Geführte Selbsthypnose - Beate Blumrich - E-Book + Hörbuch

Geführte Selbsthypnose Hörbuch

Beate Blumrich

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Beschreibung

Die größte Kraft liegt in uns selbst! Wie wäre es, die Innere Weisheit kennenzulernen oder unserer eigenen Heilkraft zu begegnen? Was wäre, wenn diese und viele andere Ressourcen zu treuen Begleitern werden und uns helfen, Probleme zu lösen? Das Beste ist: All das liegt bereits in uns! Unser Unbewusstes speichert nicht nur unsere eigenen Lebenserfahrungen, sondern verwahrt auch jahrtausendealtes Wissen, das sich in diesen symbolischen Anteilen ausdrückt. Mittels Selbsthypnose können wir direkt mit unserer Innenwelt koMMunizieren, positive Veränderungen herbeiführen und Lösungen für körperliche und seelische Probleme finden. Selbstorganisatorische Hypnose ist eines der modernsten Hypnotherapie-Verfahren. Es ist hocheffektiv, für jeden leicht erlernbar und lässt sich für viele Probleme erfolgreich nutzen. Die erfahrene Hypnotherapeutin Dr. med. Beate Blumrich führt Schritt für Schritt durch grundlegende Vorgehensweisen und viele fundierte Selbsthypnose-Übungsanleitungen, um mit den inneren Ressourcen in Kontakt zu treten und diese als wertvolle Lösungswerkzeuge zu nutzen. Theoretische Grundlagen vermitteln das nötige Basiswissen, viele Praxisbeispiele zeigen die Heilungschancen.

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Zeit:6 Std. 6 min

Sprecher:Gisa Bergmann
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Dr. med. Beate Blumrich

Geführte Selbsthypnose

Wenn nichts hilft, zaubere!

Die Übungen dieses Buches ersetzen keinesfalls eine professionelle Hypnotherapie! Bei schwerwiegenden Erkrankungen oder Traumata wenden Sie sich bitte an einen professionellen Therapeuten.

Die Ratschläge in diesem Buch sind von Autor und Verlag sorgfältig geprüft, dennoch kann keine Garantie übernommen werden. Jegliche Haftung des Autors bzw. des Verlages und seiner Beauftragten für Gesundheitsschäden sowie Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.

Besuchen Sie uns im Internet unter

www.nymphenburger-verlag.de

© für die Originalausgabe und das eBook:

2016 nymphenburger in der

F. A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH, München.

Alle Rechte vorbehalten.

Umschlaggestaltung: Wolfgang Heinzel

Satz und eBook-Produktion:

Buch-Werkstatt GmbH, Bad Aibling

www.Buch-Werkstatt.de

ISBN 978-3-485-06153-7

Für Martin, Nora, Leon und Malte: Ihr seid die wundervollste Ressource in meinem Leben!

INHALT

DIE HEILSAME KRAFT DER INNEREN BILDER

DIE SELBSTORGANISATORISCHE HYPNOSE

Das Ziel dieses Buches

FINDEN SIE IHR PERSÖNLICHES LESEZIEL

VAKOG-Übung

Teil 1: THEORETISCHE GRUNDLAGEN

Das Unbewusste

Hypnose, Trance und selbstorganisatorische Hypnose

Ich und die anderen: Ihre Persönlichkeitsanteile

Motivation für Denken, Fühlen und Handeln: Selbstrettungs- und Selbstheilungsprinzip

Die Entstehung innerer Bilder: Landschaften, Gestalten, Symbole

Regeln zur Arbeit in Ihren Seelenlandschaften

Teil 2: PRAKTISCHE ANLEITUNGEN

Voraussetzung für die Übungen: Bitten Sie Ihr Unbewusstes um Sicherheit und Unterstützung

Der Startort Ihrer Trance: der sichere Innere Wohlfühlort

Der Innere Freund und Helfer

Das Ressourcenhaus

Die Innere Weisheit

Der Innere Wächter und mutige Beschützer

Der kreative Innere Anteil, der Innere Lösungsanteil und weitere Ressourcen

Verbieter, Saboteure und Widerständler: die Erfolgsverhinderer

Innere Schattenanteile, Problemsymbole und Zweifler

Heilen des Inneren Kindes

Gesund und zentriert

LITERATUREMPFEHLUNGEN

THERAPEUTENLISTE

DANK

DIE HEILSAME KRAFT DER INNEREN BILDER

Als ich ein kleines Mädchen war, wünschte ich mir sehnlichst einen Hund. Leider wohnten wir in einer engen Dreizimmerwohnung in Frankfurt, und dieser Umstand verwehrte mir einen echten vierbeinigen Begleiter bei all meinen Mädchenabenteuern. Also schuf ich ihn mir in der Fantasie! Der Collie war wie sein Filmvorbild Lassie klug und treu und immer an meiner Seite. Mit der Zeit kamen noch viele solcher Fantasiegefährten hinzu. So lag mein schwarzer Stoffpanther nachts am Außenrand des Bettes, um mich vor der Dunkelheit und den Krokodilen unter meinem Bett zu schützen.

Hinzu kam, dass ich schon im Grundschulalter zu einer echten Bücherfresserin wurde. Ich lebte regelrecht in all den Abenteuer- und Fantasygeschichten, in denen es immer um die kreative Bewältigung dramatischer Probleme ging, deren Lösung, so würde ich heute sagen, erst nach Sammlung der notwendigen Ressourcen möglich wurde.

Sehr viel später erst, während meiner Ausbildung zur Hypnotherapeutin, erkannte ich, welch großartiger Strategie ich mich damals bedient hatte, um den Seelennöten, schmerzlichen Konflikten und Verletzungen zu begegnen, die mein reales Leben als Tochter einer schwer alkoholkranken Mutter mit sich gebracht hatte. Konnte ich doch die oft so beängstigenden Erfahrungen meiner realen Welt nicht verstehen und schon gar nicht verarbeiten, hatte – wohl aus Scham – auch nicht das Bedürfnis, mich darüber irgendjemandem mitzuteilen, und so schuf ich nach außen hin ein unkompliziertes Wesen, für dessen eigentliche Nöte sich in der fantasievollen, inneren Seelenlandschaft wahrhaft gute Hilfe fand. Dort gab es Berater, Tröster, Verteidiger, kurzum: Ich konnte dort alle angestauten Gefühle im intensiven sinnlichen Erleben meiner inneren Bilder ausagieren. Dies geschah ganz natürlich, und ich bin heute überzeugt, dass dies meine seelische Unversehrtheit bewahrt hatte. Und mehr noch: Ich habe mir angesichts des äußeren Dramas so auch immer den Zugang zu all den im wahrsten Sinne wunder-vollen, hilf-reichen Kräften und Ressourcen in mir bewahrt!

Sie mögen vielleicht anmerken, dass die Flucht in eine heile innere Parallelwelt kein wahrhaftiger Umgang mit realen Herausforderungen sei. Aber was für Kinder in Ermangelung erwachsener Bewältigungswerkzeuge und vor allem im Zustand der Abhängigkeit vom äußeren Familienrahmen eine kluge, unbewusste Strategie zur Realitätsbewältigung ist, beinhaltet auch für Erwachsene noch die exakt gleichen Ressourcen, vorausgesetzt es gelingt, die beiden Welten konstruktiv miteinander in Einklang zu bringen. Was bei einem Kind ohne bewusste Absicht geschieht, erfordert jedoch vom Erwachsenen ein Reflektieren darüber, ein Erkennen und Verstehen der Botschaften, die das Unbewusste hineinlegt in all die traumgleich auftauchenden Symbole, Wesen und Gegenstände in den inneren Seelenlandschaften, um sie so sinnvoll zur Bewältigung realer Probleme nutzen zu können.

DIE SELBSTORGANISATORISCHE HYPNOSE

Meine kindlichen Lebenserfahrungen haben in mir schon früh den Wunsch geweckt, Ärztin zu werden. Dies, meine eigene, glücklicherweise immer lebendig gebliebene Fantasie sowie die Tatsache, dass ich Zeit meines Lebens ein suchender Geist war, voller Neugier für alles, was mit dem »Wunder Mensch« zu tun hat, führte mich zu außerordentlich spannenden beruflichen Fortbildungen. Das Beste, was ich dabei erfahren durfte, war die Ausbildung in einem der modernsten Hypnotherapie-Verfahren: der selbstorganisatorischen Hypnose. Hier konnte ich meine eigenen Erfahrungen und all die in jahrelanger ärztlicher Arbeit gesammelten Puzzleteilchen zu einem stimmigen Gesamtbild vereinen. Diese fantastische Behandlungsform wurde neben Anderen, insbesondere auch durch meinen Ausbilder Götz Renartz, in Deutschland modernisiert und weiter entwickelt. Hierbei wird nicht, wie in der klassischen Hypnose üblich, direktiv, also quasi im Befehlston, mit therapeutischen Suggestionen gearbeitet, sondern in Teamwork mit dem Patienten-Unbewussten: dessen Weisheit und Lösungskreativität bestimmen den gesamten Behandlungsrahmen. Neben anderen, nicht minder spektakulären Werkzeugen durfte ich die sogenannte Zauberwiesenstrategie® erlernen und diese traf mich wie ein Blitz! All die Fantasie, meine eigenen Kindheitsbilder und viele menschliche Seelenprinzipien erklärten sich mir auf einmal!

Ich lernte, dass hierbei sowohl Problem als auch Lösung und alle Hindernisse auf dem Weg zu derselben auf der Projektionsfläche der inneren Landschaften, der sogenannten Zauberwiese, symbolisiert werden. Man arbeitet in Hypnose und dennoch ganz bewusst und höchst kreativ mit der Macht der inneren Bilder. Hat ein Mensch im Alltag mit einem gravierenden Problem zu kämpfen, wird er nahezu vollständig von diesem bestimmt: Er befindet sich dabei in einer »Problemtrance«, hört und sieht alles nur aus diesem einen Blickwinkel und bewertet, was geschieht, einzig aus dieser eingeengten Perspektive. Der Problemtrance entgegen steht nun aber die therapeutische Trance beim Betreten der inneren Landschaft: Hier nämlich sind die Begrenzungen der Alltagsrealität und somit auch der einengende Blickwinkel aufgehoben, sodass man nun der Fülle der ganzen übrigen Persönlichkeitsanteile wie Mut, Weisheit, Lösungskreativität, selbstfürsorglichen Anteilen und vielen mehr in der fantastischen Welt der eigenen inneren Landschaften begegnen kann. Das Unbewusste greift hierbei auf archetypische, also durch die Menschheitsgeschichte hindurch gereifte, bewahrte und bewährte Wesensprinzipien zurück, die den individuellen Erlebnis- und Bewältigungshorizont erheblich erweitern. Ureigene, in jedem Menschen von Anbeginn angelegte, nie wirklich verloren gegangene, sondern allenfalls durch die gemachten Erfahrungen und anschließenden Bewertungen dieser Erfahrungen »verschüttete« Ressourcen werden wieder freigelegt und dem Bewusstsein zugänglich gemacht. Der problemverursachende Komplex, sei er traumatisch oder durch ungelöste Konflikte entstanden, taucht als Problemsymbol, Problemgestalt oder Problemlandschaft auf, häufig mit bösartigen und furchterregenden Attributen. Aber anders als im alltäglichen Erleben, wo er sich über unerfreuliche körperliche oder seelische Symptome ausdrückt, wird diesem nun mit einer Fülle von Ressourcen leibhaftig begegnet. Motiviert durch die unbewusste Selbstheilungs- und Selbstverwirklichungstendenz und gestärkt durch den Kontakt mit klugen und hilfreichen Persönlichkeitsanteilen, kann eine konstruktive Auseinandersetzung mit dem Problemteil erfolgen. Schlimme, möglicherweise sogar bisher verdrängte Gefühle wie große Angst, Hilflosigkeit, mörderische Wut oder abgrundtiefe Scham können symbolisch angesehen, verstanden, befriedet, somit letztlich transformiert und sinnvoll integriert werden. Die Leid tragenden inneren, häufig kindlichen Anteile, unsere »Inneren Kinder«, werden durch das Erkennen und Nutzen der gesamten Fülle an Ressourcen und damit durch den erwachsenen, selbstverantwortlichen Umgang mit dem Problem zur nachträglichen Reifung und Gesundung gebracht. Unangemessene, früher ausgesprochen sinnvolle, aber seither niemals hinterfragte Denk- und Verhaltensmuster können wirkungsvoll aufgelöst werden. Eine echte Lösung für alle Probleme und Entwicklungsaspekte kann so in wundervoller Weise geschehen. Welch ein fantastisches Werkzeug hatte sich mir offenbart!

Ich war dermaßen fasziniert, dass ich nach 15 Jahren Berufserfahrung als Allgemeinärztin nunmehr seit ca. neun Jahren nahezu ausschließlich als selbstorganisatorische Hypnotherapeutin arbeite. Hatte ich vorher schon Respekt vor der unglaublichen Ausdrucks- und Lösungskreativität des Menschen, wurde ich zunehmend beeindruckt! Ich durfte über die Jahre voller Ehrfurcht teilhaben an fantasievollen Lösungen dramatischer Konflikte und schwerster Traumatisierungen. Dabei erlebte ich, wie gefühlsdichte, tief emotionale Bilder und Geschichten meiner Patienten zu unglaublichen, heilsamen Veränderungen im Alltagsleben führten. Fantasie in ihrer erstaunlichsten Ausprägung, bereitstehend in jedem Menschen, um genutzt zu werden! Das alles auf dem Boden fundierter Wissenschaft, basierend auf Forschungsergebnissen und im Einklang mit den natürlichen Wesensprinzipien des Menschen.

So also wuchs mein Bedürfnis, darüber ein Buch schreiben zu wollen. Dazu ging ich immer wieder selbst in Hypnose. Damit meine ich nicht die Schreibtrance, in die jeder Autor verfällt, sondern ich schrieb das Buch mittels aktiver Selbsthypnosestrategien. Es entstand demnach ein Buch über Hypnose, geschrieben in Hypnose!

Das Ziel dieses Buches

Und nicht mehr und nicht weniger als dies möchte ich mit meinem Buch erreichen:

Es soll Mut und Neugier wecken, sich mit der »wunder-vollen«, »hilfs-bereiten« Fülle der fantastischen Welt der eigenen Seelenlandschaften, ihrer Bewohner und Symbole, zu beschäftigen.Es soll den Horizont der eigenen Selbstwahrnehmung (wieder) so weit machen, wie unsere Natur ihn uns von Anfang an zur Verfügung gestellt hat.Es soll aufzeigen, dass und vor allem wie jeder Mensch sich bewusst und ressourcenstark seinen eigenen Problemen und Blockierungen stellen kann.Es soll verstehen helfen, wie unsere Psyche funktioniert.Es soll helfen, zur eigenen »Ganz-heit«, zum ressourcenvollen Selbst, zurückzufinden.Es soll eine Anleitung zur eigenen konstruktiven Selbsthypnose-Arbeit mit dem Unbewussten über innere Bilder sein.

Ich möchte Sie mit diesem Buch mitnehmen auf eine spannende Reise in Ihre eigenen inneren Seelenlandschaften. In vielen Selbsthypnose-Übungen werden Sie mit Ihrem Unbewussten kommunizieren, können dabei die Symbolik der Wesen, Landschaften und Gegenstände verstehen und auch ihre ganz persönlichen Deutungsmöglichkeiten kennenlernen. Sie werden Bedeutsames zur Psychodynamik Ihrer eigenen Persönlichkeitsanteile erfahren, mit diesen konstruktiv kommunizieren lernen und Sie werden natürlich zu all dem viel Hintergrundwissen erhalten. Überdies werden Sie erfahren, wie Sie sich Ihre Ressourcen über andere Sinneskanäle erschließen können, wenn Sie kein visuell veranlagter Mensch sind.

Viele Beispiele aus meinem therapeutischen Alltag dienen Ihnen zur Veranschaulichung. Dabei werden Sie auch die hypnotherapeutische Behandlung der Essstörung eines 15-jährigen Mädchens auf der Zauberwiese mitverfolgen dürfen.

Und da Ihr Unbewusstes wie ein bester innerer Freund ist, immer schon bedacht auf die Wahrung Ihrer Wesensprinzipien, immer schon bestmöglich Ihrem Leben und Ihrer Selbstentwicklung dienend, werden Sie auch die Signale verstehen lernen, die Ihnen aufzeigen, wann Sie, vielleicht auch nur streckenweise, der Anleitung eines geschulten Therapeuten bedürfen. Denn eines müssen Sie wissen: Dieses Buch kann keine Therapie bei einem ausgebildeten Hypnotherapeuten ersetzen.

Insgesamt werden Sie eine Fülle von Anregungen erhalten, um sich im Vertrauen auf Ihre eigene Heilkompetenz und Lösungskreativität eigenständig auf die Reise nach innen zu begeben. Denn wenn mein Leben und mein Beruf mich etwas Bedeutsames gelehrt haben, dann dies:

Die größte Kraft des Arztes liegt im Patienten selbst!

Ich lade Sie nun ein zu einem spannenden Weg in Ihre Innere Welt, zu einer guten Kommunikation mit Ihrem eigenen Unbewussten und zu »wunder-vollen« und »hilfs-bereiten« Ressourcen!

FINDEN SIE IHR PERSÖNLICHES LESEZIEL

Ich möchte zu Beginn zwei Fragen an Sie richten: Was genau hat Ihre Neugier an diesem Buch geweckt? Mit welchem Aspekt sind Sie in Resonanz gegangen? Sie halten hier ein besonderes Buch in der Hand, denn Ihre individuelle Motivation, es zu lesen, bestimmt maßgeblich, wie Sie es lesen werden.

Es mag Ihnen verwunderlich vorkommen, dass Sie Ihre Motivation zunächst überdenken sollen, aber dieses Buch entfaltet vor Ihrem persönlichen Hintergrund seine eigene Dynamik. Denn Sie lesen nicht nur bewusst – Ihr Unbewusstes liest mit! Und wenn Sie sich bewusst ein Ziel setzen, kann das Unbewusste sehr viel besser auf dessen Realisierung hinwirken. Natürlich können Sie das Buch auch einfach so lesen, Ihr Lösungs- und Erkenntnisgewinn wird jedoch wesentlich größer sein, wenn Sie diese kleine Anfangsübung mitmachen!

Zunächst sollten Sie sich daher einen Moment Zeit nehmen, um sich darüber klar zu werden, mit welcher Absicht Sie dieses Buch lesen wollen. Die Bandbreite der möglichen Gründe reicht von der Lösung eines ganz konkreten Problems über Erkenntniszuwachs bis hin zu persönlichem Wachstum und Reifen auf allen Ebenen Ihres Seins.

Ich stelle Ihnen nun ein Angebot für Formulierungen Ihres persönlichen Leseziels vor, das Sie um Ihre konkreten Aspekte ergänzen sollten. Achtung: Auch, wenn Sie sich von mehreren Punkten angesprochen fühlen, wählen Sie bitte nur eine Zielformulierung aus! Drei Dinge gleichzeitig umzusetzen fällt uns schon bewusst schwer und auch Ihr Unbewusstes kann Sie bei einer klaren Ausrichtung besser unterstützen. Die Liste dient lediglich zur Orientierung:

Ich löse das gesundheitliche (körperliche oder seelische) Problem … (setzen Sie hier bitte die genaue Bezeichnung des Problems oder der Erkrankung ein).Ich verstehe die Ursache des Problems … (bitte konkretisieren).Ich sorge gut für mich.Ich gehe gut mit Stress um.Ich verstehe mich selbst besser.Ich lebe in einer guten Beziehung/in guten Beziehungen.Meine berufliche Arbeit erfüllt mich. Ich ändere dafür, was nötig ist.Ich ändere ein ungutes Verhalten.Ich habe ein starkes und gesundes Selbstbewusstsein.Ich habe ein gutes und gesundes Selbstwertgefühl.Ich verstehe, wie meine Psyche funktioniert.Ich bin mit mir selbst verbunden.Ich fühle mich ganz.

Sollten Sie sich in dieser Aufzählung nicht wiederfinden, können Sie Ihr persönliches Ziel, das Sie mithilfe des Buches realisieren möchten, selbst definieren. Achten Sie dabei bitte auf die Vermeidung von Negierungen (also kein »Ich will weg von …«), sondern formulieren Sie ein positives Ziel (»Ich will hin zu …«), ähnlich wie Sie es in meiner Auflistung vorgefunden haben.

Außerdem sollte Ihr Ziel im Präsens formuliert, konkret und realistisch sein – was immer das für Sie heißen mag! Ein abgetrennter Finger wird Ihnen auch nach der Lektüre des Buches nicht wieder nachgewachsen sein, aber wie dabei das Maximum des Erreichbaren als Zielformulierung lauten könnte, liegt in Ihrem Ermessen! Ich mache Ihnen hier keinerlei Heilsversprechen, jedoch sollten Sie wissen, dass unerwartete Entwicklungen und außergewöhnliche Ergebnisse in Medizin und Psychologie regelmäßig vorkommen. Jedes Jahr gibt es zweihundert bis dreihundert dokumentierte Spontanheilungen schwerster Erkrankungen, die Dunkelziffer ist sicher noch höher. Forschungsergebnisse geben viele Hinweise darauf, dass die Erwartungshaltung gegenüber einer Maßnahme das Ergebnis stark beeinflusst. Wenn Sie Ihr Wissen darüber vertiefen möchten, finden Sie hinten im Buch Empfehlungen zu spannender Literatur.

Formulieren Sie Ihr Ziel bitte immer so, wie es sich für Sie stimmig und gut anfühlt. Und wenn Ihnen gar kein Ziel einfällt, nehmen Sie als Zielformulierung einfach Lesevergnügen oder Erkenntnisgewinn, das wird auf jeden Fall möglich sein.

Sie können das Buch auch mehrfach lesen. Setzen Sie sich zunächst ein kleineres Ziel und lassen Sie sich ermutigen, dann auch ein größeres Thema anzugehen. Sie werden erstaunt sein, wie viel Neues Sie entdecken, das Ihnen beim ersten Lesedurchgang nicht aufgefallen war!

Sie haben Ihr ganz persönliches Leseziel für dieses Buch gefunden? Wunderbar. Schreiben Sie es bitte hier auf:

Ich möchte

Dann beginnt nun die erste Selbsthypnoseübung, die ich zunächst mit Erklärungen versehe, damit Sie das Vorgehen nachvollziehen können. Im Anschluss folgt dann die Übung selbst.

Die erste Übung überschreibe ich mit der Kurzformulierung VAKOG. Dies leitet sich von den Anfangsbuchstaben der Sinnesqualitäten ab, also visuell, akustisch, kinästhetisch, olfaktorisch und gustatorisch. Sich sinnlich in Ihre Vorstellung einzufühlen ist extrem wichtig und wird Ihnen bei den Übungen immer wieder begegnen. Lassen Sie sich ausreichend Zeit, bis der jeweilige Gefühlseindruck lebendig spürbar ist. Es ist nicht nötig, die Augen zu schließen, es erleichtert aber womöglich Ihre Konzentration.

VAKOG-Übung

Zu Beginn nehmen Sie eine entspannte Körperhaltung ein (ich empfehle dabei eher Sitzen als Liegen) und bitten Ihr Unbewusstes um Unterstützung, eine passende und stimmige Zielvorstellung zu entwickeln. Wecken Sie nun Ihre Begeisterung für das Ziel.

Als Erstes machen Sie dazu ein future-pacing, einen beherzten Sprung in die Zukunft. Stellen Sie sich vor, Sie haben das Buch gelesen und Ihr Ziel bereits erreicht. Entwickeln Sie eine freudige, ganz reale Vorstellung von sich selbst in diesem Zustand. Es kann sein, dass Sie ziemlich schnell ein sehr lebendiges Bild von sich erleben. Dieses Gefühlsbild gleicht dann eher einem inneren Sehen, etwa so, als würden Sie sich vorstellen, Sie gingen von Ihrem Wohnzimmer ins Bad. Den Weg kennen Sie und in Ihrem Kopf taucht eine bildliche Vorstellung davon auf. Erwarten Sie also bitte kein klares Augenbild, selbst in Träumen sind die Bilder deutlicher als beim aktiven Visualisieren.

Wenn Sie keine oder nur eine vage Vorstellung von sich in diesem Zielzustand bekommen, wiederholen Sie Ihre Zielformulierung und assoziieren bei den nächsten Schritten ganz frei, welche Sinnesqualitäten stimmig dazu passen.

Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit nacheinander auf die einzelnen Sinnesqualitäten:

Visuell: Gibt es eine besondere Farbe, die gut zu Ihrem Zielgefühl passt? Oder mehrere Farben, ein Farbmuster vielleicht? Wie sehen Sie sich, was tun Sie, wie ist die zu dieser Stimmung passende Umgebung? Was haben Sie an? Gibt es Menschen, die bei Ihnen sind? Lassen Sie sich völlig von Ihrem Gefühl leiten. Sie können in der Draufsicht auf sich sehen oder sich aus Ihrer Innensicht wahrnehmen, beides ist in Ordnung. Es muss kein realer Ort auftauchen, auch logisch muss dabei nichts sein. Vielleicht hatten Sie dieses Gefühl aber schon mal an einem bestimmten Ort oder in einer bestimmten Situation – Sie können sich dann über die Erinnerung leichter in Kontakt mit dem guten Zielgefühl bringen. Nehmen Sie alle visuellen Eindrücke wahr, die auftauchen. Behalten Sie einen besonderen Fokus auf dem Farbeindruck, der am stimmigsten zu Ihrem Zielgefühl passt. Das gelingt intuitiv häufig sogar Menschen, die sich mit der Wahrnehmung konkreterer Bilder schwertun. Versuchen Sie, sich auf oder in dem passenden Farbeindruck wahrzunehmen (die Farbe/n hüllen Sie angenehm ein, Sie stehen darauf etc.).

Akustisch: Welcher Höreindruck macht dieses Zielgefühl für Sie noch stärker spürbar? Eine passende Melodie, ein Ton, eine Harmonie? Ein Lachen, ein Naturgeräusch? Oder eine wohlige Stille? Der Höreindruck muss nicht logisch zu dem visuellen Eindruck passen, folgen Sie dabei nur Ihrem Gefühl.

Kinästhetisch (Körperempfinden): Wo und wie merken Sie das Zielgefühl im Körper? Achten Sie auf Ihre körperlichen Reaktionen: Schlägt Ihr Herz ruhiger, können Sie leichter atmen, spüren Sie eine Wärme im Bauch, eine Weite in der Brust? Verursacht es ein Kribbeln, eine Leichtigkeit? Möchten Sie springen, tanzen, fliegen? Fühlen Sie Wind auf Ihrer Haut, ein Streicheln, ein Eingehülltsein? Folgen Sie wieder ganz Ihrem Gefühl, ohne eine bestimmte Erwartung zu haben.

Olfaktorisch (Geruchssinn): Gibt es einen passenden Duft, der Ihr Zielgefühl noch stärker macht? Ein Parfüm oder einen Naturduft wie Blumen, Meer, Wald, Wiese, frische Bergluft? Oder ist es ein ganz anderer Geruch? Wieder wird Ihr Gefühl Sie leiten – womöglich greift es auch hier auf eine Erfahrung zurück, einen wunderbaren Geruch, den Sie mit diesem Zielgefühl schon mal erlebt haben.

Achtung bei Allergien: Wenn Sie Heuschnupfen haben, kann die lebendige Geruchsvorstellung einer blühenden Wiese Symptome verursachen! Wählen Sie dann lieber einen reizfreien Duft, selbst wenn das nur der zweitbeste ist.

Gustatorisch (Geschmackssinn): Womöglich gibt es auch einen Geschmack, der zu Ihrem Zielgefühl passt und es intensiviert? Eine wundervolle Geschmacksempfindung, die Sie im Zusammenhang mit Ihrem Wohlgefühl vielleicht schon einmal erlebt haben oder dazu passend assoziieren?

Nicht jeder Mensch wird sein Zielgefühl mit allen fünf Sinnen wahrnehmen können. Das ist völlig normal, da es bestimmte Sinnestypen unter den Menschen gibt. Erfahrungsgemäß hat jeder ein bis drei bevorzugte Sinnesqualitäten. Ich selbst bin zum Beispiel ein Augen- und Nasen-Mensch mit ein wenig Ohr dabei, meine Bilder entstehen mit diesen Qualitäten am intensivsten.

Welche Sinne auch immer Ihre ausgeprägtesten sind: Konzentrieren Sie sich auf diese Qualitäten, denken Sie an Ihre Zielformulierung und fühlen Sie sich intensiv in das Sinneserleben ein. Versuchen Sie, ein stimmiges Bild oder eine Szene zu erleben und tauchen Sie vollständig ein. Umgeben Sie sich mit Ihrer passenden Farbe, hören Sie den Klang dazu, spüren Sie die kribblige Leichtigkeit und den Wind auf der Haut, alles so gleichzeitig wie möglich.

Wenn Sie im Maximum des positiven Erlebens sind, berühren Sie kurz mit einem kräftigen Fingerdruck einen leicht zugänglichen Punkt an Ihrem Körper, zum Beispiel am Bauch oder am Arm. Damit setzen Sie einen »Anker«: Indem Sie diesen Punkt zu einem späteren Zeitpunkt erneut mit einem kurzen kräftigen Druck berühren, aktivieren Sie sofort wieder das Zielgefühl. Tauchen Sie dann immer kurz, aber intensiv in Ihr Sinneserleben der Zielvorstellung ein. Dadurch prägen Sie sich ein, welches Ziel Sie verfolgen. Ich erinnere Sie zu Beginn jeder Übung daran, Ihr Unbewusstes kann diese dann von der Relevanz auf Ihr Ziel hin ausrichten.

Beenden Sie die VAKOG-Übung mit einer letztmaligen Formulierung Ihres Ziels, still oder laut ausgesprochen. Nehmen Sie ein paar tiefere Atemzüge und orientieren Sie sich wieder zurück: Wo sitzen Sie, welche Geräusche können Sie wahrnehmen? Bringen Sie Bewegung in Ihren Körper und öffnen Sie die Augen wieder, wenn Sie sie geschlossen hatten.

Bevor Sie nun selbstständig die erste Übung durchführen, möchte ich Ihnen jedoch noch einige wichtige, grundsätzliche Hinweise für Selbsthypnose-Übungen geben:

Für alle Übungen gilt: Sie können sie in einzelnen Schritten während des Lesens durchführen oder Sie lassen sich den Text vorlesen. Sie sind in der Du-Anrede formuliert: Dies hat sich bewährt, da die Sprecher-Stimme sozusagen zu einer Stimme in Ihrem Kopf wird und Sie gedanklich auch zu sich selbst in einer persönlichen Anrede sprechen. Möchten Sie die Übungen tatsächlich mit Ihrer eigenen Stimme hören, sprechen Sie den Text auf ein Smartphone oder ein anderes Aufnahmegerät auf. Machen Sie nach jedem Satz eine Lesepause, um das Gelesene in Ihrer Vorstellung entstehen zu lassen. Die drei Punkte nach einzelnen Satzteilen markieren sinnvolle Pausen. An diesen Stellen können Sie beim späteren Anhören der Übungen auch jederzeit an Ihrem Abspielgerät auf »Pause« drücken, wenn Sie für Ihre Visualisierung an dieser Stelle mehr Zeit benötigen.Sie gehen bei den Übungen in einen Entspannungszustand (Trance), richten also Ihre Aufmerksamkeit völlig nach innen. Sollten Sie sich eine Aufnahme angefertigt haben, hören Sie diese niemals beim Autofahren oder anderen Tätigkeiten, die Ihre uneingeschränkte Aufmerksamkeit erfordern.Wählen Sie eine Tageszeit, zu der Sie aufmerksam, wach und konzentriert sind. Üben Sie immer am gleichen ungestörten Platz. Vor dem Einschlafen können Sie Ihre aktuelle Übung gerne zusätzlich durchführen.Haben Sie die Übung aufgenommen, benutzen Sie möglichst einen Kopfhörer, so empfinden Sie Ihre Stimme intensiver.Behalten Sie anfangs die Reihenfolge der Übungen im Buch bei und machen Sie nicht mehr als zwei verschiedene Übungen nacheinander.Wiederholen Sie einzelne Übungen, sooft das sinnvoll oder notwendig erscheint. Manche Übungen sind komplex und beinhalten viele verschiedene Anregungen. Ihr Unbewusstes konnte bereits beim Lesen sondieren, was am sinnvollsten zu bearbeiten ist. Möglicherweise fokussieren Sie sich auf einzelne relevante Aspekte, während Sie andere ausblenden. Das ist nicht schlimm, sondern sehr selbstorganisatorisch.Ermüden oder wiederholtes Einschlafen beim Üben kann verschiedene Gründe haben. Wählen Sie zunächst eine andere Tageszeit. Geschieht dies weiterhin, üben Sie trotzdem weiter – das Unbewusste schläft nicht! Dennoch kann es dann ratsam sein, einen professionellen Therapeuten hinzuzuziehen.Sammeln Sie viele Ressourcen, bevor Sie sich einem Problemsymbol oder Ihrem Inneren Kind zuwenden.Beenden Sie eine Übung sofort, wenn sich Unwohlsein einstellt. Geschieht das wiederholt, versuchen Sie herauszufinden, welcher Anteil sich so in Ihnen ausdrückt. Holen Sie sich sonst auch hier professionelle Hilfe.

KURZANLEITUNG DER VAKOG-ÜBUNG ZUR ZIELVORSTELLUNG

Nimm eine entspannte Haltung ein, schaue schräg vor dich auf einen Punkt am Boden oder schließe die Augen … Sage dir still oder laut deine Zielformulierung vor und bitte dein Unbewusstes um Unterstützung für dieses Ziel … Stelle dir so plastisch wie möglich vor, du hast dieses Ziel bereits erreicht … Mache dir eine richtig lebendige Vorstellung von diesem Zustand. Nimm wahr, wie sich das ganz allgemein anfühlt …

Richte jetzt deine Aufmerksamkeit auf visuelle Eindrücke: Wie ist die Umgebung, was tust du, was hast du an? … Welcher Farbeindruck verstärkt das Gefühl? … Umgib dich mit deiner wohligen Farbe und nimm diese so intensiv wahr, wie es sich gut anfühlt …

Richte jetzt deine Aufmerksamkeit auf akustische Eindrücke: Was hörst du in deinem Zielgefühl? … Finde den Höreindruck, der dein Zielgefühl angenehm verstärkt, und genieße das Gefühl … Gehe dann mit der Aufmerksamkeit zu deiner körperlichen Wahrnehmung: Wo am oder im Körper spürst du das gute Gefühl am intensivsten? … Was genau empfindest du? … Verharre wieder einen Moment in diesem wohligen Körpererleben … Richte deine Aufmerksamkeit nun auf die Geruchsempfindungen: Gibt es einen Duft, der das Zielgefühl verstärkt? … Nimm auch diesen einen Moment lang ganz intensiv wahr. Prüfe nun, ob es einen Geschmackseindruck des Zielgefühls gibt, und nimm diesen ebenfalls intensiv wahr … Gehe jetzt in das Gesamterleben deiner Zielvorstellung … Strenge dich dabei nicht an, folge einfach dem Pfad deiner sinnlichen Wahrnehmung … Sage dir erneut deine Zielformulierung und versuche, so gut das ohne Mühe gelingt, in alle sinnlichen Qualitäten gleichzeitig hineinzufühlen … Erspüre neugierig, in welche Sinnesqualitäten du besonders leicht hineinfindest … Tue so, als wäre dein Gefühlsbild ganz real … Wenn du ein Maximalgefühl dafür hast, berühre mit einem kurzen Fingerdruck einen leicht zugänglichen Punkt an deinem Körper … Das ist jetzt dein Ankerpunkt.

Beende nun diese Übung, indem du ein letztes Mal die Zielformulierung sprichst … Nimm ein paar tiefere Atemzüge … orientiere dich wieder zurück in den Raum, in dem du sitzt … und öffne deine Augen.