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Frische Pflanzenpower Seit Jahrhunderten werden Heilpflanzen und Kräuter zur Behandlung und Vorbeugung unterschiedlichster Erkrankungen eingesetzt. Als besonders wirksam haben sich dabei frisch gepresste Heilpflanzensäfte erwiesen, denn in ihnen sind die hoch konzentrierten Inhaltsstoffe einer ganzen Pflanze enthalten. Zu Beginn werden in dem Buch die Heilpflanzen mit ihren Anwendungsgebieten, Inhaltsstoffen und ihrem Wirkspektrum porträtiert. Anschließend werden Kuren vorgestellt, mit denen man körperliche Beschwerden lindern und die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren kann, z. B. bei Verdauungsstörungen, Herz-Kreislauf-Problemen, Gelenkschmerzen und entzündlichen Prozessen. Zudem eignet sich eine Kur auch prima zur Unterstützung einer Diät und zur Anregung des Stoffwechsels. Im abschließenden Kapitel bekommt der Leser alles an die Hand, was er braucht, um Heilpflanzensäfte selbst herzustellen – vom Sammeln der Pflanzen über den geeigneten Entsafter bis hin zum Konservieren der Säfte.
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Seitenzahl: 155
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© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020
© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2020
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Projektleitung: Barbara Fellenberg
Lektorat: Ulrike Geist
Bildredaktion: Angela Kotow
Covergestaltung: independent Medien-Design, Horst Moser, München
eBook-Herstellung: Christina Bodner
ISBN 978-3-8338-7468-0
2. Auflage 2020
Aktualisierung 2020/002
Bildnachweis
Coverabbildung: Jochen Arndt
Fotos: AdobeStock, GettyImages, iStock, Mauritius images, Privat, Schoenenberger, Shutterstock, StockFood, Stocksy
Syndication: www.seasons.agency
GuU 8-7468 06_2020_02
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… sorgen für ein stabiles Immunsystem
… lassen Entzündungen abklingen
… gleichen Defizite in der Vitalstoffversorgung aus
… wirken vorbeugend gegen viele Infekte
… helfen beim Abbau von Übergewicht
… stärken das Herz-Kreislauf-System
… unterstützen den Stressabbau
… harmonisieren die Abläufe im Magen-Darm-Trakt
… versorgen uns mit Energie für mehr Vitalität und Spaß am Leben
Frisch gepresste Pflanzensäfte lindern vielerlei Beschwerden und helfen unserem Körper, seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Nehmen Sie das reichhaltige Angebot der Natur an und nutzen Sie die geballte Heilkraft der Pflanzen für ein Leben in Gesundheit und Harmonie.
ist Diplom-Biologe, Chemiker und Facharzt für Allgemeinmedizin mit den Zusatzbezeichnungen Homöopathie, Naturheilverfahren, Akupunktur, Sportmedizin, Manuelle Medizin und Palliativmedizin. Der Präsident des Europäischen Naturheilbundes führt in Pforzheim eine Hausarztpraxis und hat einen Lehrauftrag für Allgemeinmedizin an der Universität Tübingen. Einem breiteren Publikum wurde Peter Emmrich bekannt als Autor und Referent bei Ärztekongressen im In- und Ausland. Traditionelles Wissen aus der Erfahrungsheilkunde zu bewahren und es in Vorträgen und auf Kongressen oder in Schriften und Büchern weiterzugeben, ist ihm ein großes Anliegen.
Seit Jahrtausenden helfen Pflanzen dem Menschen, gesund zu bleiben oder es wieder zu werden. Die Kraft der Sonne, gespeichert in der Heilpflanze, trägt dazu bei, dass Hunderte Wirkstoffe der Natur Heilungsprozesse in unserem Körper in Gang setzen. Viele dieser Wirkstoffe sind bis heute unbekannt. Die sogenannte Erfahrungsheilkunde, in der bestimmte Pflanzen bei bestimmten Leiden eingesetzt werden, hat auch in Deutschland Tradition. Doch leider gerät das Wissen darüber immer mehr in Vergessenheit. Deshalb möchte ich Ihnen am Beispiel verschiedener Kräuter, Blätter, Blüten, Beeren, Früchte, Knospen, Knollen und Wurzeln die Fülle der Möglichkeiten vorstellen, mit denen Sie Ihre Gesundheit ganz natürlich erhalten können. Denn Sie wissen ja: »Vorbeugen ist besser als heilen!«, sagte schon der Naturheilkundler und Pfarrer Sebastian Kneipp (1821–1897).
Doch leider kommen viele Menschen erst zur Naturheilkunde, wenn sie Symptome spüren oder sich bereits Krankheiten entwickelt haben. Deshalb habe ich für Sie, basierend auf dem Wissen alter, erfahrener Kräuterheilkundiger, zwölf Kuren mit Heilpflanzensäften zusammengestellt, die sich auch heute noch in meinem Praxisalltag bestens bewähren.
Moderne wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen die Wirkkraft der Pflanzenheilkunde und untermauern das Können unserer Vorfahren. Tauchen auch Sie daher ein in die Welt der frischen Pflanzensäfte, die uns helfen, blockierte Systeme im kranken Organismus wieder zu harmonisieren.
Probieren Sie es aus. Sie werden begeistert sein!
Pflanzensäfte sind Natur pur – und das in höchster Konzentration. Entdecken Sie die Vielfalt der hochpotenten Wirkstoffe, die sich in den Blättern, Blüten, Früchten und Wurzeln unserer Pflanzenwelt verbergen.
In frischen Heilpflanzensäften steckt die geballte Gesundheitskraft der Natur. Die Powersäfte, die Sie selbst pressen können (siehe >), schenken Wohlbefinden und wirken vorbeugend gegen viele Krankheiten. In akuten Fällen können sie Beschwerden lindern oder heilen. Egal ob Sie unter Bluthochdruck leiden, Hautprobleme haben oder sich bereits ein Magengeschwür gebildet hat, Heilpflanzensäfte, integriert in den täglichen Speiseplan, helfen Ihnen, Ihre Gesundheit wiederzuerlangen. Die Säfte sind für die ganze Familie geeignet und in den Kombinationen, die ich Ihnen hier vorstelle, besonders wirksam. Voraussetzung, um Blockaden im Körper wieder zu lösen, ist die regelmäßige Anwendung. Doch Ausdauer wird belohnt und Heilung stellt sich ein.
Anfang der 1920er-Jahre machte der Schweizer Walther Schoenenberger (1901–1982) eine zukunftsweisende Entdeckung: Während seines Pharmaziestudiums in München beschäftigte er sich mit Naturheilkunde und Botanik und fand beim Studium mittelalterlicher Kräuterbücher Hinweise auf die Wirksamkeit frisch gepresster Pflanzensäfte. Dieses Wissen war im Lauf der Jahrhunderte in Vergessenheit geraten. Doch Schoenenberger gelang 1924 auch der wissenschaftliche Nachweis, dass der Zellsaft erntefrischer Heilpflanzen ein »ausgewogenes Gleichgewicht« natürlicher Wirkstoffe enthält. Er konnte belegen, dass im »Presssaft der frischen Heilpflanze« eine deutlich höhere Wirkstoffkonzentration zu finden ist als in getrockneten Pflanzen und Pflanzenextrakten – und dass der Genuss der Säfte die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren kann. Schoenenberger entwickelte schließlich »aus den Erfahrungen unserer Vorväter und den Erkenntnissen der modernen, exakten Wissenschaft ein neues Heilsystem«, das er »Frischpflanzensafttherapie« nannte.
Um die Pflanzensäfte als haltbares Fertigprodukt ganzjährig anbieten zu können, gründete er 1927 im baden-württembergischen Magstadt ein noch heute bestehendes Pflanzensaftwerk und entwickelte ein wirkstoffschonendes Press- und Konservierungsverfahren zur Herstellung und Haltbarmachung der Säfte ohne chemische Zusätze. Zu seinen ersten Produkten zählten Brennnessel-, Huflattich- und Weißdornsaft. Für die Produktion seiner Säfte verwendete der Apotheker, der mit Pionieren der Naturheilkunde wie dem Vater der Homöopathie Samuel Hahnemann (1755–1843) und dem Kaltwassertherapeuten Sebastian Kneipp (1821–1897) in einem Atemzug genannt werden kann, ausschließlich Pflanzen aus, wie wir heute sagen, biologischem Anbau. Streng nach seinem Prinzip: »Jeder Saft ist nur so gut wie die Qualität der Pflanze.« Seit 1961 sind die Schoenenberger Heilpflanzensäfte im deutschen Arzneimittelgesetz als Naturheilmittel anerkannt und bereichern die moderne, wissenschaftlich anerkannte Pflanzenheilkunde (Phytotherapie).
Heilpflanzensäfte enthalten die Wirkstoffe der Pflanzen in unverfälschter Form. Sie versorgen uns unter anderem mit Bitter- und Gerbstoffen, Flavonoiden, ätherischen Ölen, Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen.
Gesunde Heilpflanzensäfte werden ohne Zusätze wie Zucker, Alkohol oder Konservierungsstoffe hergestellt und sind daher auch für Kinder und ältere Menschen geeignet.
Die Pflanzen für die Säfte sollten aus dem eigenen Garten, aus Bioanbau oder aus kontrollierter Wildsammlung stammen.
Heilpflanzensäfte enthalten die unmittelbar verfügbaren Inhaltsstoffe der Pflanzen. Sie sind frei von Nebenwirkungen und stärken auf natürliche Weise die Selbstheilungskräfte des Körpers. Die gesunden Säfte steigern die Immunabwehr, gleichen Mangelerscheinungen aus und regen Verdauung, Stoffwechsel und Entgiftung an. So verbessern sie das Allgemeinbefinden und helfen auch bei der Gewichtsregulation. Für den Eigenbedarf können Sie die Säfte ganz frisch selbst herstellen (siehe >). Bauen Sie Ihre Pflanzen dafür im Garten oder auf dem Balkon an, kaufen Sie sie auf dem Biomarkt oder sammeln Sie sie in Wald und Flur. In den Säften bewahren die Inhaltsstoffe der Pflanzen ihre größtmögliche Wirkkraft. Bei jeder Weiterverarbeitung zu Tabletten oder Kapseln hingegen ginge ein Teil der Inhaltsstoffe verloren.
Da bestimmte Pflanzenteile wichtige Inhaltsstoffe vermehrt beinhalten, ist es sinnvoll, speziell diese auszupressen. Verarbeitet werden für die Säfte deshalb je nach Pflanze Blätter, Blüten, Stängel, Wurzeln oder Früchte mit all ihren Wirk- und Begleitstoffen (siehe >). Schon Walther Schoenenberger (siehe >) hatte festgestellt, dass sich die Inhaltsstoffe der Heilpflanzen gegenseitig positiv beeinflussen. Für ihre Wirksamkeit und Verträglichkeit ist also nicht nur die Summe der in den Pflanzenteilen enthaltenen einzelnen Inhaltsstoffe entscheidend, sondern ihr Zusammenwirken. Dafür prägte Schoenenberger den Begriff »Wirkstoffring« (siehe >). Der Wirkstoffring zeigt uns die Vielzahl der Inhaltsstoffe der Heilpflanzen, die aus den frischen Pflanzenteilen gewonnen werden und die in ihrer unverfälschten Form im Heilpflanzensaft enthalten sind. Das Verhältnis der Wirk- und Begleitstoffe im Saft entspricht dabei im Wesentlichen dem Verhältnis in der Pflanze. Eine wichtige Rolle im Reigen der Wirkstoffe spielt die große Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe (siehe >), denen zahlreiche positive Wirkungen auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden zugeschrieben werden.
… antibakteriell
… antimykotisch
… antioxidativ
… aufbauend und stärkend
… beruhigend
… blutdruckregulierend
… cholesterinsenkend
… entkrampfend
… entzündungshemmend
… Herz-Kreislauf-stärkend
… hustenreizlindernd
… immunstärkend
… schleimlösend
… verdauungsfördernd
Bei der schonenden Herstellung natürlicher Heilsäfte, ob industriell oder für den Eigenbedarf (siehe > ), muss auf Zusatzstoffe verzichtet werden. Die Inhaltsstoffe dürfen weder verdünnt noch isoliert, angereichert, behandelt oder enzymatisch gereinigt werden, wie dies zum Beispiel bei der industriellen Herstellung von Fruchtsäften üblich ist. Nur der Verzicht auf Zusätze wie Alkohol, Zucker und Konservierungsstoffe sowie auf Geschmacksverbesserungen garantiert die ganzheitliche Qualität der Pflanzensäfte, ihre synergistische Wirkungsweise, die gute Aufnahmefähigkeit im Körper sowie die Verträglichkeit und Sicherheit. Dabei schmeckt man die Wirkung geradezu, denn Heilpflanzensäfte behalten den ursprünglichen und oft bitteren Geschmack der Pflanze.
Heilpflanzensäfte und -tees sowie andere pflanzliche Naturheilmittel werden unter anderem bei Erkältungskrankheiten, Störungen des Magen-Darm-Traktes, bei Menstruationsbeschwerden, Hautproblemen, Nervosität und Schlafstörungen eingesetzt. Sie sind in der Regel gut verträglich und helfen auch dabei, Gewicht zu reduzieren beziehungsweise das Idealgewicht zu halten. Eine Kombination aus mehreren Heilpflanzen bewährt sich vor allem bei der Behandlung funktioneller Störungen wie Übelkeit, Erbrechen und Sodbrennen. Die Inhaltsstoffe dieser Elixiere der Natur wirken dabei positiv auf die Organe und unterstützen dadurch die Behandlung oder Vorbeugung der Erkrankungen und Funktionsstörungen. So entfalten sich beispielsweise die Wirkstoffe des Löwenzahns (siehe >) vor allem im Verdauungstrakt: Seine Bitterstoffe fördern die Sekretion der Verdauungsdrüsen. Und diese regen dann die Harnausscheidung und die Verdauung an.
Die Kombination aus mehreren Heilpflanzensäften erweitert deren Wirkspektrum um ein Vielfaches, denn die Wirkstoffe der Heilpflanzen ergänzen sich gegenseitig optimal. Für die zwölf Kuren, die ich Ihnen ab > vorstelle, wurden die Wirksubstanzen verschiedener Säfte jeweils fein aufeinander abgestimmt. Der erprobte synergistische Effekt verstärkt die gesundheitsfördernde Wirkung der Pflanzensäfte. Die Saftkuren lindern körperliche und seelische Beschwerden und helfen unter anderem bei Verdauungsstörungen, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Gelenkschmerzen, Stress, erhöhtem Cholesterinspiegel und entzündlichen Prozessen im Körper. Allerdings ist es wichtig, bei der Anwendung Geduld und Ausdauer mitzubringen. Die heilende und aufbauende Wirkung der Säfte setzt in der Regel erst nach konsequenter und regelmäßiger Einnahme über einen Zeitraum von mindestens drei bis vier Wochen ein. Genaue Angaben dazu finden Sie bei jeder Kur.
Heilpflanzen sind Geschenke der Natur, die wir am Wegesrand nicht einfach übersehen sollten. Vielmehr sollten wir sie dankbar annehmen und für unser körperliches und seelisches Wohlbefinden nutzen.
Aloe vera, Löwenzahn, Schafgarbe oder Zinnkraut – sie alle gehören zu den ältesten Heilpflanzen, die wir kennen, und werden seit Jahrhunderten in der Naturheilkunde für die Behandlung körperlicher und seelischer Beschwerden verwendet. Wie wir im Wirkstoffring (siehe >) gesehen haben, liefern Heilpflanzen unserem Körper zahlreiche wertvolle Stoffe, die bei regelmäßiger Einnahme Gesundheit und Wohlbefinden fördern. Kräuterkundige Heiler und Naturheilärzte schätzten diese Wirkkräfte der Heilpflanzen schon immer. Heute entdecken erfreulicherweise immer mehr Menschen die Kraft der Natur wieder. Heilpflanzen werden zunehmend in Gärten, Gärtnereien und auf Balkonen angebaut oder im Wald, auf Wiesen und Feldern gesammelt und dann weiterverarbeitet.
Heilpflanzen wie zum Beispiel Wildkräuter haben meist einen intensiven und kräftigen Geschmack. Dank ihrer gesundheitsfördernden sekundären Pflanzenstoffe (siehe >) schmecken manche bitter, andere würzig und manche auch sehr aromatisch.
38 der wichtigsten Heilpflanzen, die ideal zur Saftherstellung (siehe >) geeignet sind, möchte ich Ihnen auf den folgenden Seiten vorstellen.
Malpighia punicifolia L.; Malpighia glabra L.
Die Acerola (siehe Foto >) aus der Familie der Malpighiengewächse gedeiht unter anderem in Teilen Süd- und Mittelamerikas und auf den Karibischen Inseln. Sie ist auch bekannt unter den Namen »Kirsche der Antillen« oder »Barbadoskirsche«. Der anspruchslose Strauch oder kleine Baum mit seinen lederartigen Blättern und purpurfarbenen Blütendolden wächst an Wegrändern, Flussufern, auf trockenen Böden und sogar auf Felsen in bis zu 1 600 Meter Höhe. Die kirschartige rote Frucht ist besonders reich an Vitamin C. Sie enthält 30-mal mehr davon als eine Zitrone. Und ihre weiteren Inhaltsstoffe verstärken die antioxidative Wirkung des Vitamin C sogar noch (Synergieeffekt, siehe >). Seit Jahrhunderten wird die Acerolakirsche in ihrer Heimat bei Infekten, Fieber, Allergien und Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Heilmittel genutzt. Die Früchte werden roh verzehrt. Für den Transport sind sie aber zu empfindlich. Außerhalb des Anbaugebiets ist deshalb vor allem der Acerolasaft erhältlich. Besonders im Winter, bei Stress, Krankheiten oder anderen körperlichen Belastungen benötigt der Körper vermehrt Vitamin C. Acerolasaft gleicht Defizite aus, stärkt die Abwehr und beugt Erkältungskrankheiten vor. Wertvoll ist die natürliche Vitamin-C-Quelle vor allem für Menschen mit einer Zitrusallergie, Raucher, Schwangere und alle, die besonders anfällig für Infekte sind.
Hauptanwendungsgebiete:
als natürliches Vitamin C
vorbeugender Schutz vor Erkältungskrankheiten
Ergänzung zu allen Heilpflanzensäften im Erkältungsbereich
bei Stress und körperliche Belastung
Inhaltsstoffe:
Spurenelemente (Eisen)
Mineralstoffe (Kalzium, Kalium, Magnesium)
Vitamine (Provitamin A, Vitamin B1, B2, B3, B6, Vitamin C)
Flavonoide
Wirkungen:
stärkt die Widerstandskraft
fängt freie Radikale
Nebenwirkungen und Kontraindikationen sind nicht bekannt.
Nicht nur die Haut, auch der Magen-Darm-Trakt und die Knochen profitieren vom Blattgel der Aloe vera.
Aloe vera Barbadensis MILLER
Bereits vor 6 000 Jahren wurde Aloe vera von den Ägyptern als »Medizin der Götter« genutzt. Auch in alten Schriften der Chinesen und Griechen wird die Heilpflanze mit ihren mehr als 160 Inhaltsstoffen als Schönheits- und Heilmittel gelobt. Man sagt ihr eine Steigerung von Vitalität und Wohlbefinden nach. Die auch »Wüstenlilie« genannte wasserspeichernde Pflanze gedeiht in trockenen, tropischen und subtropischen Regionen. Es gibt über 300 bekannte Arten. Sie alle gehören zur Familie der Liliengewächse (Liliaceae). Nur vier davon sind jedoch zur Herstellung von Saft geeignet! Von diesen steht die Sorte Barbadensis MILLER an erster Stelle. Nach Europa kam die Aloe vera wohl erst im 12. Jahrhundert. Sie wird in alten Kräuterbüchern als Mittel zur Heilung von Krankheiten des Magen-Darm-Traktes und bei Verletzungen der Haut erwähnt. Verwendet wird am besten nur das Gel aus den Blättern. Es ist reich an Enzymen, beinhaltet über 20 Aminosäuren, lebenswichtige Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe wie Sterole und die entzündungshemmende Salicylsäure. Aloe ist reich an Mangan. Heute wissen wir, dass dieses Spurenelement für ein gesundes Bindegewebe, zum Aufbau von Knochen und Knorpel und auch für die Spermienbildung wichtig ist. Aloe-vera-Saft kann auch in der Schwangerschaft bedenkenlos innerlich und äußerlich angewandt werden.
Hauptanwendungsgebiete:
Sodbrennen, Reizmagen und Reizdarm
erhöhte Blutfett- und Blutzuckerwerte
Husten
Akne, Ekzeme, Neurodermitis
Sonnenbrand und leichte Verbrennungen
Zahnfleischentzündung
Inhaltsstoffe:
Polysaccharide (Acemannan)
Spurenelemente (Eisen, Mangan, Selen, Zink, Kupfer, Chrom)
Mineralstoffe (Kalzium, Kalium, Magnesium)
Vitamine (Provitamin A, Vitamin B1, B2, B3, B6, B12, Vitamin C, Vitamin E)
Flavonoide
Wirkungen:
stärkt das Immunsystem
senkt erhöhte Blutfett- und Zuckerwerte
beruhigt entzündete Haut, lindert Juckreiz
lässt Entzündungen an Haut und Schleimhäuten abheilen
regt die Darmperistaltik an
aktiviert die Gallenflüssigkeit (wirkt mild abführend)
stärkt das Bindegewebe
Nebenwirkungen: sehr selten Reizungen des Magen-Darm-Traktes
Kontraindikationen: Darmverschluss, unklare Bauchschmerzen, Blinddarmentzündung
Unscheinbarer Held des Wegrandes: Andorn löst zähen Schleim und lindert Erkältungsbeschwerden.
Marrubium vulgare L.
Das buschig wachsende Andornkraut gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) und ist eine der ältesten Heilpflanzen überhaupt. Schon Hippokrates beschrieb die Pflanze und Hildegard von Bingen empfahl sie bei Erkältungskrankheiten. Der etwa 50 Zentimeter hoch wachsende Andorn stammt ursprünglich aus Südeuropa und hat sich bis nach Zentralasien ausgebreitet. Dank seiner Bekanntheit als Heilkraut kam er auch nach Nord- und Südamerika. In unseren Breiten ist die Pflanze vom Aussterben bedroht, weil ihr der Lebensraum fehlt. Sie wächst wild an Mauer- und Wegrändern. Optisch erinnert Andornkraut an Taubnesseln. Die runzligen Blätter sitzen an weißfilzig behaarten Stängeln. Darüber entfalten sich kleine weiße Blüten. Andornsaft wird bei Atemwegs- und Verdauungsbeschwerden eingesetzt. Durch die ätherischen Öle und Bitterstoffe wirkt Andorn auch anregend auf die Sekretion von Magensaft und Galle, was hilfreich bei Blähungen und Völlegefühl sowie Appetitlosigkeit ist.
Hauptanwendungsgebiete:
Verdauungsbeschwerden wie Blähungen und Völlegefühl
Appetitlosigkeit
Katarrhe der Luftwege, zur Unterstützung der Schleimlösung, chronische Bronchitis, Altersasthma, Keuchhusten
Inhaltsstoffe:
Flavonoide (Aglyka, Quercetin, Luteolin)
ätherische Öle (Camphen, Fenchen)
Gerbstoffe
Bitterstoffe (Marrubiin, Diterpene der Labdanreihe)
Wirkungen:
fördert den Gallenfluss
wirkt antibakteriell und entzündungshemmend
Nebenwirkungen und Kontraindikationen sind nicht bekannt.
»Blütengemüse«: Der Saft der Artischockenknospen fördert den Fettabbau und hilft uns beim Abnehmen.
Cynara scolymus L., Cynara cardunculus L.
Die Artischocke gehört zu den Korbblütlern (Asteraceae) und stammt ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeerraum und Nordafrika. Die distelartige Staude mit tiefgrüner Blattrosette kann bis zu zwei Meter hoch werden. Auf ihren dicken, verzweigten Stängeln sitzen ein bis zwei Blütenkörbe. Sie setzen sich aus großen Hüllblättern und röhrigen, violetten Blüten zusammen.
Die Artischocke gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Erde. Bereits im alten Ägypten wurde sie als Gemüse geschätzt. Die Griechen und Römer nutzten sie wegen ihrer verdauungsfördernden Eigenschaften als Heilpflanze. Die Inhaltsstoffe der Artischocke wirken stoffwechsel- und appetitanregend. Sie steigern die Bildung und Sekretion von Gallenflüssigkeit und fördern dadurch die Tätigkeit von Leber und Gallenblase. Traditionell wird die Artischocke bei Verdauungsstörungen wie Blähungen, Völlegefühl, Schmerzen im Oberbauch und Übelkeit eingesetzt. Darüber hinaus unterstützt sie den Abbau von Fetten und reguliert auf sanfte Weise die Cholesterin- und Blutfettwerte.
Hauptanwendungsgebiete:
Verdauungs- und Gewichtsprobleme
Regulierung der Cholesterin- und Blutfettwerte
Arteriosklerose-Prophylaxe
Gallensteine
Inhaltsstoffe:
Spurenelemente (Eisen, Molybdän)
Mineralstoffe (Kalzium, Magnesium)
Vitamine (Provitamin A, Vitamin B6, Vitamin C, Vitamin E)
Flavonoide (Luteolin, Cynarosid, Scolymosid)
Bitterstoffe (Cynarin, Chlorogensäure, Caffeoylchinasäure)
Wirkungen:
verbessert die Fettverdauung
regt Gallenfluss und Stoffwechsel an
beugt Gallensteinen vor
Nebenwirkungen: keine bekannt
Kontraindikationen: Verschluss der Gallenwege sowie Überempfindlichkeit gegen Artischocke oder andere Korbblütler
Ein Klassiker der Pflanzenheilkunde: Baldrian beruhigt und macht den Kopf frei für Neues.
Valeriana officinalis L.
Baldrian gehört zur Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae), die über 200 Arten umfasst. Heimisch ist er in Europa und in Teilen Asiens, wo er hauptsächlich an feuchten, aber sonnigen Standorten wächst.
Die aromatisch duftende Pflanze wird bis zu eineinhalb Meter hoch. Sie wächst an Flüssen, Bächen, auf Lichtungen und feuchten Wiesen. Erkennbar ist sie an ihren charakteristischen weißlich rosafarbenen Blütenrispen. Diese sitzen auf dem runden, hohlen Stängel, der meist nur im oberen Teil verzweigt ist.
Baldrian gehört zu den bekanntesten Heilpflanzen. Über die ausgleichende Wirkung des beruhigenden Nervenmittels wird schon seit Jahrhunderten berichtet. Für medizinische Zwecke wird die Wurzel verwendet.
Traditionell wird Baldrian angewendet bei Unruhe sowie Angstzuständen, Reizbarkeit und nervös bedingten Einschlafstörungen. Seine Inhaltsstoffe tragen zur allgemeinen Entspannung bei und haben einen ausgleichenden und schlaffördernden Effekt. Darüber hinaus kann er die Leistungsbereitschaft am Tag und auch die Konzentrationsfähigkeit erhöhen.
Hauptanwendungsgebiete:
Einschlafstörungen
nervliche Belastung
Unruhe, Angst und Spannungszustände
Inhaltsstoffe:
Flavonoide
ätherische Öle (Bornylester, Camphen, Valerensäuren)
Gerbstoffe
Bitterstoffe
Wirkungen:
löst Angst und Spannungsgefühle
beruhigt und fördert den Schlaf
fördert Konzentration und Leistungsfähigkeit
Nebenwirkungen und Kontraindikationen sind nicht bekannt.
Top als Saft und ein Star der modernen Küche: Bärlauch schmeckt auch als Suppe, Pesto oder Aufstrich.
Allium ursinum L.
Bärlauch gehört zu den Lauchgewächsen(Alliaceae). Vermutlich diente er den Bären nach ihrem Winterschlaf als erste Nahrung, daher sein Name. Die Pflanze stammt aus Europa und Nordasien und wächst vorwiegend in feuchten Laub- und Auenwäldern, wo sie sich an manchen Stellen großzügig ausbreitet. Im Frühjahr liegt an diesen Plätzen der typische Knoblauchgeruch in der Luft. Deshalb wird der Bärlauch auch Waldknoblauch genannt. Bärlauch kann aber auch im Garten angebaut werden. Die Staude überdauert in kleinen länglichen Zwiebeln. Ihr Stängel wird bis 30 Zentimeter hoch und trägt bis zu 20 schneeweiße, sternchenförmige Blüten. Die lanzettlichen Blätter sind zwei bis fünf Zentimeter breit und stehen meist zu zweit. Beim Sammeln ist Vorsicht geboten: Die Blätter ähneln denen des giftigen Maiglöckchens und der hoch giftigen Herbstzeitlosen.
Die gesundheitlichen Wirkungen des Bärlauchs sind vielfältig und beruhen auf einer ganzen Reihe von Inhaltsstoffen. Besonders erwähnenswert sind die schwefelhaltigen Verbindungen und Flavonoide. Sie haben einen günstigen Einfluss auf die Blutfettwerte und unterstützen dadurch Herz und Blutgefäße in ihrer Funktion. Darüber hinaus regen die bioaktiven Stoffe die Bildung von Verdauungsenzymen an und tragen zum Erhalt einer gesunden Darmflora bei.
Hauptanwendungsgebiete:
vorbeugender Schutz vor Arteriosklerose
Ergänzung bei cholesterinbewusster Ernährung
Verdauungsstörungen
Inhaltsstoffe:
Vitamine (Provitamin A, Vitamin B1, B2, B3, B5, B6, B7, B9, Vitamin C, Vitamin E)
Flavonoide
ätherische Öle (Lauchöl)
Spurenelemente (Eisen)
Mineralstoffe (Kalzium, Kalium, Magnesium, Phosphor)
Wirkungen:
regt den Fettstoffwechsel an
beeinflusst die Blutfettwerte positiv
wirkt antibakteriell
fördert die Durchblutung
Nebenwirkungen: selten allergische Haut- oder Schleimhautreaktion
Kontraindikationen: keine bekannt
Wie wär's mit einem Spaziergang? Junge Birkenblätter können Sie im Frühling in freier Natur selbst ernten.
Betula pendula ROTH (Hängebirke oder Warzenbirke, auch Weißbirke); Betula pubescens ERHART (seltene Moorbirke oder Behaarte Birke, auch Besenbirke)
Die Hängebirke mit ihrer charakteristischen weißen Rinde wird bis zu 25 Meter hoch. An ihren herabhängenden Zweigen sitzen glatte, hellgrüne Blätter. Die Zweige der Moorbirke hingegen sind aufrecht oder abstehend und flaumig behaart. Beide Birkenarten gehören zur Familie der Birkengewächse (Betulaceae) und kommen in den gemäßigten Zonen Europas vor: die Hängebirke bevorzugt in trockenen Laub- und Nadelwäldern, die Moorbirke in feuchten Wäldern und Mooren. Die Birke bildet männliche (lange, hängende) und weibliche (kurze, gestielte) Blütenstände, die sogenannten Kätzchen.
In der Medizin angewendet werden die Blätter beider Arten. Ihre Inhaltsstoffe sorgen für eine gute Durchspülung der Harnwege. Flavonoide bewirken, dass mehr Harn gebildet wird und harnpflichtige Substanzen vermehrt ausgeschieden werden. Somit werden Ablagerungen verhindert und dadurch verursachte rheumatische Beschwerden gelindert. Der hohe Gehalt an Kalium leistet einen positiven Beitrag bei der Ausschwemmung von Abfallstoffen und verhindert die Gefahr ungesunder Elektrolytverschiebungen im Körper. Eine Therapie mit frischem Birkenblättersaft empfiehlt sich bei Neigung zu Nierengrieß und bei rheumatischen Beschwerden.
Hauptanwendungsgebiete:
Entwässerung
rheumatische Beschwerden
Durchspülungstherapie bei bakteriellen und entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege und bei Nierengrieß
Inhaltsstoffe:
Vitamine (Vitamin C)
Flavonoide (Hyperosid, Quercitrin)
ätherische Öle
Spurenelemente (Eisen)
Mineralstoffe (Kalzium, Kalium, Magnesium)
Wirkungen:
regt Harnfluss und Blasentätigkeit an
wirkt krampflösend, hemmt Entzündungen
Nebenwirkungen: keine bekannt
Kontraindikationen: Bei Schwangeren können vorzeitige Wehen ausgelöst werden. Von einem Einsatz bei Ödemen infolge eingeschränkter Herz- oder Nierentätigkeit wird abgeraten.
Verkanntes Genie: Die ungeliebte Brennnessel entschlackt und sorgt zudem für volles glänzendes Haar.
Urtica dioica L. (Große Brennnessel); Urtica urens L. (Kleine Brennnessel)
Es werden vor allem zwei Arten von Brennnesseln unterschieden: die Große Brennnessel, die bis zu eineinhalb Meter hoch werden kann, und die Kleine Brennnessel mit bis zu einem halben Meter Höhe. Sie wachsen weltweit in den gemäßigten Zonen, bevorzugt an Wegrändern, Zäunen und in Gärten.
Die Brennnessel mit ihren auslaufenden, flachen Wurzeln ist anspruchslos und verbreitet sich schnell. Fast jeder hatte schon einmal eine mehr oder weniger unangenehme Begegnung mit ihren Brennhaaren. Diese sitzen am Stängel und auf den grob gezähnten Blättern. Ab Juli öffnen sich die unscheinbaren Blüten. Die Brennnessel wird häufig als Unkraut bekämpft. Sie ist jedoch seit der Antike als Heilpflanze bekannt. Medizinische Verwendung finden die Blätter und Wurzeln. Ihre harntreibende und blutreinigende Wirkung macht sie zu einem wichtigen Bestandteil von Frühjahrskuren. Brennnessel regt die Nieren- und Blasenfunktion an und fördert die Harnausscheidung. Die ableitenden Harnwege werden durchspült, Schlackenstoffe werden ausgeleitet. Traditionell wird die Brennnessel zur Besserung von Gelenkschmerzen und Hautkrankheiten sowie äußerlich zur Pflege von Kopfhaut und Haaren angewendet.
Hauptanwendungsgebiete:
Durchspülungstherapie bei leichten Beschwerden der ableitenden Harnwege
rheumatische Beschwerden
Inhaltsstoffe:
Polysaccharide
Spurenelemente (Eisen, Kieselsäure, Mangan, Kupfer)
Mineralstoffe (Kalzium, Kalium, Magnesium)
Vitamine (Vitamin C)
Flavonoide (Rutin, Astragalin)
Wirkungen:
regt den Harnfluss an
wirkt ausschwemmend
reinigt das Blut
Nebenwirkungen: sehr selten Magen-Darm-Beschwerden
Kontraindikationen: keine bekannt
Kleine Beere, große Wirkung: Ihre gesunden Inhaltsstoffe machen die Cranberry zum echten Superfood.
Vaccinium macrocarpon Ait.
Die Großfrüchtige Moosbeere, besser bekannt unter ihrem englischen Namen Cranberry, gehört zur Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae). Sie ist verwandt mit der europäischen Preisel- und Heidelbeere. Heimisch ist der immergrüne kleine Strauch in Nordamerika und Kanada. In den Herbstmonaten trägt er leuchtend rote Beeren, die schon bei den amerikanischen Ureinwohnern als Wundschutz bei Verletzungen und als Heilmittel gegen Blasenleiden galten. Auch die ersten Siedler verwendeten die Beeren in Küche und Volksmedizin. Da die Blüten der Pflanze entfernt an Kranichköpfe erinnern, gaben sie ihr wohl den Namen »crane berry« (=Kranichbeere). Heute noch sind Cranberrys, mit Wasser und Zucker aufgekocht, eine unverzichtbare Zutat beim US-amerikanischen Thanksgiving-Festessen.
In rohem Zustand ist der säuerlich-fruchtige Geschmack der Beeren gewöhnungsbedürftig. Deshalb wird die Vitamin-C-reiche Frucht in der Küche hauptsächlich als Zutat für Kekse und Kuchen, getrocknet als Müslibeigabe oder als Saft verwendet. Der vorbeugende Effekt der Beeren bei Harnwegsinfekten wie Blasenentzündung ist wissenschaftlich nachgewiesen. Ihre Inhaltstoffe verhindern, dass sich Bakterien an den Wänden der ableitenden Harnwege festsetzen. Stattdessen werden die Bakterien ausgeschwemmt und Entzündungen wird vorgebeugt.
Hauptanwendungsgebiete:
häufig wiederkehrende Harnwegsinfekte
Vitamin-C-Mangel
Inhaltsstoffe:
Vitamine (Provitamin A, Vitamin C)
Flavonoide (Polyphenole)
Spurenelemente (Eisen, Zink, Kupfer, Mangan)
Mineralstoffe (Kalzium, Kalium, Magnesium, Phosphor)
Gerbstoffe
Proanthocyanidin
Wirkungen:
erschwert Bakterien das Andocken an Schleimhäuten
hemmt Entzündungen
stärkt das Immunsystem
Nebenwirkungen: keine bekannt
Kontraindikationen: verlängerte Blutungszeit bei Patienten, die Warfarin, einen Gerinnungshemmer, einnehmen müssen
Ob Blähungen oder Husten – von der keimtötenden Wirkung des Fenchels profitiert die ganze Familie.
Foeniculum vulgare (L.) MILLER
Der Fenchel ist eines der ältesten Gewürze der Welt. Ursprünglich war die Gemüse-, Gewürz- und Heilpflanze, die zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae)