zeigt sich als Märchen in Prosa,

in Gelb und in Weiß,

Violett und in Rosa,

bis hin zu Tiefrot.

Der Spätherbst kann all diese Blüten

nicht ewiglich hüten,

wie vieles, sind sie bis zum nächsten Jahr tot.

Verlass, dies ansonsten recht kärgliche Land,

und reich Oleander symbolisch,

zum Teil melancholisch,

zum Abschied die Hand.

Bohrende Zweifel

Sag einer mir, was Liebesschmerz bedeutet,

wenn man aus Angst ein Tränenmeer vergeudet.

Ein Zug ins Glück, er kann so schnell entgleisen,

und Herzen gehen fremdgelockt auf Reisen.

Bin deiner Zuneigung mir nicht gewiss,

ich täglich, sogar stündlich, dich vermiss.

Mein Ich, mein Wertgefühl, es ist gestört,

kein Stoßgebet wird lautlos je gehört.

Komm tröste mich, sag mir, dass du mich liebst,

ein Leben lang mit mir zusammen bliebst.

Schon wenn du weg bist, mach ich mir Gedanken,

dein kühler Abschied bringt mich arg ins Schwanken.

Wär ich mir deiner Zuneigung gewiss

und dich nach kurzer Zeit nicht gleich vermiss,

wie homogen könnt die Beziehung sein.

Wer bleibt im Leben gerne schon allein?