Impressionen aus Italien - Theodor Fontane - E-Book

Impressionen aus Italien E-Book

Theodor Fontane

0,0
0,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

"Impressionen aus Italien" ist eine Reisebeschreibung von Theodor Fontane.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis

Aus den Tagebüchern der Italienreise Oktober/November 1874

Theodor Fontane

Aus den Tagebüchern der Italienreise Oktober/November 1874

Sonnabend d. 3. Oktober Von München nach Verona

Emilie Fontanes Aufzeichnungen vom 3. Oktober

Der Zug ging nicht abends am 2. Oktober. So denn Abfahrt am 3. um 9 Uhr 10 Minuten. Anfänglich höchstens Gegend à la Luckenwalde; erst bei Rosenheim wird es schön, plötzlich hat man die Bayrischen Alpen vor sich, und im nächsten Moment ist man drin und fährt, Berge links und rechts, das Inntal hinauf. Die Bergpartien bleiben an Grandiosität hinter den Schweizer-Bergen weit zurück, doch treten sie, der Zahl nach, massenhafter an einen heran. Das einzelne wirkt nicht bewältigend, aber das Ganze macht einen bedeutenden Eindruck. Kufstein, Grenzfestung, liegt ähnlich imposant wie , das den Jurapaß zwischen Schweiz und Frankreich schließt. Nach Kufstein kommen die Städte Schwaz und Hall, hübsch gelegen; dann , das einen eminent langweiligen Eindruck macht. Einen desto beßren machte die Bouillon mit Leberknödel seines Bahnhofs. Hinter Innsbruck beginnen die Tunnel, und die Bahn klettert, über den Iselberg hinweg, bis zum Brenner-Paß hinauf. Hier scheiden sich Deutschland und Italien, wenigstens geographisch, wenn auch nicht politisch; Südtirol beginnt. Man kommt nach Sterzing, dem Geburtsort Speckbachers (auch Passeier in der Nähe), und fährt nun im Etsch-Tal hinab, wie man vorher das Inn-Tal hinauffuhr. Erst Brixen, weiß mit Schindel oder Schieferdächern, dann Franzensfeste, wo eine Bahn nach Triest abzweigt, dann Bozen. Franzensfeste ist ein ziemlich bedeutender Bau, modern, gasometerartige Rundtürme mit Geschützöffnungen. Bozen lag da, wie ich Dover zu sehen pflegte: ein paar Schattenstreifen am Berge hin und die Schattenstreifen durch hundert Lichter belebt. Das Bozener Obst wurde am Bahnhof durch eine harte Birne repräsentiert, die ich für 6 Kreuzer akquirierte. Dann Trient, dann Roveredo. Um etwa 11 Uhr Ankunft in Verona. Unterkunft gefunden in Colomba d'oro. Zimmer 36 machte anfangs einen so bedenklichen Eindruck, daß ich es mit dem Licht in der Hand absuchte und einiges Kleinzeug (Spinnen, Spinnweb, Ohrwürmer, Gnitzen) verbrannte. Die gefürchtete Störerin meiner Nächte, das kastanienbraune Plattier, blieb aber aus. Ich gebrauchte die Vorsicht, in die Klinse der wenig geöffneten Tür ein brennendes Licht zu stellen. Dies rettete uns vor Gnitzen und gab mir die Befriedigung, ein Licht verschwinden zu sehen, das ich doch bezahlen mußte.