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Magisterarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Pädagogik - Wissenschaft, Theorie, Anthropologie, Note: 1,7, Technische Universität Darmstadt (Institut für Allgemeine Pädagogik), Sprache: Deutsch, Abstract: Allgemein wird im umgangssprachlichen Gebrauch unter dem Begriff Vermittlung eine Art Schlichtung verstanden, welche von einer dritten Instanz zwischen zwei Parteien ausgeht. So soll beispielsweise eine dritte, vermeintlich neutrale Person zwischen zwei in Streit geratene Menschen „vermitteln“, indem sie beide Seiten anhört und die Diskussion auf ein friedliches Ende hin lenkt. Dabei versucht diese Person die Interessen beider Parteien zu berücksichtigen und möglichst eine Einigung herbeizuführen, die den Bedürfnissen beider entspricht. Der lateinische Terminus Mediation, der übersetzt „Vermittlung“ bedeutet, be-schreibt die „harmonisierende Vermittlung bei persönlichen oder sozialen Konflikten“, wie zum Beispiel zwischen Scheidungsparteien (Duden Band 5: 615). Die verschiedenen Verwendungsweisen des Begriffes stimmen dahin gehend überein, dass Vermittlung etwas ist, was zwischen zwei Seiten beziehungsweise zwischen zwei oder mehreren Subjekten stattfindet. Vermittlung gehört demnach auch zur sozialen Interaktion und setzt eine Beidseitigkeit in dem Sinne voraus, dass eine gegenseitige Bezugnahme erfolgen muss. Was durch diesen Prozess generiert wird, trägt zwar Teile von beiden Seiten in sich, ist aber dennoch etwas völlig „Neues“, das weder dem einen noch dem anderen ähnlich ist. Sprechen wir in diesem Kontext von „Vermittlung“, impliziert eine gegenseitige Bezugnahme auch eine wechselseitige Einflussnahme beziehungsweise Beeinflussung. Dies hat weiter gedacht zur Folge, dass durch die Vermittlung zwischen Individuum und Gesellschaft beide Parteien stetig eine mehr oder weniger gravierende Veränderung erfahren; der gesellschaftliche Kontext hat Einfluss auf das Verhalten und Denken der einzelnen Person, sowie die Verhaltensweisen der Mitglieder einer Gesellschaft diese selbst transformieren. Individuum und Gesellschaft befinden sich seit jeher in einem korrelativen Verhältnis, das auch als ein Abhängigkeitsverhältnis zu beschreiben ist. Einerseits hat man oft das Gefühl, durch die in einer Gemeinschaft notwendige Anpassung ein Stück „Freiheit“ aufzugeben, auf der anderen Seite wird uns gerade in diesem gesellschaftlichen Bereich auch wieder eine gewisse Freiheit eingeräumt. Diese Diskrepanz zwischen Anpassung und dadurch subjektiv eingebüßte, aber gleichzeitig auch daraus resultierende Freiheit macht Vermittlung, verstanden als reflexive Bezugnahme zwischen dem Einzelnen und dem sozialen Umfeld, zu einem komplexen Unterfangen.
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