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Dieses E-Book entspricht 256 Taschenbuchseiten ... Trinity Taylor entführt den Leser in Geschichten voller lasterhafter Fantasien und ungezügelter Erotik: Im Theater eines Kreuzfahrtschiffes, auf einer einsamen Insel mit einem Piraten, mit der Freundin in der Schwimmbad-Dusche oder mit zwei Männern im Baseballstadion ... Trinity überschreitet so manches Tabu und schreibt über ihre intimsten Gedanken. Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.
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Seitenzahl: 309
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Impressum:
Ich will dich ganz | Erotische Geschichten
von Trinity Taylor
Schon früh hat Trinity Taylor, eine Hamburger Autorin, ihre Passion zum Schreiben entdeckt. Ihre ersten Romane schrieb sie für sich, 2007 startete sie dann mit erotischen Kurzgeschichten durch. Insgesamt hat sie zehn Bücher veröffentlicht, darunter drei Romane und sieben Bücher mit Kurzgeschichten. Momentan arbeitet sie an ihrem elften Buch.
Lektorat: Nicola Heubach
Originalausgabe
© 2008 by blue panther books, Hamburg
All rights reserved
Cover: © Neil [email protected]
Umschlaggestaltung: Matthias Heubach
ISBN 9783940505842
www.blue-panther-books.de
Der Sex-Test - 1. Kapitel
Die Shopping-Mall, das Einkaufscenter, war voller Leute. Nervös blickte Grace sich um und spielte an ihrem Armband. Wie sollte sie hier den richtigen Mann finden? Das war schier unmöglich! Aber sie musste es versuchen – schließlich war es ein Versprechen.
Vorsichtig öffnete sie den Deckel ihres »Coffee to go« und schritt eilig und entschlossen durch die Menschen, wobei sie die Augen nach ihm offen hielt.
Als Grace die Mall einmal durchlaufen hatte, war sie einer Panik nahe. Warum sollte sie ihn ausgerechnet hier treffen? Grace nahm einen großen Schluck vom Kaffee, was ihrer Nervosität nicht gerade zuträglich war. Zwei Möglichkeiten boten sich ihr: Zu ihrer Freundin Melanie gehen und berichten, dass sie Tyler nicht begegnet war oder dem Schicksal eine Chance geben und die Mall erneut durchsuchen. Sie entschied sich für die Chance des Schicksals.
Etwa auf Hälfte der Strecke, nachdem Grace gerade ihre Suche aufgeben wollte, entdeckte sie Tyler. Er stand mit einem Mann zusammen und unterhielt sich. Geradewegs steuerte sie auf ihn zu.
»Okay, wir sehen uns. Bye!«, rief Tyler.
Das war Graces Chance! Prompt stieß sie mit ihm zusammen und schaffte es, fast den gesamten Becher »Coffee to go« über ihre Bluse zu kippen.
»Oh, nein! Können Sie nicht aufpassen?«, schimpfte Grace als sie das Desaster auf ihrem Oberteil sah. »Wo haben Sie Ihre Augen, guter Mann! Das ist mein bestes Stück!«
»Wenn mir jemand mein bestes Stück mit Kaffee bekleckern würde, wäre ich auch sauer.«
Wütend blickte Grace hoch. »Soll das etwa komisch sein?«
Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, zwang sich aber zur Ernsthaftigkeit: »Tut mir leid, Ma’am! Wirklich! Ich habe Sie nicht gesehen. Wie kann ich das wieder gutmachen?«
»Gar nicht.«
Sein Gesicht verfinsterte sich und Grace bemerkte, dass sie einen Schritt zu weit gegangen war. Im Stillen betete sie, er würde sich nicht abwenden und gehen. Denn das war nicht das, was sie vorhatte.
»Vielleicht bekomme ich die Flecken ja wieder raus«, lenkte sie ein.
»Kann ich Sie auf einen neuen Kaffee einladen?«, versuchte er es und sie war dankbar für sein Angebot.
»Leider habe ich keine Zeit.«
»Muss nicht heute sein. Vielleicht morgen. Ach, morgen geht nicht.« Er überlegte. »Wie wäre es mit übermorgen? Hier in der Mall, bei ›Marcys Coffee Shop‹?«
»Sie wollen mir also den verschütteten Kaffee wieder zurückgeben?« Sie lächelte ihn das erste Mal an und legte den Kopf leicht schief.
Er nickte langsam, schien ihr Gesicht zu studieren.
»Warum nicht …«, willigte Grace ein.
Von dichtem sah er noch besser aus, als auf dem Foto. Ihr Herz klopfte. Aber das konnte auch die Aufregung der Situation sein, sich mit ihm zu verabreden.
»Gut. Wie wäre es mit sieben Uhr abends?«, schlug er vor.
»Passt mir.«
»Dann möchte ich aber gerne noch eine Frage beantwortet haben.«
Grace stockte der Atem. Er hat etwas bemerkt, er riecht den Braten, dachte sie. »Und, das wäre?«
»Wie ist Ihr Name?«
Erleichtert sagte sie: »Grace.«
»Schön.« Er lächelte und schien zu warten. Schließlich sagte er: »Ich heiße Tyler.«
›Ich weiß‹, wollte ihr gerade über die Lippen kommen, doch sie besann sich rechtzeitig. »Ah, okay.«
»Dann bis übermorgen, Grace. Aber versetzen Sie mich nicht.«
»Bestimmt nicht«, beteuerte sie wahrheitsgetreu, zog die Sakkojacke über der Bluse zu, drehte sich um und ging. Sie spürte seinen Blick im Nacken und bekam eine Gänsehaut. Sie hätte Melanie gar nicht so einen attraktiven, gut gebauten und auch noch charmanten Mann zugetraut. Ein Anflug von Eifersucht überkam sie.
***
Der Sex-Test - 2. Kapitel
»Aha, er hat angebissen!« Melanie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und verschränkte die Arme. »Das ist ein Anfang. Ein Anfang, den ich nicht gut finde, aber etwas Licht ins Dunkel bringt.«
Grace schob ihren ausgestreckten Arm über den Tisch und legte die Handfläche vor Melanie ab. »Mel, Tyler hat noch nichts gemacht. Er ist der Meinung, einer Frau die Bluse ruiniert zu haben, und dafür entschuldigt er sich mit einem Kaffee. Das würde jeder anständige Mann tun.«
»Und schon fängst du an, ihn zu verteidigen. Nicht, dass du ihn mir wegschnappst.«
»Mel, ich soll ihn dir doch wegschnappen, oder?!«
»Nein. Du sollst ihn testen, ob er vertrauenswürdig ist. Mehr nicht. Ich muss wissen, ob es sich lohnt, Ethan seinetwegen zu verlassen.«
Grace schüttelte den Kopf. »Ich finde diese Idee immer noch total blöd. Ethan ist ein liebevoller Ehemann, der dich auf Händen trägt. Warum willst du dich überhaupt von so einem Mann trennen?«
»Ach, Grace, das habe ich dir schon so oft erzählt. Nach nur zwei Jahren sind wir so eingefahren und leben nebeneinander her, als wären wir gefühlte tausend Jahre verheiratet.« Melanie stand auf, ging zum Fenster und blickte hinaus. Es regnete.
Grace blieb beim Thema: »Aber was kann Tyler dir bieten? Ein neues, spannendes Leben bis ihr zwei Jahre zusammen seid, und es dann für dich wieder langweilig wird?«
Melanie blickte schweigend in den Regen.
»Mel! Was kann er dir bieten?«, wiederholte Grace ihre Frage.
Melanie drehte sich um und sagte: »Geilen Sex!«
»Du willst deine Ehe für eine Bettgeschichte beenden?«
»Warum kommst du mir jetzt mit diesem Moralkram? Und wieso bist du so kontraproduktiv?«
Weil ich Tyler gesehen habe, ihn gut finde und nicht möchte, dass wir ihn hintergehen, nur weil du deinen Mann hintergehst, dachte Grace und schwieg. Sie spielte an ihrem Silberarmband.
Melanie verschränkte die Arme und presste die Lippen zusammen. »Wir hatten eine Abmachung. Willst du mir jetzt helfen oder nicht?«
Grace seufzte. »Na, schön. Wie weit soll ich gehen?«
Melanie überlegte. »Du könntest mit ihm im Bett landen.«
»Wie bitte? Ich soll mit ihm schlafen?!«
»Deine Aufgabe ist es, ihn zu verführen. Dazu gehört auch, mit ihm ins Bett zu gehen!«
»So hatten wir das aber nicht abgemacht!«, protestierte Grace.
»Bitte, Grace ...«
»Ich sollte Tyler testen, ob er mit mir flirtet. Ich sollte ihm nicht meine nackte Muschi präsentieren mit den Worten: ›Hey, Schätzchen, ich weiß, du vögelst gerade eine andere, aber bitte fick mich auch!‹«
Melanie kaute an ihrer Unterlippe und schwieg.
Grace sprang auf. »Du spinnst ja!«
»Grace, beruhige dich! Ich gehe davon aus, dass Tyler mich liebt und auch nur mich will. Von daher wird es nie soweit kommen, wie du es gerade ausmalst.«
»Und wenn doch?«
»Unsinn! Glaub mir Liebes. Wirst du es für mich tun? Bitte! Er wird dich nicht anfassen, das schwöre ich! Aber ein bisschen verführen musst du ihn schon!«
***
Der Sex-Test - 3. Kapitel
Nervös betrat Grace ›Marcys Coffee Shop‹ und blickte sich um. Tyler war nicht zu sehen. Ihre Hände waren kalt und verschwitzt. Es kam ihr vor, wie beim ersten Date.
Tyler saß in einer Ecke. Als er sie erblickte, stand er auf und lächelte. Mit klopfendem Herzen ging Grace auf ihn zu.
»Hallo, Grace.« Tyler begrüßte sie mit einem Kuss auf die Wange.
»Hallo«, schaffte sie zu sagen und setzte sich mit rotem Kopf. Ihr Herz raste. Kein Wunder, dass dieser Mann es Melanie angetan hatte. »Schöner Coffee Shop.«
Er lächelte. Graces Herz machte einen Hüpfer.
»Ja, ich liebe dieses Ambiente. Hier hat man seine Ruhe und kann sich wohl fühlen«, sagte Tyler.
»Ich wusste nicht, dass es diesen Coffee Shop in der Mall gibt.«
»Es wird bestimmt noch das eine oder andere geben, was Sie nicht kennen«, sagte er und zwinkerte ihr zu.
Jetzt oder nie, dachte Grace und zwang sich, diesen Satz zu sagen: »Wollen Sie mir denn das eine oder andere mal zeigen?«
Er stutzte und blickte sie überrascht an.
»Ich meine, nur, um mein Allgemeinwissen ein bisschen zu erweitern.«
Der Kellner erschien am Tisch. »Was darf es sein?«
Tyler blickte Grace noch immer an, nahm dann langsam den Blick von ihrem Gesicht und widmete sich dem Mann in Schwarz. »Einen Kaffee und einen Espresso, bitte.«
Grace hatte das Gefühl, das Ganze ein bisschen niveauvoller gestalten zu müssen und fragte: »Was machen Sie beruflich?«
Er zog die Stirn in Falten und kniff die Augen skeptisch zu Schlitzen zusammen. »Ich bin Fotograf.«
»Sind Sie bei einer Zeitschrift angestellt?«
»Nein, ich bin selbstständig. Und, was machen Sie?«
»Ich bin Redakteurin bei einer Zeitschrift.«
»Oh, dann sind wir uns ja vielleicht schon mal über den Weg gelaufen. Wie heißt die Zeitschrift?«
»Es ist ein Reisemagazin mit dem Namen ›Travel and Joy‹. Kennen Sie das?«
»Ja, es ist zwar schon zwei Jahre her, aber ich habe auf einer Reisemesse für ›Travel and Joy‹ gearbeitet. Ich sollte Fotos machen und festhalten, wie besucht die Messe ist und wie interessiert die Leute an den Ständen und bei den Vorträgen sind.«
»Ich erinnere mich. Das war …«
Je länger Grace sich mit Tyler unterhielt, desto mehr machte sich ein Gefühl von Nähe und Geborgenheit in ihr breit. Vielleicht lag es daran, dass sie seit vier Jahren Single war und nun endlich einen Mann traf, mit dem sie sich unterhalten konnte. Der Kaffee war viel zu schnell ausgetrunken. Grace hatte das Gefühl, erst jetzt richtig in Fahrt zu kommen und wollte auf gar keinen Fall versuchen, ihn ins Bett zu kriegen, denn das hätte ihren sanften Beginn von Nähe zerstört. Aber ihr Auftrag lautete, ihn zu locken, ihn zu reizen und keine stundenlangen Gespräche zu führen, um danach festzustellen, dass er ihr den Kopf verdreht hatte.
Grace musste sich zwingen, ihn zu testen.
Gerade sagte er: »Ich muss sagen, ich habe mich schon lange nicht mehr so nett unterhalten.« Er lächelte und Grace erkannte, dass sie gleiche Gedanken hegte. Auf einmal nahm er ihre Hand und sagte leise: »Sie sind eine sehr interessante Frau.«
Er hatte den ersten Schritt in die richtige Richtung getan. Grace hasste sich dafür, als sie sagte: »Danke. Und Sie sind ein attraktiver Mann, der bestimmt viele Fantasien hat, um sie mit der richtigen Frau auszuleben, oder?«
Er stutzte. »Oh, so habe ich das jetzt gar nicht gemeint. Verzeihen Sie, Grace. Ich dachte eher an …«
Sie schob ihre Gefühle für ihn zur Seite und zwang sich mit allergrößter Mühe, ihn zu unterbrechen und zu sagen: »Das ist doch egal, was du dachtest. Fühl dich frei und genieße den Augenblick.« Damit nahm sie seine Hand von der ihren und küsste sie.
Vorsichtig entzog er sie ihr. »Tut mir leid, Grace. Ich wollte keinen falschen …«
Sie legte den Finger auf die Lippen und flüsterte: »Denk nicht so viel, sei einfach nur du selbst.« Damit griff sie über den Tisch, nahm seine Hand wieder zurück und schob sie sich unter ihren Busen, den sie auf den Tisch gedrückt hatte.
Der Sex-Test - 4. Kapitel
Berührung wurden die Brustwarzen sofort hart und verlangten nach mehr.
»Grace, das ist keine gute Idee.«
»Warum denn nicht?« Grace kämpfte, anscheinend war er Melanie treu. War das der Beweis? Konnte sie nun gehen? Diese Art von Job behagte ihr ganz und gar nicht. Doch wenn sie Melanie erzählte, sie hätte Tyler angemacht und er hätte sich dagegen etwas gesträubt, so war das noch lange kein Beweis. Also musste sie weiter machen, um Gewissheit zu haben. »Na komm schon, Tyler. Man muss im Leben offen für Neues sein, und ein paar kleine Abenteuer versüßen das Leben.«
Zu ihrem Entsetzen zog er die Hand weg und schüttelte den Kopf. »Ich muss gestehen, dass mir das alles ein bisschen zu schnell geht.«
»Bist du nun ein Mann oder nicht?«
»Was hat das damit zu tun? Ist es denn männlich, gleich nach den ersten beiden Stunden über die Frau herzufallen?«
»Wenn du ein gutes Gewissen hast?«
»Wie bitte?« Sein Gesichtsausdruck veränderte sich.
Grace fuhr sich nun selber mit den Händen über ihre Brüste und zwirbelte an den schon steif hervorstehenden Warzen durch die Bluse. Sein Blick ruhte auf ihren geschickten Händen. Als sie den Mund leicht öffnete, den Kopf in den Nacken legte und ein sanftes Stöhnen über ihre Lippen kam, flüsterte Tyler: »Grace, bitte.«
Sie streichelte ihre Brüste, suchte wieder die Brustwarzen und presste sie fest zusammen, während Grace sagte: »Was ist denn Tyler? Gefällt es dir nicht?«
Er schluckte. »Es ist nicht der richtige Ort. Wenn dich jemand sieht …«
»Verstehe, du magst das lieber, wenn es im Verborgenen bleibt? Kein Problem.« Grace lehnte sich im Stuhl zurück, streifte sich den Schuh ab und fuhr mit ihrem Fuß zwischen seine Beine. Er sog scharf die Luft ein. Sie spürte, wie hart sein Schwanz gegen die Hose drängte. Sachte fuhr sie auf ihm hin und her, presste ihre Lippen aufeinander und befeuchtete sie mit der Zunge. Er schloss die Augen und atmete schwer.
Sie reagierte auf ihn. Eine Welle der Lust durchströmte ihren Körper und machte sie verlangend. Tyler so zu sehen, wie er sich gegen ihren Fuß, der ihn zwischen den Beinen so geil machte, nicht wehren konnte, machte sie unglaublich scharf. Mit Schrecken sah sie den Kellner ankommen. »Tyler!«, rief sie kurz und leise.
Sofort waren seine Augen auf und sein Pokerface da. Der Kellner fragte, ob er noch etwas bringen dürfte. Tyler verneinte und bat um die Rechnung. Währenddessen hörte Grace nicht auf, Tylers Schwanz zu massieren. Da sie in einer Ecke saßen, Tyler mit dem Rücken zum Coffee Shop, glitt Grace, kurz einen Blick auf die wenigen Gäste werfend, unter den Tisch.
»Grace, was hast du vor? Grace …«, zischte Tyler leise, doch weiter kam er nicht.
Sie hatte bereits seine Hose geöffnet, durch seine Boxershorts gegriffen und sich seinen steifen Schwanz genommen. Langsam bewegte sie ihn mit der Hand auf und ab und hörte, wie Tyler seufzte. Grace hätte nie für möglich gehalten, dass es ihr einerseits Spaß machen könnte und sie andererseits so scharf machen würde.
Mutig beugte sie sich vor, nahm die rote, steife Rute in den Mund und bewegte den Kopf vor und zurück. Sie vernahm ein unterdrücktes Aufstöhnen vom Tisch und machte weiter. Mit einer Hand hielt sie seinen harten Schwanz fest und schlang die Zunge darum. Dann wieder saugte sie an ihm und schob sich selber vor und zurück. Sie bemerkte, wie sich seine Hand in ihre Haare krallte und versuchte, sie wegzuschieben, doch Grace verfolgte ihr Ziel hartnäckig weiter. Schließlich spürte sie, wie er nachgab und sie wieder und wieder zu sich heranzog. An seinem Bauch erkannte sie, wie schwer Tyler atmete.
Plötzlich ließ seine Hand locker und sie verschwand aus ihren Haaren. Für den Bruchteil einer Sekunde fragte Grace sich, ob sie zu weit gegangen war, ob sie etwas falsch gemacht hatte, ob er sich nun der Tatsache bewusst geworden war, dass irgendeine wildfremde Frau in einem Coffee Shop zwischen seinen Beinen hockte und ihm einen blies.
Doch es war nur der Kellner, der ihn in die Realität zurückholte. Allerdings gab es für Grace keinen Grund, von seinem Schwanz abzulassen. Im Gegenteil! Sie gab sich nun richtig viel Mühe, ihn zu verwöhnen und geil zu machen.
Seine gepressten Worte drangen an ihr Ohr und sagten Grace, dass ihr Plan aufging und sie ihn voll im Griff hatte. Tyler konnte sich kaum beherrschen. Das stachelte Grace an. Leicht betupfte sie die kleine Stelle in der Mitte seines Schwanzes mit der Zunge und übte leichten Druck darauf aus, so dass er anfing zu keuchen.
Doch bevor sie ihn so kommen lassen konnte, trat er den Tisch nach hinten und riss sie an den Schultern zu sich nach oben. Keuchend starrte er sie an, während sich ihre Nasen fast berührten. Grace erkannte den lustvollen Glanz in seinen Augen, der sich nach mehr sehnte. In ihrem Körper breitete sich das unbändige Verlangen aus, ihn zu küssen, sich die Klamotten vom Leib zu reißen und heftig von ihm auf dem Tisch genommen zu werden. Hemmungslos und wild! Sie war so ausgehungert nach Sex und Liebe.
»Lass uns gehen«, sagte Tyler und schob sie zur Seite.
Der Sex-Test - 5. Kapitel
Schnell waren sie draußen und die frische, klare Luft schlug ihnen entgegen. Er packte sie am Oberarm. »Komm«, sagte er schlicht.
»Was hast du vor?«, wagte Grace zu fragen.
Doch er antwortete nicht, sondern zog sie einfach weiter bis zum nächsten Hotel. Schnell buchte er ein Zimmer und fuhr mit ihr nach oben.
Kaum hatte er die Zimmertür geschlossen, blickte er sie durchdringend an und ließ ihre Hand los. Etwas Bedrohliches strahlte von ihm aus. Unwillkürlich ging sie einen Schritt rückwärts. Er folgte ihr, so dass sie immer mehr vor ihm zurückwich. Was hatte er vor? Wollte er ihr vielleicht etwas antun, oder war es die reine Lust, die ihn durchflutete?
»Zieh die Bluse aus«, befahl er plötzlich.
Ihr Herz fing laut an zu pochen. Egal, was passieren würde, diese Situation machte sie ungemein an. Sie hätte nur zur Tür laufen und hinausrennen brauchen. Doch sie gehorchte und öffnete den ersten Knopf. Die Wand hinter ihr war erreicht und Grace prallte gegen sie, während ihre Finger zitternd versuchten, die Knöpfe zu finden. Tyler machte noch einen Schritt und stand direkt vor ihr. Sie roch sein Parfüm. Süß und herb – eine Mischung, die zu ihm passte. Nervös öffnete sie einen weiteren Knopf. Anscheinend dauerte es ihm zu lange, denn er packte die Enden der Bluse und riss sie mit einem Ruck auf. Daraufhin betrachtete er mit einer Mischung aus Erstaunen und gieriger Lust das, was er soeben freigelegt hatte. Grace trug keinen BH. Ohne Umschweife griff er an ihre Brüste.
Scharf zog sie die Luft ein. Die Brustwarzen verrieten Graces Verlangen. Sie waren steif und hart, drängten sich seinen Fingern entgegen, die sie voll im Griff hatten. Er zwirbelte an den Warzen, biss sanft hinein und saugte schließlich an ihnen. Grace seufzte.
Tyler erhob sich, ging einen halben Schritt zurück, betrachtete sie, blickte ihr dann in die Augen und sagte: »Zieh den Rock aus.«
Grace konnte ihn nicht richtig einschätzen, was sie verunsicherte und fragen ließ: »Und wenn ich das nicht tue?«
»Dann mache ich es!«
Grace rührte sich nicht.
Er kam auf sie zu und biss ihr in den Hals. Sie erschrak, aber sein Biss war sanft. »Los«, raunte er, »zieh schon dieses verdammte Ding aus, Baby.«
Die Situation hatte Grace bis in die Fingerspitzen sensibilisiert, so dass seine Berührung am Hals, mit dem verbundenen Hauchen in ihr Ohr, einen Blitz durch ihren Körper jagte.
Mit einem Ruck zog Tyler ihren Rock aus. Graces Innerstes fing an zu flattern. Seine Nähe, ihre Nacktheit, die Situation. Sie keuchte und krallte sich in seinen Nacken. Er verstand und presste sich an sie.
»Oh Gott, Tyler …«
Dann küsste er sie. Seine Lippen waren gierig und verlangend. Er presste sich enger an sie und knetete ihre Brüste. Stürmisch erwiderte sie seine Küsse und stöhnte, wenn er von ihr abließ. Sie wollte mehr, war verrückt nach ihm!
Tyler schien es ähnlich zu gehen. Er bedeckte ihren Hals mit Küssen, während sein Körper sie zum Bett drängte. Schnell zog er seine Sachen aus, während sie sich ihres Slips entledigte. Nackt stand er vor ihr und betrachtete sie. Sein Glied ragte stolz, hart und rot hervor. Seine leicht behaarte Brust war stark und muskulös. Sie hob und senkte sich. Sein Blick war glasig.
Graces Körper verlangte so sehr nach ihm, dass es beinahe schmerzte. Noch nie hatte sie ein derartiges Gefühl verspürt.
»Komm zu mir«, flüsterte sie.
Augenblicklich war er bei ihr und legte sich mit seinem vollen Gewicht auf sie, nahm ihre Handgelenke und presste sie rechts und links von ihrem Kopf in die Kissen. Ihre Münder trafen sich. Seine Zunge schob sich in ihren Mund. Sie seufzte.
Geschickt schob er ein Bein zwischen ihre Schenkel und öffnete sie für sich.
»Oh, Tyler …«, flüsterte Grace.
»Ich werde jetzt das zu Ende führen, was du unerlaubterweise vorhin begonnen hast«, hauchte er in ihr Ohr.
Sie spürte sein steifes Glied an ihrem Geschlecht. Hart drückte er gegen sie, wollte rein.
»Was hast du?«, fragte er, als er ihr Zögern bemerkte.
»Ich weiß nicht, ob es richtig ist.«
»Auf einmal?!«
Grace suchte nach Worten.
»Baby, ich will dich«, hauchte er an ihren Hals. »Du machst mich unglaublich scharf. Ich begehre dich und ich werde dich jetzt richtig vögeln!«
Grace atmete schneller. Sie wollte Tyler auch und spreizte die Beine für ihn. Sofort drang er in sie ein und es durchzuckte ihren Unterleib. Ihre nasse Spalte massierte ihn. Schwer atmend richtete er sich auf und schob seinen harten Schwanz noch tiefer in sie.
Grace stöhnte. Sie konnte sich vorstellen, wie er ihre weiche, willige Möse genoss, denn sein Blick versenkte sich in ihren Augen und er keuchte. Permanent schob er seinen harten Prügel immer wieder in sie hinein und reizte ihre Empfindungen aufs Sensibelste. Mit halb geschlossenen Augen sah er sie an, atmete schwer und lächelte leicht, bis sie es ihm gleich tat. Dann beugte er sich zu ihren Brüsten und umkreiste die steifen Nippel mit der Zunge, biss hinein und saugte schließlich an ihnen. Diese zusätzliche Stimulierung ließ eine heiße Woge durch ihren Körper schießen. Grace musste ihn anfassen. Vorsichtig löste sie sich aus seinem festen Griff, denn er hielt ihre Handgelenke noch immer umfangen, und umfasste seine Schultern. Die warme, nackte Haut, unter denen die Muskeln saßen, die am Arbeiten waren, führten ebenfalls dazu, dass Graces Körper sich mit Sinneslust füllte und sie den Orgasmus kommen spürte. Er bemerkte es wohl an ihrem schnelleren Atmen und zog augenblicklich das Tempo an.
Sein Schwanz stieß gnadenlos in sie rein und rieb ihre geile Möse, bis der Orgasmus angeschossen kam und sie ihre Lust herausschrie. Tyler hielt ihr sofort den Mund zu, stieß aber weiter ihn sie. Er unterdrückte seinen Aufschrei, versuchte, seine Empfindungen zu mäßigen, indem er auf ihr nach vorne sackte und neben ihrem Ohr ins Kissen keuchte.
***
Der Sex-Test - 6. Kapitel
»Na, wie war’s? Wie war er?«, fragte Melanie.
»Wir waren im Bett«, platzte Grace heraus.
Melanies Miene verfinsterte sich. »Oh mein Gott!« Langsam ließ sie sich nach hinten ins Sofa fallen. »Wie ist es passiert?«
Grace zögerte. Sie war sich nicht sicher, ob sie wirklich die ganze Geschichte erzählen sollte. »Mel, ich finde, ich sollte dich mit Details verschonen. Es reicht doch, wenn du weißt, dass wir im Bett waren.«
»Nein!«, schrie sie schrill auf. »Das reicht nicht! Ich will wissen, wie er es mit dir getrieben hat. War er gut? Wie hast du ihn verführt? Wo habt ihr es getan? Ward ihr bei ihm? Nun erzähl doch endlich!« Melanie war den Tränen nahe.
»Mel, bitte«, sagte Grace. »Nun beruhige dich wieder. Du wolltest die Gewissheit, nun hast du sie. Denk daran: Du hast es von mir verlangt!«
»Ich habe aber nicht von dir verlangt, dass du ihn mir wegschnappst.«
»Das habe ich nicht. Es war lediglich eine Prüfung.«
»Und, wie hast du ihn verführt?«
Grace suchte nach Worten. »Es ist doch nicht weiter wichtig, oder?!«
»Wenn du es mir nicht sagst, ist unsere Freundschaft beendet.«
Grace starrte sie fassungslos an. »Wie bitte? Du willst deswegen unsere Freundschaft aufgeben?«
»Los, sag schon!«
»Also schön! Ich habe ihm im Coffee Shop unter dem Tisch einen geblasen.«
»WAS?!« Melanie wurde erst aschfahl im Gesicht, dann lief sie puterrot an. »Hast du deinen Verstand verloren?!« Melanie fiel ins Sofa zurück. Sie sah aus, als wäre sie völlig fertig. Fertig mit sich und der Welt. »Ich bin fertig«, sagte sie. Nach einer Weile fragte Melanie tonlos: »Und, was habt ihr dann gemacht?«
»Wir fuhren in ein Hotel, wo wir es dann getrieben haben.«
»Mist!« Melanie rieb sich über die Augen. Sie schien sich gefangen zu haben als sie sagte: »Das hätte ich Tyler nicht zugetraut. Ich war so sicher!«
»Tut mir leid!«
»Nein, Grace. Du bist nicht Schuld. Mir tut es leid, dass ich dich eben so angefahren habe. Du hast praktisch nur deinen Job gemacht. Ich bin die blöde, blauäugige Kuh!«
»Mel, so etwas darfst du nicht sagen.« Grace hatte zwar Mitleid mit ihr, aber war andererseits froh, dass ihre Freundin hiermit Tyler frei gab.
»Ich werde ihm verzeihen«, sagte Melanie in die Stille hinein.
Grace starrte sie an. »Was willst du?«
»Es war wahrscheinlich nur ein Ausrutscher.«
»Was redest du da! Er hat dich betrogen. Darauf willst du eine neue Beziehung aufbauen?«
»Ich werde ja sehen, wie er auf mich reagiert, wenn wir uns sehen. Davon werde ich es abhängig machen.«
»Mel, überlege dir das.«
»Das hab ich schon. Ich danke dir. Wollen wir nicht einen Sekt trinken? Den bräuchte ich jetzt.«
***
Der Sex-Test - 7. Kapitel
Grace betrat das Hotel und ging zur Rezeption.
»Guten Abend. Wie kann ich Ihnen helfen, Madam?«, fragte der Portier.
»Guten Abend. Sagen Sie, ich vermisse mein Armband und wollte fragen, ob es hier vielleicht abgegeben wurde.«
»Da müsste ich mal nachsehen. Wie sieht es denn aus?«
»Es ist silber und hat fünf kleine Anhänger mit rosa Steinen.«
»Edelsteine?«
Verlegen trat Grace von einem Fuß auf den anderen. »Nein, nicht so richtig. Es ist Modeschmuck. Aber ich hänge sehr daran.«
»Ich gucke mal in unserer Fundkiste. Kleinen Moment.«
»Danke.«
Grace blickte durch die hübsche Lobby und griff zum Handgelenk, um mit ihrem Armband zu spielen. Sie besann sich und seufzte.
Der Portier kam mit leeren Händen zurück. »Tut mir leid, Madam. Wann waren sie denn hier?«
»Vor zwei Tagen. Zimmer 108.«
»Ich kann beim Personal noch mal nachfragen, aber normalerweise wird so ein Fund sofort an der Rezeption abgegeben und gelagert. Soll ich mir Ihre Telefon-Nummer notieren, dass wir Sie anrufen, sollte sich das Armband anfinden?«
»Oh ja, das wäre sehr nett.« Grace gab sie ihm, bedankte sich und ging Richtung Ausgang. Verwundert blieb sie stehen und blickte die Frau an, die ihr nervös entgegenkam.
Als die Frau Grace erblickte, blieb auch sie stehen und ein Ausdruck von Überraschung und Freude legte sich auf ihr Gesicht: »Grace! Was machst du denn hier?«
»Hallo, Mel! Ich wollte mich erkundigen, ob mein Armband gefunden wurde, denn ich vermute, dass ich es im Zimmer liegen gelassen habe. Und was machst du hier?
Melanie verschränkte die Arme: »Aha, hast es wohl bei deinem kleinen Stelldichein mit Tyler verloren, was? Und, wurde es gefunden?«
Grace überhörte den sarkastischen Unterton. Melanie hatte ihr anscheinend noch nicht verziehen. Mit Worten schon, im Kopf noch nicht.
Grace schob ihre Hände in die Hosentaschen: »Und jetzt kannst du mir meine Frage beantworten. Warum bist du hier?«
Melanie holte Luft zur Antwort, als sie plötzlich den Kopf einzog und loslief, während sie Grace mit sich riss. Sie kamen in einen großen Raum, der den Eindruck einer Lounge vermittelte.
Als sich beide hinter einem riesigen Blumenkübel, in dem eine beleuchtete Palme stand, geduckt hatten, linste Melanie über den Rand des Kübels.
»Mel, was soll das? Vor wem versteckst du dich?«
Melanie blickte konzentriert nach vorne und antwortete schlicht: »Meinem Mann.«
»Was? Hier? Wieso?«
»Das sind drei Fragen zu viel. Ich weiß es nicht!«
Verwirrt blickte Grace ihre Freundin an und zog sie am Ärmel:
»Es kann doch nicht sein, dass du mich hier zufällig triffst und deinen Mann auch!«
»Ist ja auch kein Zufall. Ich habe meinen lieben Ehemann, Ethan, beim Telefonieren belauscht und bekam die heutige Verabredung von ihm mit.«
»Und mit wem?«
»Mit wem wohl! Mit einer Frau natürlich!«
Grace legte erschrocken die Hand vor den Mund. »Mein Gott, er geht auch fremd!«
»Tja, sieht wohl so aus.« Melanie lachte kurz auf und ließ Ethan dabei nicht aus den Augen. Er hatte sich in einen der Sessel, die um ein Tischchen in der Lobby standen, gesetzt und blätterte in der Getränkekarte. Ein Kellner kam, doch er schickte ihn freundlich kopfschüttelnd wieder weg.
Grace legte ihrer Freundin die Hand auf den Rücken. »Mel, du solltest dir das Herz nicht so schwer machen …«
»Ich mache mir auf gar keinen Fall das Herz schwer. Ich möchte nur wissen, wie sie aussieht.«
»Okay, ich gehe dann schon mal.« Grace erhob sich.
»Nein«, zischte Melanie und riss Grace mit einem Ruck am Ärmel zu sich zurück. »Du bleibst hier!«
»Sag mal, spinnst du?!«
»Tut mir leid. Ich bitte dich, Grace. Lass mich jetzt nicht alleine. Ich könnte deinen Beistand sehr gut gebrauchen.«
Grace blickte auf die Uhr. Es war halb acht. Um acht war sie mit Tyler bei »Marcys Coffee Shop« verabredet. Das konnte knapp werden. Was Grace sich den ganzen Tag fragte, war, ob Tyler sich auch weiterhin mit Melanie traf. Vielleicht waren sie beide zwei von vielen anderen? Grace bekam eine Gänsehaut, als sie daran dachte, dass er mit allen Frauen so umging wie mit ihr im Hotelzimmer. Sie musste ihn heute unbedingt zur Rede stellen, ihn fragen, ob er noch eine andere Freundin hat, von der Grace ja wusste, dass es Melanie war. Wie er wohl darauf reagierte …
»Grace, ich glaube, da kommt sie«, flüsterte Melanie.
Der Sex-Test - 8. Kapitel
Ethan hatte die Getränkekarte auf das Tischchen zurückgelegt und war aufgestanden.
Beide Frauen blickten in die Richtung, in die er guckte.
»Oh, mein Gott, es ist ein Mann«, sagte Melanie, die ihn als erste erblickte.
Grace konnte ihn nicht sehen, als er an beiden in einiger Entfernung vorbeiging, da eine weitere Palme im Weg stand. Erst als er kurz vor Ethan ankam, sah sie sein Profil. Graces Herz fing an zu rasen.
»Es ist Tyler«, flüsterte Grace.
»Quatsch!«, donnerte Melanie.
Als sich beide Männer die Hand schüttelten und der Ankömmling sich noch mehr drehte, erkannte Melanie ihn auch. »Mein Gott, du hast Recht!«
Beide Frauen starrten auf die Männer.
»Was haben die sich bloß zu erzählen?«, wollte Melanie wissen.
»Vielleicht kommen ja noch zwei Frauen, mit denen sie ihren Spaß haben wollen.«
»Du spinnst ja!«
»Wieso, Tyler macht es doch mit uns genauso.«
Entsetzt blickte Melanie ihre Freundin an. »Hör auf, so etwas laut auszusprechen!«
Grace schwieg. Sie wollte Melanie nicht unbedingt auf die Nase binden, dass Tyler sich sofort für heute Abend mit ihr verabredet hatte und sie unbedingt sehen wollte. Aber, warum war er hier und das ausgerechnet mit Ethan? Und obendrein würde er zu spät zu seiner Verabredung kommen: zu ihr!
Melanie ging los.
»Mel, wo willst du hin?«
»Lass mich los, Grace. Ich will wissen, was die beiden zu besprechen haben.« Schon lief sie geduckt hinter den Palmen Richtung Tisch, wo die Männer inzwischen Platz genommen hatten und sich unterhielten.
Grace beobachtete, wie Tyler auf die Uhr blickte und einen entschuldigenden Blick aufsetzte. Dann folgte sie mit den Augen einem Kellner, der zu Melanie ging und sie ansprach. Melanie schüttelte den Kopf und legte den Finger auf die Lippen. Der Kellner, dem dieses Gebaren anscheinend sonderbar vorkam, blieb an ihr dran, weshalb Melanie anfing, auf ihn einzureden. Schließlich nahm sie mit Entsetzen wahr, dass Ethan auf sie aufmerksam wurde, sich erhob und zu ihr ging. Auch Tyler drückte sich aus dem Sessel. Grace blieb in Deckung.
Melanie und er redeten erst ruhig, dann wurde sie lauter und zeigte auf Tyler. Dieser blickte sie nur ausdruckslos an. Dann sahen beide zu Tyler und Ethan sagte etwas. Melanies Gesicht wirkte geschockt und sie schrie: »Was bist du?«
Grace trat nun doch aus ihrem Versteck und kam in Tylers Blickfeld. Auch wenn er es sich nicht anmerken lassen wollte, er wirkte sichtlich erschrocken.
»Was geht denn hier vor?«, fragte Grace an Ethan gewandt.
»Ach, ihr kennt euch?«, fragte Tyler erstaunlich ruhig.
»Ja«, antwortete Ethan. »Das ist Grace, die Freundin meiner Frau.«
»Verstehe«, sagte Tyler kurz.
Graces Atem ging schnell, ihr Herz klopfte laut. Sie bemerkte, dass sie einen Fehler gemacht hatte. Wäre sie in ihrem Versteck geblieben, hätte Tyler sie nicht mit Melanie in Verbindung gebracht. So konnte er sich vielleicht denken, was vor sich ging.
»Ich möchte es von dir selbst hören, Tyler! Bist du wirklich ein Callboy?« Melanies Stimme klang hysterisch.
Tyler blickte erst sie, dann Grace und dann wieder Melanie an. Schließlich nickte er kaum merklich.
Grace dachte, ihr würde der Boden unter den Füßen weggezogen werden. Er wurde bezahlt, mich zu vögeln, schrie es in ihrem Kopf. Sie spürte, wie ihr die Tränen in die Augen schossen. Doch sie wollte auf gar keinen Fall, dass Tyler das sah. Während Melanie noch wüste Beschimpfungen gegen ihn und ihren Mann ausstieß, drehte sich Grace um und ging.
Tyler war mit einem Satz bei ihr und zog sie am Arm zu sich herum: »Grace …«
»Lass mich los, Tyler. Oder heißt du gar nicht Tyler, ist das vielleicht dein Callboy-Name? Oder heißt du Mr. Fotograf?«
»Grace, das ist ein großes Missverständnis.«
»Für mich nicht. Es ist doch eigentlich recht eindeutig.« Grace kämpfte mit den Tränen.
»Ich möchte dir etwas dazu sagen.«
»Nein danke, ich habe für heute genug gehört.« Grace drehte sich zu Melanie. »Mel, ich ruf dich an. Bis morgen.«
»Grace, warte doch mal.«
Doch Grace war schon zum Ausgang geflüchtet. Sie rannte auf die Ocean Avenue zu ihrem Auto. Sie hatte den schönen Sonnenuntergang verpasst und sah noch am Horizont die letzten Rotfärbungen des Himmels. An ihrem Auto prangte ein Strafzettel. Niedergeschlagen ließ sie ihren Tränen freien Lauf.
***
Der Sex-Test - 9. Kapitel
»Ich kann dir nicht beschreiben, woran es jetzt genau gelegen hat, aber ich verstehe mich mit Ethan besser als je zuvor«, sagte Melanie gut gelaunt.
»Das freut mich für euch, Mel. Das ist wirklich klasse!«, entgegnete Grace matt.
»Danke. Ich hätte es auch nicht erwartet. Und schon gar nicht nach dem riesigen Zoff, den wir anfänglich hatten. Das fing ja bereits im Hotel an. Auf dem Nachhauseweg haben wir, wie du ja weißt, dagesessen wie die Ölgötzen und geschwiegen. Kaum waren wir zu Hause, kam dann dieser Monsterzoff. Mannomann, haben wir uns Sachen an den Kopf geworfen … Deswegen kann ich es noch immer nicht glauben, wie harmonisch es jetzt bei uns zugeht. Sogar im Bett läuft es klasse!« Sie machte eine Pause, die zu kurz war, als dass Grace etwas hätte sagen können. »Kannst du dir vorstellen, dass Ethan genau wissen will, wie Tyler und ich es getrieben haben?« Melanie lachte auf. »Und dann ist er schärfer und wilder auf mich als je zuvor. Dann vögeln wir richtig heftig! Ethan will mich sogar lecken. Das hat er bisher nie getan. Es ist einfach fantastisch!« Melanie seufzte und lehnte sich mit einem Lächeln auf den Lippen zurück.
»Das klingt gut. Wirklich gut.«
»Ja, es ist überraschend wunderbar!«
»Hast du mal wieder etwas von Tyler gehört?«, wagte Grace zu fragen.
»Dem Betrüger? Nein. Definitiv nicht. Als ich hörte, dass ich sein Job war, habe ich ihn augenblicklich vergessen.«
»Na ja, du warst aber auch nicht ganz unschuldig an der Sache«, meinte Grace.
Melanie kam auf ihrem Stuhl wieder nach vorne. »Was sagst du da? Der Typ ist ein bezahlter Callboy.«
»Du hast es mit ihm getrieben und wolltest Ethan für ihn verlassen.«
»Danke für die Info! Ich weiß. Aber es ist sein Job, Frauen zu verführen. Wenn ich ihn so auf der Straße getroffen hätte, wäre das nicht passiert. Er hätte sich nicht für mich interessiert und ich mich nicht für ihn.«
»Wirklich nicht?«
»Nein.«
»Hat Ethan es dir nicht übelgenommen, dass du dich von ihm wegen Tyler trennen wolltest?«
»Nein.«
»Oh!« Grace war überrascht.
»Das liegt wahrscheinlich daran, dass Ethan das nicht weiß.« Melanie lachte.
Grace schwieg und dachte an den ersten und einzigen Abend mit Tyler, dabei füllte ihr Unterleib sich mit Wärme. Wenn sie die Augen schloss, konnte sie sein Gesicht mit dem aparten Lachen vor sich sehen. Seinen Blick, wie er den ihren gefangen hielt, wie er lüstern nach ihr gierte. Grace musste an etwas anderes denken, sonst würden ihr wieder die Tränen kommen.
»Du weißt nicht zufällig, wie die Agentur heißt, wo Tyler arbeitet«, rutschte es Grace heraus. Sie wollte das nicht fragen, aber ihre Gedanken ließen keinen anderen Weg zu, an Tyler zu kommen.
»Nein. Das will ich auch gar nicht!« Und nach einer kurzen Pause fragte sie: »Wieso willst du das denn wissen?«
»Nur so, ich dachte, ich kenne die Agentur.«
»DU kennst eine Callboy-Agentur?«
»Hätte ja sein können … Rein beruflich, verstehst du.«
»Nein, nein, nein, meine Liebe. Ich glaube, da ist mehr. Tyler hat’s dir wohl doch angetan, oder?«
»Nein. Ach, hör schon auf. Lass uns das Thema wechseln, es war eine doofe Frage.«
Melanie sah ihre Freundin lange an und nickte dann.
***
»Hallo?«
»Hallo, Ethan, hier spricht Grace.«
»Grace! Hi, wie geht’s dir?«
»Gut, danke.«
»Du willst bestimmt Melanie haben. Sie ist nicht da. Ist bei irgend so einer Vernisage mit …«
»Nein, ich wollte dich sprechen. Ich weiß, dass sie in San Diego ist. Eigentlich möchte ich dich fragen, ob … also, wenn es okay ist, dass ich das frage, dass … aber wenn ich gerade ungelegen anrufe, dann …«
»Grace, bitte, was ist denn? Willst du mir einen Heiratsantrag machen, oder was?«
»Nein«, sie lachte unsicher. »Dafür bin ich wohl nicht die Richtige. Eigentlich wollte ich dich nach der Telefonnummer der Callboy-Agentur fragen.«
»Aha, verstehe. Entweder willst du Tyler eine reinhauen oder ihm den Heiratsantrag machen.«
»Zum Glück gibt es ja noch etwas dazwischen.« Grace musste gegen ihren Willen lächeln. Ethan war witzig und sie mochte ihn. Kaum zu glauben, dass Melanie ihn beinahe abserviert hätte.