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Die drei Bücher von Pater Thomas Häberle "Helfen und Heilen", "Raten und Retten" und "Sammeln und Sichten" sind Standardwerke der Naturheilkunde. In vielen Fällen haben die Behandlungen mit Olivenöl, Kohlblattauflagen, Meersalz und Tee geholfen. Die Gesamtauflage der drei Bücher ist weit über 500.000! Die Bücher von Pater Häberle berichten aus seinem reichen Erfahrungsschatz, den er sich in 40-jähriger Tätigkeit als Naturheilpraktiker, Pendler und Seelsorger erworben hat. Kohlblatt, Olivenöl und Meersalz sind die von ihm bevorzugten Naturheilmittel, durch deren Anwendungen zahlreichen Menschen geholfen werden konnte. Anhand verschiedener Krankheitsfälle werden die ausgezeichneten Heilungserfolge des Autors dokumentiert. Pater Thomas Häberle stößt dabei in Gebiete vor, die der Schulmedizin bis heute weitgehend verschlossen geblieben sind. In nicht wenigen anscheinend hoffnungslosen Fällen konnte dabei wirksam und bleibend geholfen werden.
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Seitenzahl: 158
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P. THOMAS HÄBERLE OSB
Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek:
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische
Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
www.residenzverlag.at
© 2013 Residenz Verlag
im Niederösterreichischen Pressehaus
Druck- und Verlagsgesellschaft mbH
St. Pölten – Salzburg – Wien
Alle Urheber- und Leistungsschutzrechte vorbehalten.
Keine unerlaubte Vervielfältigung!
ISBN ePub:
978-3-7017-4435-0
ISBN mobi:
978-3-7017-4436-7
ISBN Printausgabe:
978-3-7017-3018-6
Viel Leid liegt auf der Menschheit. Ist dies die ursprüngliche Absicht Gottes mit uns Menschen, daß er uns grundlos zum Kranksein, zum Leiden und letztlich – als unentrinnbares Schicksal – zum harten Tode bestimmt hat? Eine solche Annahme stünde aber dem Wort der Hl. Schrift entgegen: „Und Gott sah alles, was er gemacht hatte, daß es sehr gut war, und er segnete sein Werk.“
Warum aber trotzdem der leidvolle Zustand des Menschen auf Erden? Wiederum müssen wir hinhören auf die Heilige Schrift, die uns vom Sündenfall der Stammeltern erzählt: „Durch den Neid des Teufels kam der Tod in die Welt.“ Gott hatte gesprochen: „Vom Baum der Erkenntnis dürft ihr nicht essen. In dem Augenblick, wo ihr esset, werdet ihr sterben.“ Die Schlange aber, der Teufel, der Lügner und Mörder seit Anbeginn, sagt: „Keineswegs werdet ihr sterben. Vielmehr werden euch die Augen aufgehen, ihr werdet Gut und Bös erkennen und ihr werdet sein wie Gott.“
Unsere Stammeltern ließen sich verführen, und so traf sie Gottes strafende Gerechtigkeit: „Durch einen Menschen kam die Sünde, und durch die Sünde der Tod. In Adam haben wir alle gesündigt.“
Blieb nun dieser Zustand für alle Zeiten so, wie er durch die Sünde und die nachfolgende, alle Nachkommen Adams und Evas erfassende Strafverhängung Gottes geworden war? Nein, kaum hatte Gott Gericht gehalten, verhieß er in seiner Barmherzigkeit den Erlöser. In der Fülle der Zeit wurde der Sohn des ewigen Vaters Mensch, im Wirken des Hl. Schöpfergeistes, von der allerreinsten Jungfrau Maria. Er nahm unsere Schwachheiten auf sich, lebte auf Erden und spendete Wohltaten.
Was die vier Evangelien von den Krankenheilungen Jesu erzählen, ist nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Wirken unseres Heilandes und Erlösers. Und als die vom ewigen Vater bestimmte Zeit da war, brachte sich Christus für uns zum Opfer der Sühne dar. Das geschah am heiligen Karfreitag. Am heiligen Ostertag aber erstand unser Herr und Erlöser glorreich von den Toten, und 40 Tage später ging er heim zum Vater.
Die an Christus Glaubenden sind einbezogen in sein heiliges Leiden und Sterben, aber auch in seine Auferstehung. Und dies ist unser fester Glaube: am Ende der Tage wird auch unser Leib auferstehen und dem verklärten Leibe Christi gleichgestaltet sein.
Dann sind Leid und Tod für immer überwunden und „wir werden immerdar beim Herrn sein“.
Es ist heute Mode geworden, die Erzählung der Hl. Schrift von der Erschaffung des Menschen und dem Sündenfall in Abrede zu stellen. Man beruft sich auf die Ergebnisse der Erforschung der Menschheitsgeschichte. Man behauptet, die biblische Erzählung stehe in offensichtlichem Gegensatz zu den Feststellungen der Wissenschaft. Was wir bisher Sünde nannten, soll nichts anderes sein als „Entwicklungsrückstände“.
Ich weiß, daß ich damit ein heißes Eisen anrühre. Aber die Frage ist wirklich brennend und verlangt eine verpflichtende Antwort. Denn wenn die Aussagen der Hl. Schrift nicht der Wahrheit entsprechen, ist unserem Glauben der Boden entzogen. Welches ist nun unser Vorgehen? Wir wissen, daß die Offenbarung Gottes an uns Menschen in der Hl. Schrift des Alten und Neuen Bundes niedergelegt ist, und daß die Offenbarung eine viel weitere Sicht hat als die rein menschliche Erkenntnis. Die irdische Wissenschaft betrachtet die den Sinnen zugängliche Welt; sie kann freilich durch die richtige Anwendung der Denkprinzipien auch den einen Gott, den Schöpfer und Weltenlenker erkennen, aber darüber hinaus tappt sie im dunkeln. Anders der Glaube: er setzt auf die Wahrhaftigkeit Gottes und dringt von der Betrachtung der irdischen Dinge zur übernatürlichen Wirklichkeit vor. Da diese unseren Sinnen nicht zugänglich ist, nennen wir sie aus unserer Sicht heraus „Geheimnis des Glaubens“. Die Offenbarung hat also für die Menschen guten Willens mehr Glaubwürdigkeit als die Aussagen der Wissenschaft. Grundsätzlich stehen Glaube und Wissenschaft überhaupt nicht im Gegensatz zueinander. Wir wissen aber auch, daß die Aussagen der Hl. Schrift einem anderen Zwecke dienen als die der Naturwissenschaften.
Der Grund, warum wir die biblische Botschaft von der Erschaffung und dem Sündenfall des Menschen annehmen, liegt in der Menschwerdung des Sohnes Gottes. Von Jesus Christus aus geht unsere Schau in die Vergangenheit. Sprach unser Herr und Heiland nicht unmißverständlich vom Teufel, vom Fürsten dieser Welt, den hinauszuwerfen er gekommen sei? Und wenn moderne Schriftgelehrte die Tatsache der Ur- und Erbsünde leugnen wollen und behaupten, Christus habe nie mit einem einzigen Wort davon gesprochen, dann ist dieser Behauptung das Wort des Herrn aus Johannes 8,44 entgegenzuhalten: „Der Teufel … war der Mörder von Anbeginn, und steht nicht in der Wahrheit, weil es in ihm keine Wahrheit gibt. Er ist der Lügner und der Lüge Vater.“ Diese Anspielung an die Verführung der Stammeltern im Paradies ist klar genug! –
Welchen Sinn hätte überhaupt das Leiden und Sterben unseres Herrn, wenn er es nicht als das Lamm Gottes auf sich genommen hätte, um uns von Schuld und Sünde zu erlösen? Bei allen Stationen seines Leidens und Sterbens finden sich Hinweise auf das verhängnisvolle Geschehen zu Beginn der Menschheit, wo er, wie der hl. Paulus sagt, als der „zweite Adam“ gutmachte, was der erste Adam fehlte. „Ihr werdet sein wie Gott“, hatte der Teufel gelogen. Jesus muß vor Pilatus die Anklage hören: „Er hat sich zum Sohne Gottes gemacht.“ – „Dornen und Disteln soll die Erde zum Fluche tragen“, lautete Gottes Wort an Adam. „Christus trug diesen Fluch durch das Tragen der Dornenkrone ab“, sagte der hl. Basilius. – Und bedenkt man das Schlüsselwort zur Genüge, das unser Herr am Kreuze zum reumütigen Schächer sprach: „Noch heute wirst du mit mir im Paradiese sein“, so ist hier der Endpunkt der Zurückführung der Menschheit, von dem sie durch ihren Ungehorsam von Gott weggegangen war!
Bis aber der Tag der Auferstehung erscheint, ist unser Leib dem Gesetz der Vergänglichkeit unterworfen. „Der Tod ist der Sold der Sünde.“ Den Sinn des Todes kann der Ungläubige nicht erfassen. Wir aber haben die Antwort des Glaubens, und im Glauben steht auch die untrügliche Hoffnung der künftigen Auferstehung und Seligkeit. Der Tod übt also noch immer seine Herrschaft aus. Er kann plötzlich und gewaltsam kommen. Unsere Zeitungen sind täglich voll mit Nachrichten tragischer Unglücksfälle. Der Tod kann aber auch natürlich kommen. Die Kräfte des Menschen brauchen sich auf, das Herz versagt seinen Dienst und die Seele scheidet vom Leibe. „Der Geist geht zu Gott.“ Der müde Leib aber fällt der Verwesung anheim. Er ist Staub und kehrt zum Staube zurück. Der Tod kann aber auch vorzeitig eintreten, indem er durch eine Krankheit ein Menschenleben dem Ende zuführt. Es kann ein heftiges Fieber sein, das in wenigen Tagen das Leben auslöscht. Es kann auch ein langsames Siechtum sein, so daß der Tod als Erlöser von schwerem und peinvollem Leid erscheint.
Der Krankheit kann oft durch die ärztliche Kunst Einhalt geboten werden. Freilich ist damit der Tod des Menschen nur aufgeschoben. Nulla herba contra mortem – gegen den Tod gibt’s kein Heilkraut. Es ist aber alles einzusetzen, daß ein Leben so lange wie möglich erhalten bleibt. Der Arzt, der eines Menschen Leben rettet, ist nach dem Priester wohl der größte Wohltäter und Helfer der Menschheit. Darum ist er aber auch an die Verpflichtung seines Amtes gebunden, wie es der Priester für die ihm anvertrauten Seelen ist!
Auf welche Weise kann nun einem Menschen die Gesundheit wiedergegeben werden? Die heutige Medizin stellt auf künstlichem Wege viele Heilmittel her. Gott hat aber auch die Natur mit vielen Heilkräften ausgestattet: die Erde spendet Kräuter und Früchte, und die vier Elemente Wasser, Feuer, Luft und Erde besitzen viele, zum Teil noch völlig unbekannte Heilwirkungen.
Die Tiere finden instinktiv das natürliche Heilmittel. Der Mensch hingegen muß die heilenden Kräfte der Natur erforschen und auf Grund der Erfahrungen das richtige Heilmittel finden.
Natürlich gibt es auch Krankheiten, deren Ursache ein seelisches Leiden ist. Hier helfen die natürlichen Heilmittel wenig. Jahrelange seelische Belastung kann einen Menschen schwer krank machen.
Leib und Seele sind Wesensteile des Menschen. Beide beeinflussen sich gegenseitig. Sehr oft findet ein Mensch sein Gleichgewicht wieder, wenn er sich offen aussprechen kann. Die Ohrenbeichte ist ein unermeßlicher Segen für den Menschen, der durch ehrliches Bekenntnis seine Seelenruhe wiederfindet. Sie ist mehr als nur eine Aussprache unter vier Augen.
Krankheiten können also mit natürlichen und künstlichen Mitteln behoben werden. Es gibt für einzelne Fälle auch Heilung oder wesentliche Besserung durch Suggestion, Hypnose oder Magnetismus. Doch sind diese Heilmethoden noch lange nicht genügend erforscht, und ihre bleibende Wirkung ist nicht gesichert. Meines Erachtens muß doch die überwiegende Anzahl der Krankheitsfälle durch die erprobten Heilmittel der Medizin erfolgreich behandelt werden. Aber auch bei der Behandlung mit bewährten Medizinen ist ein seelisches Moment nicht außer acht zu lassen, und das ist die Person des Arztes. Wo der Patient zu seinem Arzte Vertrauen hat, geht die Heilung viel rascher voran. Der Mensch ist eben keine Maschine, die bei Behebung des Schadens wieder tadellos funktioniert, sondern ein Wesen, das eine feinfühlige Behandlung verlangt.
Es gibt aber auch ganz merkwürdige Krankheiten, die der Kunst auch des erfahrensten Arztes spotten. Es liegt auf der Hand, daß bei solchen Krankheiten das Einwirken außernatürlicher Kräfte vermutet wird. Ein böser Mensch kann eine Familie nachteilig beeinflussen. Wir können die Möglichkeit dunkler Machenschaften grundsätzlich nicht in Abrede stellen. Es gibt sie! Sie schrumpfen aber bei kritischer Überprüfung auf einen minimalen Bruchteil zusammen. Dort, wo ein lebendiger Glaube herrscht und wo die Gottesliebe lebt, wird man überhaupt kaum von solchen Dingen hören, geschweige denn, sie in Wirklichkeit feststellen.
Aus all dem Gesagten wird nun der Sinn meiner Schrift klar. Aus langjähriger Erfahrung als Lehrer, Seelsorger und Ratgeber in vielen Leiden kann ich wichtige Beobachtungen zur Sprache bringen.
Ich möchte nun nicht, daß diese Erfahrungen verlorengehen, sondern vielen Suchenden wertvolle Hinweise vermitteln. Wir müssen es bedauern, wenn bewährte Helfer dahingeschieden sind, ohne daß sie ihre Erfahrungen schriftlich festgehalten haben. Spätere Generationen müssen dann wieder mühsam auf neuem Grunde aufbauen. Überdies ist mir das Ausüben der diesbezüglichen Tätigkeit derart erschwert worden, daß ich praktisch kaum mehr etwas tun kann. Möchten andere, deren Hände nicht gebunden sind, aus meinen Erfahrungen lernen und zum Nutzen und Segen vieler Hilfesuchenden beitragen. Von denen, die bereits Hilfe fanden, werden sich nicht wenige aus meinen Darlegungen Rat holen und erfolgreich selber eine Kur unternehmen können, sofern es sich nicht um schwerwiegende Fälle handelt, die unter Kontrolle des Arztes gehören.
Schon meine Mutter selig zeigte ein reges Interesse an der Naturheilkunde. Sie besaß selber mehrere Kräuterbücher, kannte Pfarrer Kneipps Heilmethode und experimentierte mit uns Kindern viel in gesunden und kranken Tagen. Sie war eine kluge Frau, die ihr Wissen zu vermitteln verstand, und die Erinnerung an ihre Erfolge prägte sich meinem Gedächtnis unauslöschlich ein.
Dies alles weckte in mir schon frühzeitig ein reges Interesse für die Naturheilkunde. Vier volle Jahre durfte ich als Student an einer Klosterschule weilen, wo viel köstliche Freiheit und echter Familiengeist lebte. Ich konnte in dieser Zeit manches selber experimentieren. Besonders hatte es mir Pfarrer Künzles „Chrut und Unchrut“ angetan.
Einmal hatte ich bei einem Lustspiel die Hauptrolle bekommen, und ausgerechnet am Abend vor der Aufführung befiel mich Heiserkeit. Es wurde mir ein halber Liter Wein aus dem Klosterkeller bewilligt. Den Wein sott ich auf Pfarrer Künzles Rat 10 Minuten lang mit Bibernellwurzeln. Ich mußte mich nach jedem Schluck dieses schrecklichen Gebräus aufs Bett legen, aber anderntags hielt die Stimme durch!
In meinem Zimmer roch es nicht selten in schlimmster Weise nach Knoblauch und frischem Farnkraut. Einmal stopfte ich ein weißes Kopfkissen mit frischem Farnkraut voll, um besonders gut schlafen zu können. Ich tat zwar die ganze Nacht kein Auge zu, war aber am Morgen frisch wie nach einem ununterbrochenen achtstündigen Schlafe. Das Kissen freilich sah mit seinen grünen Flecken erbärmlich aus, so daß ich einen ernsthaften Verweis erhielt.
Ich trat im selben Kloster in den Bündnerbergen ein, und in den Fraterjahren sammelte ich selber manches Kraut und sott, sehr zum Ärger des Küchenbruders, vielerlei Tee.
P. Thomas Häberle OSB
Als junger Pater wurde ich fast jeden Sonntag auf Aushilfe geschickt. Das Jahr 1947 wurde gewissermaßen mein Schicksalsjahr. Zehn volle Monate hatte ich ein Bergdorf an einer herrlichen Sonnenhalde zu betreuen.
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