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Worte als verflüssigte Spuren, die Statuen ausgießen. Auslaufende Gedanken, Grenzsteine. Eine Fährte, an dessen Ende es auf den Autor nicht mehr ankommt. Nur Sie. Das Gedicht. Und Ihre Phantasie. "Gedichte im Dunkeln" ist das Buch zur gleichnamigen Lesereihe, bei der die beiden Autoren eine Auswahl der hier enthaltenen Texte in Dunkelheit vortragen. Für wen sind diese Worte? Brauchen die Worte Sie als Publikum? Oder brauchen wir die Worte, um uns zu definieren? Zwischen diesem Grundgerüst lassen die Gedichte von Jürgen de Bassmann und Eva Hoffmann auf unterschiedliche Weise träumen. "Sie lassen eintauchen in das Meer der Dichtkunst, das im Zerrinnen die Zeit auf einem Teller serviert." Michael C. J. Landgraf, Schriftsteller und Generalsekretär des PEN-Zentrums Deutschland
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Seitenzahl: 36
Nur Sie. Das Gedicht. Und Ihre Phantasie.
„Gedichte im Dunkeln“ ist das Buch zur gleichnamigen Lesereihe, bei der die beiden Autoren eine Auswahl der hier enthaltenen Texte in einem dunklen Raum vortragen.
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Und nun: ICH und DU im Dialog der Poesie.
Für Dich. Wen sonst.
VorWORT
Worte
Schnittstelle
weg
In digitalen Volieren
Lücke
Auf Kante
Dieses Haus gehört mir nicht
Mein GrundRiss
Echo
Ein Teller Zeit
Kalenderblätter
Das blaue Tagebuch
Feuerfest
Muffling Memories
Draußen über den Dächern
Verbrenner
Erzähle mir
Maske
Ich geh‘ und nehm‘ mir einen Stock
müde Großstadtballade
Piano
Nimmerwandler
Der Wald in Kinderfarben
Flowers
Paddeln mit Phantomen
Wenn der Regen auswärts isst
Wäscheleine
Hommage an Donhausers Aprikosen
Der Regen. Und der Wind – sein Sohn
Way to go
Novalis
Spaziergang im Garten des Broterwerbs
Ich mag berechenbare Schlampen
Das große „Sonst ...“
Vage Vorstellung
Wiegenlied
Ich selbst und mein
Für einen, der schon alles hat
Wir Ichs
augenstoff
himmelshäupter
Ein Ingwergelb auf großer Fahrt
Der Malerfreund
Mondscheinauge
Makel, ausgewaschen
Früher oder später
Du bist wie ein Hund
Ich, dein Dünger
Die Kuckucksbahn
Zerrinnen der Zeit
Außen, da mag Ruhe sein
Silbenfäden im Siphon
Phoenix, Arizona
Zufall & Zerfall
Tonspur
Leaving Stroke Unit
yantra
Mit dem Kopf unter Wasser
ConJunction
Affin
Der kleine Zug nach Fulda
Mit rundem Rücken der Sternenhimmel
wortopfer
Verflüssigte Seele
Es ist gut
„Edle Lyrik ist das beste Heilmittel gegen die nüchterne Unrast der Zeit“Rainer Maria Rilke
Lyrik ist Balsam. Fein gewählte und kunstvoll verbundene Wortgefüge tun der Seele gut.
Lyrik ist Balsam. Weil die Herausforderung die „Unrast“ ist, von Rainer Maria Rilke erkannt. Das tägliche Allerlei in Familie und Beruf, eine gesellschaftlich spürbare und sich Bahn brechende Unzufriedenheit oder ein medial hyperaktives Vollprogramm.
Lyrik ist Balsam. Sie tut gut, wenn alles „nüchtern“ scheint. Dabei ist die in früheren Jahrhunderten spürbare Hochschätzung der Dichtkunst mit Legenden wie Novalis, Goethe, Schiller, Hölderin und Scheffel kaum mehr zu spüren. Für Aristoteles war Lyrik, neben dem Epos und dem Drama, eine der drei Säulen der Literatur. Daraus ist heute ein kleines Pflänzlein geworden, misst man Erfolg am Sortiment von Buchhandlungen, wo nüchterne Sachbücher neben Romanen dominieren.
Lyrik ist Balsam. Weil die Lyra im Namen steckt. Mit ihr wurde das Lyrische in antiken Zeiten begleitet. Ein leises Musikinstrument, auf das man sich einhören muss, fein gestimmt, um für das Leise sensibel zu sein.
Lyrik ist Balsam. Ein „Heilmittel“, nach Rilke das „Beste“ sogar, für sehr unterschiedliche Seelen. Daher kann und darf sie auch auf unterschiedliche Weise poetisch träumen. Die Texte von Eva Hoffmann und Jürgen de Bassmann offenbaren dies. Ob Lyrik frei improvisiert oder im Endreim getaktet, sie lassen eintauchen in das Meer der Dichtkunst, das im Zerrinnen die Zeit auf einem Teller serviert.
Lyrik ist Balsam. Wie heilsam wird sie erst sein, wenn die „Gedichte im Dunkeln“ dann wirklich im Dunkeln wirken. Ein Lyrik-Erlebnis der besonderen Art, bei dem alle Sinne auf das gesprochene Wort ausgerichtet sind. Welch ein Balsam!
Von Herzen,
Michael C. J. Landgraf
Schriftsteller und Generalsekretär des PEN-Zentrums Deutschland
Dieser Ort könnte schöner kaum sein.
Hier bin ich gefangen. In mir.
Ich kann daraus genauso wenig heraus
wie aus diesen Worten.
Worte. Immer sind es Worte.
Die die Grenze vorgeben.
Mauern bilden, durch die ich nicht dringen kann.
Mich nicht dorthin lassen, wo alles möglich ist.
Wo ich möglich bin. Und du.
Gäbe es die vermaledeite Sprache nicht!
Ich wäre ganz Gefühl. Gewissheit.
Geborgenheit. In deinem Blick.
Wir müssten nur sein.
In diesen Worten finde ich nicht mich. Nicht dich.
Nimm mich mit ins Dunkel,
ich schenk dir Anthrazit.
Halte mich ganz fest, dann
spürst du nicht den Schnitt.
Schaue in mein Auge
als wärs ein Mikroskop.
Ein Auge mit vier Ecken,