Genie, Leid und Arbeit. Autorschaftskonzeptionen in Balzacs "Illusions Perdues" - Johanna Mandelartz - E-Book

Genie, Leid und Arbeit. Autorschaftskonzeptionen in Balzacs "Illusions Perdues" E-Book

Johanna Mandelartz

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  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2019
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Französische Philologie - Literatur, Note: 2,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Romanistik), Veranstaltung: Hauptseminar "Honore de Balzac", Sprache: Deutsch, Abstract: Balzac berichtet im zweiten Teil des Vorworts zu seinem dreiteiligen Roman Illusions Perdues, dass er ursprünglich nur über die Unterschiede der Sitten auf dem französischen Land und in Paris, die darüber herrschenden falschen Vorstellungen und die sich daraus ergebenden Katastrophen schreiben wollte. Aus diesem ursprünglichen Entwurf entwickelte sich jedoch weitaus mehr, und Illusions Perdues wurde zu einer ausführlichen Kritik des Literatur- und Journalismusbetriebs, die sich mit den Gründen für das Scheitern so vieler junger Schriftsteller in Paris auseinandersetzt, aber auch aufzeigen soll, welcher Weg zum schriftstellerischen Erfolg führen kann, wie ein solcher Erfolg überhaupt aussieht und was ihn ausmacht und was nicht. Balzac selbst behauptet in seinem Vorwort, er hoffe, sein Roman werde wenigstens den ein oder anderen jungen Mann davon abhalten, sein dichterisches Glück in der französischen Hauptstadt zu versuchen und sich damit ins Unglück zu stürzen; dabei ist er selbst doch einer der zahlreichen Schriftsteller, die vom Land in die Stadt gegangen sind und sich dort ganz der Literatur gewidmet haben. Hätte er seine Entscheidung ernsthaft bereut, so hätte er den Beruf immer noch aufgeben und zurück zu einem sichereren Gewerbe wechseln können, was er aber nie getan hat. Tatsächlich kann es ihm also vielmehr nur darum gehen, jene jungen Menschen abzuschrecken, die sich für diesen schwierigen Weg nicht eignen und die daher durch den Weg nach Paris tatsächlich ins Verderben gestürzt würden. Jene jungen Autoren aber, die sich – den Kriterien nach, die Illusions Perdues von Seite zu Seite vermittelt – für das Literatendasein eignen, werden sich von dem Roman nicht abschrecken lassen, denn dieser ist für sie geradezu eine Aufforderung, die Herausforderung auf sich zu nehmen. Doch welche Eigenschaften sind es, an denen in Illusions Perdues die Eignung zum Autor festgemacht wird? Welchem Verständnis des Autorbegriffs entsprechen diese Eigenschaften? Was bezweckt der Autor dieses Textes damit, gerade dieses Bild von Autorschaft an seine Leser zu vermitteln? Dies sind die Fragen, mit denen ich mich in dieser Arbeit beschäftigen werde.

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