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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Islamwissenschaft, Note: 4, Universität Bern, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Problem des Herrschertums beginnt in frühislamischer Zeit mit dem Tod des Propheten Mohammeds. Es stellt sich die zentrale Frage: Wer wird Nachfolger und wer hat am ehesten die Legitimation die muslimische Gemeinde (umma) zu führen? Genealogisch gesehen wäre ein möglicher Nachfolger innerhalb der Sippe der Quraya zu suchen, somit wäre das Prinzip des nasab (Abstammung), am ehesten gewährleistet. Nach jahrelanger Suche herrschte immer noch viel Unklarheit. Erst mit Utman kam ein „Vertreter“ der Qurayš an die Macht. Er gehörte der Sippe der Umayya an. Der nächste „Halīfa“ ʿAlī (656-661), hatte sogar die fast perfekte genealogische Nähe zum Propheten als Vetter von Muhammed und zugleich Schwiegersohn, (Ehemann von Fāṭima). Es wurde im Laufe der Zeit allmählich schwierig sābiqa von nasab zu unterscheiden, denn wer konnte nun noch behaupten, er hätte zurzeit Muhammeds für ihn gedient? Es wurden Stimmen laut, die für eine neue Definition von sābiqa plädierten, wie sie beispielsweise von den Ḫāriğiyya gegeben wurde: Verdienste um den Islam von der gleichen Qualität wie früher, also eine Unterstützung der muslimischen Gemeinde und des Propheten, können auch zu einem späteren Zeitpunkt, (als zu Lebtagen Muhammeds), erworben werden. Derjenige mit den meisten Verdiensten ist dann „der beste Muslim“ und soll zum Kalifen ernannt werden. Jedoch war diese neue Definition nicht einmal für die Ḫāriğiyya selbst realisierbar. Ich werde im weiteren Verlauf, meine Ausführungen auf Watt/Marmura (1985) beziehen. Das Buch bietet meiner Meinung nach, ein grundlegendes Verständnis ohne dabei auf Einzelheiten zu verzichten.
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