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Hiligaynon ist die viertgrößte Sprache der Philippinen und die wichtigste Verkehrssprache der westlichen Visayas. Gerade in ländlichen Regionen sprechen viele Leute kein Englisch oder es ist ihnen sogar peinlich, ihre geringen Englischkenntnisse zu offenbaren. Nur ein paar Worte Hiligaynon lassen sofort das Eis zwischen dem fremden Besucher und dem Einheimischen brechen. Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft steigern sich ins Unermessliche, wenn man einige Sätze in der Landessprache spricht. Kauderwelsch-Sprachführer bieten einen schnellen Einstieg in fremde Sprachen und vermitteln Wissenswertes über Land und Leute. Alle fremdsprachigen Sätze im Buch werden zusätzlich zur sinngemäßen Übersetzung ins Deutsche auch einmal Wort für Wort übersetzt. Dadurch wird das Verständnis für die fremde Sprache erleichtert, und einzelne Wörter lassen sich schnell austauschen. Die Grammatik wird kurz und verständlich erklärt, soweit es für einen einfachen Sprachgebrauch nötig ist. Das Wörterbuch am Ende hält einen Grundwortschatz und wichtige Begriffe für Reisende bereit. Kauderwelsch-Bücher sind viel mehr als übliche Reisesprachführer. Ziel ist es, schon nach kurzer Zeit tatsächlich sprechen zu können, wenn auch nicht immer druckreif. Kauderwelsch-Sprachführer von Reise Know-How: handlich, alltagstauglich, für über 150 Sprachen.
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Seitenzahl: 102
Hiligaynon – schon der Name der Sprache klingt kompliziert. Aber der Eindruck trügt, es ist gar nicht schwer, ein paar Worte zu lernen und damit eine einfache Unterhaltung zu führen. Oftmals wird die Sprache auch einfach „Ilonggo“ genannt. Das ist zwar eigentlich nicht ganz exakt, denn Ilonggos sind genau genommen die Menschen, die Hiligaynon sprechen. Aber auch wir verwenden hier beide Bezeichnungen – Hiligaynon und Ilonggo – synonym.
Warum es sich lohnt, die Sprache zu lernen, auch wenn man gar nicht vorhat, hier für länger zu bleiben, das kann man ganz leicht herausfinden. Nur ein paar Worte Ilonggo lassen sofort das Eis zwischen dem fremden Besucher und dem Einheimischen brechen. Jahrhundertelang waren die Hellhäutigen die Kolonialherren, deren hochnäsiges Verhalten sich schließlich auch darin äußerte, dass sie erwarteten, dass man mit ihnen nur ihre eigene Sprache spreche. Und so kann man heute – nur durch ein paar Worte Ilonggo – zeigen, dass man kein Kolonialherr ist und an Land und Leuten wirklich interessiert ist. Oft kann man dann sogar ins Englische wechseln, denn neben Tagalog ist Englisch auf den Philippinen Amtssprache. Aber gerade in ländlichen Regionen sprechen viele Leute kein Englisch oder es ist ihnen sogar peinlich ihre geringen Englischkenntnisse zu offenbaren. Wie oft hat es dann schon geholfen, wenn man einige Sätze in der Landessprache spricht. Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft steigern sich ins Unermessliche und manchmal stellt sich das vorher abgelehnte Englisch gar nicht als so unüberwindbare Hürde heraus.
Ziel dieses Büchleins ist, diese einfachen Gespräche zu ermöglichen. Dazu musste die Grammatik vereinfacht und manches Detail übergangen werden. So aber wurde es möglich, neben den vorformulierten Sätzen im Konversationsteil, schnell eine einfache Anleitung zur Konstruktion eigener Sätze zu geben, welche – wenn auch nicht immer ganz korrekt – dennoch verständlich sein werden. Die einfache Aussprache und die Geduld der Ilonggos sollten zusätzlich beim Lernen helfen.
Viel Spaß und viel Erfolg dabei
wünschtHeiner Koch
Der Kauderwelsch-Band „Hiligaynon“ ist in drei wichtige Abschnitte gegliedert: Grammatik, Konversation, Wörterlisten.
Die Grammatik beschränkt sich auf das Wesentliche und ist so einfach gehalten wie möglich. Deshalb sind auch nicht sämtliche Ausnahmen und Unregelmäßigkeiten der Sprache erklärt. Natürlich kann man die Grammatik auch überspringen und sofort mit dem Konversationsteil beginnen. Wenn dann Fragen auftauchen, kann man immer noch in der Grammatik nachsehen.
Konversation: In diesem Teil finden Sie Sätze aus dem Alltagsgespräch, die Ihnen einen ersten Eindruck davon vermitteln sollen, wie die Sprache „funktioniert“, und die Sie auf das vorbereiten sollen, was Sie später auf den Philippinen hören werden.
Mit Hilfe der Wort-für-Wort-Übersetzung können Sie bald eigene Sätze bilden. Sie können die Beispielsätze als Fundus von Satzschablonen und -mustern benutzen, die Sie selbst Ihren Bedürfnissen anpassen. Mit ein wenig Kreativität und Mut können Sie sich neue Sätze „zusammenbauen“, auch wenn das Ergebnis nicht immer grammatikalisch perfekt ausfällt.
Die Wörterlisten am Ende des Buches helfen Ihnen dabei. Sie enthalten einen Grundwortschatz von je ca. 1000 Wörtern Deutsch – Hiligaynon und Hiligaynon – Deutsch, mit denen man schon eine ganze Menge anfangen kann.
Jede Sprache hat ein typisches Satzbaumuster. Um die sich vom Deutschen unterscheidende Wortfolge der Hiligaynon -Sätze zu verstehen, ist die Wort-für-Wort-Übersetzung in kursiver Schrift gedacht. Jedem Wort auf Hiligaynon entspricht ein Wort in der Wort-für-Wort-Übersetzung.
Wird ein Wort auf Hiligaynon im Deutschen durch zwei oder mehrere Wörter übersetzt, werden diese in der Wort-für-Wort-Übersetzung mit einem Bindestrich verbunden, z. B.:
Ikaw pinakagwápa sa tanán.
du am-meisten-schönste von allen
Du bist die Allerschönste.
Umgekehrt gibt es auch Wörter, die im Hiligaynon eine grammatische Funktion haben und sich nicht einheitlich ins Deutsche übersetzen lassen. Siehe auch im Kapitel: „Hauptwörter, Fälle und Satzbau“. Diese sind in der Wort-für-Wort-Übersetzung mit einem Bindestrich in Klammern als Platzhalter gekennzeichnet:
Ini nga lúmpia námit!
diese (-) Frühlingsrolle lecker
Diese Frühlingsrolle ist lecker!
Die Rubrik Das Wichtigste in Kürze im Anhang hilft, die wichtigsten Sätze und Formulierungen stets parat zu haben. Hier finden sich schnell die wichtigsten Angaben zur Aussprache und eine kleine Liste der wichtigsten Fragewörter, Richtungs- und Zeitangaben. Sie müssen einfach die gewünschte Satzkonstruktion mit dem entsprechenden Vokabular aus den einzelnen Kapiteln kombinieren.
Hiligaynon ist die viertgrößte Sprache der Philippinen und wird von ungefähr zehn Prozent der Philippinos gesprochen. Über 8 Millionen Menschen sind Hiligaynon-Muttersprachler. Räumlich dehnt sich das Gebiet der Ilonggos über zahlreiche Inseln aus, wobei nicht immer die ganze Insel hiligaynonsprachig ist, sondern, wie im Falle Negros, oft nur ein Teil. Das liegt daran, dass der Seeweg in früheren Zeiten ebenso wie heute oft die schnellere Verbindung zwischen den Inseln war und der mühsame Weg über das Inland somit die stärkere kulturelle und sprachliche Grenze bildete. So wird Hiligaynon im Osten von Negros bestenfalls verstanden, während der Westen mit dem Schiff bestens mit Panay und Guimaras verbunden war und folglich auch die gleiche Sprache spricht.
Kerngebiet des Hiligaynon ist der Süden Panays, West Negros, Guimaras, einige urbane Gebiete in Mindanao (Davao, Zamboanga, Koronadal), Teile von Palawan (Puerto Princesa) und Masbate (Balud, Mandaon). Als Zweitsprache wird Hiligaynon aber in einem weit größeren Gebiet verstanden. Das liegt daran, dass Hiligaynon nicht nur die wichtigste Verkehrssprache der westlichen Visayas ist und war, sondern auch daran, dass die Bibel hier meist in Hiligaynon und nicht etwa in Tagalog verlesen wird. Auch in weiten Teilen des östlichen Negros, Masbates, Palawans und fast in ganz Panay wird Hiligaynon verstanden. Benachbarte Sprachen, wie das Kinaray-a (Antique) und das Capiznon (Capiz), wurden linguistisch zwar als eigene Sprachen und nicht als Dialekt eingestuft, sind dem Hiligaynon aber sehr ähnlich. Eigene Dialekte gibt es freilich selbst im Hiligaynon, kleinere Unterschiede gibt es von Stadt zu Stadt, was das gegenseitige Verstehen jedoch kaum behindert. Anders ist das mit dem größten Nachbarn des Hiligaynon, dem Cebuano (siehe Kauderwelsch Cebuano). Hier ist eine flüssige Kommunikation kaum noch möglich, so dass ins Tagalog oder ins Englische gewechselt werden muss.
Das Hiligaynon ist eine weiche und melodische Sprache, niemals klingt es hart oder aggressiv, es ist sozusagen das Französische der austronesischen Sprachen. Diese Sprachfamilie – die fünftgrößte der Welt – erstreckt sich von den Osterinseln bis nach Madagaskar und von Taiwan bis nach Neuseeland. Das Hiligaynon wurde erstmalig Ende des 16. Jahrhundert vom spanischen Konquistador Miguel de Loarca erwähnt. Bald darauf wurde den „Yligueynes“, d. h. den „Küstenmenschen“, ein Wörterbuch verfasst. Der Einfluss, den die spanische Sprache in den folgenden Jahrhunderten auf das Hiligaynon hatte, ist unüberhörbar. Zahlreiche Wörter sind spanischen Ursprungs, auch wenn sie „ein-ilonggischt“, d. h. in Schreibung, Grammatik und Aussprache verändert wurden. Nach dem Ende der spanischen Kolonisation Ende des 19. Jahrhunderts kolonisierten für mehrere Jahrzehnte die Amerikaner. Auch ihr Einfluss war eminent. In Universitäten und höheren Schulen ist Englisch auch heutzutage Unterrichtssprache, Amtssprache ist es neben Tagalog ohnehin. Hiligaynon ist die Sprache des täglichen Lebens, in Wissenschaft und Wirtschaft dominiert ein – am besten mit breitem amerikanischen Akzent gesprochenes – Englisch.
Die Aussprache des Hiligaynon ist erfreulich einfach. Wir können beinahe alle Buchstaben so vorlesen, wie wir es gewohnt sind. Die Ilonggos haben einige Buchstaben weniger als wir und auch etliche Laute fehlen. Weder unsere Umlaute (ö, ü, ä) noch der ich- oder ach-Laut werden benötigt, selbst das f existiert nicht. Es bleiben 19 Buchstaben:
a b d e g h i k l m n o p r s t u w y
Ganz vergessen sollte man die fehlenden Buchstaben dann aber doch nicht, denn zahlreiche ilonggische Wörter sind aus dem Spanischen oder Englischen entlehnt, und vor allem die englischen Entlehnungen wurden in ihrer Schreibung nicht angepasst. Die englischen Wörter sind mit „engl.“ gekennzeichnet, weil ihre Aussprache vom Deutschen und Hiligaynon abweicht. Man kann sie nicht einfach so „ablesen“, sondern muss sie englisch aussprechen. Das heißt, dass man wie im Deutschen auch, jedes Wort, welches man als englisches identifiziert, auch englisch aussprechen sollte. Es geht also nicht um den Ursprung des Wortes, sondern lediglich um die Aussprache. Daher steht nur bei den englischen Lehnwörtern ein „engl.“ Einige Besonderheiten, die zu beachten sind:
-
Bindestriche werden gebraucht, um einen Stimmabsatz („glottal stop“) zu kennzeichnen (wie in „Be’amter“).Die beiden Wortteile werden nun wie zwei getrennte Wörter ausgesprochen:
tam-is
gesprochen:
[tám íß]
aa
Doppelvokale werden grundsätzlich auch doppelt ausgesprochen, der zweite Vokal wird betont:
maayo
gesprochen:
[ma ájo]
ñ
aus dem Spanischen:
niño
gesprochen:
[nínjo]
nga
wird in einer Silbe ausgesprochen wie in „Inga“ (also spricht man das „g“ deutlich mit). Kann auch am Wortanfang stehen. Eine Ausnahme ist das Wort
nga,
das eher wie
nja
ausgesprochen wird.
r
wird gerollt wie im Bayrischen gesprochen:
[rrr]
s
ist immer stimmlos wie „ß“, auch am Wortanfang
w
wie im Englischen mit runden Mund (wie in „water“)
aw
wie das deutsche [au]:
isaw,
gesprochen:
[ißaú]
y
wie im Deutschen als [i]:
banyo
gesprochen:
[bánio]
nach einem Selbstlaut als Zwielaut [ai]:
Hiligaynon
[hilligainón]
nach s als Zischlaut:
sya
[schah]
Betonung
Die Betonung im Hiligaynon folgt leider keiner klaren Regel. Spanisch- oder englischstämmige Wörter haben ihren Wortakzent meist beibehalten. Alle Silben sind im Hiligaynon ungefähr gleich lang. Stark unterschiedliche Vokallängen, wie etwa im Deutschen zwischen „siezen“ und „sitzen“, gibt es nicht. Einzelne Vokale werden jedoch etwas stärker betont als andere. Da es hier keine Faustregel gibt, haben wir alle Wörter mit einem Wortakzent gekennzeichnet, was in der eigentlichen Schreibung aber nicht üblich ist!
Groß- und Kleinschreibung
Die Groß- und Kleinschreibung folgt der englischen Regelung. Eigennamen (Menschen, bestimmte Orte, Länder, Städte, Planeten usw.) werden groß geschrieben. Desgleichen Titel (Doktor), Anrede- und Abschiedsformeln in Briefen und überhaupt alle Satzanfänge. Alles andere jedoch wird klein geschrieben, also auch – im Gegensatz zum Deutschen – alle Hauptwörter.
Sie sitzen schon im Flugzeug und wollen noch schnell ein Überlebens-Hiligaynon lernen? Hier haben wir die wichtigsten Vokabeln für Sie zusammengestellt.
oo
ja
índi
nein
palíhog
Bitte
salámat
Danke
pasénsya
[pasenscha]
Entschuldigung
Sa diín ang … ?
Wo ist …
Doktor
Arzt
bus terminal
[bass t
ö
rminnel]
Busbahnhof
jeepney terminal
Jeepneybahnhof
[dschiebnee t
ö
rminnel]
van terminal
[wenn t
ö
rminnel]
Kleinbusbahnhof
barangáy
Dorf
botíka
Drogerie, Apotheke
airport
[ehrport]
Flughafen
sinehán
Kino
simbáhan
Kirche
óspital
Krankenhaus
sári sári store
Lebensmittelgeschäft
merkádo
Markt
pulísya
[pulischa]
Polizei
post office
[post offiss]
Post
restaurant
[restorant]
Restaurant
munisipalidád
Rathaus
beach
[bietsch]
Strand
street
[strieht]
Straße
táxi
Taxi
telépono
Telefon
C.R.
[ßie -ar]
WC
May ára … ?
Haben Sie …? / Gibt es … ?
makáon
etwas zu essen
maínom
etwas zu trinken
isa ka kwárto
ein Zimmer
Oó, may ára.
Ja, gibt es!
Indi, walá.
Nein, gibt es nicht.
Gapangíta ako …
Ich suche…
Gústo ko …
Ich möchte…
Tag pilá iná?
Wieviel kostet das?
Anó iná?
Was ist das?
Das Hiligaynon unterscheidet zwischen 3 Fällen, welche Absolutiv, Ergativ und Obliquus genannt werden. Die Hauptwörter des Hiligaynon werden zwar selbst nicht gebeugt, aber die Fälle werden mit einem Modifizierwort vor dem Hauptwort markiert.
Absolutiv
ang
(Einzahl)
Ergativ
sang
(Einzahl)
Obliquus
sa
(Einzahl)
Was die Fälle jedoch im Einzelnen bezeichnen, das ist so komplex, dass wir es hier etwas vereinfachen müssen. Das Modifizier-Wort ang des Absolutivs ist beispielsweise wie ein Scheinwerfer.
Verb
Naghátag
gab
Absolutiv (Subjekt)
ang táwo
(-) Mann
Ergativ (Objekt)
sang kwárta
(-) Geld
Obliquus (indirektes Objekt)
sa báta.
(zum) Kind