Innere Inventur - Petrus Stockinger - E-Book

Innere Inventur E-Book

Petrus Stockinger

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  • Herausgeber: Residenz
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2013
Beschreibung

Eine Anleitung, wie wir zur Quelle glücklichen Lebens finden. Wenn die Dinge aus dem Gleichgewicht zu geraten scheinen, wird es Zeit, Haben und Soll auf die Waagschale zu legen und "innere Inventur" zu machen. Petrus Stockinger gibt wesentliche Anregungen dazu. Er beruft sich dabei auf den hl. Augustinus, der vor 1600 Jahren formuliert hat, man solle im Kloster "einmütig zusammenwohnen wie ein Herz und Seele, auf dem Weg zu Gott". Einfach ist das nicht, weiß der Autor aus Erfahrung. Und er zeigt, wie die gebotene Bestandsaufnahme für eine Revision des eigenen Lebens gelingen kann, um nicht nur im Kloster "mit brennendem Herzen" zu leben. Denn wir alle wollen auch im Alltag Ruhe finden, Kraft schöpfen und unserem Leben neue Impulse geben können.

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Seitenzahl: 204

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Petrus Stockinger

InnereInventur

InnehaltenBilanz ziehenKraft schöpfen

Residenz Verlag

Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek:

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der

Deutschen Nationalbibliograie; detaillierte bibliograische

Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

www.residenzverlag.at

© 2013 Residenz Verlag

im Niederösterreichischen Pressehaus

Druck- und Verlagsgesellschaft mbH

St. Pölten – Salzburg – Wien

Alle Urheber- und Leistungsschutzrechte vorbehalten.

Keine unerlaubte Vervielfältigung!

ISBN ePub:

978-3-7017-4393-3

ISBN Printausgabe:

978-3-7017-3307-1

Für meine Mutter Ingridund meinen viel zu früh verstorbenen Vater Rudolf

Für Bertram, Josef und Martin

Für Sr. Katharina OP, Sabine und Ulli

Für Felix, Jakob und Maximilian

Stellvertretend für die vielen,die den Gedanken in diesem Buch Pate stehen.

 

Durch die Inventur werden Vermögenswerte und Schulden eines

Unternehmens zu einem bestimmten Stichtag ermittelt undschriftlich niedergelegt. Das Ergebnis einer Inventur ist das Inventar,ein Bestandsverzeichnis, das alle Vermögensteile und Schulden nachArt, Menge und Wert aufführt.

Stellt die Inventur Abweichungen zwischen Soll- und Istbestandfest, führt dies zu einer Berichtigung des Sollbestandes. Inventur-differenzen fließen voll erfolgswirksam in die Gewinn- undVerlustrechnung ein.

(Geschöpft aus einer Quelle mit Offenbarungsanspruch: Wikipedia)

Inhalt

Zeit und Ort

Der Soll-Stand

Wertberichtigung

Literaturnachweis

Zeit und Ort

Gott, lass meine Gedanken sich sammeln zu Dir.

Bei Dir ist das Licht, Du vergisst mich nicht.

Bei Dir ist die Hilfe, bei Dir ist die Geduld.

Ich verstehe Deine Wege nicht,

aber Du weißt den Weg für mich.

(Gesang aus Taizé, nach Dietrich Bonhoeffer; deutsch gesungen)

Du redest so viel

hältst es für wichtig

immer wieder

hört dir jemand zu

Du chattest stundenlang

wichtige Themen

obwohl

danach

alles vergessen

Du liest ein Buch

hunderte Seiten

und weißt am Ende nicht

seinen Inhalt

Du lehnst Fernsehen ab

das macht dich intellektuell

zumindest vor dir selbst

hörst lieber Radio

den Sender der bildet

er bemüht sich

stündlich

vergeblich

Aber ein Vorwurf

ginge ins Leere:

Wenn einer sagte

du würdest nicht an Gnade glauben

Darum schreibst du ein Buch

von dem du hoffst

dass es jemand liest

dass es jemandem hilft

dass dich jemand versteht

»Da dachte ich: Hätte ich doch Flügel wie eine Taube, dann flöge ich davon und käme zur Ruhe! Weit fort möchte ich fliehen, die Nacht verbringen in der Wüste.« (Ps 55,8)

Psalmen sind im Kloster der Grundton, auf dem der Tag erklingt. Wenn einer meiner Mitbrüder diesen Satz liest, wird er süffisant lächeln. Er wird sagen: »Dass genau du das schreibst – Du bist ja nie da beim gemeinsamen Chorgebet!« – und damit hätte der Mitbruder recht. Zumindest teilweise. Natürlich ist das »Nie« eine Übertreibung, die dem subjektiv Gefühlten entspringt.

Wenn ich ein Buch über meinen bisherigen Glaubensweg schreibe, dann soll das keine Biografie sein. Das käme mir mit 30 Lebensjahren stark verfrüht vor. Es ist der Versuch einer »inneren Inventur«. Ein solches Unterfangen ist riskant: Bei der Inventur gibt’s nichts zu verstecken und zu beschönigen. Ich erhebe den Ist-Stand und merke, dass das Soll ein ganz anderes ist. Es drängt sich die Frage nach den Wertberichtigungen auf. »Betrachten Sie alles, was Ihnen im Leben etwas wert ist, einmal inflationsbereinigt!« – so sagte eine geistliche Schwester einmal zu uns, einer Gruppe junger Ordensleute, bei einer Tagung. Wertberichtigung? Von Idealen abgehen? Nur ungern. Ich bin im Alter von 18 Jahren ins Kloster eingetreten – weil ich ein brennendes Herz für das hatte, was mir dort geboten wurde. Ich hatte mir zuvor viele Fragen des Glaubens und des Lebens gestellt, wurde damit von vielen Mitschülerinnen und Mitschülern, ja selbst Professorinnen und Professoren der Mittelschule nicht ernst genommen. Ich kam in Kontakt mit Biografie und Gedankenwelt des heiligen Augustinus. Auf einmal gab es Worte für vieles von dem, was ich bisher nur zaghaft gedacht hatte. An diesem Punkt konstituierten sich innere Ideale – zweifellos sehr hoch angesiedelt. Ich habe diese Ideale immer noch. Versuche, sie zu wahren – und neige dennoch dazu, sie im Alltag zu vergessen. Dem Mitbruder möchte ich antworten: »Ich möchte ja mehr beim Gebet sein!« – Ich weiß, dass ich die Ordnung halten muss, die mich hält. Es ist mir bewusst, dass ich außerhalb meines Mittelpunktes lebe, dass ich eigentlich ganz anders sein möchte, als ich bin. Daher kann ich auch die theologische Zufriedenheitsliteratur nicht ausstehen, die allerorten, sogar in unserem eigenen Klosterladen (für den ich zuständig bin) zu finden ist. »Es ist gut, wie du bist.« – Nein, das ist es eben nicht. Denn wie du bist, ist meilenweit von dem entfernt, wie du sein möchtest. Gleichzeitig weiß ich: Inventur ist kein Konkursverfahren und keine Abschlussbilanz. Sie ist eine Momentaufnahme, ein Zwischenstand – das passt zu mir und meinem Lebensalter, wie mir scheint.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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