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Durch Hektik und Stress im Alltag und im Job atmen die meisten Menschen zu hastig und zu flach. Dr. med. Thomas Rampp erklärt in diesem Immunbooster, warum eine bewusste Atmung das Entspannungsmittel schlechthin ist. Denn eine tiefe, entspannte und kontrollierte Atmung macht fokussierter, fitter und letztendlich gesünder und zufriedener. Der Oberarzt der "Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin" zeigt, wie man mit einem regelmäßigen Atem-Training nicht nur die inneren Organe stimuliert, sondern auch die Durchblutung verbessert und das Immunsystem nachhaltig kräftigt. Im ersten Teil dieses Buchs beschreibt der Autor, wie die Atmung funktioniert und was die Wissenschaft zur Bedeutung der Atmung für das Immunsystem sagt. Im zweiten Teil gibt er verschiedene Atem-Techniken und Atem-Übungen an die Hand, die unter anderem aus den Bereichen Yoga, Qigong, MBSR und Mind-Body-Medizin stammen. Dazu kommen effektive "Mini"-Übungen, die jederzeit im Alltag angewandt werden können und für die ideale Immunstärkung sorgen.
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Seitenzahl: 58
Dr. Thomas Rampp
ImmunboosterAtmen
Mit praktischen Atem-Übungen die Gesundheit ganzheitlich stärken
Knaur e-books
Durch Hektik und Stress im Alltag und im Job atmen die meisten Menschen zu hastig und zu flach. Dr. med. Thomas Rampp erklärt in diesem Immunbooster, warum eine bewusste Atmung das Entspannungsmittel schlechthin ist. Der Oberarzt der Klinik für Naturheilkunde zeigt, wie man mit einem regelmäßigen Atem-Training nicht nur die inneren Organe stimuliert, sondern auch die Durchblutung verbessert und das Immunsystem nachhaltig stärkt.
Bewusstes Atmen ist die beste und bekömmlichste Medizin, und mit fast 200 Studien gibt es eine breite wissenschaftliche Basis zur Atemtherapie.
Ein starkes, gut funktionierendes Immunsystem hängt von vielen Faktoren ab. Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle, ebenso wie Bewegung und genügend Schlaf. Aber wussten Sie auch, dass bewusstes Atmen ein sehr wirkungsvolles Werkzeug in der Immunstärkung sein kann?
Die Lunge ist ja eigentlich ein eher stilles, wenn auch sehr kräftiges Organ. Sie ist in der Regel schmerzunempfindlich, wir nehmen sie im Alltag kaum wahr. Wenn man sich also nicht gerade verschluckt oder einen bösen Reizhusten hat, achtet man meistens gar nicht auf die Atmung.
Die Atmung findet normalerweise unbewusst statt und passt sich ständig dem individuellen Lebensrhythmus an. Heutzutage leiden viele Menschen unter andauerndem Stress oder auch Ängsten. Infolgedessen atmen sie oberflächlich und verkrampft, ihre Atemfrequenz ist erhöht, und der Körper wird nur unzureichend mit lebensnotwendigem Sauerstoff versorgt. Stress beeinträchtigt also den natürlichen Atemfluss.
Um der eigenen körperlichen und seelischen Gesundheit willen lohnt es sich, der Atmung mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Denn eine tiefe, entspannte und auch kontrollierte, also bewusste Atmung zahlt sich aus. Sie macht fokussierter, fitter und letztendlich gesünder – sogar gelassener und zufriedener.
Im ersten Teil dieses Buchs erfahren Sie, wie die Atmung funktioniert und was die Wissenschaft zur Bedeutung der Atmung für das Immunsystem sagt. Im zweiten Teil lernen Sie verschiedene Atemmethoden und ‑übungen kennen, die unter anderem aus den Bereichen Yoga, Qigong, MBSR und Mind-Body-Medizin stammen. Dazu kommen effektive »Mini«-Übungen, die Sie immer mal wieder zwischendurch machen können.
Aus dem bunten Strauß von Methoden habe ich diejenigen ausgewählt, die nach meiner Erfahrung effektiv sind und sich problemlos in den Alltag integrieren lassen. Seien Sie neugierig, probieren Sie es aus.
Ihr Trainingsgerät Atem haben Sie immer und überall dabei – das ist eine ideale Voraussetzung dafür, um Ihr Immunsystem zu stärken.
Spezielle Signalstoffe, die beim ersten Atemzug nach der Geburt ausgeschüttet werden, prägen die Immunzellen der Lunge ein Leben lang und beeinflussen vor allem die Abwehrleistung gegen Bakterien. Dies konnte von Wissenschaftlern der Medizinischen Universität Wien in Zusammenarbeit mit dem Forschungszentrum für Molekulare Medizin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (CeMM) gezeigt werden.
Beim ersten Atemzug entfaltet sich die Lunge schlagartig, um mit der Sauerstoffaufnahme zu beginnen. Dabei strömen aber auch Fremdstoffe sowie Mikroorganismen ein. Doch durch besondere Abwehrsysteme kann sich die Lunge vor Schädigungen und Infektionen schützen, ohne dabei den Gasaustausch zu beeinträchtigen.
Vom ersten bis zum letzten Atemzug leistet die Lunge für uns ganze Arbeit. Mit jedem Atemzug filtert sie über ihre etwa hundert Quadratmeter große Oberfläche lebenswichtigen Sauerstoff aus der Atemluft, während sie Kohlendioxid zum Ausatmen abgibt. Über 10000 Liter Luft atmet ein erwachsener Mensch jeden Tag ein und aus. Viren, Bakterien und andere potenziell schädliche Stoffe der Luft müssen dabei daran gehindert werden, sich in der Lunge festzusetzen oder in den Körper einzudringen. Zu diesem Zweck besitzt die Lunge ein eigenes Arsenal an hoch spezialisierten Immunzellen, die ein kompliziertes Gleichgewicht zwischen ständiger Abwehrbereitschaft und Eindämmung überbordender Immunreaktionen aufrechterhalten. Wie sich diese fein abgestimmte Balance oder Homöostase nach der Geburt einstellt, war bisher kaum erforscht.
Doch vor Kurzem konnte eine Forschungsgruppe um Sylvia Knapp, Professorin für Infektionsbiologie an der Medizinischen Universität Wien, an Mäusen zeigen, dass direkt nach dem ersten Atemzug entscheidende Signale gesetzt werden, die zu tiefgreifenden Veränderungen in der Lunge führen.[1] Nach Angabe der Studienautoren führt die Aufblähung der Lunge beim ersten Atemzug zu einer Ausschüttung des Zytokins Interleukin (IL)-33. Zytokine sind eine inhomogene Gruppe von regulatorischen Proteinen (Eiweißen), die der Signalübertragung zwischen Zellen dienen und deren Wachstum und Differenzierung steuern. Sie werden u.a. von vielen Zellen des Immunsystems sowie von Bindegewebszellen gebildet.
Daraufhin werden spezielle weiße Blutkörperchen – sogenannte lymphoide Typ-2-Zellen (ILC2) – aktiviert und wandern in die Lunge ein. Dort schütten diese ein weiteres Signalmolekül (Il-13) aus, das schließlich die wichtigsten Immunzellen in den Atemwegen, die Alveolarmakrophagen, für ihre spezielle Aufgabe in der Lunge vorbereitet. Makrophagen sind Fresszellen des Immunsystems, die in den Lungenbläschen (Alveolen) vielerlei Funktionen erfüllen. Eine davon besteht darin, dass sie die Lunge reinigen, indem sie sich Fremdpartikel, zum Beispiel Erreger, Staub oder Ruß, einverleiben.
Die ILC2-Zellen spielen eine wichtige Rolle in der Abwehr von Parasiten oder auch von (Influenza-)Viren. Außerdem haben sie eine wichtige Bedeutung für die Homöostase der Lunge. Wie die neuere Forschung zeigt, leiten sie unmittelbar nach der Geburt wichtige Instruktionen an die Alveolarmakrophagen weiter. Diese beginnen dann unmittelbar damit, Entzündungen einzudämmen und zugleich die ungestüme Immunantwort zu drosseln. Damit stellen sie sicher, dass die Lunge für den Gasaustausch intakt und gesund bleibt.