Goldklingeln - Manou Fines - E-Book

Goldklingeln E-Book

Manou Fines

0,0

Beschreibung

Eine Frau lebt in einer von ihr allein bewohnten, vermeintlich friedlichen Welt, um diese für die Suche nach einem seelenvolleren Dasein zu verlassen. Dazu muss sie Verantwortung für ihr Selbst und ihren Schatten übernehmen und die ihre Entfaltung hemmenden Aspekte loslassen.Trotz bedrückender Gefühle ihrer eigenen Desillusionierung ergründet die Frau neue, identitätsstiftende Rollen: Sie verliebt sich, heiratet und wird Mutter. Außerdem wandert sie in einem geheimnisvollen Märchenwald, spürt die Wärme eines der Erde sagenhaft nahestehenden Mondes und hört den fein hinab rieselnden Staub eines glitzernden Silberstreifens am Horizont. Die vorliegende Sammlung erzählt von solchen kosmischen Momenten, in denen Männer und Frauen die weibliche Natur in die Gesellschaft tragen. Als eine Licht und Schatten reflektierende Paillette lädt Goldklingeln dazu ein, den einzigartigen Klang weiblichen Werdens zu bewundern.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhalt

Vorwort

01 Licht

Mondkind

Das Sommerhaus

Die Malerin

Nach den Sternen greifen

Strom der Nacht

02 Schatten

Komm herein

Tod meines Herzens

Reinkarnation

Vergesst mich

Das Gänseblümchen

03 Gold

Romanze

Sanftheit

Frisch vermählt

Samhain

Mutterwerden

Goldklingeln

Vorwort

Die Gedichte und Texte in der vorliegenden Sammlung sind in dem Zeitraum von 2006 bis 2020 entstanden. Es scheint für meine Kunst zu stimmen, dass ich das Innen nicht ehrlich betrachten kann, wenn mein Blick zu sehr ins Außen gerichtet ist. Damals scheinbar zusammenhangslos niedergeschrieben, kann ich erst jetzt, lange Zeit nach dem Entstehen der Gedichte und Texte, Kontinuität in mein vielfältiges Schreiben bringen; die Gedanken und Gefühle im Schriftkörper erklingen lassen, sie loslassen, auf dass ihre Melodie andere Ohren und Herzen erreicht.

Wenn man schreibt, hält man etwas fest und lässt es doch gleichzeitig los: Die Schrift lebt im Außen fort, die Bedeutung ihrer Worte macht sich auf die Reise, wird durch andere Augen (wieder)belebt.

Ich wünsche mir, dass Goldklingeln der Leserin eine erhebende und meditative Lektüre beschert, sie in neuen Gedanken tanzen, schwelgen und wandeln lässt.

Manou Fines, Januar 2023

Mondkind

Mein Mondkind.

Dünne, bleiche Haut

und roter Mund

aus zerbrechlichem

Grund.

Verwandter,

der die nächtliche

Blässe kennt,

den keine Sonne

wärmen kann,

den man als weißen

Stern im Schwarz

erkennt:

Du bist mein

Mondmann.

Mein Mondsohn,

deine edle Haut

unter braunen Flecken,

die das Pulsieren

der Adern bedecken.

Alle Farben können

verstecken.

Mein Bruder des Bedürfnisses,

die Blässe ist uns gewiss

und die dunklen Ränder

unter den strahlenden Augen;

die Faszination der Anderen,

wenn sie unseren

Gesang vernehmen. -

Wann darf ich meinen

Mann mitnehmen?

Komm mit mir geschwind!

Du hast sonst keine Schwester!

Wir sind aus einem Holz,

wir sind aus einem Stern,

wir sind ganz gewiss vom Mond!

Wer dort noch so wohnt?

Haben wir noch mehr Brüder

und Schwestern?

Oder sehen wir Gespenster?

Wer steht nachts mit glühenden

Augen am Fenster?

Wir reflektieren und scheinen,

lachen still und seufzen laut.

Wärme haben wir keine,

nur ein einsames Herz,

das unter keiner Sonne taut.

Wir haben ein Herz,

Mondbruder.

Wir kennen Liebe,

wir brauchen keine

anderen Augenpaare,

die an uns haften.

Wir brauchen keine

Gestalten, die wie Haare

unsere Haut umgarnen.

Wir brauchen keine

geliehenen Tage und

gebrauchten Lieben.