5,99 €
"In einem fremden Land" ist ein Versepos, das uns auf eine Reise in die seelischen Erlebnisse des Autors und unserer Gegenwart mitnimmt. Es vermittelt immer wieder Einblicke in unser Schicksal und das Dasein überhaupt. Die Anklänge an die Shoah und ihre Wirkung auf den Dichter gehören zum Wesen des vorliegenden Werkes. Wie in seinen übrigen Gedichtbänden, begleitet der Dichter die Texte mit Malereien aus seiner eigenen Werkstatt, "mit der sprachlosen Seite seines Schreibens", wie er es gerne umschreibt und unterstreicht damit noch die Bildkraft seiner Sprache.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 32
Zur Entstehung des Vers-Epos/ Zu den Bildern
Die Episoden des Versepos sind als eine Art „Begleitung“ zu anderen Gedichten enstanden und haben sich über etliche Jahre hin angesammelt. Es sind Momente, in denen ich oft nicht weiter wusste und sich Gedanken aufdrängten, die in das augenblickliche Schaffen nicht hineinpassten. Es dauerte entsprechend auch mehrere Jahre, bis ich entdeckte, dass diese spontanen Aufzeichnungen einen Zusammenhang heranzubilden begannen, den ich natürlich nicht beabsichtigt, der aber ohne mein Wissen seelisch für mich Bedeutsames gesammelt hatte, das in meinem sonstigen Schreiben nicht zur Sprache gekommen war.
Ähnlich verhält es sich mit dem Titel des kleinen Werks. Er war als Arbeitstitel gedacht und sollte später ersetzt werden. Es zeigte sich jedoch, das die Texte immer wieder und immer deutlicher auf einen Umstand verwiesen, der von Anfang an da war und mich schließlich ein Leben lang begleitete, nämlich auf der Flucht geboren zu sein, und trotz bürgerlicher Kindheit und beruflichem Erfolg nie so recht Fuß fassen zu können. Wo immer ich mich aufhielt, schien es mir provisorisch, und was immer ich besaß, gehörte mir nicht. Wo immer ich wohnte, es war in „einem fremden Land“.
Man wird sich beim Lesen vielleicht auch fragen, wer mit dem „Du“ gemeint ist und Andeutungen nachspüren, die darüber Aufschluss geben könnten. Die Eindrücke, dass es die Geliebte sein könnte, die Mutter, der Vater, Gott(!), wer weiß, auch unvermittelt aufscheinende Fremde, die Toten vor Allem der zurückliegenden Kriege, vermitteln nicht Falsches. Wenn man es schließlich aber aufgibt und zum Schluss kommt, dass es sich nicht festmachen lässt, dann bleibt man in derselben Situation zurück, der auch ich beim Schreiben ausgesetzt war: Das „Du“ war ständig da, zeigte sich aber nicht: Ein schönes Rätsel für die Analyiker! Für mich dagegen war es die Energie, die mich zu den Versen antrieb!
Die Bilder, die die Episoden begleiten, sind „Hybride“ aus Selbstgemaltem und darübergelegten Fotografien, die sich, wie die Texte, über die Jahre bei mir angesammelt haben. Entsprechend geschah ihre Auswahl nicht programmatisch, sondern spontan, wie die Empfindung es gerade eingab. Wichtig war lediglich die Vorstellung, dass das jeweilige Bild das Gespräch mit dem Text aufnehmen konnte. Das folgt auch meiner Überzeugung, dass alles, was ich male, eher gemalte Gedichte sind, also sprechende Gebilde, oder anders ausgedrückt:Die sprachlose Seite meines Schreibens! Eine Ergänzung, wenn man will und ein Hinweis darauf, dass die Künste, von ihrem letzten Beweggrund aus betrachtet, sich weniger unterscheiden, als man glaubt!
Die Malerei ist mir aus noch einem anderen, aber doch auch damit verwandten Grund wichtig: Da sie ja etwas sehr unmittelbar „Tätiges“ ist, hält sie mich immer wieder dazu an, auch in der Sprache unmittelbar zu bleiben und ihre modulierende Seite nicht zu vergessen, ihren Rhythmus, ihre Melodie, ja sogar ihren Geschmack, ihre direkt aus der Erde quellenden Botschaften, mit denen sie mich zu allererst anrührt, so eben, wie das Wasser die Hände, mit dem man sie wäscht, wie sein Gurgeln in unseren Ohren. Diese Nachrichten nämlich füllen die Wörter mit einer Energie, die die Bedeutung in der Lyrik wo nicht übertrifft, so doch ungeheuer erweitert.
Dankbar bin ich Silvia Gruner für das Bild aus S. →.
Der Autor
Ob ich ein Mensch bin
Abbildung
Vom Träumen aber
Abbildung
Ich friere
Verzweifelt Mensch...
Abbildung
Es ist mein Sprechen
Manchmal...
Abbildung
Es ist das Land
Abbildung
Wieviele Jahre
Die Toten träumen, sagt man
Abbildung
Als Eignes bleibt
Die Gedichte, weißt du
Abbildung
So…fing mein Herzschlag an
Es stirbt schon lange...
Abbildung
Die Heimkehr mit den Wörtern
Das Sehen schmerzt
Abbildung
Dieser vergebliche Ort
Die Handschrift, siehst du
Abbildung
Wie weit so ein Vergessen ist
Abbildung
So „fort vom Sterben“
Ein Kind, hörst du?
Abbildung
Ich weiß schon lange
Abbildung
Hinweise auf Veröffentlichungen