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Dieser Gedichtband versammelt Texte über sehr unterschiedliche Dinge. Es geht um Leben, Liebe, Vaterschaft, das Altern, die Großstadt und Pandbären. Es geht auch noch um viele andere Dinge. Die meisten Seiten sind mit Reimen ausgestattet. Knöpfe zum Teilen und Liken fehlen leider völlig.
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Seitenzahl: 45
Stadtgespräche
Fleischeslust – dem Döner gewidmet
Widersprüche
Eine Ode an Ikea
Ernährungsgewohnheiten eines mitteleuropäischen Großstadtbewohners zur Sommerzeit
Politikverdrossen
Nach der Zeitungslektüre
Die drei Jahreszeiten
S-Bahn fahren
Auf der Straße
Der Rhythmus der Stadt
In Liebesdingen
Zum Jubiläum
Weiter Weg
Ich habe dir heute kein Lächeln geschenkt
Moderne Komplimente
Blut und Wasser
Am tiefsten Punkt
Stimmungscocktail
Liebe ist...
Vom Schreiben
LyrikPlag
Schöpferglück
Offener Brief
Langer Atem
Zungenbrecherqualität
Homo Misanthropicus
Der Bischof
Früher und Heute
Mal wieder
Wunschdenken
Die rechte Ecke
Weitergehen
Jobsuche
Stubenkoller
Nein, Frau Doktor
Moderne Kleingärtnervereine
Mir selbst zum Geburtstag
Helden
Vergangene Zeiten
Ungewissheit
Kindereien
Diese eine Zeit
Sturmfreizeit
Wochenendausflug
Arbeitsbedingungen
Größer werden
Winzig
Nachwuchs
Erziehung ist scheiße
Kassettenkind
Von Narren und Träumen
Werbebetrug
Große Fragen
Im Dunkeln ist gut Munkeln
Relativ schwer
Was glücklich macht
Manchmal
Warum ich so zufrieden bin
Ich wär gern ein Pandabär
Im Kreuzverhör
Ich wäre gern ein alter Mann
Anhang: Jack Rodman - der ganzen Wahrheit erster Teil
1
2
3
4
Du einzigartiger und schöner
Gaumen-, Rachen-, Mundverwöhner
Döner – ich kann und will es einfach nich‘
ein Leben führen ohne dich.
Du, der du noch fehlst im Duden
in kleinen Hütten oder Buden
wirst du bestellt und dort inmitten
erschaffen in wenigen Schritten:
Kommt das Brotwärmen zum Schlusse
zu vollkommnen den Genusse
gibt es derer Soßen drei
Kräuter, Knoblauch oder scharf
für die man sich entscheiden darf.
Mit allem oder ohne Zwiebeln?
Wie ein Haus mit sieben Giebeln,
so wird der Döner dann gebaut,
Schicht für Schicht im Brot gestaut.
Als König der Delikatessen,
für dich bereit, ihn aufzuessen.
Und ohne Aufsehen, ohne Terz
leg ich dir noch was ans Herz:
Um den Geschmack nicht zu verprellen
stets mit normalem Fleisch bestellen
nicht vegetarisch oder Huhn
so darfst auf keinen Fall du tun
Denn schon Gott hat es dereinst geschrieben:
Du sollst nur einen Döner lieben
Ich sitze und fahre und schreibe schon wieder
denk nach über früher und über Berlin
über den, der ich war, der ich jetzt nicht mehr bin
die Liebe zur Stadt und den Wunsch wegzuziehen
Ich sitze und esse und rede vom Fasten
denk an die Uni und schreib Poesie
lauf immer weiter und würd‘ so gern rasten
doch ohne Hilfe gelingt mir das nie
Fahr von dir weg und wär so gern bei dir
halte den Mund und würde gern etwas sagen
arbeite ständig und fühle mich faul
der Kopf ist so leer, und doch voller Fragen
Bin ich mal da, will ich gleich wieder weg
es scheint gut, jetzt zu gehen, doch ich würd‘ so
gern bleiben
stehe nie still, irgendwas muss geschehen
sitz in der Bahn und will nicht drüber schreiben
Froh und verwirrt und beunruhigt zugleich
bin jetzt Vater und fühl mich manchmal wie
ein Kind
Glücklich und jauchzend und völlig zerstreut
Komm mir alt vor und merke, wie jung wir
doch sind
Ich zweifle so viel und ich fühl mich zufrieden
bin wie ich sein will und kann es kaum glauben
Am Abend wird‘s dunkel, ich leg mich ins Bett
Der Schlaf kommt vorbei und ich öffne die Augen
Oh welch großer blauer Tempel
hier so vielerorts präsent
voller Möbel, voller Krempel
durch dessen Gänge niemand rennt
Bis hin zu den Kassendamen
wird hier geschlendert und geguckt
da ein schöner Bilderrahmen
hier ein kleines Kind, das spuckt
Egal wie kurz die Einkaufsliste
wie wenig man auch kaufen will
nach zwei, drei Stunden endlich biste
am Auto - vollgepackt mit Müll
Zwar auch was du kaufen wolltest
doch obendrauf gesellen sich
Gläser, Tassen, kleine Boxen
und Teelichter noch zusätzlich
Erschöpft langst du zuhause an
und schwörst dir nie zurückzukehren
doch der Wille hält nicht lang
kannst nicht ewig dich erwehren
wirst bald den blauen Tempelbau
erneut mit Einkaufslust beehren
Ich ess Blumen
von der Blüte zu den Krumen
auch Stiel und Blätter
bei Wind und Wetter
von früh bis spät
mach ich Diät
doch wenn bei Nacht
der Hunger lacht
ess ich Döner
das ist schöner
Ich würde so gern über Wahlen schreiben
über Wahlkampf, Macht und Demokratie
über all das geschäftige Treiben
Politik und erzeugte Hysterie
Aber ich kann nicht
und will es auch nicht
jedes Mal zieht’s mir die Augen zu
der Kopf rutscht aufs Kissen
ich schlafe im Nu
Ich würde so gern über die Kanzlerin schreiben
taktiles Verhalten und die Opposition
das Eröffnen von Wahrheit in winzigen Scheiben
zu viele Worthülsen und zu wenig Vision
Aber ich kann nicht
es langweilt mich so
nicht mal für Wut reicht
das Glimmen in mir
und wieder zieht es gleich
die Augen mir zu
Bin von all dem Unsinn frustriert
vollkommen politikverdrossen
ungewöhnlich unentschlossen
und eine Prise desinteressiert
Doch bevor sich der Frust alle Glut einverleibt
überliste ich ihn, ganz gerissen und schlau
weil ich weiß, dass nur eine Chance noch bleibt