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Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Philosophie - Theoretische (Erkenntnis, Wissenschaft, Logik, Sprache), Note: 1,3, Technische Universität Darmstadt (Institut für Philosophie), Veranstaltung: Grundfragen der Ontologie, Sprache: Deutsch, Abstract: 1.1 „Sein“ als abstrakter Begriff Mit dem Sein stellt sich zunächst die basale Frage nach dem Verhältnis von allgemeinen Begriffen zum konkreten Leben. Die Beziehung zwischen der Abstraktheit im Denken und den real vorkommenden Dingen in der Welt stellt eines der großen Probleme der Philosophie dar. Die Schwierigkeit besteht zunächst im Bestreben der philosophischen Disziplin, die menschliche Existenz und damit das wirkliche „Sein“ zu erfassen. Um dies zu ermöglichen, müsste sich der Philosoph allerdings gemäß Fichte aus der „Befangenheit des Lebens“ lösen. Die subjektive Befangenheit verhindert eine wirkliche, objektive Erkenntnis. Bezogen auf das Sein bedeutet dies, wir können es nicht erkennen, weil wir selbst sind. Der Philosoph müsste sich folglich ein Stück weit aus seiner naturgemäßen Befangenheit lösen, um Abstand zum Gegenstand der Erkenntnis, das heißt zum Sein zu gewinnen. Da man sich jedoch niemals völlig distanzierten kann und auch als Philosoph selbst in der eigenen Existenz und im eigenen weltlichen Dasein verhaftet bleibt, scheinen jegliche Bemühungen aussichtslos. Der Bezug zwischen Philosophie und Leben gilt als eines der bedeutendsten Themen philosophischer Diskurse im 19. und 20. Jahrhundert. Im Zuge dessen gewann die subjektive Existenz an Bedeutung und wurde zum Gegenstand der Philosophie. Im Gegensatz zum „Wesen“ der Menschen ging es vermehrt um den praktischen Lebensvollzug als Quelle der Erkenntnis, da sich nur darin seine Existenz äußere. So legte bereits Martin Heidegger den Fokus auf das konkrete „In der Welt-Sein“ der Menschen. Hierbei stellt sich allerdings die Frage, inwiefern das konkrete Einzelne, also das Seiende, Aussagen über das abstrakte Sein zu treffen vermag. Für die meisten philosophischen Ansätze steht außer Frage, ob man vom Seienden auf das Sein schließen kann; Die ontologische Differenz fordert ja gerade die strikte Trennung der Begriffe und betont, dass das Sein zwar Ausgangspunkt für alles Seiende darstellt, sich jedoch nie in seiner Gänze „zeigt“. So betont auch Martin Heidegger, dass sich das Sein nie „erzählend sagen und beschreiben“ lässt.
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