Hand drauf! - Gianna Bacio - E-Book

Hand drauf! E-Book

Gianna Bacio

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Beschreibung

Die Möglichkeiten der weiblichen Masturbation sind vielseitig. Dennoch wissen viele Frauen nicht genau, wie sie sich selbst zum Höhepunkt bringen können. Sogar der Anspruch auf einen Orgasmus liegt ihnen fern. Aber warum? Weil die weibliche Lust nach wie vor als Mysterium gilt, das wir kaum bis gar nicht erforschen – vor allem nicht in Bezug auf Techniken. Doch woher soll »frau« wissen, was sie machen soll, wenn niemand darüber spricht, niemand fragt, es erklärt oder vorführt? Die Sexualpädagogin Gianna Bacio weiß: Masturbation muss man lernen und üben. Wie Schwimmen oder Fahrrad fahren. Man muss sich Zeit nehmen und darf den Mut nicht verlieren. Irgendwann klappt es. Nur, wer sich und seine Vorlieben gut kennt, kann ein erfülltes Sexleben führen und das auch an seinen Partner weitergeben.

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Gianna Bacio

Hand drauf!

Gianna Bacio

Hand drauf!

Ein Plädoyerfür die weibliche Masturbation

Bildnachweis:

Alle Illustrationen im Buch: Heike Kmiotek – fine design – Erkrath

Originalausgabe

1. Auflage 2018

Verlag Komplett-Media GmbH

2018, München/Grünwald

www.komplett-media.de

ISBN E-Book: 978-3-8312-6982-2

Lektorat: Dr. Diane Zilliges, Murnau

Korrektorat: Judith Bingel M.A., München

Umschlaggestaltung: Guter Punkt, München

Satz: Daniel Förster, Belgern

E-Book-Herstellung und Auslieferung: Brockhaus Commission, Kornwestheim, www.brocom.de

Dieses Werk sowie alle darin enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrecht zugelassen ist, bedarf der vorherigen schriftlichen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Speicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen sowie für das Recht der öffentlichen Zugänglichmachung.

Inhalt

Vorwort

1 Einleitung

2 Kleine Geschichte der Masturbation

Mit Onan fing alles an

Dann kam die Kirche

Und so sieht’s heute aus

Die sechs häufigsten Fragen und Antworten

3 Warum wir »es« unbedingt tun sollten

Mehr Orgasmen

Besserer Sex

Und noch viel mehr…

4 Da »untenrum«

Begrifflichkeiten

Wir sind sooo unterschiedlich und doch so gleich

Vulva, Vagina und Co

Ein neues Körpergefühl

5 Der Orgasmus, ein Must-have?

Ein Orgasmus ist ein Orgasmus

Die Orgasmuskurve

Warum es manchmal nicht klappt

Masturbieren hilft

6 Im Dreiklang mit sich sein

Die besten Rahmenbedingungen schaffen

Das A und O: Beckenbodentraining

Atme durch die Muschi!

Deine Fantasie ist grenzenlos

Die Top Ten der weiblichen Sexfantasien

7 Die Techniken: 100 Prozent handmade

Der »Hand drauf!«-Guide

Willkommene Begleiter

Das Kapitel für Partner

Nachwort

Kontakt

Dank

Quellen

Anmerkungen

Für Ulfinchen

Vorwort

Liebe Frau Nienaber,

Sie waren mit Abstand meine Lieblingslehrerin. Bei Ihnen machte das Lernen Spaß und Sie verstanden es wie keine andere, mit Kindern umzugehen. Sie bescheinigten mir eines Tages, es muss in der dritten Klasse gewesen sein, dass ich mal eine große Geschichtenschreiberin werde. Nun, heute ist es so weit. Ich bin tatsächlich eine Geschichtenschreiberin und mit 178 Zentimetern bin ich auch groß, für eine Frau. Doch mit Sicherheit haben Sie sich damals etwas anderes vorgestellt als das, was heute daraus geworden ist. Dafür kann ich mich nicht entschuldigen, weil es original das ist, was ich tun möchte. Vielleicht kann ich Sie aber davon überzeugen, dass es zum einen notwendig und zum anderen mein Weg ist, Menschen aufzuklären. Sie waren stets mein Vorbild und deshalb können Sie dieses Buch natürlich als Inspiration, aber auch als eine Art Hommage sehen.

Jetzt halten Sie also mein Werk in den Händen. Es ist ein Buch über die weibliche Masturbation. Ja, Sie haben richtig gelesen. Masturbation, oder auch Selbstliebe, Hingabe, Entspannung pur. Falls Ihre Augenbrauen gerade nach oben wandern und Ihr Mund offen steht, kann ich Sie beruhigen: Das ist völlig normal. Schließlich ist die Masturbation nach wie vor ein Tabuthema, über das kaum offen gesprochen wird. Mehr noch: Sie gilt häufig als mickriger Ersatz für Sex mit einem Partner. Ich weiß natürlich nicht, wie Sie zu diesem Thema stehen und ob Sie in Wirklichkeit sehr offen darüber kommunizieren. Allerdings erinnere ich mich an unseren Sexualkundeunterricht nur allzu gut. Wir haben dort über allerlei nützliche Dinge gesprochen, wie die Menstruation, Verhütung und Schwangerschaft. Dass auch Masturbation ein Thema war, kann ich jedoch nicht behaupten. Im Nachhinein einerseits schade, weil ich als praktizierendes Mädchen einige Fragen gehabt hätte. Andererseits gut, weil ich ansonsten vielleicht niemals so intensiv zu diesem Thema geforscht hätte.

Insofern ist alles richtig gelaufen. Ich habe mich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt und das Ergebnis halten Sie in den Händen. Apropos Hände: Es ist meine Intention, Frauen ein Gefühl von Normalität und Freude beim Einsatz ihrer Hände zu vermitteln. Keine Frage: Sex mit sich selbst ist etwas sehr Intimes und das ist auch gut so. Gleichzeitig ist es eben auch etwas ganz besonders Schönes, doch sagt und lebt das leider kaum jemand. Hier komme ich ins Spiel. Ich möchte dieser Jemand sein, der sagt: »Ja, wir dürfen mehr über unseren eigenen Körper wissen, intensivere Erfahrungen machen und uns feiern.« Verstehen Sie, warum es mir ein so großes Anliegen ist, über die Masturbation zu schreiben?

Hier noch eine kleine bildhafte Geschichte, weil Sie die doch so gern mochten: Am Anfang unserer Entwicklung sind wir wie eine alte, historische Stadt, mit vielen kleinen Straßen und Geheimgängen. Wenn wir älter werden, bilden sich immer größere Straßen heraus, einfach weil sie am meisten befahren werden. Die kleinen, niedlichen Gässchen hingegen gelangen immer mehr in Vergessenheit und verkümmern allmählich. Ähnlich verhält es sich mit unseren Masturbationserfahrungen. Oft haben wir auch hier eher dürftige Dinge gelernt, sodass nur wenige Wege geebnet wurden. Die gute Nachricht jedoch ist: Wir können auch wieder zu dieser wunderschönen alten Stadt werden. Vorausgesetzt wir wollen es und trauen uns zu, auch andere, ungewohnte Wege einzuschlagen.

Ich hoffe, ich habe Sie nun neugierig gemacht und Sie wollen unbedingt wissen, wie das funktioniert. Gut so, dann lesen Sie einfach weiter, denn in diesem Buch steht alles drin, was Sie dazu wissen und lernen können. Ich habe Sie stets für Ihre Fähigkeit bewundert, immer das Gute im Menschen zu sehen. Danke, dass Sie damals schon die Geschichtenschreiberin in mir entdeckt haben. Vielleicht wäre dieses Buch sonst nie entstanden. Und wer weiß, vielleicht schreibe ich eines Tages ja auch noch ganz andere Geschichten. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen von Herzen

Ihre Schülerin

Gianna Bacio

1

Einleitung

»Masturbation ist Sex mit jemandem, den ich wirklich liebe.«

Woody Allen

Im Zuge der Titelfindung für dieses Buch bat ich meinen Partner, mir bei der Masturbation zuzusehen und mir hinterher seine Gedanken und Beobachtungen zu schildern. Ich versprach mir davon, den ultimativen Titel für ein Buch über Masturbation aufzudecken, der wie die Faust aufs Auge passt. So weit, so gut. Mein Partner freute sich über meinen Vorschlag und legte sich also mit glühenden Augen neben mich, während ich mich selbst befriedigte. Danach stellte er anerkennend fest: »Wahnsinn, das war ja total liebevoll. Du warst ganz in dir versunken, in deiner eigenen Welt. Es wirkte auf mich, als wenn du dich währenddessen selbst ge-, nein beliebt hättest.« Wir überlegten von da an, die Selbstbefriedigung nur noch »Selbstbe-LIEBigung« zu nennen und das gleich auch als Titel für dieses Buch zu verwenden. Ich mag die Idee nach wie vor, doch hat sie sich im Laufe der Zeit nicht durchsetzen wollen. Nicht für unseren alltäglichen Sprachgebrauch und ebenso wenig für das vorliegende Werk, wie ihr unschwer erkennen konntet.

Unser Selbstversuch hatte dennoch seine Berechtigung, denn er hat mir etwas Wichtiges gezeigt. Nämlich einmal mehr, dass es an der Zeit ist, gescheite Wörter für die Selbstbefriedigung zu finden und überhaupt darüber zu sprechen. Oder wie kommt es, dass wir bis heute eher klinisch-mechanische als lustvolle Begriffe dafür kennen? Im weiteren Verlauf dieses Buches werdet ihr auch noch die genauere Bedeutung der Begriffe »Masturbation« und »Onanie« erfahren. Seid ehrlich: »Ich gehe mal kurz masturbieren/onanieren/rubbeln« klingt ähnlich ungeil wie: »Ich befriedige mich mal eben selbst/besorge es mir/habe Solosex.« Wer hier geeignetere Bezeichnungen einzufügen vermag: Glückwunsch – und bitte umgehend bei mir melden. Letztendlich findet oder kreiert wohl jeder im Laufe seines Lebens seine eigenen Lieblingswörter, oder auch nicht. Im Grunde ist der Klang des Begriffes auch viel weniger wichtig als die Güte des Aktes an sich. Aber woher wissen wir, was sich wo und wie gut anfühlt?

Genau hier liegt der Hase im Pfeffer, denn es beginnt mit mangelnden Begrifflichkeiten und endet in einer allgemeinen Sprachlosigkeit. Nun ja, wir sprechen nicht wirklich darüber und unsere Gesellschaft unterstützt diese Art von Lernen wenig bis gar nicht. »Das konnten doch schon die Neandertaler«, würde mein Vater jetzt einwerfen. Wahrscheinlich stimmt das – und die hatten zudem den Vorteil, dass sie mit einem natürlicheren Bezug zu ihrem eigenen Körper aufwachsen durften. Den Begriff »Bodyshaming« kannte damals mit Sicherheit noch keiner. Im Idealfall haben die jungen Steinzeitmenschen ihre Eltern und den Rest ihrer Sippe als sexuelle Wesen gesehen, von ihnen gelernt und mit der Zeit sich selbst auch als solche identifiziert. Mit einer sexuellen Identität lässt sich auch die Masturbation als fester Bestandteil der Sexualität, ja des gesamten Lebens, erkennen. Dahinter steht ein echtes sexuelles Bedürfnis, das so normal wie verbreitet ist. Doch die Realität zeigt ein anderes Bild. Wir sind nach wie vor gefangen in Altlasten, die sich durch ein verzerrtes Frauenbild sowie das Gefühl von Schuld und Scham äußern. Ein sehr unfruchtbarer Boden für Sinnlichkeit und Lust.

Masturbation ist deshalb immer noch ein Tabuthema und vor allem Frauen haben oft Blockaden, ihren Körper als das zu erkennen, was er ist: einzigartig und wunderschön. Ohne echte Vorbilder orientieren sie sich stattdessen an dem, was von den Medien und der Gesellschaft als schön und erstrebenswert definiert wird. So kommt es, dass der Bezug zum eigenen Körper und damit auch zum eigenen Geschlecht bei vielen gestört ist. Ein Thema, das daran dicht gekoppelt ist, ist der weibliche Orgasmus. Wenn wir nie gelernt haben, was Erregung und Lust für uns bedeutet, ist auch das Erreichen eines Orgasmus ein hehres Ziel. Manche Frauen erleben selten, manche nie einen Orgasmus und viele können ihn zwar durch die Masturbation, nicht aber durch Sex erreichen.

Die gute Nachricht ist: All dies ist erlernbar, wie das Radfahren. Es braucht nur Geduld und die Muße, etwas zu verändern. Nach unserer Historie könnte man schließen: Na, kein Wunder, dass wir so sind! Gleichzeitig sage ich aber auch: Hey, das muss nicht sein! Lasst uns die Altlasten endlich über Bord werfen und unser eigenes Bild von Schönheit und Sinnlichkeit definieren. Wir wurden in unserem Körper geboren, er begleitet uns in jeder Sekunde, ein ganzes Leben lang. Also ist es nur ein fairer Deal, wenn wir uns mit ihm vertraut machen, ihn wertschätzen und ihn feiern. Lasst ihn uns erkunden, stets neugierig sein und herausfinden, welches sexuelle Potenzial in uns steckt. Einverstanden?

WIR SIND WIE BÄUME

Als Freundin von Metaphern möchte ich euch ein Bild mitgeben: Wir als sexuelle Persönlichkeiten sind wie Bäume. Unsere Wurzeln symbolisieren unsere Erregungsfähigkeit. Daraus entwickelt sich nach einiger Zeit ein zartes Pflänzchen, aus dem ein kräftiger Stamm hervorgeht, der immer mehr Äste ausbildet und Blüten austreibt. Mit unserer sexuellen Persönlichkeit verhält es sich ähnlich. Unser Wachstum wird durch unterschiedliche Faktoren beeinflusst. Im Laufe der Zeit lernen wir, worauf wir reagieren und was wir erregend finden. Zunächst an uns selbst, dann an einem Partner. Wir bekommen ein Gespür für das eigene Geschlecht, entwickeln Techniken, Stellungen und Fantasien. Wir lernen das Verführen und empfinden Liebe, Intimität und Freude. Im besten Fall entsteht dann mit der Zeit sexuelle Selbstsicherheit. Unser ganzes System bleibt, wie bei einem Baum, in ständiger Veränderung und entwickelt sich weiter.

Dieses Buch ist also für all diejenigen geschrieben, die einen mangelnden Bezug zu ihrem Körper oder ausbleibende Orgasmen beklagen. Freut euch auf Theorie und Praxis, die euch dabei helfen werden, diesen Bezug wiederherzustellen und die Freude an euch selbst zu zelebrieren. Es richtet sich aber auch an diejenigen, die keinerlei Probleme dieser Art kennen, sondern vielmehr einen Blick über den Tellerrand wagen möchten. Vielleicht sind sogar regelrechte Masturbationskünstlerinnen unter euch. Dann sage ich: Schön, dass auch ihr hier seid. Lasst euch inspirieren und anstecken, neue Dinge zu lernen und auszuprobieren. Nicht zuletzt ist dieses Buch auch für eure Partner geschrieben und allgemein für Männer, die Frauen besser verstehen wollen. Euch möchte ich am liebsten um den Hals fallen und mein Lob aussprechen. Ich verspreche euch Aha-Momente und wertvolle Erkenntnisse, sowohl während als auch nach der Lektüre.

Doch dieses Buch ist mehr als ein Fachbuch, es geht hier um mehr als die reine Vermittlung von Wissen oder Techniken. Es ist, wie der Name sagt, ein Plädoyer, also nach dem Duden eine »engagierte Befürwortung«. Ja, ich spreche mich hiermit in aller Form und Begeisterung für die Masturbation aus. Sie ist in meinen Augen mit der wichtigste Schritt in eine erfüllte Sexualität. Masturbation ist mehr als ein rein mechanischer Vorgang, der möglichst in einem Orgasmus gipfelt. Es ist ein Ausdruck von Lust, von Gefühlen und dem eigenen Selbstbild. Dahinter steckt der Begriff »Selbstliebe«, den wir immer häufiger vernehmen und der so viel bedeuten kann. Masturbation als Ausdruck von Selbstliebe, das mag pathetisch klingen, trifft aber den Kern ziemlich gut. Und: »Du kannst jemand anderen nicht lieben, bevor du dich nicht selbst liebst«, so heißt es nicht umsonst.

Seht dieses Plädoyer als eine Art Reise an, auf die ich euch mitnehmen möchte. Eine Reise mit verschiedenen Stationen, die uns Selbsterkenntnisse und -erfahrungen liefern. Sie wird gleichzeitig ein Lern- und Reifungsprozess sein, der, wie ihr sehen werdet, am Ende zu euch selbst führt. Ich freue mich darauf, euch zu begleiten, und kann euch schon mal eins versprechen: Die Zeit des Schweigens ist ab hier endgültig passé. Ich werde Tacheles reden und die Dinge beim Namen nennen. Hand drauf!

2

Kleine Geschichte der Masturbation

»Ich glaube, dass man die sexuelle Befreiung gründlich missverstanden hat. Porno tötet den Sex.«

Henry Miller

Plötzlich war sie da, die Lust, ohne dass ich sie als solche beschreiben konnte. Als ich etwa fünf Jahre alt war, entdeckte ich dieses diffuse Kribbeln im Unterleib. Wie ein Gefühl, gekitzelt zu werden, ohne jedoch lachen zu müssen. Es kam von meiner Vulva und mir wurde relativ schnell klar, dass irgendetwas passieren musste. Dieses Gefühl »da unten« wollte ganz offensichtlich gelebt werden. Und so experimentierte ich herum. Ich weiß es noch wie heute: Zunächst probierte ich es mit einem – zugegebenermaßen sehr harten und spitzen – Gegenstand, einer Holzstricknadel. Damit drückte ich auf meinen äußeren Schamlippen (übrigens ebenfalls ein schreckliches Wort!) und meinem Kitzler herum. Natürlich ohne genau zu wissen, was ich da tue. Aber das war ja auch egal. Schließlich wollte ich dieses Kribbeln besiegen. Ohne Erfolg. Zumindest vorerst. Später ging ich dann dazu über, weichere Gegenstände zu benutzen. Und das funktionierte wesentlich besser. Mein geliebter Teddybär Daniel musste dazu herhalten. Bis heute tut mir das leid und ich hatte oft genug ein schlechtes Gewissen deswegen. Natürlich ist das absoluter Nonsens, aber vielleicht könnt ihr meine zwiegespaltenen Gefühle zu dem niedlichen Stofftier nachvollziehen. Nun gut: Ich fand heraus, dass das Kribbeln endlich aufhörte, wenn ich mich nur lang genug an ihm rieb. Um genau zu sein, war es mehr als das: Ich konnte mir durch das Reiben bereits nach kurzer Zeit ein viel tolleres Gefühl bescheren. Herrlich! Endlich hatte ich eine Methode gefunden, die mir Abhilfe schaffte. So masturbierte ich fröhlich und regelmäßig, immer wenn das Kribbeln aufkam.

Nach einiger Zeit machte ich daraus eine Art Disziplin und schaffte es dann auch, mehrmals hintereinander zu kommen. Ich freute mich an meinem eigenen Körper und wie ich ihm Lust und Befriedigung verschaffen konnte. Darüber gesprochen habe ich zu dem Zeitpunkt nicht. Im Gegenteil: Ich habe es, so gut es ging, geheim gehalten. Vor meinen Eltern, meinem Bruder und auch meinen Freundinnen. Einmal gab es eine unangenehme Situation mit einer Freundin, die partout mit Daniel spielen wollte. Doch ich konnte ihr ja wohl unmöglich meinen Rubbelteddy überlassen. Sie würde doch ganz sicher bemerken, dass Daniel irgendwie anders ist. Und so druckste ich herum und erklärte ihr, dass Daniel heute leider krank sei. Nein, so betonte ich, er müsse dort oben auf dem Kleiderschrank liegen bleiben, um wieder zu genesen. Die Scham und das Gefühl, etwas Ungezogenes zu tun, waren mir offensichtlich schon damals anerzogen. Ohne dass meine Eltern oder die Menschen meines sozialen Umfeldes dies je forcierten. Zum damaligen Zeitpunkt begriff ich das große Ganze dahinter noch nicht und war ganz einfach happy mit mir und meinem Körper, der mit all diesen feinen Sensationen aufwartete. Übrigens habe ich diese Art der reibenden Stimulation relativ lange wie geschildert vollzogen. Einzige Variation: Alternativ zu Daniel konnte ein Kissen die gleichen Dienste erfüllen.

Auf eine neue Form der Selbstbefriedigung kam ich, als ich das erste Mal einen elektrischen Massagestab kennenlernte. Diesen Wunderstab gab es in unserer Familie, um auftretende Verspannungen ganz unkompliziert wegzumassieren. Zumindest wurde er mir aufgrund dieser Funktion überreicht, als ich dann tatsächlich einmal Rückenschmerzen hatte. Ich war zu diesem Zeitpunkt etwa 13 Jahre alt und erkannte in meinem Zimmer relativ schnell seine alternativen Einsatzmöglichkeiten. Von da an hatte ich dann »leider« häufiger Verspannungen, sodass der Massagestab schnell zu einem dauerhaften Zimmergast wurde.

Später lernte ich dann durch den Kontakt mit pornografischem Material auch die, wie ich vermutete, »normale« Art der weiblichen Masturbation kennen: streichelnd oder reibend mit der Hand. Wenn man den Pornos Glauben schenkte, befriedigten sich Frauen wohl grundsätzlich nur auf diese Art oder mit einem Dildo oder Vibrator. Nie sah ich eine Frau, die sich an einem Kissen, geschweige denn einem Stofftier rieb. Im Nachhinein weiß ich, dass alles, was beim Solosex Spaß bereitet, absolut okay und normal ist. Doch zum damaligen Zeitpunkt knabberte der Gedanke, dass offenbar alle Frauen außer mir manuell oder durch Penetration zum Orgasmus kamen, an meinem Selbstbewusstsein.

Das wollte und konnte ich nicht auf mir sitzen lassen. So fing ich also wieder an zu experimentieren und merkte, dass auch ich in der Lage war, durch den Einsatz meiner Hände Befriedigung zu erlangen. Mehr noch: Es machte sogar richtig Spaß und war wesentlich abwechslungsreicher als das monotone Reiben an einem Gegenstand. Auch der gleichzeitige Einsatz eines Toys brachte mehr Variation in die ansonsten stete äußere Stimulation. Wobei mir immer noch ein Rätsel war, wie Frauen einen Orgasmus durch die ausschließliche Penetration von Penis oder Toy erleben konnten.

Inzwischen hatte ich selbst Sex, der mir auch Spaß machte. Nur der erlösende Orgasmus blieb erst mal aus. Also probierte ich auch dort unermüdlich zu kommen, in sämtlichen Stellungen, Winkeln und Rhythmen. Mit meinen Soloabenteuern fuhr ich dabei wie gewohnt fort. Zum Glück, denn dadurch fand ich heraus, dass die gleichzeitige Stimulation mit der Hand beim Sex durchaus zum gewünschten Ergebnis führen kann. Hurra – und nicht nur das. Mit der Zeit, und ich gebe zu: wechselnden Sexpartnern, lernte ich schließlich auch den Orgasmus beim Sex und ohne zusätzliches Handanlegen. Alles eine Sache der Übung, wie ich heute weiß, und in Kapitel drei werde ich genauer darauf eingehen. Den so wichtigen Unterschied zwischen klitoraler und vaginaler Stimulation werde ich im Kapitel vier ausführlich beschreiben. Diese Geschichte könnte nun enden mit den Worten: »… und wenn sie nicht gestorben ist, dann masturbiert sie noch heute.«

Nun ja, nicht ganz. Zu jeder guten Geschichte gehört schließlich ein Tiefpunkt, oder wie war das? Absolut korrekt! Den gab es auch bei mir, und zwar im Jahre 2015. In diesem Jahr blickte ich zurück auf vier Jahre Sexualaufklärungsarbeit auf Youtube, eine abgeschlossene Sexualpädagogik-Ausbildung und so manche Selbstversuche. Zeitgleich wohnte ich mit meinem damaligen Freund in einer großzügigen Wohnung einer Neubausiedlung, war festangestellt und alle Zeichen deuteten auf ein gelungenes Leben. Oft hörte ich von Außenstehenden: »Mensch, Gianna, dir fehlt es ja an nichts, du hast einen großartigen Freund, eine schöne Wohnung und einen festen Job.« Alles richtig und doch fühlte es sich für mich so falsch an, denn es war einfach nicht mein Leben. Sicherlich würden so einige viel dafür tun, besagte Dinge in ihrem Leben willkommen zu heißen. Außerdem sind eine Neubauwohnung, eine Festanstellung und ein sicherheitsbewusster Freund nicht per se falsch, ganz im Gegenteil. Aber Menschen, die mich kennen, dürften wissen, dass dieser Entwurf nicht meinem Lebenskonzept entspricht. Ich liebe Freiheit, die Natur und Sinnhaftigkeit in meinem Tun und ich widersprach diesen Werten in den drei mit am wichtigsten Belangen des Menschseins: Beziehung, Job und Wohnsitz. Zu der Zeit ahnte ich davon noch nichts, nur die Auswirkungen machten sich bemerkbar. Ich grübelte stundenlang über einfachste Sachverhalte, war launisch und kontrolliert, hatte keinen richtigen Zugang zu meinem Körper unterhalb des Kinns und keine Lust auf Masturbation, geschweige denn auf Sex. Und das als Sexualpädagogin? Oh ja! Ich erinnere mich noch gut, dass ich an einem Abend meine Freundinnen fragte, ob das bei ihnen auch so sei, dass sie nichts spürten, wenn sie ihre Vulva berührten. Die erschrockenen Blicke meiner Freundinnen machten mir klar, dass bei mir irgendetwas gehörig schieflief. Ich, die eigentlich so emotionale und intuitive Person, fühlte mich wie abgeschnitten von meinen Gefühlen, meinem Bauchgefühl und meinem Unterleib. Meine Neugier und die Freude am Entdecken meines eigenen Körpers waren wie weggeblasen.

In einer wieder mal sex- und schlaflosen, weil Kopfkino-Nacht fasste ich dann den Entschluss, endlich etwas zu ändern. Am nächsten Tag meldete ich mich zu einem Tantra-Jahrestraining an. Ich versprach mir mehr Nähe zu meinem Freund, eine Wiederentdeckung meiner Gefühle und neue Erfahrungen von dem Seminar. Was ich bekam, war mehr als das. Das mag jetzt spirituell, esoterisch oder irgendwie übersinnlich klingen, aber ich fand mich dabei wieder. Nacheinander begrüßte ich wieder meine Neugier, danach mein Bauchgefühl und dann kam auch meine Lust zurück. Plötzlich erlebte ich mich als eine leidenschaftliche Frau, die nur dann zur vollen Blüte kommt, wenn sie ihre Werte leben kann. Ich musste mir also selbst erlauben, so zu leben, wie ich es möchte, und nicht so, wie ich dachte, dass es angemessen und richtig sei. Außerdem entdeckte ich ein Potenzial in mir, das ich nie für möglich gehalten hatte. Offenbar hatte ich mich lange Zeit erfolgreich kleingehalten, aus Angst, anzuecken oder negativ aufzufallen. Unweigerlich war daran auch die Auseinandersetzung mit meiner Sexualität in all ihren Facetten gekoppelt. Jetzt lernte ich meine Bedürfnisse, meine Lust und meine Fantasien aus einem ganz anderen Blickwinkel kennen. Offenbar schlummerten da noch Anteile in mir, die bislang wortwörtlich eingeschlafen waren.

In dieser intensiven Zeit lernte ich auch, meinen eigenen Körper und den von anderen Frauen mit neuen Augen zu sehen. Kein Scherz: Wir sehen tatsächlich alle unterschiedlich aus, auch untenrum. Und welch ein Wunder: Dadurch mögen wir auch verschiedene Arten der Stimulation. Im offenen Austausch mit Frauen erfuhr ich, dass die meisten von ihnen die klitorale Stimulation bevorzugten, genau wie ich. Und dass Beckenbodentraining nicht nur Inkontinenz entgegenwirken kann, sondern auch erheblichen Einfluss auf die vaginale Empfindsamkeit hat. Das alles wird noch im weiteren Verlauf dieses Buches Thema sein.

Nach einem Jahr Schleudergang war mir klar, dass mein Leben, so wie ich es bisher geführt hatte, nicht meines war. Die Konsequenzen waren daher so glasklar wie zunächst unbequem: Ich trennte mich von meinem Freund, zog aus der gemeinsamen Wohnung ins Grüne und kündigte meinen Job. Danach weinte ich erst mal, doch ich fühlte mich befreit und endlich wieder im Reinen mit mir. Ich hatte die Verantwortung für meinen Körper, meine Gefühle und Bedürfnisse zurückerlangt. Heute weiß ich, dass das für mich das wertvollste Gut auf Erden ist.

Ich spüre, dass ich in dieser Zeit gereift bin, und doch bin ich im Kern immer noch das kleine Mädchen von damals, das hüpfend und mit großen Augen die Welt entdeckt. Immer wieder lerne ich Dinge hinzu und bin verblüfft, zu welchen Körpersensationen und Meisterwerken wir Menschen in der Lage sind.

Diese Tatsache ist unfassbar großartig und Mut machend: Wir lernen ein Leben lang. Auch in der Sexualität. Es wird nie der Zeitpunkt kommen, an dem unsere Psyche oder unser Körper sagt: »So, jetzt aber mal Schluss hier, genug gelernt!«

Es erstaunt mich nach wie vor zu erleben, welches Potenzial, vor allem sexuelles Potenzial, in uns allen steckt. Oft genug wurde es schlicht und ergreifend noch nicht angezapft. Es ist eine Offenbarung zu erkennen, was wirkliche Ekstase und »Sich-fallen-Lassen« bedeuten und welche Möglichkeiten sich dadurch ergeben. Das begeistert mich immer wieder und es ist eine Freude, dies an andere Menschen weiterzugeben.

Ja, ich gebe es zu: Ich war durchaus missionarisch unterwegs und habe oft eine Wissenschaft aus mir und meiner Sexualität gemacht. Das war oft genug hinderlich bei dem doch so wichtigen »Fallenlassen« und »Kopfausschalten«. Doch ich bin dadurch stets neugierig geblieben. Wollte ich doch unbedingt verstehen, wie ich funktioniere und wozu ich in der Lage bin. Im Nachhinein kann ich das anerkennen und freue mich über meine Selbstversuche und vor allem über deren Ergebnisse. Mit meiner persönlichen Geschichte möchte ich auch euch zeigen, dass noch so viel möglich ist. Vermutlich habt auch ihr noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht und könnt dazulernen. Ihr werdet sicherlich Dinge in diesem Buch erfahren, die ihr noch nicht wusstet. Ihr werdet bestimmt auch Dinge finden, die ihr ausprobieren wollt, genauso wie ihr andere Dinge kategorisch für euch ausschließt. Das ist auch absolut in Ordnung und so gewollt. Wir sind alle unterschiedlich, zum Glück, denn sonst wäre es ganz schön langweilig.

Mit Onan fing alles an

Das Teilen der eigenen Masturbationserfahrung? Vielleicht haben manche von euch beim Lesen meiner Geschichte heiße Ohren bekommen, andere wiederum mögen ausgiebig gegähnt haben. Euch allen möchte ich eine interessante Tatsache offenbaren: Die Tradition des Masturbierens lässt sich schon in der Bibel nachlesen – im Alten Testament, der Genesis (Kapitel 38). Ich vermute ja stark, dass auch viele Menschen vorher ihrer Selbstliebe frönten. Aber hier, im allerersten Buch Mose, wird zum ersten Mal darüber berichtet oder zumindest über die Anfänge der Masturbation. Doch der Reihe nach. Davon ausgehend, dass ihr euch jetzt sicherlich nicht die Bibel schnappen werdet, erzähle ich euch nun die Geschichte Onans. Onan war der zweite Sohn von Juda. Nachdem sein älterer Bruder gestorben war, musste Onan dessen Witwe Tamar heiraten, so forderte es die jüdische Sitte. Die Schwagerehe verpflichtete Brüder, dem verstorbenen Verwandten Nachkommen zu verschaffen, wenn dieser keine eigenen Söhne hatte.1 Über Onan heißt es in der Bibel: »Da sprach Juda zu Onan: Gehe zu deines Bruders Weib und nimm sie zur Ehe, dass du deinem Bruder Samen erweckest. Aber da Onan wusste, dass der Same nicht sein Eigen sein sollte, wenn er einging zu seines Bruders Weib, ließ er’s auf die Erde fallen und verderbte es, auf dass er seinem Bruder nicht Samen gäbe. Da gefiel dem Herrn übel, was er tat, und er tötete ihn auch.«2

Übersetzt bedeutet dies, dass Onan sich dem alten Brauch nicht fügen wollte. Er wusste schließlich, dass ein potenzieller Nachkomme nicht ihm, sondern seinem verstorbenen Bruder zugesprochen würde. Um die fremdbestimmte Ehe und Familiengründung zu vermeiden, vollzog Onan einen Coitus interruptus mit »verschwendetem« Samenerguss auf die Erde. Daraufhin wurde er von seinem Vater mit dem Tode bestraft. Im Nachhinein diskutierte man unterschiedliche Gründe für die Todesstrafe. Einige religiöse Traditionen gingen davon aus, dass der Coitus interruptus von Gott nicht gewollt und deshalb bestraft wurde. Neuere Meinungen sind sich sicher: Der Grund dafür war die Verweigerung der Tradition, die dazu führte, dass die Ehefrau einer ganzen Abstammungslinie zur Last fiel. Übrigens ließ sich Tamar einige Zeit später gut verschleiert und getarnt von ihrem Schwiegervater Juda schwängern.3 Also doch ein Happy End? Fest steht, dass Onan zum Märtyrer und damit unsterblich wurde, denn sein Name ging mit den Wörtern »Onanie« und »onanieren« in die Geschichte ein. Wobei ja die Geschichte mehr einen Coitus interruptus als die Selbstbefriedigung beschrieb. Schließlich ist nicht überliefert, ob Onan währenddessen seine Hände zu Hilfe nahm, sondern lediglich, dass er zum Abschluss kam. Schade eigentlich, denn im Nachhinein wurde der mit seinem Namen verbundene Begriff meist mit Sünde und etwas Bösem in Zusammenhang gebracht. Viel schöner wäre es doch gewesen, wenn Onan als Vorreiter, ja als Revoluzzer des eigenen Willens und schließlich der Selbstbefriedigung in die Geschichte eingegangen wäre.

Aber es ist ja noch nicht aller Tage Abend und außerdem hat sich ja auch der Begriff der Masturbation etabliert, den wir genauer betrachten sollten. Bei diesem Ausdruck scheiden sich die Geister in zwei Lager. Relativ einig ist man sich, dass der Begriff aus dem Lateinischen kommt. Doch wie übersetzen? Die einen sind sich sicher, dass er sich aus »manu stuprare« ableitet, was so viel bedeutet wie »mit der Hand beschmutzen«4. Andere glauben, der Ausdruck kommt von »masturbari«, was sich wiederum aus den Wörtern »manibus turbari« zusammensetzt. Übersetzt bedeutet das »sich mit den Händen reizen«5. Das klingt etwas netter, doch lassen beide Übersetzungen so gar nicht darauf schließen, dass mit dem Akt Freude und Spaß verbunden ist.

Sowohl dem Masturbieren als auch dem Onanieren wohnt also eine ziemlich negative Bedeutung inne. Doch das war nicht immer so. In der Antike war die Masturbation Ausdruck eines natürlichen Verlangens.6 Es wird überliefert, dass der Philosoph Diogenes sogar in aller Öffentlichkeit masturbierte.7 Die Zeichnungen auf Vasen der damaligen Zeit erzählen ihre ganz eigene Geschichte, die darauf schließen lässt, dass Masturbation als etwas völlig Normales angesehen wurde.8 Auch prähistorische Fundstücke lassen auf das selbstverständliche Frönen der Selbstbefriedigung schließen. Seit der Steinzeit soll es schon Dildos gegeben haben,9 was meine anfangs aufgestellte These einer bereits sehr lange existierenden Solo-Sexualpraktik untermalen würde. Dildos wurden auch in der Antike in allen erdenklichen Größen unter dem Begriff »Olisboi« verwendet. Olisboi bestanden aus Ton, waren innen hohl und wurden für ihre Zwecke mit warmem Wasser gefüllt. Sie wurden zur sexuellen Erregung, aber gleichzeitig auch zur Linderung von Unterleibsbeschwerden und anderen Krankheitsbildern eingesetzt.10 So pries Hippokrates schon die Wirkung von Genitalmassagen bei Hysterie.11

KLEINER EXKURS: GESCHICHTE DES VIBRATORS 1.0