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Der Gedichtband Hammerfist durch Acapulco von Niklas Pott handelt vor allem von Trennungsschmerz und Neuausrichtung. In großen Teilen autobiografisch, erzählt die sehr dichte Poesie in gewisser Chronologie eine Geschichte der Wiederauferstehung in der Großstadt nach emotionalem Fall. Das Setting der Gedichte ist meist in Hamburg angelegt, vor allem in Eimsbüttel, wo Niklas Pott lebt und schreibt. Hammerfist durch Acapulco ist eine lyrisch sehr variantenreiche Reise zwischen Wut und Mut, Blues und Rock 'n' Roll.
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Seitenzahl: 55
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Niklas Pott lebt seit 2013 in Hamburg, wo er Gedichte schreibt und Kiwis isst. Im heißen Sommer '23 saß er einmal in einer Bar in Eimsbüttel und befeuchtete mit der Zunge seine Faust. Dann streute er Salz aus einem Salzstreuer darauf und trank einen Schluck Tequila. Er nahm eine Zitronenscheibe von einem Tonteller, zerbiss sie, legte sie auf den Teller zurück und leckte sich das Salz von der Faust.
"Regardless of anything, I'm gonna write my own story and my own ending."
The Undertaker
Das schwarze Meer
Im Windschatten Hamburger Linden
Mondscheinwein
Die Lüge
Magnetismus
Kerouac und Charon
Der Falke
Apostelkirchenapokalypse
Hammerfist durch Acapulco
Ein endloser Kuss
Stille Tage in Eimsbüttel
San Burrito
Im Café May
In der Lappenbergsallee
Schattenstunde
Donnerstagabend, Sternschanze
Novize in der 7ieben Bar
Ode an Samuel Colt
Ein Kopf ist nur zum Küssen da
Meinen Mann stehen
Lady F.
Manche Männer wurden nur geboren, um zu sterben
Mit dem Swipen sieht man besser
Wo sind die guten Mädchen hin
Renegade Lifestyle Shit
Bier und Grünkohl
I Did a 180 With My Bootcut Jeans
Stay hydrated
Ein europäischer Abend
Roter Oktober
Brautjungfer Blues
Abgewetzt
Shanti
1:07, Gleis 8
Stadtstakkato 24
Der Spieler
Der Regenschirm von Eimsbüttel
Lucid Living
The Upstairs Room
Straßendreck
Parnass Platz, Eimsbüttel
Auf einen Fencheltee mit Aleister Crowley
Holy Shotgun
El caballero de la luna
3:21 Uhr
Birdland Blues
Was sagt man zu den Toten?
Joe
Kohana Jab
Wo sind die bösen Mädchen hin
Moonshine Girl
Sekundenmensch 2.0
Baby
Mehr Koks, mehr Nutten, scheiß auf die Himbeeren
Von der Intimität
December Blues
Wapiti
Die Weisheit von La Lajita
Simone
Eins mit den Hufen des Mustangs
Versöhnung
2023
Am Anfang bist du am Boden
Dann langsam wirst du mutig, willst
wissen und spüren, was dein Herz zerfrisst
Willst dich betten in Verstehen, in Reden,
im neuen Leben, das
– wie sie sagen –
jetzt vor dir liegt und das
– was sie nicht wissen –
dich verbiegt, in Dornenranken wiegt, bis
du berstest unterm
Druck
Druck
Druck dieses einen Satzes, dieser einen
Entscheidung, die du hörst und der du
gehörst und die dich nimmt und erringt,
dich in den Strudel zwingt, in dessen Tiefe
ihr Gesicht liegt
Ihr Gischtgesicht, das durch dich blickt
und immer mehr zur Fratze wird, dich
verwirrt, bis du dich selbst skalpierst und
alles rausritzt, dass dich hielt und hält und
die ganze Welt zerbricht in diesem
schwarzen Meer, das keine Fische in sich
trägt, keine Wellen schlägt, keine Algen
mehr bewegt, keine orangeschöne Sonne
mehr am Horizont zersägt
Ich weine Sperma im Windschatten
Hamburger Linden
Muss mich winden in vergilbten Ideen
und endlosem Gehen in ewig-wachenden
Chausseen dieser wuchtigen Stadt
Kann nicht verstehen, warum die Fratzen
fremder Frauen meine Fresse
fragmentieren, statt mich in ihren
sommerlichen Kreis zu involvieren
Gedanken verschmieren hinter Scheiben
aus liegengelassenen Chancen und zum
Scheitern verdammten Avancen
gegenüber trockenen Mädchen und
feuchten Wimpern und all dem
verdammten Klimpern dieser kurbelnden
Bars und Cafés und dann sind da nur
noch Fetzen der letzten Überdosis
Melancholie, in der ich schrie und immer
noch schreie aus letzter Reihe
Als Lederjacken-Liar leiere ich laue Lieder
an wunderschöne Häuserecken, in denen
Menschen wie ich verrecken, echte
Menschen, gute Seelen, die wirklich
schöne Geschichten erzählen aus
aufgeschlitzten Kehlen
Nein, ich stelle keine Fragen mehr
Schon gar nicht die, deren Antworten ich
kenne und vor denen taube Egos wie du
wegrennen, verbrennen im Feuer einer
falschen Wahrheit, die du blind im Kreis
kultivierst, nach Belieben editierst,
irgendwann verlierst, aber trotzdem
weitermachst mit Kriegswitwen an der
Seite, in trügerischer Weite, die von einer
Schädelwand zur nächsten reicht, in der
dein altes Sein einem neuen weicht, ganz
leicht in deinem Selbstkonsum so passend
eingedeicht
Das Leben an die Wand gefahren, das
Leben, das mal wir gemeinsam waren und
das jetzt nur noch du, du, du bist,
weggepackt in Ottensen, abgehetzt und
abgewetzt; unsere ganze Existenz
verschätzt und mich dabei wie ein Stück
Altgold für einen Drahtesel versetzt
Sitze nackt auf dem Bett in einem Quadrat
Mondschein
Rundherum Nacht, in mir schwarzer Wein
Und ich hebe mein Glas auf den gottlosen
Fraß, der durchwühlt, das Herz verkühlt
Und hinter meinen Augen zerspringen
bunte Scherben
Aufs Verderben!
Menschen sind das, was sie tun, fällt mir
dann ein und ich nicke wie ein Pferd an
der Krippe in dieser Weltkriegsnacht, die
keinen Schlaf bringt, nur Gefühle
auswringt, in mich eindringt, nach
verschimmeltem Glück stinkt
Irgendwie sitze ich hier immer noch nackt
in meinem Silberquadrat, trinke den Wein,
der nach Blut schmeckt, verdreckt durch
deine Taten und ich kann nur warten auf
das, was mir blüht
Kann nur warten, weil ich vergaß, was ich
eben noch wusste; diese Sache mit
Menschen und Taten und wo der
Zusammenhang, wo der Sinn und wo die
Rettung liegt
Ach ja, Menschen sind das, was sie tun,
erinnere ich – und sollte etwas tun…
Was Menschen nur denken oder sagen,
verändert nicht das Spielfeld, verändert
nur ihre eigene Welt, die in ihnen dann
unbemerkt zu Nonsens zerfällt
Du wusstest das und hast was getan und
tust es ja auch noch; du und dein Joch, das
über mich kam; dein Wahn, Wahn, Wahn
Ja, nur das, was Menschen tun, ist von
Gehalt, hallt nach in den Hallen, in denen
sich Taten und Entscheidungen an die
Herzen krallen, in denen Konsequenzen
wild-fauchend greifen, keifen, geifern nach
dem Glück, das ward und das plötzlich
nichts mehr wert ist, weil Menschen wie
du eben tun, was sie tun, so voller Gehalt
Gewalt!
Was dein Tun in mir tat, tut weh, wird
Narben hinterlassen, die mit der Zeit und
mit dem Atem fremder Frauen womöglich
unter mir verblassen
Doch die Narben bleiben, bleiben wie der
fahle Mondschein auf mir, der nicht wie
Sonne meine Haut verbrennt, sondern
tiefer drängt, die Seele versengt; ein
Mondbrand aus kosmischer Hand, hier
auf dem Bett, auf unserem Bett, wo du
lagst und im Schlaf aussahst
wie mein ganzes Leben
Hier kommt die Lüge:
Ich verzeihe dir
Sag ich mir, denke ans Wir und fühle
unser altes Leben, an dem Erinnerungen
kleben, die ein dunkles Netz aus deinen
Augen hinter meine Lider weben
Erinnerungen, die nach Tränen jagen, die