Histamin-Intoleranz heilen - Becky Campbell - E-Book

Histamin-Intoleranz heilen E-Book

Becky Campbell

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Beschreibung

Einer unerkannten Krankheit auf der Spur: Der Ratgeber zur Selbsthilfe bei Histaminintoleranz!

Millionen von Menschen weltweit leiden an Histaminintoleranz — ohne es zu wissen. Die Symptome sind vielfältig und können bei jedem anders sein. In Ihrem Buch erläutert Becky Campbell wie der Botenstoff Histamin funktioniert und wo die häufigsten Ursachen für dessen Unverträglichkeit zu suchen sind. Die Ärztin für Naturheilverfahren und Ernährung war selbst Betroffene und hat einen umfassenden Heilungsplan entwickelt, den sie in einen leicht verständlichen und kompakten Leitfaden zur Selbsthilfe gepackt hat! Machen Sie sich auf den Weg und kommen den Ursachen von Migräne, Ekzemen, Schwindel, Allergien und vielen anderen Krankheiten endlich auf die Spur!

Mit einer Fülle an leckeren Rezepten zu einer histaminarmen Ernährung:

Dieser Ratgeber hilft Ihnen dabei, geeignete Lebensmittel, Nahrungsergänzungsmittel und die richtige Lebensweise bei Histaminose zu finden. Eine Fülle an leckeren Rezepten erleichtert Ihnen den Weg zu einer histaminarmen Ernährung und erklärt, wie Sie bisher Unverträgliches allmählich wieder in Ihren Speiseplan integrieren können. Erfahren Sie außerdem alles über Darmreinigung und Leberpflege und welche Rolle Umweltgifte in Ihrem Körper spielen.

Dr. Becky Campbell wurde durch ihre eigene Histaminintoleranz zur Expertin auf diesem Gebiet. Sie ist außerdem Spezialistin für Autoimmun- und Schilddrüsenerkrankungen.

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DR. BECKY CAMPBELL

HISTAMININTOLERANZ HEILEN

Der wirksame 4-Phasen-Plan bei Migräne, Ekzemen, Schwindel, Allergien und vielem mehr

Impressum

Dr. Becky Campbell

HISTAMININTOLERANZ HEILEN

Der wirksame 4-Phasen-Plan bei Migräne, Ekzemen, Schwindel, Allergien und vielem mehr

1. deutsche Auflage 2022

ISBN 978-3-96257-266-2

© Narayana Verlag 2022

Titel der Originalausgabe:

The 4-Phase Histamine Reset Plan

Getting to the Root of Migraines, Eczema, Vertigo, Allergies and More

Text Copyright © 2019 Becky Campbell

Photographs Copyright © 2019 by Libby Volgyes (if applicable)

Published by arrangement with Page Street Publishing Co. All rights reserved.

Dieses Werk wurde im Auftrag von Page Street Publishing Co. durch die Literarische Agentur Thomas Schlück GmbH, 30161 Hannover, vermittelt.

Übersetzung aus dem Englischen: Elisabeth Möller-Giesen

Food styling: © Stacey Stolman

Coversatz und Layout: Narayana Verlag

Fotografien: © Libby Volgyes

Herausgeber:

Unimedica im Narayana Verlag GmbH, Blumenplatz 2, D-79400 Kandern

Tel.: +49 7626 974 970–0

E-Mail: [email protected]

www.unimedica.de

Alle Rechte vorbehalten. Ohne schriftliche Genehmigung des Verlags darf kein Teil dieses Buches in irgendeiner Form – mechanisch, elektronisch, fotografisch – reproduziert, vervielfältigt, übersetzt oder gespeichert werden, mit Ausnahme kurzer Passagen für Buchbesprechungen. Sofern eingetragene Warenzeichen, Handelsnamen und Gebrauchsnamen verwendet werden, gelten die entsprechenden Schutzbestimmungen (auch wenn diese nicht als solche gekennzeichnet sind). Die Empfehlungen in diesem Buch wurden von Autor und Verlag nach bestem Wissen erarbeitet und überprüft. Dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Weder der Autor noch der Verlag können für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den im Buch gegebenen Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen. Der Verlag schließt im Rahmen des rechtlich Zulässigen jede Haftung für die Inhalte externer Links aus. Für Inhalte, Richtigkeit, Genauigkeit, Vollständigkeit, Qualität und/oder Verwendbarkeit der dargestellten Informationen auf den verlinkten Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich. Erkenntnisse in der Medizin unterliegen einem laufenden Wandel durch Forschung und klinische Erfahrungen. Autor und Übersetzer dieses Werkes haben große Sorgfalt darauf verwendet, dass die in diesem Werk gemachten therapeutischen Angaben (insbesondere hinsichtlich Indikation, Dosierung und unerwünschten Wirkungen) dem derzeitigen Wissensstand entsprechen. Das entbindet den Nutzer dieses Werkes jedoch nicht von der Verpflichtung, anhand einschlägiger Fachliteratur und weiterer schriftlicher Informationsquellen zu überprüfen, ob die dort gemachten Angaben von denen in diesem Werk abweichen und seine Verordnung in eigener Verantwortung zu treffen. Für die Vollständigkeit und Auswahl der aufgeführten Medikamente übernimmt der Verlag keine Gewähr. Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden in der Regel besonders kenntlich gemacht (*). Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann jedoch nicht automatisch geschlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen handelt.

WIDMUNG

Dieses Buch ist dem Andenken an Yasmina Ykelenstam von Healing Histamine gewidmet, die uns auf Erden zu früh verlassen hat. Sie war eine sehr kluge und mutige Frau, die so viel getan hat, um anderen zu helfen, die unter Histaminintoleranz und dem Mastzell-Aktivierungs-Syndrom gelitten haben.

Inhalt

Vorwort

Einleitung

Eins

EINFÆHRUNG ZU HISTAMIN UND HISTAMININTOLERANZ

Was ist Histamin?

Wenn Histamin zum Problem wird

Histaminintoleranz und ihre Symptome

Warum Sie möglicherweise noch nicht auf Histaminintoleranz getestet wurden

Risikofaktoren für Histaminintoleranz

Zwei

DIE ACHT HÄUFIGSTEN URSACHEN FÜR HISTAMININTOLERANZ

URSACHE 1: Mastzell-Aktivierungs-Syndrom

URSACHE 2: Glutenunverträglichkeit

URSACHE 3: Leaky Gut

URSACHE 4: Darminfektionen

URSACHE 5: Entzündliche Magen-Darm-Erkrankungen

URSACHE 6: Nährstoffmangel

URSACHE 7: Genetische Mutationen

URSACHE 8: Bestimmte Medikamente

Nächste Schritte

Drei

DER 4-PHASEN HISTAMIN RESET PLAN

PHASE 1: Eliminieren

PHASE 2: Unterstützen Sie Ihre Leber

PHASE 3: Gehen Sie weiter in die Tiefe

PHASE 4: Wiederaufnahme in die Ernährung

Vier

DR. BECKYS 4-PHASEN HISTAMINARME DIÄT

Die Ja-/Nein-/Vielleicht-Liste

Andere zu vermeidende Lebensmittel

Histamin regulierende Lebensmittel

Tipps zur histaminarmen Ernährung

Was Sie in jeder Phase essen sollten

Fünf

DR. BECKYS HISTAMINARME REZEPTE

Kochen mit einem Multikocher

Tipps zur Nahrungszubereitung

Antihistaminischer Speiseplan

Anhang: Zusätzliche Mittel

Literaturhinweise und Internetquellen

Danksagungen

Über die Autorin

Mit mir Zusammenarbeiten

Stichwortverzeichnis

Rezepte

GRUNDVORRÄTE

Histaminarme Mayonnaise

Histaminarme Hühnerbrühe

Grünkohl-Pesto

Wraps aus blanchierten Blattkohl-Blättern

Tigernuss-Butter

Chia-Pudding

Blaubeergelee

HISTAMINARME MAYONNAISE

SEITE 64

GRÜNKOHL-PESTO

SEITE 68

TIGERNUSS-BUTTER

SEITE 72

BLAUBEERGELEE

SEITE 76

FRÜHSTÜCK

Apfel-Karotten-Muffins

Apfelbrot

Chia-Pudding à la „Peanut Butter and Jelly Sandwich“

Eier mit Pfiff auf grünem Blattgemüse

Grünkohl-Süßkartoffel-Muffins

Spargel-Kartoffel-Frittata

APFELBROT

SEITE 80

CHIA-PUDDING À LA „PEANUT BUTTER AND JELLY SANDWICH“

SEITE 83

EIER MIT PFIFF AUF GRÜNEM BLATTGEMÜSE

SEITE 84

GRÜNKOHL-SÜSSKARTOFFEL- MUFFINS

SEITE 87

MITTAGESSEN

Salat mit Äpfeln, Nüssen, Rucola und Hähnchen

Süßkartoffelsuppe mit Geflügelwurst und Palmkohl

Artischockensuppe

Lamm-Burger mit Rosmarin und Knoblauch

Hähnchen-Mango-Salat

Hühner-„Nudel“-Suppe mit Salbei

Wrap mit Grünkohl-Geflügel-Patty

Salat-Wraps mit süß-pikant gewürztem Hähnchen

Blattkohl-Wraps mit Hähnchen und Pesto

Truthahn-Burger mit Thymian und Oregano

SÜSSKARTOFFELSUPPE MIT GEFLÜGELWURST UND PALMKOHL

SEITE 92

ARTISCHOCKENSUPPE

SEITE 95

LAMM-BURGER MIT ROSMARIN UND KNOBLAUCH

SEITE 96

HÄHNCHEN-MANGO-SALAT

SEITE 99

HÜHNER-„NUDEL“-SUPPE MIT SALBEI

SEITE 100

WRAP MIT GRÜNKOHL-GEFLÜGEL-PATTY

SEITE 103

BLATTKOHL-WRAPS MIT HÄHNCHEN UND PESTO

SEITE 107

TRUTHAHN-BURGER MIT THYMIAN UND OREGANO

SEITE 108

ABENDESSEN

Schweinemedaillons mit Rosenkohl und Karotten

Honig-Knoblauch-Hähnchen

Antihistaminische Hähnchenpfanne

Brathähnchen aus dem Instant Pot mit Blumenkohlpüree und Soße

Blumenkohlpüree

Sesam-Ingwer-Hähnchen-Tacos in Jicama-Schalen

Jicama Taco-Schalen

Schweinekotelett mit Fenchel, Zwiebel und Birne

Huhn mit Grünkohl-Pesto und Mozzarella

Pfannengericht mit Huhn, Süßkartoffel, Apfel und Brokkoli

Kohl-Hackfleisch-Pfanne

Pochiertes Hähnchen und Grüne Bohnen in Ingwer-Brühe

Lamm-Kotelettes mit Basilikum und Erbsenpüree

SCHWEINEMEDAILLONS MIT ROSENKOHL UND KAROTTEN

SEITE 111

HONIG-KNOBLAUCH-HÄHNCHEN

SEITE 112

BRATHÄHNCHEN AUS DEM INSTANT POT MIT BLUMENKOHLPÜREE UND SOSSE

SEITE 116

SESAM-INGWER-HÄHNCHEN-TACOS IN JICAMA-SCHALEN

SEITE 119

SCHWEINEKOTELETT MIT FENCHEL, ZWIEBEL UND BIRNE

SEITE 122

PFANNENGERICHT MIT HUHN, SÜSSKARTOFFEL, APFEL UND BROKKOLI

SEITE 126

KOHL-HACKFLEISCH-PFANNE

SEITE 129

POCHIERTES HÄHNCHEN UND GRÜNE BOHNEN IN INGWER-BRÜHE

SEITE 130

BEILAGEN

Rosmarinbrot

Gerösteter Fenchel

Püree aus japanischen Süßkartoffeln

Süßkartoffel-Latkes

Knusper-Karotten mit Knoblauch

Zucchini- und Karotten-„Spaghetti“

Rosenkohl in Knoblauch-Salbei-Butter

Mandel-Hummus

ROSMARINBROT

SEITE 134

GERÖSTETER FENCHEL

SEITE 137

PÜREE AUS JAPANISCHEN SÜSSKARTOFFELN

SEITE 138

SÜSSKARTOFFEL-LATKES

SEITE 141

KNUSPER-KAROTTEN MIT KNOBLAUCH

SEITE 142

ZUCCHINI- UND KAROTTEN-„SPAGHETTI“

SEITE 145

ROSENKOHL IN KNOBLAUCH-SALBEI-BUTTER

SEITE 146

MANDEL-HUMMUS

SEITE 149

GETRÄNKE UND DESSERTS

Cremiger Mango-Smoothie

Overnight Kirsch-Chia-Smoothie

Apfel-Karotten-Ingwer-Saft

Gemüse-Birnen-Saft

Rosmarin-Shortbread

Apfelkuchen mit Knusperkruste

Birnen in Vanillesirup

Antihistaminische Ingwer-Cookies

CREMIGER MANGO-SMOOTHIE

SEITE 150

OVERNIGHT KIRSCH-CHIA-SMOOTHIE

SEITE 153

APFEL-KAROTTEN-INGWER-SAFT

SEITE 154

GEMÜSE-BIRNEN-SAFT

SEITE 157

DRESSINGS

Estragon-Vinaigrette

Apfel-Vinaigrette

Ingwer-Dressing

ROSMARIN-SHORTBREAD

SEITE 158

APFELKUCHEN MIT KNUSPERKRUSTE

SEITE 159

BIRNEN IN VANILLESIRUP

SEITE 162

ANTIHISTAMINISCHE INGWER-COOKIES

SEITE 165

VORWORT

Am Anfang ist es einfach nur ärgerlich. Sie versuchen, es zu ignorieren. „Es sind nur Kopfschmerzen.“ Schon wieder. Es lohnt nicht, sich die Zeit zu nehmen und sich damit zu beschäftigen, woher sie kommen. Definitiv muss man deswegen nicht zum Arzt.

Dann fangen Sie an, zusätzlich zu Ihren Kopfschmerzen ein weiteres Symptom wahrzunehmen: „Ich kann nicht einschlafen.“ Das ist keine einmalige Sache. Es passiert immer öfter, aber so willkürlich, dass Sie die Ursache gar nicht erkennen können.

Ein paar Monate später stellen Sie fest: „Mein Ekzem flackert auf“, zusammen mit... „Diese Mückenstiche jucken wie verrückt.“

Ein Jahr vergeht und Sie ertappen sich dabei, wie Sie sich gegenüber einem Freund beklagen: „Warum kann ich nicht ein einziges Glas Wein genießen? Ich fühle mich furchtbar danach!“ Erstaunlicherweise sagt Ihr Freund, dass er mit genau den gleichen Dingen zu kämpfen hat! Er fühlt sich genauso hilflos wie Sie.

Schließlich sind Sie mit Ihrem Latein am Ende und gehen zum Arzt.

Und wie geht es für Sie weiter? Sie versuchen es bei einem anderen Arzt. Und noch einem. Von Steroiden zu Antibiotika. Zu Steroiden UND Antibiotika. Keine Linderung. Tatsächlich geht es Ihnen noch schlechter.

Sie hören etwas von ganzheitlicher Medizin und versuchen es bei einem naturheilkundlichen Arzt – kein Glück. Sie versuchen es bei einem Arzt für funktionelle Medizin – auch kein Glück. Sie versuchen es mit Akupunktur – kein Erfolg. Sie versuchen alles, von Probiotika über Fischöl und Vitamin D bis hin zu einem Multivitaminpräparat. Ihre Regale sehen aus, als könnten Sie eine Apotheke führen. Es geht Ihnen ein bisschen besser, aber Sie kämpfen immer noch.

Frustriert von all den Ärzten, wenden Sie sich an Foren in den sozialen Medien. Vielleicht haben Sie auf diese Weise von diesem Buch erfahren. Lassen Sie mich Ihnen gleich versichern, dass Sie in guten Händen sind! Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, es zu kaufen, kaufen Sie es. Mir ging es genauso wie Ihnen jetzt: Ich hatte eine Fülle von merkwürdigen, scheinbar disparaten Symptomen, die wahllos auftraten, zwar keinen Arztbesuch erforderten, aber die Qualität meines Lebens beeinträchtigten. Willkommen bei einem der am schnellsten wachsenden, nicht diagnostizierten Probleme unserer Zeit: Histaminintoleranz.

Wussten Sie, dass es im Durchschnitt etwa zehn Jahre dauert, bis bei jemandem eine Histaminintoleranz diagnostiziert wird?! Bei mir hat es etwa 35 Jahre gedauert. Meine Histaminintoleranz-Symptome waren unter anderem:

• Nasenbluten

• Gereiztheit

• Einschlafschwierigkeiten

• Kopfschmerzen

• Ekzem

• Schweißfüße (eklig)

• Starkes Schwitzen beim Sport

• Hoher Ruhepuls (etwa 70, selbst als ich fit war; jetzt ist er 48)

• Extrem juckende Mückenstiche

• Rote Flecken an den Händen bei Kontakt mit Hausstaubmilben

• Ständiges Hitzegefühl

Diese Symptome sind alle verschwunden – das ist die gute Nachricht! Die schlechte Nachricht? Sie können ziemlich schnell zurückkommen, und manchmal tun sie das auch. Aber ich weiß jetzt, dass ich genetisch anfällig für eine Histaminintoleranz bin, und ich verstehe, warum mein Histaminspiegel ansteigt und was ich dagegen tun kann, sodass ich mich wieder auf den richtigen Weg machen kann.

Es ist nicht möglich, etwas zu reparieren, von dem man nicht weiß, dass es geschädigt ist. Aber mit Dr. Campbells Buch in den Händen werden Sie alles erfahren, was mit einer Histaminintoleranz zusammenhängt. Es wird eine Menge Arbeit sein, eine schnelle Lösung gibt es hier nicht. Es liegt an Ihnen, das umzusetzen, was Sie auf diesen Seiten lesen werden. Vertrauen Sie dem Prozess und bleiben Sie dabei. Sie werden auf jeden Fall ein Leben ohne Histaminintoleranz erleben! Dr. Campbell wird einige ihrer Tricks mit Ihnen teilen und sie wird ein paar von meinen weitergeben. Gemeinsam stärken wir Ihnen den Rücken!

—DR. BEN LYNCH

Gründer und Präsident von Seeking Health, www.seekinghealth.com

EINLEITUNG

DIE GESCHICHTE MEINER HISTAMININTOLERANZ

Da wir diese Reise gemeinsam beginnen, möchte ich Sie wissen lassen, dass mich dieses Thema genauso persönlich betrifft, wie es für Sie der Fall sein mag.

Diejenigen von Ihnen, die bereits durch mein erstes Buch „The 30-Day Thyroid Reset Plan“ ein wenig über meine Geschichte wissen, werden sich daran erinnern, dass ich viele Jahre lang unter Schilddrüsenproblemen gelitten habe, verursacht durch Darmprobleme, Schwermetalle und Viren. Aber die meisten wissen nicht, dass eines meiner wichtigsten Probleme – zusätzlich zu meinen Schilddrüsensymptomen und meinem allgemein schlechten Gesundheitszustand – das Mastzell-Aktivierungs-Syndrom (MCAS) und damit verbunden eine Histaminintoleranz war. Wie Sie in diesem Buch erfahren werden, sind Mastzellen (weiße Blutkörperchen) für die Freisetzung von Histamin verantwortlich. Das ist nichts Schlimmes, es sei denn, Ihr Körper ist nicht in der Lage, das Histamin richtig abzubauen, oder die Mastzellen produzieren mehr Histamin, als Ihr Körper verarbeiten kann, was bei MCAS der Fall ist.

Als Kind hatte ich eine schreckliche Hitzeintoleranz. In der Sonne wurde ich oft ohnmächtig und ich bekam aus heiterem Himmel einen Hautausschlag. Wenn ich bestimmte Lebensmittel aß, die einen hohen Histamingehalt haben, wie zum Beispiel gereiftes („age“) Fleisch, Essiggurken, gereifter Käse, Zitrusfrüchte und andere Lebensmittel, die wir in diesem Buch behandeln werden, kribbelte meine Kopfhaut und eine schwere Müdigkeit überkam mich. Später erlebte ich auch sich allmählich verschlimmernde Symptome wie Migräne, Schwindel, Herzklopfen, Angst- und Panikattacken, Sodbrennen, eine Hauterkrankung namens seborrhoische Dermatitis sowie niedrigen Blutdruck. Diese Symptome verschwanden nie.

In meinen frühen Zwanzigern, als bei mir die Schilddrüsen- und Darmprobleme am schlimmsten waren, reagierte mein Körper tatsächlich fast auf jedes Lebensmittel negativ, das ich zu mir nahm. Dennoch erfolgte die Diagnose einer Histaminintoleranz erst fast ein Jahrzehnt später.

Glücklicherweise verbesserte sich meine Situation erheblich, als bei mir eine Schilddrüsenunterfunktion, ein überhöhter Cortisolspiegel und Darmprobleme wie Leaky Gut, Candida und Parasiten diagnostiziert wurden. Dank der funktionellen Medizin war ich in der Lage, meinen Darm zu heilen, meine Schilddrüsen- und Nebennierenhormone ins Gleichgewicht zu bringen sowie eine viel größere Vielfalt an Lebensmitteln zu essen. Dennoch hatte ich immer noch seltsame Symptome wie Migräne, die sich jahrelang niemand erklären konnte.

Erst als ich 32 Jahre alt war und bei einem Arzt für funktionelle Medizin etwas über Histaminintoleranz erfuhr, fing ich endlich an, das Puzzle zusammenzusetzen. Es führte zu einer lebensverändernden Diagnose: Ich erkannte, dass meine Symptome und Nahrungsmittelempfindlichkeiten durch eine Histaminintoleranz ausgelöst wurden, die durch einige genetische Mutationen wie Methylen-Tetrahydrofolat-Reduktase (MTHFR), Probleme mit der Methylierung und andere zugrunde liegende Ursachen, die wir in diesem Buch besprechen werden, hervorgerufen wurde. Von da an begann ich, den in diesem Buch beschriebenen Plan zu befolgen und weiter an meiner Gesundheit zu arbeiten; mittlerweile kann ich die meisten Lebensmittel ohne jegliche Probleme essen. Ein Großteil der Symptome, unter denen ich litt, ist verschwunden und ich führe im Alltag ein ziemlich normales Leben.

Mit der Lektüre dieses Buchs werden Sie herausfinden, welche Lebensmittel Ihrem Körper Probleme bereiten, sodass auch Sie die Liste der zu meidenden Lebensmittel auf eine Handvoll reduzieren können und Linderung von den rätselhaften und lähmenden Symptomen der Histaminintoleranz erleben. Sie werden auch erfahren, was die Ursache für Ihre Probleme mit Histamin sein könnte und wie Sie Ihren Körper mit meinem 4-Phasen-Plan unterstützen können.

Ich habe viele Patienten mit einer Histaminintoleranz, die sich auf verschiedene Arten äußert. Damit Sie sehen, wie unterschiedlich sich Histaminintoleranz bei verschiedenen Personen auswirken kann, werde ich Ihnen hier kurz von drei meiner Patienten berichten.

PATIENTENGESCHICHTEN

JAMES, 34 JAHRE

Als ich James zum ersten Mal traf, litt er unter dreiundzwanzig Migräneanfällen pro Monat. James war bei mehreren Migränespezialisten in Behandlung gewesen. Sie hatten ihm Migränemedikamente verschrieben wie Topiramat und Sumatriptan. Leider halfen sie ihm nicht. In der Tat ging es James immer noch schlecht, sodass er ein- oder zweimal täglich etwa vier Ibuprofen-Tabletten einnahm, um irgendwie mit den Schmerzen fertig zu werden. James klagte auch darüber, dass er sich nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel sehr müde fühlte, aber er konnte nicht genau sagen, welche ihn beeinträchtigten.

Ich vermutete sofort eine Histaminintoleranz, also setzte ich ihn für 30 Tage auf eine strikte histaminarme Diät. Außerdem unterstützten wir seine Leber mit dem Nahrungsergänzungsmittel Optimal Reset Liver Love. Zusätzlich empfahl ich ihm die Einnahme eines histaminunterstützenden Nahrungsergänzungsmittels namens Histo Relief, während ich einige Tests durchführte, um die zugrunde liegenden Auslöser seiner Histaminintoleranz herauszufinden (wir werden in späteren Kapiteln über diese Produkte sprechen).

James reagierte positiv auf die Veränderungen. Seine Kopfschmerzen gingen innerhalb der ersten zwei Wochen um 75 Prozent zurück und die Müdigkeit, unter der er gelitten hatte, war dank der Ernährungsumstellung komplett verschwunden.

Als die Testergebnisse aus dem Labor zurückkamen, entdeckten wir auch, dass er unter einer bakteriellen Falschbesiedlung des Dünndarms (SIBO) litt. Wir arbeiteten 60 Tage lang mit antimikrobiellen Nahrungsergänzungsmitteln daran. Danach konnte er damit beginnen, wieder mehr histaminreiche und histaminfreisetzende Lebensmittel in seine Ernährung aufzunehmen, ohne dass es zu negativen Auswirkungen kam.

James muss sich immer noch von einigen histaminreichen Lebensmitteln fernhalten, wie zum Beispiel von gereiftem („aged“) Fleisch und fermentierten Lebensmitteln, aber ihm gefällt es, sich hauptsächlich nach Paleo-Art zu ernähren und fühlt sich damit viel besser. Er muss keine Medikamente einnehmen und hat nur wenige bis gar keine Migräneanfälle mehr pro Monat.

JANET, 48 JAHRE

Janet kam zu mir und klagte über Müdigkeit und Schwindel sowie über Ekzeme am ganzen Körper, besonders an den Fußsohlen. Durch das Ekzem konnte sie schlecht laufen und war nicht in der Lage, viele der Dinge zu tun, die für die meisten von uns im Alltag selbstverständlich sind. Sie wurde mehrfach mit Steroiden behandelt, um das Ekzem in den Griff zu bekommen, erfuhr aber nur wenig bis gar keine Linderung.

Janet wusste auch nicht, dass jedes Mal, wenn sie die Steroide einnahm, ihr Cortisolspiegel (Stresshormon) weiter anstieg. Das war der Moment, an dem ihre Müdigkeit wirklich zu einem Problem wurde. Sie bemerkte auch, dass sie am Bauch an Gewicht zunahm, ohne dass dies durch eine Ernährungsumstellung ausgelöst wurde.

Da ich selbst mit einem Hautproblem (seborrhoische Dermatitis) zu kämpfen hatte, das mit einer Histaminintoleranz zusammenhing, und ich viele andere Patienten mit der gleichen Reaktion gesehen hatte, wusste ich, dass die Histaminintoleranz höchstwahrscheinlich die Ursache ihrer Symptome war. Ich begann bei Janet mit einer strengen Version der histaminarmen Diät (nur Lebensmittel auf der Ja-Liste, Seite 53), denn wir mussten ihr System schnell beruhigen. Als nächstes kümmerte ich mich um ihre Leber. Das mache ich bei allen Patienten, weil die Leber eine essentielle Aufgabe hat, aber bei Janet war das noch wichtiger. Wenn die Leber nicht in der Lage ist, effektiv Giftstoffe aus dem Körper auszuscheiden, übernimmt dies die Haut. Das ist häufig bei Menschen mit Hautproblemen wie Ekzemen, Schuppenflechte und anderem der Fall.

Ich wusste, dass bei Janets Behandlungsplan neben dem strikten Verzicht auf histaminreiche Nahrungsmittel eine langfristige Unterstützung der Leber unerlässlich sein würde. Als ich ihre Testergebnisse erhielt, erfuhr ich, dass sie unter dem Leaky-Gut-Syndrom, Parasiten und SIBO litt. Ich muss sagen, dass mich diese Ergebnisse überhaupt nicht überraschten. Janet hatte auch einen sehr hohen Cortisolspiegel, von dem ich annahm, dass er die Ursache für ihre Müdigkeit und Gewichtszunahme war.

Wir arbeiteten mit einer 90-tägigen antimikrobiellen Nahrungsergänzung an Janets Darm, gefolgt von einer monatelangen Darmsanierung (Ultimate Gut Support). Janet war schließlich in der Lage, Lebensmittel von der Vielleicht-Liste (Seite 53) und sogar einige von der Nein-Liste (Seite 53) ihrer Ernährung hinzuzufügen. Zusätzlich zu diesen Veränderungen musste sie daran arbeiten, ihr Stressniveau zu reduzieren. Ich führte sie durch einige der Techniken, die ich Ihnen in diesem Buch detailliert erläutern werde. Meiner Meinung nach ist die Bewältigung von Stress und das Trainieren der inneren Einstellung eine der wichtigsten Techniken zur Heilung Ihres Körpers.

JENNIFER, 39 JAHRE

Als Jennifer zu mir kam, litt sie unter Herzklopfen, Schwindel und Nesselsucht, die wie aus heiterem Himmel auftauchte. Außerdem hatte sie das Gefühl, dass ihr Hals anschwoll, wenn sie bestimmte Lebensmittel aß, die sie aber nicht immer genau zuordnen konnte. Sie berichtete außerdem, dass ihre Haut sich manchmal so anfühlte, als ob etwas darüber krabbeln würde, was ein wenig beängstigend ist, wie ich selbst am eigenen Leib erlebt habe.

Ich hatte nicht nur den Verdacht, dass bei Jennifer eine Histaminintoleranz vorlag, sondern auch, dass ihre Histaminintoleranz durch MCAS ausgelöst wurde. Einer der Hauptgründe für meine Vermutung war, dass sie diese Symptome schon so lange hatte, wie sie sich erinnern konnte, was normalerweise ein deutliches Zeichen dafür ist, dass wir es mit MCAS zu tun haben (wir werden später im Buch noch viel genauer darauf eingehen). Bei einer Histaminintoleranz gibt es normalerweise eine Handvoll Auslöser, aber bei MCAS gibt es mehr als zweihundert, sodass es sehr viel schwieriger sein kann herauszufinden, was die Hauptursachen sind.

Jennifer litt auch an einer Intoleranz gegenüber extremen Wetterverhältnissen (Hitze oder Kälte), was ebenfalls ein wichtiger Hinweis darauf ist, dass MCAS vorliegt. Bei ihr musste ich von Anfang an etwas detailliertere Tests durchführen. Neben der Einführung einer histaminarmen Diät und dem Testen ihres Darms und Hormonspiegels wollte ich auch sehen, ob sie irgendwelche chronischen Viren oder Schwermetallvergiftungen hatte und ob es möglicherweise Schimmel in ihrem Haus oder ihrem Arbeitsumfeld gab.

Es stellte sich heraus, dass all diese Dinge gegen sie arbeiteten und sie deshalb so heftige Reaktionen zeigte. Es dauerte etwas länger als bei den anderen beiden Patienten, über die wir gesprochen haben, bis es Jennifer besser ging, aber sie wurde gesund und ist jetzt stabil. Aus diesem Grund gehe ich in diesem Buch so detailliert auf die Hauptaspekte ein, auf die man achten muss, wenn durch eine histaminarme Diät allein die meisten Symptome nicht beseitigt werden.

Eins

EINFÜHRUNG ZU HISTAMIN UND HISTAMININTOLERANZ

WAS IST HISTAMIN?

Histamin ist ein von Ihrem Körper produzierter Botenstoff mit einer Reihe verschiedener Funktionen; seine Hauptfunktion besteht jedoch darin, Ihrem Körper zu helfen, Allergene loszuwerden. Histamin bildet einen Teil des körpereigenen Abwehrsystems. Sie haben wahrscheinlich schon einmal gehört, dass Histamin im Zusammenhang mit Allergien und allergischen Reaktionen erwähnt wird. Vielleicht haben Sie auch irgendwann in Ihrem Leben ein Antihistaminikum eingenommen – Medikamente wie Benadryl, Zyrtec, Claritin oder Allegra (u. v. a. mit Wirkstoffen wie Diphenhydramin, Cetirizin, Loratadin und Fexofenadinhydrochlorid) sind gängige Mittel zur Linderung saisonaler allergischer Reaktionen.

Wenn Sie unter saisonalen Allergien leiden, kommen die Symptome von einer Entzündungsreaktion, die von der Histaminfreisetzung herrührt. Denn die bei der Histaminfreisetzung verursachte Entzündung dient dazu, den Körper vor möglichen Krankheitserregern zu warnen. Tatsächlich ermöglicht es Histamin unseren weißen Blutkörperchen, Krankheitserreger, Viren und Allergien zu finden und anzugreifen, indem es die Blutgefäße anschwellen lässt. Wenn Sie nicht histaminintolerant sind, ist dies ein natürlicher Teil der Immunreaktion des Körpers. Enzyme bauen später das Histamin ab, um zu verhindern, dass es sich ansammelt und Krankheiten verursacht.

Histamin ist durch die Magensäure an der Verdauung sowie am zentralen Nervensystem beteiligt, wo es als Neurotransmitter fungiert, der Signale zwischen dem Körper und dem Gehirn weiterleitet. Im Körper wird Histamin von verschiedenen Immunzellen, einschließlich Basophilen, Eosinophilen und Mastzellen produziert. Es kommt auch in der Nahrung in Form der Aminosäure Histidin vor, die vor allem in fermentierten Lebensmitteln enthalten ist.

WENN HISTAMIN ZUM PROBLEM WIRD

Histamin kann zu einem Problem werden, wenn es sich anreichert. Dies geschieht möglicherweise, wenn der Körper unter Stoffwechselstörungen leidet, wie zum Beispiel einem Defekt in enzymproduzierenden Genen, die es dem Körper erschweren, Histamin auf die richtige Weise abzubauen und zu verstoffwechseln. Falls dies passiert, kann Histamin viele verschiedene Bereiche beeinflussen, einschließlich Gehirn, Darm, Lunge und Herz-Kreislauf-System, und eine Reihe von unerwünschten Symptomen verursachen.

HISTAMIN-

REZEPTOREN IM KÖRPER

HISTAMIN

Das Immunsystem (H1 Rezeptor)

Histamin löst eine Vasodilatation (Erweiterung der Blutgefäße) aus.

Der Magen (H2 Rezeptor)

Histamin beeinflusst die Funktion der Salzsäure (beim Verdauungsprozess).

Das Gehirn (H3 Rezeptor)

Histamin fungiert als Neurotransmitter, indem es Informationen bezüglich Schlaf, Appetit und Verhalten an alle Bereiche des Gehirns weiterleitet (das ist ein positiver Aspekt).

Knochenmark & LEUK (H4 Rezeptor)

Diese Rezeptoren finden sich auch im Dick- und Dünndarm, in der Leber, Lunge, Milz, Thymusdrüse und Luftröhre sowie in den Hoden und Rachenmandeln.

Histamin kann mithilfe des Enzyms Diaminoxidase (DAO) oder des Enzyms Histamin-N-Menthyltransferase (HNMT) abgebaut werden.

DIE SCHLÜSSELROLLE DER ENZYME

Es gibt viele für die einzelnen Körperbereiche spezifische Enzyme, die am Abbau von Histamin beteiligt sind. Im Verdauungssystem geschieht dies zum Beispiel durch Diaminoxidase (DAO). DAO ist ein wichtiger Bestandteil des Histamin-Stoffwechsels und trägt zu einem ausgeglichenen Histaminspiegel im Körper bei.

In der Wirbelsäule, den Nieren, der Leber, der Lunge und einigen anderen Bereichen wird Histamin durch Histamin-N-Methyltransferase (HNMT) abgebaut. HNMT kann Histamin nur dann abbauen, wenn es sich in den Zellzwischenräumen befindet. Überschüssiges Histamin wird in allen Organen sehr effektiv abgebaut.

Wenn diese Enzyme nicht vorhanden sind oder wenn Sie an einem Stoffwechselproblem leiden, was den Abbau von Histamin erschwert, sammelt sich Histamin im Körper an, was zu einer Histaminintoleranz und einer Kaskade von Symptomen führt.

HISTAMININTOLERANZ UND IHRE SYMPTOME