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Essay aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Soziologie - Beziehungen und Familie, Note: 1,0, Universität Rostock (Institut für Soziologie und Demographie), Veranstaltung: "Socio-Genomics": Neue Herausforderungen für die Sozialwissenschaften?, Sprache: Deutsch, Abstract: Durkheim postulierte im Jahr 1895, dass für die Soziologie gelte, Soziales nur mit Sozialem zu erklären. Bei ungenauer Betrachtung kann daraus nur all zu leicht geschlussfolgert werden, dass lediglich die Soziologie zur Erklärung des Sozialen befähigt sei, wodurch jedoch unterschlagen werden würde, dass das Soziale möglicherweise auch durch weitere, nicht-soziale, Faktoren erklärt werden könnte. Die Soziologie hat sich demnach zwar der Erklärung des Sozialen verschrieben, jedoch hat sich das Soziale dadurch nicht automatisch allein der Erklärung durch die Soziologie hingegeben. [...]Erinnerungen an frühere Entwicklungen des Sozialdarwinismus und der zum Teil darauf zurückführbaren verheerenden wissenschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Ereignisse – exemplarisch seien hier nur Eugenik und die nationalsozialistische Vorstellung der Rassenhygiene genannt – scheinen im Kontext des Einbezugs genetischer Erklärungsansätze in Bezug auf soziale Fragestellungen wachgerüttelt zu werden. Zumindest werden in Bezug auf Ergebnisse der Verhaltensgenetik, Verhaltensendokrinologie, Soziobiologie, Molekularbiologie und der Neurowissenschaften Thesen des genetischen Determinismus sowie die (mangelnde) Berücksichtigung sozialwissenschaftlicher Erkenntnisse diskutiert oder gleich von einer gescheiterten Biologisierung der Soziologie gesprochen. Die zentrale Frage, welche dieser Arbeit zugrunde liegen soll, lautet daher: Inwiefern führt die Berücksichtigung genetischer Erklärungsansätze in Bezug auf soziale Fragestellungen zu ei nem Erkenntnisgewinn für die Soziologie oder zu einem biologisch-deterministischen und unterkomplexen Verständnis des Sozialen?
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