Gestalte die Welt mit Deinem Wort - Florence Scovel Shinn - E-Book

Gestalte die Welt mit Deinem Wort E-Book

Florence Scovel Shinn

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Beschreibung

Drei bekannte Erfolgstitel in einem Band Das Lebensspiel und wie man es spielt In ihrem ersten Buch erklärt Ihnen Florence Scovel Shinn anhand von Beispielen aus ihrer täglichen Praxis die Spielregeln des Lebens, und wie Sie Ihre Lebensumstände nach Ihren Wünschen und Vorstellungen verändern können. Dein Wort hat Macht und Magie Wir führen ständig Selbstgespräche. Damit schaffen, beschreiben und affirmieren wir - meist unbewusst - unsere Welt. Wählen wir unsere Gedanken und Worte mit Bedacht, können wir unsere Lebensumstände willentlich gestalten. Die verborgene Tür zum Erfolg Warum haben manche Leute Erfolg, so viele andere aber nicht? Dieser Frage geht Florence Scovel Shinn, Pionierin der Selbsthilfe- und Erfolgsliteratur, auch in ihrem dritten Buch nach, das 1940 kurz vor ihrem Tod erschien.

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Hinweis des Herausgebers

Das vorliegende Buch, dessen Inhalte in den Jahren 1925, 1928 und 1940 erstmals veröffentlicht wurden, informiert über Methoden der Persönlichkeitsentwicklung, die auf alten Traditionen und persönlichen Erfahrungen der Autorin beruhen. Wer sie anwendet, tut dies in eigener Verantwortung. Der Herausgeber beabsichtigt nicht, Diagnosen zu stellen oder therapeutische Ratschläge zu geben. Die nachstehend beschriebenen Methoden sind keinesfalls als Ersatz für professionelle therapeutische Beratung und Behandlung bei psychischen oder gesundheitlichen Problemen zu verstehen.

enthält die drei Bände:

Das Lebensspiel und wie man es spielt

Dein Wort hat Macht und Magie

Die verborgene Tür zum Erfolg

Inhalt

Vorwort

Das Lebensspiel und wie man es spielt

Das Spiel

Das Gesetz des Wohlstands

Die Macht des Wortes

Das Gesetz der Widerstandslosigkeit

Die Gesetze des Karmas und der Vergebung

Die Last abwerfen

Liebe

Intuition oder Führung

Perfekter Selbstausdruck oder der Göttliche Plan

Über Verneinungen und Affirmationen

Affirmationen

Dein Wort hat Macht und Magie

Über dieses Buch

Dein Wort ist Dein Zauberstab

Erfolg

Wohlstand

Liebe

Ehe

Vergebung

Worte der Weisheit

Glaube

Verlust

Schulden

Verkäufe

Vorstellungsgespräche

Hinweise

Schutz

Gedächtnis

Der Göttliche Lebensplan

Gesundheit

Augen

Anämie

Ohren

Rheumatismus

Wucherungen

Herzleiden

Tiere

Die Elemente

Reisen

Verschiedenes

Nichts ist zu gut, um wahr zu sein

Die verborgene Tür zum Erfolg

Über dieses Buch

Die verborgene Tür zum Erfolg

Ziegelsteine ohne Stroh

Fünf aber von Ihnen waren klug

Was erwarten Sie?

Der lange Arm Gottes

Die Weggabelung

Durchqueren Sie Ihr Rotes Meer

Der Wächter am Tor

Der Weg der Fülle

Ich werde niemals Mangel leiden

Siehe und staune

Holen Sie Ihr Gutes ein

Flüsse in der Wüste

Die tiefere Bedeutung von Schneewittchen

Über die Autorin

Vorwort

Das Leben, lehrt Florence Scovel Shinn, ist ein Spiel, bei dem es darum geht, es nach den eigenen Wünschen und Vorstellungen zu gestalten.

Doch die Regeln des Lebensspiels sowie dessen Ziel sind den meisten Menschen unbekannt. Kein Wunder also, dass Viele mit ihrem Leben wenig bis überhaupt nicht zufrieden sind und mit ihrem vermeintlichen Schicksal hadern.

Dabei haben sie ihre Lebensumstände selbst gestaltet, und ernten im Heute, was sie im Gestern gesät haben – mit ihren Gedanken und Worten, ohne sich deren Wirkung bewusst zu sein.

Florence Scovel Shinn hat sich in ihrer zweiten Lebenshälfte intensiv mit den Regeln des Lebensspiels und der Macht und Magie von Worten und Gedanken befasst, und ihr Wissen an Interessierte weitergegeben - in Vorträgen, Seminaren, Einzelberatungen und in drei Büchern, die in diesem Sammelband vereint sind.

Ihr erstes und heute bekanntestes Buch, Das Lebensspiel und wie man es spielt (The Game of Life und How to Play It) erschien 1925 und fasst die Spielregeln des Lebens zusammen.

Im Mittelpunkt ihres zweiten Buch, Dein Wort hat Macht und Magie (Your Word is Your Wand), stehen Anwendung und Wirkung von Affirmationen im täglichen Leben.

Im dritten Buch, Die verborgene Tür zum Erfolg (The Secret Door to Success) geht sie einer Frage nach, die zu jeder Zeit unzählige Menschen beschäftigt: Warum haben manche Leute Erfolg, so viele andere aber nicht?

Die verborgene Tür zum Erfolg erschien 1940, kurz vor dem Ableben der Autorin im selben Jahr, und gilt auch heute noch als Klassiker der Erfolgsliteratur. Der in Australien geborene und in England lebende Autor Tom Butler-Bowdon empfiehlt den Titel in seinem Buch 50 Success Classics: Winning Wisdom for Work and Life from 50 Landmark Books neben Werken bekannter und berühmter Autoren wie Andrew Carnegie, Benjamin Franklin, Henry Ford, Anthony Robbins, Jean-Paul Getty, Napoleon Hill, Robert Kiyosaki, Sun Tzu, Brian Tracy, David Schwartz, Wallace Wattles, Zig Ziglar und vieler anderer.

In ihren Büchern mischt Florence Scovel Shinn leicht verständliche Theorie mit Anekdoten aus ihrer Seminar- und Beratungspraxis. Alle drei Titel liefern Affirmationen, die Sie sofort unverändert übernehmen oder an Ihre persönlichen Wünsche und Zwecke anpassen können.

All ihren Büchern gemeinsam ist auch der Bezug zur Heiligen Schrift, aus der sie gerne zitiert, weil sie ihr Bild der Welt daraus bezieht. Das wundert nicht, denn welches andere Buch wäre in ihrer Zeit und ihrem Lebensumfeld für diesen Zweck besser geeignet gewesen als die Bibel?

Aber auch literarische Werke dienen ihr zur Illustration und als Bestätigung der Richtigkeit ihrer Sicht der Dinge.

Dass Florence Scovel Shinns Bücher vor Jahrzehnten geschrieben wurden, bietet dem Leser von heute einen großen Vorteil. Sie entführen ihn, wenn er sich darauf einlässt, auf eine Reise in die Vergangenheit, ändern dabei gleichzeitig seine Wahrnehmung und machen ihn so offener für die Aufnahme eines Wissens, das am rationalen Verstand des Alltagsbewusstseins womöglich nur schwer oder gar nicht vorbeikäme.

Wenn Sie wollen, können Sie noch heute ein neues Leben beginnen – Schritt für Schritt mit Ihren Gedanken und Ihrem Wort.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg dabei!

Dezember 2016 – Günter W. Kienitz

Florence Scovel Shinn

Das Lebensspiel

und wie man es spielt

The Game of Life and How to Play It

aus dem Amerikanischen von

Günter W. Kienitz

Das Spiel

Die meisten Menschen halten das Leben für einen Kampf, doch es ist kein Kampf, sondern ein Spiel.

Erfolgreich spielen kann dieses Spiel nur, wer das Spirituelle Gesetz kennt. Die Regeln dazu finden sich klar und deutlich im Alten und im Neuen Testament. Die Grundlage des großartigen Spiels, so lehrt uns Jesus Christus, ist Geben und Nehmen.

„Denn was der Mensch sät, das wird er auch ernten“1. Das bedeutet, dass alles, was der Mensch in Worte fasst oder tut, eines Tages zu ihm zurückkehrt; denn was er gibt, erhält er auch.

Sendet er Hass aus, wird er Hass erfahren; sendet er Liebe aus, wird ihm Liebe zuteil; kritisiert er andere, wird er kritisiert werden; lügt er, wird er belogen; betrügt er, wird er betrogen. Wir erfahren auch, dass die bildliche Vorstellungskraft eine wesentliche Rolle im Spiel des Lebens spielt.

„Behüte dein Herz (deine Vorstellungskraft) mit allem Fleiß; denn daraus geht das Leben.“2

Das bedeutet: Was der Mensch sich bildlich vorstellt, wird früher oder später in seinem Leben physisch in Erscheinung treten. Ich weiß von einem Mann, der sich vor einer bestimmten Krankheit fürchtete. Sie war selten und daran zu erkranken höchst unwahrscheinlich, doch er beschäftigte sich ständig in Gedanken damit und las viel darüber, bis er tatsächlich an der Krankheit litt und als Opfer seiner fehlgeleiteten Vorstellung schließlich daran starb.

Wir sehen also, dass wir unsere bildliche Vorstellungskraft trainieren müssen, um das Spiel des Lebens erfolgreich spielen zu können. Ein Mensch, der seine Vorstellungskraft darauf ausgerichtet hat, nur Gutes zu sehen, wird „alles, was er sich recht von Herzen wünscht“ in sein Leben ziehen: Gesundheit, Wohlstand, Liebe, Freunde, vollkommene Selbstverwirklichung und seine höchsten Ideale.

Die Vorstellungskraft wurde auch „Schere des Geistes“ genannt, die Tag für Tag die Bilder ausschneidet, die der Mensch sich innerlich vor Augen führt, bis er seinen eigenen Schöpfungen früher oder später in der physischen Welt begegnet. Um seine Vorstellungskraft erfolgreich trainieren zu können, muss der Mensch verstehen lernen, wie sein Geist und sein Denken funktionieren. Die Alten Griechen sagten: „Erkenne dich selbst.“3

In unserer Psyche lassen sich drei Bereiche unterscheiden: das Unbewusste, das Bewusste und das Überbewusstsein. Das Unbewusste ist Energie ohne Richtung. Wie Dampf oder elektrischer Strom führt es aus, wozu es angeleitet wird; aus sich selbst heraus aktiv werden, kann es nicht.

Was auch immer ein Mensch mit tiefem Gefühl empfindet oder sich lebhaft bildlich vorstellt, prägt sich seinem Unbewussten ein und wird von diesem minutiös ausgeführt.

Ein Beispiel: Eine Frau, die ich kenne, "spielte" als Kind gerne Witwe. Sie kleidete sich ganz in Schwarz und trug einen langen schwarzen Schleier. Die Leute hielten sie deshalb für aufgeweckt und fanden ihr Verhalten amüsant. Als sie erwachsen war, heiratete sie einen Mann, den sie innig liebte. Doch der starb bereits nach kurzer Zeit und sie trug jahrelang schwarze Kleider und Trauerflor. Das Bild von sich selbst als Witwe hatte sich so tief in ihr Unbewusstes eingeprägt, dass es sich ungeachtet der schrecklichen Konsequenz im Lauf weniger Jahre verwirklichte.

Das Bewusste wird auch als vergängliches oder Bewusstsein des Fleisches bezeichnet.

Es ist der Teil des menschlichen Bewusstseins, der das Leben so sieht, wie es zu sein scheint. Es richtet sein Augenmerk auf Tod, Unglück, Krankheit, Armut sowie jede Art von Begrenzung und prägt all dies dem Unbewussten ein.

Das Überbewusstsein ist der Geist Gottes in jedem Menschen und das Reich vollkommener Ideen. Es enthält das „perfekte Muster“, von dem Platon sprach, den göttlichen Entwurf, den es für jeden Menschen gibt.

„Es gibt einen Platz, den du ausfüllen sollst und den niemand sonst auszufüllen vermag; etwas, das du zu tun hast, was kein anderer tun kann.“4

Im Überbewusstsein findet sich ein vollkommenes Bild davon. Dieses Bild blitzt gewöhnlich nur hin und wieder als unerreichbar scheinendes Ideal im Bewusstsein auf, als „etwas, das zu gut ist, um wahr zu sein“.

In Wirklichkeit ist es aber die wahre Bestimmung des Menschen, die ihm von der Unendlichen Intelligenz, die in ihm wohnt, in aufblitzenden Bildern aufgezeigt wird.

Vielen Menschen ist ihre wahre Bestimmung jedoch unbekannt. Deshalb rackern sie sich damit ab, Dinge zu erlangen und Umstände zu schaffen, die ihnen nicht zugedacht sind, und die nur zu Misserfolgen und Unzufriedenheit führen würden, sollten sie jemals erreicht werden.

Ein Beispiel: Eine Frau suchte mich auf und bat mich, „das Wort zu sprechen“, das bewirken sollte, dass sie einen Mann heiraten würde, den sie sehr liebte. (Sie nannte ihn A. B.)

Ich antwortete darauf, dass ich damit die geistigen Gesetze verletzen würde, und dass ich stattdessen „das Wort“ für den richtigen Mann sprechen würde, die „göttliche Wahl“, den Mann, der kraft göttlichen Rechtes zu ihr gehörte.

Ich fügte hinzu: „Wenn A. B. der richtige Mann für Sie ist, können Sie ihn nicht verlieren. Ist er es aber nicht, werden Sie einen passenden anderen Mann finden.“ Sie traf sich zwar regelmäßig mit Herrn A. B., doch die Beziehung der beiden kam nicht voran. Eines Abends kam sie zu mir und sagte: „Wissen Sie, seit einer Woche finde ich Herrn A. B. gar nicht mehr so wunderbar.“ Ich antwortete: „Vielleicht ist er ja nicht die göttliche Wahl - gut möglich, dass ein anderer Mann der richtige für Sie ist.“

Bald darauf lernte sie tatsächlich einen anderen Mann kennen, der sich sofort in sie verliebte und ihr erklärte, sie wäre die ideale Frau für ihn. Außerdem sagte er ihr all die Dinge, die sie von Herrn A. B. gern gehört hätte. „Es ist schon beinahe unheimlich“, fand sie. Bald darauf erwiderte sie seine Liebe und verlor jegliches Interesse an Herrn A. B.

Diese Geschichte illustriert das Gesetz der Substitution. Weil eine falsche Idee durch eine richtige ersetzt wurde, war kein Verlust oder Opfer damit verbunden.

Jesus Christus sagte: „Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen.“5 Und er wies daraufhin, dass dieses Reich dem Menschen innewohne.

Das Reich Gottes ist das Reich der richtigen Ideen oder des göttlichen Musters.

Jesus Christus lehrte, dass das, was der Mensch sagt, eine wesentliche Rolle im Spiel des Lebens spielt. „Aus deinen Worten wirst du gerechtfertigt, und aus deinen Worten wirst du verdammt werden.“6Viele Menschen haben durch unbedachte Worte Unglück in ihr Leben gezogen.

Ein Beispiel: Vor einiger Zeit fragte mich eine Frau, warum ihr Leben auf einmal von Armut und Beschränkungen geprägt sei. Zuvor hatte sie ein eigenes Heim gehabt, war von wunderschönen Dingen umgeben gewesen und hatte über viel Geld verfügt.

Wir fanden heraus, dass ihr die Führung des Haushalts oft zu viel gewesen war, und dass sie immer wieder gesagt hatte: „Ich habe das alles so satt - ich wünschte mir, ich würde in einem Schrankkoffer leben.“ Und sie fügte hinzu: „Heute lebe ich in einem Schrankkoffer.“ Sie hatte sich selbst in einen „Koffer“ hineingeredet.

Das Unbewusste hat keinen Sinn für Humor und so passiert es häufig, dass Leute sich durch Dinge, die sie nur so im Spaß sagen, Probleme und Unglück in ihr Leben ziehen.

Ein Beispiel: Eine Frau, die über viel Geld verfügte, sagte oft im Spaß, dass sie bald „reif für das Armenhaus sei“. Und innerhalb von wenigen Jahren war sie nahezu mittellos, weil sie ihrem Unbewussten ständig ein Bild von Mangel und Beschränkung eingeimpft hatte.

Zum Glück wirkt das Gesetz in beiden Richtungen, sodass auch ein Zustand des Mangels in einen des Wohlstands verwandelt werden kann.

Ein Beispiel: An einem heißen Sommertag kam eine Frau zu mir und bat mich um eine „Behandlung“ für Wohlstand. Sie war ausgelaugt, niedergeschlagen und entmutigt. Sie sagte mir, dass sie gerade noch acht Dollar besäße.

Ich antwortete: „Gut, dann werden wir diese acht Dollar segnen und sie vermehren, so wie Jesus Christus das Brot und die Fische vermehrt hat.“ Denn er hat uns gelehrt, dass jeder Mensch über die Macht verfügt, zu segnen und zu vermehren, zu heilen und gedeihen zu lassen.

„Was soll ich denn jetzt tun?“, wollte sie wissen.

„Folgen Sie Ihrer Intuition“, schlug ich ihr vor. „Haben Sie irgendeine Ahnung, die Ihnen sagt, dass Sie etwas Bestimmtes tun oder irgendwohin gehen sollten?“ Intuition bedeutet, auf die innere Stimme zu hören oder sich von einem inneren Antrieb leiten zu lassen. Sie ist dem Menschen ein unfehlbarer Führer und ich werde mich in einem späteren Kapitel ausführlicher mit ihren Gesetzen befassen.

Die Frau sagte: „Ich weiß nicht recht - aber mir scheint, ich sollte nach Hause zurückkehren. Mein Geld reicht gerade noch für die Fahrkarte.“ Sie wohnte in einer anderen Stadt unter sehr beschränkten Umständen, und der Verstand hätte ihr sicher gesagt: „Bleib in New York, such dir Arbeit und sieh zu, dass du Geld verdienst.“

„Dann fahren Sie nach Hause“, antwortete ich. „Eine Eingebung sollte man nie in den Wind schlagen.“ Ich sprach die folgenden Worte für sie: „Unendlicher Geist, mache den Weg für große Fülle für Frau ... frei. Sie ist ein unwiderstehlicher Magnet für all das, was ihr nach göttlichem Recht zusteht.“ Ich empfahl ihr, diese Worte immer wieder auch selbst zu sagen. Sie machte sich unverzüglich auf den Heimweg.

Als sie dort bald darauf eine Frau besuchte, kam sie in Kontakt mit einem alten Freund ihrer Familie. Über diesen Freund erhielt sie auf höchst wundersame Weise Tausende von Dollar. Sie hat oft zu mir gesagt: „Erzählen Sie den Leuten von der Frau, die mit acht Dollar und einer Eingebung zu Ihnen kam.“

Auf dem Lebensweg des Menschen gibt es stets Fülle; aber sie kann sich nur durch Wunsch, Glaube oder das gesprochene Wort manifestieren. Jesus Christus hat deutlich zu verstehen gegeben, dass der Mensch den ersten Schritt tun muss.

„Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan.“7

In der Heiligen Schrift lesen wir auch: „Weist meine Kinder und das Werk meiner Hände zu mir!“8

Die Unendliche Intelligenz, Gott, ist immer bereit, die kleinsten und die größten Bitten des Menschen zu erfüllen.

Jeder Wunsch, in Worte gefasst oder unausgesprochen, ist eine Bitte. Oft sind wir verblüfft, wenn sich ein Wunsch ganz plötzlich und wie von selbst erfüllt.

Ein Beispiel: Ich hatte einmal vor Ostern in den Schaufenstern der Blumenläden so viele wunderschöne Rosenstöcke gesehen, dass ich mir wünschte, einen geschenkt zu bekommen, und für einen kurzen Moment sah ich vor meinem inneren Auge, wie einer an meiner Tür abgeliefert wurde.

Ostern kam und brachte mir einen herrlichen Rosenstock. Ich bedankte mich am nächsten Tag bei meiner Freundin dafür und erwähnte, dass ein Rosenstock genau das sei, was ich mir gewünscht hatte.

„Ich habe dir keinen Rosenstock geschenkt“, antwortete sie. „Ich habe dir Lilien geschickt!“

Offensichtlich hatte der Gärtner die Bestellungen verwechselt und mir einen Rosenstock gebracht, weil ich das Gesetz aktiviert hatte und deshalb einen Rosenstock bekommen musste.

Nichts steht zwischen einem Menschen und seinen höchsten Idealen oder seinen Herzenswünschen, als Zweifel und Furcht. Wenn ein Mensch sich etwas ohne jeden Zweifel am Ergebnis zu wünschen vermag, wird ihm jeder Wunsch augenblicklich erfüllt.

Die wissenschaftlichen Gründe dafür und wie die Furcht aus dem Bewusstsein gelöscht werden muss, werde ich in einem späteren Kapitel ausführlicher erläutern.

Die Furcht ist der einzige Feind des Menschen - Furcht vor Mangel, Furcht vor Misserfolg, Furcht vor Krankheit, Furcht vor Verlust oder ein Gefühl der Unsicherheit in irgendeinem Bereich. Jesus Christus sagte: „Ihr Kleingläubigen, warum seid ihr so furchtsam?“9 Wir sehen also, dass wir Furcht durch Glauben ersetzen müssen, denn Furcht ist nichts anderes als verkehrter Glaube; sie ist der Glaube an das Übel anstatt an das Gute.

Ziel des Lebensspiels ist es, klar und deutlich das Gute in sich selbst zu erkennen und alle negativen mentalen Bilder auszulöschen. Dies geschieht dadurch, dass man dem Unbewussten einprägt, Gutes zu verwirklichen.

Ein brillanter und sehr erfolgreicher Mann erzählte mir einmal, dass alle Furcht auf einen Schlag aus seinem Unterbewussten verschwand, als er ein Schild las, das in einem Zimmer an der Wand hing. Darauf stand in großen Lettern:

„Warum sich sorgen? Es wird wahrscheinlich nie passieren.“

Diese Botschaft hatte sich unauslöschlich seinem Unbewussten eingeprägt, und der Mann ist seitdem der festen Überzeugung, dass nur Gutes in sein Leben kommen und sich deshalb auch nur Gutes manifestieren kann.

Im folgenden Kapitel werde ich mich mit den verschiedenen Methoden, dem Unbewussten etwas einzuprägen, befassen. Es ist dem Menschen ein treuer Diener, man muss jedoch darauf achten, ihm die richtigen Anweisungen zu geben. Der Mensch hat jederzeit einen schweigenden Zuhörer an seiner Seite - sein Unbewusstes.

Jeder Gedanke, jedes Wort prägt sich ihm ein und wird von ihm mit erstaunlicher Genauigkeit ausgeführt. Es ist wie bei einem Sänger, der eine Schallplatte aufnimmt. Seine Stimme wird Ton für Ton auf der Platte festgehalten. Wenn er hustet oder zögert, wird dies ebenfalls aufgenommen. Wir sollten deshalb alle schlechten alten Schallplatten in unserem Unbewussten zerbrechen, all jene „Aufnahmen“ aus unserem Leben also, die wir nicht länger behalten möchten, und stattdessen wunderschöne neue produzieren.

Sprechen Sie mit Macht und Überzeugung folgende Worte laut: „Ich zerbreche und vernichte (durch mein gesprochenes Wort) jede unwahre Aufnahme in meinem Unbewussten. Sie sollen auf die Müllhalde ihrer ursprünglichen Bedeutungslosigkeit zurückkehren, denn sie entstammen meiner eigenen Einbildung. Ich erstelle jetzt durch den Christus in mir perfekte Aufzeichnungen, die Gesundheit, Wohlstand, Liebe und vollkommene Selbstverwirklichung beinhalten.“ Dies ist The Square of Life (das Quadrat des Lebens) - das Spiel des Lebens in Vollendung.

In den folgenden Kapiteln erläutere ich, wie der Mensch seine Lebensumstände ändern kann, indem er seine Aussagen ändert. Jeder, der die Macht des Wortes nicht erkennt, lebt hinter der Zeit.

„Tod und Leben steht in der Zunge Gewalt.“10

1 Galater 6,7 – Luther-Bibel 1912

2 Sprüche 4,23 – Luther-Bibel 1912

3 Sokrates (469 – 399 v. Chr.) - griechischer Philosoph der Antike

4 Platon (428/427 – 348/347 v. Chr. ) - griechischer Philosoph der Antike

5 Matthäus 6,33 – Luther-Bibel 1912

6 Matthäus 12,37 – Luther-Bibel 1912

7 Matthäus 7,7 – Luther-Bibel 1912

8 Jesaja 45,11 – Luther-Bibel 1912

9 Matthäus 8,26 – Luther-Bibel 1912

10 Sprüche 18,21 – Luther-Bibel 1912

Das Gesetz des Wohlstands

„So wird der Allmächtige dein Gold sein und wie Silber, das dir zugehäuft wird.“11

Eine der großartigsten Botschaften der Heiligen Schrift an die Menschheit ist die, dass Gott die unerschöpfliche Quelle der Versorgung ist, und dass der Mensch durch das gesprochene Wort alles daraus anfordern kann, was ihm nach göttlichem Recht zusteht. Allerdings muss er dazu ganz und gar darauf vertrauen.

Jesaja sagte: „Also soll das Wort, so aus meinem Munde geht, auch sein. Es soll nicht wieder zu mir leer kommen, sondern tun, was mir gefällt, und soll ihm gelingen, dazu ich's sende.“12

Wir wissen heute, dass Worte und Gedanken eine mächtige schwingende Energie darstellen, die ständig den Körper und die Angelegenheiten des Menschen formen.

Eine Frau kam in großer Not zu mir und berichtete, dass sie am Fünfzehnten des Monats auf die Zahlung von dreitausend Dollar verklagt werden würde. Sie hatte keine Ahnung, wo sie das Geld hernehmen sollte, und war deshalb völlig verzweifelt.

Ich erklärte ihr, dass Gott ihre Quelle sei, und dass es für jedes Bedürfnis Erfüllung gebe.

Also sprach ich das Wort! Ich sagte Dank dafür, dass die Frau rechtzeitig und auf rechte Weise dreitausend Dollar erhalten würde. Ich erklärte ihr, dass sie rückhaltlos an die Erfüllung ihres Wunsches glauben und entsprechend handeln müsse. Der Fünfzehnte kam, aber kein Geld.

Sie rief mich an und fragte mich, was sie nun tun solle.

Ich antwortete: „Heute ist Samstag, also werden Sie heute auf keinen Fall verklagt. Ihre Aufgabe ist es, so zu handeln, als wären Sie reich, um dadurch Ihren Glauben daran zu beweisen, dass Sie das Geld bis zum Montag haben werden.“

Sie lud mich mittags zum Essen ein, um ihr zu helfen, den Mut nicht zu verlieren. Als ich sie im Restaurant traf, sagte ich: „Sie sollten jetzt auf keinen Fall sparen. Bestellen Sie etwas Teures, tun Sie ganz so, als hätten sie die dreitausend Dollar bereits erhalten.“

„Und alles, was ihr bittet im Gebet, so ihr glaubet, werdet ihr's empfangen.“13 „Sie müssen so tun, als hätten sie es bereits empfangen.“ Am nächsten Morgen rief sie mich an und bat mich, den Tag mit ihr zu verbringen. „Nein“, sagte ich, „sie werden göttlich beschützt und Gott kommt nie zu spät.“

Am Abend desselben Tages rief sich mich völlig aufgeregt noch einmal an. „Meine Liebe, ein Wunder ist geschehen! Ich saß heute Vormittag in meinem Zimmer, als es an der Tür klingelte. Ich sagte zu meinem Mädchen: ‚Lass niemanden herein. Doch das Mädchen schaute zum Fenster hinaus und sagte: ‚Es ist Ihr Vetter mit dem langen weißen Bart.

Also wies ich es an: ‚Lauf ihm nach. Ich würde ihn gerne sehen. Er war schon fast um die Ecke, als er das Mädchen rufen hörte, und kam zurück.

Wir unterhielten uns eine Stunde lang und als er ging sagte er: ‚Ach, übrigens, wie sieht's denn mit deinen Finanzen aus?

Ich erklärte ihm, dass ich dringend dreitausend Dollar benötigte und er antwortete: ‚Nun, meine Liebe, ich kann sie dir am nächsten Ersten geben.

Ich wollte ihm nichts davon sagen, dass ich verklagt werden würde. Was soll ich jetzt nur tun? Ich werde das Geld nicht vor dem Ersten des Monats bekommen, brauche es aber doch schon morgen.“

„Ich werde Sie weiterhin ‚behandeln“, antwortete ich und fügte hinzu: „Der Geist kommt nie zu spät. Ich danke dafür, dass sie das Geld im unsichtbaren Reich schon erhalten hat und dass es sich rechtzeitig manifestieren wird.“

Am nächsten Morgen rief ihr Vetter sie an und sagte: „Komm heute Vormittag zu mir ins Büro und ich gebe dir das Geld.“

Am selben Nachmittag hatte sie dreitausend Dollar auf ihrem Bankkonto und schrieb, so schnell ihre Aufregung es erlaubte, Schecks aus.

Wenn jemand um Erfolg bittet, sich aber auf Misserfolg einstellt, wird er die Situation erreichen, auf die er vorbereitet ist.

Ein Beispiel: Ein Mann suchte mich auf und bat mich, das Wort dafür zu sprechen, dass eine bestimmte Schuld getilgt werde. Ich stellte aber fest, dass er viel Zeit darauf verwendete, sich zurechtzulegen, was er dem Gläubiger sagen würde, wenn er dessen Forderung nicht bezahlte, wodurch er meine Worte wirkungslos werden ließ. Stattdessen hätte er sich ausmalen sollen, wie er die Schuld beglich.

Die Bibel liefert uns in der Geschichte von den drei Königen in der Wüste, die kein Wasser für ihr Gefolge und ihre Pferde hatten, ein wunderbares Beispiel hierfür. Sie baten den Propheten Elisha um Rat, der ihnen diese erstaunliche Antwort gab:

„So spricht Jehova: Machet in diesem Tale Grube an Grube.“14 „Ihr werdet keinen Wind und keinen Regen sehen, und doch wird dieses Tal sich mit Wasser füllen.“15

Der Mensch muss sich auf das vorbereiten, worum er gebeten hat, selbst wenn nicht das kleinste Anzeichen davon zu sehen ist.

Ein Beispiel: Eine Frau musste sich in einem Jahr, in dem in New York akuter Wohnungsmangel herrschte, eine Wohnung suchen. Eine zu finden, erschien ihr nahezu unmöglich. Ihre Freundinnen bemitleideten sie und meinten: „Wir schrecklich, du wirst deine Möbel einlagern und in einem Hotel wohnen müssen.“ Sie erwiderte: „Ihr braucht euch deswegen keine Sorgen machen, ich bin eine Superfrau und werde eine Wohnung bekommen.“

Sie sprach folgende Worte: „Unendlicher Geist, mach mir den Weg für die richtige Wohnung frei.“ In der festen Überzeugung, dass es für jeden Bedarf Erfüllung gibt, arbeitete sie ohne zu zweifeln auf der geistigen Ebene in dem Bewusstsein, dass „ein Mensch im Einklang mit Gott eine Mehrheit bildet.“16

Sie trug sich mit dem Gedanken, neue Bettdecken zu kaufen, als der „Versucher“, ihr widerstrebender rationaler Verstand, ihr einflüsterte: „Kauf die Decken lieber nicht, denn womöglich bekommst du ja doch keine Wohnung und hast dann keine Verwendung für sie.“

Sofort sagte sie sich: „Ich grabe meine Gruben, indem ich die Bettdecken kaufe!“ So bereitete sie sich auf ihre neue Wohnung vor - sie handelte, als ob sie sie bereits hätte.

Auf wunderbare Weise fand sie tatsächlich eine Wohnung und bekam sie, obwohl es über zweihundert Bewerber dafür gab.

Der Kauf der Bettdecken hatte ihren festen Glauben bewiesen.

Eigentlich unnötig zu erwähnen ist, dass sich die Gruben, die die drei Könige in der Wüste ausheben ließen, bis zum Überlaufen mit Wasser füllten.17

Mit den Schwingungen der geistigen Ebene in Einklang zu kommen, ist für den durchschnittlichen Menschen nicht einfach. Ständig drängen widrige Gedanken des Zweifels und der Furcht aus dem Unbewussten an die Oberfläche. Sie sind die „fremden Armeen“, die in die Flucht geschlagen werden müssen. Dies ist der Grund dafür, dass es vor der Morgendämmerung so oft am dunkelsten ist.

Einer großen Manifestation gehen gewöhnlich quälende Gedanken voraus.

Spricht man eine hohe geistige Wahrheit aus, fordert man die alten Glaubenssätze im Unbewussten heraus und legt dadurch Irrtümer frei, die es auszumerzen gilt.

Dies ist der Zeitpunkt, zu dem man die Wahrheit immer wieder durch Affirmationen bekräftigen, sich über das, was man bereits erhalten hat, freuen und dafür bedanken muss. „Ehe sie rufen, will ich antworten.“18 Das bedeutet, dass „jede gute und perfekte Gabe“ dem Menschen bereits gehört und darauf wartet, akzeptiert zu werden.

Der Mensch kann nur empfangen, was er sich selbst empfangen sieht.

Den Kindern Israels wurde gesagt, dass sie alles Land besitzen könnten, das sie sahen. Dies gilt für jeden Menschen. Ihm steht aber nur das Land zur Verfügung, in dessen Besitz er sich im Geiste sieht. Jedes große Werk und jede großartige Errungenschaft wurde dadurch verwirklicht, dass die Urheber eisern an ihrer Vision festhielten, und es geschieht häufig, dass Menschen kurz bevor sie ihr Ziel erreichen, mit scheinbarem Misserfolg und Enttäuschung konfrontiert werden.

Als die Kinder Israels das „gelobte Land“ erreichten, fürchteten sie sich davor, es zu betreten, weil sie sagten, es wäre von Riesen bevölkert, zwischen denen sie sich selbst wie Grashüpfer vorkommen würden. „Wir sahen auch Riesen daselbst, […] und wir waren vor unsern Augen wie Heuschrecken.“19 Fast jeder Mensch macht diese Erfahrung.

Doch wer das geistige Gesetz kennt, bleibt von derlei Erscheinungen unbeeindruckt und freut sich bereits, während er „noch in Fesseln liegt“. Das bedeutet, dass er an seiner Vision festhält und sich dafür bedankt, dass er sein Ziel schon erreicht und das Gewünschte bekommen hat.

Jesus Christus hat uns ein wunderbares Beispiel dafür gegeben. Er sagte zu seinen Jüngern: „Saget ihr nicht: Es sind noch vier Monate, so kommt die Ernte? Siehe, ich sage euch: Hebet eure Augen auf und sehet in das Feld; denn es ist schon weiß zur Ernte.“20

Sein hellsichtiger Blick durchdrang die „Welt der Materie“ und er sah deutlich die Welt der vierten Dimension, sah die Dinge, wie sie wirklich sind, vollkommen und vollständig im Göttlichen Geist.

So muss auch der Mensch stets das Endziel seiner Reise als klare Vision vor Augen haben und die Verwirklichung dessen fordern, was er bereits erhalten hat. Dies können vollkommene Gesundheit, Liebe, die Erfüllung seiner Bedürfnisse, Selbstverwirklichung, ein Heim oder Freunde sein.

Dies alles sind vollendete und vollkommene Ideen, die im Göttlichen Geist (dem eigenen Überbewusstsein) gespeichert sind und die durch ihn kommen müssen, nicht zu ihm.

Ein Beispiel: Ein Mann suchte mich auf und bat um eine „Behandlung“ für Erfolg. Es war unbedingt erforderlich, dass er innerhalb eine bestimmten Zeitspanne fünfzigtausend Dollar für ein Geschäft aufbrachte. Die Frist war nahezu abgelaufen, als er verzweifelt zu mir kam. Niemand wollte in sein Unternehmen investieren und die Bank hatte die Vergabe eines Kredits rundweg abgelehnt.

Ich sagte: „Ich schätze, Sie haben in der Bank Ihre Beherrschung und damit Ihre Energie verloren. Sie können die Kontrolle über jede Situation bewahren, solange Sie sich selbst beherrschen.“

„Gehen Sie noch einmal zur Bank“, setzte ich hinzu. „Und ich werde Sie geistig unterstützen.“ Zu seiner Unterstützung sagte ich im Stillen: „Sie sind in Liebe mit dem Geist eines jeden in der Bank verbunden. Lassen Sie zu, dass sich die göttliche Idee in dieser Angelegenheit verwirklicht.“

„Gute Frau“, erwiderte er, „was Sie da vorschlagen ist völlig unmöglich. Morgen ist Samstag; die Bank schließt um zwölf und mein Zug kommt nicht vor zehn Uhr an, die Frist läuft morgen ab und die Bank wird sowieso auf keinen Fall mitspielen. Es ist zu spät.“

„Gott braucht keine Zeit und er kommt nie zu spät. Bei ihm ist alles möglich“, sagte ich und setzte hinzu: „Ich verstehe nichts von Geschäften, aber ich weiß alles über Gott.“

„Das hört sich alles schön gut an, solange ich hier sitze und Ihnen zuhöre“, antwortete er. „Aber sobald ich Ihr Haus verlasse, ist es schrecklich.“

Er lebte in einer anderen Stadt und eine Woche lang hörte ich nichts von ihm. Dann kam ein Brief. Darin schrieb er: „Sie hatten recht. Ich habe das Geld aufgetrieben und ich werde nie wieder an der Wahrheit all dessen, was Sie mir gesagt haben, zweifeln.“

Einige Wochen später sah ich ihn wieder und fragte: „Was ist passiert? Offensichtlich hatten Sie doch noch genügend Zeit.“

„Mein Zug hatte Verspätung“, antwortete er, „und ich kam erst um Viertel vor zwölf an. Ich ging ganz gelassen in die Bank und sagte: ‚Ich komme wegen des Kredits, und sie haben ihn mir ohne Fragen zu stellen gewährt.“

Es waren ihm nur noch fünfzehn Minuten geblieben und der Unendliche Geist war nicht zu spät gekommen. In diesem Fall hätte der Man unmöglich alleine Erfolg gehabt. Er brauchte jemanden, der ihm half, an seiner Vision festzuhalten. Dies zeigt, was ein Mensch für einen anderen tun kann.

Jesus Christus kannte diese Wahrheit. Er sagte: „Wo zwei unter euch eins werden, warum es ist, dass sie bitten wollen, das soll ihnen widerfahren von meinem Vater im Himmel.“21 Ein Einzelner steht seinen eigenen Angelegenheiten oft zu nahe und neigt dazu, zu zweifeln und zu zagen.

Ein Freund oder ein „Heiler“ sieht den Erfolg, die Gesundheit oder den Wohlstand deutlich und wankt niemals, weil er den nötigen Abstand zu der Angelegenheit hat.

Es ist viel einfacher, etwas für einen anderen zu manifestieren, deshalb sollte man nicht zögern, um Hilfe zu bitten, wenn man merkt, dass man unsicher wird.

Ein scharfsinniger Beobachter des Lebens hat einmal gesagt: „Kein Mensch kann versagen, wenn auch nur ein anderer ihn als erfolgreich sieht.“ Die Macht der Vision ist immens, und viele große Männer verdanken ihren Erfolg ihrer Frau, einer Schwester oder einem Freund - jemandem, der „fest an ihn glaubte“ und ohne zu zweifeln am geistigen Bild eines erfolgreichen Ausgangs festhielt.

11 Hiob 22,25 – Luther-Bibel 1912

12 Jesaja 55,11 – Luther-Bibel 1912

13 Matthäus 21,22 – Luther-Bibel 1912

14 2. Könige 3,16 – Elberfelder Bibel 1905

15 2. Könige 3,17 – Elberfelder Bibel 1905

16 Wendell Phillips (1811 – 1884) – US-amerikanischer Politiker und Abolitionist

17 Nachzulesen in: 2. Könige 3,20

18 Jesaja 65,24 – Luther-Bibel 1912

19 4. Mose 13,33 – Luther-Bibel 1912

20 Johannes 4,35 – Luther-Bibel 1912

21 Matthäus 18,19 – Luther-Bibel 1912

Die Macht des Wortes

„Aus deinen Worten wirst du gerechtfertigt werden, und aus deinen Worten wirst du verdammt werden.“22

Ein Mensch, der mit der Macht des Wortes vertraut ist, achtet sorgfältig auf alles, was er sagt. Er braucht nur die Wirkung seiner Worte zu beobachten, um zu wissen, dass sie „nicht folgenlos“ bleiben. Durch das, was er sagt, schafft sich der Mensch laufend seine eigenen Gesetze.

Ich kannte einen Mann, der von sich sagte: „Ich verpasse ständig die Straßenbahn. Sie fährt jedes Mal gerade ab, wenn ich an der Haltestelle ankomme.“ Seine Tochter hingegen berichtete: „Ich erwische die Tram immer. Sie kommt immer genau dann, wenn ich an der Haltestelle eintreffe.“ Das lief so jahrelang.

Beide hatten sich selbst ein Gesetz geschaffen, der Vater eines, das zu Misserfolg, die Tochter eines, das zu Erfolg führte. Dies ist die Psychologie des Aberglaubens.

Weder Hufeisen noch Hasenpfoten verfügen über Macht, doch das gesprochene Wort des Menschen und sein Glaube daran, dass diese Dinge ihm Glück bringen, erzeugen im Unbewussten die entsprechende Erwartung und ziehen dadurch „glückliche Umstände“ an. Ich habe jedoch festgestellt, dass dies nicht mehr funktioniert, sobald man sich spirituell weiterentwickelt und ein höheres Gesetz kennengelernt hat. Man kann dann nicht mehr zurückkehren und muss sich von derlei „Götzenbildern“ trennen.

Ein Beispiel: Zwei Männer in einem meiner Kurse hatten monatelang großen geschäftlichen Erfolg, als plötzlich alles „den Bach hinunterging“. Wir versuchten, die Situation zu analysieren, und ich fand heraus, dass jeder von ihnen, statt ihren Erfolg und Wohlstand mit Affirmationen zu bekräftigen und auf Gott zu vertrauen, sich einen „Glücksaffen“ gekauft hatte.

Ich sagte: „Mir scheint, Sie haben angefangen, sich lieber auf die Glücksaffen zu verlassen, als auf Gott. Trennen Sie sich von diesen Affen und wenden Sie das Gesetz der Vergebung an“, denn der Mensch hat die Macht, sich selbst seine Fehler zu vergeben und sie dadurch unwirksam zu machen.

Die beiden beschlossen, die Glücksaffen auf den Müll zu werfen, und von da an lief alles wieder gut. Dies bedeutet nun nicht, dass man alle Glücksbringer, die man im Haus hat, wegwerfen müsste, doch man muss sich darüber im klaren sein, dass die Kraft, die in ihnen zu stecken scheint, einzig und allein von Gott kommt, und dass die Objekte dem Menschen lediglich das Gefühl der Erwartung vermitteln.

Ich war einmal mit einer Freundin unterwegs, die ziemlich niedergeschlagen war. Als wir die Straße überquerten, klaubte sie ein Hufeisen auf, das dort lag. Sofort war sie mit Freude und Hoffnung erfüllt. Sie sagte, Gott habe ihr das Hufeisen geschickt, um ihr wieder Mut zu machen.

Das Hufeisen war wohl tatsächlich das einzige, was ihr Unbewusstes in ihrer Situation beeindrucken konnte. Ihre Hoffnung wurde zum Glauben, und ihr gelang schließlich eine wundervolle Verwirklichung. Ich möchte betonen, dass die beiden oben erwähnten Männer alleine auf die Glücksaffen bauten, während diese Frau die Macht hinter dem Hufeisen erkannte.

Ich weiß noch, dass es bei mir selbst lange dauerte, den Glauben daran abzulegen, dass eine bestimmte Sache Enttäuschung verursachen würde. Jedes Mal wenn sie eintrat, endete sie ausnahmslos in Frustration. Ich fand heraus, dass die einzige Möglichkeit, eine Änderung in meinem Unbewussten zu erreichen, darin bestand, mir selbst zu sagen: „Es gibt nicht zwei Mächte, sondern nur eine: Gott. Deshalb gibt es keine Enttäuschungen, und diese Sache bedeutet für mich eine erfreuliche Überraschung.“ Ich bemerkte sofort eine Veränderung und von da an erfuhr ich eine freudige Überraschung nach der anderen.

Ich habe eine Freundin, die erklärte, dass nichts und niemand sie dazu bringen könne, unter einer Leiter hindurchzugehen. Ich entgegnete ihr: „Wenn du dich fürchtest, nährst du die Vorstellung, dass es zwei Mächte statt einer gibt: Gut und Böse. Da Gott allumfassend ist, kann es keine Macht neben ihm geben, solange der Mensch sich das Böse nicht selbst schafft. Um deinen Glauben an die einzige Macht, Gott, und daran, dass das Böse weder existiert noch Macht hat, zu beweisen, solltest du unter der nächsten Leiter hindurchgehen, die dir begegnet.“

Bald darauf ging sie zu ihrer Bank, um ihr Schließfach zu öffnen. Doch dort stand ihr eine Leiter im Weg. Es war ihr unmöglich, an das Schließfach zu gelangen, ohne unter der Leiter hindurchzugehen. Ihre Angst übermannte sie und sie machte kehrt. Sie brachte es nicht fertig, dem Löwen auf ihrem Weg entgegenzutreten.