Happy (ohne) End - Maja von Vogel - E-Book

Happy (ohne) End E-Book

Maja von Vogel

0,0
9,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Französisch?! Eigentlich hat Julia überhaupt keine Lust darauf, erst recht nicht auf den Schüleraustausch! Nur wegen ihrer wirklich schlechten Französischnote lässt sie sich dazu überreden. Doch dann kommt alles anders und ihre Austauschpartnerin Renée entpuppt sich als Junge! Als ziemlich süßer sogar …

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Buchinfo

Französisch?! Eigentlich hat Julia überhaupt keine Lust darauf, auch nicht auf den Schüleraustausch! Nur wegen ihrer wirklich schlechten Französischnote lässt sie sich dazu überreden. Doch dann kommt alles anders und ihre Austauschpartnerin Renée entpuppt sich als René. Und René ist gar kein Mädchen, sondern ein ziemlich süßer Junge, der Julia total den Kopf verdreht …

Als der Gegenbesuch in Paris ansteht, kann Julia es kaum erwarten: Drei lange Monate hat sie René nicht gesehen. Als sich die beiden in der Stadt der Liebe wiedersehen, verhält sich René jedoch ziemlich eigenartig. Vielleicht wegen der hübschen Élise?

Autorenvita

© privat

Maja von Vogel wurde 1973 geboren und wuchs im Emsland auf. Sie studierte Deutsch und Französisch in Münster und Göttingen, lebte ein Jahr in Paris und arbeitete als Lektorin in einem Kinderbuchverlag, bevor sie sich 2002 als Autorin und Übersetzerin selbstständig machte. Heute lebt Maja von Vogel mit ihrer Familie in Nordwestdeutschland.

Ein Franzose kommt selten allein

Normalerweise löse ich diese Popelgleichungen im Schlaf, aber heute kann ich mich einfach nicht konzentrieren. Keine Chance!

Ich knalle das Mathebuch zu und schaue auf die Uhr: kurz vor fünf. Noch eine Stunde. Mist, eigentlich wollte ich mit den blöden Hausaufgaben längst fertig sein. Aber wenn Mathe schon nicht klappt, brauche ich mit dem Französischaufsatz gar nicht erst anzufangen. Dabei wäre das die perfekte Einstimmung auf die nächsten zehn Tage: bonjour, bonsoir, bonne nuit – Französisch rund um die Uhr. Bei dem Gedanken daran wird mir ganz schlecht, und ich frage mich zum hundertsten Mal, warum ich mich überhaupt für diesen bescheuerten Frankreich-Austausch angemeldet habe. Ich hasse Französisch! Fremdsprachen sind eben nicht mein Ding. Mit Englisch komme ich noch einigermaßen klar, aber auf Französisch reagiere ich seit der Sache mit Mama total allergisch …

Das hat auch die Hinrich inzwischen gemerkt. Allerdings hat sie es etwas anders ausgedrückt, als sie mir die letzte Französischarbeit zurückgegeben hat, die ich mal wieder total in den Sand gesetzt hatte: »Deine Stärken liegen wohl eher auf dem mathematischen und naturwissenschaftlichen Gebiet, meine liebe Julia.« Das kann sie laut sagen!

Und was nutzt mir der Subjonctif bei meinen Untersuchungen zum Verhalten von Flüssigkeitstropfen? Genau: überhaupt nichts! Deshalb habe ich mich auch erst stur gestellt, als die Hinrich damit anfing, dass der Austausch »einfach optimal ist, um einen Zugang zur französischen Sprache und Kultur zu finden«. Ich und ein Zugang zur französischen Sprache und Kultur? Vergiss es!

Aber dann hat Karlchen, auch Herr Karlhorst genannt und mein Physiklehrer, mir eines Tages die Bewerbungsunterlagen für Jugend forscht in die Hand gedrückt: »Du solltest noch ein paar andere Einflussfaktoren für die Tropfenbildung untersuchen und auf jeden Fall die Chaostheorie berücksichtigen, dann könntest du durchaus Chancen haben. Allerdings müsstest du erst mal eine vernünftige Auswertung deiner bisherigen Untersuchungsergebnisse machen. Das bedeutet eine Menge zusätzlicher Arbeit für dich. Aber bei dir läuft ja in den anderen Fächern alles glatt, oder? Sonst könnte ich so ein zeitintensives Projekt nämlich nicht befürworten …«

Offensichtlich unterhalten sich Karlchen und die Hinrich nicht allzu oft. Tja, damit war mein Schicksal besiegelt, und das Hilfsprogramm »Wie-rette-ich-meine-Französischnote« trat mit sofortiger Wirkung in Kraft.

Punkt 1: Nachhilfe nehmen.

Punkt 2: Jeden Tag eine Stunde Grammatik büffeln.

Punkt 3: Für den Frankreich-Austausch anmelden.

Die Hinrich hat sich gar nicht mehr eingekriegt, als ich ihr mein Anmeldeformular in die Hand gedrückt habe. Wahrscheinlich dachte sie, ich hätte es mir dank ihrer tollen Überzeugungsarbeit anders überlegt: »Das wirst du bestimmt

nicht bereuen, Julia!«

Na ja, da bin ich anderer Meinung …

Ich packe die Schulsachen weg und räume meinen Schreibtisch auf. Heute kriege ich sowieso nichts mehr auf die Reihe. Außerdem müssen wir bald los – der Zug mit den Franzosen soll um 18.05 Uhr am Bahnhof ankommen. Hoffentlich ist meine Französin nicht so eine hohlköpfige Tussi wie die Mädels aus meiner Klasse, die nichts als Klamotten, Lidschatten in Neonfarben und irgendwelche idiotischen Typen im Kopf haben. Zehn Tage mit einem französischen Möchtegern-Model – der absolute Albtraum! Vielleicht habe ich ja Glück, und sie hat es sich im letzten Moment anders überlegt. Das wär’s doch! Riesiges Interesse schien sie zumindest nicht zu haben, da sie auf den Brief, den wir als besonders realitatsnahe Hausaufgabe an unsere Austauschpartner schreiben sollten, nicht geantwortet hat.

Vielleicht hat sie das Foto von mir abgeschreckt, weil sie sofort erkannt hat, dass ich mit Schminken und trendy Klamotten nichts am Hut habe.

Bei dem Gedanken, dass die ominöse Renée Richard (der perfekte Name für ein Möchtegern-Model, würg!) vielleicht gar nicht im Zug sitzt, sondern zu Hause in Paris geblieben ist, hebt sich augenblicklich meine Laune.

Aber trotzdem müssen wir zum Bahnhof fahren, und ich gehe ins Bad, um mich fertig zu machen. Das geht ziemlich schnell: Haare kämmen, Pferdeschwanz machen, Brille putzen (eine dumme Angewohnheit von mir, ich mach das mindestens hundertmal am Tag). Das ist mein ganzes Styling-Programm – schließlich kann ich mit meiner Zeit was Besseres anfangen, als stundenlang im Bad rumzuhängen.

Als ich in die Kuche komme, sitzt meine Schwester Nina am Tisch und löffelt einen Joghurt.

»Willst du etwa so zum Bahnhof?«, fragt sie entgeistert und erstarrt mitten in der Bewegung.

Nina ist zwar erst elf, kennt sich aber mit den neuesten Schminktechniken und Klamottentrends besser aus als jede ausgebildete Stylistin.

»Na klar«, antworte ich und streiche zufrieden mein Lieblings-T-Shirt über der Jeans glatt. Zugegeben, die Sachen sind nicht mehr ganz neu, und die Jeans ist vom vielen Tragen auch schon ziemlich abgewetzt – aber ich sehe überhaupt nicht ein, warum ich für Renée Richard von meinen üblichen Kleidungsgewohnheiten abweichen sollte.

»Mann, die tragen in Paris bestimmt alle total coole Klamotten. Da fahrt die doch gleich wieder nach Hause, wenn sie dich so sieht!«, sagt Nina. Kleine Schwestern sind manchmal eine echte Zumutung.

»Das wäre sowieso das Beste«, murmele ich.

»Wie sie wohl aussieht?«, plappert Nina weiter. »Ob sie mir was mitbringt? Du hast ihr doch geschrieben, dass du eine Schwester hast, oder? Wann müssen wir eigentlich los?«

Bei mir schrillen die Alarmglocken. »Wir? Wieso wir? Glaub bloß nicht, dass du mitkommst!«, stelle ich sofort klar.

Nina und ihr Geplapper sind so ziemlich das Letzte, was ich jetzt gebrauchen kann. Ich bin schließlich auch ohne sie schon genervt genug!

»Klar komme ich mit«, sagt Nina seelenruhig. »Papa hat’s erlaubt.«

Na toll! Paps kann Nina einfach nichts abschlagen. Er lässt sich jedes Mal von ihrer »Ich bin so klein, mein Herz ist rein«-Nummer einwickeln.

Apropos: Wo steckt er überhaupt? Langsam müssen wir wirklich los. Damit wir Renée (und die vielen Koffer, die sie vermutlich mitbringt) abholen können, wollte Paps extra den Laden früher dichtmachen. Was nicht weiter schlimm ist, weil manchmal sowieso tagelang kein Kunde in Paps’ Antiquariat kommt. Alte Bücher sind eben nicht gerade der Verkaufsschlager.

Ich rufe im Laden an – wahrscheinlich sitzt Paps mal wieder über irgendeiner verstaubten Erstausgabe von 1865 und hat die Zeit vergessen.

»Was, schon so spät?«, fragt er, als ich ihn an unsere Verabredung erinnere. »Bin gleich da!«

Dann kann’s ja losgehen!

Im Auto redet Nina ohne Pause davon, was sie Renée alles fragen und erzählen will. Wenigstens eine, die sich auf unseren Besuch aus Frankreich freut. Paps und ich kommen, wie gewöhnlich, überhaupt nicht zu Wort. Das lässt mich heute aber völlig kalt, denn so kann ich wenigstens noch das eine oder andere Stoßgebet losschicken,dass ich von der bevorstehenden Franzosen-Invasion vielleicht doch verschont bleibe.

Am Bahnhof drängelt sich schon die halbe Klasse. Frau Hinrich ist natürlich auch da, strahlt über das ganze Gesicht und geht von einem Elternpaar zum anderen. Ich ziehe Paps in die entgegengesetzte Richtung und stelle mich mit ihm

und Nina möglichst unauffällig an den Rand des Bahnsteigs.

Leider nicht unauffällig genug: Frau Hinrich hat uns entdeckt und stürmt auf Paps zu. Sie schenkt ihm ihr sonnigstes Lächeln und hört gar nicht mehr auf, seine Hand zu schütteln. »Herr Jacoby, ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr ich mich freue, dass Julia nun doch bei unserem Austauschprogramm mitmacht. Ich bin mir ganz sicher, dass sich das sehr positiv auf ihre Motivation und ihre Leistungen auswirken

wird – zumal sie ja in allen anderen Fächern wun-der-bar zurechtkommt. Sie können wirklich stolz auf Julia sein …«

Blablabla – wenn Frau Hinrich einen ihrer Redeanfälle bekommt, kann man nur noch auf Durchzug schalten. Armer Paps, er zieht ein Gesicht wie beim Zahnarzt. Leute, die zu viel reden, können bei ihm richtige Panikattacken auslösen. Vielleicht sollte ich ihm helfen, aber Frau Hinrich scheint sowieso fast fertig zu sein: »… dürfte Julia eigentlich bald keine Probleme mehr haben. Zumal sie ja auch eine enge persönliche Beziehung zu Frankreich hat.«

Na super! Absolut perfekt! Volltreffer! Vielen Dank, Frau Hinrich, Sie sind wirklich der sensibelste Mensch, den ich kenne! Paps lächelt etwas verkrampft, nimmt seine Brille ab und putzt eifrig daran herum.

Und was heißt hier überhaupt enge persönliche Beziehung? Nur weil meine Mutter sich von diesem französischen Möchtegern-Herzenzbrecher und seinem »Isch liebe disch«-Gequatsche hat einwickeln lassen und mit dem Typ nach Frankreich durchgebrannt ist, habe ich noch lange keine Beziehung dazu – im Gegenteil! Ich lass mich schließlich nicht mit teuren Luxusurlauben in Jacques’ Villa an der Côte d’Azur kaufen wie mein Schwesterherz. Nicht mit mir, ma chère Maman! So einfach geht das nicht. Allerdings muss ich zugeben, dass Nina schon jetzt besser Französisch spricht als ich …

Zum Glück hat Frau Hinrich ein neues Opfer entdeckt und ist weitergezogen, bevor sie in noch mehr Fettnäpfchen treten kann. Paps sieht richtig geschafft aus, und mir steht auch schon der Schweiß auf der Stirn. Das fängt ja wirklich gut an!

Nur Nina summt fröhlich vor sich hin und starrt bewundernd ein paar Mädchen aus meiner Klasse an, die am anderen Ende des Bahnsteigs stehen. War ja klar, dass Nina die toll findet. Nadja, Tanja und Laura, die drei Grazien der 9 a. Die Super-Girls, auf die sämtliche Jungs fliegen. Die erlauchten Mitglieder der Tussi-Bussi-Clique, die in unserer Klasse den Ton angeben und sich jeden Morgen, mit Küsschen begrüßen. Und die leider total beschränkt sind.

Heute haben sich die drei besonders herausgeputzt – offensichtlich wollen sie den Franzosen gleich mal zeigen, wo’s langgeht. Nadja sieht aus, als wäre sie in einen Schminktopf gefallen, Tanja muss die ganze Zeit die Luft anhalten, damit ihr hautenges Top nicht aus allen Nähten platzt, und Laura sieht mit ihren albernen hochhackigen Schuhen aus wie ein Storch auf Stelzen. Wie kann man sich nur so lächerlich machen? Den Jungs scheint’s allerdings zu gefallen, denn die übliche Schar der Bewunderer, die um die drei Grazien herumscharwenzelt, ist heute noch größer als sonst. Ich schaue an mir herunter und verschranke die Arme vor der Brust. Vielleicht hatte ich doch ein anderes T-Shirt anziehen sollen.

… Dann schüttle ich den Kopf: So weit kommt’s noch! Ich will schließlich nicht so werden wie Laura.

Nicht zu fassen, dass Laura bis vor einem halben Jahr meine beste Freundin war. Früher hat sie sich auch für andere Sachen als die neuesten Schminktipps aus der »Bravo- Girl« interessiert, und man konnte ganz normal mit ihr reden.

Zum Beispiel darüber, was wir später mal werden wollen. Im

Kindergarten wollte ich Lokführerin werden, dann Astronautin und seit der sechsten Klasse Physikerin. Laura wollte schon immer Tierärztin werden. Sie hat regelmäßig nachmittags im Tierheim mitgearbeitet, und ich habe ihr oft dabei geholfen, die Hunde auszuführen. Außerdem hat sie ständig Bücher über Tiere und Tierkrankheiten gelesen und mir dann von den neuesten Methoden zur Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche berichtet. Aber seit sie sich mit den beiden Super-Tussis abgibt, scheint ihr Gehirn auf die Größe eines Abschminkpads geschrumpft zu sein.

Jetzt schaut sie zu mir rüber. Als ihr Blick meinem begegnet, guckt sie schnell wieder weg. Plötzlich habe ich einen Klos im Hals. Ich schlucke ihn ärgerlich hinunter. Warum verschwende ich überhaupt noch einen Gedanken an die dumme Kuh? Ihr ist es ja sogar zu peinlich, mich zu grüßen. Wahrscheinlich würde sie sogar abstreiten, dass wir mal befreundet waren. Bloß, damit sie nicht aus der tollen Tussi-Bussi- Clique rausfliegt. Auf so eine Freundin kann ich verzichten!

Endlich wird der Zug über die Lautsprecher angekündigt, und allgemeine Hektik bricht aus. Ich frage mich ernsthaft, warum alle so ein Theater wegen der blöden Franzosen machen!

Als der Zug in den Bahnhof einfährt, wird mir allerdings auch etwas flau im Magen. Gleich werde ich sehen, mit wem ich mich die nächsten zehn Tage herumschlagen muss. Zeig dich, Renée Richard!

Doch zunächst einmal zeigt sich nur eine kleine, rundliche Frau mit schwarzen, kinnlangen Haaren, die aus dem Zug springt und Frau Hinrich um den Hals fällt. Aha, das ist bestimmt Mme Dupont, die Lehrerin der Franzosen, mit der die Hinrich seit Urzeiten zusammen den Frankreich-Austausch organisiert. Die beiden tauschen unzählige Küsschen aus und kriegen sich vor lauter Wiedersehensfreude gar nicht mehr ein.

Inzwischen klettern die Franzosen nach und nach aus dem Zug. Die Mädchen schnattern aufgeregt durcheinander und sind offensichtlich genauso aufgeregt wie wir, während die Jungs versuchen, möglichst cool auszusehen.

Nachdem Mme Dupont und Frau Hinrich lange genug Wiedersehen gefeiert haben, besinnen sie sich endlich auf ihre Lehrerinnenpflichten und sorgen dafür, dass jeder seinen Austauschpartner findet.

Ich schaue mir die französischen Mädchen an, die eng beieinander stehen, nervös tuscheln und uns genauso fixieren wie wir sie. Das scheinen ganz schöne Gänse zu sein. Welche von ihnen wohl Renée ist? Etwa die kleine Blonde mit dem albernen Hut auf der Dauerwelle? Nein, die führt Mme Dupont gerade zu Nadja. Na, das passt ja! Die beiden werden bestimmt viel Spaß miteinander haben.

Ob die dunkelhaarige Schönheit dahinten Renée ist? Auch nicht, sie gehört zu Laura.

»Welche ist denn nun unsere?«, fragt Nina und hüpft von einem Bein aufs andere. »Gleich sind ja schon alle weg!«

Tatsächlich haben die meisten inzwischen ihre Austauschpartner gefunden. Frau Hinrich schaut zu mir herüber, geht ihre Liste durch und fragt Mme Dupont etwas, das ich nicht verstehen kann. Halleluja – meine Gebete wurden erhört! Renée ist nicht dabei!

Gerade, als sich ein riesengroßes Grinsen auf meinem Gesicht breit macht, erscheint noch jemand in der Zugtür. Ein Typ mit dunklen Haaren, die unordentlich in alle Richtungen abstehen. Lederjacke, Jeans und als Gepäck ein kleiner Rucksack und ein großer Gitarrenkoffer. Er bleibt einen Moment oben in der Zugtür stehen und schaut sich um.

Oh, là, là! – ich kann fast hören, wie die Herzen sämtlicher Mädchen in seinem Blickfeld höher schlagen. Die drei Grazien kriegen den Mund nicht mehr zu, fehlt nur noch, dass sie anfangen zu sabbern. Tja, hier haben wir offensichtlich ein waschechtes Exemplar des wohl bekannten französischen Herzensbrechers – und zwar von der übelsten Sorte. Das ist bestimmt so ein Typ, der an jedem Finger zehn Mädchen hat und sich deswegen supertoll vorkommt. Wie der schon guckt – so was von selbstgefällig und arrogant! Einfach widerlich! Zu welchem unserer Milchbubis Monsieur Schlafzimmerblick wohl gehört?

Plötzlich bleibt sein Blick an mir hängen. Er lächelt, steigt aus dem Zug und kommt direkt auf mich zu. Was soll das denn jetzt? Ich bin offensichtlich nicht die Einzige, die sich das fragt, denn die ganze Klasse verfolgt ungläubig die Szene.

Bevor ich auch nur die geringste Chance habe, darüber nachzudenken, was der Typ von mir will, steht er auch schon vor mir, stellt seine Gitarre auf den Boden, fasst mich an den Schultern und drückt mir vier Küsse auf die Wangen.

Spinnt der???

Ich werde knallrot und kriege kein Wort heraus. Der Typ grinst mich an, fährt sich mit der Hand durch die Strubbelhaare und sagt: »Salut, Julie! Je suis René Richard.«

von Vogel, Maja:

Happy (ohne) End (Leseprobe)

ISBN 978 3 522 68038 7

Einbandgestaltung und -typografie: bürosüd GmbH

E-Book-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

© 2015 Planet Girl in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH, Stuttgart

Alle Rechte vorbehalten. Unbefugte Nutzungen, wie etwa Vervielfältigung, Verbreitung, Speicherung oder Übertragung, werden zivil- oder strafrechtlich verfolgt.

In diesem E-Book befinden sich Verlinkungen zu Webseiten Dritter. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass sich die Thienemann-Esslinger Verlag GmbH die Inhalte Dritter nicht zu eigen macht, für die Inhalte nicht verantwortlich ist und keine Haftung übernimmt.

Neue Bücher und E-Books entdecken, in Leseproben stöbern, tolle Gewinne sichern und Wissenswertes erfahren in unseren Newslettern für Bücherfans.

Jetzt anmelden unter: www.planet-girl-verlag.de

Planet Girl auf Facebook:

www.facebook.com/thienemann.esslinger

Leseempfehlung:»App ins Glück« von Marina Boos

App installieren – Herz verlieren

Marina Boos

App ins Glück

8,99 Euro • ab 12 Jahre

ISBN 978-3-522-65271-1

Fee ist 15 und genervt, vor allem von sich selbst: Ihr Outfit ist langweilig, ihr Partyleben quasi nicht vorhanden, sie ist einfach immer nur Durchschnitt. Doch das soll ab sofort anders werden! Kurzerhand programmiert Fee eine App, die ihre Fortschritte streng überwacht. Wirklich streng. Ganz nebenbei sucht diese App auch noch den perfekten Jungen für Fee und schlägt Alarm, sobald Mr. Perfect in der Nähe auftaucht. Aber mit der Wahl der App ist Fee ganz und gar nicht einverstanden …

Eine Leseprobe und weitere Infos zum Buch gibt es auf www.planet-girl-verlag.de

Leseempfehlung:»Katertage zum Verlieben« von Ilona Schmidt

Stubentiger wider Willen

Ilona Schmidt

Katertage zum Verlieben

8,99 Euro • ab 13 Jahre

ISBN 978-3-522-65254-4

„Wo bin ich denn hier gelandet?“ Der kleine Kater Tiger ist ganz erschrocken, als er dem Basset Brutus und seinem Frauchen Jana direkt vor die Füße purzelt. Und auch Janas Versuche, ihn zu zähmen, sind ihm mehr als suspekt. Außerdem geht es in seinem neuen Zuhause, einem großen Bauernhof, ständig drunter und drüber. Auch gefühlstechnisch, denn Jana ist Hals über Kopf in Marcel verliebt und Dennis wiederum in Jana. Ob Tiger seinem Frauchen zeigen sollte, wer wirklich der Richtige für sie ist?

Eine Leseprobe und weitere Infos zum Buch gibt es auf www.planet-girl-verlag.de