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Zu oft greifen wir bei grippalen Erkrankungen oder wiederkehrenden Beschwerden zu chemischen Antibiotika – obwohl wir eigentlich nur einen Blick in die Natur werfen müssten. Dort findet sich eine Fülle an Pflanzen, die unsere Beschwerden natürlich lindern und unsere Abwehrkräfte stärken können. Salbei etwa hilft bei hartnäckigen Halsschmerzen und Thymian bei Atemwegsinfekten. Aber nicht nur Bakterien können mit Wildpflanzen, Heilkräutern und Früchten in die Schranken gewiesen werden, sondern zum Beispiel mit Zistrose (Cistus) auch Viren und Pilze. Drogist und Kräuterexperte Jürgen Scheider teilt sein reiches Wissen mit uns: über 200 Rezepturen für Tees, Umschläge, Tinkturen und mehr – egal ob aus Garten, Wald, Apotheke, Drogerie oder Reformhaus. Das perfekte Nachschlagewerk zum Gesundbleiben und Wohlfühlen!
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Seitenzahl: 168
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Jürgen Schneider
Heilen mit pflanzlichen Antibiotika
Nutzen Sie die Kraft der Natur!
Kräuterexperte Jürgen Schneider teilt sein reiches Wissen zur Wirkung und Anwendung von über 60 Heilkräutern und Wildpflanzen mit uns. Egal ob aus Garten, Wald, Apotheke, Drogerie oder Reformhaus – mit Tees, Salben, Tinkturen und vielem mehr hilft Kräutermedizin schnell und effektiv.
Kapuzinerkresse, Spitzwegerich und Zistrose helfen mit ihrer antibiotischen Wirkung.
Kapland-Pelargonie, Salbei und Zirbe sind stark gegen Bakterien.
Fenchel, Pfefferminze und Thymian wirken natürlich antiseptisch.
Inhalt
Einleitung
Sammeln & Verarbeiten von Heilpflanzen
Wirkstoffe der Heilpflanzen
Heilkräuter & Wildpflanzen
Gesunde Kraftpakete aus Küche & Garten
Gesunde Honigsorten
Wohltuende Tees für jeden Tag
Gesunde Tinkturen & Kräuterauszüge
Heilpflanzen für eine gesunde & frische Haut
Rezepturen für eine schöne & gesunde Haut
Was hilft bei welchen Beschwerden?
Register der Rezepturen
TIPP
Bei Interesse an Kräutern, Vorträgen, Naturkosmetikkursen oder Kräuterwanderungen für Vereine, Firmen oder Institutionen: Nehmen Sie bitte mit mir Kontakt auf: [email protected]
Verzeichnis der Heilkräuter & Wildpflanzen
A
Anisysop
11
Apfel
12
Arnika
14
Aronia
16
B
Baldrian
17
Bärentraube
18
Bärlauch
19
Beinwell
20
Birke
21
Brennnessel
22
C
Cranberry
24
E
Echinacea
25
Enzian, gelber
26
F
Fenchel
28
Flohsamen
30
Frauenmantel
31
G
Gänseblümchen
33
Ginkgo
34
Goldrute
35
Granatapfel
36
Griechischer Bergtee
37
H
Hafer
38
Hamamelis
40
Holunder
42
Hopfen
44
I
Ingwer
46
J
Johanniskraut
48
K
Kalmus
50
Kamille
51
Kapland-Pelargonie
53
Kapuzinerkresse
54
Knoblauch
56
Kurkuma
58
L
Lavendel
60
Linde, Sommer/Winter
61
Löwenzahn
62
M
Mariendistel
63
Meerrettich
65
Melisse
66
Mistel
68
Moringa
70
N
Nachtkerze
72
P
Passionsblume
74
Petersilie
76
Pfefferminze
78
Propolis
80
R
Rettich, schwarz
81
Ringelblume
82
Rosskastanie
84
S
Salbei
86
Schafgarbe
88
Schwarzkümmel
90
Sennespflanze
91
Spitzwegerich
92
T
Teufelskralle
94
Thymian
96
W
Weißdorn
98
Z
Zinnkraut
100
Zirbe
102
Zistrose
105
Zitronenverbene
107
Zwiebel
108
»Gegen jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen«
… schreibt Sebastian Kneipp (1821–1897) in seinen Büchern. Dieser Spruch trifft häufig zu. Die Natur ist eine riesige Apotheke, aus der man reichlich ernten kann. Der Wunsch nach natürlicher, gesunder Ernährung bewirkt, dass das Wissen um den Nutzen von Kräutern einen immer höheren Stellenwert bekommt. Auf dem Land hat die weise Frau, die ihr Wissen über die Heilkräfte der Natur von ihrer Mutter und Großmutter erhalten hat, dieses an die nächste Generation weitergegeben. Heute kann man vieles erklären, was für meine Urgroßmutter noch »wunderbar« war. Die Heilkraft des Johanniskrauts zum Beispiel, von dem sie das rote Blütenöl bei Hautentzündungen, Rheumaschmerzen und innerlich bei Halsschmerzen verwendet hat. Unsere Spaziergänge am Sonntag über Wiesen, Felder und durch Wälder wurden zur Unterrichtsstunde in Pflanzenkunde. »Jürgen, höre und sehe in die Natur und du bekommst auf alles eine Antwort!«, so höre ich sie heute noch.
Meine Urgroßmutter hat ihre Hausmittel frisch hergestellt, z. B. Ringelblumensalbe oder Zinnkrauttee. Dieses Kräuterbuch soll Ihnen zeigen, wie Sie Hausmittel selbst herstellen können oder welche Naturarzneimittel oder Nahrungsergänzungsmittel es in Apotheke, Drogerie und Reformhaus gibt.
Kräuter wurden immer wieder in den Schriften von Hildegard von Bingen, Sebastian Kneipp, Kräuterpfarrer Künzle sowie in noch früherer Zeit von Paracelsus oder Hippokrates empfohlen. Sie waren die Vorbilder für Mönche und Nonnen, die erste Kräutergärten angelegt haben. »Lasst eure Nahrungsmittel eure Heilmittel und eure Heilmittel eure Nahrungsmittel sein«, war der Leitspruch des griechischen Arztes Hippokrates. Für Hildegard von Bingen gehörte Dinkel zu den wichtigsten und wertvollsten Nahrungsmitteln. Sie wusste, dass er besonders mineralstoffreich ist. In einem Dinkelbrot stecken die gesunden Mineralstoffe Magnesium, Phosphor, Kalium und Eisen. Einige ihrer Lieblingspflanzen waren Bertram, Galgant, Quendel, Ysop oder Thymian, den sie bei Atemwegserkrankungen einsetzte. Die Wirkung auf die Atemwege bei Husten und Bronchitis wurde in Studien verschiedener Thymianarzneimittel bestätigt. Kneipp war wie Paracelsus für die Heilkraft der Kräuter, Pflanzen und des Wassers in Form von Wassergüssen, Heilkräutertees und Kräuterbädern, die noch heute in Kurorten wie Bad Wörishofen (Bayern / Deutschland) angewendet werden. Es gibt auch Kneipp-Vereine und Kneipp-Kindergärten, die sein Wissen über die Schätze der Natur weitergeben.
Den Arztbesuch kann dieses Buch auf keinen Fall ersetzen. Bei stärkeren Beschwerden, Fieber oder anderen deutlichen Krankheitssymptomen ist es unbedingt erforderlich, die Ärztin oder den Arzt rechtzeitig zur Diagnose aufzusuchen sowie den Verlauf einer schweren Krankheit gewissenhaft kontrollieren zu lassen. Die Verwendung von pflanzlichen Arzneimitteln ist mit ihr bzw. ihm zu besprechen. Bei Kräutern und Arzneimitteln ist der Beipackzettel zu beachten.
Meine Kenntnisse über Heilkräuter habe ich durch eine Ausbildung als Drogist und Heilkräuterexperte mit jahrelanger Erfahrung und Weiterbildung in der Schweiz, wo ich im Wallis und im Rheintal tätig war, erworben. Die Ferien verbrachte ich oft bei meiner Urgroßmutter, einer weisen Frau mit großem Kräuterwissen, die dieses Wissen bis ins hohe Alter anwandte. Von ihr lernte ich, wie wichtig eine gesunde Ernährung sowie die Anwendung von Heilkräutern für die Gesundheit sind.
Ihnen wünsche ich von ganzem Herzen, dass Sie Ihre Gesundheit erhalten oder zurückgewinnen und neue Lebensqualität und Lebensfreude erfahren. Ich habe alle meine Erfahrungen und Kenntnisse in dieses Kräuterbuch eingearbeitet, um Ihnen den Nutzen für Ihre Gesundheit zur Vorbeugung und Behandlung von Alltagsbeschwerden zu bringen.
»Alle Wiesen und Matten, alle Berge und Hügel sind Apotheken.«
Paracelsus
Das umfassende Inhaltsverzeichnis wird Sie zu den richtigen Heilpflanzen führen und auf einen gesunden Weg leiten. Als Kräuterexperte gebe ich Ihnen mein über 30-jähriges Wissen zum Wohle Ihrer Gesundheit weiter.
Kräuterexperte Jürgen Schneider
Die Anwendung von Heilpflanzen setzt Ihre sichere Kenntnis der Pflanzen voraus. Verwenden Sie nur die beschriebenen Arten und beachten Sie bei Arzneimitteln die Packungsbeilage. Konsultieren Sie immer Ärzte, stellen Sie niemals selbst eine Diagnose und führen Sie keine Eigenbehandlung durch. Heilpflanzen sind nur zur Behandlung von leichten Gesundheitsstörungen, die keiner ärztlichen Behandlung bedürfen, zu empfehlen. Den Arztbesuch kann dieses Buch auf keinen Fall ersetzen. Dies gilt besonders dann, wenn Sie unter einer schweren oder langanhaltenden Vorerkrankung leiden, schwanger sind oder stillen sowie bereits andere Medikamente einnehmen. Verwenden Sie ätherische Öle (nicht bei Babys oder Kleinkindern) und pflanzliche Arzneimittel sowie Kräutermedizin nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt und erhöhen Sie nicht ohne ärztliche Rücksprache die angegebenen Dosierungen. Bei meiner Recherche zu diesem Buch habe ich mich neben dem Wissen der Volksheilkunde und Homöopathie auch auf die Empfehlungen der Kommission E berufen. Die Kommission E ist eine wissenschaftliche Sachverständigenkommission, die das deutsche Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte unter anderem bezüglich der Registrierung traditioneller Arzneimittel berät und detaillierte Steckbriefe zugelassener Arzneipflanzen erstellt. Alle Angaben in diesem Buch wurden vom Autor und vom Verlag mit größter Sorgfalt erarbeitet und geprüft, eine Garantie kann jedoch nicht übernommen werden. Eine Haftung des Autors bzw. des Verlages und seiner beauftragten Firma für Sach-, Personen- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.
TIPP
Achtung! Verschiedene Kräuter dürfen nicht während der Schwangerschaft eingenommen werden, dazu zählen beispielsweise Rosmarin, Salbei, Beinwell. Sollten in der Schwangerschaft oder während der Stillzeit sowie bei Kindern gesundheitliche Probleme auftreten, müssen Sie sich immer ärztliche Hilfe holen.
Sammeln & Verarbeiten von Heilpflanzen
Nicht immer treffen die Voraussetzungen zu, selbst Heilkräuter zu sammeln und zu verarbeiten. So möchte ich Sie darauf hinweisen, dass fast alle in diesem Buch angeführten Heilpflanzen in Form von Tees, Pulvern, Tinkturen, Frischsäften, Kräuterölen, Kräuterbädern sowie als pflanzliches Arzneimittel in Apotheken, Drogerien oder Reformhäusern erhältlich sind.
WER ABER SELBST HEILPFLANZEN SAMMELN MÖCHTE, SOLLTE FOLGENDE HINWEISE BEACHTEN:
• Umfassende Kenntnisse der Heilkräuter sind Voraussetzung. Besitzen Sie diese, ist es wichtig, die Kräuter an schönen, sonnigen Tagen bei trockenem Zustand zu sammeln und ein Pflanzenbestimmungsbuch mitzunehmen (zum Beispiel Margon Spohn u. a.: »Was blüht denn da« oder ähnliche Ratgeber).
• Sie können Blüten, Blätter, Früchte und Samen in der freien Natur sammeln, solange Sie für den Eigenverbrauch bestimmt sind und Sie die Naturschutzbestimmungen beachten. Pflücken Sie niemals seltene oder auf der Roten Liste befindliche gefährdete Arten. Information finden Sie auf den Webseiten www.bfn.de, www.bafuadmin.ch oder unter www.umweltbundesamt.at.
• Sammeln Sie keine Pflanzen in der Nähe von gedüngten Äckern, stark befahrenen Straßen, Autobahnen, Feldrändern oder in der Nähe von Fabriken. Diese könnten mit Unkrautvernichtungsmitteln oder Kunstdünger behandelt oder mit Abgasen belastet sein.
• Sammeln Sie nur gesunde Pflanzen und legen Sie sich einen kleinen Vorrat an, der höchstens 1 bis 2 Jahre reicht. Lieber jedes Jahr frisch sammeln. Die besten Heilerfolge bringen nämlich frisch gepflückte Kräuter dank eines höheren Wirkstoffgehalts.
• Wichtig: Lassen Sie immer so viele Pflanzen stehen, dass der Fortbestand gesichert ist.
»Das Beste steht nicht immer in den Büchern, sondern in der Natur, nur haben die Menschen oft nicht die Augen, es zu sehen.«
Adalbert Stifter
WANN IST DIE BESTE SAMMELZEIT?
• Bei Blättern ist die beste Sammelzeit vor und während der Blütezeit von Frühling bis Herbst. Um eine zweite Ernte zu erhalten, schneidet man die Pflanzen nur halb zurück und kann in wenigen Wochen an der gleichen Stelle wieder ernten.
• Die Blüten werden, sobald sie sich öffnen, zur Mittagszeit gepflückt.
• Bei den Früchten ist der Sammelzeitpunkt gekommen, sobald sie reif sind. (Dies ist an der Farbe zu erkennen.)
• Samen sammelt man dann, wenn sie reif und trocken werden, und zwar bevor sie sich aus der Samenhülse lösen.
• Die Wurzeln werden im Herbst oder zeitigen Frühjahr gesammelt, denn da sind die meisten Wirkstoffe in den Wurzeln gespeichert.
TIPP
Die beste Ausrüstung zum Sammeln
• Korb oder Papiertüte
• kleine Schere
• Pinzette
• mittlere Schaufel
• Arbeitshandschuhe
• Messer
TROCKNEN
Die zum Trocknen bestimmten Kräuter sollen nicht gewaschen werden. Sie werden als Kräutersträußchen auf den Dachboden gehängt oder werden frisch geschnitten auf einem Leinentuch oder Backpapier ausgebreitet und an einem schattigen, luftigen und trockenen Platz gelagert, bis sie »knistertrocken« sind. Nicht in die Sonne hängen, sonst verflüchtigt sich das Aroma. Wenn man die Kräuter anschließend in luftdichte Gefäße, Büchsen oder Papiertüten füllt und dunkel und trocken aufbewahrt, bleiben sie ca. 2 Jahre verwendbar.
TIPP
Die Gefäße mit den getrockneten Kräutern gleich beschriften. Auch die selbst hergestellten Salben und Tinkturen immer etikettieren, um die verschiedenen Gläschen nicht zu verwechseln.
HEILKRÄUTER EINFRIEREN
Sie können Ihre geernteten Kräuter auch einfrieren. Die sauberen und geschnittenen Kräuter (z. B. Melisse) werden dazu in kleinen Portionen in Alufolie verpackt. Geben Sie sie in einen Gefrierbeutel, etikettieren Sie sie (Datum der Ernte nicht vergessen!) und ab in die Tiefkühltruhe. Die tiefgefrorenen Kräuter erst kurz vor der Verwendung in eine Teekanne geben, mit siedendem Wasser überbrühen und so einen köstlichen Tee zubereiten.
Wirkstoffe der Heilpflanzen
Ein Überblick über die wichtigsten Inhaltsstoffe, die in Pflanzenextrakten und Tees für die Wirksamkeit verantwortlich sind.
Ätherische Öle
Bioaktive Öle in Kräutern, Gewürzen mit einem meist starken und wohlriechenden Duft. Diese Öle werden vor allem in der Aromatherapie in Form von Kräuterbädern angewendet. Sie sind in Wasser nicht löslich, können aber in Alkohol, Pflanzenöl (z. B. Olivenöl, Sonnenblumenöl), Sahne (Schlagobers), Honig und Milch zu einem Kräuterbad verwendet werden. Ätherische Öle werden durch eine Wasserdestillation gewonnen, sind sehr kostbar und werden auch in der Parfümindustrie eingesetzt.
Ätherische Ölpflanzen
Anis, Arnika, Bärlauch, Baldrian, Basilikum, Beifuß, Bohnenkraut, Dill, Dost, Eukalyptus, Gewürznelke, Gundermann, Holunder, Hopfen, Ingwer, Kalmus, Kamille, Kerbel, Knoblauch, Kümmel, Lavendel, Liebstöckel, Linde, Majoran, Melisse, Petersilie, Pfefferminze, Quendel, Ringelblume, Rose, Rosmarin, Salbei, Schafgarbe, Sellerie, Thymian, Wacholder, Wermut, Ysop, Zwiebel
Cholin Cholinhaltige Pflanzen
Fördert die Fettverbrennung und stärkt das Immunsystem. Hirtentäschel, Löwenzahn, Mistel
Antrachinon Antrachinonhaltige Pflanzen
Ein Pflanzenwirkstoff, der als Abführmittel verwendet wird. Aloe, Faulbaum, Rhabarber, Sennesblätter
Bitterstoffe
Immunstärkend, blutbildend, wirken gegen Müdigkeit und Schwäche. Für bessere Energie – Bitterstoffe sind gut fürs Herz, da die Herzkranzgefäße besser durchblutet werden.
Bitterstoffhaltige Pflanzen
Beifuß, Bitterklee, Dost, Engelwurz, Enzian, Frauenmantel, Gänseblümchen, Heidelbeere, Hopfen, Isländisch Moos, Löwenzahn, Majoran, Odermennig, Rosmarin, Salbei, Schafgarbe, Tausendgüldenkraut, Walnuss, Wegwarte, Wermut
Gerbstoffe
Wirken adstringierend gegen Entzündung, schützen die Haut vor Viren, Bakterien und Pilzen, sind gut für Magen und Darm, bei Halsschmerzen, z. B. Salbei.
Gerbstoffhaltige Pflanzen
Bärentraube, Beinwell, Birke, Borretsch, Brombeere, Dost, Eiche, Frauenmantel, Gundelrebe, Heidelbeere, Himbeere, Holunder, Katzenpfötchen, Odermennig, Preiselbeere, Salbei, Schafgarbe, Schlehe, Walnuss, Weide, Wermut
Glykoside
Insbesondere die Senfölglykoside, haben stark antibakterielle Eigenschaften und stärken die Abwehrkräfte.
Glykosidhaltige Pflanzen
Arnika, Augentrost, Bärentraube, Baldrian, Beinwell, Bitterklee, Bohne, Brunnenkresse, Eisenkraut, Enzian, Hauhechel, Hirtentäschel, Kalmus, Meerrettich, Mistel, Preiselbeere, Ringelblume, Schafgarbe, Schlehe, Spargel, Spitzwegerich, Tausendgüldenkraut, Weißdorn
Kieselsäure
Wirkt heilend bei Entzündungen der Haut.
Kieselsäurehaltige Pflanzen
Bohne, Brennnessel, Hauhechel, Isländisch Moos, Lungenkraut, Odermennig, Zinnkraut
Salizylsäure
Wird heute noch als Schmerzmittel bei Rheuma verwendet, wirkt entzündungshemmend und bei fieberhaften Infekten.
Salizylsäurehaltige Pflanzen
Mädesüß, Ringelblume, Schlüsselblume, Stiefmütterchen, Veilchen, Weide
Saponine
Wirken entzündungshemmend und entschlacken den Körper.
Saponinhaltige Pflanzen
Bibernelle, Birke, Bitterklee, Gänseblümchen, Hauhechel, Königskerze, Ringelblume, Rosskastanie, Schlüsselblume, Spargel, Süßholz, Taubnessel, Veilchen, Weißdorn, Zinnkraut sowie Hülsenfrüchte und Gemüse
Schleimstoffe
Schützen Haut oder Schleimhaut bei Magen-Darm-Entzündung.
Schleimstoffhaltige Pflanzen
Beinwell, Borretsch, Eibisch, Eisenkraut, Huflattich, Isländisch Moos, Königskerze, Lein, Lungenkraut, Quecke, Quitte, Ringelblume, Taubnessel, Leinsamen, Flohsamen. Bei Reizhusten Eibisch, Wegerich
Fette Öle
Werden sowohl in der Küche zur Speisezubereitung sowie als Hautpflegemittel bei trockener und rissiger Haut verwendet.
Fette Ölpflanzen
Erdnuss, Lein, Mandel, Mohn, Olive, Senf, Walnuss, Argan, Sonnenblume, Raps
Agastache rugosa L.
Anisysop
Wirkung
Verwendbare Pflanzenteile
Sammelzeit
Stärkt die Verdauung und beugt Übelkeit vor
Das ganze Kraut und die Blätter
Von Mai bis Juli werden Kraut und vor allem Blätter vor der Blüte gesammelt
Inhaltsstoffe
Fertigprodukte
Anethol, Estragol, Anisaldehyd, Linalool
Anisysop-Blattware (Kräutergarten Pommerland)
ANWENDUNG IN DER KRÄUTERMEDIZIN
Der Anisysop, auch Duftnessel genannt, wird schon seit über 1000 Jahren in den asiatischen Ländern, z. B. in China, Japan, aber auch in Indien, verwendet. Der Tee ist angenehm im Geschmack und wird bei Appetitlosigkeit sowie bei Übelkeit getrunken. Als Abkochung kommt er bei Durchfall zum Einsatz. Auch als Wellnesstee ist Anisysop sehr beliebt, man kann ihn auch zur Geschmacksverbesserung von Hustentee verwenden.
ANISYSOPTEE
1 EL Anisysop mit 250 ml Wasser übergießen, 6 bis 10 Minuten ziehen lassen und dann abseihen. 1 bis 3 Tassen Tee über den Tag verteilt trinken.
TEE BEI DURCHFALL
Teemischung aus Anisysop und Brombeerblättern zu gleichen Teilen. 1 EL Tee der Mischung mit 250 ml Wasser aufkochen, 8 bis 10 Minuten ziehen lassen und dann abseihen. Schluckweise 2 Tassen Tee trinken.
HUSTENTEE
20 g Spitzwegerich, 30 g Thymian, 10 g Anisysop mit siedendem Wasser übergießen, 6 bis 8 Minuten ziehen lassen und dann abseihen.
2 bis 3 Tassen Tee mit Waldhonig gesüßt trinken.
BEI FUSSPILZ ZUR ZUSÄTZLICHEN ANWENDUNG
In 150 ml Olivenöl 10 Tropfen ätherisches Anisysopöl und 10 Tropfen Teebaumöl geben, kurz durchrühren. Diese Mischung 2-mal täglich auf die betroffenen Hautstellen auftragen.
Malus domestica L.
Apfel
Wirkung
Verwendbare Pflanzenteile
Sammelzeit
Der Muntermacher ist ein Cholesterinsenker
Frucht
Im Garten von Juli bis Oktober
Inhaltsstoffe
Fertigprodukte
Pektine, Gerbstoffe, Kalium, Magnesium, Polyphenole usw. und über 25 Vitamine darunter Vitamin A und C, Mineralstoffe und Spurenelemente sowie zahlreiche lösliche Ballaststoffe u. a.
Apfelcholest Tabletten, Reform Bergland Apfelessigkapseln zum Abnehmen unterstützt die Diät, Schoenenberger Apfel Ingwer Mix Biosaft, Apfelpektin Pulver für Gelee, Beutelsbacher Demeter Bio Apfelessig, byodio Apfelessig naturtrüb, Hensel Apfelessig Acerola naturtrüb
ANWENDUNG IN DER KRÄUTERMEDIZIN
Äpfel helfen die Verdauung anzuregen, die Ballaststoffe quellen im Verdauungstrakt auf und binden überschüssige Säure. Auch bei Durchfallerkrankungen leisten ein geriebener Apfel und Zwieback gute Dienste. „Ein Apfel am Tag und der Doktor wird nicht gebraucht“, heißt das wahre Sprichwort. Essen Sie einen Apfel am Abend, dann schlafen Sie besser ein. Äpfel sind durch ihren Kaliumgehalt gut für Herz und Kreislauf, senken den Cholesterinspiegel und die Blutfettwerte. Der Rote Boskop hat am meisten Polyphenole. Aber es gibt tausende Apfelsorten, ca. 70 davon werden für den Handel angebaut bzw. kultiviert: Schon Sebastian Kneipp war von der Wirkung des Apfels überzeugt. Die Mineralstoffe wirken entzündungshemmend und Stärken die Abwehrkräfte.
Wirkung des Apfels auf unsere Gesundheit:
• Schützt alle Körperzellen
• Stärkt die körpereigenen Abwehrkräfte und das Immunsystem
• Schützt gesunde Blutgefäße
• Verjüngt die Haut, Antioxidantien regen die Zellerneuerung an
• Reguliert Cholesterinwerte (LDL)
• Schützt Herz und Kreislauf
APFELESSIGWASSER
1 EL Apfelessig in ein Glas geben, mit Mineralwasser auffüllen und zum Mittagessen trinken. Diese Mischung hilft das Essen besser zu verdauen und unterstützt bei einer Diät die Fettverdauung sowie das Abnehmen bei Übergewicht.
APFELTEE
Einen ungeschälten Apfel in Würfel schneiden und mit ca. 10 Melissenblättern in eine Teekanne geben. Mit ½ Liter siedendem Wasser übergießen, 8 bis 10 Minuten ziehen lassen und dann abseihen. 2 bis 3 Tassen trinken. Der beruhigende, entspannende Tee ist die perfekte Pause nach der Arbeit oder Schule.
APFELSTRUDEL
Für die Rumrosinen
150 g Sultaninen
150 ml Rum
(oder Rumaroma mit 150 ml Wasser)
Für den Teig
250 g Mehl Type 550
1 Prise Salz
2 EL Zucker
3 Eigelb
20 g Sonnenblumenmargarine
100 ml lauwarmes
Wasser
Öl zum Bestreichen
Für die Füllung
150 g Zucker
1 EL Ceylon-Zimtpulver
70 g Butter
100 g Semmelbrösel
100 g Mandelstifte
1 kg Äpfel
(z. B. Elstar, Boskoop)
Außerdem
Geschmolzene Butter
zum Bestreichen
Puderzucker, nach
Geschmack
Vanillesauce oder
Vanilleeis zum
Servieren
Am Abend zuvor oder in der Früh die Sultaninen in Rum einlegen. Mindestens 1 Stunde ziehen lassen.
Für den Teig die Zutaten mit etwa 100 ml lauwarmen Wasser mit dem Handrührer glatt kneten, bis sich der Teig von der Schüssel löst. Den Teig zu einer Kugel Formen, mit Öl bestreichen, in einer Frischhaltefolie einwickeln und eine halbe Stunde im Kühlschrank ruhen lassen. Alternativ einen fertigen Strudelteig (z. B. Tante Fanny) verwenden.
In der Zwischenzeit für die Füllung den Zucker mit dem Zimtpulver vermischen und zur Seite stellen. Die Butter in einer Pfanne schmelzen und darin die Semmelbrösel und Mandelstifte goldgelb rösten. Die Äpfel schälen, entkernen, halbieren und dann in dünne Scheiben schneiden. Nun die Apfelscheiben mit den Rumrosinen, dem Zimtzucker und Butter-Brösel-Mandel-Mischung vermengen.
Den Teig auf der bemehlten Fläche ausrollen, mit den Händen dünn ausziehen und den Teig zum Befüllen auf ein Küchentuch legen.
Mit geschmolzener Butter bestreichen, die Füllung mittig auf dem Strudelteig verteilen, dann den Teig von beiden Seiten einschlagen und mit Hilfe des Küchentuchs einrollen. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Den Apfelstrudel mit flüssiger Butter bestreichen und in den auf 180 °C vorgeheizten Backofen auf mittlerer Höhe ca. 30 bis 40 Minuten backen, bis der Strudel goldgelb ist. Vor dem Anschneiden 25 Minuten abkühlen lassen. Den Strudel nach Geschmack mit Puderzucker bestreuen und mit Vanillesauce oder Vanilleeis servieren und genießen.
»Der Mensch der gutes wirkt, gleicht einem Obstgarten, der von den Früchten guter Werke voll ist.«
Hildegard von Bingen
Arnica montana L.
Arnika
Wirkung
Verwendbare Pflanzenteile
Sammelzeit
Heilmittel bei Verstauchung, Prellung und Bluterguss
Getrocknete Blüten
Nur von Juni bis August, da die Heilpflanze vom Aussterben bedroht ist. Alternative: Arnikablüten im Handel kaufen oder amerikanischen Arnika im Garten anbauen.
Inhaltsstoffe
Fertigprodukte
Arnika enthält als Bitterstoff Arnicin, weiters Harze, Gerbsäure, ätherisches Öl, ein flüchtiges Alkaloid, Cumarine und Flavonoide u. a.
Arnika-Gelee (Weleda), Imhoffs Arnika Schmerzfluid, Arnika Massageöl (Weleda), Rheuma-Gel (A. Vogel Schweiz), Arnikaglobuli z. B. D12 (DHU, Similasan, Weleda), Kneipp Arnika Salbe, Arnika Beinspray oder Arnika Kühl- und Schmerzgel, Arnika Salbe S, Massageöl Arnika, Similasan (CH) Arnika Salbe, Retterspitz äußerlich, SonnenMoor Universal Moor- und Kräutercreme
ANWENDUNG IN DER KRÄUTERMEDIZIN
Arnika wirkt schmerzstillend, keimtötend und entzündungshemmend, fördert die Heilung von Wunden, besonders bei Verletzungen, Quetschungen und Verstauchungen. Diese Wirkung hat schon Sebastian Kneipp erkannt, der über dies Pflanze sagte: »Arnika ist nicht mit Gold zu bezahlen.«
In der Volksheilkunde gelten der sogenannte Arnikafranzbranntwein, Schmerzgel oder Fluids als vorzügliches Mittel bei Sportverletzungen, Hexenschuss, rheumatischen Beschwerden und Nervenschmerzen. Arnikagel ist hervorragend zur Massage und Einreibung geeignet, z. B. auch nach sportlichen Aktivitäten. Es bringt wohltuende Entspannung der Muskeln und Gelenke, Schmerzen werden gelindert.
Die Kommission E empfiehlt die äußerliche Anwendung etwa bei Verletzungs- und Unfallfolgen und anderen stumpfen Verletzungen, z. B. Hämatome (Blutergüsse),