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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Technische Universität Berlin (Neuere deutsche Philologie), Veranstaltung: HS Gottfried Keller, Sprache: Deutsch, Abstract: An der Erzählung Gottfried Kellers Der schlimm-heilige Vitalis, Teil der Sieben Legenden, die er während seiner Berliner Zeit entwarf , aber erst viel später veröffentlichte, erscheinen viele Aspekte bemerkenswert. Mit Hilfe seines heiteren wie humorvollen, dabei aber stets hintergründig kritischen Schreibstils, vermochte er es, der traditionell-kirchlichen Legendenvorlage Ludwig Theobul Kosegartens neues Leben einzuhauchen und diese somit in die Moderne zu transferieren. Kellers Verhältnis zur Religion, sein Frauenbild, aber auch sein Bedürfnis nach Erfüllung privaten Glücks in der harmonisch-reinen Beziehung zwischen Mann und Frau, in dem er seinen eigenen, trostlosen und von der Liebe enttäuschten Berliner Alltag verarbeitete, kommen deutlich in den Sieben Legenden zum Ausdruck und finden sich teilweise auch im „schlimm-heiligen Vitalis“ wieder. Jeden dieser Fäden aufzugreifen und angemessen zur Geltung kommen zu lassen, würde den Rahmen dieser Hauptseminarsarbeit aber bei weitem überschreiten, so dass wir uns in erster Linie auf den religiösen Gehalt der Legende konzentrieren wollen. Darauf aufbauend einen genaueren Blick auf Kellers Einstellung zur Religion werfen zu können, soll denn auch den Zielpunkt dieser Arbeit darstellen. Natürlich darf bei alledem nicht vergessen werden, in vorherigen Abschnitten zunächst eine grobe Einordnung der Erzählung in den Gesamtkontext der „Sieben Legenden“ vorzunehmen, deren Aufbau und Entstehungsgeschichte kurz zu skizzieren, daneben aber auch auf die Form, Sprache, den Stil und die symbolischen Bezüge der Vitalis-Erzählung einzugehen. Der Auftakt zur Beschäftigung mit Kellers Einstellung gegenüber Kirche und Religion wird mit der Betrachtung des ursprünglichen, historischen Ortes der Handlung, Alexandria, nebst seiner Hauptpersonen, dem heiligen Vitalis von Gaza und dem heiligen Erzbischof Johannes von Alexandrien, erfolgen, um gleich danach mit einer Charakterisierung der Kellerschen Legendenhauptperson fortzufahren und dessen Zwiespalt zwischen kirchlicher Tugendliebe und unterdrückter Weltlichkeit in den Mittelpunkt zu stellen. Die hieraus gewonnenen Erkenntnisse sollen schließlich in einem Fazit zusammengefasst und daneben aufgezeigt werden, an welcher Stelle die wissenschaftliche Bearbeitung des Themas darüber hinaus umfangreicher fortgesetzt werden könnte.
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