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Authentisch, frech und gnadenlos ehrlich Die Gedichte eines Leiharbeiters zeigen einen ungeschönten Einblick in das Arbeitsleben tausender junger und alter Menschen. Geschrieben auf dem unbezahlten Weg zur Arbeit, während heimlicher Raucherpausen und in den endlosen Momenten, in denen Präsenz statt Arbeit bezahlt wurde. Lyrik von Unten und der Beweis, dass die Erfahrung des Einzelnen, oft mehr über das System, als über das Individuum offenbart.
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Seitenzahl: 13
Für alle unsichtbaren Helfer, welche uns tagtäglich umgeben.
Vorwort
Privatunterricht
Der stille Beobachter
Auf Position
Das Vorurteil isst mit
Fahrstuhldienst
Babsi und die Bauarbeiter
Besinnliche Weihnachten
Von guten und schlechten Chefs
Das Pferd
Lächeln nicht vergessen
Im Krankenhaus
Sie räumen die Tische ab, wenn man gerade nicht hinsieht. Sie schenken beim Fußballspiel auch noch das siebte Bier aus. Sie verkaufen dir auf dem Weihnachtsmarkt deinen Stollen, räumen im Supermarkt die Regale ein, nehmen deine Jacke an der Garderobe an und bringen dir sogar im Krankenhaus dein Essen ins Zimmer. Leiharbeiter sind überall und nirgendwo. Sie werden an Unternehmen verliehen und helfen, wo Hilfe gebraucht wird. Meist sind es Studenten, aber auch Ältere, die einen Nebenverdienst brauchen, Gelernte, die die Flexibilität zu schätzen wissen oder Ungelernte, die nicht wissen wohin. Keiner meiner Kollegen hatte als Kind davon geträumt, sich von immer neuen Vorgesetzten herumkommandieren zu lassen und doch waren wir alle hier.
Ich hatte gerade meine Ausbildung abgeschlossen und wurde bei meinem Wunschstudium abgelehnt. Doch ein Freiwilliges Soziales Jahr ist eine Sache, die man sich leisten können muss und so landete ich beieinem der unzähligen Unternehmen, welche ihr Geld mit dem Verleih von Arbeitskraft verdienten.
An meinem Geburtstag hatte ich mir freigenommen und mein Arbeitgeber schickte mir eine Karte mit einer kleinen Kerze. Dennoch riefen sie an dem Tag mehrfach an.
Und eigentlich bringt es das genau auf den Punkt.
Da ich nichts wusste,
noch nie
ein Tablett
in der Hand hatte,
mein Wein bisher stets
aus dem
Tetrapack kam,