Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Es ist kein Tagebuch, es ist keine Biografie. Doch es ist etwas ganz Persönliches. In diesem Buch befindet sich eine Sammlung an Texten, die Benjamin Kelm in den letzten 21 Jahren geschrieben hat. Angefangen mit seiner allerersten Kurzgeschichte über einen kleinen Drachen, die er im Alter von zehn Jahren verfasste, über Gedichte aus seiner Jugend, bis hin zu Notizen, Gedanken und seinem ersten Poetryslam. Alles Herzenstexte. So wie er sie nennt. Und vielleicht wird der eine oder andere Text ebenfalls ein Herzenstext von dir. Wer weiß.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 90
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Für meine geliebte Familie.
Ihr seid mein Ursprung und mein Halt.
Für meine Freunde.
Ihr macht mein Leben lebenswert.
Für die Person, die ich von ganzem Herzen liebe.
Du bist mein Zuhause.
Und für meine Tante Hedi.
Du hast mich (nicht nur) zum Schreiben gebracht.
Ein paar Worte zu Beginn
Geschichten der Kindheit
Die dicke Katze von Herrn Josini
Die fünf magischen Amulette
Der kleine Drache Tititu
Poesie der Jugend
Laute Worte
Der Spiegel
Seelenleben
Die Kerze
Verstaubt
Glashaus
Bedeckte Welt
Getrieben Und Vergessen
Die Uhr
Theater
Die Straßenlaterne
Schubladen
Kleiner Traum
Komm Schon
Stumme Türen
Zwang
Die Schere
Wartestuhl
Tun Wir Nichts
Leugnend.
Kalte Steine
Sie wissen es
Leise Melodien
Das Ende
Uncertainty
Don’t Fear (I’m Here)
I Would
Entfremdung
Hide
The Resident Evil
Was fühlst du?
Go Away
Losing you (One of my biggest mistakes)
The Truth
Nothing
Be Not Afraid
Heranwachsende Gedanken
Club der stillen Denker
Gedanken I
Quadrierte Kreise
Ein seltsamer Tanz
Notiz I
Gedanken II
Mir ist so kalt
Notiz II
Klein Else
Gedanken III
Chicks with Dicks
Notiz III
Das Familiengericht (GVG, § 23b)
Blickdicht
Notiz IV
Mein To-Do fürs Leben
Gedanken IV
Notiz V
Erkenntnis
Mein erster Poetryslam
6.082 km
Ah, bevor ich es vergesse…
Während du diese Zeilen hier liest, kannst du dir vorstellen, wie ich gerade in meinem alten Zimmer im Haus meiner Eltern auf dem Boden sitze.
An den Wänden hängen noch Poster von Linkin Park und Avril Lavigne. Vor mir ist ein kleines Regal mit Büchern und Videokassetten, wie u.a. „Scream 2“, „Freche Biester!“ (Kann mir einer sagen, was das für ein Film ist und warum ich ihn habe?!) und eine Staffel von „Buffy – Im Bann der Dämonen“, meine erste Lieblingsserie und zweite große Liebe.
Wer meine erste große Liebe war, verrate ich dir noch. Übrigens war Dämonenjäger als Kind mein Traumberuf… und ist es heute immer noch.
Wer jetzt denkt, wie oldschool oder wie alt ich denn bitte bin, ich habe hier auch DVDs und CDs. Und wer das jetzt immer noch denkt, ich schaue mittlerweile auch Filme auf Netflix. So ist es ja nicht.
Am liebsten so neue Serien wie „Gilmore Girls“.
Gerade höre ich mit meiner Stereoanlage, die einen 5-fachen CD-Wechsler besitzt (Ja, es ist ein Ferrari unter den Stereoanlagen!) den Song „Complicated“ aus dem Jahr 2002.
Wenn du nun nicht weißt, wer diesen grandiosen Song auf ihrem Debutalbum „Let Go“ veröffentlicht hat, dann lies bitte noch einmal weiter oben nach. Hinweis: Poster.
Mein Kinder- und Jugendzimmer ist direkt unterm Dach. Im Sommer war es oft sehr heiß und im Winter dafür oft sehr kalt. Es war also sehr ausgewogen.
Ein Balken in Bodenhöhe verläuft einmal quer von Fenster zu Fenster durchs Zimmer.
Dieser ist, genauso wie der Boden, mit einem blauen Teppich versehen und direkt neben meinem Bett liegt ein kleines hellbraunes Holzbrett.
Auf diesem mit Teppich ummantelten Balken.
Der wichtigste Platz in meinem Zimmer.
Hier habe ich geschrieben.
Herzenstexte.
So nenne ich sie.
Vielleicht ist es dir noch gar nicht so bewusst, aber du hältst gerade etwas sehr Persönliches in deinen zwei Händen.
Ein Buch mit Texten, Gedanken und Gedichten aus meiner Kindheit, Jugend und den Jahren danach.
Eigentlich genau bis zum heutigen Tag.
Herzenstexte aus den Jahren 1998 bis 2019. Das sind über 20 Jahre. Wahnsinn.
Wenn ich mir diese Jahreszahlen so anschaue, kann ich es selbst kaum glauben. Nicht nur, dass es Texte vor dem Millennium oder der Einführung des Euros sind, sondern geschriebene Worte, die Zweidrittel meines Lebens beinhalten.
Zweidrittel meines Lebens, überleg dir das mal.
Und okay, ich gebe es ja zu, vielleicht bin ich doch mittlerweile schon etwas oldschool geworden.
Aber nur so ein bisschen.
Wie auch immer.
Auf jeden Fall habe ich recht lange mit dem Gedanken gespielt, ob ich sie veröffentlichen soll.
Ich meine, sie sind schon sehr nah an mir dran.
Allein schon dadurch, dass ich viele dieser Texte als Kind und Jugendlicher geschrieben habe.
In einer unglaublich einprägsamen Zeit mit vielen Unsicherheiten, Zweifeln und Bedenken. Aber vor allem mit einem gefühlten Zustand eines generellen innerlichen (und emotionalen) Chaos.
Ich weiß nicht genau warum, vielleicht weil ich in New York viel Zeit zum Nachdenken habe (da lebe ich übrigens momentan), doch in diesem Jahr habe ich erkannt, dass viele dieser Themen, die mich damals schon beschäftigt, mich eigentlich nie so wirklich losgelassen haben.
Es sind meine Themen und sie beschäftigen mich heute immer noch. Nur, dass ich gelernt habe, mit ihnen anders umzugehen.
Da ich mittlerweile aus mehr Lebenserfahrung schöpfe und ich akzeptiert habe, dass sie zu mir gehören.
Mich ausmachen. Ein Teil von mir sind.
Genauso wie sie vielleicht auch Teil von anderen sind und ich mit diesen Gedanken gar nicht allein bin.
Ich sie vielleicht mit Menschen teilen kann, die sich in ihnen wiederfinden, etwas von sich erkennen und sich vor allem verstanden fühlen.
Etwas, was in meinen Augen sehr wichtig ist. Ich habe mich früher oft nicht verstanden gefühlt.
Wenn du jetzt Angst hast, dass dir die nächsten Zeilen eventuell zu privat werden und du etwas über meine Bettgeschichten oder Angewohnheiten im Badezimmer erfährst, da kann ich Entwarnung geben.
Privat sind sie nicht, aber sehr persönlich.
Zwischen den ganzen Herzenstexten findest du ab und zu auch einen Kommentar, der etwas zur Entstehung oder meiner heutigen Sicht preisgibt.
Sozusagen ein kleines „Behind the Scenes“.
Tja, und wem das alles zu viel ist, der legt das Buch lieber noch einmal weg.
Allen anderen, und vor allem dir, wünsche ich eine gute Zeit beim Lesen und vielleicht wird der eine oder andere Text ebenfalls ein Herzenstext von dir.
Wer weiß. Selbst wenn du die einzige Person wärst, dann hat es sich für mich schon gelohnt, mutig zu sein, und sie mit dir zu teilen.
Benjamin
11. August 2019
P.S.:
Wenn dir dieses Buchcover bekannt vorkommt, dann hast du mich wohl erwischt, wie ich 2007 heimlich am Kopierer meiner FSJ-Stelle ein paar Exemplare eines kleinen Gedichtbandes für meine Familie kopiert habe. (Sorry! Es waren nicht viele, wirklich!)
Ich danke dir, dass du mich nicht verraten hast! Danke.
Falls du neugierig warst und seitdem nicht richtig schlafen konntest, da du unbedingt wissen wolltest, was dieser junge Mann kopiert hat…
Tada!
Du findest alle Gedichte in diesem Buch. Und das ist sozusagen mein Geschenk an dich. Ruhige Nächte.
…Gern geschehen!
Wann ich genau mit dem Schreiben angefangen habe, kann ich leider nicht mehr sagen.
Selbst wenn ich auf Spurensuche gehe und mich durch sämtliche Unterlagen der 90er Jahre kämpfe, hier fehlen einfach die historischen Aufzeichnungen.
Jedoch lassen sich die ersten handschriftlichen Dokumente aus dem Jahr 1998 finden, sodass ich mit ziemlicher Sicherheit sagen kann, dass meine Tätigkeiten als junger Schriftsteller nicht im Kindergarten, sondern erst in der Grundschule angefangen haben.
Ja, auch mich hat es verwundert.
Somit ist die Geschichte des kleinen Drachens Tititu, die du in diesem Buch gleich lesen wirst, bis dato mein ältestes Werk.
Außer es tauchen noch weitere Schriftstücke aus einer früheren Schreibepoche auf.
Diese dürften sich allerdings auf meinen Namen, Mama, Papa und „ada ada gehen“ (spazieren gehen) beschränken und scheiden somit als eigene und urheberrechtlich geschützte Werke aus.
Apropos, urheberrechtlich geschützte Werke.
So gerne würde ich dir zeigen, wie es mit Harry Potter nach dem dritten Band weitergegangen wäre, wenn Joanne K. Rowling die Rechte an mich abgetreten hätte. Hat sie aber nicht.
Kurz habe ich überlegt, ob ich die Hauptfigur einfach in Parry Hotter umbenennen und aus Hagrid einen Dirgah machen sollte, um dir doch einen Auszug zeigen zu können.
Aber mhh, dann wäre irgendwie der Charme weg und Parry Hotter würde wohl besser in ein anderes Genre passen.
Doch komm, ich kann es ja mal versuchen:
Ihr-wisst-schon-alle-wer hat die Gasse der Winkel mit sterbenden Fressern angegriffen, als Hotter und Dirgah im leckenden Pott waren und gemeinsam junge Dinger vernaschten.
…Du merkst schon, das wird so nix!
Aber dafür kannst du den Anfang meiner unvollendeten Fantasysaga „Die fünf magischen Amulette“ (angedacht waren auch mal fünf epische Bände) und eine Kurzgeschichte über eine dicke Katze lesen.
Viele wissen es nicht, sie war die Großcousine einer meiner Idole, und zwar Grumpy Cat (Rest in peace, my friend).
Wenn du jetzt gleich meine frühen Werke lesen wirst, hab bitte inhaltlich und grammatikalisch ein bisschen Nachsicht, ich war kein Klein-Kafka.
Wie gesagt, ich war in der Grundschule bzw. gerade aufs Gymnasium (am Schloss Saarbrücken) gekommen und habe meine Kindheit viel in meiner gut gehenden Schlammfabrik im Garten verbracht.
Okay, wenn ich jetzt so darüber nachdenke, vielleicht war ich dann doch mehr Klein-Tom aus dem Stück „Die Glasmenagerie“ von Tennessee Williams.
Was für mich allerdings zählt, ist, dass ich mit so jungen Jahren mit dem Schreiben angefangen habe.
Ich habe mich einfach getraut, das zu schreiben, was ich schreiben wollte. Es war für mich vollkommen egal, was andere darüber dachten.
Ich hatte Spaß daran, meine Fantasie in Geschichten lebendig werden zu lassen.
Zum Glück ist das bis heute so geblieben.
Ich kann mich noch gut an ein Gespräch mit meinem Papa erinnern.
Ich hatte die schöne Idee, dass nicht nur Erwachsene für Kinder schreiben sollten, sondern Kinder selbst.
Ich meine, wer könnte sie denn besser verstehen als jemand, der genauso alt ist und ihre Sprache spricht oder in diesem Fall schreibt. Vielleicht sollte man die Reihe „Kinder für Kinder“ doch noch einem Verlag vorstellen.
(Na, wie wär’s, lieber Verlag dieses Buches?!)
Und wenn ich mir anschaue, was das Thema vom kleinen Drachen Tititu ist, bin ich rückblickend sehr stolz auf den kleinen Drachen Benjamin, der kein Feuerwehrmann, aber Autor werden wollte.
Hach.
Es war einmal in einem Haus.
Dort lebten Herr Josini und seine Katze. Herr Josini war sehr reich. Weil er eine Katzenfutter Er war der Direktor einer Katzenfutterfabrik.
Seiner Katze konnte er so viel Katzenfutter geben, wie sie fressen konnte, darum wurde die Katze sehr dick.
Eines Tages, als die Katze 11,8 kg schwer war, reichte es der Katze und sie entschloss sich, abzunehmen.
Das war für sie sehr schwer, denn sie hatte noch nie vorher Sport sich sportlich betätigt.
Sie versuchte es mit Laufen.
Sie lief drei Mal ums Haus und bei der vierten Runde stolperte sie. Sie und flog mit ihrer Nase auf den Boden.
Drei Tage später, als es der Nase wieder besser ging, hüpfte sie mit ihrem Seil