Hört auf zu streiten! - Christian Pröls-Geiger - E-Book

Hört auf zu streiten! E-Book

Christian Pröls-Geiger

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Beschreibung

Wie können Eltern »familienverträglich« streiten?

Was tun, wenn Streit zwischen Eltern zur chronischen Belastung wird – vor allem für die Kinder? Christian Pröls-Geiger, stellvertretender Leiter des Kinderschutzzentrums München, zeigt in diesem einfühlsamen Ratgeber

•wie wir unsere individuelle Streitsituation analysieren können,

•wirksame Tools, um aus belastenden Konflikten auszusteigen,

•Tipps, um Kinder vor negativen Auswirkungen von Streit zu schützen.

Alltagsnahe, praktische Ratschläge und fundiertes Fachwissen unterstützen uns auf dem Weg zu einer gesunden Streitkultur. Eine Entlastung für die gesamte Familie!

»Dieses Buch erklärt anschaulich, wie gutes Konfliktmanagement gelingt, worauf es beim Versöhnen ankommt und wie familiäre Bindungen gestärkt werden.« Dr. Eliane Retz (»Wild Child« und »Wild Family«)

»Ein wertvoller und starker Beitrag zu einem neuen Umgang mit Konflikten in Familien.« Carina Thiemann (»Ich fühle was, was du nicht siehst«)

»Dieses Buch ist Brücke und Kompass zugleich. So können wir Kindern liebevoll erklären, was bei Differenzen geschieht – und emotionale Schäden reparieren.« Dr. Anke Elisabeth Ballmann (u.a. »Seelenprügel«)

»Christian Pröls-Geiger zeigt mit Empathie und Verständnis, wie Eltern aus der Streitspirale herauskommen und mit ihren Kindern in Verbindung bleiben. Wie entlastend für die ganze Familie!« Elisabeth Raffauf (u.a. »Wann ist endlich Frieden«)

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Seitenzahl: 226

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Streiten ohne Schaden

Der stressige Alltag, unterschiedliche Bedürfnisse und persönliche Trigger können selbst die harmonischsten Paare in frustrierende Streitigkeiten stürzen. Doch was tun, wenn Streit zur chronischen Belastung wird – vor allem für die Kinder? In diesem einfühlsamen Ratgeber zeigt Christian Pröls-Geiger, stellvertretender Leiter des Kinderschutzzentrums München, effektive Strategien, um konstruktiv mit Konflikten umzugehen. Denn Streit gehört zur Beziehung dazu, aber wie wir damit umgehen, bestimmen wir!

Erfahren Sie:

wie Sie Ihre individuelle Streitsituation analysieren können,wirksame Tools, um aus belastenden Konflikten auszusteigen,Tipps, um Ihre Kinder vor negativen Auswirkungen von Streit zu schützen.

Mit praktischen Ratschlägen und fundiertem Fachwissen zeigt Ihnen dieses Buch, wie Sie als Eltern eine gesunde Streitkultur etablieren – für eine glückliche Familie, in der Konflikte konstruktiv gelöst werden!

»Dieses Buch ist Brücke und Kompass zugleich. So können wir Kindern liebevoll erklären, was bei Differenzen geschieht - und emotionale Schäden reparieren.«

Dr. Anke Elisabeth Ballmann, Pädagogin, Bildungsexpertin und Bestseller-Autorin (u.a. »Seelenprügel«)

»Christian Pröls-Geiger zeigt mit Empathie und Verständnis, wie Eltern aus der Streitspirale herauskommen und mit ihren Kindern in Verbindung bleiben. Wie entlastend für die ganze Familie!«

Elisabeth Raffauf, Diplom-Psychologin und Buchautorin

»Ein wertvoller und starker Beitrag zu einem neuen Umgang mit Konflikten in Familien.«

Carina Thiemann, Familientherapeutin, Autorin und Gründern von Weltvonunten

Christian Pröls-Geiger

Hört aufzu streiten!

Was Kindern hilft, wenn es zu Hause kracht

Für Lisa, Sophia und Leni

Christian Pröls-Geiger zeigt mit Empathie und Verständnis, wie Eltern aus der Streitspirale herauskommen und mit ihren Kindern in Verbindung bleiben. Wie entlastend für die ganze Familie!

Elisabeth Raffauf, Diplom-Psychologin und Buchautorin (u.a. »Wann ist endlich Frieden?«)

Dieses Buch ist Brücke und Kompass zugleich. Dank der Hintergründe zu kindlicher Entwicklung und erwachsenem Verhalten erwirbt man tiefes Verständnis füreinander und für die Dynamik von Konflikten. So können wir Kindern liebevoll erklären, was bei Differenzen geschieht – und emotionale Schäden reparieren.

Dr. Anke Elisabeth Ballmann, Pädagogin, Bildungsexpertin und Bestseller-Autorin (u.a. »Seelenprügel«)

Konflikte können eine ebenso zerstörerische wie bereichernde Kraft entwickeln. »Hört auf zu streiten« zeigt leicht verständlich und umsetzbar, wie wir dies als Eltern lenken können. Ein wertvoller und starker Beitrag zu einem neuen Umgang mit Konflikten in Familien.

Carina Thiemann, Gründerin von Weltvonunten, Familientherapeutin und Autorin (»Ich fühle was, was du nicht siehst«)

Ein wichtiger Ratgeber für alle Eltern, die familiäre Beziehungen authentisch und respektvoll gestalten möchten. Dieses Buch erklärt anschaulich anhand aktueller Wissenschaftsbefunde, wie ein gutes Konfliktmanagement gelingt, worauf es beim Versöhnen ankommt und wie familiäre Bindungen gestärkt werden.

Dr. Eliane Retz, Pädagogin und Bestseller-Autorin (»Wild Child«, »Wild Family«)

Inhalt

Warum dieses Buch?

Kindern helfen, wenn es kracht

Bedürfnisse erkennen

Bindung – zu Recht in aller Munde

Reparieren nach einem Streit

Auch unsere eigene Bindung zählt!

Auf Gefühle eingehen

Stresssymptome bei Kindern erkennen

Was lernen unsere Kinder, wenn wir streiten?

Vorbild sein

Die Elternallianz

Mit Kindern über Konflikte reden

»Die Kinder merken doch gar nicht, wenn wir streiten.«

Wie kommt der Streit in die Familie?

Was bringen wir mit?

Unser »Paarvertrag«

Eltern werden ist nicht schwer – Eltern sein dagegen sehr?

Von Stress und Ressourcen

So kann Veränderung gelingen

Werden Sie selbst aktiv!

Lösungen erster und zweiter Ordnung

Mit dem Johari-Fenster sieht man mehr!

Wertvolles Feedback

Wie Ziele uns helfen, Konflikten zu entkommen

Konflikte – unsere komplexen Mitbewohner besser verstehen

Zwei Seelen wohnen, ach!, in meiner Brust

Was Konflikte mit der Titanic zu tun haben

Mögen Sie Ihren Streit lieber kalt oder heiß?

Konflikte auf Zimmertemperatur bringen

Die vier apokalyptischen Reiter

Vier typische Verhaltensweisen in Konflikten

Wie Kongruenz uns helfen kann

Kennen Sie Ihr Eskalationsmuster?

Was echte Friedensangebote auszeichnet

Von Stufen und Kipppunkten

Vorsicht – das nährt den Konflikt!

Wirksame »Gegengifte«

Schätzen Sie sich selbst ein – Ihre Konflikte auf einen Blick

Achtung! Teufelskreise

Wenn aus Streit Gewalt wird

Gewalt ist eine Menschenrechtsverletzung

Die Folgen für Betroffene und ihre Kinder

Angst vor dem Jugendamt?

Das können Sie jetzt tun

Welche öffentlichen Hilfen gibt es?

Was sollte ein Notfallplan enthalten?

Wenn Sie selbst Gewalt ausgeübt haben

Hier finden Sie Hilfe

Zum Schluss

Quellen und weiterführende Literatur

Danksagung

Anmerkungen

Wegweiser zu den Übungen und Methoden

Bedürfnis- und Wunscherfüllung in der Fantasie

Das Emotionscoaching

Das beschreibende Lob

Ein Konflikt aus der Sicht Ihres Kindes

Arbeit mit Glaubenssätzen

Umgang mit Kränkungen

Feedbackregeln bei Konflikten

Ziele formulieren, um Konflikten zu entkommen

Die Wunderfrage

Das innere Team

Das Zwiegespräch

Schwierige Gespräche führen

Aus einer Eskalation aussteigen

Deeskalieren mit GRIT

Warum dieses Buch?

»Es ist nicht mehr auszuhalten!«, »Mein Leben ist wie ein Schlachtfeld!« Mit diesen oder ähnlichen Worten beschreiben Jugendliche in meinen Beratungssituationen oft ihre Familien. Jüngere Kinder reagieren meist anders. Sie ziehen sich in ihr Schneckenhaus zurück und erzählen gar nichts über ihre Familien, um ja nichts falsch zu machen, oder sie spielen ihre Lebenswelt nach und präsentieren Streit- und Kampfsituationen in einer Spieltherapie. Manchmal melden sich auch die Kitas bei Beratungsstellen und teilen ihre Sorgen um diese Kinder mit. Die Eltern selbst haben sich »das alles anders vorgestellt«, manche wirken ratlos, wütend, resigniert oder traurig.

Da es immer wieder aufwühlend ist, wie Kinder, Jugendliche und ihre Eltern den familiären Alltag beschreiben, wenn Konflikte überhandnehmen, ist die Idee für dieses Buch entstanden.

Hoffentlich sind Sie noch nicht an diesem Punkt angekommen. Ich gehe aber davon aus, dass Sie sich Gedanken um die Konflikte in Ihrer Familie machen, wenn Sie zu diesem Buch gegriffen haben. Auch wenn Sie das Gefühl haben »Genauso wie diesen Jugendlichen geht es mir als Elternteil«, sind Sie hier richtig. Mein Ziel ist es, Ihnen Orientierung, Ideen und Anregungen zu geben, wie Sie mit Konflikten konstruktiver umgehen können, indem ich hilfreiches Wissen vor Ihnen ausbreite, Fragen stelle und Methoden aufzeige. Denn wahrscheinlich sind Sie mit einem anderen Bild oder einer anderen Hoffnung von einem Miteinander ins Familienleben gestartet.

Doch es ist gar nicht so selten, dass wir zumindest zeitweise nicht das harmonische und freudvolle Zusammenleben haben, das wir uns wünschen. »Hört auf zu streiten!« ist also eine Aufforderung unserer Kinder an uns. Sie wollen nicht den Spannungen, Unwägbarkeiten, dem Stress und den unangenehmen Gefühlen ausgesetzt sein, die Konflikte zwischen ihren Eltern in ihnen auslösen. Daher sind wir als Eltern gefragt, daran zu arbeiten, unseren Kindern eine Umgebung und eine Atmosphäre zu schaffen, in der sie sich gut und gesund entwickeln können. Wundern Sie sich also nicht, wenn Sie in diesem Buch neben Tipps, wie Sie ihren Kindern den Umgang mit dem Streit erleichtern können, auch zahlreiche Anregungen finden, was Sie als Erwachsener tun können. Denn was unseren Kindern vor allem hilft, wenn es zu Hause kracht, ist, dass wir Eltern dafür sorgen, diese Streitigkeiten in einem angemessenen Rahmen zu halten.

Dies konnte ich in meinem Berufsleben immer wieder erfahren. Seit 2007 arbeite ich in verschiedenen Kontexten, die von Konflikten geprägt sind. Zunächst habe ich vor allem mit Schulklassen, die von Mobbing, Konflikten und Außenseiterthematiken dominiert waren, gearbeitet; im Rahmen meiner Dissertation und meiner Arbeit am KinderschutzZentrum München dann vor allem mit Kindern, Jugendlichen und deren Eltern im familiären Kontext.

Konflikte haben, wie so viele andere Phänomene auch, zwei Gesichter: Sie können uns helfen im Sinne von »Reibung erzeugt Wärme« oder »Gewitter reinigen die Luft«. Sie können aber auch zerstörerisch und verletzend sein. Oft ist der Grat zwischen diesen beiden Ausprägungen schmal. Der Psychologe Arist von Schlippe1 hat sich auf den Soziologen Nikolas Luhmann berufen und Konflikte als Parasiten beschrieben. Also als Schmarotzer, die die Eigenschaft haben, sich auf alle Kommunikationsformen zu setzen, diese zu überwuchern und zu vergiften, falls man nicht früh Gegenmaßnahmen ergreift. Nehmen wir diese Metapher ernst, sollten wir möglichst früh versuchen, Streit konstruktiv auszutragen und Konflikte zu lösen, da dies immer schwieriger wird, je stärker sie sich verfestigt haben.

Damit meine ich nicht, dass Sie Konflikte vermeiden sollten. Es ist gut, diese auszutragen, aber man sollte sich überlegen, wie das achtsam und respektvoll gelingen kann. Denn unsere Familien sind auf Beziehung und Vertrauen gebaut, und unser Dilemma ist, dass Konflikte, wenn wir sie austragen, dieses Fundament angreifen können. Sie können aber genauso zerstörerisch wirken, wenn sie leise vor sich hin schwelen. Daher geht es in unserem Zusammenleben nicht um die Frage, ob wir uns streiten sollen, sondern darum, wie wir Konflikte konstruktiv und respektvoll austragen können. Denn so schützen wir zwei Grundpfeiler unserer Familien: unsere Paarbeziehung und die Beziehung zu unseren Kindern.

Nicht immer wollen beide Elternteile (zeitgleich) mit dem Streiten aufhören, manchmal empfinden sie die Streitigkeiten unterschiedlich belastend. Daher höre ich oft: »Ich versuche ja schon alles, um die Situation für meine Kinder besser zu machen. Der andere Elternteil muss halt auch mal mitmachen!« Ich weiß nicht, ob Sie diesen Gedanken auch kennen, aber er ist leicht nachvollziehbar. Es ist definitiv einfacher, aus Konflikten auszusteigen, wenn beide Parteien daran arbeiten. Aber manchmal steht ein Elternteil neuen Ideen und Veränderungen sehr skeptisch gegenüber oder tut sich schwer, sein Verhalten zu ändern. Dennoch lohnt es sich, auch allein nach Wegen zu suchen, die Streitkultur konstruktiver und respektvoller zu gestalten. Denn vor allem Kinder bemerken, wenn wir uns für sie anstrengen, auf sie eingehen und Dinge für sie besser machen wollen. Sie sind nachsichtig mit uns, wenn nicht jeder Versuch gelingt. Aber anstrengen sollen wir uns schon.

Außerdem kann es durchaus inspirierend wirken, wenn sich einer von zwei Streithähnen ändert. Einfach weil es weniger Gelegenheit zum Streit gibt, oder weil man sich unwohl fühlt, nicht auch etwas für eine bessere Konfliktkultur zu unternehmen, während der andere sich sichtbar engagiert.

Egal wie stark Streitigkeiten und Konflikte in Ihrer Familie vorkommen, es ist immer sinnvoll, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen, auch wenn es sperrig und unangenehm sein kann. Dass es manchmal auch unharmonisch oder hoch hergeht, kommt in vielen Familien vor. Viele dieser Konflikte finden jedoch hinter verschlossenen Türen statt. Gerade in unseren Zeiten, in denen über die sozialen Medien oft Hochglanzbilder vom Familienleben vorherrschen, kann man schnell das Gefühl bekommen, als einziger Mensch oder als einzige Familie mit Streit und Dauerkonflikten zu tun zu haben. Ich kann Ihnen versichern, dass dies nicht der Fall ist. Daher ist es gut, dass Sie sich mit sich und Ihren Konflikten auseinandersetzen; für Sie als Person, für Sie beide als Paar und vor allem auch für Ihre Kinder kann dies das Leben nicht nur stressfreier machen, sondern auch ihre Beziehungen vertiefen.

Kindern helfen, wenn es kracht

Bevor ich Ihnen ausführlich das Wesen von Konflikten schildere – ihre Entstehung, häufige Muster, Konflikttypen und Bewältigungsstrategien – will ich mit Ihnen zusammen einen Blick auf Ihr Kind werfen. Worauf müssen Sie achten und wie können Sie Ihren Nachwuchs ganz konkret unterstützen, wenn der Haussegen schief hängt? Darum geht es in diesem Kapitel.

Gerade in konfliktreichen Zeiten ist es wichtig, dass wir uns als Eltern bewusst machen, was unsere Kinder brauchen, damit wir einen guten inneren (Erziehungs-)Kompass haben. Aufbauend auf diesem Gedanken, werde ich Ihnen einerseits Inputs zu der Frage geben, wie Kinder gesund groß werden und wie Konflikte auf sie wirken. Ich stelle Ihnen andererseits Tools vor, mit denen Sie als Eltern Ihre Kinder gut durch hitzige Zeiten begleiten können.

Bedürfnisse erkennen

Liebe ist das Fundament, auf dem wir unsere Familie aufbauen. Dass Liebe alleine jedoch nicht reicht, ist ebenfalls ein geflügeltes Wort. Das gilt sowohl für die Paarbeziehung zwischen uns als Eltern als auch für die Beziehung zu unseren Kindern. Was brauchen wir noch in unserem täglichen Miteinander? Neben Worten zählt vor allem die nonverbale Kommunikation. (Kleine) Gesten sind für alle Familienmitglieder wichtig, vor allem wenn die alltägliche Routine uns gerade mal wieder total absorbiert. Auf Paarebene sind das zum Beispiel:

der Kuss zu BegrüßungKomplimenteBlickkontaktein Lächelnliebevolle BerührungenGeburtstagsgeschenkeZeit zu zweitsich aufmunterneinander zuhörenpräsent sein

Auf der Eltern-Kind-Ebene sind diese Gesten ähnlich und doch ein bisschen anders:

LobAufmerksamkeitein Lächelnverfügbar seinzuhörengemeinsames Spielenungestörte Zeit miteinanderInteresse an der Welt des Kindes zeigenBegrüßungs- und Abschiedsritualeumarmen/kuscheln

Neben einer überwiegend wohlwollenden Kommunikation ist auch ein feinfühliger Umgang mit den Emotionen und Bedürfnissen aller Familienmitglieder notwendig, um eine positive Familienatmosphäre und mit ihr eine gute Grundlage für die gesunde Entwicklung unserer Kinder zu schaffen. Ein gutes Modell, um menschliche Bedürfnisse zu untergliedern und zu gewichten, ist die Bedürfnishierarchie beziehungsweise -pyramide des US-amerikanischen Psychologen Abraham Maslow.2 Sie liefert auch ohne ausführliche Erläuterungen schnell und intuitiv einen Überblick.

In seiner Hierarchie geht Maslow davon aus, dass Menschen immer so lange mit der Befriedigung der Bedürfnisse einer Hierarchiestufe beschäftigt sind, bis diese erreicht ist. Erst dann sind Menschen motiviert, sich um die Bedürfnisse auf der nächsten Ebene zu kümmern. Dass wir zuallererst Luft zum Atmen, Nahrung und alles andere anstreben, was unser Überleben sichert, scheint logisch. Auch dass Sicherheit als nächste Stufe ein zentrales Anliegen von uns Menschen ist, lässt sich gut nachvollziehen. Sind diese lebensnotwendigen Bedürfnisse gestillt, streben wir laut Maslow als Nächstes nach Bindung und Zugehörigkeit und in der darauf folgenden Stufe danach, uns wertvoll zu fühlen und Vertrauen in uns zu haben. Erst wenn wir dies alles erreicht haben, können wir uns um unsere kognitiven Bedürfnisse kümmern, beispielsweise darum, etwas Neues zu lernen. Ästhetische Anliegen folgen erst danach, also beispielsweise das Bedürfnis, Ordnung oder schöne Dinge in unserem Leben zu haben. Als vorletzte Stufe schließt sich das Bedürfnis nach Selbstverwirklichung an, hier geht es um das Ausschöpfen unserer Potenziale und Ideen. Die Spitze der Hierarchie bildet die Transzendenz, also Spiritualität beziehungsweise das Bedürfnis, eins mit dem Universum zu sein.

Ob die Theorie Maslows immer und auf alle Menschen eins zu eins anwendbar ist, finde ich in diesem Zusammenhang nicht das Wichtigste. Vielmehr gibt sie uns eine gute Orientierung, indem sie nachvollziehbar zeigt, dass kindliche beziehungsweise menschliche Bedürfnisse nicht alle auf einer Ebene stehen, sondern gewichtet werden können. Auch dass man sich um die Basis der Bedürfnispyramide zuerst kümmern muss, wenn es um die Entwicklung von Kindern geht, ist eine relevante Schlussfolgerung aus dieser Theorie.

Das bringt uns direkt zu unserem Thema, den Konflikten. Denn Konflikte zwischen Eltern können schnell Angst auslösen (auch wenn wir das als Erwachsene nicht immer gleich vermuten oder nachvollziehen können, weil die Situation für uns gar nichts Bedrohliches haben muss). Keine Angst zu empfinden, sich sicher zu fühlen, ist aber ein zentrales Segment am Boden der Bedürfnispyramide und damit ein Basisbedürfnis.

Dieses Sicherheitsgefühl beziehungsweise -bedürfnis sollte nicht durch Streit zwischen den Eltern erschüttert werden. Sollte dies dennoch passieren, gilt es, die Situationen mit den Kindern zu besprechen und aufzufangen. Wie das gelingen kann, werde ich weiter unten zeigen (»Bedürfnis- und Wunscherfüllung in der Fantasie«).

Besonders schwierig wird es, wenn Konflikte dauerhaft anhalten und Kinder nicht zur Ruhe kommen lassen. Denn wenn ein so wichtiges Grundbedürfnis wie Sicherheit nicht befriedigt ist, sind unsere Kinder nicht mehr gut dazu in der Lage, Freundschaften zu knüpfen und zu führen, können sich weniger auf die Schule konzentrieren und haben zumindest zu Hause keinen sicheren Ort.

Für uns Erwachsene ist das im Übrigen genauso. Haben wir Angst um unseren Arbeitsplatz und damit um die finanzielle Sicherheit der Familie, ist es schwierig, sich auf andere Dinge zu konzentrieren, die auf einer höheren Hierarchiestufe stehen. Es kann uns in solchen Situationen mitunter auch schwerfallen, uns auf unsere Kinder einzulassen. Daher ist es wichtig, dass auch unser eigenes Sicherheitsbedürfnis gestillt ist. Konflikte auf Paar- beziehungsweise Elternebene können es massiv erschüttern. Daher gilt für Kinder wie auch für Erwachsene: Je dringender oder gefährdeter ein Grundbedürfnis ist, desto mehr sind wir emotional und kognitiv mit diesem befasst.

Das Praktische an dieser Theorie ist, dass sie uns eine gute Orientierung gibt, worauf wir in der Erziehung, aber auch für uns als Eltern achten müssen und wie wir unsere Prioritäten setzen. Sie werden nachvollziehen können, dass wir unser Potenzial und unsere Ressourcen am besten für unsere Kinder abrufen können, wenn wir ausgeschlafen und satt sind, genug Zeit und einen freien Kopf haben. Auch, dass unsere Kinder dann am kooperativsten sind, am besten mitmachen und sich am besten entfalten können, wenn sie selbst satt und ausgeschlafen sowie in einem sicheren beziehungsweise vertrauten Umfeld sind. Daher ist unser sorgsamer Umgang mit unseren Bedürfnissen und Ressourcen für alle Familienmitglieder wichtig.

Neben Maslow hat sich auch der deutsche Psychologe Klaus Grawe mit den menschlichen Bedürfnissen befasst. Er benennt folgende vier3:

BindungsbedürfnisBedürfnis nach Orientierung und KontrolleBedürfnis nach Selbstwerterhöhung und SelbstwertschutzBedürfnis nach Lustgewinn und Unlustvermeidung

Dieses Modell bezieht sich stärker auf die psychischen Bedürfnisse. Wie Sie sehen, kommen die körperlichen kaum vor. Daher stellt es eine gute Ergänzung zu dem Modell von Maslow dar. Es kann uns bei der Erziehung unserer Kinder behilflich sein, aber auch dabei, uns selbst und unsere*n Partner*in zu verstehen. Auf die Bindungsbedürfnisse gehe ich später noch sehr detailliert ein. Aber auch die anderen hier erwähnten Bedürfnisse sind zentral für uns:

Wir alle suchen Orientierung in unserem Leben. Daher brauchen unsere Kinder gerade in stürmischen und konfliktreichen Zeiten einen Kompass von uns als Eltern, wenn sie sich etwa fragen:

Warum streiten Mama und Papa so viel?Werden sie sich trennen?Hört das wieder auf?Streiten sie meinetwegen?…

All diese Fragen verlangen altersgerechte Antworten, und es braucht oft viel Gefühl dafür, welche dieser Fragen unsere Kinder umtreiben, weil sie sie uns nicht direkt stellen.

Selbstwertschutz und -erhöhung ist ebenfalls eine unserer zentralen Motivationen. Wir alle schützen unseren Selbstwert, indem wir beispielsweise neue Erfahrungen meiden, die uns Kritik einbringen oder für die wir ausgelacht werden könnten. Auf Handlungen oder Aktivitäten, in denen wir uns sicher fühlen, lassen wir uns hingegen gern ein. Streiten wir als Eltern, springt auch dieses Bedürfnis in unseren Kindern an, gerade wenn sie sich selbst die Schuld für die Konflikte auf Paar- oder Elternebene zuschreiben oder für diese verantwortlich gemacht werden. Gerade auf kleine Kinder im frühen Grundschulalter gilt es hier, ein Auge zu haben. Sie befinden sich noch in der sogenannten »Egozentrischen Phase« und beziehen vieles auf sich selbst. Aber auch für ältere Kinder ist die Selbstwertbehauptung ein Thema, wenn sich ihre Eltern streiten. Denn viele von ihnen bekommen Sätze wie »Du bist wie deine Mama/dein Papa« oder andere Vergleiche mit ihren Eltern zu hören. Geht es in Konflikten oder rund um die Stresssituationen um Eigenschaften, die einem Elternteil und ihnen zugeschrieben werden, kann dies ihren Selbstwert angreifen. Die Folge ist, dass sie diesen schützen wollen und entweder den Elternteil, mit dem sie in dieser Situation identifiziert sind, verteidigen oder anfangen, die eigenen Teile, die an ihn erinnern, abzulehnen. Für diese Effekte braucht es noch nicht einmal zwingend Vergleiche, da Kinder meist sowieso mit beiden Eltern identifiziert sind.

Das Bedürfnis nach Lustgewinn und Unlustvermeidung spiegelt sich darin wider, dass Aufgaben, die wie kleine Herausforderungen wirken, bei Kindern den Spaß an der Erfüllung wecken. Streit und Konflikte von nahestehenden Erwachsenen sind als Herausforderungen allerdings meist zu groß und unübersichtlich für Kinder. Daher möchten sie solchen Situationen einfach nur entfliehen, vor allem, wenn sie sie nicht zum ersten Mal als unangenehm empfinden.

Worauf sollten Sie also gezielt achten?

Achten Sie darauf, dass das Sicherheitsbedürfnis aller Familienmitglieder erfüllt ist.Richten Sie mit ihrem Kind zusammen möglichst viele sichere Orte ein, also reale, die grundsätzlich von Konflikten verschont bleiben sollten. (Beispielsweise indem Sie kritische Themen nur noch dann ansprechen, wenn Ihre Kinder nicht zu Hause sind oder Sie dafür spazieren oder in ein Café gehen.)Zudem ist das Gefühl, sicher zu sein, eine Voraussetzung dafür, dass unsere Kinder die Welt erkunden und so ihren Selbstwert entwickeln können. Ohne das Gefühl der Sicherheit fehlt auch oft die Lust, Neues zu entdecken oder sich in die Familie einzubringen, da Angst leider Gift für unser Lustempfinden ist.

Wie ist das bei Ihnen?

Haben Sie in Ihrer Herkunftsfamilie gelernt, auf Ihre Bedürfnisse zu achten? Waren diese dort wichtig?Wessen Bedürfnisse standen in Ihrer Herkunftsfamilie an erster Stelle, wessen in Ihrer eigenen Familie?Wie ist Ihre persönliche Bedürfnishierarchie? Können Sie sich den hier vorgestellten Modellen anschließen?Auf welche Bedürfnisse Ihres Kindes können Sie leicht eingehen, wo fällt es Ihnen schwer? Wie ist das außerdem bei Ihren eigenen Bedürfnissen und denen Ihrer Partnerin oder Ihres Partners?

Bedürfnis- und Wunscherfüllung in der Fantasie

Den Begriff »Wunscherfüllung in der Fantasie« kenne ich von Prof. Dr. Sabine Walper4, bei der ich studieren und lernen konnte. Worum geht es dabei? Ziel ist es, Ihrem Kind zu zeigen, dass Sie verstanden haben, welches Bedürfnis, welche Sehnsucht oder welchen Wunsch es hat. Natürlich müssen Sie dafür nicht jedes Bedürfnis oder jeden Wunsch Ihres Kindes sofort erfüllen. Um Ihr Kind zu beruhigen und um wieder in einen guten Kontakt mit ihm zu kommen, ist es jedoch sinnvoll, ihm zu zeigen, dass Sie verstanden haben, was es eigentlich will. Gleichzeitig dürfen Sie bei Ihrer inneren Haltung bleiben oder mit dem Kind zusammen bedauern, dass es nicht so geklappt hat, wie es sich das vorgestellt hatte, und dass nicht jeder Wunsch in Erfüllung gehen kann.

Beispiel:»Ich will nicht, dass ihr euch streitet!«

Nehmen wir an, bei Ihnen zu Hause gibt es des Öfteren Streit. Ihr Kind hat Ihnen schon diverse Male mitgeteilt, dass es den Streit zwischen Ihnen gar nicht mag. Das haben Sie sich zu Herzen genommen und es ein paar Wochen ganz gut hinbekommen, Ihre elterlichen Diskussionen von Ihrem Kind fernzuhalten. Heute jedoch ist der Austausch zwischen Ihnen als Eltern nicht gut gelaufen, und Sie treffen mit schlechter Laune auf Ihr Kind. Ihr Kind hat feine Antennen, bemerkt die schlechte Stimmung sofort und zieht sich in sein Zimmer zurück. Hier ein Beispieldialog, den sie führen können, wenn Sie sich zu Ihrem Kind setzen:

Kind: »Geh raus, ich will nicht, dass ihr euch streitet, und ihr habt es schon wieder getan!«

Elternteil: »Das stimmt leider, heute haben wir es nicht geschafft, auf einen guten Punkt zu kommen.«

Kind: reagiert nicht

Elternteil: »Du hättest dir gewünscht, dass wir nicht in die Streitfalle tappen und dass der Tag fröhlicher verlaufen wäre. So, wie wir das in letzter Zeit öfter geschafft haben.«

Kind: »Ja genau, Streiten ist blöd!«

Elternteil: »Das wäre so schön gewesen, wieder ein ganzes Wochenende ohne Streit, dafür aber mit fröhlichen Eltern zu haben.«

Kind: »Ja.«

Elternteil: »Und dann kommen wir nach Hause und haben schlechte Laune, und das findest du voll doof.«

Kind: »Ja.«

Elternteil: »Du hättest dir wahrscheinlich gewünscht, dass wir mit guter Laune heimkommen und zusammen ein Spiel spielen, wie letzte Woche.«

Kind: »Jaaa. Ich hab mich schon voll drauf gefreut, den Film mit euch anzuschauen, den ihr mir versprochen habt.«

Elternteil: »Oh stimmt, das hatten wir versprochen, und du hast dich schon so drauf gefreut?«

Kind: »Ja!«

Elternteil: »Und jetzt hast du zwei so Griesgrame zu Hause und nicht die gut gelaunten Eltern wie letzte Woche.«

Kind: »Ja, das ist voll blöd heute! Ich will fröhliche Eltern. Könnt ihr noch mal rausgehen und fröhlich zurückkommen, oder eine Zeitmaschine bauen und die Eltern von letzter Woche holen?«

Elternteil: »Eine Zeitmaschine wird schwer. Aber wir können versuchen, die schlechte Laune zum Fenster rauszuschicken und dann noch den Film anschauen.«

Kind: »Ja, macht das! Und wenn ihr noch mal so schlecht gelaunt nach Hause kommt, dann lasse ich euch nicht mehr rein. Oder ihr dürft keine Filme mehr mit mir anschauen.«

Elternteil: (lacht) »Okay, das wollen wir nicht! Darf ich dich mal drücken?«

Für eine nicht allzu emotionale Situation wie diese ist die Bedürfniserfüllung in der Fantasie eine gute Methode. Der Elternteil hat dem Kind schnell das Gefühl gegeben, sein Bedürfnis nach Harmonie zu verstehen, und es auch benannt. Beim Vorantasten ein »Ja« vom Kind zu bekommen, ist ein Zeichen dafür, dass man auf einem guten Weg ist und sich aufeinander einschwingt. Dass das Bedürfnis gesehen und dass darauf aktiv eingegangen wird, trägt zur Beruhigung der Situation bei. Ebenso wichtig ist es für das Gelingen dieser Methode, dass die Emotionen des Kindes (Ärger und Enttäuschung) einfach da sein dürfen, ohne bewertet zu werden. Bei stärkeren Emotionen funktioniert die Methode nicht sofort. In solchen Situationen lässt sie sich gut mit dem Emotionscoaching, das ich Ihnen später noch vorstelle, verbinden.

Bindung – zu Recht in aller Munde

Die Art und Weise, wie wir als Eltern mit den eben beschriebenen Bedürfnissen unserer Kinder umgehen, hat einen großen Einfluss auf die Bindungen, die zwischen uns und unseren Kindern entstehen. Aber auch unsere Vergangenheit spielt eine Rolle: Wie unsere Eltern mit unseren Bedürfnissen umgegangen sind, als wir Kinder waren, findet sich oft in der Art und Weise wieder, wie wir selbst später Bindungen und Beziehungen gestalten. Betrachten Sie den Inhalt dieses Kapitels daher gern von zwei Seiten. Einerseits natürlich aus Ihrer Elternperspektive, andererseits mit dem Fokus auf die Frage, wie Sie selbst groß geworden sind. Denn das hat Ihr heutiges Elternsein höchstwahrscheinlich beeinflusst. Bindung und bindungsbasierte Erziehung sind Themen, die gerade sehr viel besprochen werden und zu Recht in aller Munde sind, da entsprechendes Erziehungsverhalten unsere Kinder tatsächlich gut fördern kann. Gleichzeitig höre ich aber auch immer wieder von Kolleg*innen den Eindruck, dass Eltern durch diese öffentliche Diskussion verunsichert sind. Nicht immer ist ganz klar, was mit Bindung genau gemeint ist und worauf wir als Eltern unseren Fokus legen sollten. Aus diesem Grund werde ich zum Thema Bindung ein wenig ausholen.

Die sogenannte Bindungstheorie geht auf den englischen Psychiater John Bowlby zurück. Später wurde sie weiterentwickelt und durch Studien sehr gut belegt. Man geht heute davon aus, dass sich durch die Art und Weise, wie Eltern auf die Bedürfnisse ihrer Kinder eingehen, bestimmte Bindungsmuster bilden und dass nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene über zwei sehr bedeutende »Verhaltensprogramme« verfügen: das Bindungs- und das Explorationsverhalten (auch Neugierverhalten genannt). Diese stehen in Wechselwirkung miteinander – wir zeigen je nach Situation entweder das eine oder das andere. Karen Strohband5 vergleicht sie mit einer Wippe: Ist ein Verhalten aktiv (oben), ist das andere deaktiviert (unten).

Das Bindungsverhalten ist immer dann aktiv, wenn wir uns unsicher fühlen, Angst haben, einen sicheren Hafen oder Schutz suchen. Diesen finden Kinder normalerweise bei ihren Eltern oder anderen vertrauten Erwachsenen. Fühlen sie sich sicher, können sie losziehen und die Welt entdecken, also explorieren. Sind sie etwa ganz in ihr Spiel vertieft, bekommen sie um sich herum kaum etwas mit, ist das Explorationsverhalten aktiviert. Werden sie aber dabei gestört, etwa weil sie einen fremden Erwachsenen bemerken, der ihnen nicht ganz geheuer ist, verlassen sie die Spielsituation oft schnell und suchen die Nähe zu einem Elternteil. Kommen Kinder (mithilfe ihres sicheren Hafens) zu der Einschätzung, dass keine Gefahr droht, spielen sie schnell weiter und wechseln zurück in den Explorationsmodus.

Auch bei uns Erwachsenen sind diese Verhaltensmuster aktiv. Beispielsweise wenn wir eine neue Stelle antreten und uns über nette Kolleg*innen freuen, die uns alles erklären und an denen wir uns orientieren können. Fühlen wir uns irgendwann gut eingearbeitet und vertraut mit den Regeln, werden wir uns weniger Rückversicherung einholen, sicherer werden und immer mehr neue Arbeitsfelder und -methoden ausprobieren.

Mary Ainsworth ist eine der Forscher*innen, die die Bindungstheorie entscheidend weiterentwickelt hat und durch Beobachtungsstudien verschiedene Bindungsmuster erkannte.

Die fremde Situation