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Dieses E-Book entspricht 288 Taschenbuchseiten ... Trinity Taylors erotische Geschichten berühren erneut alle Sinne: Während einer TV-Produktion im Fahrstuhl, mit dem Ex auf der Massageliege, mit Gangstern undercover im Lagerhaus oder im Pferdestall mit dem Stallburschen ... Spannend und lustvoll knistern die neuen Storys voller Erotik und Leidenschaft. Sie fesseln den Leser von der ersten bis zur letzten Minute! Sie erhalten mit diesem Buch eine Exklusive neunte Internet-Geschichte! Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.
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Seitenzahl: 350
Veröffentlichungsjahr: 2007
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Impressum:
Ich will dich noch mehr | Erotische Geschichten
von Trinity Taylor
Schon früh hat Trinity Taylor, eine Hamburger Autorin, ihre Passion zum Schreiben entdeckt. Ihre ersten Romane schrieb sie für sich, 2007 startete sie dann mit erotischen Kurzgeschichten durch. Insgesamt hat sie zehn Bücher veröffentlicht, darunter drei Romane und sieben Bücher mit Kurzgeschichten. Momentan arbeitet sie an ihrem elften Buch.
Lektorat: Nicola Heubach
Originalausgabe
© 2007 by blue panther books, Hamburg
All rights reserved
Cover: © Getty Images
Umschlaggestaltung: Matthias Heubach
ISBN 9783940505835
www.blue-panther-books.de
FahrstuhlSex - 1. Kapitel
Lynn überprüfte den Saum eines Rockes, der mit anderen Kostümen auf der Stange hing. Konnte sie hier noch etwas rauslassen? Clarissa, die Sketch-Darstellerin, war eindeutig zu groß für diesen Zweiteiler.
»Schnell, hier entlang«, hörte Lynn jemanden leise rufen.
»Was hast du vor, Clarissa?«, fragte eine männliche Stimme.
Als Lynn Clarissas Kichern vernahm, schob sie die Kleider auf der Stange etwas zur Seite und blickte durch den Spalt. Clarissa hielt einen Mann an der Hand. Dieser war niemand anderes als Daniel Bellford. Lynn stockte der Atem.
»Clarissa, was ist los? Warum tust du so geheimnisvoll?«, fragte Daniel.
Sie blieb stehen und blickte Daniel von unten verführerisch an. Mit einem Ruck hatte sie sein Hemd geöffnet, so dass die Knöpfe wegsprangen.
»Bist du verrückt?! Was soll das?«, rief er.
»Was wohl ... Bist du nun ein Mann, oder eine Memme?«
Lynn beobachtete, wie Clarissa sich über die Lippen leckte und ihr Oberteil rasch öffnete. Ihre runden, festen Brüste sprangen sofort in die Freiheit und die Nippel zeigten pure Gier, berührt zu werden. Rot und steif standen sie ab und verlangten nach ihm. Doch nicht nur Clarissa schien vor Lust zu beben, auch Lynns Köper zitterte. Clarissa rieb sich die Warzen mit ihren Fingerspitzen und seufzte leicht.
Daniel packte ihre Handgelenke. »Hör auf damit! Du weißt genau, dass mich so etwas nicht anmacht.«
»Und warum nicht? Bist du etwa schwul?«
»Nein.«
»So? Aber die Crew denkt das.«
»Mein Privatleben geht niemanden etwas an.«
»Ich glaube, die anderen haben Recht.«
»Haben sie nicht. Ich unterwerfe mich nur nicht deiner Kunst der Verführung.«
Clarissa lächelte überlegen. »Ach ja, und was ist das da unten?« Ihr Blick galt seinem Schritt, in dem es sich verräterisch beulte. Ohne zu zögern schob Clarissa sich dicht an ihn heran und rieb ihren Körper an seinem, wobei ihr Unterleib an seiner empfindlichen Stelle schubberte.
Daniel zog scharf die Luft ein. »Hör auf damit!«
»Aber warum denn? Wie ich sehe, hat dein Kleiner da unten genauso viel Lust wie du. Nur mit dem Unterschied, dass du es nicht zugeben willst. Na komm schon, Daniel. Treib es mit mir. Bitte! So ein Angebot bekommst du nie wieder.«
Daniel rührte sich nicht.
Sie zog ihn noch einmal dicht an ihre Lippen und flüsterte: »Falls es dich beruhigt: Keiner wird je davon erfahren. Niemand wird wissen, wie wir es getrieben haben.«
Lynn kauerte hinter den Kleidern und ihr Herz schlug laut in der Brust. Im Stillen betete sie, Daniel würde es nicht tun und würde stark bleiben. Sie schloss die Augen und versuchte, ihrem Wunsch dadurch noch mehr Nachdruck zu verleihen.
Daniel war der Boss und Kopf einer Comedy-Produktion mit einer zehn Mann starken Crew unter sich. Er hatte die Ideen, er führte Regie, er sorgte für die perfekten Pointen zur rechten Zeit. Die Show hatte ein Sendeformat von einer Stunde die Woche. Zusätzlich wurden kurze Sketche gedreht, die neben der Live-Comedy mit hineingestreut wurden.
Daniel hatte Lynn vor etwa einem Jahr als Aushilfe bei der Maske engagiert. Die Dame, die hauptsächlich die Maske betreute, kündigte nach einem Monat, nachdem Lynn bei der Show begonnen hatte.
Seit Lynn Daniel Bellford das erste Mal gesehen hatte, war sie verrückt nach ihm. Doch sie hatte genauso wenig eine Chance, an ihn heranzukommen, wie Clarissa. Inzwischen war Lynn zum Mädchen für alles geworden, aber zu ihrem großen Bedauern ließ er sie noch immer nicht bei den Sketchen mitmachen. Diese Aufgabe erledigte ausschließlich Clarissa. Und, wie Lynn in diesem Moment feststellte, bekam sie auch noch den anderen wichtigen und begehrenswerten »Job«.
Lynn kam zurück in die Realität und betrachtete gebannt das Geschehen. Clarissa bog den Kopf nach hinten und nahm ihren Oberkörper mit, so dass Daniel ihre erigierten Brustwarzen sehen konnte.
Lynn hatte es befürchtet: er war eben auch nur ein Mann!
FahrstuhlSex - 2. Kapitel
Er packte Clarissas Handgelenke und zog sie ihr auf den Rücken. Sein Mund machte sich über ihre roten Knospen her und biss hinein. Clarissa quiekte auf. Aus Wonne, aus Lust und Sieg.
Lynn hasste sie dafür. Diese Frau hatte es doch tatsächlich geschafft, Daniel für sich zu begeistern. Noch nie hatte Lynn gesehen, wie Daniel einer anderen Frau verfiel. Er akzeptierte keine Nähe, keine langen Blicke und schon gar keine Küsse. Die Kussszenen, die in den Sketchen vorkamen, wurden immer von den anderen Crewmitgliedern besorgt. Daniel war bei Frauen sehr nett, sehr charmant und sehr distanziert. Dass er hier nicht widerstehen konnte, war allerdings kein Wunder. Clarissa war eine hübsche, große Frau mit langen, rot gelockten Haaren. Ihre leuchtend grünen Augen konnten jeden Mann aus der Fassung bringen. Es wunderte Lynn, dass sie es nicht schon viel früher bei Daniel geschafft hatte.
Sie schloss die Augen und sah ihn vor sich, wie er an Clarissas Brüsten saugte. Lynn konnte sich so stark in Clarissa hineinversetzen, dass sie wünschte, sie wäre an ihrer Stelle.
»Oh, Daniel, ja …«
Nur widerwillig vernahm Lynn Clarissas Stimme und öffnete die Augen. Das Bild, was sich ihr bot, konnte sie kaum fassen. Ohne Eile und Hektik zog Daniel mit gezielten Bewegungen seine dunkelblaue Jeans aus und warf sie zur Seite, sein Hemd folgte mit lässigem Schwung. Clarissa und Lynn beobachteten fasziniert das Spiel seiner Muskeln. Langsam fing Clarissa an, ihren Rock für ihn zu öffnen, doch er hielt ihre Hände fest.
»Was ist?«, fragte sie mit plötzlicher Unsicherheit.
»Lass ihn an.«
»Aber ich …«
»Lass ihn an, hab ich gesagt. Wenn du schon mit mir spielst, dann aber nach meinen Regeln.«
Lynn bekam eine Gänsehaut und Clarissas Gesicht verfinsterte sich. »So war´s aber nicht abgemacht.«
»Abgemacht?«, verwundert blickte Daniel sie an. »Wie kommst du denn darauf? Es war überhaupt nichts abgemacht und deshalb kann ich jederzeit die Spielregeln bestimmen.«
»Das will ich aber nicht.« Trotzig griff Clarissa nach ihrer Bluse. Daniel schnappte sich ihre Handgelenke und drückte sie ihr auf den Rücken.
»Lass das, Daniel. Ich will jetzt nicht mehr.«
»Aber ich will. Du hast mich scharf gemacht, da kannst du nicht in dem Augenblick kneifen, wo es für mich spannend wird.« Er küsste ihre Halsmulde.
»Nein, nicht…« Doch kaum hatte er ihre Brüste erreicht, fing Clarissa an zu schnurren. Sie ließ ihren Kopf nach hinten fallen und bot ihre ganzen Reize dar. Dann spreizte sie die Beine für ihn, lockte mit ihrer faszinierenden Weiblichkeit.
Lynns Herz klopfte laut, als Daniel Clarissa zwischen die Beine fasste. Diese fiepte auf und schlang ihre Arme um seinen Oberkörper. Mit einer geschickten Bewegung hatte er ihr Höschen zur Seite geschoben und holte mit der anderen Hand sein steifes Glied aus der Boxershorts. Innerhalb von Sekunden war er in ihr, ohne, dass Lynn seine Männlichkeit gesehen hatte. Sie war enttäuscht und hoffte auf einen späteren Blick.
»Oh, ja, Daniel … oh, ja!«, stöhnte Clarissa. Sie griff nach seinen muskulösen Oberarmen und hielt sich an ihnen fest.
Seine Stöße waren kräftig und ausdauernd. Lynn kam es so vor, als verfolge er nur ein einziges Ziel: zu kommen, und das möglichst schnell. Oder wünschte sie es sich?
Plötzlich, ohne, dass es ihre Schuld war, fiel direkt neben ihr ein Kleid vom Bügel. Langsam und leise löste es sich – Lynn war wie geschockt. Sofort blickte Daniel hoch und guckte in ihre Richtung. Lynn wagte kaum zu atmen. Hatte er sie etwa gesehen? Doch das war unmöglich, denn sie war wirklich gut versteckt. Ihr Herz hämmerte in der Brust. Sie war unfähig, sich zu bewegen und verharrte reglos. Die Sicherheit, auf die sie hoffte, war das Halbdunkel.
Daniel blickte wieder auf Clarissa und auf das, was sie ihm anbot. Gekonnt schob er seinen Glied in sie und atmete schwer. Clarissas Brüste wippten im Takt. Sie stöhnte, ließ Daniel los und hielt sich jetzt am Tisch fest. Dieser schaukelte bedrohlich, doch Daniel brachte nichts aus der Ruhe.
Krampfhaft klammerte Lynn sich an einer Garderobenstange fest. Ihr war bewusst, ein Voyeur zu sein. Aber wegschauen war unmöglich. Noch nie war sie Zeuge gewesen, wie eine Frau von einem Mann so schonungslos bearbeitet wurde. Eisige Kälte ging von der Situation aus. Lynn war auf einmal erleichtert, nicht an Clarissas Stelle zu sein.
»Bist du soweit?«, fragte Daniel keuchend.
»Ja, gleich.«
Doch Daniel konnte sich anscheinend nicht mehr zurückhalten. Mit einem lauten Seufzer kam er, schloss krampfhaft die Augen und legte seinen Kopf in den Nacken. Er flüsterte etwas, was Lynn nicht verstand. Sie vermutete eine Entschuldigung und sofort stieg er wieder in ihrem Ansehen.
FahrstuhlSex - 3. Kapitel
Als er sich aus Clarissa zurückzog, drehte er sich sofort weg, so dass Lynn keine Chance hatte, sein männliches Prachtstück zu begutachten. Seine Shorts waren schnell angezogen und die Jeans ebenfalls. Als er sich sein Hemd locker übergeworfen hatte, legte er Hand an Clarissa. Diese stöhnte und sein Reiben brachte sie wieder auf Touren. Clarissa hatte die ganze Zeit auf der Tischkante gehockt, nun legte sie sich einfach lang. Hemmungslos und grazienhaft. Lynn sah ihr Geschlecht. Eine rasierte, rosige Muschi, die vor Lust glänzte und geschwollen war. Darauf die gekonnt kreisende Hand Daniels.
Lynn schluckte und ihr Mund öffnete sich. Sie fühlte genau diese Hand auch in ihrem Schoß. Wie gerne hätte sie diesen Augenblick an Clarissas statt dort gelegen und sich von der geschickten Hand zum Höhepunkt bringen lassen. Wie sehr hätte sie sich unter Daniels kräftiger Hand verwöhnen lassen, sich nur für ihn geöffnet, nur für ihn ihre intimste Stelle gezeigt, sich nur für ihn offenbart. Ein winziger Laut entfuhr ihr. Sofort presste sie die Lippen zusammen und hielt die Luft an. Zum Glück stöhnte Clarissa fast zeitgleich auf und war so geil, dass sie anscheinend die volle Aufmerksamkeit Daniels besaß. Da er nicht einmal mit der Wimper gezuckt hatte, konnte Lynn wieder frei atmen. Vielleicht sollte sie gerade jetzt die Chance nutzen, um leise zu verschwinden.
Clarissa hechelte und quietschte. Doch es war so schnell vorüber, dass Lynn sofort den Schritt zurücknahm, den sie gerade gemacht hatte. Wie eine Statue verharrte sie auf ihrer alten Position und wartete darauf, dass die beide gingen.
Endlich war es soweit. Die beiden verschwanden. Lynn war erleichtert. Eine Weile verharrte sie, wartete, dass wirklich niemand mehr zurückkam. Schließlich besann sie sich auf das, weswegen sie überhaupt hier war und machte sich ein paar Notizen zu den Kostümen auf ihrem Laufzettel. Danach ging sie zur Tür, blickte zurück, um sich zu vergewissern, dass die wichtigsten Kostüme an ihrem Platz hingen. Dann schaltete sie das Licht aus und öffnete die Tür. Ein Arm versperrte ihr den Weg. Erschrocken stieß sie einen Schrei aus.
»Wie lange warst du hier schon drin?«
Lynns Herz raste so sehr, dass sie fürchtete, es könnte zerspringen. »Was - ich?«
»Wer sonst! Oder siehst du hier noch jemanden?«
»Nein.«
»Na, also. Los, sag schon: Wie lange?«
»Wie lange? Also, etwa, so um die … ich weiß nicht …«
»Verdammt! Ich hab´ nicht den ganzen Tag Zeit!«
»Soll ich jetzt eine Zeit sagen?«
»Willst du mich auf den Arm nehmen?!«
Lynn versuchte, sich zu konzentrieren und das Richtige zu sagen. Dieser Arm, der ihr den Weg in die Freiheit versperrte, gehörte niemand anderem als Daniel Bellford. Sie schloss kurz die Augen, schluckte und straffte sich, dann sagte sie entschieden: »Ich habe alles gesehen.«
Er ließ die Hand vom Türrahmen sinken. Womit Lynn nicht gerechnet hatte: die Hand legte sich um ihren Hals, während die andere die Tür schloss. Lynn schrie auf.
»Ich hoffe, du begreifst, wenn ich dir jetzt sage, dass dieses Wissen ausschließlich unter uns bleiben muss!«
Lynn atmete schwer. Ein Hauch von Angst mischte sich in das Berauschtsein von Daniel so männlich berührt zu werden. Seine Haut duftete nach herbem Parfum, das, was sie nur zu sehr von ihm kannte. Doch noch nie hatte sie es so intensiv wahrgenommen. Wenn er ihr jetzt die Klamotten vom Leib gerissen hätte, ihr in die Brustwarzen gebissen und in sie eingedrungen wäre, sie hätte vor Lust und Freude Tränen vergossen. Diese Vorstellung verwandelte sich in ein so starkes Verlangen, dass sie zitterte.
»Lynn! Hast du das verstanden?«
»Ja«, presste sie hervor. Ihr Körper vibrierte und überzog sich mit einem Hauch von Feuchtigkeit.
Daniel ließ die Hand sinken. »Tut mir leid«, sagte er leise, »ich wollte dir keine Angst machen. Du zitterst ja.«
Er stand ihr gegenüber. Ihre Augen hatten sich an das Halbdunkel gewöhnt.
»Es ist nicht Angst, die mich zittern lässt …«, flüsterte sie.
Schweigend blickten sie sich an. Lust, Verlangen und Unausgesprochenes stand zwischen ihnen. Ein blasser Streifen Lichts von einem entfernten Fenster legte sich auf seine Brust und ließ erkennen, dass auch er schneller atmete als normal.
Mit einem Mal schoss ihr Mund auf ihn zu. Ihre Lippen pressten sich auf seine, und er erwiderte den Kuss ohne zu zögern. Ihre Zungen umschlangen sich, erkundeten hektisch den Mund des anderen. Sie legte die Arme um ihn und er drückte sie an sich. Durch die Bluse spürte sie seine Hitze. Ihre Küsse waren stürmisch und leidenschaftlich. Seine Arme blieben nicht lange auf ihrem Rücken. Eine Hand löste sich und griff ihr an den Busen. Lynn stöhnte auf. Sie taumelte, doch er hielt sie mit der anderen Hand auf dem Rücken bei sich. Sein Mund rutschte hinunter zu ihrem Hals, biss sanft hinein, hinterließ ein heißes Brandmal. Seine Hand knetete ihre Brust und zwirbelte die Spitzen der Warzen durch den BH. Lynns Körper zitterte noch mehr. Eine Träne der Lust löste sich aus ihrem Augenwinkel. Er hatte sie bemerkt und küsste sie weg, glitt dann wieder zu ihrem Hals, sog die Luft ein, atmete ihren Duft. Sie merkte, wie er sich an seiner Hose zu schaffen machte. Auch wenn sie sich im Taumel der Lust, des Verlangens befand, so erfasste sie doch eine kleine Welle Verstandes und sagte ihr, dass sie es auf die Schnelle nicht wollte. Lynn hielt inne.
»Was ist?« Sofort reagierte er auf sie.
»Ich glaube … ich möchte so nicht weiter machen.«
»Aber, du hast …«
»Ich weiß …«
»Daniel?«, rief Clarissa aus der Entfernung.
»Verdammt!« Daniel schnaubte verächtlich und guckte auf den Boden.
»Es tut mir leid. Ich weiß auch nicht, was in mich gefahren ist. Das Einzige, was ich weiß, ist, ich will nicht wie sie sein – nicht in Ihren Augen, Daniel«, sagte Lynn leise.
Nach einer Weile nickte er. »Verstehe.«
Wieder standen sie sich gegenüber und schwiegen.
»Daniel? Daniel!« Clarissas Suche war hartnäckig.
»Los, schnell, geh wieder hinter die Kostüme.« Er machte eine Handbewegung.
Lynn huschte zurück und ging in die Hocke.
»Ach, hier bist du! Ich habe dich schon die ganze Zeit gesucht. Was machst du denn hier im Dunkeln?«
»Ich habe meinen Schlüssel gesucht und das Licht gerade ausgemacht.«
Clarissa baute sich mit verschränkten Armen vor ihm auf. »Das kann ja wohl kaum sein, mein Lieber. Ich kam nämlich den Gang herunter und konnte sehen, dass hier kein Licht ausging.«
»Was ist los mit dir? Spionierst du mir jetzt schon hinterher? Du tust ja gerade so, als hättest du soeben den Part der eifersüchtigen Ehefrau eingenommen.«
»Und wenn schon. Welche Erklärung hast du?«
»Ich schulde dir keine! Aber bevor du ein Fass aufmachst: ich habe das Fenster geschlossen. Daran solltest du vielleicht das nächste Mal denken, bevor du deine Kleider für mich fallen lässt und deine Lust für alle Welt hinausstöhnst.«
Lynn unterdrückte ein Kichern.
Im Nu war Clarissa aus dem Zimmer. Daniel folgte und Lynn hörte ihn fragen: »So, was war? Warum hast du mich gesucht?«
***
FahrstuhlSex - 4. Kapitel
»Jetzt nicht blinzeln, Freddy, okay?«
»Du bist lustig, Lynn, wie soll ich denn bitte nicht blinzeln, wenn du mir mein Auge ausstichst?«
Lynn setzte den Eyeliner ab und lachte. »Freddy, bitte. Ich kann gar nicht verstehen, warum ihr Männer damit solche Probleme habt. Ich komme weder in dein Auge noch steche ich es dir aus. Ich ziehe nur einen Strich und das weit unterhalb vom Auge. Hab doch Vertrauen.«
»Vertrauen? Ha! Ich habe nur zwei von den Dingern und würde die gerne behalten.«
»Ich gebe dir mein Wort darauf.«
»Nimm es mir nicht übel, Lynn, aber irgendwie genügt mir das nicht.«
»Nun stell dich doch nicht so an. Wir sind im Zeitdruck. Du weißt genau, dass Daniel immer pünktlich mit den Proben anfangen möchte.«
Lynn setzte den Eyeliner an.
»Au, Vorsicht!«, jammerte Freddy.
Die Tür öffnete sich und Daniels Kopf erschien im Spiegel. »Lynn, hast du mal bitte fünf Minuten Zeit?«
Mit klopfendem Herzen blickte sie ihn an. »Ja, klar. Sofort?«
»Ja.«
»Okay. Ich komme gleich. Wasch mir nur kurz die Hände.« Lynn setzte den Kajal wieder an und Freddy gab sich Mühe, tapfer zu sein.
***
FahrstuhlSex - 5. Kapitel
Kurze Zeit später klopfte Lynn an Daniels Bürotür und trat sofort ein.
»Setz dich.« Daniel stand auf und ging ans Fenster, so dass er ihr den Rücken zukehrte. Lynn erwartete eine Strafpredigt, oder irgendetwas, was mit letztem Freitag im Kostümraum zu tun hatte. Es waren seitdem fünf Tage vergangen und Daniel hatte bisher dazu geschwiegen. Wahrscheinlich würde er jetzt damit herausrücken.
»Lynn …«
Plötzlich schoss ihr der Gedanke einer Kündigung durch den Kopf. Würde er so etwas tun? Es war sein gutes Recht, ihr zu kündigen, denn sie hatte damit angefangen, sich ihm an den Hals zu werfen. Der Gedanke, ihn nie wieder sehen zu können, ließ ihr fast die Tränen kommen. Im Stillen schalt sie sich für ihr Verhalten, sie war einfach zu weit gegangen. Trotzdem hatte Lynn gehofft, er würde etwas für sie empfinden, war sich dessen sogar sicher gewesen. Hatten die Gefühle sie so getäuscht?
»Lynn«, Daniel drehte sich zu ihr um, »wie du ja weißt, ist Clarissa seit Montag krank. Und so, wie es aussieht, wird sie noch die nächsten zwei Wochen fehlen. Da wir bereits seit gestern im Zugzwang sind, Sketche zu drehen, wollte ich dich bitten, ihren Platz einzunehmen. Ich weiß, dass du die Rollen nicht auf der Stelle auswendig kannst, aber es wäre gut, so schnell wie möglich den Text zu lernen und mit den anderen zu proben.«
Vor Freude wäre sie ihm am liebsten um den Hals gefallen. Das waren drei wunderbare Neuigkeiten: Ihr wurde nicht gekündigt, sie konnte in seiner Nähe bleiben und endlich bei den Sketchen mitspielen.
»Würdest du dir das zutrauen?«
Lynn nickte eifrig. »Ja, klar!«
»Lionel wird mit dir proben und ich werde mir später anschauen, ob es dir liegt und wie du über die Kamera beim Publikum ankommst.« Daniel machte eine kurze Pause. Lynn wartete, wenn auch ungeduldig. Erwartungsvoll blickte sie ihn an und spürte ein leichtes Ziehen in ihren Brüsten, denn sie wusste, er würde zum vergangenen Freitag Stellung nehmen.
»Lynn … ich …, äh, ich … werde für zwei Wochen nach New York fliegen. Wenn du deine Sache gut machst, dann wirst du öfter bei den Sketchen dabei sein, okay?!«
»Okay.« Lynn versuchte, sich ihre Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. Wieso hatte er nichts über Freitag gesagt? Und warum musste er ausgerechnet jetzt nach New York? Nun konnte sie endlich bei den Sketchen mitspielen – und er war nicht dabei ...
Lynn erinnerte sich siedendheiß an ihren Satz, dass sie in seinen Augen nicht so wie Clarissa dastehen wollte. Vielleicht brauchte Daniel eine Frau, die er nur mal zwischendurch flachlegen konnte?
»Lynn?«
Sie schreckte hoch. »Ja?« Es klang ein wenig zu hektisch und zu schrill.
»Du kannst jetzt gehen, wenn du willst.«
»Okay.«
Bei der Tür blieb sie stehen, drehte sich um. »Guten Flug, Daniel.« Erwartungsvoll blickte sie ihn an, doch er hatte sich an seinen Schreibtisch gesetzt und war in einen Stapel Unterlagen vertieft.
»Danke«, nuschelte er.
***
»Und, sind doch nette Texte dabei, nicht wahr?« Freddy strahlte übers ganze Gesicht.
Lynn nickte.
FahrstuhlSex - 6. Kapitel
»Ein paar Sketche habe ich geschrieben«, sagte er stolz.
»Hey, Freddy«, rief Peter auf einer Leiter stehend von einem Scheinwerfer hinunter, »gib nicht so an. Nur weil du dabei gesessen hast, heißt es noch lange nicht, dass du auch mitgeschrieben hast.«
»Peter, sei froh, dass du so weit da oben bist, sonst würde ich dir einen Tritt in den Hintern verpassen.«
»Sachte, sachte, Leute. Wir wollen doch unsere junge Lady nicht gleich verschrecken, oder? Hallo, Lynn. Schön, dass du mal dabei bist.« Lionel hatte sich ihr zugewandt und klopfte ihr freundschaftlich auf die Schulter. »Hast du uns schon einmal live zugesehen?«
Lynn nickte. »Ja, ich habe gestern sogar einige Passagen gesprochen und gespielt. Daniel wollte sehen, ob ich dafür geeignet bin.«
»Gut, dann kennst du ja deinen Text, oder?«
»Stimmt.«
»Und, wie findest du ihn?«
»Klasse! Ist auf jeden Fall mehr Text, als ich dachte.«
Lionel lächelte und wandte sich an die anderen: »So, Leute, dann kommt mal zusammen, ich möchte gerne anfangen. Für alle, die gestern und vorgestern nicht dabei waren: ich habe für zwei Wochen das Kommando, da Daniel nach New York fliegen musste. Da Clarissa noch für unbestimmte Zeit krank sein wird, hat Daniel Lynn für die Sketche eingesetzt. Sie wird auch im ersten gleich mit dabei sein. Dafür habe ich uns im Hotel ›Wilshire Grand Hotel‹ einen Fahrstuhl für zirka drei Stunden gemietet …«
»Einen Fahrstuhl?«, unterbrach Peter ihn.
»Ja, ganz recht. Der Fahrstuhl-Sketch wird dort geprobt und aufgenommen. Da wir das Ding in einer Stunde zur Verfügung haben, sollten wir uns schnellstens auf den Weg machen. Dafür brauche ich Freddy, als Schauspieler, dich Peter, fürs Licht und Lynn, dich ebenfalls als Schauspielerin. Ihr anderen könnt hier bleiben, eure Texte durchgehen oder eine Pause machen.
Peter, ich kann dich im Auto nicht mitnehmen, da ich die Rückbank und den Beifahrersitz für das Equipment der Kamera brauche. Aber, Freddy, du kannst ihn doch bestimmt mitnehmen, oder?«
»Klar, kein Problem.«
»Ich nehme mein eigenes Auto«, sagte Lynn.
»Gut, dann sehen wir uns in einer halben Stunde im Foyer des ›Wilshire Grand Hotel‹.«
***
FahrstuhlSex - 7. Kapitel
Das ›Wilshire Grand Hotel‹ war sehr edel. Lynn kannte es nur vom Vorbeigehen und da machte es schon einen luxuriösen Eindruck. Innen übertraf es allerdings ihre kühnsten Erwartungen. Elegant, schlicht und geschmackvoll, alles in einem warmen Elfenbeinton gehalten. Ein Page kam ihr entgegen. »Kann ich Ihnen behilflich sein, Madam?«
»Nein, vielen Dank, ich warte nur auf ein paar Arbeitskollegen, wir haben den Fahrstuhl gemietet, um dort einen Sketch zu drehen.«
»Verstehe. Sehr wohl, Madam.«
Dieser Page, groß, kräftig und gut aussehend, die dunklen Haare mit Gel zur Seite gekämmt, übte auf sie eine ungeheure Faszination aus.
»Ach, entschuldigen Sie…«, rief sie dem Pagen hinterher.
»Ja, bitte, Madam.« Er war sofort zur Stelle und machte eine leichte Verbeugung mit dem Kopf.
»Könnten Sie mir sagen, wo ich mich ausziehen, ich meine, umziehen kann?«
»Links neben dem Fahrstuhl befinden sich die Damen-toiletten, Madam.«
»Vielen Dank. Dann werde ich mich umziehen, denn es wird von mir verlangt, nur in Unterwäsche zu spielen.«
Der Page blieb vor ihr stehen und blickte sie eine zeitlang an, ehe er sagte: »Das wird bestimmt sehr verführerisch aussehen.«
»Vielleicht. Wollen Sie mir nicht beim Entkleiden behilflich sein, dann können Sie sich selber davon überzeugen …«
Der Page zögerte. Schließlich sagte er: »Sorry, Madam, wenn ich das tue, verliere ich meinen Job.«
Lynn schluckte. Wie konnte sie nur so weit gehen?
»Tut mir leid«, flüsterte sie und ging im Laufschritt zur Damentoilette. Auch wenn Lynn sich selbst nicht verstand und sich über ihre direkte Art ärgerte, so prickelte ihre Muschi und es zog in ihren Brüsten. Die Vorstellung, er käme doch und würde seinen langen, harten Schwanz in sie stoßen, machte sie verlangend.
»Lynn, bist du soweit?«, rief Lionel in die einen Spalt breit geöffnete Tür der Toilette hinein.
»Ja, ja, bin gleich fertig.«
Ihre Gefühle zerstreuten sich sofort in sämtliche Winde. Lionels Organisation war gestrafft und ließ keine Lücken im Zeitplan zu.
»Lynn, du kommst in den Fahrstuhl, während Freddy sich bereits darin befindet. Spielt es einmal trocken durch, damit ich sehen kann, welches Licht wir brauchen, wie und wo ihr steht und wie es aufgenommen wirkt.«
Lynn fuhr in den ersten Stock, stieg aus und ließ den Fahrstuhl wieder nach unten fahren. Als er hochkam und sich öffnete, standen Freddy, Lionel und Peter vor ihr.
Lynn stieg dazu. Peter drehte den Scheinwerfer mehr in ihre Richtung. Doch er war nicht zufrieden. Lynn sollte sich nicht bewegen und er nahm einen zweiten Scheinwerfer dazu, der seitlich beide Schauspieler beleuchtete. Peter richtete ständig neu aus, während sich Lionel in die Lichtschranke stellte, damit die Tür nicht zuging.
Dann war Peter endlich zufrieden. Er machte Lionel ein Zeichen, soweit zu sein. Dieser trat in den Fahrstuhl zurück und gab Lynn und Freddy grünes Licht zum Spielen.
Lynn sah auf die Lichtleiste des Fahrstuhls, während sich die Tür schloss. Elf Stockwerke zeigte sie an - höher ging es nicht. Sie drückte auf die Ziffer elf, dann blickte sie Freddy an.
Eine Weile beäugten sich die beiden. Schließlich ging sie einen Schritt auf ihn zu, zog ihre Bluse aus, warf sie auf den Boden und sagte: »Los, mach, dass ich mich wie eine Frau fühle.«
Er knöpfte sein Hemd auf, zog seine Hose aus und warf beides ebenfalls auf den Boden. Dann sagte er: »Los, …« Weiter kam er nicht, denn die Fahrstuhltür öffnete sich. Verwirrt blickte er sich um.
Lionel hob die Hand: »Stopp! Ja, ganz nett. Aber entweder solltet ihr schneller werden, was ich sehr schade finden würde, oder, Lynn, du hältst den Fahrstuhl einfach an.«
»Anhalten?«
»Mit dem Stopp-Schalter.«
»Also, ich weiß nicht«, zögerte sie.
»Das ist doch nicht schlimm. Wir können ihn jederzeit in Gang setzen, wenn wir den Stopp-Schalter wieder umlegen«, beruhigte Lionel sie.
»Du hast wohl Erfahrung«, mutmaßte Peter.
»Ja, ungewollte. Okay, ihr beiden. Noch einmal! Lynn, vielleicht solltest du etwas verführerischer sein, und lass dir mehr Zeit.«
Sie nickte.
Im ersten Stock stieg sie wieder zu, blickte Freddy tief in die Augen und war erstaunt, dass es sie anmachte. Vielleicht, weil sie sich austoben konnte, und es verlangt war. Schnell betätigte sie die Stopp-Taste. Mit Herzklopfen nahm sie das Anhalten und das damit verbundene Geräusch wahr. Doch die Männer, die ihr cool entgegenblickten, machten ihr Mut.
Diesmal ließ sie sich Zeit mit dem Ausziehen der Bluse. Vor den drei Männern nur im BH zu stehen, erregte sie. Bei Freddy konnte sie sogar eine Regung in der Hose erkennen. Das machte sie so scharf, dass ihre Nippel sich aufstellten und hart gegen die Spitze des BHs drückten. Freddy kam diesmal einen Schritt auf sie zu. Ihr Herz fing an zu pochen.
»Los«, hauchte sie erregt, »mach, dass ich mich wie eine Frau fühle.«
Er zog sich das Hemd langsam aus, die Hose ließ er an, was Lynn zusätzlich anmachte, da sie genau wusste, warum er diesen Schritt ausließ. Stattdessen warf er sein T-Shirt vor ihr auf den Boden. Sie blickte auf seinen kräftigen, braun gebrannten Oberkörper. Er hatte wohl ihren Blick bemerkt und ließ kurz seine Muskeln spielen. Er zögerte, ehe er sagte: »Hier, waschen und bügeln!«
»Und: Stopp!«, rief Lionel. »Wow, gar nicht so schlecht. Aber, Freddy, warum hast du deine Hose nicht ausgezogen? Das fand ich vorhin besser.«
»Weil … weil ich das sehr übertrieben finde.«
»Na, mal sehen, was Daniel dazu meint, wenn er sich die Aufzeichnung anzieht. Also, ich fand es ansonsten prima. Peter, bist du mit dem Licht klar gekommen?«
»Ja, ist völlig ausreichend.«
»Gut, dann sind wir hier soweit durch. Wir fahren zurück ins Studio und nehmen gleich die anderen drei Sketche auf.«
»Was, so schnell ging das?« Lynn war verblüfft.
»Ja, Liebchen, so viel Zeit haben wir nicht. Und es liegen noch eine ganze Menge anderer Sketche vor uns. Du siehst ja, wie viel Zeit die Vorbereitungen gebraucht haben, alleine, bis das Licht steht. Okay, Leute, Abmarsch!«
***
FahrstuhlSex - 8. Kapitel
Auf der Rückfahrt zum Studio dachte Lynn an das prickelnde Gefühl im Fahrstuhl, obwohl Freddy gar nicht ihr Typ war. Auch der Page hatte es ihr angetan. Gerade, als sie das Hotel verlassen wollte, traf sie ihn an. Er trug zwei schwere Koffer, unterdrückte ein Keuchen. Zu sehen, wie sein Atem stoßweise ging, und er ihr dabei geradewegs in die Augen blickte, ließ sie feucht werden. Warum mischten nur so viele verschiedene Gefühle ihr Innerstes auf? So kannte sie sich, und vor allem ihren Körper, gar nicht.
***
»Lynn, bist du bereit?«, fragte Lionel und holte sie aus ihren Tagträumen.
»Ja, ja, klar«, schoss die Antwort aus ihr heraus.
»Dann geh endlich auf deine Position oder brauchst du es schriftlich?«
Lynn seufzte. Heute war der vierte Tag und sie hatten schon einige Sketche hinter sich. So einfach, wie der Fahrstuhl-Sketch fielen die anderen nicht aus. Das lag aber daran, dass Lionel kaum zufrieden zu stellen war. Ständig hatte er etwas auszusetzen und sie mussten die Szenen wiederholen und neu drehen. Zum Glück lag es nicht nur an ihr, sonst hätte sie bestimmt verzweifelt aufgegeben. Doch mit jedem Tag, an dem sie noch mehr Zeit verloren, wurde Lionel ungeduldiger. Es war schwierig für alle, ruhig und gelassen zu bleiben. Eigentlich war es so gut wie unmöglich.
Lynn zog sich ein Nachthemd über und huschte ins Bett, das im Studio aufgebaut war.
»Du willst doch wohl nicht mit Jeans und Pullover ins Bett gehen, oder?«, fragte Lionel schroff.
Lynn stockte der Atem. Sollte sie sich etwa komplett ausziehen?
»Ich, also, ich dachte …«
»Ist mir egal, was du dachtest. Los, mach schon, sonst verlieren wir noch mehr Zeit, die wir nicht haben.«
»Aber, soll ich denn meine ganzen Sachen …?«
»Ja, verdammt! Du trägst doch so´n Fummel drüber. Kann doch nicht zu viel verlangt sein, oder?!«
Lynn schluckte, wand sich aus dem Bett und lief zur Umkleidekabine. Es gab nur eine für Männer und Frauen gemeinsam. Zum Glück war hier niemand. Schnell war sie aus der Jeans und dem Pullover. Ihren Slip ließ sie an, konnte ja sowieso niemand sehen. Und den BH? Schnell zog sie ihn mit aus und warf sich dann ihr Nachthemd über. Als sie zur Tür lief, gab sie einen erstickten Schrei von sich. Die Tür stand offen und ein Mann blickte hinein. Es war Daniel Bellford. Lynns Herz begann zu rasen.
»Wie lange stehen Sie da schon?«, fauchte sie.
»Lange genug, um mir das anzusehen, was du dir bereits unerlaubter Weise bei mir angesehen hast.«
»Ich konnte damals nichts erkennen.«
»Oh, dann hab ich ja noch mal Glück gehabt.«
»Lassen Sie mich vorbei, Lionel dreht sonst völlig durch.«
Daniels Mine wurde ernst. »Warum? Was ist denn los? Seid ihr nicht im Zeitplan?«
»Welcher Zeitplan? Sie meinen den militärischen Ablauf?«
»Wie bitte? Läuft es denn nicht?«
»Doch, schon, aber wir können es ihm anscheinend nicht recht machen. Tut mir leid, dass ich damit herausplatze. Lionel macht das wirklich gut.«
»Schon gut, Lynn, ich werde mich selber überzeugen.«
Er ließ sie vorbei. Als sie auf seiner Höhe war und sein Parfum wahrnahm, das ihr noch mehr Herzklopfen verursachte, hauchte er in ihr Ohr: »Sehr hübsch!«
Sie lief zum Studio.
»Mein Gott, hat das lange gedauert! Dir kann man ja im Laufen die Schuhe besohlen! Los, ins Bett, aber zack, zack!«
Lynn sprang förmlich ins Bett und Bernard hinterher. Mit ihm hatte sie noch keinen Sketch gedreht, hatte ihn auch sonst noch nicht gesehen. Sie fragte sich, ob er geeignet war. Denn, während Freddy schon eine gewisse Faszination auf sie und mit Sicherheit auch auf das Publikum ausübte, erschien ihr Bernard eher fade und ausdruckslos. Zu allem Übel wurde ihr Eindruck auch noch mit diesem Sketch bestätigt.
Er sollte ein Glas vom Nachttisch nehmen, eine Tablette hineinwerfen, umrühren und ihr geben. Sie sollte fragen, was das sei und er antworten, dass es gegen ihre Kopfschmerzen sei, woraufhin sie bemerken würde, dass sie keine hätte. Das bedeutete, freie Fahrt für ihn, womit er sich auf sie wälzen würde und beide so täten, als hätten sie Sex.
Lionel war am Verzweifeln: »Nein, nein, nein, und nochmals nein! Das ist ja nicht zum Aushalten!« Er raufte sich die Haare. »Bernard, hast du die Tablette eingenommen? Und bist du dir sicher, dass es keine Schlaftablette war? So kommen wir keinen Schritt weiter! Das, was ihr mir hier bietet, ist NICHT komisch! Ganz und gar nicht! Wie du dich schon auf sie wälzt, unglaublich, das kann ja jedes achtzigjährige Ehepaar schneller und lustvoller. Mein Gott, du willst diese Frau doch haben, nimm sie dir, reiß ihr die Sachen vom Leib, von mir aus vögel´ sie auch, aber tu irgendetwas, was so aussieht, als wolltest du dieses Weib verdammt noch mal haben!« Lionels Kopf war rot angelaufen.
Bernard saß auf der Bettkante und blickte auf seine Füße.
»Und Lynn, nun zier dich doch nicht so! Mach´s dem armen Jungen doch nicht so schwer! Wo ist eigentlich Freddy? Ich wollte ihn für die Szene haben, kann der denn endlich mal wiederkommen?«
»Wir haben ihn dann in fast allen Sketchen, Lio«, warf Peter ein.
»Das ist mir egal, Hauptsache, die Szene stimmt. Zur Not mach ich es. Na gut, wir proben das jetzt noch einmal. Dann drehen wir richtig. Also, Bernard, gib dir Mühe, und Lynn, du auch!«
Klar, dass sie auch noch eine reingewürgt bekam. Lynn gab sich Mühe, nicht prüde zu sein. Doch es lag ganz eindeutig nicht an ihr, denn sie war zur Seite gedreht und spürte nicht einmal, dass Bernard mit im Bett war. Als er ihr das mit der Tablette sagte, war seine Stimme ein Flüstern.
Lionel war kurz vor dem Durchdrehen. Er sprang hinter der Kamera hin und her, dass Lynn sich beherrschen musste, nicht zu lachen. Doch statt ihr machte es jemand anderes: Daniel.
»Hey, Lio, immer mit der Ruhe, was ist denn hier los?«, presste er lachend hervor.
»Daniel? Was machst du denn hier? Ich dachte, du bist in New York?«
»War ich auch. Hat aber nicht so lange gedauert, wie ich angenommen habe. So, und was ist jetzt hier los? Wie ich sehe, hast du alles im Griff.«
Lionel lachte schrill und laut auf. »Ich dreh gleich durch!«
»Das sehe ich.«
»Niemand macht, was ich ihm sage, ständig müssen wir die Szenen neu drehen! Warum versteht mich eigentlich niemand? Unser Zeitplan hinkt deshalb völlig hinterher.«
»Lio, nun beruhige dich erst einmal. Wie ich es deinen Unterlagen entnehmen kann, die dort vorne auf dem Tisch liegen, hast du schon alles bis auf den Lampen-Sketch aufgenommen.«
»Ja, das stimmt, aber wir …«
»Das ist doch fantastisch! Nun komm wieder runter! Wir haben noch genug Zeit. Ich werde mir das ganze einmal ansehen und gucken, ob wir das eine oder andere verbessern müssen. Wenn alles gut ist, dann können wir schon die Sketche für den nächsten Monat aufnehmen.«
»Aber ich dachte …«
»Nicht zu viel denken, Lio. Alles ist gut. Nun spielt eure Szene in Ruhe zu Ende. Was mir allerdings bei den Requisiten aufgefallen ist: Warum trägt Lynn so ein Großmutter-Nachthemd? Ich dachte, dass der Typ, ob Ehemann oder Geliebter, scharf auf sie werden soll. Wie wäre es also mit einem Negligé? Und Lynn könnte auch mit dem Rücken zu ihm liegen, dann könnte er dichter bei ihr sein und seine Hand auf ihren Busen legen.«
Lionel nickte zustimmend und fragte Lynn, während sie errötete: »Hast du ein Negligé?«
»Am besten ein Schwarzes oder Rotes«, fügte Daniel hinzu.
»Ein Schwarzes.«
»Sehr schön, dann bring es morgen bitte mit. Lio, ich denke, wir warten auf das Negligé. In diesem weißen ›Rühr-mich-nicht-an-Fummel‹ hat es keinen Sinn.«
»Okay.« Lionel wirkte erleichtert.
»Hast du für heute noch etwas geplant?«, fragte Daniel.
»Nein, ich wollte den Sketch noch im Kasten haben und dann Feierabend.«
»Gut. Okay, Leute, ihr könnt nach Hause gehen. Wir sehen uns morgen um neun Uhr. Lynn, dein Negligé nicht vergessen!«
Sie nickte.
»Lio, ich werde mir deine Aufnahmen gleich einmal ansehen. Wo hast du denn die vom …«
Lynn ging zum Umkleideraum. Negligé, spukte es ihr im Kopf herum. Das konnte ja heiter werden! Das Schwarze und Einzige, was sie hatte, war so gut wie durchsichtig. Sie konnte es unmöglich tragen. Die einzige Chance, die sie sich ihr bot, war, sofort bei »Victoria Secret« ein neues Negligé zu kaufen oder erst morgen früh. Eigentlich war Lynn zu müde, um sich jetzt noch ins Einkaufscenter zu begeben. Sie beschloss, morgen loszugehen und sich in aller Frische eins zu kaufen. Gute Idee!
***
FahrstuhlSex - 9. Kapitel
Um halb neun erwachte Lynn. Sie brauchte einen Moment, um die Ziffern ihres Weckers in ihrem noch träge arbeitenden Gehirn umzusetzen. Dann schoss sie hoch wie ein Blitz.
»Um Gottes Willen! Ich komme zu spät!«
Sie war schon aus der Wohnung, als sie umkehrte, zum Schlafzimmerschrank rannte und ihr schwarzes Negligé hervorzog. Es war völlig zerknittert. »So ein Mist!«, fluchte sie. Ein Neues zu kaufen, dazu hatte sie nun wirklich keine Zeit.
***
Um halb zehn erschien Lynn völlig aus der Puste im Studio. Sie stammelte ein »Sorry, dass ich zu spät bin, aber meine Katze …«
Lionel blickte sie scharf an, Daniel allerdings lächelte ihr mit einem: »Ist nicht so schlimm«, zu und wies auf einen Platz am Tisch.
»Wir besprechen gerade, was wir verbessern können, und wie wir es umsetzen. Ich habe beschlossen, dass wir drei Szenen wiederholen und den Rest so lassen. Im Großen und Ganzen ist alles sehr gut gelungen und ich finde, ihr habt das super gemacht. Ein großes Lob geht auch an Lionel, der mich hervorragend vertreten hat.«
Lionel errötete.
»Lynn, dann kommen wir zu dir. Deine Szenen gefallen mir ausgesprochen gut. Da es für dich noch Neuland hinter der Kamera ist, finde ich es sehr erstaunlich, was du gezeigt hast. Allerdings gibt es zwei Szenen, die ich gerne noch einmal mit dir drehen möchte. Als erstes, die Fahrstuhl-Szene. Die finde ich nicht überzeugend und als zweites dieser Kopfschmerz-Bett-Sketch. Ich habe vorgesorgt und den Fahrstuhl für elf Uhr im ›Wilshire Grand Hotel‹ reservieren lassen.« Er blickte auf die Uhr. »Wir sollten uns deshalb schleunigst auf den Weg machen. Bernard, du hast für drei Stunden frei. Sei aber bitte pünktlich um zwei Uhr wieder hier. Denn danach möchte ich sofort weitermachen.«
»Alles klar, Daniel.«
»Gut, auf geht´s.«
***
Als Lynn den Fahrstuhl betrat, war sie erstaunlich ruhig. Doch kaum öffnete sich die Tür, machte ihr Herz einen Satz und fing an zu rasen, denn vor ihr standen nicht Peter, Lionel und Freddy, sondern nur Daniel.
»Wo sind die anderen mit Licht und Kamera?«
»Wir sollten diese Szene erst einmal proben. Ich habe da gewisse Vorstellungen.«
Lynn schluckte.
»Als erstes ziehst du deine Bluse und deinen BH aus.«
»Wie bitte?«
»Ich habe deine Brüste gesehen, sie sind sehr vorzeigbar.«
»Vorzeigbar?«
»Durchaus. Sie sind sogar sehr hübsch.«
»Das mache ich nicht!«
»Warum nicht? Du kannst stolz auf sie sein.«
»Nein, ich meine, ja, das bin ich, aber ich zeige nicht …«
Die Fahrstuhltür öffnete sich im elften Stock. Daniel drückte auf den Stopp-Schalter.
»Lynn, wir können diesen Sketch komplett vergessen, wenn du nicht ein bisschen Haut zeigst. Denn so klasse finde ich ihn nicht. Er lebt von der Handlung, nicht von der Pointe.«
»Ich kann das nicht.«
»Doch, das kannst du. Clarissa hätte das auch gemacht!«
»Ich mach´ das nicht!«
Daniel seufzte. »Na schön, dann wird die Kamera dich eben nur von hinten erfassen. Ist das besser?«
»Man wird meinen Busen nicht sehen!«, beharrte Lynn.
»Nein, man wird ihn nicht sehen«, versprach Daniel. »Außerdem hätte ich gerne, dass du dich, nachdem du oben herum nackt bist, zu mir hinunterbeugst und an meiner Hose fummelst. Dann kannst du deinen Satz sagen. Wichtig ist, dass es wirklich so aussehen soll, als wenn du ihn da herausholst. Mit anderen Worten: mach es richtig! Wenn ich mein Hemd ausgezogen habe, fummelst du noch weiter. Wenn ich das T-Shirt ausgezogen habe, sage ich meinen Satz und du hörst auf, blickst mich entgeistert an. Wir werden deinen Blick in der Nahaufnahme einfangen. Alles verstanden?«
Lynns Herz klopfte heftig. Sie war verwirrt und in ihrem Kopf rasten die Gedanken. Bisher hatte Daniel solche Sketche nie gedreht. Er ließ immer die anderen Männer ran, wenn es um einen Hauch von Erotik ging. Sogar bei einem Kuss hörte es bei ihm schon auf. Lynn nickte, unfähig zu sprechen.
»Sehr schön, dann komm einfach in den Fahrstuhl rein.«
»Was denn, hier, so?«
»Klar, erst mal Trockenübung, sozusagen.«
Lynn wurde unsicher, tat aber, was er sagte. Sie ging in den Hotelflur, blickte sich schnell nach beiden Seiten um und betrat dann den Fahrstuhl. Beide sahen sich an. Lynn begann, ihre Bluse aufzuknöpfen, schnell und geschickt.
»Lass dir Zeit. Sowie beim Ansehen, als auch beim Öffnen deiner Bluse.«
Lynn nickte und machte weiter. Als sie die Bluse auf den Boden geworfen hatte, glitten ihre Hände auf den Rücken. Mit klopfendem Herzen hakte sie ihren BH auf. Schon jetzt stellten sich die Brustwarzen vor Erregung auf. Er würde sie gleich ansehen, sie begutachten. Als Lynn den BH fallen ließ und ihm ihre Blöße präsentierte, blickte er ihr gerade in die Augen. »Na komm«, flüsterte er. Sie ging in die Hocke und ergriff seinen Gürtel, löste die Schnalle und öffnete den ersten Knopf. »Mach, dass ich mich wie eine Frau fühle!«, raunte sie.
»Das muss wollüstiger kommen!«
Sie nickte und öffnete den zweiten Knopf. Er zog sich sein Hemd aus, schneller, als sie dachte. Als sie den vorletzten Kopf aufmachte, hatte er sein T-Shirt zu fassen. Erleichtert schloss Lynn die Augen. Er warf ihr das T-Shirt hin. »Hier, waschen und bügeln.« Danach machte er eine Pause. Sie stand wieder auf und legte sich erschrocken die Hände vor den Busen, denn ein älteres Ehepaar starrte empört in den Fahrstuhl.
***
FahrstuhlSex - 10. Kapitel