Herausforderung Arbeitsalltag - Norbert Rohleder - E-Book

Herausforderung Arbeitsalltag E-Book

Norbert Rohleder

0,0

  • Herausgeber: tredition
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2023
Beschreibung

Der Berufsalltag ist nicht immer geprägt von spannenden Herausforderungen oder nachhaltigen Inspirationen. Arbeitnehmer*innen sind häufig fremdbestimmt, arbeiten an mehreren Aufgaben gleichzeitig und das Tagesgeschäft bestimmt letztlich das Agieren im Büro. Dieses Buch greift typische Situationen und Gegebenheiten des Arbeitsalltags auf und zeigt Möglichkeiten und Lösungsansätze, die beruflichen Herausforderungen zu meistern und das Umfeld zufriedener und entspannter zu gestalten.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 159

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Norbert Rohleder

Herausforderung Arbeitsalltag

Tipps und Impulse für Motivation und Lebensqualität im Berufsleben

2., deutlich erweiterte Auflage

© 2023 Norbert Rohleder

Verlag und Druck:

tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

ISBN

Paperback:

978-3-347-16324-9

Hardcover:

978-3-347-16325-6

e-Book:

978-3-347-16326-3

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Herausforderung Arbeitsalltag

Tipps und Impulse für Motivation und Lebensqualität im Berufsleben

Vorwort zur zweiten, erweiterten Auflage

Ich habe mich sehr gefreut, dass die erste Auflage meines Buches gut angenommen und so verstanden wurde, wie ich es mir vorgestellt habe: als Nachschlagewerk und Impulsgeber, eigene Verhaltensweisen zu reflektieren und Anregungen zu erhalten, die den Arbeitsalltag erleichtern oder die Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen und Vorgesetzten verbessern können.

Die Erstauflage meiner „Herausforderung Arbeitsalltag“ bestand zunächst aus 18 Einzelbeiträgen, die ich in vier zusammenfassende Bereiche eingegliedert habe. Diese Struktur habe ich beibehalten - und um insgesamt acht weitere Texte ergänzt. Quantitativ hat sich dabei ein Fokus herauskristallisiert, der nicht beabsichtigt war, der aber mit zwölf Themen rund um Selbstmotivation, -organisation und -entwicklung ein besonderes Gewicht erhalten hat.

Wie bereits im Vorwort zur ersten Auflage festgehalten werden die Impulse im Umgang mit Kolleginnen und Kollegen, im Austausch mit Vorgesetzten oder für Möglichkeiten, die ein gutes Betriebsklima fördern, nicht für alle Leser praktikabel, umsetzbar oder notwendig sein. Nehmen Sie deshalb diesen Ratgeber gerne hin und wieder zur Hand, um sich Anregungen herauszugreifen, die Sie in besonderen Situationen unterstützen können.

Ich wünsche Ihnen auch mit dieser zweiten, erweiterten Auflage eine inspirierende und hilfreiche Lektüre!

Norbert Rohleder

Themenfelder

1. Vom Umgang mit Kolleginnen und Kollegen

Stimmung am Arbeitsplatz: Tipps für ein angenehmeres Betriebsklima

Schwierige Kollegen: Tipps für einen konstruktiven Umgang

Energy sucker: Umgang mit Nörglern am Arbeitsplatz

Kollegiales Miteinander: So geben Sie konstruktives Feedback

Richtig netzwerken: Tipps für die berufliche Kontaktpflege

Personal Branding: So bleiben Sie als Mitarbeiter gefragt

2. Im Gespräch mit Vorgesetzten

Cheffing: So führen Sie Ihren Chef

Austausch mit dem Chef: So punkten Sie im Mitarbeitergespräch

Einkommen steigern: Tipps für eine erfolgreiche Gehaltsverhandlung

Zwischenzeugnis anfordern: Darauf sollten Sie achten

3. Was Sie für ein gutes Betriebsklima tun können

Es darf gelacht werden: Tipps für Humor im Arbeitsalltag

Unterbrechungen bei der Arbeit: Tipps zum Umgang mit Störungen

Nein sagen im Job: Grenzen setzen und vor ungewollter Mehrarbeit schützen

Stand-up-Meetings: Tipps für effiziente Kurzbesprechungen

4. Selbstmotivation, -organisation und -entwicklung

Burn-out vermeiden: Das können Sie tun!

Resilienz: Machen Sie sich stark für den Arbeitsalltag

Selbstmotivation am Arbeitsplatz: So steigern Sie Ihre Zufriedenheit

Schwungvoll ins Büro: Tipps für einen produktiven Start in den Arbeitstag

Selbstbewusstsein im Beruf: Tipps für ein souveränes Auftreten

Erfolgreiche Selbstorganisation: So klappt es mit Ihrer To-do-Liste

Entspannungstankstelle Nichtstun: Impulse für Stresspuffer nach Feierabend

Wohlfühlen am Arbeitsplatz: Werden Sie Ihr eigener Feel-Good-Manager

Stress am Arbeitsplatz: Tipps für mehr Ausgeglichenheit und Freude

Homeoffice: Tipps für effizientes Arbeiten von zu Hause

Richtig Netzwerken: Tipps für die berufliche Kontaktpflege

Berufliche Neuorientierung: So gelingt ein Jobwechsel

1. Vom Umgang mit Kolleginnen und Kollegen

Stimmung am Arbeitsplatz:Tipps für ein angenehmeres Betriebsklima

Schwierige Kollegen:Tipps für einen konstruktiven Umgang

Energy sucker:Umgang mit Nörglern am Arbeitsplatz

Kollegiales Miteinander:So geben Sie konstruktives Feedback

Richtig netzwerken:Tipps für die berufliche Kontaktpflege

Personal Branding:So bleiben Sie als Mitarbeiter gefragt

Stimmung am Arbeitsplatz:Tipps für ein angenehmeres Betriebsklima

Das Betriebsklima hat nicht nur einen Einfluss auf die Stimmung im Arbeitsumfeld, sondern kann sich auch auf das Privatleben auswirken. Was Sie als Arbeitnehmer für ein angenehmeres Betriebsklima beitragen können, zeigen die folgenden Tipps.

Ein positives Betriebsklima kann beflügeln und motivieren. Der Job macht Spaß und Sie gehen gerne zur Arbeit. Eine angenehme Arbeitsatmosphäre kann in stressigen Arbeitsphasen sogar ein Gegengewicht bilden und Sie entlasten. Was aber, wenn die Unzufriedenheit einzelner Arbeitskollegen, eine miese Stimmung im Team oder unausgesprochene Vorbehalte unter Mitarbeitern für ein raues Klima am Arbeitsplatz sorgen? Darunter leiden nicht nur Ihre Produktivität, Kreativität und Leistungsbereitschaft, sondern häufig wirkt eine schlechte Stimmung am Arbeitsplatz bis ins Privatleben hinein. Wer hat nicht schon wegen einer belastenden Situation im Job nach Feierabend nicht abschalten können oder nächtelang schlecht geschlafen?

Häufig erscheint es uns aussichtslos, an einer schlechten Betriebsatmosphäre etwas ändern zu können. Was kann ein Einzelner schon ausrichten gegen schlechtgelaunte Kollegen, eine unaufgeräumte Teeküche oder Klatsch und Tratsch hinter dem Rücken anderer? Eine ganze Menge!

Auch wenn Sie nicht von heute auf morgen ein Wohlfühlklima an Ihrem Arbeitsplatz etablieren können, haben Sie viele Möglichkeiten, die Situation zum Positiven zu beeinflussen. Zwar lässt sich nicht jede Arbeitssituation mit Kollegen harmonisch und konfliktarm gestalten. Schließlich hängt dies nicht nur von Ihnen, sondern auch den anderen Beteiligten ab. Zudem haben Sie auf bestimmte strukturelle Faktoren im Job wie Hierarchien, Arbeitszeitmodelle und Ausstattungen nur bedingt oder gar keinen Einfluss. Aber die folgenden Tipps liefern Ihnen eine Richtschnur, wie Sie persönlich zu einem besseren Betriebsklima an Ihrem Arbeitsplatz beitragen können.

1. Klare Kommunikation

Offene und wertschätzende Kommunikation ist eine der grundlegenden Voraussetzungen für eine gute Arbeitsatmosphäre. Kommunizieren Sie offen und ehrlich, ohne Einzelne auszugrenzen. Äußern Sie Ihre eigenen Gedanken mit Bedacht, hören Sie Ihrem Gesprächspartner aktiv zu und lassen Sie ihn ausreden, auch wenn Sie seine Meinung nicht teilen. Klare, freundliche Worte helfen Missverständnisse auszuräumen oder zu vermeiden. Ihr positives Gesprächsverhalten wirkt oft ansteckend und Gespräche mit sonst eher anstrengenden Kollegen werden entspannter.

In vielen Teams werden berufliche Absprachen per E-Mail getroffen. Eine schriftliche Vereinbarung ist zwar bei zahlreichen Arbeitsprozessen angebracht, aber nicht immer notwendig. Suchen Sie, wenn möglich, Ihre Kollegen doch auch einmal persönlich auf und besprechen Ihre Themen. Das stärkt mitunter nicht nur die sozialen Beziehungen untereinander, sondern kann eventuelle Unklarheiten und Missverständnisse vermeiden.

2. Anerkennung und Respekt

Wir alle freuen uns, wenn unsere Leistungen wertgeschätzt, besondere Anstrengungen gewürdigt oder unsere Expertise anerkannt und nachgefragt wird. Deshalb sollten Sie Ihren Kollegen Respekt für die geleistete Arbeit zollen. Beglückwünschen Sie positive Entwicklungen, feiern Sie die beruflichen Erfolge anderer neidlos mit, zeigen Sie aber auch Verständnis für deren Probleme und Rückschläge. Das wirkt vertrauensbildend und die Wahrscheinlichkeit, dass Sie im Fall der Fälle ebensolchen Rückhalt im Kollegium erfahren, steigt.

Vermeiden Sie jedoch Klatsch und Tratsch, denn das verunsichert die Kollegen, lässt Sie missgünstig erscheinen und erweckt den Eindruck, dass Sie mit sensiblen Informationen nicht diskret umgehen können.

3. Konstruktive Kritik

Feedback - Lob und Kritik - ist fundamentaler Bestandteil kooperativer Prozesse. Auch unter Kollegen sollte eine sachliche Rückmeldung einen festen Platz haben. Damit Feedback die Arbeitsatmosphäre verbessert und nicht beeinträchtigt, sind einige Punkte zu beachten: Suchen Sie das Gespräch unter vier Augen, statt die Arbeit eines einzelnen Kollegen in großer Runde zu kritisieren. Vereinbaren Sie hierfür einen Termin, damit Ihr Gegenüber sich vorbereiten kann und sich nicht überfahren fühlt. Bleiben Sie auf der Sachebene und suchen Sie gemeinsam nach einer Lösung. Bedenken Sie, dass Menschen unterschiedliche Kompetenzen besitzen, Leistungen individuell unterschiedlich ausfallen und auch verschieden bewertet werden. Fehler sind unvermeidlicher Bestandteil von Arbeitsprozessen und sollten sachlich und lösungsorientiert thematisiert werden. Wenn Sie die vorherigen Hinweise zur klaren Kommunikation beachten und Ihre eigene Fähigkeit schulen, kritische Bewertungen Ihrer Arbeit konstruktiv aufzunehmen, ergibt das eine fruchtbare Balance, von der alle profitieren können.

4. Aufmerksames Miteinander

Wie steht es um die Gemütslage Ihrer Kollegen? Liegt der Schreibtischnachbarin etwas auf dem Herzen, fühlt der neue Mitarbeiter sich noch nicht akzeptiert? Gehen Sie auf die anderen ein, ohne sich aufzudrängen. Integrieren Sie Kollegen, wenn es Ihre Arbeitsabläufe zulassen.

Achten Sie auf einen höflichen Umgang. Guten Morgen zu wünschen oder zum Geburtstag zu gratulieren sind - ebenso wie ein Bitte und Danke - kleine Gesten mit großer Wirkung für das Betriebsklima.

Achtsames Verhalten im Team bedeutet auch Rücksichtnahme: Angewohnheiten, die im Privaten vielleicht als schrulligsympathisch durchgehen, könnten Kollegen auf die Nerven gehen. Achten Sie auch auf einen sorgsamen Umgang mit gemeinsam genutzten Utensilien, beispielsweise in der Büroküche, und beteiligen Sie sich an Aufräumaktionen.

Unterstützen Sie Kollegen, wenn diese durch krankheitsbedingte Ausfälle oder aus anderen Gründen überlastet sind - natürlich nur im Rahmen Ihrer Möglichkeiten. Ein solches Verhalten hat Vorbildcharakter, sodass auch Sie auf die Hilfe Ihre Kollegen hoffen können.

5. Gestärktes Gemeinschaftsgefühl

Gemeinsame Aktivitäten und kollektive Erlebnisse stärken den Zusammenhalt und das gemeinsame Arbeiten. Auf beruflicher Ebene können das gemeinsame Lernerfahrungen oder Brainstormings sein, die die üblichen Teamkonstellationen aufbrechen. Daneben können aber auch informelle Anlässe das Gemeinschaftsgefühl verbessern. Vielleicht kommen für Ihr Kollegium regelmäßige Rituale infrage: Verbringen Sie gemeinsame Mittagspausen, organisieren Sie einen Betriebsausflug oder finden Sie sich immer an einem bestimmten Wochentag für eine halbe Stunde zum gemeinsamen Plausch zusammen. Bei Bedarf lässt sich das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden, wenn vorher ein Team-Meeting stattfindet - natürlich sollte bei-des deutlich voneinander getrennt sein.

Übernehmen Sie die Initiative und leben Sie Ihren Arbeitskollegen dauerhaft vor, was Sie sich unter einer wertschätzenden Kommunikation, einem angenehmen kollegialen Umgangston und produktiver Betriebsatmosphäre vorstellen. Mit etwas Durchhaltevermögen werden Sie spürbare Veränderungen erreichen - und Ihre Kollegen werden es Ihnen danken.

Schwierige Kollegen:Tipps für einen konstruktiven Umgang

Konflikte am Arbeitsplatz können entstehen, wenn gegensätzliche Überzeugungen oder Interessen aufeinanderstoßen. Doch es gibt einige Grundregeln, die helfen, mit Konflikten am Arbeitsplatz konstruktiv umzugehen.

Wohl an beinahe jedem Arbeitsplatz finden sich Kollegen, die es den anderen Mitarbeitern nicht einfach machen: der notorische Nörgler, der unberechenbare Intrigant, der ausdauernde Pessimist oder jemand, der nur das Nötigste zu tun scheint. Solche Kollegen können zur dauerhaften Belastung werden, weil ihre Beiträge zur Teamarbeit nicht verlässlich und ihre Aussagen nicht immer verbindlich sind.

Herauszufinden, warum ein Kollege bei jeder Gelegenheit sagt: „Das wird niemals funktionieren.“ oder seine Arbeit immer an andere weiterreicht, ist meist schwierig - zumal uns oft die Gründe, vor allem wenn sie privater Natur, nichts angehen.

Spätestens aber wenn durch unkollegiales Verhalten die Arbeitsproduktivität eingeschränkt wird oder Projekte gefährdet sind, besteht Handlungsbedarf. Sich still zu verhalten und den Ärger in sich hineinzufressen, ist weder gut für Ihre Gesundheit noch für das Betriebsklima. Je länger Konflikte schwelen, desto aufwändiger wird es, sie aus der Welt zu schaffen - nicht nur am Arbeitsplatz.

Doch was können Sie tun? Die folgenden Tipps können Ihnen helfen, mit schwierigen Situationen und Kollegen besser umzugehen und eine Eskalation persönlicher Konflikte im Arbeitsleben zu vermeiden.

1. Erwartungen

Um mit Ihren Kollegen fruchtbar zusammenzuarbeiten, müssen Sie keine besten Freunde sein. Es ist nicht notwendig, dass Sie die gleichen Ansichten teilen oder sich in Ihrer Art ähneln. Manchmal sind es sogar die Unterschiede zwischen den Beteiligten, die für die besten Resultate sorgen, weil unterschiedliche Charaktereigenschaften die Stärken des jeweils anderen ergänzen und Schwächen ausgleichen. Machen Sie sich Ihre eigenen Vorstellungen einer produktiven Zusammenarbeit bewusst: Was ist Ihnen wichtig - Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit oder eher Kreativität und spontane Hilfestellung? Was bringen Ihre Kollegen davon mit, was Sie selbst? Bemühen Sie sich, Ihre Teamkollegen besser kennenzulernen. Das gilt auch und besonders für schwierige Kollegen oder Vorgesetzte! Achten Sie dabei auch darauf, wo Sie Ihre Grenzen ziehen und welche Grenzen Ihren Kollegen wichtig sind. Potenzielle Klippen in der Zusammenarbeit lassen sich dann frühzeitig erkennen und mit den entsprechenden Maßnahmen erfolgreich umschiffen.

2. Kommunikation

Je früher Sie Schwierigkeiten ansprechen, desto besser. Ist Ihr Ärger über den Kollegen erst so groß, dass Sie schon schlechte Laune bekommen, wenn Sie ihn nur sehen, ist es für eine konstruktive Lösung oft zu spät. Suchen Sie deshalb frühzeitig das Gespräch und sagen Sie Ihrem Kollegen sachlich und in angemessenem Ton, was Sie an seinem Verhalten stört. Fragen Sie nach seiner Sicht der Situation und nehmen Sie seine Antworten ernst. Und vergessen Sie nicht, auch positive Aspekte zu thematisieren - ehrlich gemeinte Wertschätzung und Anerkennung vermögen so manchen brodelnden Konflikt zu entschärfen. Betonen Sie in jedem Fall Ihre eigene Perspektive und führen Sie nicht die angebliche Meinung anderer ins Feld, denn das könnte den Eindruck erwecken, dass Ihnen selbst die Argumente fehlen - zumal Sie nie wissen können, ob stimmt, was andere behaupten.

Ist ein sachliches Gespräch schwierig oder Sie befürchten, dass die Situation eskalieren könnte, hohlen Sie sich einen neutralen Dritten als Moderator ins Boot. In beruflichen Hierarchien kann das beispielsweise die übergeordnete Instanz - der gemeinsame Chef - sein.

3. Gelassenheit

Reagiert ihr Kollege mit Vorwürfen oder Sarkasmus, bleiben Sie möglichst ruhig und sachlich. Auch wenn die Situation emotional aufgeladen ist: Nehmen Sie Angriffe nicht persönlich und konzentrieren Sie sich auf die sachlichen Aspekte eines Konflikts. Sonst verlieren Sie die Kontrolle über die Lage, weil Sie gestresst sind und das „Reptiliengehirn“, wie die Kommunikationstrainerin Vera F.

Birkenbihl es nennt, die Oberhand gewinnt. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, atmen Sie durch und nehmen Sie sich angemessene Bedenkzeit, bevor Sie reagieren.

Haben Sie das Gefühl, Dampf ablassen zu müssen, tun Sie es andernorts zu einer anderen Zeit und nicht in der Konfliktsituation selbst.

4. Fairness

Beteiligen Sie sich nicht an Tratsch und Lästereien über unliebsame Kollegen oder Vorgesetzte. Zwar verschafft Klatsch Ihnen zunächst Erleichterung und befriedigt, weil Sie Ihrem Ärger Luft machen können und Ihre Ansichten vielleicht sogar von anderen bestätigt werden. Langfristig wird die Situation dadurch aber komplizierter, weil Ihr Verhalten als unprofessionell verstanden werden könnte und Ihre Vertrauenswürdigkeit im Kollegium leidet. Außerdem beeinträchtigen Lästereien die Arbeitsatmosphäre. Zeigen Sie sich dagegen freundlich, kooperativ und respektvoll, dann nehmen Sie schwierigen Kollegen den Wind aus den Segeln - ganz abgesehen davon, dass dies den allgemeinen Regeln der Höflichkeit entspricht.

5. Selbstreflexion

Treten Sie einen Schritt zurück und fragen Sie sich, welchen Anteil Sie selbst an der problematischen Beziehung zu Ihrem Kollegen oder Vorgesetzten haben könnten: Unterscheiden sich lediglich Ihre Vorstellungen, wie die gemeinsame Arbeit zu erledigen ist? Oder verspüren Sie gegenüber Ihrem Kollegen auch Missgunst oder Neid? Achten Sie auf Ihre eigene selektive Wahrnehmung: Sehen Sie vielleicht nur das negative Verhalten Ihres Kollegen, nicht aber seine Bemühungen, Ihnen entgegenzukommen? Vielleicht erinnert Sie die betreffende Person auch an jemanden aus Ihrer Vergangenheit oder Ihrem privaten Umfeld, den Sie nicht mögen oder der Sie verletzt hat? Stellen Sie sich die Frage, warum Sie am Arbeitsplatz genervt sind: Belasten Sie möglicherweise Störfaktoren, die nicht unmittelbar etwas mit Ihrem Job zu tun haben und die Sie auf Ihre Kollegen projizieren?

Es ist immer Ihre individuelle Perspektive, aus der Sie ein belastetes Verhältnis wahrnehmen - das heißt, der Konflikt hat sicher auch etwas mit Ihnen zu tun. Nehmen Sie dabei aber nicht zu viel auf Ihre Kappe und bemühen Sie sich um eine realistische Einschätzung. Denn zu einem Streit gehören bekanntlich zwei!

6. Distanz

Wenn Sie trotz allen Einsatzes das Gefühl haben, nichts Wesentliches an der unbefriedigenden Lage ändern zu können, stellen Sie einen emotionalen Sicherheitsabstand zum betreffenden Kollegen her. Akzeptieren Sie, was Sie nicht steuern können, und ändern Sie, was in Ihrem Einflussbereich liegt. Gehen Sie sachlich und professionell den Ihnen gestellten Aufgaben nach, verhalten Sie sich höflich und respektvoll und versuchen Sie, unkollegiales Verhalten oder unangemessene Äußerungen an sich abprallen zu lassen. Wenn nötig, kommunizieren Sie Ihre Grenzen sachlich und eindeutig.

Fazit

Völlige Konfliktfreiheit am Arbeitsplatz ist unmöglich, denn wo unterschiedliche Charaktere, persönliche Vorstellungen und Interessen aufeinandertreffen, entstehen Spannungen. Diese auf den ersten Blick profane Einsicht ist bereits ein erster Schritt zur Konfliktbewältigung, weil Sie erkennen, dass nicht nur Sie, sondern auch Ihre Kollegen am liebsten ihre eigenen Erwartungen erfüllt sehen möchten.

Energy sucker: Umgang mit Nörglern am Arbeitsplatz

Wer kennt sie nicht, die ewigen Bedenkenträger, notorischen Besserwisser und Kleinkrämer, die schon morgens schlechte Laune haben, über alles und jeden meckern und jede Idee als undurchführbar ablehnen. Wie es Ihnen gelingen kann, diesen notorischen Pessimisten und „Energieräubern“ entgegenzutreten, zeigen Ihnen die folgenden sechs Punkte.

Im Berufsleben mit einem notorischen Nörgler konfrontiert zu sein, ist anstrengend. Chronische Miesmacher haben täglich schlechte Laune, eine niedrige Frustrationstoleranz und der Empörungsmodus gehört zu ihrer Grundhaltung. Sie beschweren sich über Kollegen, den Chef und sind überzeugt, die schlechtesten Arbeitsbedingungen und übelsten Aufgaben erwischt zu haben. Sie melden sich mit pessimistischen Einlassungen zu Wort, kommentieren zynisch oder meckern lautstark. Wenn diese schlechte Stimmung auf das Team überzugreifen droht oder Nörgelei in persönliche Angriffe übergeht und private Grenzen überschreitet, besteht dringender Handlungsbedarf. Aber wie können Sie in dieser Situation angemessen agieren, ohne die Arbeitsatmosphäre endgültig zu vergiften und am Ende womöglich als Spielverderber dazustehen?

Der folgende 6-Punkte-Plan kann Ihnen helfen, notorischen Pessimisten am Arbeitsplatz entgegenzutreten. Die Reihenfolge ist dabei eskalierend formuliert: In den ersten Schritten wird versucht, einen möglichen Schaden im Team und in den zwischenmenschlichen Beziehungen zu vermeiden oder zu minimieren. Da aber bei manchen Nörglern Kommunikation nicht fruchtet, müssen gelegentlich schwerere Geschütze aufgefahren werden, die Sie am Ende des Beitrages finden.

1. Kritik respektieren und Verbesserungsvorschläge einfordern

Begegnen Sie dem Dauernörgler mit Wertschätzung und ziehen Sie in Betracht, dass es reale Ursachen für seine destruktive Haltung geben könnte. Der Kollege hat das Dauermeckern möglicherweise als Entlastungsstrategie angesichts von chronischem Stress und Überbelastung entwickelt. Vielleicht wird seine Arbeit nicht wertgeschätzt oder er fühlt sich unterfordert. Gehen Sie der Sache auf den Grund und fragen Sie, was geändert werden müsste, damit der nörgelnde Kollege die Dinge positiver sehen kann. Hat die fortwährende Frustration einen realen Grund, können Sie gegebenenfalls gemeinsam eine Lösung erarbeiten.

Ist die Kritik des chronischen Bedenkenträgers jedoch unverhältnismäßig, lässt sich das durch Ihr konstruktives Herangehen schnell entlarven: Der Nörgler hat meist keine Idee, was sich ändern ließe, und es wird deutlich, dass er nur Scheinargumente ins Feld führt. Einige notorische Miesmacher werden nach einem solchen Gespräch stiller und halten sich mit ihrer schlechten Laune zurück. Überzeugte Pessimisten, die sich mit Freuden an nicht greifbaren Problemen hochziehen, sind mit diesem sachorientierten Ansatz allerdings nicht zu fassen.

2. Positives gegen Negatives setzen

Nutzen Sie jede sich bietende Gelegenheit, um gute Stimmung unter den Kollegen zu verbreiten, das entzieht verfehlter Kritik den Nährboden. Etablieren Sie beispielsweise langfristig eine Kultur, in der Sie und Ihre Kollegen sich ausdrücklich auch Erfreuliches berichten, statt ausschließlich schwierige Bedingungen oder missliche Entwicklungen zu problematisieren. Auf diese Art lassen sich Nörgler nach und nach verdrängen. Besonders renitente Querulanten werden Sie aber auch mit dieser Maßnahme nicht bekehren können.

3. Deutlich zurechtweisen

Wenn Sie den betreffenden Kollegen auf seine Nörgelei angesprochen, aber keine fruchtbare, begründete Antwort erhalten haben, fordern Sie ihn auf, sein Verhalten zu unterlassen. Machen Sie ihm deutlich, dass sein chronisches Meckern andere Menschen stören und die Atmosphäre im Team reizen kann. Dadurch ziehen Sie eine klare Grenze und verdeutlichen, wie weit man mit Ihnen gehen kann. Sprechen Sie Klartext, aber bleiben Sie fair und sachlich und vermeiden Sie Beschuldigungen und persönliche Angriffe.

Wenn weder Gespräch noch ein positiver Umgang im Team oder eine deutlich gesetzte Grenze fruchten, müssen Sie unter Umständen zu weniger konstruktiven Mitteln greifen.

4. Miesmacherei entlarven

Sie können dem chronischen Miesmacher - ganz im Sinne von Till Eulenspiegel - sein Verhalten spiegeln: Nehmen Sie die geäußerte Kritik auf und wiederholen diese übertrieben. Der „Wink mit dem Zaunpfahl“ erreicht (fast) jeden Meckerer. Er wird zumindest kurzfristig irritiert sein, sodass weitere Nörgeleien zunächst ausbleiben sollten.

Wenn möglich nutzen Sie die Verschnaufpause, um in einen ehrlichen Austausch zu treten. Dann können Sie mitteilen, wie sehr Sie das nörgelnde Verhalten belastet und Ihre Arbeit einschränkt. Wenn Sie in die Eulenspiegel-Rolle schlüpfen, bedenken Sie, dass hier Fingerspitzengefühl gefordert ist, damit die Situation nicht eskaliert. Vermeiden Sie eine plumpe Bloßstellung des Nörglers vor anderen Kollegen, denn damit setzen Sie kollegiale Beziehungen aufs Spiel.

5. Kollegen hinzuziehen