Hundeerziehung & Hundetraining für Einsteiger: Wie Sie Ihren Hund verstehen, artgerecht erziehen und eine vertrauensvolle Bindung aufbauen - Maria Lehmann - E-Book

Hundeerziehung & Hundetraining für Einsteiger: Wie Sie Ihren Hund verstehen, artgerecht erziehen und eine vertrauensvolle Bindung aufbauen E-Book

Maria Lehmann

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Beschreibung

Die Geschichte von Hund und Mensch ist ebenso uralt und einzigartig wie faszinierend. Keine andere artfremde Spezies hat je zuvor eine solch enge Bindung zueinander entwickelt. So verwundert es nicht, dass im Jahr 2021 mehr als 12 Millionen Hunde in deutschen Haushalten lebten. Die Anzahl der Hundebesitzer mit zwei oder gar mehr Hunden wächst stetig. Dass hierbei nicht immer alles glattläuft, liegt auf der Hand. Erziehung ist und bleibt somit das A und O für ein harmonisches Zusammenleben von Mensch und Hund, insbesondere in einer Gesellschaft, die deutlich mehr Anforderungen an ihr Haustier stellt, als es noch unsere Großeltern taten.

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INHALT

Das erwartet Sie in diesem Buch

Wie tickt unser bester Freund eigentlich?

Die Hundegrundschule

Erziehung beginnt ab dem ersten Tag

Gehorsam oder Bindung?

Ohne Theorie geht’s nicht: Wie lernt unser Hund?

Die klassische Konditionierung:

Die operante / instrumentelle Konditionierung:

Die Generalisierung

Lernmethoden kurz und knapp

Die passende Belohnung

Die klassische Konditionierung

Free shaping / Freies Formen: Der Weg ist das Ziel

Target-Training

Welche Grundkommandos Ihr Hund kennen sollte

Sitz → Zeigefinger nach oben (Tadelfinger)

Platz → Flache Hand bewegt sich Richtung Boden

Bleib → Handfläche aufrecht Richtung Hund, Arm ausgestreckt

Aus → Wischbewegung mit der flachen Hand

Nein / Pfui → frei für eigene Überlegungen

Zeig Zähne / Mund auf

Auflösesignal Go / Frei → von sich weisendes Handsignal

No-Gos der modernen Hundeerziehung und was sie anrichten können

Der „Alpha-Wurf“

Endloswürger, Stachelhalsbänder, Teletakt und Achselzuggeschirre

Den Hund mit der Nase in seine Ausscheidungen drücken

Den Hund am Nackenfell schütteln

Nachsitzen – Wie Sie eine gute Hundeschule finden

Das erwartet Sie in diesem Buch

Die Geschichte von Hund und Mensch ist ebenso uralt und einzigartig wie faszinierend. Keine andere artfremde Spezies hat je zuvor eine solch enge Bindung zueinander entwickelt. So verwundert es nicht, dass im Jahr 2021 mehr als 12 Millionen Hunde in deutschen Haushalten lebten. Die Anzahl der Hundebesitzer mit zwei oder gar mehr Hunden wächst stetig. Dass hierbei nicht immer alles glattläuft, liegt auf der Hand. Erziehung ist und bleibt somit das A und O für ein harmonisches Zusammenleben von Mensch und Hund, insbesondere in einer Gesellschaft, die deutlich mehr Anforderungen an ihr Haustier stellt, als es noch unsere Großeltern taten.

Tipps zur stupiden Kommandoarbeit finden Sie überall, dieses Buch soll sich davon abheben. Mir liegt es am Herzen, Ihnen die Grundbausteine zu zeigen, mit denen Sie eine unerschütterliche Bindung zu Ihrem Hund entstehen lassen können.

Sie erhalten einen ersten Einblick in die hündische Denkweise und wir beleuchten, warum es bei der Kommunikation zwischen Hund und Mensch öfter zu Missverständnissen kommt. Die wichtigsten Themen der Hundeerziehung werden umrissen – quasi die „Hunde-Grundschule“. Ich möchte die oft unverständliche und sperrige Theorie leichter begreifbar machen und Sie mit möglichst wenig Fachchinesisch profund für Ihre kommenden Erziehungsaufgaben wappnen. Wir steigen gemeinsam durch beim Thema Bindung und schauen auf die wichtigsten Alltagskommandos.

Zu guter Letzt möchte ich Ihnen einen kurzen Leitfaden an die Hand geben, um eine gute Hundeschule bzw. eine/n gute/n Hundetrainer/in zu erkennen, falls Emma, Buddy und Marley doch mal nachsitzen müssen. Viel Spaß!

Wie tickt unser bester Freund eigentlich?

Hunde sind nicht nur wegen ihrer überragenden Sinneswahrnehmung wahre Talente, die dazu fähig sind, Menschen unter meterdicken Schneedecken und verbotene Substanzen in Bergen von Paketen zu erschnüffeln, nein, auch ihre Geistesleistung ist nicht zu verachten. So haben sie, genauso wie wir, ein Zeitgefühl, können sich räumlich orientieren und können logische Verknüpfungen herstellen. Und nicht nur das: Hunde können beispielsweise unsere geistige und körperliche Reife einschätzen und daraufhin entscheiden, wen sie als netten Sozialpartner und wen als vollwertige Bezugsperson ansehen. Sie können unsere Stimmung deuten und vermögen unsere Körperhaltung, Gestik und Mimik bis ins kleinste Detail wahrzunehmen und daraus Schlüsse zu ziehen.

Eine Studie der Wiener Universität für Verhaltensbiologie unter der Mitwirkung des bekannten Biologen und Verhaltensforschers Dr. Kurt Kotrschal zeigt, was viele Hundebesitzer schon lange wussten: Entspannte und fröhliche Menschen haben auch entspanntere Hunde. Die Stimmungen zwischen Mensch und Hund bedingen sich der Studie zufolge auch wechselseitig. Ist also der Hund gestresst oder nervös, kann sich dies auf den Halter übertragen. Die Betonung liegt hierbei allerdings auf „kann“. All das untermauert auch die Redensart „Hunde sind der Spiegel unserer Seele“, denn im Grunde genommen sind unsere Hunde trotz ihrer eigenen Charaktereigenschaften kleine Abziehbilder von uns selbst. Sind wir eher gestresste und hektische Typen, wird auch unser Hund eher ein Hektiker sein. Sind wir ruhig und gelassen, wird unser Hund auch dies widerspiegeln. Eine schiere Unmenge der eigenen Charakterzüge finden sich im Verhalten unserer Fellnasen wieder.

Außerdem tut ein Hund zum Beispiel Dinge besonders häufig oder zuverlässig, wenn sie sich aus seiner Sicht lohnen. Das ist bei uns Menschen nicht anders. Wir sind ebenso auf lohnendes Verhalten konditioniert wie unser Hund. Natürlich ist sein „Lohnen“ möglicherweise ein anderes als das Ihre. Für ihn kann Futter, sein Spielzeug oder Kuscheln lohnenswert sein. Für Sie ist es wahrscheinlich lohnenswert, Ihrem Beruf nachzugehen, denn am Ende des Monats werden Sie dafür bezahlt oder, noch besser gesagt, entlohnt. Würde Ihr Chef Sie nicht regelmäßig und pünktlich bezahlen, würden Sie vermutlich bald schon nicht mehr so sauber und zuverlässig arbeiten und schlussendlich irgendwann kündigen. Unser Hund kann uns zwar nicht die Kündigung einreichen, aber er kann sich weniger kooperationsbereit zeigen.

Diese Kooperationsbereitschaft nennt man in der Fachsprache „Will-to-please“. Dies beschreibt, wie leicht motivierbar, gelehrig und anhänglich der Hund ist, kurz gesagt, wie groß sein Wille ist, seinem Menschen zu gefallen und es ihm recht zu machen. Natürlich hängt dies auch noch von anderen Faktoren wie der Rasse und dem individuellen Typus des Hundes ab und liegt somit nicht ausschließlich in der Hand des Besitzers. Es gibt Hunderassen mit einem von Haus aus höheren „Will-to-please“ und jene mit ausgesprochen niedrigem.

Einige Rassen haben seit Alters her eine große Eigenständigkeit zum erklärten Zuchtziel, wie etwa der Kangal. Er wurde seit dem 12. Jahrhundert dafür gezüchtet, in Anatolien Viehherden fernab der Siedlungen zu beschützen, die meiste Zeit davon ohne einen Menschen in der Nähe. Er ist also rassetypisch ein sehr selbstständiger Hund, der seine Entscheidungen am liebsten allein trifft und, überspitzt gesagt, den Menschen – außer vielleicht zum Füttern – gar nicht braucht. Sein „Will-to-please“ ist im Regelfall eher gering ausgeprägt, was ihn zu einer Hunderasse macht, die für Anfänger wenig geeignet ist. Generell trifft ein nicht sonderlich hoher „Will-to-please“ eher auf Rassen zu, die dem Herdenschutzhundesegment angehören. Auch Sennenhunde können mitunter zu den eher „dickschädeligen“ Rassen gezählt werden. Sie sind zwar zumeist nicht ganz so schwer zu erziehen und kooperativer als meinetwegen ein kaukasischer Owtscharka, aber auch bei ihnen braucht man teils einen langen Atem, um sie zu überzeugen.