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Hyänen im Morgenrot oder wie das Hässliche ins Schöne hineinspielt. Offen, genial und verstörend
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Seitenzahl: 44
Geschichte 1
Geschichte 2
Geschichte 3
Geschichte 4
Geschichte 5
Geschichte 6: Papas Dilemma
Geschichte 7
Geschichte 8
Geschichte 9: Das Tier
Geschichte 10
Geschichte 11
Geschichte 12: Für immer bis Morgen
Geschichte 13: Der Schachmeister
Geschichte 14
Geschichte 15
Geschichte 16
Geschichte 17
Geschichte 18: Jetzt wird’s männlich
Geschichte 19
Geschichte 20
Geschichte 21
Geschichte 22
Geschichte 23: Häfenpartie
Geschichte 24
Geschichte 25
Geschichte 26: Der Säufer
Geschichte 27: Die Frage
Geschichte 28
Geschichte 29
Geschichte 30
Geschichte 31
Geschichte 32
Geschichte 33
Geschichte 34: Echt jetzt?
Geschichte 35
Geschichte 36
Geschichte 37
Geschichte 38
Geschichte 39
Geschichte 40
Geschichte 41
Geschichte 42
Geschichte 43
Geschichte 44
Geschichte 45: Wan – Tan – Suppe
Geschichte 46
Geschichte 47
Geschichte 48
Geschichte 49
Geschichte 50
Geschichte 51
Geschichte 52
Katholisch melancholisch sesselte ich im Kniefall im sinkenden rechten Kirchenschiff und haarte der Dinge die da kommen wollen sollen. Nach stündlichen 5 min. stieg auch schon der Messingjesus vom Kreuz herab, sah mir tief in mein östlich gelegenes Glasauge und sprach: „ Der Himmel lebt nicht vom Brot allein, nein, Schokolade ist auch fein!“ Das war in der Tat ein gewichtiges Wort. Herr, oh Herr, wo am Sonntag eine Schokolade herzaubern? Da sagte Jesus:“ Das ist mir wurscht, wie du das machst, ich habe schließlich die Welt erlöst, da wirst du wohl eine Schoki auftreiben können!“ Nun das war ein Argument. Also rief ich meinen Neffen Josef an, er solle mir einen seiner Schokoosterhasen vorbeibringen, denn der Tschisas wartet.
Nun, was soll ich sagen. Jesus verspeiste den Osterhasen und öffnete sich eine Ader und ließ uns von seinem ewigen Blut kosten. Tut dies für euer Gedächtnis, hätte er wohl gesagt, wenn er nicht vorher verblutet wäre. Schließlich machten wir aus seinem Leib noch ein Grillfest. Jesus, wir haben dich zum Fressen gern.
7er Zwerg 2018
Julio – und sein begnadeter Körper; er war der Hauptgrund, warum die Schwiegermütter rund um Alicante, ihr Make-up dreimal pro Tag auffrischten. Julio hatte Vorzüge, die einem nicht nur ins Auge sprangen. Er war auch Triathlet ➡ Streicheln, Lecken, Ficken. So großartig das alles auch ist, wir kommen nicht umhin, Hannes Lapesch einen Genital fixierten Dreckspatz zu schimpfen. Jedes seiner Bilder, jede seiner Geschichten, rutscht früher oder später unter die Gürtellinie des guten Geschmacks. Die Frage ist: Verträgt der Kunstmarkt dieses markerschütternde Sexualgenie? Seine derbe, einfältige Persönlichkeit hat etwas erfrischend Abstoßendes. Das Wunderbare an seinen stupiden Werken ist die intelligenzfreie Darstellung der tierhaft niederen Triebwelt des Menschen, der nichts gelernt hat und dessen Welt an der Stammtischkante endet. Nichts desto trotz muss man erkennen, dass diese Welt des kleinen Mannes die ist, die die große Masse der niederen Klasse wiederspiegelt. Insofern ist Lapesch der Künstler, der dem Seelenmüll der Gesellschaft eine Plattform gibt, einen Raum, wo Abstoßendes neben Nichtsagendem existieren darf.
Joh. 2016
Intelligent schaut er nicht aus…eigentlich derb…zu große Nase…irgendwie einfach und profan…aber mal sehn…vielleicht schlummert hinter der einfältigen Fassade ja ein lodernder Geist…ein Tiger…ein Genius…man sollte sich nicht täuschen lassen…e4,hab ich mir fast gedacht…0815 Eröffnung oder ausgeklügelte Variante?...e5,Sf3,Sc6…das übliche Prozedere…er lässt sich Zeit…lange…was er wohl zu Hause so macht…Frau , Kinder?...eher Fehlanzeige…warum stinkt’s auf einmal so…hat er einen fahren lassen, um mich aus der Fassung zu bringen?...Obwohl bei Schachwettkämpfen riecht es nie besonders gut…Oft sind da auch Leute dabei, die eine Dusche vertragen könnten…Aufregung auf Brett 3…“Er hat den König berührt, jetzt muss er ihn auch ziehen!“…der Schiedsrichter kommt und beruhigt den Herrn mit dem hochroten Kopf…Te8 im 24igsten Zug…er dringt auf die Grundreihe ein…ich wickle ab, in ein Bauernendspiel…mit einem Mehrbauern…müsste ich gewinnen…4 Züge später willige ich in ein Remis ein…Das war also der Schachsamstag…Adrenalin pur…ohne äußere Anzeichen…zu Hause wird analysiert…man findet immer was, was man besser hätte machen können…und freut sich auf’s nächste Mal…
Joh 2016
Ein Erdenbürger. Nicht einem Staat angehörig, einem Vaterland dienlich? Ein Mensch in der Zeit, im Fleisch. Angehörig dem Geschlecht (männlich) in dieser Zeit. Unterworfen nur dem, was ein Schwanz so mit sich bringt. Mit Hirn und dem verwegenen Plan, es irgendwann zu nutzen. Frei von Stolz und Hochwohlgeborenheit, frei von der Tücke, etwas ganz Besonderes zu sein; in der Hoffnung sich gut kennenzulernen, sich mindestens zu 40% zu kennen, bevor man geht. Ein hehres Ziel, eine hochgesteckte Latte. Zu wissen, nein zu spüren, dass das, um was sich alles dreht, nur das Brett vorm Kopf ist; der Balken im Auge, den man nicht und nicht rausbringt, weil im anderen Auge schon ein neuer Balken nachwächst.
So objektiv muss man sein, zu wissen, dass man sich im Spiegelei nicht wiederfindet. Egal, wie lange man reinschaut! Oder doch?
NERVENSCHMIED 2017