Heilsymbole der Bewusstwerdung - Axel W. Englert - E-Book

Heilsymbole der Bewusstwerdung E-Book

Axel W. Englert

4,8

Beschreibung

Mantren sind energiegeladene Worte und Symbole einer bestimmten psychischen Energie. Es sind Klang- und Symbolbilder, die es ermöglichen, psychische Energien für körperliche und seelische Heilungen in Fluss zu bringen. Dieses Buch erhellt die Zusammenhänge zwischen Chakren und Mantren und unterstützt mit praktischen und bewährten Übungen ausführlich und verständlich die heilsamen Wirkungen. Weiterhin werden die Zusammenhänge zwischen dem ägyptischen Horusbewusstsein, der ehernen Schlange des Moses und dem alchimistischen Mercurius als Schlüssel zur ganzheitlichen Heilung aufgezeigt!

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Allgemeine Betrachtung

Der Schlüssel zu den verborgenen Kammern der Seele

Das Kausalitätsprinzip

(horizontales Weltbild)

Analogie

(vertikales Weltbild) Eine Welt der Entsprechungen

C.G. Jung und das Prinzip der Synchronizität

Grundlagen einer symboltherapeutischen Arbeit

Der Tempelschlaf als antikes symboltherapeutisches Heilungsinstrument

Zusammenfassung

Die sieben heilenden Symbole deines Lebens:

Das Verweilen in deinem Innersten Heiligtum

Die Bewältigung deiner Vergangenheit

Dein Heil-Sein

Symbole und Mantren der Heilung

Das erste Symbolmantra

„Ich bin eine Rosenknospe… “

Das zweite Symbolmantra

„Ich bin in der Einheit meines Seins…“

Das dritte Symbolmantra

„ Ich bin das Rad - Ich bin die Mitte…. “

Das vierte Symbolmantra

„Ich bin die Einheit in der Zweiheit….“

Das fünfte Symbolmantra

„Ich bin die Erfüllung meiner Wünsche…“.

Das sechste Symbolmantra

„Ich bin die Erkenntnis meiner Göttlichkeit…“

Das siebente Symbolmantra

„Ich bin das Licht - Die Sonne meines Lebens…“

Das achte Symbolmantra

„Mein Sein ist seine Liebe…“

Dein Erwachen

Die Mantren in der Beziehung zu den Chakren

Das erste Energiezentrum

„Ich bin eine Rosenknospe“

Das zweite Energiezentrum

„Ich bin die Einheit in meinem Sein“

Das dritte Energiezentrum

„Ich bin das Rad – Ich bin die Mitte“

Das vierte Energiezentrum

„Ich bin die „Einheit in der Zweiheit“

Das fünfte Energiezentrum

„Ich bin die Erfüllung all meiner Wünsche“

Das sechste Energiezentrum

„Ich bin die Erkenntnis meiner Göttlichkeit“

Das siebte Energiezentrum

„Ich bin das Licht, die Sonne meines Lebens

Das achte, außerkörperliche Energiezentrum

„Das Geheimnis der geflügelten Sonnenscheibe“

Die eherne Schlange/Schlüssel zur Wunderheilung

Die Weisheit der Alchimie

Das Geistheilungs- und Harmonisierungsdreieck

Die Symbolik der Schlange

Mercurius, Hermes und Horusbewusstsein

Praxis der ganzheitlichen Schlangenheilung

Abschlussmeditation:

„Ich bin in Gott und Gott ist in mir - Ich bin das Kosmische Kind“

Exkurs Chakren

Biographie

Literaturverzeichnis

Die sieben Stufen der Einweihung

Heilsymbole der Bewusstwerdung

Allgemeine Betrachtung

Alle Völker haben von je her immer in einer Welt gelebt, welche die Griechen als "Kosmos" bezeichneten: Eine sinnvoll geordnete Welt, im Gegensatz zum Chaos (jener Welt aus Zufall und Beliebigkeit, in die wir Moderne geworfen sind). In einem Kosmos haben alle Wesen und Dinge ihren Platz und ihren Sinn. Alles ist miteinander verbunden, aufeinander bezogen. Alles ist lebendig und beseelt, vom Stein bis zu den „Gottheiten“. Und die verschiedenen Schichten des Daseins wurden als durchlässig erlebt; das Seelische ist nicht streng vom Körperlichen getrennt, die Welt wurde als eine große und komplexe Einheit gesehen.

Über endlose Zeiträume der Menschheitsgeschichte fand diese Weltsicht ihren Ausdruck im Mythos, dessen letzte Spuren in den Bildern und Symbolen von Märchen zu finden sind. Diese mythische heilkräftige Bild-Welt zeigt sich in unterschiedlichsten Symbolen, ist aber in ihrer Tiefe überall auf der Welt gleich. Im Mythos verbindet sich die Erkenntnis der Welt mit der Erkenntnis der Seele – Psychologie und Kosmologie sind hier identisch. Alles folgt ehernen Gesetzen, die unseren Kosmos ordnen und zu einer sinnvollen Welt machen, in welcher jedes Wesen seinen Platz hat. Allerdings sind die Gesetze dieses Kosmos andere als diejenigen, die wir heute als Naturgesetze bezeichnen und die uns das Funktionieren verschiedener materieller Einheiten genau zu erklären vermögen.

Zum Teil fanden diese kosmischen Gesetzmäßigkeiten ihren Ausdruck in Mythen und Märchen, in Bildern also, deren Bedeutung sich unser modernes Denken erst erschließen muss, die aber für intuitive Menschen, Kinder und Künstler immer noch direkt verständlich sind.

Der Schlüssel zu den verborgenen Kammern der Seele

Das Kausalitätsprinzip (Horizontales Weltbild)

Für viele Menschen besteht die Wirklichkeit aus einer Kette von Gründen, von denen der eine den anderen erklären möchte oder auch erklärt. Aber es bleibt bei dieser Sichtweise immer wieder die Frage nach dem „Warum“.

Die Frage nach den Ursachen ermöglicht erst die kausal orientierte wissenschaftliche Forschung, die immer tiefer in die Natur einer Sache eindringt, immer feinere Unterschiede herausarbeitet. Sie bestimmt unsere Denkgewohnheiten und scheint notwendig, um überhaupt logische Zusammenhänge zu erkennen. Auch die Möglichkeit der Steuerung und des Eingriffs in den Ablauf gewisser Dinge ist mit der Tatsache eines ursächlichen Zusammenhangs erst möglich: „Wenn ich den Grund für irgend etwas kenne, kann ich etwas ändern“. Seit den Zeiten des altgriechischen Philosophen Aristoteles wird in der Kategorie von Ursache und Wirkung gedacht.

Beispiel:

Die Ursache für eine Angina liegt in der Sichtweise der Kausalität in der Anwesenheit einer bestimmten Menge von, die Krankheit auslösenden Bakterien. Die Ursache wird dabei beseitigt, indem die Bakterien durch Antibiotika abgetötet werden.

Eine wichtige Komponente der Kausalität ist dabei die Zeit. Immer wird ein zeitlicher Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung gestellt. Oft liegen Ursache und Auswirkung in verschiedenen Zeiten bzw. vergangenen Kindheitsabschnitten.

Beispiel:

Jemand hat früher viel geraucht und jetzt Lungenkrebs.

Logischerweise ist unter diesem Gesichtspunkt die augenscheinlich angenommene Ursache, nämlich das Rauchen nicht mehr zu beseitigen. Es können nur noch die Auswirkungen körperlich beeinflusst werden.

Die Analogie (vertikales Weltbild)

Eine Welt der Entsprechungen

Eine ganz andere Sichtweise der Wirklichkeit bietet die Analogie. Betrachtet man die Kausalität als die horizontale Verknüpfung von Dingen, so sieht die Analogie die Zusammenhänge vertikal. Hierbei werden die Zusammenhänge nicht nach Ursache und Wirkung erklärt, sondern es werden innere Zusammenhänge erstellt, die gewisse (Urprinzipien-) sprich „Themen“ durch alle Formen der Manifestation von Formen verfolgt.

Dies ist also eine völlig andere Sehweise der Welt.

Der zeitliche Faktor dieser Sichtweise entspricht der Synchronizität, d.h. der Gleichzeitigkeit nach dem Motto: immer wenn, dann….

(Im Gegensatz zur horizontalen Betrachtung, bei der die Auswirkung einer Sache in einer anderen Zeit, entweder Vergangenheit oder Zukunft liegt.)

Es geht immer um den größeren a-kausalen Zusammenhang, um ein ganzheitliches Muster. Es geht darum, Eigenschaften in den verschiedenen Bereichen der Welt wiederzuerkennen. Was haben ein Wirt, der Mohnblumensaft, Asien, ein Narkosearzt und Weihrauch als gemeinsames Thema oder Symbol?

Zunächst einmal scheint es keinen sinnigen Zusammenhang zu geben, vor allem, wenn man eine ursächliche Kette aufstellen will.

Betrachtet man aber die verschiedenen Dinge nach ihrem Themenschwerpunkt, so fällt auf, dass es um Vernebelung, Schläfrigkeit, Lethargie geht (hier als neptunisches Grundprinzip der Themen benannt).

Im oben angeführten Beispiel des Grundprinzips Neptun handelt es sich also um die Systeme:

Beruf (Wirt, Narkosearzt), Pflanzen, (Mohnblume), Kontinente (Asien), Düfte (Weihrauch),

Soziales: Alkoholiker/ Suchtkranker oder Narkosearzt als Partner. Als Zahl würde die „2“, als Sternzeichen Fische zugeordnet.

Das entsprechende homöopathische Mittel ist Opium.

Aus dem Bereich der Krankheitsbilder passen dazu der unklare Infekt, die schlaffe Lähmung und der niedrige Blutdruck.

Dies ist also wieder die völlig andere Sehweise der Welt, um den größeren a-kausalen Zusammenhang, um ein ganzheitliches Muster.

C.G. Jung äußert sich sinngemäß folgendermaßen dazu:

Synchronizität wird verstanden:

als die zeitliche Koinzidenz zweier oder mehrerer kausal nicht miteinander verknüpfter Ereignisse, die gleiche oder ähnliche Bedeutung aufweisen.

Als schöpferische Akte

… sind sinnvolle Gleichzeitigkeiten als reine Zufälle undenkbar – je mehr sie sich häufen und je größer und exakter die Entsprechungen sind, …desto weniger können sie als reiner Zufall gewertet werden. Da sie aber einer kausalen Erklärung entbehren, müssen wir sie uns als sinnvolle Anordnung vorstellen.

Gemäß dem alten Hermetischen Gesetz „Wie innen, so außen“, sind innere und äußere Ereignisse verbunden, die deutlich mit Sinn ausgestattet sind.

Synchronizitäten bestätigen also nur das alte Weisheitsgesetz:

„Wenn du dich änderst, ändert sich die Welt“.

Die analoge synchronistische Betrachtung führt also zu einer Transparenz der inneren Zusammenhänge.

Eine symboltherapeutische Arbeit betrachtet also die Lebenssituationen des Klienten als Symbolträger von zusammenhängenden Informationen, die es zu entschlüsseln gilt und bringt erst so eine Ordnung in das scheinbare Chaos zunächst undurchschaubarer Fakten.

G.G. Jung und das Prinzip der Synchronizität

Der Tiefenpsychologe C. G. Jung erkannte bereits, dass Kausalität und Akausalität ein Gegensatzpaar darstellen. Sie schließen sich nicht aus, sondern ergänzen sich und existieren nebeneinander.

Das von ihm entwickelte Prinzip der Synchronizität erfasst den akausalen Anteil psychologischer Vorgänge, den Bereich, in dem das Prinzip von Ursache und Wirkung nicht gilt:

Ein bestimmtes Ereignis tritt für einen bestimmten Menschen vom zeitlichen Zusammenhang her so auf, dass es für ihn eine spezielle Bedeutung gewinnt, die ihm einen wichtigen Sinnzusammenhang seines Lebens offenbart. Für jeden anderen Beobachter des gleichen Ereignisses wäre es nur ein zufälliges Ereignis, dem er keine besondere Bedeutung beimessen würde, da für ihn keine synchronistische Verbindung zu diesem Ereignis besteht. Es sagt ihm nichts Besonderes.

Beispiel:

Jemand liest in einem Straßencafe ein Buch über die Toskana, als sich eine Italienerin aus der Toskana zu ihm setzt. Zufälligerweise gewinnt er dann noch über ein Preisausschreiben eine Reise in die Toskana und ein Geschäftspartner schenkt ihm als Dankeschön auch noch eine Flasche toskanischen Wein. Es ist diesem Mann quasi eine Botschaft aus seinem seelischen Inneren entgegengetreten, die ihm sagt, dass dieses Symbol Toskana ihm etwas Wichtiges über sein Leben mitteilen will und was es noch aus seiner Lebensgeschichte herauszufinden gilt.

Für Jung waren synchronistische Ereignisse ausschließlich etwas, was uns die Richtung für unseren persönlichen Lebensweg weisen sollte und das vor allem in Augenblicken, in denen wir von diesem Weg abgekommen waren oder ihn glaubten verloren zu haben.

Wenn wir Synchronizität umfassender definieren, beschreibt sie das Phänomen, dass unsere Lebenssituationen und Darstellungen mit denen wir konfrontiert sind, vielleicht sogar plötzlich und während eines bestimmten Zeitraumes oft sogar gehäuft begegnen und uns eine Botschaft über uns selbst, unseren innerseelischen Zustand mitteilen wollen.

Es werden Themen, Symbole und Bilder bzw. Darstellungen in unseren Lebenssituationen sichtbar erlebt, welche eine Beziehung zwischen unseren Bewusstseinsinhalten und Situationen im Außen herstellen.

Allgemein akzeptiert ist heute diese Tatsache in den Familienaufstellungen Bert Hellingers, die nichts anderes als belastende, verstrickende Bewusstseinsinhalte hier in Form von aufgestellten Familienmitgliedern als zu interpretierendes Muster erkennt.

Grundlagen einer symboltherapeutischen Arbeit

In einer, aus dem synchronistischen Prinzip agierenden symboltherapeutischen Arbeit ist es nun möglich mit Hilfe des a-kausalen synchronistischen „Hermetischen Weltbildes“ (das im nachfolgenden noch kurz erläutert wird) und den sich daraus ergebenden heilungskräftigen Symbolbildern, die in der Tiefe von allen Menschen angelegt sind, heilsame Wirkungen in der seelischen Entwicklung eines Menschen hervorzurufen.

Dabei stellt die symboltherapeutische Arbeit den Zusammenhang zwischen Seele und erweiterter körperlicher Erfahrungsmöglichkeit her.

Scheint der Mensch über seinen Intellekt klare und lineare Aussagen über sein Leben zu wünschen, aus denen er Antworten auf seine Fragen erhalten könnte, wie er sich in seinem Leben zu orientieren hat, so muss er doch erkennen, dass der Verstand den direkten Weg zu konkreten Antworten zu den Themen der Sinnfindung versperrt.

Dennoch gibt es die Möglichkeit, mittels der Hermetischen Sichtweise bedeutsame Hinweise auf die drängenden Sinnfragen des Lebensweges zu bekommen.

Diese Möglichkeit erschließt sich in der intensiven Beschäftigung mit Symbolen und Urprinzipien, indem man diese wie einen Traum erforscht, studiert und sie als bewusstseinsverändernde verbindende Resonanzkraft zwischen dem Inneren und Äußeren akzeptiert.

Symboltherapeutische Arbeit ist ein für diesen Zweck bestehendes Instrument, welches dem Menschen dazu verhilft, sein Bewusstsein und sein Leben über diese Arbeit zu verändern über das alleinige „Ein-Wirken“ lassen durch die Anwendung dieser symbolhaften Arbeit.

Natürlich ergänzt erkenntnisorientierte Arbeit über den Verstand das Lenken seines sich dadurch verändernden Lebens in die richtigen Bahnen.

Aber erst die sich verändernde innere „Einstellungsänderung “ bringt dann quasi resonatorisch den Menschen in Berührung mit qualitativ sich harmonischer darstellenden Lebenserfahrungen und Mustern gemäß dem Hermetischen Gesetz:

„Wie innen, so außen“ bzw.

wenn du dich änderst, dann ändert sich deine Welt!

Die daraus folgende innerseelische Korrekturarbeit am eigenen Einstellungsmuster ist als eine Leistung auf dem individuellen Weg anzusehen, welche darin besteht, unter hermetischen Gesichtspunkten wieder in das Gesetz des eigenen harmonischen Geburtsmusters zu kommen. Stück für Stück setzen sich über Symbolarbeit gleichsam wie die Teile einer zerbrochenen Bildplatte im Bewusstsein die fehlenden bzw. unbewussten Elemente wieder ein, die das Werk der Vervoll-kommnung unterstützen. In den meisten Fällen decken sich die persönlichen Ideale und Ziele des Menschen nicht mit den besteh-enden Strukturen eines Geburtsmusters bzw. seelischer Idee/-Thematik und den zu erfüllenden Themen bzw. Anlagen des Bewusstwerdungsweges.

Der Mensch selbst gerät durch sein subjektives Handeln über seinen Intellekt und geprägten Programmen, durch z. B. Autoritätspersonen, Werbung, Eltern - immer mehr aus dem Gesetz seines individuellen Geburtsmusters, was sich darin auswirkt, dass im Leben manches „schief läuft".

Die geläufige Redewendung drückt das eigentliche Problem sinnhaft aus, denn jedes Misslingen von Handlungen, jeder Misserfolg resultiert daraus, dass der Mensch nicht in seiner eigenen Ordnung ist, also jenen übergeordneten Gesetzen und Aufträgen nicht gerecht wird, die mit der Geburt als Auftrag an ihn ergangen sind.

Gelingt es dem Menschen zum Beispiel mit Hilfe der symboltherapeutischen Arbeit, die Harmonie mit seinem Geburtsmuster herzustellen, dann ordnen sich die Dinge in seinem Dasein wie von selbst, weil er im Sinne seines Auftrages in Wahrheit mit sich, seinem wahren Selbst lebt und damit im Einklang ist, mit der in seinem eigenen Inneren bestehenden Ordnung.

Ein wichtiger Aspekt für das symboltherapeutische Vorgehen besteht nun darin, dass im Sinne des Hermetischen Weltbildes eine Aufspaltung von Körper und Seele nicht vorhanden ist.

Das Hermetische Weltbild postuliert im Prinzip, dass alles ist in allem enthalten und auf einander einwirkt. Mikro- und Makrokosmos, Innen (das Thema) und Außen (Form) entsprechen sich.

Alles Sein hat Aspekte oder Schichten, die wir als körperlich, seelisch und geistig zusammenhängend beschreiben, aber es gibt keine Trennung zwischen einem nur materiellen Körper und einer nichtmateriellen Seele, deren Wirkungen aufeinander erklärungsbedürftig sind und streng genommen nicht erklärt werden, sondern nur beobachtet werden können.

Schon damals wurde also die Welt als ein Hologramm betrachtet, wo das gesamte Bild in jedem seiner Teile wieder erscheint, bzw. enthalten ist. Die Lösung eines Sinnfindungsproblems im Menschen kann nur darin liegen, von einem Weltbild auszugehen, das keine solche Spaltung vornimmt, sondern sich an der erlebten Wirklichkeit orientiert, in welcher die Welt eine Einheit bildet.

Das Symbol, als ein Zusammengeworfenes, ist dabei nichts anderes als ein Verbindendes in den einzelnen individuellen Entsprechungsebenen des Menschen. Das Arbeiten mit dem Symbol hat also immer eine energetische Auflösung von Blockaden, hin zu einer harmonischen Ganzwerdung hin, die den Menschen seinen Weg bewusster gehen lässt.

Er akzeptiert dann, dass sein innerseelisches Leben sich quasi wie ein Spiegel im Äußeren darstellt.

Der Tempelschlaf

Ein antikes symboltherapeutisches Heilungsinstrument

Die antiken Heiler betrachteten die spirituelle Natur als die wahre Natur des Menschen. Vollständige Harmonie und Gesundheit galt als der natürliche Zustand, die beständig und unerschütterlich blieben, solange der Mensch im Einklang mit der göttlichen Harmonie und der Ordnung, die das Weltall regieren, lebte. Krankheiten entstehen durch Feinde der psychischen Harmonie – so ist es überliefert – die "phantastisch und dennoch gefährlich" sind, weil sie zuerst das Gemüt des Menschen angreifen und ihn in unbewusste Ängste, Bösartigkeiten und schreckliche Leidenschaften stürzen.

Wenn er ungewappnet und charakterschwach ist, setzen sie sich in seinen Sinnen und Gedanken fest und verbreiten sich im ganzen Körper.

Insbesondere der Arzt Hippokrates (460 bis 377 vor Christus) von der Insel Kos im Ägäischen Meer gilt bis zum heutigen Tage als Begründer der ganzheitlichen hermetischen Medizin als symbolhafte Erfahrungswissenschaft, Seine erste Schule in Kos erfreute sich eines hohen Ansehens. Dort befand sich auch das berühmte Heiligtum des Asklepios, des Gottes der Heilkunde, wo man sich ähnlich heute einer Kur mit Tempelschlaf und integrierte Traumarbeit ganzheitlich heilen ließ.

Der Tempelschlaf ist eine uralte Technik, die schon in der ägyptischen Hochkultur um 500 v. Chr. im Serapis-Tempel in Memphis und in den Isis-Tempeln unter Beachtung besonders astrologischer Mondrhythmen therapeutisch eingesetzt wurde.

Im antiken Griechenland wurde diese ägyptische Tradition aus den Isis-Tempeln in den Tempeln des Asklepios - wie in Epidaurus und auf Kos - wieder aufgenommen.

Dass der Geist (nous) das allerhöchste Prinzip bei der Bildung des materiellen Organismus ist, hatten Asklepios und seine ägyptischgriechischen Priester erkannt, und sie haben die Wechselwirkung von Soma, Psyche und Nous genauestens überprüft. Und genau dort setzen sie mit der Heilung an:

„Krankheit“, so ist überliefert, "kann niemals bis zum Körper (Soma) gelangen, solange sie nicht durch die Psyche des Menschen geht – bewusst oder unbewusst."

Erkranken am Problem -Körper Ebene - Krankheit / Unfall

Erleiden am Problem - Gefühls Ebene - Hass / Zorn

Bearbeiten, Erkennen des Problems auf der spirituellen symbolischen Ebene, der Innenschau (Tempelschlaf)

Überwindung, und Bearbeiten des Problems - Mentale Ebene

Da nun die „Keime“ der Krankheit hauptsächlich in der Psyche stecken, musste auch die Art der Behandlung eine geistige sein.

Jemand, der krank wurde oder psychisch anfällig wurde, weil er auf sein Gemüt nicht achtete, sei es, dass er es nicht verstand, sich nicht klar abgrenzen, oder sei es, dass seine geistige Widerstandskraft abgenommen hatte, oder dass sein Glaube an das Göttliche schwach war, der ging in Ägypten in die ISIS-Tempel oder in Griechenland zum Tempel des Asklepion, um dort Heilung zu erlangen.

Er wollte dort seinen ursprünglichen und harmonischen Zustand wieder gewinnen, wo er glaubte, dass die höhere Geistigkeit der Priester und die besonders religiöse, geistige kraftplatzähnliche Umgebung ihm helfen konnte, Heilung über seine persönlichen Symbole wieder zu finden.

In der geistigen und heiligen „Strahlung“, die von Asklepieion, dem höchst religiösen und geistigen Zentrum ausging, und in dem tiefen Glauben der Pilger an das Göttliche und die göttliche Harmonie, erhoben und vergeistigten sich die Menschen in einer Art Traumschlaf zu hoher Spiritualität, so dass sie aufnahmefähig wurden für die Kraft des göttlichen Geistes, der sie neu belebte und umbildete.

Die Priester des Asklepios spiegelten durch hohe spirituelle Geistigkeit und ihren engen und dauernden Kontakt mit der göttlichen Quelle die gewaltige Wirkung des Göttlichen und erreichten mit dieser Kraft übernatürliche Heilungen.

Wie aus den bekundeten Fällen zu ersehen ist, schlief der Kranke nach seiner äußeren und inneren Reinigung unterstützt durch Fastenzeremonien, und nach der Darbringung seiner Opfer im Tempel des Asklepios schließlich im Abaton, im Tempelzentrum. Im tranceähnlichen Zustand erlebte er dort in einer oft durch Priester geführten Schlafreisen oder nachts im Schlaf einen intensiven Traum, in dem meistens der Heilgott selbst oder stellvertretend die Schlange (Heute noch Arztsymbol!)mit einer stark affektiv besetzten Bild-Botschaft auftrat. Als er erwachte war er dann schon im Prozess der Heilung begriffen.

Die Meditation im Abaton, von der auch das Wort Medizin abgeleitet ist, trug den Namen „Enkomisis“, das heißt übersetzt „Hineinschlafen“.

Der Tempelschlaf ist der Trance oder dem Zustand der Hypnose verwandt, entspricht aber eher dem Dämmerzustand zwischen Wachen und Schlafen. Es handelte sich also sicherlich um einen Zustand, den wir aus unserem Leben auch als tieferen Tagtraumzustand oder Alpha-Zustand kennen. Durch die Ausschaltung der bewussten Denkprozesse gelingt die Annäherung an individuelle archetypische Bildmythen, an unbewusste seelische Muster, ähnlich einer Schamanenreise, die möglicherweise einer Entfaltung des eigenen Selbst im Wege stehen.

Die nachfolgende bewusste Problembearbeitung und -lösung wird dem Schlaf-Erlebenden häufig in überraschender Weise erleichtert, ohne den Verstand in analytischer Weise, wie es heutige Psychoanalytiker tun, zu bemühen.

In Anlehnung an eine alte Mysterientradition erhielt der Klient im künstlich herbeigeführten Tempelschlaf, über leichte Trance, Drogen, Hypnose (?) wieder eine Möglichkeit, sich mit seinem eigenen seelischen heilenden Mythos vertraut zu machen.

Die alten Werkzeuge, wie z.B. das intuitive Erfassen von Symbolen, bewusste Trance, inneres Bilderleben, Astrologische Analogien wurden hier in ihrer Gesamtheit für jenen Prozess der Selbsterkenntnis und Individuation eingesetzt, wie er in den Tempeln vergangener Zeiten üblich war.

Damit wurde die Einseitigkeit der rational betonten Welt durch mythologisch fundierte tiefenpsychologische Traum-Bildarbeit am Bewusstsein wieder heilbringend ergänzt. In der geführten Schlaftrance wurde dem Klient die krankmachende Dramaturgie seiner inneren Bilderwelt metaphorisch widergespiegelt.

Diese Symbolik half ihm, sich seines blockierenden persönlichen krankmachenden Handlungsmusters bewusst zu werden.

Eine solche geistige Arbeit gab ihm den Schlüssel zur Selbsterkenntnis in die Hand. Der, den Heilungssuchenden begleitenden Psychopompos (Priester oder Seelenführer) war jemand, der aufgrund von intensiven und tiefgreifenden Symbolstudien die archetypischen Anlagen der Psyche kannte und von daher befähigt war, ähnlich einem Schamanen die bestmögliche Begleitung zu geben.

Wurde die ureigenste Seelenmythologie des Heilungssuchenden bewusst wahrgenommen, also erneut "eingeatmet", dann lösten sich automatisch festgefahrene Strukturen, da das Unterbewusstsein die schöpferische Phantasie der Ur-Bilder (Bei Platon sind dies schon „eidos“ – quasi die „Ideen“ als transzendente ewige Formen, heute Archetypen genannt) in der Schlaftrance als Bildsymbole "real erlebt" und bewertet. Das rationale Wachbewusstsein konnte daraufhin oft automatisch alte, überlebte und wertlose Anteile loslassen. Welch ein Segen wären heute diese Ansichten für die Heilung unserer Neurosen und Psychosen, anstatt Ursachen dieser in Genen und Vererbungen zu suchen.

Wir sehen, dass hier schon in der Antike archetypische Schlaf-Träume im aktiven oder passiven Traumgeschehen als seelisches Fortschrittsgeschehen für einen Heilungsprozess gesehen wurden, an die man seit dem Mittelalter vor Jung und Freud nicht mehr im Traum gedacht hätte. Man erkannte schon in der Antike, dass Seele das Lebendige im Menschen darstellt, das Lebende und Lebensverursachende. Diese Seele, mit ihren schon „innewohnenden“ Ur-Bildern, die unter anderem die Astrologie schon von jeher als archetypische Urbilder benennt, erweckt aus sich selbst heraus das Lebendige und Lebensverursachende mit einer individuellen Zielrichtung im körperlichen Ausdruck. Ja, sie wurde mit „aiolos“ beschrieben, als bunt schillernd, lebenstrunken und begierig sich selbst in einer bei jedem ganz individuellen Weise sich körperlich zu erfahren.

Albertus Magnus als berühmter Mystiker und Philosoph und fasste um 1485 die Erkenntnisse der Antike mit ihren Tempelschlafmysterien in einer wunderbaren Beschreibung zusammen.

Seine wichtigste Bemerkung, die für Tempelschlaf und z.B. Astrologie als seelische Symbolwissenschaft spricht, ist folgende, wobei er schon klar erkannte, wie sehr die Hermetische Wissenschaft mit ihrem „Wie innen so außen“ das a-kausale bzw. synchronistische in Entsprechungen funktionierende der Welt erkannte.

Magnus erfasste deutlich, dass die menschliche Seele große Kräfte emotionalen Ursprungs besitzt, aus dem Wirken heraus die Dinge und Lebenssituation ändern und beherrschen zu können, wenn sie von großer Liebe oder Hass intensiviert werden:

„Ich fand eine einleuchtende Darlegung, ….dass der menschlichen Seele eine gewisse Kraft, die (äußeren) Dinge zu verändern, innewohne und ihr die anderen Dinge untenan seien; und zwar dann, wenn sie in einem großen Exzess von Liebe oder Hass oder etwas ähnlichem hingerissen ist.

Wenn also die Seele eines Menschen in einen großen Exzess von irgendeiner Leidenschaft gerät, so kann man experimentell feststellen, dass er (der Exzess) die Dinge (magisch) bindet und sie in eben der Richtung hin verändert, wonach er strebt, und ich habe eslange nicht geglaubt (!), aber nachdem ich nigromantische Bücher und solche über Zauberzeichen (imaginum) und Magie gelesen habe, fand ich, dass (wirklich) die Emotionalität (affectio) der menschlichen Seele die Hauptwurzel all dieser Dinge ist, sei es entweder, dass sie wegen ihrer großen Emotion ihren Körper und andere Dinge, wonach sie tendiert, verändert,…. Wer also das Geheimnis hievon wissen will, um jenes zu bewirken undaufzulösen, der muss wissen, dass jeder alles magisch beeinflussen kann, wenn er in einen großen Exzess gerät …, und er muss es dann eben gerade in jener Stunde tun, in welcher ihn jener Exzess befällt, und mit den Dingen tun, die ihm die Seele vorschreibt. Die Seele ist nämlich dann so begierig nach der Sache, die sie bewirken will, dass sie auch von sich aus die Bedeutendere und bessereSternstunde ergreift, die auch über den Dingen waltet, die besser zu jener Sache passen… Und so ist es die Seele, welche die Sache intensiver begehrt, welche die Dinge mehr wirksam und (dem)ähnlicher macht, was herauskommt …

In ähnlicher Weise nämlich funktioniert die Herstellung bei allem, was die Seele mit intensivem Wunsche begehrt. Alles nämlich, was sie, auf jenes zielend, treibt, hat Bewegungskraft und Wirksamkeit nach dem hin, was die Seele ersehnt.“

Heute stehen wir vor der Aufgabe, die alte (und neue) Weltsicht wieder kennen lernen zu müssen und uns ihrer Blick- und Vorgehensweise zu öffnen.

Welches sind die kennzeichnenden Grundzüge und welches die geistigen Säulen, auf denen sie beruht?

Wir erfahren, also schon unter anderem aus der Antike, dass die Vorgänge in unserem Unbewussten viel mehr mit unserer Gesundheit und dem Lauf unseres Schicksals zu tun haben, als unsere bewussten Pläne und Wünsche. Unser Tagesbewusstsein ist nur ein sehr kleiner Ausschnitt aus unserem Wesen und hat nur mäßigen Einfluss auf unser Leben und unsere Welt.

Unser Schicksal wird von anderen Kräften bestimmt, die keineswegs blind und zufällig sind, nur weil sie unserem Alltagsbewusstsein nicht unterstehen. Insofern sollten wir sehr viel bescheidener werden. Die Kräfte, die an unserem Leben mitwirken, können wir beispielsweise in „Tempelschlaf“-Träumen erleben. Oder wir suchen diese Tiefenschichten mittels Meditationen oder Phantasiereisen bewusst auf. Wir erkennen dabei vielleicht wieder die mächtigen heil -trächtigen Bildsymbole als Spiegel bzw. Tempelschlafhilfe unseres seelischen Geschehens, die uns Aufschluss über die Gefühle, Kräfte und Entwicklungen in unserem Leben zu verschaffen, die unserem Alltagsbewusstsein nicht mehr zugänglich sind. Diese bestimmen aber unser Leben in entscheidender Weise.

Zur tiefenpsychologischen Arbeit, die also eine symboltherapeutische Arbeit sein muss, gehört das Erkennen von Ur-Bild-Grundmustern hinter dem Verhalten, in Phantasien und Träumen von Menschen, ihre Bewusstmachung und weitere Entwicklung zu Mustern, die eine heilende Ganzheit ausdrücken. Diese, auch „archetypisch“ genannten Muster finden sich in der individuellen Psyche ebenso wie in der kollektiven, das heißt in kulturellen Zeugnissen. Die Astrologie z. B. benennt die Verhaltens- und Wahrnehmungsmuster von Menschen mit Hilfe der überlieferten Tierkreiszeichen- und Planetensymbolik. Sie hat letztendlich mit einer Wirkung der Sterne überhaupt nichts zu tun. Heilung und seelische Entwicklung finden durch Erkenntnis dieser komplexen vielgestaltigen Symbolmuster statt, die im „Katathymen Bilderleben“, als moderne Form des Tempelschlafs, reichhaltige Heilungsmöglichkeiten von psychischen und physischen Störungen bieten.

Über die symboltherapeutische Arbeit werden oft einzelne, zu den „beschädigten oder vergewaltigten “ bzw. verdrängte, aber dem Bewusstsein zugehörigen Gefühle, Bilder oder Erinnerungen in Symbolform freigesetzt. Als entsprechende Träger psychischer Energie sind dann über das Tagesbewusstsein für die Heilung durch Visualisationsrituale wieder einsetzbar.

Der Schwerpunkt bei der symboltherapeutischen Arbeit ist liegt dabei neben der heilbringenden Wirkung von korrespondierenden Symbolen auch bei der mentalen Bearbeitung bzw. Integration die körperliche Krankheiten, aufgefasst als „eingefrorene Gefühls-Bild-Blockaden“ auflösen helfen.

Die symboltherapeutische Arbeit in den hier geschilderten Zusammenhängen erfordert ein Umdenken in den angewendeten Konzepten und die Entwicklung eines (für uns) neuen Vertrauens in diese Gesetzmäßigkeiten.