Hot as Ice - Heißkalt verführt - Helena Hunting - E-Book

Hot as Ice - Heißkalt verführt E-Book

Helena Hunting

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Beschreibung

Eishockey-Star Miller "Buck” Butterson hat beschlossen, dass es an der Zeit ist, das Playboy-Dasein aufzugeben und sich stattdessen eine feste Freundin zu suchen. Eine richtige Freundin, die er nicht nur ins Bett, sondern auch zum Essen und ins Kino einladen will. Als er auf Sunshine Waters, die Schwester seines Teamkameraden, trifft, ist er sich sicher, die Frau fürs Leben gefunden zu haben. Doch sein Ruf als Herzensbrecher eilt ihm voraus, und Buck stellt fest, dass er sich ganz schön ins Zeug legen muss, wenn er Sunny für sich gewinnen will ... (ca. 400 Seiten)

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Seitenzahl: 591

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Inhalt

Titel

Zu diesem Buch

Widmung

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Epilog

Danksagung

Die Autorin

Weitere Romane von Helena Hunting bei LYX

Impressum

HELENA HUNTING

Hot As Ice

Heißkalt verführt

Roman

Ins Deutsche übertragen von Michaela Link

Zu diesem Buch

Eishockey-Star Miller »Buck« Butterson hat beschlossen, dass es an der Zeit ist, das Playboy-Dasein aufzugeben und sich stattdessen eine feste Freundin zu suchen. Eine richtige Freundin, die er nicht nur ins Bett, sondern auch zum Essen und ins Kino einladen will. Als er Sunshine Waters, die Schwester seines Teamkameraden, trifft, ist er sich sicher, die Frau fürs Leben gefunden zu haben. Doch sein Ruf als Herzensbrecher eilt ihm voraus, und Buck stellt fest, dass er sich ganz schön ins Zeug legen muss, wenn er Sunny ein für alle Mal für sich gewinnen will …

Für meine Familie – danke, dass ihr mir Rückendeckung gegeben habt, dass ihr meine Cheerleader wart und dass ihr mir geholfen habt, meinen Traum wahr werden zu lassen. Ich liebe euch.

KAPITEL 1

Besoffen ist, wer Besoffenes tut

Ich bin stockbesoffen. Derart neben der Spur, dass Lance, mein Mannschaftskamerad, zwei Paar Augen hat.

»Ich fahr nach Hause.« In meinem Kopf sind das die Worte, die ich spreche, aber in Wirklichkeit kommen sie wohl eher als ein Stöhnen heraus. Ich mache einen unsicheren Schritt auf die vor der Bar wartenden Taxis zu.

Lance legt mir eine Hand auf die Schulter, ein schiefes Grinsen auf dem Gesicht. Er ist fast so betrunken wie ich. »Dein Wagen steht bei mir zu Hause, Butterson. Komm mit zu mir.«

»Ich kann ihn morgen früh abholen.« Meine Worte verschmelzen miteinander, aber er scheint mich trotzdem zu verstehen.

»Steig einfach in die Limousine, Mann.« Lance sieht zu Randy hinüber, einem Mannschaftskameraden und einem meiner engsten Freunde seit meiner Kindheit, um sich Unterstützung zu holen.

»Unsere Trainerin kommt um zehn Uhr dreißig zu Lance, schon vergessen?«, fragt Randy. »Du kannst dich aus dem Bett direkt in den Pool fallen lassen.«

»Dann muss ich dich auch nicht fünfzigmal anrufen, damit du deinen Arsch hochkriegst«, fügt Lance hinzu.

»Komm mit, Buck!«

Eins von Randys Groupies benutzt den Spitznamen, auf den ich seit Kindertagen höre. Mein richtiger Name ist Miller. Ich bin übrigens nicht nach dem Bier so benannt worden. Außerdem klingt Buck Butterson netter als Miller Butterson – zu viele »er«.

Die drei Mädchen, die Lance überredet hat, noch mit zu ihm zu kommen, kämmen einander und frischen gegenseitig ihr Make-up auf, während ich versuche, keine schlechte Entscheidung zu treffen.

Lance lächelt – ganz der geile Bastard – und klopft mir auf den Rücken. »Komm schon, Mann, du bist die nächsten Wochen nicht da. Deine letzte Chance, richtig einen draufzumachen.«

Ich nuschele etwas, das ich nicht einmal selbst verstehe, und lehne mich an die Limousine, damit ich mein eigenes Gewicht nicht zu tragen brauche. Die Shots waren keine gute Idee. Es waren so viele. Möglicherweise hab ich sie sogar bezahlt.

Ich warte, während die Mädchen in die Limousine steigen. So betrunken ich bin, habe ich doch immer noch ein paar Manieren übrig. Die letzte beugt sich vor, und ihr Mikro-Mini rutscht hoch. Damit gewährt sie mir, bevor sie sich hinsetzt, einen ungehinderten Blick auf ihren Biber, wie wir eine Muschi hierzulande nennen. Neben sie werde ich mich definitiv nicht setzen.

Lance stößt mich mit dem Ellbogen an. »Steig ein, Buck.«

»Du zuerst. Das sind schließlich deine Groupies.«

Es ist kein guter Plan, mit zu Lance nach Hause zu fahren, aber ich habe bereits zugesagt, und sein Argument, dass mein Wagen bei ihm steht, ist nicht von der Hand zu weisen.

Er zuckt mit den Achseln, hält sich an der Wagentür fest und steckt den Kopf hinein. »Auf wessen Schoß sitze ich?« Dann wirft er sich in die Limousine.

Die Mädchen kreischen, und dann folgt Gelächter.

Ich lege Randy eine Hand auf die Brust, um ihn zurückzuhalten, bevor er ebenfalls einsteigt. »Pass auf, dass ich keine Dummheiten mache, okay, Mann?«

»Keine Sorge, Miller. Ich übernehme zwei, wenn es sein muss.« Er zwinkert mir zu, aber er meint es ernst.

Randy ist einer der wenigen, die meinen richtigen Namen benutzen, abgesehen von meinem Dad, wenn er sauer ist. Er ist in Chicago aufgewachsen und hat in derselben Straße gewohnt wie ich. Wir haben zusammen Eishockey gespielt, seit wir Schlittschuh fahren können. Als wir in unserem ersten Semester am College in die NHL geholt wurden, landeten wir in verschiedenen Mannschaften. Fünf Jahre später sind wir wieder in derselben Mannschaft, da Randy nach dem Saisonende von Chicago eingekauft wurde. Da gerade Saisonpause ist, hatte er ganze zwei Wochen für den Umzug zurück nach Hause. Es ist gut, ihn wieder hier zu haben. Wir sind über die Jahre befreundet geblieben; wenn irgendjemand verhindern kann, dass ich alles vermassele, dann ist er es.

Randy steigt in die Limousine und setzt sich zwischen zwei der Mädchen. Das lässt mir eine ganze Sitzbank. Ich schiebe mich ins Auto, mache es mir bequem und belege das ganze Ding mit Beschlag.

Lance hat bereits den Arm um Blitzi Biber gelegt, und ihre Freundin in der Mitte scheint unschlüssig, was sie tun soll. Als sie Anstalten macht, sich neben mich zu setzen, zieht Lance sie an sich und flüstert ihr etwas ins Ohr. Ihre Augen weiten sich, und dann beißt sie sich auf die Unterlippe, aber sie bleibt, wo sie ist.

Es wäre klüger gewesen, allein in einem Taxi nach Hause zu fahren. Dann müsste ich mich keiner unnötigen Versuchung aussetzen. Manchmal ist es höllisch schwer, die richtigen Entscheidungen zu treffen, wie zum Beispiel sich nicht in eine Situation zu bringen, in der Groupies einem unausweichlich Sex anbieten – was ich dann ablehnen muss.

Es ist nicht so, als käme ich nicht ohne aus. Ich habe nur während der letzten fünf Jahre immer diese Option gewählt. Und der kalte Entzug war viel schwieriger, als ich je gedacht hätte. Lance und Blitzi Biber drücken sich jetzt in die Ecke der Limousine. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er die Hand bereits unter ihrem Rock hat, nach dem Kichern zu urteilen, auf das ein Stöhnen folgt. Ich schließe die Augen und lehne mich auf die Armstütze. Ich bin müde. Und hungrig. Ich brauche Pizza.

Ich wühle in meiner Tasche nach meinem Telefon. Ich habe Nachrichten bekommen: ein paar SMS und eine Sprachnachricht von meiner Schwester Violet und dann noch ein paar von meiner Freundin Sunny. Na ja, sie ist so halbwegs meine Freundin. Ich wünsche mir, dass sie meine Freundin ist. Sunny ist der Grund, warum Randy – oder auch Lance – sich zur Verfügung stellen und ich hier ganz allein auf meiner Bank sitze.

Ich habe während der letzen Monate alles in meiner Macht Stehende getan, um die Sache zwischen uns in Richtung »feste Freundin« zu bewegen, aber Sunny ist schwer festzunageln. Sie ist viel schlimmer als ich, aber nicht auf eine Schlampenart. Sunny ist das direkte Gegenteil von einer Schlampe. Sie lässt sich von mir nicht so leicht rumkriegen wie die meisten Frauen. Ich muss tatsächlich arbeiten, um sie dazu zu bringen, mit mir auszugehen.

Dass Alex Waters, ihr Bruder, einer meiner Mannschaftskameraden ist, macht es auch nicht unbedingt leichter. Er ist außerdem mit meiner Schwester verlobt und Mannschaftskapitän. Waters hasst mich. Es ist kompliziert. An dem Abend, an dem ich Sunny kennenlernte, habe ich – für eine halbe Sekunde – erwogen, mit ihr zu schlafen, um mich an ihm zu rächen. Aber ich bin ein Aufreißer, kein Arschloch. Außerdem hatte Sunny kein Interesse an Sex mit mir. Sie wollte tatsächlich reden. Und ich mochte sie. Also habe ich mir stattdessen ihre Nummer geben lassen. Das ist jetzt Monate her, und sie will immer noch nicht mit mir schlafen. Noch nicht. Ich hoffe, das zu ändern.

Ich versuche, meine SMS zu lesen, aber ich sehe ganz verschwommen, und alle Worte kullern durcheinander – noch schlimmer als gewöhnlich. Ich kann hier drin auch nicht die Text-to-Speech-App benutzen, wie ich das sonst tun würde, weil die Musik zu laut ist und alle mithören könnten. Außerdem sind die Nachrichten meiner Schwester manchmal ziemlich arschig. Sie denkt nie nach, bevor sie spricht. Kein bisschen.

»Ich habe Hunger. Hat sonst noch jemand Hunger?«, übertöne ich die Musik.

Lance ist zu sehr ins Knutschen vertieft, aber Randy hebt die Hand. Die Mädchen links und rechts von ihm zucken mit den Achseln. Die in der Mitte von dem Ganzen sieht aus, als wäre sie lieber sonst wo.

Ich rufe Siri auf und bitte sie, in meiner Lieblingspizzeria anzurufen. Es braucht einige Versuche, sie dazu zu überreden, einerseits, weil ich so lalle, und andererseits, weil die Musik stört. Endlich macht jemand sie aus, sodass es mir gelingt, eine Bestellung aufzugeben.

»Ist die Adresse Fünf-Zwei-Eins oder Zwei-Fünf-Eins?«, frage ich Randy, als ich so weit bin zu bestellen.

»Fünf-Zwei-Eins.«

»Bist du sicher, dass es nicht Zwei-Fünf-Eins ist?«

Lance legt im Abknutschen der Braut eine Pause ein, um mir Stress zu machen. »Du bist schon eine Million Mal bei mir zu Hause gewesen, und du bekommst die Adresse immer noch nicht richtig hin?«

Ich zeige ihm den Mittelfinger. »Ich bin Legastheniker und betrunken, aber danke, dass du dich wie ein Arschloch benimmst.« Das hätte ich nicht sagen sollen. Normalerweise passiert mir so etwas vor den Groupies nicht. Es ist frustrierend, dreiundzwanzig Jahre alt und beschissen im Lesen zu sein. Ich gebe dem Pizza-Typen die richtige Adresse. Dann beende ich das Gespräch und schiebe mein Telefon zurück in meine Tasche.

Zehn Minuten später biegen wir in Lance’ Einfahrt ein. Ich bin der Erste, der aus dem Wagen steigt, und ich falle praktisch die Stufen zu seiner Tür hinauf. Während ich auf alle anderen warte, benutze ich die Türklinke, um mich abzustützen. Eigentlich müsste ich den Code kennen, um ins Haus zu gelangen, aber ich vergesse ihn immer wieder.

Lance und Blitzi Biber sind die Letzten, die aus der Limousine steigen. Wie zu erwarten, zeigt sie, als sie über die Sitzbank rutscht, allen ihren Biber – für mich jetzt schon das zweite Mal auf der Fahrt in der Limo. Als ihre Füße den Boden berühren, tritt Lance vor sie und versperrt mir dadurch die Sicht. Er beugt sich vor, um ihren Rock zurechtzuziehen, was nett von ihm ist. Wenn er schlechte Laune hat, erlaubt er den Mädchen, sich zum Narren zu machen, und lacht später darüber. Er kann manchmal ein ziemlicher Mistkerl sein.

Ihre Freundinnen kichern und tuscheln, benehmen sich wie echte lästernde Zicken. Zumindest die, die sich an Randy herangemacht hat, tut es; die andere wirkt, als sei es ihr unangenehm. Von den drei Mädchen, die Randy und Lance heute Abend aufgegabelt haben, scheint sie die zurückhaltendste zu sein. Sie findet wahrscheinlich die Aussicht, sich einen Schwanz zu teilen, nicht so toll.

»Du bist der Beste, Mann. Habe ich dir das in letzter Zeit mal gesagt?«, frage ich Randy, während ich den Kopf an die geschlossene Tür lehne und versuche, die Klingel zu treffen. Ich verfehle sie immer wieder.

»Das sagen mir die Mädchen auch immer.«

Ich lache spöttisch und ziele wieder nach der Türklingel, und diesmal treffe ich sie. Der Klingelton ist tatsächlich eine Filmmelodie. Ich kann mich nicht recht erinnern, aus welchem Film, also drücke ich immer wieder darauf, bis Lance und Blitzi Biber es endlich zur Tür schaffen. Lance tippt den Code ein. »Ich glaube nicht, dass du da an einem besonders guten Platz stehst, Butterson.«

»Ich komme klar.« Meine Augen sind geschlossen. Ich habe das Gefühl, als wäre ein Bett vielleicht kein schlechter Platz für mich. Zum Teufel mit der Pizza.

Die Bedeutung seiner Worte dringt nicht zu mir durch, bis die Tür aufschwingt. Ich hebe die Hände, um mich am Türpfosten festzuhalten, aber ich bin nicht schnell genug. Mit dem Gesicht voraus falle ich in seinen Eingangsbereich. Der Dielenboden macht die Landung nicht unbedingt weich.

Ich ächze beim Aufprall, und eins der Mädchen kommt zu mir gelaufen, um mir zu helfen, während Lance sich vor Lachen schüttelt. Ich sage ihr, dass es mir gut geht, und bleibe ein paar Sekunden liegen, bevor ich mich auf den Rücken rolle. Blitzi Biber erwischt mich wieder. Ich kann ihr vom Boden aus direkt unter den Rock schauen. Es sieht ein bisschen aus wie ein Sandwich. In den letzten dreißig Minuten habe ich mehr Muschi gesehen als während der ganzen Zeit, in der ich jetzt schon versuche, Sunny zu einem Date zu bewegen.

Randy streckt die Hand aus, um mir aufzuhelfen.

Ich winke ab. »Ich bleibe hier, bis die Pizza kommt, okay?«

»Das könnte eine Weile dauern. Schaffen wir dich auf ein Sofa.« Ich ergreife seine Hand, mache mir aber nicht die Mühe, bei der ganzen Aufsteh-Aktion mitzuhelfen. Als er gerade aufgeben will, reiße ich an seinem Arm, und er landet neben mir auf dem Boden. Ich nehme ihn in den Schwitzkasten.

Er müht sich aufzustehen, aber auch er ist betrunken, und ich habe den Überraschungsmoment auf meiner Seite. »Fick dich, Arschloch«, sagt er.

»Oh mein Gott!«, schreit eins der Mädchen, während wir wie Idioten auf dem Boden rangeln. »Prügeln sie sich im Ernst? Solltest du sie nicht stoppen?«

»Die beiden kommen schon klar.« Lance legt zweien der Damen eine Hand auf den Rücken. »Kommt mit. Besorgen wir uns was zu trinken und dann lasst uns in den Whirlpool gehen.«

Randy stößt mir einen Ellbogen in die Seite, und ich lasse ihn los. Er rollt sich herum, kommt hoch und tänzelt Lance und den Groupies hinterher. Es ist eine Menge Arbeit, den Hintern vom Boden hochzubekommen, aber ich schaffe es. Halb schlitternd, halb gehend bewege ich mich den Flur entlang und lehne mich dabei mit der Schulter an die Wand, um nicht wieder umzufallen.

Ich brauche Wasser – und dieses scheußliche Gesöff, das Natasha, unsere Trainerin, mir immer gibt, wenn ich einen Kater habe. Aber Lance’ Küche ist so weit entfernt. Ich stolpere in das riesige Wohnzimmer und falle fast über das unbesetzte Sofa. Als mein Knie gegen die Armlehne stößt, sinke ich um wie ein gefällter Baum. Ich ziele schlecht und falle schief, sodass ich herunterrolle und mir den Kopf am Couchtisch anhaue.

»Au! Scheiße!« Ich habe nicht genug Platz, um mich auf den Rücken zu drehen, stattdessen liege ich also einfach da, eingekeilt zwischen Sofa und Couchtisch.

Lance lacht. »Alles in Ordnung mit dir, Butterson?«

»Hier unten liegt ein benutztes Kondom.«

»Ach ja? Könntest du das für mich aufheben?«

»Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich das nicht tun werde.« Es ist voller Staub, aber ich erkenne, dass es ein rotes ist – also hat er es definitiv von mir. Vielleicht bin aber auch ich derjenige, der es benutzt hat. Ich habe keine Ahnung. Ich nehme immer das gemischte Regenbogenpäckchen, das, wo eine große Tube Gleitmittel dabei ist.

Ich habe den Kondomen ihrer Farbe entsprechende Spitznamen gegeben: Rot ist der Teufelsschwanz, grün der Grüne Riese, blau der Schlumpfschwanz und schwarz der Vorschlaghammer. Ich bin kein Fan der gelben; sie sehen nicht nach Banane aus, sondern eher so, als hätte mein Schwanz die Gelbsucht. Meine persönlichen Favoriten sind die, die im Dunkeln leuchten, und die meinen Schwanz aussehen lassen wie einen großen Leuchtstab.

»Bleibst du da auf dem Boden liegen oder kommst du mit nach draußen, um im Whirlpool mit uns abzuhängen?«

»Ich komme in ein paar Minuten nach.«

»Wie du meinst, Butterson. Aber wenn du da unten einschläfst, werde ich deinen eingeschlafenen Arsch nicht aufwecken.«

»Das geht schon in Ordnung.«

Ich beobachte, wie spitze Absätze auf die Terrassentüren zuschwanken.

»Ich habe keinen Badeanzug dabei«, sagt Blitzi Biber.

Lance legt ihr einen Arm um die Taille und lässt die Hand auf ihrem Hintern liegen. »Wer braucht schon Badeanzüge?«

Laute Musik plärrt durch das Haus und die Außenlautsprecher. Aus der Ferne höre ich Spritzen und einen Schrei. Jemand ist in den Pool geworfen worden. Ich liege da, die Wange auf den Boden gedrückt, starre das staubige Kondom an und wünschte, ich wäre nach Hause gefahren, statt herzukommen. In dieser Stellung verliere ich anscheinend das Bewusstsein, denn im nächsten Moment klingelt es an der Tür. Ich brauche drei Versuche, um aufzustehen. Dann will die Tür einfach nicht ruhig stehen bleiben, was es schwer macht, zu ihr zu gelangen.

Ich bezahle den Pizza-Mann mit meiner Kreditkarte und nehme die Schachteln und ein Sechserpack Limo entgegen. Ich mache mir nicht die Mühe, die anderen Jungs zu rufen. Wie ich Lance kenne, hat er die Mädchen inzwischen bis auf BH und Slip ausgezogen – von der einen mal abgesehen, die gar keinen anhatte.

Ich trage die Pizza zum Couchtisch, mache eine Limo auf und kippe sie herunter. Ich brauche Flüssigkeit, damit ich morgen beim Training nicht kotze wie ein Weichei. Wasser wäre besser, aber ich sitze bereits. Bevor ich mich über das Essen hermache, ziehe ich meine Hose aus. Nicht dass ich mir Sorgen mache, sie zu bekleckern; ich bin es einfach müde, Jeans zu tragen. Außerdem mag ich es, keine Klamotten anzuhaben. Mir wird schnell heiß, daher ist es schön, wenn ich mich bis aufs Allernötigste entblättern kann, was häufig gar nichts ist.

Da ich nicht bei mir zu Hause bin, behalte ich die Boxershorts und das T-Shirt an. Ich trage normalerweise keine Unterwäsche, aber in den Clubs ist es heiß. Ohne Unterhose kleben mir die Eier zusammen. Ich mache es mir auf dem Sofa gemütlich. Es ist aus weißem Leder – eine blödsinnige Farbwahl, aber was soll’s. Ich klappe den Pizzakarton auf und stöhne bei dem Anblick von geschmolzenem Käse und dem Haufen fleischiger Herrlichkeit.

Wenn Sunny und ich Pizza bestellen, gibt es nicht einmal Käse. Sie isst nichts mit einem Gesicht und nichts, das von etwas mit einem Gesicht stammt. Ich glaube nicht, dass ich ohne Kuh in meinem Leben existieren könnte, aber so bin ich eben.

Ich reiße ein Stück von der Pizza ab, und der Käse klammert sich an seine Brüder, als hätte er Angst vor seinem Schicksal. Über den Karton gebeugt – ich bin zu faul, um in die Küche zu gehen und mir einen Teller zu holen – nehme ich einen gewaltigen Bissen. Die Pizza ist heiß. So heiß, als käme sie direkt aus dem Ofen, was verrückt ist, denn das ist eindeutig nicht der Fall. Wenn ich weniger betrunken wäre, hätte ich beim Herauszerren des ersten Stücks vielleicht auf die Dampfwolke geachtet, aber ich hatte es zu eilig, etwas in den Magen zu bekommen.

An dem Käse verbrenne ich mir den Gaumen, und einzelne Fäden lassen sich auf meinem Kinn nieder, sodass ich mich dort auch noch mal verbrenne. Ich lasse das Stück Pizza fallen, und die Hälfte davon bleibt über dem Rand der Schachtel auf dem Couchtisch und der jüngsten Ausgabe von The Hockey News hängen. Ich mache mir noch eine Limo auf und kippe die Hälfte der Dose herunter, um meinen Mund abzukühlen. Heute Abend meint das Leben es nicht gut mit mir.

Während ich darauf warte, dass die Pizza abkühlt, suche ich nach der Fernbedienung. Sie liegt nicht auf dem Couchtisch und auch nicht unter dem Pizzakarton. Ich finde sie eingeklemmt zwischen den Sofakissen zusammen mit einem Slip. Den lasse ich, wo er ist.

Um zwei Uhr morgens gibt es keine große Auswahl an hochkarätigen Sendungen. Abgesehen von Reklamespots und Pornos habe ich die Wahl zwischen sportlichen Highlights, alten Sitcoms und Musikvideos. Ich zappe ziellos durch die Sender und bleibe kurz bei einem schlechten Porno hängen. Ich bezweifle, dass ich später die Energie haben werde, mir einen runterzuholen. Ich bin wahrscheinlich so betrunken, dass ich sowieso einen Whiskey-Schwanz habe, auch wenn ich gar keinen Whiskey trinke.

Ich entscheide mich für die Musikvideos und widme mich dann wieder der Pizza, die jetzt auf Esstemperatur abgekühlt ist. Ich schlinge die Hälfte runter und nicke danach auf dem Sofa ein. Ich werde nur wach, weil mein Telefon klingelt. Es ist in meiner Hose, die sechs oder sieben Meter entfernt auf dem Boden liegt, deshalb verpasse ich den Anruf. Ich beschließe, lieber in einem Bett weiterzuschlafen als auf Lance’ Sofa. Ich habe oft genug hier gepennt, seit ich mitten in der Saison von einem anderen Verein eingekauft wurde. Deshalb habe ich bei Lance auch ein Zimmer, das für mich reserviert ist, wenn ich zu betrunken bin, um meinen Hintern nach Hause zu schaffen. Ich habe keine Ahnung, ob Lance und Randy immer noch draußen bei den Mädchen sind. Wenn ja, besteht eine gute Chance, dass dieser Whirlpool morgen einer ernsthaften Reinigung bedarf. Auf dem Weg nach oben falle ich beinah über meine Hose. Ich schleife sie mit mir in den ersten Stock und stürze mich ins Gästezimmer.

Nachdem ich die Tür mit einem Fußtritt geschlossen habe, ziehe ich mir mein T-Shirt über den Kopf, streife meine Boxershorts ab und falle mit dem Gesicht nach unten auf die Matratze. Noch immer wummert Musik durch die Lautsprecher draußen und lässt das ganze Haus vibrieren. Jetzt ist es kein Pop mehr, sondern eine kitschige Liebesballade aus den Achtzigern. Vielleicht würde sie Sunny gefallen.

Bei dem Gedanken an sie regt sich mein Schwanz, was ätzend ist, weil ich nicht mehr über die Koordinationsfähigkeit verfüge, um etwas dagegen zu unternehmen. Ich finde es furchtbar, dass sie nicht näher bei mir wohnt. So weit von Chicago entfernt ist Kanada nicht, aber doch weit genug, um das Dating erheblich zu erschweren.

Ich will sie anrufen. Mir ist klar, dass das eine schlechte Idee ist. Ich bin betrunken, und sie schläft wahrscheinlich, wenn man bedenkt, dass es nach zwei Uhr morgens ist. Vielleicht ist es auch schon fünf. Ich kann die Uhr nicht entziffern. Meine Urteilskraft ist lahmgelegt, deshalb taste ich nach meiner Hose. Sie liegt auf dem Boden. Bei dem Versuch, sie zu erreichen, falle ich fast aus dem Bett. Ich fummele das Telefon aus der Tasche. Die Batterieanzeige steht bei neun Prozent. Das reicht noch für einen kurzen Anruf. Er geht wahrscheinlich sowieso auf die Mailbox.

Wie vorausgesehen, klingelt es viermal, und ich höre ihre Ansage.

Sie haben Sunshine Waters erreicht. Ich bin wahrscheinlich gerade damit beschäftigt, mein Chi zu läutern, aber wenn ich damit fertig bin, werde ich bei Ihnen anklingeln. Nicht vergessen, Karma ist Ihr Freund!

Ich lege auf, ohne eine Nachricht zu hinterlassen, und rufe noch einmal an. Ein zweites Mal geht mein Anruf auf die Mailbox. Beim dritten Versuch nimmt sie ab.

»Hallo?« Ihre Stimme ist heiser vom Schlaf. So ähnlich klingt sie, wenn sie kommt. Bisher konnte ich das nur mit den Fingern bewerkstelligen. Sunny will es langsam angehen lassen. Ich muss wohl erst mal die Kontrolle über den Puck gewinnen, bevor ich meine liebste Art von Tor schießen kann.

»Hey, Süße. Hab ich dich geweckt?« Dumme Frage. Natürlich habe ich sie geweckt; ich habe sie mitten in der Nacht dreimal angerufen.

»Miller?«

»Entschuldige. Es ist schon spät, nicht wahr?« Ich rolle mich auf den Rücken und strecke alle viere von mir, lasse meine Eier atmen. Das Rascheln von Decken dringt durch das Telefon. Anhand unserer nächtlichen Skype-Unterhaltungen male ich mir aus, was sie wohl anhat. Sie gehört zu den Mädchen, die im Bett ein ausgeleiertes T-Shirt und Shorts tragen. Manchmal hat sie auch eins dieser durchsichtigen Shirts an, sodass es wirkt, als sei sie nackt, was sie aber nicht ist. Traurigerweise trägt sie dazu immer einen Sport-BH. Diese Dinger sind die schlimmste Erfindung der Welt. Sie ruinieren das schönste Dekolleté.

»Wie spät ist es?«

»Ähm.« Ich schaue mit zusammengekniffenen Augen auf die Uhr auf dem Nachttisch, als würde es dadurch leichter, die Ziffern zu lesen. Ich finde mich besser mit analogen als mit digitalen Uhren zurecht. »Ziemlich früh.«

»Am Morgen?«

»Ja.«

»Ist alles in Ordnung?«

»Ja.«

Es folgt eine lange Pause, in der keiner von uns spricht. »Warst du heute Abend mit den Jungs unterwegs?«

»Ja.«

An die Stelle der Weichheit in ihrer Stimme tritt Schärfe. »Mit wem?«

»Den üblichen. Randy Ballistic, Lance Romero. Ein paar andere sind später auch noch aufgetaucht.«

»Du bist also betrunken?«

Ich wusste, dass ich nicht hätte anrufen sollen. Ich wünschte, ich hätte jemanden in meiner Nähe, der mich daran hindert, die ganze Zeit über irgendwelchen blöden Scheiß zu machen. Zumindest hat Randy die Groupies beschäftigt und von mir ferngehalten. Lance ist die meiste Zeit keine große Hilfe. Er ermutigt einen noch zu den falschen Entscheidungen.

»Ich hatte ein paar Drinks. Ich wollte deine Stimme hören.« Es klingt wie ein Spruch, aber es ist keiner. Ich will wirklich ihre Stimme hören, selbst wenn ich dadurch so wirke, als sei ich ihr hörig.

Sie gibt einen leisen Laut von sich, als würde sie sich räkeln oder versuchen, es sich bequem zu machen. Das Geräusch geht direkt zu meinem Schwanz und bläst ihn auf wie einen Helium-Ballon.

»Das ist süß, Miller«, sagt sie mit einem Seufzen. Ich liebe es, dass sie meinen richtigen Namen benutzt statt meines Spitznamens. »Aber findest du nicht, es wäre besser anzurufen, wenn du nüchtern bist und es nicht mitten in der Nacht ist? Du hast mich bei einem schönen Traum gestört.«

»Was für eine Art von Traum? War es ein feuchter Traum?«

»Das erzähle ich dir nicht.«

»Es war einer, nicht wahr?«

»Ich sage dazu nichts.«

»Es wird eine Million Mal besser sein, wenn du mir erlaubst, dich im realen Leben auszuziehen.«

»Nicht so vorschnell, Butterson.«

»Ich mein ja bloß. Wenn du es zulässt, wird es überwältigend hoch zehn.«

Sie seufzt.

»Süße?«

»Du solltest deinen Rausch ausschlafen, was immer du da getrunken hast. Kommst du morgen trotzdem?«

»Ich werde jetzt gleich für dich kommen, Baby.«

Es klopft an der Tür. Ich höre Randys Stimme, gefolgt von einem Kichern. Ich decke den Hörer ab, oder zumindest glaube ich das, und rufe: »Ich schlafe!«

»Bist du zu Hause? Wer ist bei dir?«

»Ich bin bei Lance.«

Sie schnappt scharf nach Luft und fragt dann: »Übernachtest du dort?«

»Natasha kommt morgen.«

»Wer?«

»Unsere Trainerin. Wir benutzen den Pool für plyometrische Übungen.« Ich lalle jetzt viel weniger, daher bekomme ich das Wort heraus, ohne es zu vermasseln. »Außerdem steht mein Wagen hier, und ich erweise mich als verantwortungsbewusster Bürger, indem ich mich nicht mehr ans Steuer setze.«

»Sind gerade Mädchen im Haus?«

»Lance hat sich ein paar Freundinnen eingeladen. Ich liege im Bett.«

»Wie viele Freundinnen?«

»Einige.«

»Sind davon auch welche deine Freundinnen?«

»Nein, Baby. Der einzige Freund, den ich im Moment habe, ist meine linke Hand.«

Ein langes Schweigen folgt.

»Sunny? Bist du noch da?«

»Bin ich. Aber wir sollten jetzt auflegen. Es ist spät. Ich gebe morgen früh Yoga-Unterricht.«

»Bist du sicher, dass du mir nichts von dem Traum erzählen willst, den du gehabt hast?«

Das trägt mir ein halbherziges Lachen ein. »Du bist unmöglich. Du solltest deine Tür abschließen. Nacht, Miller.«

Mein Telefon geht aus, bevor ich darauf antworten kann. Ich habe kein Ladegerät zur Hand und bin zu müde, um mich wieder anzuziehen und nach einem zu suchen. Stattdessen schließe ich die Augen und stelle mir Sunny in ihrem Bikini vor – es ist die leichteste Bekleidung, in der ich sie je gesehen habe –, dann packe ich meinen einigermaßen harten Schwanz. Ich bringe nicht genug Koordination, Konzentration oder Energie auf, um das Bild im Kopf zu behalten, deshalb halte ich ihn einfach in der einen Hand und mein ausgegangenes Telefon in der anderen.

Dann bin ich weg.

KAPITEL 2

Sackgesicht

Mein Kopf tut weh, und ich habe einen beschissenen Geschmack im Mund. Ich versuche mich nicht zu bewegen, aber ich höre grässliche Musik von irgendwo außerhalb meines Zimmers, und das macht das Weiterschlafen unmöglich. Ich öffne ein Auge und winde mich angesichts des Lichts, das durch die Vorhänge fällt. Als Erstes fällt mir auf, dass ich nicht in meinem eigenen Bett liege. Ich brauche eine Weile, um mich daran zu erinnern, dass ich bei Lance bin. Ich habe die sehr vage Erinnerung an eine Autofahrt und daran, im Wohnzimmer auf dem Boden gelegen zu haben. Ich erinnere mich an ein Kondom und einen nackten Biber, und Panik macht sich breit.

Die andere Seite des Doppelbetts ist leer, das werte ich schon mal als ein gutes Zeichen. Meine riesige Morgenlatte und meine schmerzenden Eier sind belastbare Hinweise, dass ich meinen Schwanz nirgendwo reingesteckt habe, wo er nicht hingehört.

Vor einigen Monaten wäre das ungenutzte Kissen von einem sehr zufriedenen, von mir ordentlich rangenommenen Groupie besetzt gewesen. Früher war ich ein richtiger Hengst. Ich gehe wahrscheinlich immer noch als einer durch, aber ich arbeite daran, mich zu bessern. Das ist gar nicht so einfach. Ständig wollen Frauen meinen Schwanz reiten. Und wenn man keine Schätzchen mit nach Hause bringt, ist das so, als würde man während des Trainingslagers an einem McDonalds vorbeifahren. Man weiß, dass man das nicht haben kann, weil es nicht Teil des Ernährungsplans ist, also will man es umso mehr.

Statt Sex zu haben, simsen Sunny und ich uns oder telefonieren über Skype. Das gefällt mir am besten, vor allem, wenn es spät abends ist. Sie liegt dann auf ihrem Bett, und ich kann sie beäugen, während wir reden.

Meine Hoffnung ist, dass wir irgendwann beim Skypen über das Sprechen hinauskommen und zu Sex übergehen. Allerdings hatten wir noch nie richtigen Sex, deshalb kann ich sie eigentlich unmöglich bitten, virtuellen Sex per Videochat mit mir zu haben. Ich muss einfach über den Status hinauskommen, sie nur da unten anzufassen, und mit ihr ganz bis zum Ende gehen. Bis dahin werde ich mich auf das Beäugen bei unseren Skype-Sessions halten – und die darauffolgenden Wichsaktionen. Es ist frustrierend, obwohl es mir gefällt, dass sie nicht so schlampenhaft ist wie die Groupies, die ich sonst kennenlerne.

All das bedeutet, dass mein Schwanz während der letzten Monate unbenutzt geblieben ist. Wir haben ein wenig rumgefummelt und geschmust, und Sunny hatte ihre Hand in meiner Hose und umgekehrt, aber das ist schon alles. Komisch, ich hatte vorher noch nie ein erstes »Date« ohne Sex.

Vor Sunny brauchte ich, wenn mir nach Gesellschaft zumute war, nur meine Liste mit Kontakten aufzumachen, zu meinen Schätzchen zu gehen, eine anzurufen und zu warten. Normalerweise erschien besagtes Schätzchen binnen einer halben Stunde; die, die zu viel Make-up tragen, brauchen länger. Es ist so ähnlich, wie eine Pizza zu bestellen.

Und dabei ist es egal, ob ich gerade von einem Work-out oder einem Training komme. Ich brauche nicht einmal zu duschen. Ich könnte total verschwitzt sein oder eine gottverdammte rohe Knoblauchzehe gegessen haben, und sie würden trotzdem kommen und auf meinem Schwanz auf und ab hüpfen.

Jetzt, da ich versuche, Sunny davon zu überzeugen, meine Freundin zu werden, ist das keine Option, also bleibt mir nichts als meine Hand. Theoretisch sollte ich, wenn ich für einige Monate darauf verzichten kann Hähnchenflügel zu essen, auch in der Lage sein, ohne Sex auszukommen. In der Praxis ist das viel schwerer.

Ich liege in dem Bett, das nicht meins ist, und versuche, mich daran zu erinnern, wie die Nacht ausgegangen ist. Mir schwant, dass ich Sunny im Suff angerufen haben könnte. Ich hoffe, sie ist nicht drangegangen. Nach dem Wenigen, das ich in Erinnerung habe, war ich nicht in besonders guter Form.

In der Saisonpause sieht es so aus: lange Nächte, viele Partys, Alkohol und beschissenes Essen – und dann die Reue, wenn wieder das Hardcore-Training beginnt. Ich rücke mein Kissen über meinem Kopf zurecht, um die schlechte Musik zu dämpfen.

Ich nicke gerade wieder weg, als es an der Tür klopft. »Natasha ist in zwanzig Minuten hier. Schwing deinen Arsch aus dem Bett, Butterson«, brüllt Randy.

Ich spähe unter dem Kissen hervor und starre auf die Ziffern auf der Uhr und sende ihnen den stummen Befehl aufzuhören, sich zu bewegen, damit ich sie lesen kann. Es ist nach neun. Mein Telefonwecker hätte vor einer halben Stunde losgehen sollen. Gewöhnlich drücke ich jeden Morgen mindestens vier Mal auf die Schlummertaste. Ich hasse es beinahe so sehr aufzustehen, wie ich Spargelpipi hasse. Und Popmusik.

Ein paar Minuten später klopft es wieder an meiner Tür. »Buck?«

Diesmal ist es eine Frauenstimme. Sie klingt vage vertraut. Ich ignoriere sie.

Wieder klopft es. »Randy hat mir gesagt, dass du aufstehen musst.«

Ich antworte immer noch nicht. Auf der anderen Seite sind Getuschel und Gekicher zu hören, gefolgt von dem Geräusch des sich drehenden Türknaufs. Es ist nicht abgeschlossen. Ich bin wie der Blitz aus dem Bett und werfe mich mit der Schulter gegen die Tür, damit sie geschlossen bleibt. Ich bin nackt. Habe eine Morgenlatte. Und mein Kopf tut höllisch weh.

Ich lasse mich auf den Boden sinken und presse die Hände auf die Augen. »Ich bin wach. Ich bin in, ähm, zehn Minuten unten.«

Weiteres Gekicher folgt, und dann Fußgetrappel, während sie den Flur entlanggehen und brüllen: »Er sagt, er ist wach!«

Ich sitze immer noch auf dem Boden, den Kopf in die Hände gestützt, als Randy mehrere Minuten später klopfen kommt. »Wenn du nicht in acht Minuten unten bist, wird Natasha dich zwingen, Suicides zu machen.«

»Das möchte ich sehen.«

Natasha ist meine Trainerin, seit Miami mich an Chicago verkauft hat. Sie ist gnadenlos, aber umwerfend. Manchmal hasse ich sie dafür. Die Drohung ist stark genug, dass ich meinen Hintern vom Boden hebe. Ich schließe jedoch ab, für den Fall, dass noch jemand vorhat, mein Zimmer zu stürmen.

Ich suche auf dem Nachttisch nach meinem Handy, aber es ist nicht da. Es liegt auch nicht auf dem Boden, daher taste ich mit der Hand über die Daunendecke, um festzustellen, ob ich es versehentlich mit ins Bett genommen habe. Unter dem Kopfkissen finde ich es. Ich nehme es mit ins Badezimmer und drücke auf den Knopf, damit ich mein Passwort eintippen und meine Nachrichten checken kann, aber das Display bleibt schwarz. Meine Batterie hat offensichtlich den Geist aufgegeben. Ich lege es oben auf den Toilettenkasten und klappe den Sitz hoch. Ich bin hart, was es mir fast unmöglich macht zu pinkeln.

Wenn mein Telefon noch Saft hätte, würde ich ein Foto von Sunny aufrufen und mein Problem auf diese Weise lösen. Stattdessen habe ich nur meine Fantasie. Dieser Morgen ist ätzender als gewöhnlich. Da ich sie noch nicht nackt gesehen habe, muss ich mir ein Bild von ihr zusammenschustern, zusammengesetzt aus den Fotos, auf denen sie in ihrem Bikini zu sehen ist, und mir vorstellen, wie sie nackt aussehen könnten. Schließlich gebe ich es aber auf und greife mir eins der Schundblätter aus dem Regal auf dem Boden und schlage es auf. Es öffnet sich bei einer heißen Blondine mit falschen Brüsten. Das müsste genügen.

Als ich kurz davor bin, zu explodieren, stütze ich mich mit der Hand an der Wand ab und lehne die Schienbeine gegen den Toilettensitz. Meine Beine knicken ein, und ich ziele daneben und treffe die Rückseite des Toilettendeckels. Das ganze Klosett erbebt unter meinem Gewicht, und mein Telefon rutscht nach vorn.

Ich bin zu langsam, um es aufzufangen. Es prallt vom Toilettensitz ab, und statt auf dem Boden zu landen, fällt es direkt in die Schüssel.

»Scheiße! Scheiße! Scheiße!« Ich greife hinein und schnappe es mir, und es ist mir egal, dass es nicht nur Toilettenwasser ist, in das ich meine Hand stecke. Ich schüttele das Handy und greife nach dem nächstbesten Handtuch. Die Batterie ist bereits leer, deshalb habe ich keine Ahnung, ob ich es kaputtgemacht habe oder nicht.

Und das ist natürlich der Moment, in dem schon wieder ein gottverdammtes Klopfen an der Tür ertönt. Ich gehe mit langen Schritten zur Tür, das möglicherweise ruinierte Telefon in einem Handtuch in der Hand, und reiße sie auf.

»Alter …« Randy bricht mitten im Satz ab.

Hinter ihm steht ein Mädchen. Sie kommt mir vage bekannt vor. Sie trägt das Make-up von gestern Abend und Randys zu großes Shirt und wahrscheinlich sonst nichts. Ihr Blick fällt unter meine Gürtellinie.

»Oh mein Gott!«

Ich bin nackt und immer noch halb hart. Ich bedecke mich mit dem Handtuch. Randy hebt die Hand, um dem Mädchen die Augen zuzuhalten. Sie versucht, sie wegzuzerren, aber Randy hat riesige Hände, und er ist viel stärker als sie, selbst wenn er einen fiesen Kater hat.

Sie zeigt in meine Richtung, obwohl sie mich nicht sehen kann. »Du hast etwas auf deiner …«

»Baby, warum gehst du nicht nach unten und schaust, was die anderen machen?«

»Aber …«

»Ich kümmere mich hier um alles.« Er flüstert ihr etwas ins Ohr. Eine seiner Hände wandert unter das Shirt. Ich schaue weg, weil ich nicht so viel von ihr sehen will, wie sie von mir gesehen hat.

Sie lacht und geht durch den Flur, während sie brüllt: »Ich habe Bucks Schwanz gesehen, und er ist riesig!«

»Im Ernst, Mann?« Als bräuchte ich so einen Scheiß.

»Du bist derjenige, der in dieser Verfassung seine Tür geöffnet hat.« Er deutet auf meine mangelhafte Bekleidung. »Die Welt ist nicht deine Umkleidekabine, Miller.«

»Mein verdammtes Telefon ist in die Toilette gefallen!« Ich halte ihm das Handtuch hin, in das noch immer mein Telefon gewickelt ist.

»Warst du im Scheißhaus wieder auf Facebook?«

»Lach nur, Arschloch. All meine Kontakte sind da drin.«

»Funktioniert es noch?«

»Die Batterie hat den Geist aufgegeben, daher habe ich keine Ahnung.«

Er wirft mir eine Badeshorts zu. »Zieh die an und bring dein Handy mit nach unten. Ich besorge eine Tüte Reis.«

»Was zur Hölle hat Reis mit meinem Telefon zu tun?«

»Reg dich ab, Alter. Mit Reis kann man angeblich das Telefon trocknen oder so. Wir werden es aufladen und in Reis legen. Wenn du Glück hast, funktioniert es in ein paar Stunden wieder.«

Ich ziehe die Shorts an, packe mein zusammengefallenes Gehänge weg und gehe mit Randy nach unten. Randy sieht nicht annähernd so aus, wie ich mich heute Morgen fühle.

Zwei Mädchen – die, die dem ganzen Haus meine Schwanzgröße verkündet hat, wir wollen sie die Schwanz-Ausruferin nennen, und eine andere, die ich vage vom letzten Abend wiedererkenne – sitzen mit einer Tasse Kaffee an der Frühstückstheke. Eine dritte lümmelt sich auf dem Sofa im Wohnzimmer und tippt auf ihrem Telefon herum. Die Mädchen an der Frühstückstheke starren mich an und senken dann den Blick wieder auf ihre Tassen. Ihre Schultern zucken.

»Du hast wieder deine Kronjuwelen vorgezeigt, stimmt’s, Miller?«, sagt Natasha, unsere Trainerin, von der anderen Seite der Küche, ganz konzentriert auf das Obst, das sie gerade in den Mixer wirft. Sie scheint schlechter Laune zu sein, was bedeutet, dass unser Work-out heute besonders schmerzhaft wird.

»Nicht mit Absicht.«

Sie hat eine Hand auf dem Mixer, und ein Finger schwebt über dem Knopf. Als sie auf den Schalter drückt, schaut sie auf. Ich habe keine Zeit mir die Ohren zuzuhalten, bevor sie das Ding losgehen lässt. Es ist, als würde eine Bombe in meinem Kopf explodieren.

Dann reißt Natasha die Augen auf, lacht bellend auf und lässt sich auf den Boden fallen. Ich bin dankbar, dass der Mixer aufhört zu arbeiten.

Gekicher erfüllt den Raum. »Scheiße, was soll das? Sind hier alle high?«

»Du hast gesagt, du würdest dich darum kümmern«, bemerkt die Schwanz-Ausruferin zu Randy.

Er zuckt mit den Achseln.

»Worum kümmern?« Ich bin total verwirrt.

Die Schwanz-Ausruferin schüttelt den Kopf. »Sieh mal in den Spiegel.«

Ich lege mein Telefon auf die Theke und trete in das nächstbeste Badezimmer. Auf meiner Stirn ist mit schwarzem Filzstift ein riesiger Schwanz gemalt. Er hat sogar Haare an den Eiern. »Wer war das?«

»Ich nicht«, brüllt Randy. »Ich kann nicht mal Strichmännchen zeichnen.«

Ich pumpe mir Seife in die Hand und reibe mir damit die Stirn ab, aber die schwarze Farbe bleibt, wo sie ist. Ich stampfe aus dem Badezimmer und schreie: »Mach dich auf einen Tritt in den Hintern gefasst, Lance! Wenn irgendjemand Fotos gemacht hat, trete ich dir in die Eier, Arschgesicht!«

Die beiden Mädchen an der Theke sehen aus, als versuchten sie sich zu entscheiden, ob sie lachen oder weglaufen sollen. Natasha liegt immer noch auf dem Boden, und Randy hält sich die Hand vor den Mund.

Lance öffnet die Schiebetür, die zur Terrasse und zum Pool hinausführt. »Es geht bestimmt irgendwann wieder ab.«

»Ich muss heute Abend einen gottverdammten Flieger kriegen. Sie werden mich mit einem Schwanz auf der Stirn nicht nach Kanada reinlassen.«

»Das ist heute Abend?«, fragt Lance.

»Ja, Mann. Das habe ich dir bereits erzählt.« Zumindest glaube ich, dass ich es getan habe.

Natasha hört lange genug auf zu lachen, um zu fragen: »Triffst du dich mit Sunny?«

»Nicht, wenn ich das hier nicht runterkriege!« Ich zeige auf den Schwanz auf meiner Stirn.

»Wer ist Sunny?«, fragt die Schwanz-Ausruferin.

»Millers Freundin«, antwortet Randy.

»Ich dachte, sein Name sei Buck.«

»Das ist mein Spitzname«, antworte ich. »Was ist das? Wasserfester Filzstift? Wie werde ich das los?«

»Make-up-Entferner würde vielleicht funktionieren«, sagt die auf der Couch.

»Hat eine von euch so was zur Hand?«

Die beiden an der Frühstückstheke schütteln den Kopf. Die Stille auf dem Sofa merkt auf. »Oh! Ich habe Desinfektionsmittel für die Hände dabei.« Sie springt auf und läuft weg. Eine Minute später kommt sie mit drei Fläschchen zurück und klopft auf einen Hocker.

Ich setze mich. Sie kippt etwas von dem Zeug in ihre Hand; es riecht fruchtig.

»Bist du sicher, dass das klappt?«

»Einen Versuch ist es wert.« Sie schnappt sich eine Serviette und taucht sie in das Desinfektionsmittel. »Da ist Alkohol drin.« Sie beginnt meine Stirn zu bearbeiten. »Wow, dieses Zeug geht wirklich schlecht runter.« Sie nimmt von der Flüssigkeit nach, und diesmal läuft mir etwas davon in die Augen. Es brennt wie verrückt.

»Oh! Entschuldige! Vielleicht solltest du dich lieber hinlegen.«

»Wenn du mit der Schwanzentfernung fertig bist, trink das und komm nach draußen.« Natasha stellt ein Glas zusammen mit zwei Schmerztabletten auf die Theke und schlendert aus der Küche. Randy bringt die Schwanz-Ausruferin und die andere von der Frühstückstheke mit Natasha nach draußen.

Natasha ist an diesen Bullshit gewöhnt – auch daran, bei uns aufzutauchen, wenn noch Mädchen von der vergangenen Nacht durchs Haus wandern. Lance’ Bude ist ein Drehkreuz von Bräuten und Partys.

Ich liege auf dem Boden, obwohl nur drei Meter entfernt das Sofa steht, und die stille Braut sitzt mit untergeschlagenen Beinen neben mir.

»Ich habe das Gefühl, wenn du einen Schwanz von meiner Stirn abrubbelst, sollte ich deinen Namen kennen.«

Ihr Lächeln wird durch ihre geschürzten Lippen abgeschwächt. »Ich bin Poppy. Lance ist ein echter Witzbold.«

»Yep. Das ist er. Danke, dass du dich um den Schwanz auf meinem Kopf kümmerst.«

»Keine Ursache.« Sie verreibt etwas von dem stinkigen Desinfizierungsmittel auf meiner Haut. »Kristi hat seine Karriere verfolgt, seit er unter Vertrag genommen worden ist.«

»Wer?«

»Das Mädchen, mit dem er gestern Nacht zusammen war.«

»Die ohne Unterwäsche?« Ich will nicht derjenige sein, der ihr erzählt, dass Lance Mädchen wechselt wie eine Nutte ihre Freier.

»Das ist Kristi. Und ich habe nicht mit Lance geschlafen, als sie mit ihm durch war.«

»Ähm …«

»Entschuldigung. Ich weiß nicht, warum ich dir das erzähle.« Sie kippt etwas von dem Desinfektionsmittel direkt auf meine Stirn. Ich kann ihr Gesicht nicht sehen, aber sie klingt verlegen.

»Lance will Spaß. Er sucht nicht nach einer festen Beziehung, weißt du?«

»Oh, das weiß ich. Ich war mit ihm in der Grundschule; dann sind wir für einige Jahre weggezogen. Er hat mich früher ständig geärgert. Wie dem auch sei, wir waren Kinder. Er hat sich verändert. Aber ich ja wahrscheinlich auch.«

Ich kenne Lance seit meinem Transfer, deshalb weiß ich nicht, wie er war, bevor er es in die NHL geschafft hat. Er ist jetzt selbst zu den besten Zeiten ein dreister Mistkerl. »Weiß er, dass ihr euch kennt?«

»Wahrscheinlich erinnert er sich nicht einmal an mich. Es wäre mir lieber, wenn du es ihm nicht erzählen würdest. Ihr zwei seid gut befreundet, stimmt’s?«

Ich kann mich nicht entscheiden, ob sie eine Stalkerin, ein Fan oder etwas anderes ist. Sie hat diesen Ausdruck im Gesicht, ähnlich dem, den ich kriege, wenn ich mir keine Hühnerflügel bestellen darf. Zur Antwort nicke ich vage. »Jetzt musst du mir erzählen, warum du nicht willst, dass er erfährt, dass ihr euch kennt.«

»Auf keinen Fall.« Sie wischt aggressiver an meiner Stirn herum. »Das geht wirklich kaum ab.«

»Ich werde Lance in die Eier treten.«

»Es ist eine ziemlich große Zeichnung.«

»Also, was ist das für eine Geschichte mit ihm?«

»Ach nichts. Es ist dumm.«

»War er dein erster Schwarm oder was? Wolltest du Händchen halten und so einen Scheiß?«

Sie macht eine Pause beim Rubbeln, und ich nutze die Gelegenheit, sie anzusehen. Ihr Gesicht ist ganz rot, und sie beißt sich auf die Lippen. Sie ist hübsch, vielleicht sogar schön unter dem einen Tag alten Make-up. Sie wäre genau Lance’ Typ, wenn er mal damit pausieren würde, alles zu vögeln, was eine Muschi hat: zierlich mit rotblondem Haar, Sommersprossen und weichen Kurven.

»Das war er! Heilige Scheiße.« Ich kann nicht glauben, dass ich recht habe. »Wie ist es möglich, dass er sich nicht an dich erinnert?«

»So war das nicht. Außerdem ist es schon zehn Jahre her. Er war zwei Klassen über mir. Ich habe eine ältere Schwester. Mit der bin ich zu einer Highschool-Party mitgegangen, und da wurde dieses Spiel gespielt, das kennst du doch, oder? ›Sieben Minuten im Himmel‹ oder wie auch immer es genannt wird?« Sie schlägt die Hände vors Gesicht. »Oh mein Gott. Das ist so peinlich. Ich halte jetzt die Klappe.«

Ich setze mich voller Interesse auf. Das hier ist wie eine dieser schrecklichen Teenie-Sitcoms, aber in echt. Ich liebe solchen Scheiß. »Hast du ihn gevögelt?«

Sie lässt die Hände fallen. »Ich war zwölf!«

»Ach so. Das wäre auch irgendwie schlampenhaft gewesen, was?«

Sie schlägt mir gegen die Schulter.

»Also hat er dich befummelt?«

»Nein!«

»Wirklich nicht? Als ich in dem Alter war, hätte ich mein rechtes Ei dafür gegeben, eine Braut befummeln zu dürfen. Ich habe erst mit sechzehn meine Hände auf ein Paar nackter Titten bekommen.«

»Ernsthaft?«

»Die Wahrheit.« Ich mache eine Faust und klopfe mir damit zweimal aufs Herz.

»Wow. Nun, ich schätze, das hast du inzwischen wettgemacht, nicht wahr?«

»Ja. Wahrscheinlich gründlicher, als notwendig gewesen wäre.«

Sie drückt meine Schulter nach unten, und ich lege mich wieder auf den Boden, damit sie weiter versuchen kann, den blöden Schwanz abzurubbeln.

»Also, warum wirst du Buck genannt?«, fragt sie.

»Ich hatte als Kind Buckteeth, Hasenzähne.«

»Oh. Das ist gemein.«

»Kinder sind Arschlöcher. Der Spitzname ist kleben geblieben, und nach einer Weile hat’s mich nicht mehr gestört. Jetzt habe ich ein perfektes Gebiss, aber keiner von den Schneidezähnen ist echt.«

»Was ist passiert?«

»Ich habe beim Streethockey einen Puck ins Gesicht bekommen.«

Sie schnappt nach Luft. »Das muss wehgetan haben.«

»So manches tut weh. Eigentlich hätte ich eine Klammer kriegen sollen, aber die brauchte ich dann nicht mehr. Stattdessen habe ich diese Titan-Implantate gekriegt. Sie geben einem gute Drogen, wenn sie dir diese kleinen Scheißer einbauen. Wie dem auch sei, am Ende hat der Unfall meine Zähne in Ordnung gebracht, der Schmerz hat sich also wohl gelohnt.«

»Das ist eine Menge Schmerz für ein hübsches Lächeln. Ich hoffe, du trägst jetzt immer einen Gitterhelm.« Sie wischt mir ein letztes Mal über die Stirn. »Okay. Es sieht so aus, als wärst du schwanzfrei.«

Ich richte mich auf. »Danke, dass du dich darum gekümmert hast.«

»Keine Ursache.«

Ich stehe auf und strecke eine Hand aus, um ihr ebenfalls hochzuhelfen.

»Du bist ganz anders, als ich gedacht habe.«

»Ist das gut oder schlecht?«

Sie lächelt. »Das ist gut. Du bist nett.«

Lance brüllt, dass ich nach draußen kommen soll. Als Poppy keine Anstalten macht, mir zu folgen, halte ich inne. »Kommst du nicht mit?«

»Ich muss ins Bad und mir dieses ganze Zeug von den Händen waschen. Ich rieche wie ein Obstsalat.«

»Okay. Bis gleich.« Ich schnappe mir den Shake, den Natasha für mich gemacht hat, die Tüte Reis mit meinem Telefon und das Ladegerät und gehe nach draußen, wo Randy und Lance bereits im Pool sind. Ich stecke das Telefon neben dem Grill in die Steckdose und überprüfe, ob es funktioniert – tut es nicht –, bevor ich meinen Shake herunterkippe.

Lance sieht so aus, als hätte er Mühe, mitzuhalten. Doch Randy scheint klarzukommen. Ich springe in den Pool, tauche den Kopf unter und reibe mir über das Gesicht, um die Reste des Desinfektionsmittels und den künstlichen Fruchtgeruch abzuwaschen.

»Hat ja lange genug gedauert«, sagt Lance außer Atem.

»Und vielen Dank dafür, du Sackgesicht.«

»Haltet den Mund, alle beide.« Natasha bläst in ihre Trillerpfeife. Ich hasse dieses Ding. »Miller, Suicides im Flachen. Ich will zwanzig sehen.«

Lance grinst mich an und reckt den Daumen hoch.

Natasha zeigt auf ihn. »Du auch, Lance Romance.«

Zumindest bin ich heute Morgen nicht allein in der Hölle.

KAPITEL 3

All die Schätzchen im Haus

Nach einer halben Stunde bemerke ich, dass Poppy, das Mädchen, das mir den Schwanz von der Stirn gerubbelt hat, nicht nach draußen gekommen ist. Vielleicht ist sie wieder eingeschlafen. Ich habe keine Zeit, Fragen zu stellen; Natasha läuft gerade Amok. Sie ist eindeutig verärgert über Lance, der der Unmotivierteste von uns dreien ist.

Er lässt sich immer wieder von Blitzi Biber ablenken, der Braut, die er gestern Nacht gebumst hat. Er muss einige Bikinis in seinem Haus herumliegen haben, denn sie trägt ein winziges Ding, das kaum etwas verdeckt. Die Schwanz-Ausruferin trägt einen rosafarbenen BH und einen gelben Slip. Ich versuche, keine der beiden anzusehen, und konzentriere mich auf die Übungen.

Plyometrische Work-outs sind schon auf trockenem Land ziemlich intensiv, im Wasser und verkatert sind sie mehr oder weniger Folter. Wir sind bei Runde drei der Cardio-Pause, als es an der Tür klingelt.

Ich sehe Lance an, der am Poolrand sitzt und nicht tut, was er tun sollte. »Wer ist das?«

»Ich habe ein paar Leute eingeladen.« Er stupst Blitzi Biber an und bittet sie, hereinzulassen, wer immer vor der Tür steht.

Lance lädt nicht nur »ein paar« Leute ein. So ist er nicht gestrickt, es sei denn, er tut es, um mit irgendeinem Groupie zu schlafen, wie gestern Nacht. Dass diese Mädchen überhaupt noch da sind, ist überraschend. Normalerweise ruft er ihnen morgens als Erstes ein Taxi und lässt sie wegschaffen. Blitzi Biber scheint ihm eine Menge Vergnügen bereitet zu haben.

»Wo ist deine Freundin?«, frage ich die Schwanz-Ausruferin.

Sie schaut von ihrem Telefon auf und wirft mir einen seltsamen Blick zu. »Sie ist die Tür aufmachen gegangen.«

»Nein. Die andere.« Ich deute auf meine Stirn. »Die Schwanz-Entfernerin.«

»Oh! Poppy? Es ging ihr nicht gut. Sie hat sich ein Taxi nach Hause genommen.« Sie starrt wieder auf ihr Telefon.

Die Braut scheint mir eine echt beschissene Freundin zu sein.

Natasha ist bereits aus dem Pool gestiegen und packt ihre Sachen zusammen. Ich bin mir sicher, dass wir noch nicht fertig sind, aber es ist offensichtlich, dass sie aufgegeben hat. Blitzi Biber kommt mit ein paar Kerlen aus meiner Mannschaft und einigen Mädchen zurück, die ich noch nie gesehen habe, was gut ist. Ich hebe eine Hand zum Gruß, dann schnappe ich mir die Gewichte und Bänder, zu deren Einsatz wir nicht gekommen sind. Lance hebt seinen Hintern, nicht um zu helfen, sondern um seine Gäste zu begrüßen.

»Das heute tut mir leid.« Ich falte alles so zusammen, wie Natasha es mag, und reiche es ihr rüber, damit sie es in ihre Sporttasche packen kann.

»Du warst ganz in Ordnung; die beiden anderen hatten ein Problem. Ich glaube nicht, dass diese Trainingseinheiten zu Hause besonders viel bringen.«

»Es wäre nicht so schlecht gelaufen, wenn Lance die Groupies losgeworden wäre.«

Lance lebt außerhalb der Stadt auf einem riesigen Grundstück in einem gigantischen Haus. Er hat einen komplett ausgestatteten Kraftraum und eine Laufbahn im Garten. Sein Pool haut einen um. Und der Whirlpool ist nach einem ernsthaften Work-out echt toll. Ich habe heute allerdings nicht vor, ihn zu benutzen, da ich nicht weiß, was gestern Nacht darin passiert ist. Wir haben angefangen, unser Training hier zu absolvieren, als es warm wurde. Auf diese Weise muss ich mich nicht mit den ganzen Groupies im Fitnessstudio rumärgern. Bedauerlicherweise hat Lance angefangen, sie stattdessen hierherzubringen.

»Tja nun, das hat er nicht, also bin ich hier fertig.« Natasha greift sich ihre Tasche.

»Ich entschuldige mich für ihn. Du weißt, wie er manchmal ist.«

Sie schüttelt den Kopf. Aus irgendeinem seltsamen Grund kriege ich das Gefühl, dass mehr zwischen ihr und Lance ist, als mir bewusst war. Sie ist seit zwei Jahren seine Trainerin, also weiß sie, was für ein Mistkerl er sein kann. Mädels aufreißen ist bei ihm ein Zwang, und ich weiß, dass Natasha da nicht ausgenommen ist. Das ist verständlich. Sie ist super fit – selbst ich gebe zu, dass es heiß ist, dass sie mir in den Hintern treten könnte. Die Männer, die darauf warten sie flachzulegen, stehen bestimmt Schlange, Lance eingeschlossen. Ich glaube allerdings nicht, dass sie die Art von Braut ist, die auf seinen Scheiß hereinfällt. Aber man kann nie wissen. Die Menschen machen alle möglichen Dummheiten, wenn es um Sex geht.

»Du bist dann für zwei Wochen weg, richtig?«, fragt sie mich.

»Ja. Ich fliege heute Abend nach Toronto. Ich glaube, mein Flug geht um neun oder so.« Das sollte ich noch einmal überprüfen, wenn mein Telefon wieder funktioniert.

Ihre Augen leuchten auf. »Freust du dich darauf, Sunny zu sehen?«

»Warum interessierst du dich so sehr für mein Sexleben?«

Natasha lacht. »Es ist dein mangelndes Sexleben, das mich interessiert. Hält sie dich immer noch hin?«

Natasha weiß viel mehr über mein Privatleben als die meisten Menschen. Sie hat mich, seit ich hergezogen bin, Groupies verschleißen und dann in den letzten drei Monaten darum kämpfen sehen, wie ich ohne ein Ventil zurechtkomme, während ich darauf warte, dass Sunny nachgibt.

Als ich nicht antworte, schenkt sie mir ein wissendes Lächeln. »Also, nach deinem Besuch bei Sunny bist du in diesem Ferienlager, richtig?«

»Ja. Randy trifft sich mit mir in Toronto, und wir machen die Autofahrt zusammen.«

»Ihr werdet euch gut amüsieren. Es ist nicht das übliche Hockey-Trainingslager, oder?«

»Ich wollte es in diesem Jahr mal anders machen, und es ist bei Sunny in der Nähe.« Dass es mir gelungen ist, Randy dazu zu bewegen mitzukommen, war echt eine Leistung. Ich habe ihm das Ganze als »Ferienlager-Erlebnis« verkauft, wie damals, als wir klein waren. Er hat außerdem ein paar Freunde in der Gegend, da er in seinem ersten Jahr für Toronto gespielt hat.

»Schlau von dir. Kommst du danach zurück? Oder hast du sonst noch was geplant?«

»Ich habe ein paar Ideen für ein weiteres Projekt, aber das wäre hier vor Ort, und dafür brauche ich Vis Hilfe.«

»Wie geht es Vi überhaupt?«

»Sie nervt.« Als Mannschaftstrainerin hat Natasha sie ein paarmal getroffen.

»Es ist ein Wunder, dass sie sich überhaupt mit dir abgibt.«

»Ich weiß nicht, wovon du redest. Ich bin toll.« Ich schenke ihr ein freches Grinsen. »Vi geht es gut. Sie und Waters haben sich verlobt.«

»Davon habe ich gehört. Du klingst nicht sehr glücklich darüber.«

»Egal. Ich meine, sie sind noch nicht besonders lange zusammen. Sechs Monate oder so? Das kommt mir viel zu früh vor, verstehst du?«

»Manchmal weiß man es einfach, wenn man es weiß.«

An dem Abend, an dem ich Sunny kennengelernt habe, wusste ich, dass sie nicht die gleiche Sorte von Mädchen war, mit denen ich sonst meine Nächte verbracht hatte. Oder meine frühen Morgenstunden. Doch das meint Natasha wahrscheinlich nicht. »Da hast du wohl recht. Sie ist ein großes Mädchen, und sie kann ihre eigenen Entscheidungen treffen, aber wenn er sie noch einmal verarscht, breche ich ihm den Kiefer.«

»Ich bin mir sicher, er würde das Gleiche mit dir machen, wenn du Sunny verarschst.«

»Wie wahr. Das wird nicht passieren.«

Ich angele mein Telefon aus der Tüte mit Reis, in die Randy – oder wahrscheinlich eher eins der Mädchen – es hineingesteckt hat. Es hing die ganze Zeit am Ladegerät, aber ich habe immer noch lediglich ein leeres Display. Natasha mailt mir einige Trainingstermine, die ich wohl noch zu Hause checken muss, bevor ich zum Flughafen aufbreche. Ich würde mich gern telefonisch bei Sunny melden, aber Zahlen konnte ich mir noch nie merken, deshalb habe ich ihre Nummer nicht im Kopf. Heute ist ein normaler Wochentag, also gibt sie ohnehin wahrscheinlich gerade Yogastunden oder arbeitet ehrenamtlich im Tierheim.

Natasha drückt mich mit einem Arm an sich und winkt Randy zu, der auf dem Rücken im Pool treibt. Nun, die obere Hälfte seines Körpers treibt, dank der Schwimmnudel, aber seine Beine sind nach unten gesunken. Sie sieht Lance nicht einmal an, als sie an ihm vorbei ins Haus geht, und er ist zu beschäftigt, sich zu unterhalten, um es zu bemerken.

Ich stecke mein Telefon zurück in den Reisbeutel. Ich werde es mir später noch einmal ansehen müssen. Keine Ahnung, wie lange es braucht, um zu trocknen, bevor es wieder funktioniert. Wenn ich in ein paar Stunden immer noch Probleme habe, muss ich wohl in den Handyladen. Ich habe es nicht gern, niemanden erreichen zu können, wenn es nötig ist. Ich hoffe, dieses Ferienlager liegt nicht so abgelegen, dass ich keinen Empfang habe. Das würde mir alles versauen. Ich muss Sunny täglich Nachrichten schicken können, damit sie weiß, dass ich an sie denke.

Ganz plötzlich verändert sich die Musik. Wir wechseln von Rock – zu dem wir immer trainieren – zu irgendwelchem Pop-Mist zum Tanzen.

Lance lässt den Blick über die Terrasse schweifen. »Wo ist Tash abgeblieben?«

»Sie ist gegangen.«

»Was? Wann?«

»Vor einer Minute.«

Er springt auf und rennt über den Betonboden, die Stirn in Falten gelegt. Ich muss mich fragen, was da los ist. Manchmal habe ich das Gefühl, dass die ganze Flirterei, die Natasha sich von Lance gefallen lässt, mehr ist als seine übliche Masche. Wenn Lance sie wirklich anmachen würde, wäre das ganz schön verkorkst in Anbetracht der Tatsache, dass sie genau weiß, wie regelmäßig er die Groupie-Häschen seine Karotte knabbern lässt.

Randy paddelt rüber an den Rand des Pools und hievt sich heraus. »Was war das denn?«

»Weiß ich nicht genau«, antworte ich, weil ich es wirklich nicht genau weiß und meine Hypothesen für mich zu behalten gedenke.

Es klingelt an Lance’ Tür, und wie ein Pawlow’scher Hund rennt Randy los. Ein paar Minuten später kommt er zurück, eins der frisch eingetroffenen Mädchen Huckepack. Die drei anderen rennen sich praktisch gegenseitig um, um an seine Seite zu gelangen. Vor drei Monaten, als Vi und Waters schlecht aufeinander zu sprechen waren, weil er sich wie ein Riesenidiot verhalten hat – was er, wie ich behaupte, immer noch ist –, habe ich Vi vorgeschlagen, mit Randy auszugehen. Obwohl er mein Freund ist, bin ich froh, dass das nicht passiert ist.

Ich kenne zwei dieser Mädchen. Ich hoffe, mein Schwanz hat noch keine Bekanntschaft mit ihnen gemacht, wobei das eher unwahrscheinlich ist.

Randy verschwendet keine Zeit. Er rennt auf den Pool zu, das Mädchen auf seinem Rücken. Ihre Augen weiten sich, als sie begreift, was er vorhat, und sie fängt an zu schreien und um sich zu treten. Doch sie hat nicht den Hauch einer Chance freizukommen, denn er hat ihre Beine fest im Griff. Sie beißt ihm in die Schulter, als er springt. Ihr absolutes Entsetzen entlockt mir ein Lächeln.

Die Schwanz-Ausruferin stampft an Blitzi Biber vorbei in Richtung Haus. Die neuen Mädchen bemerken es und tuscheln miteinander. Für mich ist es noch zu früh für so viel Drama.

Ich hatte die Groupies heute nicht erwartet, obwohl ich das wahrscheinlich hätte tun sollen. Lance lässt es nicht sehr oft gechillt angehen. Wenn Natasha vorbeikommt, hängt sie nach dem Work-out gewöhnlich noch eine Weile hier rum. Wir grillen und schwimmen, und dann verabschiedet sie sich, und wir planen unseren Abend. Lance begleitet sie immer nach draußen. Ich habe gedacht, er sei einfach nur total höflich oder was auch immer, aber jetzt bin ich mir da nicht mehr so sicher.

»Das muss Folter sein«, bemerkt Lance hinter mir.

Ich schaue zu ihm hinüber. Während ich damit beschäftigt war, mir nichts von der Szene entgehen zu lassen, muss er von draußen zurückgekommen sein.

»Was meinst du damit?« Ich trinke den Rest aus meiner Wasserflasche.

»Die ganzen Mädchen.«

»Keine große Sache.« Ehrlich, ich hatte es mir viel härter vorgestellt. Obwohl es verdammt schwer ist, den Groupies aus dem Weg zu gehen, vor allem mit Freunden wie Lance, die ständig Party machen.

Ich wechsle das Thema. »Hast du Natasha noch erwischt?«

»Nee. Sie war bereits weg, als ich draußen ankam.« Ein Zucken unter seinem Auge ist das einzige Zeichen, dass ich einen Nerv getroffen habe. »Weißt du, wenn du für eine Weile mit einem der Groupies verschwinden würdest, würde niemand was sagen.«