Gesprächsanalytische Untersuchung von Gesprächen im Film am Beispiel 'Harry Potter und der Stein der Weisen' - Sabrina Middeldorf - E-Book

Gesprächsanalytische Untersuchung von Gesprächen im Film am Beispiel 'Harry Potter und der Stein der Weisen' E-Book

Sabrina Middeldorf

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,3, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (Institut für Sprach- und Kommunikationswissenschaft), Veranstaltung: Gesprächsanalyse, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Fähigkeit zu Denken und diese Gedanken verbal ausdrücken zu können unterscheidet uns von anderen Lebewesen enorm: dies ist es, was uns zum Menschen macht.„Wenn der Mensch[nun also] durch seine Sprachfähigkeit erst zum Menschen wird, dann bedeutet diese Sprachfähigkeit zugleich, dass der Mensch mit anderen Menschen in ein Gemeinsames und das heißt: in ein Gespräch eintreten kann.“ Das Gemeinsame ist der Grundstein unserer Existenz, nämlich die Möglichkeit sich mit anderen zu verständigen und auszutauschen. Da wir dies auf diverse Arten tun können, gibt es hier einigen Forschungsbedarf. So nimmt die Gesprächsanalyse einen nicht unerheblichen Teil der Linguistik ein. In dieser Hausarbeit stellt die Gesprächsanalyse die Grundlage für einige interessante Überlegungen: Warum gelingen uns die allermeisten Gespräche im privaten wie im beruflichen Sektor? Was sind die Gründe dafür, dass eine Kommunikation manchmal scheitert? Nach welchen Regeln führen wir Gespräche mit unseren Mitmenschen? Und wie verhält es sich mit diesen Fragen bei inszenierten Gesprächen, beispielsweise im Film? Denn auch wenn solcherlei Gespräche auf den ersten Blick wie ‚echte, natürliche’ Gespräche wirken, bemerkt man beim genauen Zuschauen und –hören etwas Fremdartiges: Beispielsweise erklärt in „Illuminati“, dem Film zu Dan Bown’s bekanntem Roman, ein Bischof einem anderen Bischof welche Aufgaben ein Camerlengo hat. Auf den ersten Blick erscheint dieses Gespräch als höchst interessant, da dies einem Großteil der Zuschauer vorher sicher nicht bekannt war. Denkt man jedoch etwas länger darüber nach, erkennt man schnell eine Absurdität: ein Mitglied des Klerus erklärt einem anderen Mitglied des Klerus die Aufgaben eines dritten Mitglieds des Klerus. Das Problem bei solchen Filmgesprächen ist, dass dem Zuschauer auf der einen Seite Informationen übermittelt werden müssen, diese Informationsweitergabe auf der anderen Seite jedoch in einen realistischen, logischen Zusammenhang gestellt werden muss. Da ein Drehbuchautor diesem Zwiespalt nicht immer entkommen oder ihn zumindest geschickt umgehen kann, treffen wir häufig auf Filmszenen, die befremdlich wirken. Filmgespräche sind aber noch aus einem anderen Grund höchst interessant: auch wenn Filmgespräche generell nur gespielt werden, ist es trotzdem das Ziel des Films, den Zuschauer in eine andere Realität zu entführen. [...]

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Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Gesprächsanalyse
2.1 Kategorien der Gesprächsanalyse und ihre Bedeutung im Film.
2.1.1 Sprecherwechsel.
2.1.2 Gliederungssignale und back-channel-behaviour
2.1.3 Paarcharakter.
2.1.4 Maxime nach Grice.
2.1.5 Implikaturen
2.1.6 Sprechakte und Hörverstehensakte
2.2 Kriterien zur Analyse von Gesprächen im Film
3. Analyse der Filmsequenzen
3.1 Eine kurze Inhaltsangabe
3.2 Wer ist Hagrid? - Analyse der ersten Szene.
3.3 Professor Snape - Analyse der zweiten Szene
3.4 Woher wisst ihr von Fluffy? - Analyse der dritten Szene
4. Fazit

Page 1

Gesprächsanalytische Untersuchung von

Gesprächen im Film am Beispiel

Harry Potter und der Stein der Weisen

Page 2

1. Einleitung

Die Fähigkeit zu Denken und diese Gedanken verbal ausdrücken zu können unterscheidet uns von anderen Lebewesen enorm: dies ist es, was uns zum Menschen macht. „Wenn der Mensch [nun also] durch seine Sprachfähigkeit erst zum Menschen wird, dann bedeutet diese Sprachfähigkeit zugleich, dass der Mensch mit anderen Menschen in ein Gemeinsames und das heißt: in ein Gespräch eintreten kann.“1Das Gemeinsame ist der Grundstein unserer Existenz, nämlich die Möglichkeit sich mit anderen zu verständigen und auszutauschen. Da wir dies auf diverse Arten tun können, gibt es hier einigen Forschungsbedarf. So nimmt die Gesprächsanalyse einen nicht unerheblichen Teil der Linguistik ein.

In dieser Hausarbeit stellt die Gesprächsanalyse die Grundlage für einige interessante Überlegungen: Warum gelingen uns die allermeisten Gespräche im privaten wie im beruflichen Sektor? Was sind die Gründe dafür, dass eine Kommunikation manchmal scheitert? Nach welchen Regeln führen wir Gespräche mit unseren Mitmenschen? Und wie verhält es sich mit diesen Fragen bei inszenierten Gesprächen, beispielsweise im Film? Denn auch wenn solcherlei Gespräche auf den ersten Blick wie ‚echte, natürliche’ Gespräche wirken, bemerkt man beim genauen Zuschauen und -hören etwas Fremdartiges: Beispielsweise erklärt in „Illuminati“, dem Film zu Dan Bown’s bekanntem Roman, ein Bischof einem anderen Bischof welche Aufgaben ein Camerlengo hat. Auf den ersten Blick erscheint dieses Gespräch als höchst interessant, da dies einem Großteil der Zuschauer vorher sicher nicht bekannt war. Denkt man jedoch etwas länger darüber nach, erkennt man schnell eine Absurdität: ein Mitglied des Klerus erklärt einem anderen Mitglied des Klerus die Aufgaben eines dritten Mitglieds des Klerus. Das Problem bei solchen Filmgesprächen ist, dass dem Zuschauer auf der einen Seite Informationen übermittelt werden müssen, diese Informationsweitergabe auf der anderen Seite jedoch in einen realistischen, logischen Zusammenhang gestellt werden muss. Da ein Drehbuchautor diesem Zwiespalt nicht immer entkommen oder ihn zumindest geschickt umgehen kann, treffen wir häufig auf Filmszenen, die befremdlich wirken.

Filmgespräche sind aber noch aus einem anderen Grund höchst interessant: auch wenn Filmgespräche generell nur gespielt werden, ist es trotzdem das Ziel des Films, den Zuschauer in eine andere Realität zu entführen. Deshalb ist es wichtig, dass sich der Zuschauer nicht

1Henne, Helmut, Helmut Rehbock: Einführung in die Gesprächsanalyse. 4. Auflage, Berlin; New York: de

Gruyter 2001, S. 1