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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Soziologie - Krieg und Frieden, Militär, Note: 2,0, Humboldt-Universität zu Berlin, Veranstaltung: Vergleichende Gesellschaftsanalyse in Europa, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Idee eines Vergleiches der Theorien Stein Rokkans und Charles Tilly zur Staaten und Nationenbildung in Europa entstand durch den Besuch zweier Seminare, die um dieses Thema kreisten. Im Mittelpunkt der Seminare standen einerseits die Entstehung der Gesellschaftsstrukturen Europas und andererseits die Theorie der sogenannten Neuen Kriege. Der Verknüpfungspunkt beider Seminare für mich ist hierbei die These von Charles Tilly „War make states“. Eine These die in Bezug auf die Entwicklungen in Afrika, Asien und Lateinamerika seit den 80er Jahren nur noch bedingt zutrifft, bzw. in Abrede gestellt wird, für die historisch-soziologische Entstehungsgeschichte Europas aber weiterhin als zutreffend erscheint. Die Grundlage für meine Hausarbeit bildet die Zusammenstellung Peter Floras von Rokkans theoretischen Schriften „Staat, Nation und Demokratie in Europa“ und das Buch Charles Tillys „Coercion, Capital, and European States“. Erörtern möchte ich die von ihnen angebotenen Strukturen, Methoden und Erklärungen, welche zur Staaten- und Nationenbildung in Europa herangezogen werden. Beginnen möchte ich mit Rokkan, dessen Vorgehensweise ich im Ersten Teil besprechen möchte, ehe ich mich im zweiten Teil Tilly zuwende. Dieser versteht sich als Schüler Rokkans, es ist daher schon interessant zu klären welche Methoden und Ansätze Rokkans sich bei ihm wiederfinden werden und inwiefern Tilly eine geänderte Perspektive einnimmt. Der abschließende dritte Teil wendet sich der eigentlichen Gegenüberstellung zu und abschließend werde ich die Frage aufgreifen, inwiefern die Modelle Rokkans und Tillys nur für eine historische Soziologie stehen oder ob sie sich für eine Analyse der heutigen Situation in der Europäischen Union eignen. In der Einleitung zu Stein Rokkans Werk unterscheidet Peter Flora zwei Hauptphasen innerhalb seines Wirkens. Während Rokkan sich in den 60ern zunächst mit der Strukturierung von Massenpolitik, der Entstehung von Wahlrechtssystemen und Spaltungsstrukturen in den europäischen politischen Systemen beschäftigte, wurde die zweite Phase ab 1968 von den historischen Entwicklungstendenzen in Europa bestimmt. In diese Zeit fällt die Ausarbeitung seiner konzeptuellen Karte und seines Modells von Europa, welche die historisch-soziologische Makrostruktur Europas widerspiegelt.
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