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Sie sind die Helden des Alltags und bereit, ihr Leben zu riskieren: Männer in Uniform. Firefighter, Bodyguards, Soldaten oder Piloten - echte Kerle in Berufskleidung sind einfach immer sexy.
Auf ein Wiedersehen mit dem arroganten Firefighter Evan Cooper hätte Mila gut verzichten können. Der "Held von Queens" hatte sich bei ihrem letzten Zusammentreffen komplett danebenbenommen und ihr zu verstehen gegeben, dass er nicht viel von ihr hält. Diesmal ist jedoch alles anders. Evan zeigt Mila, dass er sich geändert hat und sie lässt sich auf eine Beziehung mit ihm ein. Aber schon bald erfährt Mila von seinem mysteriösen Unfall und stößt auf einige Ungereimtheiten in seinem Leben, über die er allerdings nicht reden will. Doch selbst dieses dunkle Geheimnis kann sie nicht abschrecken: Evan setzt nicht nur ihren Körper in Flammen, sondern auch ihr Herz.
Dann wird Evan aber plötzlich von seiner Vergangenheit eingeholt, denn der "Held von Queens" hatte nicht nur Freunde ...
Die neue heiße Erotic-Romance-Reihe "Hot Heroes" von der erfolgreichen Selfpublisherin Inka Loreen Minden jetzt bei "be"!
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Seitenzahl: 158
Sie sind die Helden des Alltags und bereit, ihr Leben zu riskieren: Männer in Uniform. Firefighter, Bodyguards, Soldaten oder Piloten – echte Kerle in Berufskleidung sind einfach immer sexy.
Auf ein Wiedersehen mit dem arroganten Firefighter Evan Cooper hätte Mila gut verzichten können. Der »Held von Queens« hatte sich bei ihrem letzten Zusammentreffen komplett danebenbenommen und ihr zu verstehen gegeben, dass er nicht viel von ihr hält. Diesmal ist jedoch alles anders. Evan zeigt Mila, dass er sich geändert hat und sie lässt sich auf eine Beziehung mit ihm ein. Aber schon bald erfährt Mila von seinem mysteriösen Unfall und stößt auf einige Ungereimtheiten in seinem Leben, über die er allerdings nicht reden will. Doch selbst dieses dunkle Geheimnis kann sie nicht abschrecken: Evan setzt nicht nur ihren Körper in Flammen, sondern auch ihr Herz.
Dann wird Evan aber plötzlich von seiner Vergangenheit eingeholt, denn der »Held von Queens« hatte nicht nur Freunde …
Inka Loreen Minden schreibt auch unter den Pseudonymen Lucy Palmer, Mona Hanke (Erotik) und Monica Davis (Jugendbuch). Sie ist eine bekannte deutsche Autorin erotischer Literatur. Von ihr sind bereits zahlreiche Bücher erschienen, die regelmäßig unter den Online-Jahresbestsellern zu finden sind.
Neben einer spannenden Rahmenhandlung legt sie Wert auf eine niveauvolle Sprache und lebendige Figuren. Explizite Erotik, gepaart mit Liebe, Leidenschaft und Romantik, ist in all ihren Storys zu finden, die an den unterschiedlichsten Schauplätzen spielen.
Mehr über die Autorin auf ihrer Homepage
www.inka-loreen-minden.de
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Digitale Originalausgabe
»be« – Das eBook-Imprint von Bastei Entertainment
Copyright © 2017 by Bastei Lübbe AG, Köln
Lektorat/Projektmanagement: Anna-Lena Römisch
Covergestaltung: Christin Wilhelm,www.grafic4u.deunter Verwendung von Motiven © shutterstock/Skuropatskaja
Datenkonvertierung eBook:
hanseatenSatz-bremen, Bremen
ISBN 978-3-7325-1973-6
www.be-ebooks.de
www.lesejury.de
Im nächsten Leben will ich einen Mann, der genau so ist wie Evan Cooper.
Aktuell muss ich mich damit begnügen, ihn seufzend anzuschmachten, während ich mit der Fotografin Clara in einem glutheißen Hinterhof in Queens stehe und drei halbnackte Feuerwehrleute beobachte, die sich in Szene setzen. Evan schüttet sich gerade Wasser aus einer Flasche über den Kopf, und das kühle Nass läuft über sein schwarzes Haar, das gut geschnittene Gesicht und den durchtrainierten Oberkörper. Er trägt nur eine schwarze Einsatzhose sowie Stiefel – genau wie seine zwei Kollegen – und ist wohl der sexyste Firefighter in New York. Ach was, in ganz Amerika! Am liebsten würde ich ihn ablecken.
»Das ist spitze!«, ruft Clara ihren »Models« zu, während sie knipsend um sie herumgeht. Clara Jewison ist bereits sechzig, aber sie macht immer noch, wie auch in den unzähligen Jahren zuvor, die Bilder für den Hottest Heroes Calendar, dessen Einnahmen zum großen Teil an gemeinnützige Einrichtungen gespendet werden. Ihr Assistent Mario, ein zwanzigjähriger Bursche in Käppi, T-Shirt und Bermudas, hilft ihr mit den Requisiten und hält einen kreisrunden Reflektor gegen die Sonne. Dieser ist mit einer weißen Spezialfolie bespannt, um schattenarmes, weiches Licht auf die Models zu werfen.
Heute stehen Aufnahmen mit den Feuerwehrmännern an, morgen sind die heißesten Ärzte dran, danach kommen noch Polizisten, Soldaten … eben alle sexy Helden dieser Stadt. Clara ist ganz in ihrem Element und für ihr Alter äußerst agil. Sie trägt ein hellblaues Hosenkleid, das ihre schlanke Figur betont, und hat sich ein Kopftuch über ihr kurzes graues Haar gebunden.
Ich bin halb so alt wie sie und fühle mich gerade wie achtzig. Die Sonne brennt erbarmungslos auf uns nieder, und die Hofmauern lassen die Hitze kaum entweichen. Leider gibt es kaum Schatten; mein Hirn kocht, und mein T-Shirt sowie die Pants kleben an meiner Haut. Am liebsten würde ich mir auch eine Flasche Wasser über den Kopf kippen.
Konzentriere dich auf die Arbeit, Mila, ermahne ich mich und mustere die aufgeschlagene Seite meines Notizblocks. Weil ich ständig zu Evan starren muss und meine Vorstellungskraft mit mir durchgeht, habe ich noch kein einziges Wort geschrieben. Bloß mehrere kindische Blümchen habe ich gemalt, um wenigstens so zu tun, als würde ich Aufzeichnungen machen.
Kein Problem! Ich tippe meine Gedanken später direkt in den Computer. Zumindest die anständigen, nicht die Fantasien von Evan und mir zusammen im Bett.
Mila, du hast einen Freund! Frank wäre wenig begeistert von deinen Wunschträumen.
Frank muss sich keine Sorgen machen. Evan Cooper würde mich nicht einmal mit der linken Arschbacke ansehen. Er umgibt sich nur mit diesen Hochglanzmagazin-Püppchen, die mindestens fünfzehn Jahre jünger sind als er. Offenbar braucht der perfekt aussehende Mann auch die optisch passende Frau.
Also komme ich leider nicht in Frage.
Wieder lasse ich meinen Blick über Evans Körper schweifen. Er würde altersmäßig perfekt zu mir passen, denn ich finde, fünfunddreißig Jahre ist das ideale Alter für einen Mann. Er hat seinen jugendlichen Leichtsinn hinter sich gelassen, Lebenserfahrung gesammelt, sich die Hörner abgestoßen, ist gelassener und nicht mehr auf der Jagd nach dem Vollkommenen …
Als mir Evan unter halb gesenkten Lidern verruchte Blicke zuwirft – warum auch immer –, konzentriere ich mich schnell auf Clara. Verdammt, habe ich ihn angestarrt? All diese Punkte treffen schließlich nicht auf ihn zu. Dieser Mann wird wohl nie erwachsen werden.
Tief durchatmend packe ich den Block in meine kleine Handtasche und lasse beinahe den Stift fallen, als Evan mir zuzwinkert. »Ich hoffe, Sie haben sich nur Gutes über mich notiert, Miss Groth.« Er leckt sich einen Wassertropfen von der Lippe, woraufhin ich beinahe in Ohnmacht falle – was natürlich allein an der Hitze liegt!
»Wie immer nur das Beste«, erwidere ich krächzend, wobei mein Gesicht glüht. Evan Cooper hat noch nie mit mir gesprochen. Seine Stimme schickt prickelnde Schauer über meinen Körper und versetzt jeden Nerv in Schwingungen. Flirtet er mit mir, damit ich ausschließlich Gutes über ihn berichte?
Er grinst mich ein weiteres Mal an, sodass mir feurige Glut bis in die Zehenspitzen schießt, und schenkt seine Aufmerksamkeit wieder Clara.
»Ihr seid Naturtalente, Jungs«, sagt sie schmunzelnd. »Noch ein paar Aufnahmen, dann habe ich alles im Kasten.«
Clara ist mittlerweile eine gute Bekannte geworden, und seit einigen Jahren fragt sie mich jedes Mal, ob ich über das Shooting berichten möchte. Natürlich lasse ich mir so viele heiße Kerle auf einem Fleck nicht entgehen. Evan ist bereits das dritte Mal dabei – deshalb wundere ich mich, warum er mich heute beachtet. Er hat mich sonst nie eines Blickes gewürdigt.
Ich würde ihn so gerne interviewen, habe aber bisher noch keinen Termin vereinbart. Meine Angst ist zu groß, dass ich kein Wort herausbringe oder zu stottern anfange, wenn ich mit ihm allein bin. Dieser Kerl bringt mich nur mit seiner Anwesenheit durcheinander, und ich weiß nicht einmal wirklich, warum das so ist. Schließlich habe ich einen Freund, den ich liebe und niemals betrügen würde!
Die anderen beiden Feuerwehrmänner neben ihm, die sich nun ebenfalls mit Wasser übergießen, sind auch sexy. Der eine namens Brian ist schlanker und ein Riese, der andere sieht wie ein Bodybuilder aus, etwas kleiner, mit Schultern breit wie ein Schrank und hantelgestählten Oberarmen. Evan ist irgendwas dazwischen und wirkt nicht künstlich aufgepumpt. Vielleicht liegt es an dieser Natürlichkeit, dass ich ihn am attraktivsten finde, oder an seinem gewissen Extra. Er ist der Star der Feuerwache in Queens und bekannt wie ein bunter Hund. Es vergeht kaum eine Woche, in der nicht ein Artikel in irgendeiner Zeitung über ihn steht und von seinen erfolgreichen Einsätzen berichtet wird. Evan Cooper ist hilfsbereit, engagiert und tollkühn; ein wahrer Held! Oder lediglich ein waghalsiger Draufgänger, der gerne im Rampenlicht steht. Zuletzt hat er zwei Kleinkinder aus einem brennenden Gebäude gerettet. Er ist zurück in die Flammen gerannt, obwohl das Haus kurz vor dem Einsturz stand. Kaum war er mit den Kindern draußen, krachte es in sich zusammen.
Sein Mut lässt ihn unglaublich attraktiv auf mich wirken. Mit solch einem Helden an meiner Seite hätte ich nichts mehr zu befürchten. Er muss eine ganze Schar an Schutzengeln haben. Ob die auch so sexy sind wie er?
»Ich will euch noch mal alle drei zusammen«, sagt Clara und wendet sich dann an ihren jungen Assistenten. »Mario, reich Brian bitte die Axt. Evan, du hängst dir das zusammengerollte Seil über die Schultern und drehst mir den Rücken …«
Himmel, immer wenn ich Evans Tattoo sehe, das seinen ganzen Rücken bedeckt, durchläuft mich ein Zittern. Im Tribal-Stil zieht sich ein symmetrisches Flammenmuster in Schwarz- und Grauschattierungen vom Hosenbund bis zu seinem Nacken. Schade, dass ich wegen der großzügig geschnittenen Einsatzhose seinen knackigen Hintern nicht richtig erkennen kann. Aber der Bundansatz der Unterhose ist zu sehen. Trägt Evan knappe Slips oder weite Shorts? Bestimmt Letzteres; ein Mann wie er ist sicher großzügig ausgestattet und möchte seinem besten Stück möglichst viel Freiraum bieten.
»… Mila?«
Als Clara meinen Namen sagt, schaue ich sofort zu ihr. »Hm?«
Sie lacht. »Stell bitte noch mal die Nebelmaschine an. Ich weiß, es ist heiß und wir sehnen uns alle nach einem klimatisierten Raum und Drinks mit Eiswürfeln, aber wir sind wirklich gleich fertig.«
Verdammt, ich habe nicht mitbekommen, dass sie mit mir geredet hat. Wie peinlich!
Schnell lege ich den Schalter an dem kleinen, viereckigen Gerät um, und sofort strömt künstlicher Rauch zwischen die Beine der Männer.
Ich stelle mich schräg hinter Clara, damit ich sie nicht störe, aber trotzdem alles sehen kann. Meinen Blick habe ich schon wieder auf Evan gerichtet.
»Rückt noch ein wenig mehr zusammen, Jungs!«, befiehlt sie. »Ja, so ist es klasse!« Sie knipst und gibt weitere Anweisungen: »Und jetzt dreh dich bitte um, Evan.«
Tröpfchen glitzern auf seiner attraktiven Männerbrust, und er benetzt mit der Zunge seine Unterlippe. Als ich den Kopf hebe, trifft mich abermals der verführerische Blick aus seinen hellgrauen Augen.
Hilfe, Evan sieht plötzlich aus, als wollte er mich vernaschen!
Doch bereits eine Sekunde später konzentriert er sich wieder auf die Kamera.
Habe ich mir seinen verruchten Blick nur eingebildet?
Verdammte Hitze! Ich muss wirklich zusehen, dass ich in die Redaktion komme. Schließlich habe ich die Ehre, in der Zeitung von diesem Shooting berichten zu dürfen. Ich habe eine eigene Kolumne in der Queens Glamour, die wöchentlich erscheint: Milas Schnatterbox. Deswegen werde ich von einigen Kollegen belächelt, aber mir macht der Job Spaß. Dadurch habe ich Kontakt zur Prominenz von New York – zumindest zu solchen Berühmtheiten wie Evan –, und die Leute lieben es, den neusten Klatsch über ihre Stars zu lesen. Natürlich ist das kein seriöser Journalismus, aber das soll es auch nicht sein. Die Leser wollen unterhalten werden und intime Einblicke in das Leben der Reichen und Berühmten erhalten.
Ich lese und sammele alles über meine persönlichen Favoriten – wie zum Beispiel über diesen sexy Feuerwehrmann. Leider weiß ich deshalb auch, dass Evan seit Kurzem mit der viel jüngeren Serien-Schauspielerin Thea Bongard zusammen ist. Gegen ihre blonde Mähne, die langen Beine und ihren Bekanntheitsgrad kann ich natürlich nicht anstinken. Ich bin nun mal einen guten Kopf kleiner als er, keine Bohnenstange und nur ein unbedeutendes Licht am Schreiberhimm… Mila, Schluss jetzt!
»So, wir haben es geschafft. Ihr wart spitze!« Clara bedankt sich bei jedem der Firefighter mit einem Wangenküsschen. Danach folge ich ihr zu einem aufgestellten Sonnenschirm in der Ecke des Hofes, während ihr Assistent Mario die Requisiten wegräumt.
Time to say goodbye …
»Das war doch mal wieder ein gelungenes Shooting«, meint sie, und gemeinsam sehen wir beide auf das Display ihrer Digitalkamera. Sie klickt die Bilder durch, und immer, wenn Evan in Großaufnahme zu erkennen ist, möchte ich sie fragen, ob sie mir das Foto schicken kann. Das Bild, auf dem er sich Wasser über das Gesicht schüttet, ist besonders sexy geworden. Evan hat den Kopf in den Nacken gelegt und die Augen geschlossen; der Mund ist leicht geöffnet. Sein Hals ist gestreckt, weshalb sich sein Kehlkopf hervordrückt. Wow, wie kann jemand nur so natürlich sexy aussehen.
Ich traue mich nicht, mich zu ihm umzudrehen. Hinter uns höre ich die Firefighter mit Mario reden, kann aber nicht verstehen, was sie sagen, weil Clara mit mir spricht. Doch irgendwie habe ich das Gefühl, dass Evan mir auf den Hintern starrt. Vielleicht hätte ich doch nicht die kurzen Shorts anziehen sollen. Ich bin ja schließlich kein junges Ding mehr; andererseits muss ich Po und Beine auch nicht verstecken. Bei mir ist alles etwas rundlicher, aber immer noch schön stramm – meinem Crosstrainer sei Dank.
»… und ich schicke dir dann später alles per Mail«, sagt Clara.
Ich mache nur »Hm«, weil ich ihr immer noch nicht zuhöre. Ich sollte wirklich langsam los, bevor ich Evan überhaupt nicht mehr aus dem Kopf bekomme.
Daher verabschiede ich mich mit einer Umarmung und einem Küsschen von Clara, winke beim Vorbeigehen Mario und den Feuerwehrmännern gespielt lässig zu und verschwinde durch eine schmale Gasse aus dem Hinterhof. Auf der Straße steht ein roter Kleinbus, mit dem Logo der Feuerwache: ein stilisierter schwarzer Phönix, der aus Flammen emporsteigt.
Ich mache mich auf den Weg zur U-Bahn, weiche den Passanten aus, die während ihrer Pause zum Mittagessen eilen, und checke unterwegs mein Handy. Mein Chef hat drei Mal angerufen und mir eine Nachricht hinterlassen. Er will wissen, ob ich ihm bis heute Abend den Artikel über die ausgeraubte Eisprinzessin liefern kann. Schnell tippe ich eine Antwort, dass ich ihm die druckfertige Fassung bereits heute Morgen per E-Mail geschickt habe – macht der Mann nie seine Augen auf? –, als mir einfällt, dass ich Clara noch fragen muss, ob sie mir ein Foto schickt, das ich verwenden darf. Oder hat sie bereits erwähnt, dass sie mir eins schicken will? Verdammt, hätte ich doch aufgepasst! Ich bin sonst nie so unkonzentriert, aber Evan und diese sengende Hitze haben mein Hirn verkohlt.
Deshalb eile ich zurück und bin schon fast wieder beim Bus der Firefighter, als die Männer aus der schmalen Gasse treten.
Reflexartig ducke ich mich hinter eine große Mülltonne, die auf dem Bürgersteig steht, und tue so, als würde ich das Riemchen an meinen Sandalen weiter stellen. So geschwollen, wie meine Füße sind, sollte ich das vielleicht auch tatsächlich tun.
Was ist denn los mit mir? Wieso verstecke ich mich? Ich hätte doch an ihnen vorbeigehen können!
Ich ärgere mich über mich selbst und möchte mich gerade aufrichten, als einer der Männer sagt: »Du musst es immer wieder tun, was, Captain?«
»Ich weiß nicht, wovon du sprichst«, erklingt es hörbar amüsiert.
Das war eindeutig Evan. Sein Timbre hat sich schon in mein Gehirn gebrannt. Außerdem hat man ihn vor Kurzem zum Captain befördert.
Neugierig luge ich um die Tonne herum und unterdrücke gerade noch ein enttäuschtes Seufzen. Zu meinem Leidwesen haben sich alle ihre T-Shirts übergezogen. Gemeinsam laden sie die Äxte, das Seil und die anderen Requisiten in den Bus.
Nun treten Clara und Mario auf die Straße, scherzen noch einmal kurz mit den dreien und steigen in Claras alten Bentley.
Verdammt, nun werde ich sie wohl anrufen müssen. Ich müsste ohnehin längst zurück in der Redaktion sein, aber ich kann mich nicht losreißen. Ich bin zu neugierig, worüber die Männer reden.
Brian räuspert sich. »Du hast genau bemerkt, wie diese kleine Journalistin dich angeschmachtet hat.«
Verflixt! War das so offensichtlich?
Mein Herz pumpt auf einmal so schnell, dass mir schwindelig wird.
Evan erwidert nichts, sondern schmunzelt nur.
»Und wir haben bemerkt, wie du sie angesehen hast«, setzt sein Kollege hinzu.
»Quatsch.« Evan schüttelt den Kopf und fährt sich durch sein Haar. »Jetzt lasst uns endlich einsteigen.«
»Nicht so schnell.« Brian lehnt sich gegen die Tür. »Du stehst auf sie, Cap, gib’s zu.«
Ich kann kaum glauben, was ich höre. Evan Cooper steht auf mich? Das wäre ja … Ich weiß nicht, was das wäre, denn im Moment bin ich einfach nur baff, und in meinem Magen sucht ein einsamer Kolibri verzweifelt den Ausgang.
»Vielleicht solltest du sie zum Essen ausführen. Ihr wärt ein hübsches Paar.«
»Brian, es reicht jetzt.« Evan wirft einen entnervten Blick in den Himmel.
Nun meldet sich der andere Feuerwehrmann. »Brian, unser Captain ist doch mit Thea zusammen.«
»Genau, und jetzt lasst uns endlich einsteigen.« Evan schiebt seinen Kumpel zur Seite und öffnet die Fahrertür. Dann kratzt er sich schief grinsend am Nacken. »Ich hab nur mit ihr geflirtet, damit sie was Nettes über mich schreibt. Zufrieden?«
Äh … Was?
Plopp, meine Traumblase ist geplatzt.
Brian schmunzelt. »Stimmt, sie arbeitet ja für dieses Klatschblatt. Das geht natürlich gar nicht, wenn sie dir etwas Übles andichtet.«
Evan stößt ein künstliches Lachen aus. »Na, das würde einigen sicher gefallen.«
Hört sich an, als hätte Evan Cooper nicht nur Freunde. Nun gut, jetzt hat er einen Gegenspieler mehr, dieser Vollidiot.
Boah, ich koche! Mit mir flirten, damit ich was Nettes über ihn schreibe? Das kannst du vergessen!
»Habt ihr gesehen, wie ich sie verunsichert habe?«, fragt er und setzt sich hinters Steuer. »Sie wäre völlig überfordert mit mir. Sie macht einen recht verklemmten Eindruck.«
Was er noch so von sich gibt, kann ich nicht mehr hören, denn er schließt die Tür.
Am liebsten will ich zu ihm laufen und ihm meine Meinung geigen. Dass ich einen Freund habe und wir wilden, hemmungslosen Sex genießen, oh ja! Und dass ich so einen Egomanen wie ihn gar nicht als Partner möchte!
Gutes Aussehen ist eben nicht alles. Da lobe ich mir Frank. Der ist zwar kein heldenmütiger Feuerwehrmann, sondern Ausfahrer für die Queens Glamour, aber er verhält sich nicht wie ein aufgeblasener Trottel und würde mich nie hintergehen. Bei Evan Cooper schreit jede Zelle danach!
Zum Glück habe ich sein wahres Ich kennengelernt und weiß nun, woran ich bei ihm bin. Mir wird schon etwas einfallen, um ihn in meinem Artikel nicht gut davonkommen zu lassen. In Zukunft kann er mir gestohlen bleiben, und das Interview wird es auch nicht mehr geben.
Ja, er hat schon viele Leben gerettet, er ist ein Held. Trotzdem ist er auch ein eingebildetes Arschloch. Egal, wie mutig oder gut aussehend er ist.
Evan Cooper ist für mich gestorben.
Auch weniger gut aussehende Männer sind Arschlöcher, wie mir mein Ex klargemacht hat, als er mich mit der Kollegin aus der Buchhaltung betrogen hat. Wahrscheinlich existieren Männer nur, um Frauen unglücklich zu machen. Gott sei Dank arbeitet er jetzt bei einem anderen Kurierdienst, daher besteht keine Gefahr, dass ich ihm in der Redaktion über den Weg laufe.
Wir sind, nachdem wir uns kennengelernt hatten, relativ bald zusammengezogen – also ich hatte mich bei ihm einquartiert. Darum muss ich mir nun eine neue Bleibe suchen. Wobei er mich nicht rausgeschmissen hat, sondern ich ihn verlassen habe. Denn er hat gedacht, er könnte mit der anderen hin und wieder ein bisschen rummachen und ich wäre seine Hauptgeliebte. Ts, unglaublich, was sich manche Kerle einbilden!