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Zucker, Salz und Freiheit handelt von der Macht besonderer Momente und Begegnungen. Ein Gedanke, ein Blick, eine Berührung - die Geschichten zwischen zwei Menschen beginnen oft im Unscheinbaren und können von dort aus grenzenlos werden.
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Seitenzahl: 49
Niklas Pott, Jahrgang '87, lebt in Hamburg. Er studierte unter anderem Philosophie in Paderborn und hat sich schon früh der Lyrik zugewandt. Niklas lag einmal im Wald und sagte dort zu einem Mädchen mit schönen Augen, dass die Poesie einer dieser guten Wege sei, über den wir Menschen uns unsterblich machen können. Vermutlich glaubte sie ihm.
"Don’t sing it, bring it."
Scott Hall
Nachtgeschwister
Streifzug
Maschenka
L.A. Woman oder Wenn wir richtig am Boden liegen, können auch The Doors nicht mehr helfen
Ohne Titel, Dez'18
Summer Ray
Blütenstaub im Stadtparkwald
Vögel können nicht lächeln
Krähen im Kopf
Morning is broken
Cyclopian Night
Rachel
Sarah
Friedrichstraße
Doch ich bleibe Schatten
Das Wrack der Estrella II
Mitternachtstrauma
Zucker, Salz & Freiheit
Als ich mit dem Wirt Batiki trank und Zoey Papadakis nur an mir vorbeiging, statt mich zu lieben
Instinkte
Monde gris
Die Augen von Noelle Amir
Jenny
Brücke Noir
Francine Dunquerke
Der Andere
Heimat
Als Oscar Wilde mir den Nachmittag versaute
Libellenmond
Dreiklang
Der Abend, an dem wir den Mond erschießen wollten
Wo sind deine Augen
Irrlicht
Und dann bist du plötzlich wieder da Ein Anruf am Morgen, und nun? Warte ich erneut auf das, was uns blüht Deine Halbmondaugen, dein Säbelrasseln, all die tatarischen Flüche knallen wieder an mein Herz Und ich? Stehe da und kriege keinen vernünftigen Blick zustande Liege wieder in diesem Treibholzboot, fließe weg von mir, hin zu dir, wo auch immer das ist Erinnerung ist die Hure der Wahrheit
Scheiß drauf, sag ich laut und geb Buddy einen Zehner für die Drinks Geht der Flipper noch? – Klar, klemmt nur etwas Ich trink aus, mach mich an der Maschine zu schaffen, so ein Quatsch um halb acht abends Und dann deine Schritte auf den schwitzenden Dielen
Die Bar verstummt, mein Puls rast im Takt der Hartplastikkugel
Drehe mich um, du lächelst mir mit einem Blick Hundert vergangene Gespräche ans Herz Grüße stumm, trete ein in dich; da ist er wieder – dieser Duft nach Libellen im Stadtparkwald Und alle Vernunft der letzten Jahre explodiert wie ein Pfau im Pheromongewitter
Was machst du? Befeuchtest einfach deine roten Lippen Echt jetzt, was soll man dazu sagen, Baby? Ein Nicken, ein Katzensprung zur Theke, und schon hocken beide wieder im Damals fest Kneipenromanze, Haptikgetanze, alles nur Kür oder doch plötzlich der Mühen wert?
Du verrätst es mir nicht, verrätst wieder nur uns beide mit deinem Wildtieratem Lüsterne Nüstern – es läuft alles auf das lila Laken hinaus, auf dem deine Arme wie Schlangen aussahen
Der Druck deines Herzens, sagtest du mal, sei stärker als …was war es noch gleich?
Stehen auf, ich zahle erneut, für das hier, für alles, für nichts Dein Mantel erscheint in meiner Hand, schmecke schon fast die Haut deiner Schulter, süßes Salz aus Avignon… Und wir? Steigen aus, leben wieder diese kalten Flammen, die uns liebkosen, verbrennen, verrennen
Verdrängen Schön, dich zu sehen, flüsterst du sanft auf den Boden – Na, klar doch, Honey Und alles ist wie ein verranntes Schachspiel, bei dem nur zwei Figuren übrig sind; einsame Könige im Sud der Nacht
Dann geht es zurück in ein Uns ohne Wir Erneut hinterlässt du dein Flackern in mir Jemanden vergessen wollen, heißt doch nur, an sie denken
Streife durch die Stadt, Frühlingstau Hamburg ist wild um diese Jahreszeit Menschen wabern durch die Straßen, atmen, schwitzen, zielen, blicken Da! Wieder so ein Blick Stahlblaue Augen, ebene Züge, blond und schnell, erst woanders, fremd und wildpferdisch, dann bei mir, Sekundenmensch
Wir haben alle unsere Wünsche, sehnen uns nach Überraschungen, vor allem hier draußen auf dem Schlachtfeld zwischen Blut und Geschlecht und Pheromonen Sekunde, Explosion, wie es immerzu passiert, wenn man drauf achtet Was wünscht du dir, Fremde, wie fremd bist du in diesem Film aus inneren Trieben, Fängen und Drängen oder lebst du nur in Zwängen und scheiß Konformen, die niemand selbst gemacht hat, nur ausführt, auslebt, verlebt, verebbt im Nonsense dieser flüchtigen Begegnungen, aus denen wir keinen Sense mehr machen, aber eigentlich doch müssten, ja müssten – von Kuss und Gewalt bis Gespräch und Halt! Kein Halt, du gehst weiter und ich gehe weiter und am Ende gehen wir nicht weit genug
Alles wäre besser, ein Schlag von mir in dein hübsches Gesicht, ein Biss von dir in meinen Adamsapfel, doch wir… Wir verlieren uns, haben uns nie gehabt, fremder Gottmensch; dabei hätten wir ungeachtet aller Umstände die Welt haben können, mit uns, ohne die anderen, ohne die Ketten, ohne die Versprechen, an denen wir zerbrechen, ohne das, was uns abhält vom Stehenbleiben, vom Schlagen, Beißen, Seelen und Herzen und Geschlechter zerreißen
Sag mal, weißt du, wovon ich rede oder gehst du einfach so durch die Stadt, von A nach B, und denkst nicht an C, an mich und Leute wie mich und andere und Männer und Frauen und alles dazwischen, hey, wir sind doch immer noch Menschen, oder bist du was anderes, irgendein Markenprodukt mit Roboterschoss, Arschloch