Hormonpower - Marjolein Dubbers - E-Book
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Hormonpower E-Book

Marjolein Dubbers

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Beschreibung

Enschlüsselt: das Zusammenspiel weiblicher Hormone, Vitalität und Lebensstil

Wussten Sie, dass Östrogen über 400 Funktionen im weiblichen Körper steuert? Ist der Östrogenspiegel gestört, leiden von der Zellteilung über Haut und Gelenke bis hin zum Gedächtnis unzählige Bereiche im Körper. Gewichtsschwankungen, Schlafstörungen, Stoffwechselerkrankungen und vieles mehr sind die Folge. Marjolein Dubbers, in den Niederlanden die führende Expertin für Frauengesundheit, zeigt mit ihrem 7-Punkte-Programm, wie wir mit der richtigen Ernährung die weiblichen Hormone wieder ins Gleichgewicht bringen. Für mehr Gesundheit, Energie und Lebensfreude.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 351

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MARJOLEIN DUBBERS

HORMON

POWER

Mit der richtigen Ernährung die Hormone ins Gleichgewicht bringen und neue Lebensenergie gewinnen

Aus dem Niederländischen von

Christiane Burkhardt und

Birgit Erdmann

Die Originalausgabe erschien 2016 unter dem Titel Het Energieke Vrouwen Voedings Kompas bei Kosmos Uitgevers, Utrecht/Antwerpen.

Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.

Sollte diese Publikation Links auf Webseiten Dritter enthalten, so übernehmen wir für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen.

Deutsche Erstausgabe 12/2017

© by Marjolein Dubbers/ Kosmos Uitgevers, 2016, Utrecht, The Netherlands

© der deutschsprachigen Ausgabe 2017 by Wilhelm Heyne Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH,

Neumarkter Straße 28, 81673 München

Redaktion: Maren Wetcke

Umschlaggestaltung: Eisele Grafik Design, München; unter Verwendung eines Entwurfs von © Oranje Vormgevers und eines Fotos von Saskia Lelieveld Fotografie.

Satz und E-Book Produktion: Satzwerk Huber, Germering

ISBN: 978-3-641-22003-7V001

www.heyne.de

DIESES BUCH IST ALLEN FRAUEN GEWIDMET, DIE AKTIV VERANTWORTUNG FÜR IHRE KÖRPERLICHE UND GEISTIGE GESUNDHEIT ÜBERNEHMEN.

WAS WIR ESSEN, KANN DIE SICHERSTE UND BESTE MEDIZIN SEIN – ODER DAS LANGSAMSTE GIFT.

ANN WIGMORE

VORWORT ECHTE HORMONPOWER, SIE HABEN ES SELBST IN DER HAND

»So einfach geht das nicht – meine Beschwerden sind genetisch bedingt …«, »… außerdem ist es wissenschaftlich nicht bewiesen, dass Nahrung unsere Gene verändert und Stoffwechselvorgänge beeinflusst …«

Immer wieder bedarf es eines enormen Energieaufwandes, Patientinnen und Patienten, Ärztekollegen und leider auch dem eigenen Familien- und Freundeskreis die Zusammenhänge klarzumachen.

Doch es ist wirklich so einfach, wie Marjolein Dubbers in ihrem Buch Hormonpower schreibt: »… anders ernähren, für weniger Stress und mehr Bewegung sorgen …« Das ist definitiv einer der wichtigsten Schlüssel für ein Gleichgewicht des weiblichen Hormonorchesters und gute Gesundheit! Außerdem ist es das tägliche Brot in der Naturheilkundepraxis, die das Potenzial der Selbstheilung vermitteln möchte. Umso mehr erfreut dieser lebendige, wissenschaftlich fundierte und motivierende Praxisratgeber zur Hormongesundheit für Frauen. Die Autorin macht Mut und zeigt auf, wie Sie sich nachhaltig selbst helfen können – und geht mit glaubwürdigem Beispiel voran.

Erfrischend und aufgrund eigener Erfahrung geschrieben, werden schwierige und komplexe Sachverhalte einfach nachvollziehbar dargestellt. Marjolein Dubbers erklärt leicht verständlich den Zusammenhang von Botenstoffen im Körper und ihren Effekt auf unsere Gesundheit auf allen Ebenen. So wird klar, wie blockierende Kreisläufe entstehen, die – trotz aller Anstrengungen – das Abnehmen unmöglich machen oder unsere Stimmung in den Keller zwingen können. Es ist also meist nicht mangelnde Willenskraft, sondern ein fehlendes Verständnis der richtigen Zusammenhänge, das uns immer wieder scheitern lässt.

Viele praktische Tipps erleichtern den Einstieg und laden ein, sofort zu beginnen: Leistungsfähigkeit, psychische Gesundheit, Gewichtsmanagement, Anti-Aging, Gesundheitsprophylaxe, Schönheit und Ausstrahlungskraft – egal in welchem Alter – das haben wir selbst in der Hand!

Die Lektüre von Marjolein Dubbers’ Hormonpower fesselt durch gute Verständlichkeit, Alltagstauglichkeit und positive Lebenseinstellung. Als Leserin identifiziere ich mich, als Frau und berufstätige Mutter fühle ich mich angesprochen und emotional berührt. Als Ärztin bin ich angetan vom sorgfältig recherchierten Inhalt, der medizinisch korrekten Darstellung und dem Stil, mit dem dieses individuell zu handhabende Hormonthema dem Leser nähergebracht wird.

Schön, dass es diese gelungene und anschauliche Zusammenstellung über gesunde Ernährung, Stressmanagement und Bewegung nun auch auf Deutsch zu lesen gibt: echte Hormonpower!

DR. MED. KATHARINA LENHART

ÄRZTIN FÜR NATURHEILVERFAHREN, ORTHOMOLEKULARE MEDIZIN, BIO-IDENTISCHE HORMONTHERAPIE UND MEDIZINISCHE ERNÄHRUNGSBERATUNG

EINLEITUNG

An meinem 52. Geburtstag machte mir mein Körper ein wunderbares Geschenk: Ich bekam einen heftigen Burn-out. Damals empfand ich das natürlich nicht als Geschenk, sondern als Problem, ja als persönliches Versagen. Obwohl ich vollkommen erschöpft war, wollte ich so bald wie möglich mit meinem ohnehin extremen Arbeitspensum weitermachen – einschließlich Geschäftsreisen, endlosen Besprechungen und anstrengenden Umstrukturierungsmaßnahmen. Schließlich hatte ich nette Kollegen und glaubte, etwas Sinnvolles zu tun. Doch mein Körper sah das anders. Zum Glück!

»GUTE FRAU, WAS ERWARTEN SIE EIGENTLICH?«

Da ich grundsätzlich ganz gut in Form war, bildete ich mir ein, schnell wieder auf den Beinen zu sein, aber dem war nicht so. Ehrlich gesagt, wusste ich schon, dass sich meine körperliche Verfassung im Lauf des Vorjahres verschlechtert hatte. Schon ein Jahr zuvor hatte ich bei meinem Hausarzt gesessen und über Erschöpfung und nachlassende Muskelkraft beim Joggen geklagt. Eine Blutuntersuchung hatte allerdings keine Auffälligkeiten ergeben. Es kam der Sommer, und ich musste erstmals feststellen, dass ich nicht mehr in meine schöne weiße Hose hineinpasste. Obwohl ich mich genauso ernährt und genauso viel bewegt hatte wie sonst auch. Wirklich frustrierend!

Da ich das Gefühl hatte, dass meine Beschwerden zunahmen, ließ ich mich an einen Neurologen überweisen. Der konnte auch nichts finden, verkündete aber: »Sie sind über 50. Da ist es vollkommen normal, dass Ihre Muskelkraft nachlässt, dass Sie nicht mehr so viel schaffen wie früher und schneller erschöpft sind.« Bei mir kam Folgendes an: »Gute Frau, Sie sind über 50, was erwarten Sie eigentlich?«

Damals hatte ich nicht weiter darüber nachgedacht, aber jetzt, wo ich mit einem Burn-out zu Hause saß, fielen mir seine Worte wieder ein. War ich wirklich im Herbst meines Lebens angelangt? Lagen die besten Jahre bereits hinter mir? Glaubt man einigen Fachleuten, hat eine Frau über 50 ihren Zenit überschritten. Schon ab 40 geht es mit uns bergab: Gedächtnis, Muskelkraft, Hormone, Haarpracht, Konzentrationsfähigkeit, Stoffwechsel und nicht zu vergessen unsere Libido lassen nach. Kurz gesagt, unsere gesamte Vitalität und Gesundheit. Alles wird weniger, nur unser Rettungsreifen nicht, der wird größer.

ERNTEZEIT? JETZT SCHON?

In Büchern über die Wechseljahre heißt es oft, jetzt beginne eine Zeit der Ernte, der Reife und Weisheit. Ehrlich gesagt, konnte ich damals nicht sehr viel damit anfangen. Ich hatte überhaupt nicht das Gefühl, irgendetwas ernten zu können, und reif und weise fühlte ich mich eher selten. Ich wollte noch jede Menge Samenkörner einpflanzen und Pflänzchen großziehen, auch wenn ich nicht genau wusste, welche. Ich hatte noch so viel vor, nur dass ich wegen meiner vielen Arbeit noch nicht wirklich dazu gekommen war. Wenn meine Vitalität und Gesundheit von nun an stetig nachließen, hatte ich ein Riesenproblem! Dann würde mein Leben vorbei sein, bevor ich es aus meiner Sicht richtig gelebt hatte. Das konnte doch nicht wahr sein! Ich weiß noch genau, wie verzweifelt ich damals war. Mir dämmerte, dass ich tatsächlich über 50 war, aber nach wie vor nicht das Leben gelebt hatte, das mir vorschwebte. Offen gestanden, habe ich oft gedacht, dass mein eigentliches Leben noch vor mir läge, dass ich noch ganz am Anfang stünde.

Ich erkannte, dass ich mich stets an fremden Zielen orientiert und den Großteil meines Lebens, mehr als 25 Jahre lang, den Zielen meiner Arbeitgeber gewidmet hatte. Wie sahen eigentlich meine Ziele aus? Was wollte ich selbst? Auf einmal hatte ich es noch eiliger, mein Leben wieder auf die Reihe zu kriegen.

DER TROPFEN, DER DAS FASS ZUM ÜBERLAUFEN BRINGT

Im Internet recherchierte ich meine Symptome und suchte nach Methoden, sie wieder loszuwerden. Ich las, dass man einen Burn-out bekommen kann, wenn man sich jahrelang überfordert, und lernte, dass meine Nebennieren deshalb ziemlich erschöpft waren. Nebennieren sind die Organe, die Überstunden schieben, wenn sie glauben, dass Gefahr in Verzug ist. Endlose Besprechungen und anstrengende Umstrukturierungsmaßnahmen waren für meine Nebennieren Alarmsignale. Wer hätte das gedacht! Ich erfuhr auch, dass ich als Frau in den Wechseljahren besonders empfindliche Nebennieren habe, weil diese dann noch zusätzliche Aufgaben übernehmen müssen. Nämlich die der Eierstöcke, die für die Produktion der weiblichen Hormone Östrogen und Progesteron zuständig sind. Aber wenn der Stress zu groß wird, kommen sie kaum noch dazu. Wird zu wenig Östrogen und Progesteron gebildet, kann das einen ganzen Rattenschwanz an Problemen nach sich ziehen, darunter auch eine Schilddrüsenunterfunktion, die einen todmüde macht. Mit anderen Worten: Stress in den Wechseljahren ist der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Was tun? Ich lernte, dass die Hormone bei der Frau auf eine sehr komplexe Weise miteinander interagieren und so unsere gesamte Vitalität und Gesundheit beeinflussen. Wie konnte ich sie dabei unterstützen? Was brauchten meine Hormone?

ICH? UNTERVERSORGT?

Ich beschäftigte mich mit den Themen Hormone und Ernährung und kam zu dem erstaunlichen Schluss, dass ich unterversorgt war. Nicht, weil ich zu wenig aß, sondern einfach nicht nährstoffreich genug für eine Frau von um die 50 mit einem hektischen Alltag.

Mein Frühstück bestand oft nur aus einem Joghurt mit Knuspermüsli (gesund, oder?) und mein Mittagessen aus einer Suppe und Salat in der Kantine (gar nicht mal so übel, oder?). Ich naschte nicht und aß gegen vier häufig Obst. Aber mein Abendessen war alles andere als ideal. Ich lebte bereits seit Längerem allein, sodass zu Hause niemand auf mich wartete. Auf dem Heimweg holte ich mir deswegen an verschiedenen Imbissbuden mein »Abendessen«. Das konnte alles Mögliche sein – von einem Kaffee samt Käsecroissant bis hin zu einem Saft und einer Tüte M&M‘s. Zum Glück gab es oft Geschäftsessen oder Essen mit Freunden, und dann machte ich alles wieder gut, indem ich viel Gemüse bestellte. Das bildete ich mir zumindest ein. Von wegen!

Dann begann ich zu begreifen, welche Vitamine und Mineralstoffe in welchen Mengen der weibliche Körper braucht, um richtig zu funktionieren, und worin diese genau enthalten sind (und worin eindeutig nicht!). Daraus schloss ich, dass ich schwer unterversorgt war, vermutlich schon seit Jahren. Kein Wunder, dass mein Körper langsam streikte.

Ich kam zu dem Schluss, dass ich auf dem Gebiet der Ernährung einiges tun konnte. Ich kaufte mir einen Standmixer und machte mir grüne Smoothies. Ich entdeckte einen Biobauernhof in meiner Nachbarschaft und begann im Naturkostladen einzukaufen, wo ich neue Produkte wie Quinoa und Hanfsamen kennenlernte. Ich belegte ein Rohkost-Seminar, kaufte mir im Internet einen Entsafter und fuhr nach Amsterdam, um dort das einzige Geschäft in Holland aufzusuchen, in dem es damals Superfoods gab.

Je energiegeladener ich wurde, desto mehr Bücher zu diesem Thema fanden sich in meinen Regalen. Ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus: Ernährung schien so viel mehr zu sein als das Zeug, das man in sich reinstopft.

Das Erstaunlichste war jedoch meine Begegnung mit Ruth.

ICH KAM ZU DEM SCHLUSS, DASS ICH AUF DEM GEBIET DER ERNÄHRUNG EINIGES TUN KONNTE.

RUTHS GESCHICHTE

Ruth Heidrich entdeckte ich zunächst auf YouTube, wo sie in einem Video ihre Lebensgeschichte erzählt. Genau wie ich, joggte sie gern und bildete sich ein, gesund zu leben. Aber an ihrem 47. Geburtstag erfuhr sie, dass sie Brustkrebs hatte. Nach einer Operation stellte sie ihre Ernährung radikal um und träumte davon, an einem Triathlon teilzunehmen: 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und einen Marathon laufen. Zwei Jahre später machte Ruth beim Ironman auf Hawaii mit, einer der härtesten Triathlons der Welt … und lief stolz über die Ziellinie. Anschließend folgten noch viele weitere Triathlons und andere Wettkämpfe, bis sie über 50, über 60, ja sogar weit über 70 war! Ihr Motto lautet: Es gibt nur die Grenzen, die wir uns selbst setzen.

Auf einmal wurde mir klar, was alles geht: Dass ein weiblicher Körper von über 70 in der Lage ist, einen Triathlon zu absolvieren. Wow! Es ist also alles andere als unausweichlich, dass eine Frau ab 40 körperlich wie seelisch nur noch abbaut. Es kann auch wieder bergauf gehen! Wozu ab 50 eine Zeit der Ernte ausrufen? Es bleibt noch jede Menge Zeit, Samen zu pflanzen und Pflänzchen großzuziehen!

ERNÄHRUNG UND HORMONGLEICHGEWICHT

Nach einigen Monaten mit gesunder Ernährung, ausreichend Entspannung, Bewegung und inspirierenden Gesprächen wurde aus einer völlig erschöpften Frau plötzlich eine Frau mit einer Mission. Je mehr Energie ich hatte, desto mehr wünschte ich mir, auch anderen Frauen zu erzählen, dass das Leben so viel mehr für einen bereithält, wenn man sich gut ernährt. Dass man es nicht auf Sparflamme leben, sondern voll und ganz auskosten kann. Ich wollte ihnen mitteilen, dass gesunde Ernährung etwas ganz anderes ist, als man uns von klein auf eingetrichtert hat.

Aber ich wurde nicht nur energiegeladener: Viele Wehwehchen wurden deutlich besser, bis sie kaum noch spürbar waren. Die schmerzhafte Arthritis in meinen Fingern zum Beispiel, an der schon meine Mutter und Großmutter gelitten hatten. Abendliche Heißhungerattacken gab es plötzlich nicht mehr. Und die Cellulite, mit der ich mich bereits abgefunden hatte, ging so gut wie weg. Meine Haare wurden dicker und meine Nägel weniger brüchig. Ich bekam wieder Lust zu joggen, und alle sagten, wie gut ich aussehe. Ohne wirklich zu begreifen, was ich da eigentlich tat, brachte ich meinen Hormonhaushalt durch die richtige Ernährung wieder in Ordnung. Ich beobachtete mich und staunte. Ging da noch mehr?

Seitdem hat sich viel getan: Ich kam endlich aus den Startlöchern, ließ mich zum Vitalitätscoach ausbilden, kündigte meinen festen Job, gründete eine eigene Praxis und baute die Energieke Vrouwen Academie auf, eine Gesundheitsplattform für Frauen. Außerdem entwickelte ich ein Online-Programm, den Ernährungskompass für mehr Hormonpower, mit dem ich Tausende von Frauen in ein gesünderes, vitaleres Leben begleitet habe, wodurch es für sie möglich wurde, ihre Träume wahrzumachen. Das Bedürfnis, mein Wissen zu teilen, ist immer stärker geworden, daher dieses Buch. Ich hoffe, dass Sie meine Erkenntnisse und Ideen nutzen können, um Ihr Leben zu verbessern. Ein energiegeladener Körper kann Ihnen das Leben schenken, das Sie sich wünschen und zwar unabhängig davon, wie alt Sie sind.

In Teil 1 lernen Sie die wichtigsten Hormone in Ihrem Körper kennen und erfahren, wie sie zusammenarbeiten. Ich erkläre, welche Symptome auf welches hormonelle Ungleichgewicht hinweisen, und gebe Ihnen erste Tipps, was Sie sofort dagegen unternehmen können.

In Teil 2 erfahren Sie alles über das Grundprinzip des Ernährungskompasses mit seinen sieben Orientierungspunkten. Sie erwarten schließlich mehr als nur ein paar oberflächliche Tipps. Wenn Sie sich an alle Orientierungspunkte des Ernährungskompasses halten, kommen Ihre Hormone wieder ins Gleichgewicht. Dann sind Sie wieder energiegeladen, und Ihre Beschwerden dürften abnehmen. Dann sollte es Ihnen auch leichter fallen, Ihr gesundes Gewicht (zurück)zubekommen.

Immer wieder streue ich einige Lieblingsrezepte ein, die ausnahmslos lecker, aber auch schnell zubereitet sind. Gut möglich, dass Sie bestimmte Zutaten noch nicht kennen. Lassen Sie sich davon nicht abschrecken. Seien Sie neugierig! Kaufen Sie ein oder zwei davon und legen Sie los! Vieles ist auch online bestellbar, sodass Sie dafür nicht mal das Haus verlassen müssen.

Mehr Rezepte finden Sie auf meiner Webseite energiekevrouwenacademie.nl, bisher allerdings nur auf Niederländisch. Suchen Sie bestimmte Zutaten, dann schauen Sie zuerst auf www.marjoleinsfavorieten.nl nach. Verweise auf Fachliteratur und wissenschaftliche Studien werden durch eingeklammerte Ziffern markiert. Mehr dazu findet sich auf meiner Webseite http://energiekevrouwenacademie.nl/links-energieke-vrouwen-voedingskompas

SIE HABEN ES SELBST IN DER HAND

Ich bin fest davon überzeugt, dass die Welt zu einem besseren Ort wird, wenn noch mehr Frauen ihre Träume verwirklichen. Doch wie viele wunderbare Träume werden nie umgesetzt, weil Frauen zu wenig Energie und Durchhaltevermögen haben und nicht gesund genug dafür sind. Ich verwende nur ungern das Wort »müssen«, aber in diesem Fall sage ich: Das muss sich dringend ändern! Wir müssen aufhören, anderen zu vertrauen, wenn es um unsere Gesundheit geht. Sie haben es selbst in der Hand, und es ist gar nicht so schwer. Erst wenn Sie es selbst ausprobieren, werden Sie merken, was gesunde Ernährung wirklich leisten kann. Ändern Sie Ihre Ernährungsgewohnheiten, der Versuch ist es wert! Ich verspreche Ihnen, Sie können viel mehr, als Sie denken! Wenn ich es geschafft habe, können Sie das auch. Egal wie alt Sie sind: Sorgen Sie dafür, dass Sie fit für die Zukunft sind, und machen Sie Ihre Träume wahr. Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt. Kommen Sie mit?

SELBST GEMACHTE PFLANZENMILCH

Ich möchte Sie ermutigen, selbst Pflanzenmilch herzustellen. Sie ist leckerer, billiger, aber vor allem deutlich gesünder als die teuren Packungen aus dem Supermarkt, die hauptsächlich Wasser enthalten und deren gesunde Nährstoffe beim Erhitzen und Verpacken überwiegend zerstört worden sind. Benutzen Sie für dieses Rezept stets ungeröstete Nüsse, Kerne und Samen.

Nüsse, Samen und Kerne liefern Zink, Magnesium, Selen und wichtige B-Vitamine, die Ihnen Energie spenden. Walnüsse enthalten gesunde Omega-3-Fettsäuren. Hafer, Nüsse, Samen und Kerne enthalten allerdings viel Phytinsäure. Diese kann die Aufnahme von Vitaminen und Mineralstoffen herabsetzen. Sie können ihren Nährwert allerdings deutlich steigern, wenn Sie sie über Nacht einweichen. Dadurch wird die Phytinsäure größtenteils neutralisiert.

MEINE FAVORITEN FÜR DIE HERSTELLUNG VON PFLANZENMILCH SIND GESCHÄLTE MANDELN, CASHEWNÜSSE, KÜRBISKERNE UND HAFERFLOCKEN.

SIE BRAUCHEN

1 Tasse (200 ml) ungeröstete Nüsse, Kerne oder SamenPassiertuch oder feines Spitzsieb

SO WIRD’S GEMACHT

Weichen Sie die Nüsse, Kerne oder Samen über Nacht in Wasser ein. Gießen Sie das Einweichwasser ab und spülen Sie sie gut ab. Geben Sie sie mit fünf Tassen frischem Wasser in Ihren Standmixer. Alles gut zerkleinern. Die Milch durch das feine Spitzsieb oder Tuch seihen und in einem Einmachglas oder einer Glasflasche im Kühlschrank aufbewahren. Sie ist etwa fünf Tage haltbar. Für Smoothies, Frühstücksbreie, Dressings und Desserts verwenden.

TEIL 1

HORMONE: DER SCHLÜSSEL ZU VITALITÄT UND GESUNDHEIT

FRAUEN SIND TATSÄCHLICH ANDERS

Meine Eltern bekamen sieben Töchter und keinen einzigen Sohn. Eines Tages zog mein Vater uns Mädchen mit dem Satz auf, dass er eigentlich versucht habe, elf Söhne zu bekommen: eine ganze Fußballmannschaft. Nach sieben Mädchen habe er die Hoffnung allerdings endgültig aufgegeben. Daraufhin konterten wir, so schwer könne es doch wirklich nicht sein, das bisschen, das zu einem Jungen fehlt, notfalls dranzustricken …

SCHON MAL EIN HORMON GESEHEN?

Der Unterschied zwischen Männern und Frauen besteht natürlich nicht nur in der »Extrawurst«, mit der Jungen auf die Welt kommen. Es ist viel mehr als nur das. Frauen wurden von der Natur so ausgerüstet, dass sie das größte Wunder überhaupt vollbringen können, nämlich Leben hervorbringen. Deshalb ist der weibliche Körper ganz anders als der männliche, und die Unterschiede sind längst nicht nur äußerliche. Die weitreichendsten betreffen unseren Hormonhaushalt. Aber haben Sie schon mal ein Hormon gesehen?

HORMONE GEBEN DIE KOMMANDOS

Obwohl sie unsichtbar sind, steuern Hormone so gut wie alles in unserem Körper. Sie bestimmen zu einem großen Teil unsere Gesundheit, unsere Vitalität, aber auch unsere Laune. Sie legen fest, ob wir rasch Muskelmasse aufbauen und Fett verbrennen oder mit hartnäckigen Fettpölsterchen zu kämpfen haben, auch wenn wir noch so streng Diät halten oder drei Mal die Woche ins Fitnessstudio gehen. Hormone geben den Ton an, wenn es um unseren Fettstoffwechsel geht. Hormone sind dafür verantwortlich, ob wir Cellulite haben oder nicht, wie es um Haare, Haut und Nägel bestellt ist und ob wir uns schnell gestresst fühlen oder entspannt bleiben. Hormone bestimmen, ob wir morgens energiegeladen aufstehen oder glatt einen Mord begehen könnten, nur um eine Stunde länger liegen bleiben zu können.

Heißhungerattacken sind kein Mangel an Willenskraft. Es sind die Hormone, die uns zum Kühlschrank schicken!

Hormone bestimmen auch, ob wir glücklich und gut gelaunt oder ängstlich und depressiv sind.

Und es sind auch die Hormone, die dafür sorgen, dass wir uns bei langen Besprechungen gut konzentrieren und uns anschließend noch an wichtige Details erinnern können.

HEISSHUNGERATTACKEN SIND KEIN MANGEL AN WILLENSKRAFT. ES SIND DIE HORMONE, DIE UNS ZUM KÜHLSCHRANK SCHICKEN!

HORMONE HABEN EINFLUSS AUF KOPFSCHMERZEN, HAARE, GEDÄCHTNIS UND GLÜCKSPEGEL

Die meisten Frauen stellen keinen Zusammenhang zwischen ihren Beschwerden und ihren Hormonen her. Hitzewallungen, Unfruchtbarkeit, empfindliche Brüste, ein unregelmäßiger Zyklus und Schilddrüsenprobleme verbinden wir vielleicht gerade noch mit unseren Hormonen. Aber auch volles Haar, ein gutes Gedächtnis, viel Energie, Lust auf Sex, Spaß an Bewegung und kein Hunger zwischen den Mahlzeiten sind Auswirkungen unserer Hormone – und zwar positive! Sind die Hormone im Gleichgewicht, ist das einfach nur magisch: Wir sind energiegeladen und gut gelaunt, haben Lust auf Bewegung, ein gutes Gedächtnis, fühlen uns prima, sehen strahlend aus und sind fähig, Freude und Dankbarkeit zu empfinden. Und zwar vollkommen altersunabhängig! Viele Frauen leiden unter einem gestörten Hormongleichgewicht, aber nur wenige wissen das. Woher auch?

In der Medizin geht es hauptsächlich darum, Krankheiten und Beschwerden zu bekämpfen. Etwas ganz anderes ist es dagegen, an der eigenen Gesundheit zu arbeiten: Das ist ein Prozess, der viel mehr Spaß macht als der Kampf gegen Krankheit und Leid und die Erwartungshaltung, dass andere das Problem bitte schön für uns lösen sollen. Statt auf den Mangel richte ich meine Aufmerksamkeit lieber auf Überfluss und Gesundheit: Denn alles, was Aufmerksamkeit bekommt, wächst und gedeiht. Wenn wir uns bewusst auf unsere Gesundheit und Vitalität konzentrieren, kann sich deren Magie voll entfalten.

ETWAS GANZ ANDERES IST ES DAGEGEN, AN DER EIGENEN GESUNDHEIT ZU ARBEITEN: DAS IST EIN PROZESS, DER VIEL MEHR SPASS MACHT ALS DER KAMPF GEGEN KRANKHEIT UND LEID.

HORMONGLEICHGEWICHT: EINFACH MAGISCH

Sieht es bei den unten stehenden Merkmalen bei Ihnen eher dürftig aus? Als Sie Kind waren, war das bestimmt noch anders. Möchten Sie sie wiederhaben, egal in welchem Alter? Sie alle haben etwas mit Ihrem Hormonhaushalt zu tun:

strahlender Teint gesundes, volles Haarkräftige Nägelgleichbleibend gute Laune, auch kurz vor der Regeleine schlanke Taillekeine KopfschmerzenEnergie im Überflussein funktionierendes Sättigungsgefühlein stabiles, gesundes Gewicht, ohne dass man darauf achten musseine starke Libidoeine positive Lebenseinstellung, häufiges LachenLust auf neue UnternehmungenWissbegierdedie Fähigkeit, sich zu entspannen, auch bei Stressguter Schlafviel Energie, auch morgens beim AufstehenLust auf Bewegung, ja sogar auf Sporteine gute Verdauungeine schnelle Auffassungsgabe und geistige Flexibilität ein gutes Gedächtnis gesunder Appetit zu festen Mahlzeiten, kein Hunger zwischendurchGlücksgefühle ohne äußeren AnlassTränen nur bei ernsthaften Gründenkeine vorzeitige Hautalterungkeine unerwünschte Körperbehaarungnormales Schwitzenweder heiße noch kalte Hände und Füßegute Konzentrationein gesunder Stoffwechsel

Eigentlich gibt es fast nichts, das nicht von Hormonen gesteuert wird. Erst wenn sich alle Hormone im Gleichgewicht befinden, geht alles wie von allein, und wir fühlen uns nicht nur gesund, vital und stark, sondern auch selbstbewusst. Wir sehen gut aus, unsere Augen strahlen, wir sind ausgeglichen, guter Laune und in der Lage, tiefe Freude und echtes Glück zu empfinden, sind völlig mit uns im Reinen.

FRAUEN REAGIEREN BESONDERS SENSIBEL AUF HORMONELLE VERÄNDERUNGEN

Es passiert so gut wie nichts in unserem Körper, ohne dass Hormone daran beteiligt wären. Viele Frauenleiden sind rein hormonelle Probleme, die uns darauf aufmerksam machen, dass etwas ins Ungleichgewicht geraten ist. Ob es uns nun gefällt oder nicht: Frauen reagieren sensibler auf Hormonschwankungen als Männer und sind deshalb viel empfindlicher für ein gestörtes Hormongleichgewicht. Es lohnt sich daher, sich näher mit den eigenen Hormonen zu befassen – ganz einfach weil sich dieser Nachteil in einen Vorteil verwandeln lässt.

Unsere Hormone senden unablässig Signale aus, die vor einem Ungleichgewicht warnen. Wenn Sie die Sprache Ihrer Hormone verstehen, kennen Sie ein wichtiges Instrument, das Ihnen dabei hilft, vital und gesund zu werden und das bis ins hohe Alter zu bleiben.

WENN SIE SICH NÄHER MIT IHREN HORMONEN BEFASSEN, FINDEN SIE WICHTIGE MITSTREITER, DIE IHNEN DABEI HELFEN, SO LANGE WIE MÖGLICH GESUND UND VITAL ZU BLEIBEN.

LEBENSQUALITÄT BEGINNT MIT DEM HORMONGLEICHGEWICHT

Vergleicht man die Hormone mit den Elektroleitungen eines Hauses, haben Männer einen einfachen Schalter, Frauen dagegen einen komplexen Schaltkreis. Bei Männern spielt das Hormon Testosteron die Hauptrolle. Dieses Hormon gewinnt ab der Pubertät an Bedeutung und wird dann rasch ANgeschaltet. Nach dem 40. Lebensjahr wandert dieser Schalter langsam in die AUSposition zurück, und zwar um etwa 2 Prozent im Jahr. Das Ganze ist also recht übersichtlich und vorhersehbar.

Frauen hingegen haben einen komplexen Schaltkreis, weil für eine mögliche Schwangerschaft jeden Monat eine Eizelle in der Gebärmutter bereitgestellt werden muss. Als Frau hat man deshalb innerhalb eines Monats mehr Hormonschwankungen als Männer in ihrem ganzen Leben. Eine hohe Lebensqualität, verbunden mit der Fähigkeit, das eigene Potenzial wirklich auszureizen, beginnt mit einem stabilen Hormongleichgewicht – mit Hormonen, die im Notfall füreinander einspringen, die tun, was sie tun sollen, und Ihnen ausreichend Energie und Gesundheit schenken.

SIE HABEN VIEL MEHR EINFLUSS ALS SIE DENKEN

Fühlen Sie sich manchmal von Ihren Hormonen gebeutelt? Haben Sie schon mal verzweifelt gerufen, »Das liegt an meinen Hormonen!«, wenn Sie mal wieder extrem launisch auf Ihren Partner reagiert haben? Brechen Sie manchmal grundlos in Tränen aus? Viele Frauen fühlen sich von ihren Hormonen gebeutelt, denken dabei aber oft nur an Menstruationsbeschwerden, Heißhungerattacken kurz vor der Regel oder an lästige Hitzewallungen in der Menopause. Doch wie Sie inzwischen vielleicht schon verstanden haben, reicht der Einfluss unserer Hormone viel weiter. Sie sind jeden Tag aktiv, ob es uns nun gefällt oder nicht.

HORMONE SIND KEINE UNBELEHRBAREN STÖRENFRIEDE

Ich habe gute Neuigkeiten: Sie müssen sich nicht länger als Spielball Ihrer Hormone fühlen. Im Gegenteil: Sie können sie sogar aktiv beeinflussen. Ein Verständnis für Ihren Hormonhaushalt ist ein wichtiges Instrument, um etwas für Ihre Gesundheit und Vitalität, für ein stabiles Körpergewicht, aber auch für seelische Ausgeglichenheit zu tun.

Ihre Hormone sind keine unbelehrbaren Störenfriede, die sich in Ihrem Körper verselbstständigen, ohne dass Sie sie zurückpfeifen könnten. Wenn Sie erst mal verstanden haben, wie sie funktionieren, können Sie sie für sich arbeiten lassen, statt ständig mit ihnen im Clinch zu liegen.

Im Grunde wollen Ihre Hormone genau dasselbe wie Sie, nämlich dafür sorgen, dass Sie so lange wie möglich gesund und glücklich bleiben. Wenn Sie Ihre Hormone besser kennengelernt und mit ins Boot geholt haben, besitzen Sie wichtige Mitstreiter für ein gesundes, vitales Leben.

Aber wie sieht diese Zusammenarbeit genau aus?

IHRE HORMONE KOMMUNIZIEREN STÄNDIG MIT DER UMWELT

Wenn man so will, sind die Hormone eine Art Trupp persönlicher Bodyguards, die rund um die Uhr für Sie parat stehen. Diese behalten Ihre Umgebung ununterbrochen im Auge und achten darauf, dass Sie in Sicherheit sind. Man könnte zwar meinen, Ihr Körper agiere unabhängig von seiner Umgebung – Sie können schließlich jederzeit einen Flieger nach Hawaii nehmen und Ihr jetziges Umfeld verlassen –, doch in Wahrheit bleibt er stets Teil der jeweiligen Umgebung und wird zwangsläufig darauf reagieren. Zum Glück, denn sonst würden Sie nicht überleben! Wenn es kalt ist, bemüht sich Ihr Körper nach Kräften, Sie warm zu halten. Und wenn Sie im tropischen Hawaii das Flugzeug verlassen, wird er alles dafür tun, Ihnen Kühlung zu verschaffen. Tatsächlich steht Ihr Körper in einem ständigen Dialog mit der Umgebung, in den Sie ihn stellen, um Sie zu wärmen, zu kühlen, Sie einschlafen zu lassen oder zu wecken, Fett zu speichern oder zu verbrennen. Ist es gerade gesünder für Sie, Hunger oder Sättigungsgefühle zu haben? Macht es Sie glücklich, sofort Sex zu haben, oder sollten Sie sich lieber zurückziehen? Ihr Körper existiert nicht unabhängig von Ihrer Umgebung, und Ihre Hormone sind ständig damit beschäftigt, sich daran anzupassen, damit Sie so lange wie möglich gesund und vital bleiben.

IHRE HORMONE FINDEN IHRE UMGEBUNG NICHT UNBEDINGT IDEAL

Damit sind wir zum eigentlichen Punkt vorgedrungen, zur Lösung für alle Hormonprobleme: Die Umstände, in denen sich Ihr Körper befindet, sind alles andere als optimal. Ihren Hormonen wäre es am liebsten, dass Sie den Tag draußen an der frischen Luft verbringen, in einem Land mit herrlichem Klima und ohne Umweltverschmutzung. Dort müssten Sie nur ein wenig herumschlendern, Obst, Gemüse, Nüsse, Wurzeln und Insekten sammeln, mit anderen Frauen plaudern, mit Kindern spielen und abends im Kreis Ihrer Lieben über dem Lagerfeuer etwas kochen und es essen. Um sich anschließend mit einem extrem attraktiven Mann in den Wald zurückzuziehen. Vermutlich sind Ihre Lebensumstände ein wenig anders. Meine zumindest schon.

DIE UMWELT IST WICHTIGER ALS DIE GENE

Gesundheitliche Beschwerden und Krankheiten werden oft auf unsere Gene zurückgeführt. Dabei sind unsere Gene nicht »in Beton gegossen«, sondern äußerst anpassungsfähig. Es gibt zahlreiche Studien mit eineiigen Zwillingen – zwei Menschen mit identischen Genen, die zu 100 Prozent dieselbe DNA haben. Doch weil sie nicht genau das gleiche Leben führen, leiden sie auch nicht unter denselben Beschwerden oder bekommen dieselben Krankheiten. Insofern kann sich ihr Leben, ihre körperliche, seelische und emotionale Gesundheit stark voneinander unterscheiden. Selbst wenn die Chance auf eine bestimmte Erkrankung genetisch sehr hoch ist, kann der eine mit 33 erkranken und der andere erst mit 80 oder gar nicht. So stark ist der Einfluss der Umwelt und so schwach der unserer Gene!

FRAUENGESUNDHEIT SCHEINT ANFÄLLIGER ZU SEIN

In westlichen Gesellschaften scheint die Gesundheit der Frauen anfälliger zu sein als die der Männer. Unsere durchschnittliche Lebenserwartung von 83 Jahren ist um 3,5 Jahre höher als die der Männer. Dafür haben wir 7 Jahre länger mit allen möglichen chronischen Krankheiten zu kämpfen. Die zusätzliche Lebenszeit ist also von bedenklicher Qualität. Ich bin keine Zynikerin, doch die Frage drängt sich förmlich auf: Leben wir Frauen länger oder sterben wir bloß länger?

Es geht nicht nur um die letzten sieben Lebensjahre. Wir Frauen werden schon viel früher mit chronischen Krankheiten konfrontiert, unter denen Männer seltener leiden – mal ganz abgesehen von Erkrankungen der weiblichen Geschlechtsorgane wie Gebärmutter, Eierstöcke, Vagina und Brüste.

Im Westen leiden Frauen 15 Mal so oft an Schilddrüsenunterfunktion, rheumatischer Arthritis, Arthrose, Osteoporose, chronischem Erschöpfungssyndrom (CFS), Alzheimer, Hirnblutungen sowie Herz- und Gefäßerkrankungen: All das kommt bei Frauen deutlich häufiger vor als bei Männern. Dasselbe gilt für Autoimmunerkrankungen wie Morbus Crohn, Hashimoto, Zöliakie und MS. Auch Depressionen, Angststörungen und Schlaflosigkeit finden sich fast doppelt so oft bei Frauen wie bei Männern. Frauen nehmen 75 Prozent aller Medikamente gegen Schlafstörungen und depressive Verstimmungen: ein Milliardengeschäft! Darüber hinaus leiden Millionen von Frauen zunehmend an häufig unzureichend erkannten Krankheiten wie PMS (Prämenstruelles Syndrom), PCOS (Polyzystisches Ovar-Syndrom), Endometriose, Menstruationsschmerzen, Migräne, schmerzempfindlichen Brüsten, Myomen, Haarverlust, Lipödemen, Schilddrüsenproblemen, Stimmungsschwankungen, Nebennierenproblemen und Gedächtnisstörungen.

Unerkannte Erkrankungen gibt es bei Frauen deutlich öfter als bei Männern. Ein Viertel der Frauen in den Vereinigten Staaten nimmt derzeit Medikamente gegen mentale Probleme. In psychiatrischen Abteilungen wimmelt es nur so von Frauen, nicht von Männern.

Immer mehr junge Frauen haben Schwierigkeiten, schwanger zu werden, und immer mehr Frauen sind schon in jungen Jahren von Alzheimer und Parkinson betroffen. Ab 40 leiden Frauen zunehmend an einer Vielzahl von Beschwerden, die wir der Einfachheit halber Wechseljahrbeschwerden nennen.

Eine von drei Frauen wird früher oder später mit Krebs konfrontiert. Brustkrebs trifft derzeit eine von acht Frauen. In den 50er-Jahren des letzten Jahrhunderts war es noch eine von 22.

WIR LEBEN IN EINER WELT, DIE UNSER WEIBLICHES HORMONGLEICHGEWICHT IMMER MEHR DURCHEINANDERBRINGT.

Es tobt also weltweit eine Epidemie, die stets mehr Opfer fordert. Wir Frauen sind in der Geschichte der Menschheit noch nie so krank gewesen. Was ist da los? Die Antwort auf diese Frage lautet, dass wir in einer Welt leben, die unser weibliches Hormongleichgewicht zunehmend stört. Das ist auch bei Männern der Fall, nur dass wir Frauen leider empfindlicher darauf reagieren.

UMWELTFAKTOREN, DIE IHR HORMONGLEICHGEWICHT STÖREN

Was sind die wichtigsten hormonstörenden Stoffe, die vor allem die Frauengesundheit bedrohen?

IHRE ERNÄHRUNG

Viele wichtige Störfaktoren für das weibliche Hormongleichgewicht stecken in unserer Ernährung. Einerseits nehmen wir zu wenig wichtige Nährstoffe für einen gesunden Frauenkörper auf (gesunde Fette zum Beispiel), andererseits Unmengen von chemischen Zusatzstoffen, die unseren Körper verwirren und unsere Hormone regelrecht verrücktspielen lassen. Es geht dabei vor allem um Xenoöstrogene: Stoffe, die in vielerlei Hinsicht unseren wichtigsten weiblichen Hormonen, den Östrogenen ähneln (»xeno« heißt »fremd«, in diesem Fall »körperfremd«). Weil Xenoöstrogene eine so große Ähnlichkeit mit unseren eigenen Östrogenen haben, reagieren Frauen empfindlicher darauf als Männer. Xenoöstrogene zählen zu den hormonstörenden Stoffen. Das sind chemische Stoffe, die die Funktion unserer Hormone und Hormondrüsen beeinträchtigen. In Kapitel 2 werde ich noch ausführlich darauf zu sprechen kommen.

SCHLANKHEITSWAHN

Wir leben in einer Welt, in der Schlanksein großgeschrieben wird. Für die meisten Frauen ist das eine ungesunde »Umgebung«. Männer haben von der Natur Muskeln bekommen, wir Frauen eine Extraportion Fett.

HABEN SIE SCHON MAL EINE EXTREMDIÄT GEMACHT, UM SCHLANKER ZU WERDEN? DANN SIND SIE NICHT DIE EINZIGE. FRAUEN MACHEN VIEL ÖFTER (CRASH-)DIÄTEN ALS MÄNNER – MIT DER FOLGE, DASS SIE IMMER DICKER UND UNFÖRMIGER WERDEN – GANZ EINFACH, WEIL SIE IHRE HORMONE DADURCH AUS DEM GLEICHGEWICHT BRINGEN. DAS SORGT FÜR VIEL ENTTÄUSCHUNG UND GROSSEN FRUST. KAUM SPRIESSEN DIE KROKUSSE, FOLGT EINE NEUE DIÄT. ABER DIÄTEN RICHTEN NICHTS ALS HORMONELLES CHAOS AN.

Ja, es ist durchaus möglich, mit über 40 schlank zu sein und zu bleiben … aber dafür muss man erst mal gesund werden. Oft heißt es, dass man abnehmen soll, um gesund zu werden. Ich drehe das um: Man muss erst gesund werden, dann wird man oft automatisch schlanker. In Kapitel 4 gehe ich näher darauf ein, wie das genau funktioniert.

SCHÖNHEITS- UND JUGENDWAHN

So lang wie möglich schön bleiben, hat in unserer Gesellschaft einen hohen Stellenwert. Und »schön« ist hier gleichbedeutend mit »jung aussehen«. Das Altern verschieben wir, so lange es geht. Vor allem Frauen scheinen diesen Anforderungen entsprechen zu müssen. Wie viele Pflegeprodukte und Kosmetika haben Sie heute schon benutzt? Um länger jung und schön auszusehen, lassen wir Frauen im Lauf unseres Lebens den wildesten Produktcocktail an unsere Haut, aber auch an Haare und Nägel.

Die meisten dieser Produkte bringen den weiblichen Hormonhaushalt durcheinander, weil sie hormonstörende Stoffe enthalten, die vom Körper aufgenommen werden. Unsere Haut kann 60 Prozent von allem, was wir darauf auftragen, aufnehmen. Zum Glück gibt es wunderbare, gesunde Alternativen in allen Preisklassen, die überwiegend oder sogar ausschließlich aus natürlichen Wirkstoffen bestehen. Tun Sie Ihren Hormonen einen Gefallen und wechseln Sie zu einer Marke, die so wenig hormonstörende und krebserregende Stoffe enthält wie möglich.

HORMONSTÖRENDE STOFFE AUF IHRER HAUT?

Geschätzt verwenden Frauen täglich ungefähr 15 verschiedene Kosmetik- und Pflegeprodukte. Laut einer Studie der Kyoto Prefectural University of Medicine cremen oder sprayen wir uns einen Cocktail aus 515 synthetischen Chemikalien auf die Haut. Allein in einem Parfüm stecken locker 250! Keine einzige Studie untersucht die Auswirkungen dieses Chemiecocktails auf unsere Gesundheit.

FOLGENDE WIRKSTOFFE SOLLTEN TABU SEIN

ParabenePhtalateTriclosanAluminium NatriumlaurylsulfatAlkohol (auch Ethanol genannt)ParfümButylhydroxyanisol (BHA) und Butylhydroxytoluol (BHT)Benzophenone-3 (Oxybenzon) Cocamidopropylbetain (CAPB, auch Kokos(fettsäureamidopropyl)betain genannt)

HAUSHALTSPRODUKTE

Wer ist bei Ihnen für den Haushalt zuständig? Die meiste Hausarbeit scheint nach wie vor auf den Schultern von uns Frauen zu ruhen. Auch Hausarbeit kann unseren Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht bringen, weil der Körper dabei in der Regel eine gehörige Portion hormonstörender Stoffe abbekommt. Egal ob Putzmittel, Waschmittel, Trocknertücher oder Unkrautvernichtungsmittel gegen Moos in Steinplattenfugen – die meisten enthalten Stoffe, die unseren Hormonen gar nicht guttun.

MEDIKAMENTE

Verstehen Sie mich nicht falsch, ich bin froh, dass es Medikamente gibt, sie können Leben retten. Aber eine langfristige Einnahme ist für die meisten Frauen keine echte Lösung. Viele nehmen jahrelang die Pille, doch diese unterdrückt die Wirkung der körpereigenen Hormone und kann sie stören. Millionen Frauen weltweit nutzen die Pille nicht zur Empfängnisverhütung, sondern um verschiedene Hormonprobleme zu vertuschen, die dadurch allerdings nicht wirklich behoben werden. Je länger ein Hormonproblem bereits besteht, desto schwieriger wird es, das ursprüngliche Gleichgewicht wiederherzustellen.

Nehmen Sie dauerhaft Medikamente? Einige mögen notwendig sein, aber echte Heilung bringen sie selten. Denn heilen kann sich der Körper nur selbst. Selbst wenn man nach einem schlimmen Unfall von Chirurgen wieder zusammengeflickt wird, ist es nach wie vor der eigene Körper, der sich heilt.

VIELE MEDIKAMENTE SIND NIE AN FRAUEN GETESTET WORDEN

Bis 1993 sind Frauen (ja sogar weibliche Versuchstiere) systematisch von Medikamentenstudien ausgeschlossen worden. Und zwar weil befürchtet wurde, dass der Hormonzyklus der Frau beziehungsweise die Einnahme der Pille die Untersuchungsergebnisse verfälschen könnten. Aber im normalen Leben haben Frauen nun mal einen Zyklus, und viele von ihnen nehmen die Pille. Deshalb ist es erst recht wichtig zu wissen, welchen Einfluss das auf die Wirkung von Medikamenten hat! Nach wie vor ist die genaue Wirkung vieler zugelassener Mittel auf Frauen unbekannt. In einem Gesundheitsreport, der auf Initiative des niederländischen Frauen-Netzwerks Womeninc erstellt und 2015 veröffentlicht wurde, steht daher auch, dass Frauen ein um 60 Prozent erhöhtes Risiko für (unerwünschte) Nebenwirkungen haben als Männer.

In der Welt der Medizin sind Geschlechtsunterschiede bisher noch viel zu wenig beachtet worden. Die meisten Ärzte haben wirklich keine Ahnung, wie stark weibliche Hormone unser Leben beeinflussen. Sie wissen zu wenig über den weiblichen Körper und das komplexe Zusammenspiel der Hormone. Denn mit den bestehenden Untersuchungsmethoden lässt sich längst nicht alles feststellen. Viele Beschwerden werden daher gar nicht erst auf unsere Hormone zurückgeführt. Die betroffenen Frauen werden dann einfach mit dem Satz nach Hause geschickt, sie müssten lernen, damit zu leben. Wir haben fantastische Ärzte, wenn es darum geht, Kaputtes zu reparieren, aber weniger, wenn sie uns wirklich heilen und gesund halten sollen.

Deshalb ist es so wichtig, sich selbst um seine Gesundheit zu kümmern. In der heutigen Zeit müssen wir uns zunehmend selbst informieren und Verantwortung übernehmen. Wissen und Selbstvertrauen sind ein wichtiges Heilmittel für Frauen: Denn Ärzte haben oft keine Zeit für tiefer gehende Gespräche.

Dass der Blutdruck nach einem heftigen Streit mit der Mutter hoch ist, kommt dabei in der Regel gar nicht erst zur Sprache. Da ist die Chance groß, dass man die Arztpraxis mit einem Rezept für Blutdrucksenker wieder verlässt. Doch ein hoher Blutdruck liegt nicht an zu wenig Betablockern, ebenso wenig wie Kopfweh eine Folge von zu wenig Aspirin im Körper ist. Es spielen ganz andere Dinge eine Rolle.

Machen Sie sich klar, dass Ärzte während ihrer sechsjährigen Regelstudienzeit gerade mal fünf Stunden Vorlesungen zum Thema Ernährung haben. Auch im Jahr 2017 ist das immer noch so. Welcher Arzt hakt schon nach, was Sie so in Kühlschrank und Küchenschränken aufbewahren? Sie brauchen allerdings auch keinen Arzt, um zu der Erkenntnis zu gelangen, dass unsere Ernährung und unser Lebensstil großen Einfluss auf unsere Gesundheit haben.

ES IST NIE DER ARZT, DER EINEN GESUND MACHT, SONDERN LETZTLICH IMMER DER EIGENE KÖRPER.

WELCHER ARZT FRAGT SCHON, WAS SIE IN KÜHLSCHRANK UND KÜCHENSCHRÄNKEN AUFBEWAHREN?

STRESS