Insel der unbegrenzten Unmöglichkeiten - Udo Moll - E-Book

Insel der unbegrenzten Unmöglichkeiten E-Book

Udo Moll

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Beschreibung

Udo Moll erfüllte sich einen Traum, den sehr viele Menschen insgeheim hegen: Er zog für immer in den ewigen Frühling Teneriffas, um dort zu leben und zu arbeiten. Mit einer großen Portion Humor beschreibt er sowohl die angenehmen Seiten seines neuen Lebens, als auch die unerfreulichen Begebenheiten und Zusammenhänge, wie sie aus Mentalitätsunterschieden und sich daraus ergebenden Missverständnissen entstehen können. Daneben aber deckt er auch schonungslos dunkle Machenschaften auf, die jedem Einwanderer das Leben auf der Insel schwer machen können. Eine spannende Geschichte, die trotzdem immer wieder zum Lachen reizt. Sie beleuchtet die verborgensten Winkel des Inseldaseins, beschreibt aber gleichzeitig fachlich kompetent die Besonderheiten und Schönheiten der Landschaften und die Highlights der kanarischen Gastlichkeit und Kochkünste. Wer gerne reist, kann sich hier Appetit holen!

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Meiner Frau in Dankbarkeit für die herrliche Zeit auf „unserer Insel“

Inhaltsverzeichnis

Der erste Schritt…

„Was tun, sprach Zeus“

Endlich geht es los

Angekommen!

Auf Wohnungssuche

Endlich eine dauerhafte Bleibe

Unbegrenzte Unmöglichkeiten…

Der Kampf ums Überleben beginnt

Die dritte Dimension der Canarios

Bauchlandung im deutschen Getto

Erste Schritte im neuen Beruf

Von TUI und Taxis

Sparsamkeit kommt vor dem Erfolg

Der Duft kanarischer Küchen

Die Konsumgesellschaft verfolgt uns

Auf Rente in einem neuen Paradies

Der erste Schritt…

Das größte Abenteuer unseres Lebens begann mit einer fröhlichen und für uns gleichzeitig denkwürdigen Silvesterfeier vor nahezu 30 Jahren. Dieses besondere Datum passte auf eine nicht minder besondere Art und Weise zu unserer damaligen Situation. Wir hatten nämlich etwas sehr Seltenes zu feiern: das Wahrwerden eines Traums, der nur für ganz wenige Erdenbürger tatsächlich in Erfüllung geht.

Natürlich galt es vordergründig, wie alle Jahre wieder, das alte Jahr unter Anwendung diverser Alkoholika feuchtfröhlich und gebührend zu verabschieden sowie das Neue mit einem Glas noblen Champagners feierlich zu begrüßen, verbunden mit allerlei guten Wünschen und ebensolchen Vorsätzen für die Zukunft. Viel wichtiger aber war es für uns, unser bisheriges, altes Leben krachend zu verabschieden und auf einen völlig neuen Daseinsabschnitt anzustoßen. Wir würden nämlich in wenigen Tagen unser Auto beladen und nach Teneriffa fahren, und zwar auf immer und ewig. Letzteres glaubten und hofften wir damals ganz fest und von ganzem Herzen.

Unser Silvester- und Neujahrsaufenthalt in dem gemütlichen Gasthaus im Hochschwarzwald war in diesem Zusammenhang allerdings nicht nur eine willkommene Abwechslung zum Jahreswechsel, sondern auch eine unvermeidliche Notwendigkeit. Einerseits natürlich, um von einigen lieben Menschen in behaglicher Atmosphäre angemessen und gebührend Abschied zu nehmen. Andererseits jedoch insbesondere deswegen, weil wir schlichtweg über keine andere menschenwürdige Bleibe mehr verfügten. Wir befanden uns nämlich sozusagen in einem geradezu überhasteten Aufbruch. Es war aber beileibe nicht etwa unsere Ungeduld, die uns dazu veranlasste, alles stehen und liegen zu lassen, um endlich ohne Umschweife und auf schnellstem Weg ins gelobte Land aufzubrechen. Nein, Schuld daran war unser geliebtes Haus, welches wir vor unserer Auswanderung nach Teneriffa allen Wehmutsgefühlen zum Trotz verkaufen mussten, um genügend Kapital für das Abenteuer einer Auswanderung zu generieren. Und als endlich ein Kaufinteressent zu unseren Bedingungen angebissen hatte, half kein seelisches Wehklagen mehr.

Auf eben diese Weise hatte sich fast unbemerkt jene gewisse Überstürzung in unseren herbeigesehnten Neuanfang hineingeschlichen, obwohl wir eigentlich alles akribisch geplant hatten. Seit sich der Container mit unserem gesamten Hab und Gut auf den Weg nach Bremerhaven gemacht hatte, standen wir urplötzlich, innerhalb nur eines halben Tages, in unserem restlos leergeräumten Haus, von unserem Nachfolger noch notdürftig für einige wenige Tage geduldet. So sah die raue, aber bis hierhin trotzdem noch erträgliche Wirklichkeit nun einmal aus.

Die zur Überbrückung planmäßig und provisorisch ausgebreiteten Luftmatratzen halfen in dieser Situation aber leider kaum weiter, denn der neue Hausbesitzer setzte noch ein delikates Detail oben drauf und warf damit sogleich unser erstes Planziel komplett über den Haufen. Er hatte nämlich nichts Eiligeres zu tun, als die Heizungsanlage abzuschalten, als wir über das Wochenende vor Silvester, also einen Tag nach dem Verkauf, zu Freunden verreist waren. Das kommt davon, wenn man großzügiger Weise die alleinige Schlüsselgewalt bereits freiwillig vor dem notariell vereinbarten Stichtag gutgläubig aus der Hand gibt. Der äußerst rüstige ältere Herr, ein im Ruhestand befindlicher Freiburger Geschäftsmann mit seiner kränklichen Ehefrau und einem ebenso anmutenden Dackel, war zwar seiner Sprache nach ein waschechter Südbadener, aber mit seinem Sparsamkeitsfimmel hätte er ganz locker jeden Erzschwaben in den Senkel gestellt. Eigentlich wollte er ja nur vorab schon einige kleinere Sachen in seinem Auto vorbeibringen, wie er glaubwürdigst versicherte. Als er aber bei der Gelegenheit ein wohltemperiertes leeres Haus antraf, knallten bei ihm offensichtlich sämtliche Sicherungen durch. So kam es also mehr oder weniger zwangsläufig zu der unvergesslichen Silvesterparty im verschneiten Hochschwarzwald und dem überhasteten Aufbruch zu unserer Trauminsel.

Wir hatten zuvor natürlich schon viele Urlaube in mediterranen Gefilden verbracht und die unendlichen Annehmlichkeiten des dortigen Klimas sowie deren offenkundigen Zusammenhang mit der entspannten Lebensart der Einheimischen gebührend genossen und schätzen gelernt. Aber jedes Mal, wenn sich unsere dreiwöchige Jahresration an Wärme und stahlblauem Himmel ihrem Ende zuneigte, stellte sich dieser schon fast vertraute, schier unerträgliche Katzenjammer zum Abschied ein. Es zog vor dem geistigen Auge bereits die undurchdringliche graue Wolkendecke mit aller Macht auf, wie sie den größten Teil des Jahres unsere Heimat verschleiernd überdeckt. Die Stimmung und das innerste Wohlbefinden sanken regelmäßig auf ein absolutes Mindestmaß ab. Zu allem Überfluss steuerte in diesem Moment das bereits wartende Dreigestirn aus Stress, Hektik und weitgehend fremdbestimmtem Alltagsdasein noch heftig beschleunigend zum Absturz des Stimmungsbarometers bei. Man war annähernd den Tränen nah, ein Zustand, der, wieder zurück daheim, regelmäßig noch einige Tage anzuhalten pflegte.

Diesem auf die Dauer unerträglichen Dasein, so schworen wir uns immer und immer wieder, würden wir eines schönen Tages ein endgültiges Ende bereiten. Dann nämlich, wenn wir für ganz nach Mediterranien zurückkommen und nicht nur zu einer von den heimatlichen Regularien vorgeschriebenen Kurzkür. Nach unserem letzten Winteraufenthalt auf Teneriffa war es dann endlich endgültig um uns geschehen. Jeden Morgen hatte die Sonne in unser Schlafzimmer geschienen und uns geweckt. Frühere Urlaubsfotos, die wir zu Hause so oft sehnsuchtsvoll betrachtet hatten, waren wieder mal mit aller Macht Realität geworden. Nun ging es plötzlich ganz schnell, uns definitiv zu entscheiden. Schon allein die Erfahrung, mitten im Februar in kurzen Ärmeln herumlaufen und im Meer baden zu können, hatte ihre Wirkung nicht verfehlt. Winter ade, scheiden tut überhaupt nicht weh!

Diese Jahreszeit war mir zu keinem Zeitpunkt meines Lebens wirklich sympathisch vorgekommen, ich empfand sie schon immer eher als äußerst unangenehm, als notwendiges Übel sozusagen. Sicherlich kann es sehr schön und romantisch sein, wenn Schneeflocken vom Himmel schweben und der Landschaft ein blütenweißes Gewand verleihen. Aber, diese Frage sei erlaubt, wo gibt es denn schon eine so geartete Winterlandschaft? In aller Regel fällt der mitteleuropäische Schnee auf Städte, Industrieanlagen und Verkehrswege, wo er mit allen Mitteln bekämpft wird und sich sofort in eine widerwärtig anzusehende Tausalzmatsche verwandelt, noch bevor die ersten Schulkinderhände früh morgens einen sauberen Schneeball formen können. Um Winter wirklich zu erleben, müsste die Überwiegende Mehrheit der Menschen zuerst einmal einen spürbaren Ortswechsel vornehmen, anstatt dem eingefahrenen Alltagstrott zu folgen. Es sei denn, man würde sich den städtischen Winter wider besseres Wissen schönreden, um ihn einigermaßen ertragen zu können. In der Psychologie pflegt man solche Art von denksportlichen Verrenkungen mit dem vielsagenden Terminus der kognitiven Dissonanzenreduktion zu belegen.

Außerdem gingen mir die argwöhnisch und mit Akribie von allen Nachbarn inspizierten Schneeschaufelorgien in aller Herrgottsfrühe unsagbar auf den Keks, zumal ich schon immer ein notorischer Langschläfer bin. Was also sollte mir ein solcher Winter Angenehmes bieten? Die Skifahrerinvasionen an den Wochenenden waren auch nicht unbedingt mein Ding, zumal die so hervorgerufenen Umweltschäden schon damals längst haarsträubende Formen angenommen hatten. Und über die himmelhoch jauchzenden Heizkosten möchte ich mich gar nicht erst weiter äußern!

Langwierige Diskussionen über die Fürs und Wider einer Auswanderung hatten wir in der Vergangenheit schon an ungezählten Winterabenden geführt. Jetzt endlich überlegten wir wirklich nur ganz kurz. Teneriffa war unser Ding. Das mollochartige Touristenzentrum von Playa de las Américas inmitten einer wüstenhaften Umgebung hatte uns überhaupt nicht gefallen. Aber der gigantische, im Winter schneebedeckte Vulkankegel des Pico del Teide, der Riesenkrater von Las Cañadas, die immergrüne Nordseite der Insel und die riesigen Waldgebiete oberhalb der bewohnten Zone: Das war schon eine atemberaubende Draufgabe zu dem herrlichen Klima eines immerwährenden Frühlings. Im direkten Vergleich war deutsches Winterwetter nun wirklich keine echte Alternative mehr! Hätten wir allerdings damals schon gewusst, welch harte Zeiten auf dieser schönen Ferieninsel auf uns zukommen sollten, hätten wir unseren Entschluss womöglich doch nicht in die Tat umgesetzt. Aber zum Glück hatten wir überhaupt nicht die Spur von Argwohn.

„Was tun, sprach Zeus“

Unser Entschluss, in ein gänzlich neues Leben einzusteigen – Schwarzseher würden hier möglicherweise eher von aussteigen sprechen – wäre natürlich viel zu unbedarft gewesen, wenn wir im Vorfeld unserer Migration lediglich über die Auswechslung unseres Habitats nachgedacht hätten, ohne die beruflichen, sprich essentiellen Konsequenzen gewissenhaft zu überdenken. Schließlich befanden wir uns damals noch in weiter Ferne vom rettenden Ufer einer sicheren Altersrente, die einen derartigen Ortswechsel selbstverständlich wesentlich vereinfacht hätte. Aber wir wollten die restlichen 20 Jahre bis dahin auf keinen Fall abwartend und somit eben nutzlos verstreichen lassen. Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. So lautete damals eine in höchstem Maß ermunternde und vermutlich auch zutreffende Aufforderung aus berufenem Munde.

Wie es der Zufall wollte, beantwortete sich die unausweichliche Frage, wie wir denn im Falle einer Auswanderung auf der Insel überhaupt unser tägliches Brot verdienen könnten, beinahe schon von selbst. Man mag es ja kaum glauben, dass wir ausgerechnet diese schwierigste aller Fragen, die finale Gretchenfrage eben, binnen weniger Minuten vom Tisch hatten. Es war in etwa so, wie wenn man der Traumfrau – von Irenes Warte aus entsprechend dem Traummann – seines Lebens begegnet und sich auf den ersten Blick Hals über Kopf bis über beide Ohren verliebt. So und nicht anders war das damals, und es ging uns beiden wirklich gleich! Eine derartige Fügung des Schicksals, noch dazu in einem solchen Kontext, ist schon sehr ungewöhnlich und deshalb auch sicherlich selten, weshalb natürlich die näheren Einzelheiten nach Aufklärung verlangen.

Die alles entscheidende Initialzündung bescherte uns eine von mehreren unendlich eindrucksvollen Entdeckungsfahrten, die wir während unseres letzten Teneriffaurlaubs zwecks Erkundung der Insel per Mietauto unternahmen. Wir hatten den Gebirgsort Vilaflor erreicht, Spaniens höchstgelegenes Dorf. Durch den abseits der Durchgangsstraße gelegenen Ortskern mit seiner malerischen alten Plaza erreichten wir alsbald die Untergrenze eines geschlossenen Waldgebietes, welches die gesamte Höhenstufe zwischen 1.000 und 2.200 Metern rings um den Sockel des Pico del Teide herum einnimmt. Diese riesigen Wälder waren einst schon von Natur aus vorhanden, wurden aber während des Zuckerbooms im 16. Jahrhundert als willkommene Energiequelle für die wie Pilze aus dem Erdboden schießenden Zuckersiedereien fast gänzlich abgeholzt. Erst unter General Franco, der als Oberkommandierender der Provinztruppen auf die Kanaren strafversetzt worden war, begann ab den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts zum Glück die planmäßige Wiederaufforstung des damals von der Bildfläche verschwundenen Waldgürtels.

Die Wälder der trockenen Höhenstufe bestehen sowohl auf der Süd- als auch auf der Nordseite der Insel ausschließlich aus einer einzigen Baumart, und zwar aus der einheimischen Kanarischen Kiefer. Sie ist der einzige Baum, der dem fast alles ausdörrenden Trockenklima in dieser Zone widerstehen kann. Ein wahres Naturwunder!

Diese Kiefernart hat es im Lauf ihrer Evolution verstanden, sich auf die extremen Bedingungen der Vulkaninseln hochgradig zu spezialisieren. Immerhin muss sie neben der Trockenheitsresistenz noch mindestens zwei weitere Eigenschaften besitzen, um hier überleben zu können: Waldbrandresistenz wegen der häufigen Vulkanausbrüche und die Fähigkeit, notfalls ohne jeglichen Boden auf frischen Lavaströmen auskommen zu können.

Mit diesem Hintergrundwissen ausgerüstet, war die Fahrt in den Kiefernwald ein wahrhaft spannendes Erlebnis. Wir beobachteten anhand der schwarz gefärbten Baumstämme, dass gut die Hälfte aller Bäume tatsächlich schon mindestens ein Mal in ihrem Leben gebrannt hatten, und zwar nicht durch vulkanische Einwirkungen, sondern durch die Unachtsamkeit mancher Zeitgenossen. Die Kiefern lassen in einem solchen Fall einfach ihre Nadeln fallen und schlagen wenig später erneut aus, so, als ob nichts gewesen wäre! Das macht diesen dreinadeligen Giganten kein anderer Nadelbaum nach.

Wir fanden auch auf Anhieb mehrere Stellen, an denen der Wald direkt auf nackter Lava steht. Die Pfahlwurzeln der Kanarischen Kiefern dringen entlang von Gesteinsklüften in die Tiefe und finden einfach irgendwo weiter unten einen fossilen Bodenhorizont, der sich irgendwann vor dem jüngsten Lavaerguss während einer länger währenden vulkanischen Ruhepause gebildet hatte!

Hier oben waberten unablässig die von weiter unten gesichteten Passatnebel durch die Wipfel der stattlichen Baumriesen, von denen einige aus früheren Jahrhunderten übrig gebliebene Exemplare über 60 Meter hoch sind! Wir konnten hautnah beobachten, wie die Kanarenkiefern der extremen Trockenheit trotzen, indem sie sozusagen zur Selbsthilfe greifen. Sie kühlen ihre bis zu 30 Zentimeter langen Nadeln durch Verdunsten von Feuchtigkeit permanent auf Temperaturen ab, die deutlich unter denen der umgebenden Luft liegen. Auf diesen kühlen Flächen kondensieren sofort feinste Wassertröpfchen, sobald die Passatnebel an den Nadeln vorbeistreichen. Unter jedem Baum entsteht auf diese Weise ein ausgiebiger Tropfenregen, der ganz erheblich mehr Sickerwasser liefert, als die Kiefer beim Verdunsten abgibt. Der Überschuss ist so groß, dass sogar Teneriffas Trinkwasserreserven auf diese Weise permanent nachgefüllt werden. Man hat herausgefunden, dass eine ausgewachsene Kiefer sage und schreibe an die 1.500 Liter pro Jahr in den Grundwasserkreislauf der Insel einspeist!

Wir hatten unter einer besonders großen Kiefer angehalten. Ihre Wassertropfen prasselten nur so auf das Autodach, obwohl es wirklich nicht regnete. An der steilen Böschung sahen wir, dass der Boden im Umkreis des Baumes mehrere Meter tief wasserdurchtränkt war, während dort, wo die Baumkrone nicht hinreichte, alles völlig ausgedörrt war. In diesem Moment der natürlichen Stille hörten wir plötzlich völlig unpassendes lautes Gegröle, gepaart mit dem Geräusch von aufheulenden Automotoren. Wenige Augenblicke später tauchten aus einer hier in die Asphaltstraße einmündenden Waldpiste zehn bis zwölf offene Geländewagen auf, die alle bis zum Rand mit lautstarken Touristen vollgepackt waren. „Jeep Safari“ stand in großen Lettern auf den Türen der Autos. Es mochten an die 70 oder 80 leicht geschürzte, in der kühlen Höhenluft halb erfrorene Gestalten gewesen sein, die sich dem zweifelhaften Vergnügen hingaben, der in ihrer Ruhe besonders schönen Natur der Insel mit Dieselabgasen, über Bord geworfenen Bierdosen und Zigarettenschachteln sowie ohrenbetäubendem Lärm zu Leibe zu rücken. In einem der vorderen Wagen stand zu allem Überfluss ein primitiv aussehender Kerl mit einer riesigen Videokamera, der das muntere Treiben unentwegt auf die Kassette bannte. Daran, dass sich die hochsommerlichen Strandtemperaturen mit zunehmender Höhe auch auf Teneriffa – zumindest im Winterhalbjahr – glatt in das Gegenteil verwandeln können, denken diese Leute bei der morgendlichen Abfahrt erst gar nicht. Abenteuer fordern eben ihren Tribut und wollen erst einmal durchstanden werden.

Natürlich dämmerte uns sogleich, was hier ablief. Clevere Geschäftsleute hatten offensichtlich akribisch in Las Américas recherchiert und dabei herausgefunden, wie leicht sich die breite Touristenmasse mit trivialen Abenteuerversprechungen für einen Tag gegen ein stolzes Entgelt vom ansonsten so geliebten Strand weglotsen lässt. Und unterwegs, während der obligaten Mittagseinkehr, führte der Kameramann unter Garantie den Videokalauer der versammelten Touristenhorde vor. Kein Wunder also, dass im Anschluss an eine solche Vorstellung die Videokassetten wie warme Semmeln teuer verscherbelt wurden.

Während wir uns so unsere Gedanken über die Jeepfritzen machten, kam mir plötzlich die zündende Idee. Die Antwort auf die Gretchenfrage, was wir auf Teneriffa beruflich ohne großen Kapitaleinsatz unternehmen könnten, um unsere Brötchen zu verdienen. Es müssten doch auf der Insel auch Menschen ihren Urlaub verbringen, überlegte ich, die abseits von Strandleben und Hully-Gully anspruchsvollere Interessen haben. Beispielsweise den Wunsch, die außergewöhnlich vielseitige Inselnatur unter der Führung von einschlägig ausgebildeten Fachleuten intensiv und tiefschürfend kennenzulernen, um etwas Erbauliches aus dem Urlaub mit nach Hause nehmen zu können.

Eine solche Aufgabe wäre für Irene und mich doch wie geschaffen! Schließlich hatten wir beide aus innerer Überzeugung Geographie studiert, genau das richtige Fach für ein solches Unternehmen. Außerdem fahren wir für unser Leben gerne Auto, besonders in abgelegenen Gegenden, vornehmlich auf Pisten in unwegsamen Gebirgen. Je einsamer, desto besser. Das hatten wir schon in den chilenischen Anden und in den Wüstenrandgebieten Nordafrikas schätzen gelernt. Und hier auf Teneriffa boten sich damals abseits der Asphaltstraßen vergleichbare Bedingungen, wie wir sofort feststellten, als wir die Routen der Jeep-Safari testhalber unter die Räder unseres Mietautos nahmen.

Allein auf einer kurzen Strecke von nur fünf Kilometern hätten wir dem naturkundlichen Laien notfalls über zwei Stunden lang interessante Beobachtungen über Klima, Vegetation, Vulkanismus, Wasserversorgung oder Wirtschafts- und Siedlungsgeschichte der Inselsüdseite zeigen können. Und dazu eine grandiose Gebirgslandschaft mit Nebelschwaden, die sich alle paar Augenblicke mit einem tiefblauen Himmel abwechselten, wie er für die Hochlagen des Südens so typisch ist. Rechts von uns, weit draußen im nicht minder blauen Atlantik, erkannten wir die Gebirge von Gran Canaria, und links, hoch über uns, schaute der schneebedeckte Gipfel des Pico del Teide gerade eben über den Kraterrand von Las Cañadas. Die Passatwolke lag wie ein Wattebausch über den Wäldern, und nur einzelne kleine Aufwölbungen ihrer Obergrenze bestrichen dann und wann die Piste, die wir befuhren, um sich gleich darauf wieder aufzulösen. Ein faszinierendes, absolut geräuschloses Naturschauspiel.

Mir war damals klar, dass nur ein ganz geringer Prozentsatz der Menschheit für solche Dinge empfänglich ist. Glücklicherweise! Deshalb schätzte ich mangels weiterführender statistischer Unterlagen ganz vorsichtig, dass doch sicherlich ein einziges Prozent der damals jährlich schon über zwei Millionen Inselbesucher deutscher und britischer Herkunft theoretisch geneigt sein könnte, sich einer naturkundlichen Inselrundfahrt im Minibus zusammen mit nur sechs oder sieben Gleichgesinnten anzuschließen.

Rein rechnerisch zeichnete sich für uns folgerichtig ein Geschäftsmodell ab, auf dessen Grundlage sich ganz bestimmt ein vorzeigbares Einkommen erzielen lassen sollte. Die Zahlen ließen auch den Schluss zu, dass dieses Modell auf jeden Fall genügend Sicherheitsreserven beinhaltete, falls sich unbekannte Hindernisse auftun würden.

Menschen, die nicht unbedingt viel von Strandleben und der damit in aller Regel verbundenen touristischen Gettoatmosphäre einer Retortengroßstadt aus Hotelbauten halten, können trotzdem oder gerade auf Teneriffa all das in großer Fülle finden, was sie eigentlich suchen und brauchen. Es muss nur jemand da sein, der es ihnen zeigt: hohe Urlaubs- und Lebensqualität in überwältigend schöner Natur, zugleich aber bei Bedarf auch ein "Bad" in der Großstadt, traditionsverbundene Einheimische, ein landschaftliches Kontrastprogramm von annähernd kontinentalen Ausmaßen, zusammengedrängt auf der Fläche einer überschaubaren Insel, ein klimatisches Spektrum vergleichbar demjenigen zwischen Oslo und Agadir, gleichzeitig aber auch das gesündeste Klima der Welt in den Küstenbereichen, wo ganzjährig frühlingshafte bis sommerliche Witterungsbedingungen herrschen.

Eben genau eine solche Klientel, welche diese Seiten ihrer Urlaubsinsel sucht, gibt es mit Sicherheit auf Teneriffa, wenn auch in wesentlich kleinerer Anzahl. Davon waren wir absolut überzeugt. Unsere Migrationspläne nahmen deshalb ab jetzt ganz konkrete Formen an. Wir waren seit jenem Tag wie besessen von dem Gedanken, unserer deutschen Heimat Lebewohl zu sagen.

Heute, im Rückblick auf jene Tage der Entscheidung, wissen wir, dass wir gut daran getan haben, den Weg ohne Rückkehr wirklich schnell und entschlossen zu beschreiten. Man erkennt die verborgenen Risiken einer Emigration nämlich niemals vorab, von der sicheren Basis der Heimat aus, selbst wenn man alle Unsicherheitsfaktoren auch noch so lange und noch so sorgfältig prüft. Man hätte sich selbstverständlich erheblich leichter getan, wenn es damals schon das weltweite Netz gegeben hätte, aber der berühmte grüne Tisch allein reicht dennoch niemals aus. Man verliert an dieser Stelle lediglich wertvolle Zeit und womöglich überhaupt den Mut auszuwandern. Die echten Interna offenbaren sich nämlich erst dann, wenn man nicht mehr nur theoretisch, so wie auf einer Reise, sondern praktisch am Zielort tätig wird. Und dieses Risiko kann dann allerdings trotz sorgfältiger Recherchearbeit ganz schön bedrohlich werden! Diese Erfahrung machte selbstverständlich auch vor uns nicht Halt. Allerdings waren wir stets bemüht, die Hindernisse mit Humor und einiger Phantasie aus dem Weg zu räumen oder zu umschiffen, wenngleich ein solcher Umgang mit den Unbilden des Alltags nicht immer so ganz leicht war. Aber immerhin spielte uns das Wetter so gut wie (fast) immer in die Karten.

Endlich geht es los

Drei Tage nach unserer Silvesterfeier hatten wir das Auto fix und fertig beladen mit den notwendigsten Dingen, die man für eine längere hausratlose Übergangsphase vermutlich brauchen würde. Der Kofferraum samt Innenraum des Wagens erwies sich leider als viel zu klein, so dass noch ein Dachgepäckträger herhalten musste.

Wir konnten plötzlich Empathie für unsere türkischen Mitbürger empfinden, wenn sich diese mit ihren Autos in Richtung Bosporus auf den Weg machten. Zwar war der Zweck ihrer Reisen doch ein ganz anderer, aber irgendwie war unser Trip zur Straße von Gibraltar doch vergleichbar. Lediglich unser Auto war viel kleiner. Uns genügte ein Ford Escort. Ein Lieferwagen des Typs Ford Transit wäre wahrhaftig zu viel des Guten gewesen. Unwillkürlich musste ich beim Anblick unseres reisefertigen Autos an die Scherzfrage denken, woran man denn wohl ein türkisches Flugzeug erkennt. Auf den Dachgepäckträger kommt man nicht so leicht!

Wir warfen noch einen letzten wehmütigen Blick auf unser geliebtes Haus zurück und registrierten den zum Abschied winkenden Käufer vor lauter Trauer fast gar nicht. Aber dieses doch sehr belastende Stimmungstief währte zum Glück nicht lange, denn mit zunehmender Entfernung rückte unser Traumziel Teneriffa langsam aber sicher unaufhörlich näher. Es lagen jedoch insgesamt sage und schreibe 3.875 Kilometer vor uns, 1.375 davon mit der Fähre von Cádiz nach Santa Cruz de Tenerife. Das Flugzeug wäre für eine so lange Reise sicherlich das bequemere, schnellere und auch preisgünstigere Transportmittel gewesen. Aber dagegen sprachen dennoch handfeste Gründe. Nicht nur, dass wir zu viele Dinge mitnehmen mussten. Wir brauchten ja schließlich am Ziel auch ein Auto. Und unser Ford war fast neu. Sein Verkauf in der Heimat hätte uns zu viel Verlust eingebracht, und wer weiß, ob wir auf Teneriffa so einen guten Gebrauchten überhaupt finden würden!

Außerdem, und das war das Allerwichtigste, ein Auto liefert etwas Wunderbares, so etwas wie ein Entdeckungsabenteuer, was das Flugzeug niemals bieten kann: Es lässt während der gesamten Fahrt die ganze Spannweite der enormen Entfernungen mit dem kompletten Spektrum zahlreicher hochinteressanter Landschaftswechsel Stück für Stück und etappenweise an Fahrer und Mitfahrer vorbeidefilieren.

Immerhin führte uns unsere Reise von den gemäßigten Breiten Mitteleuropas bis in die südlichsten Subtropen, genauer gesagt aus unserer heimatlichen Westwindzone durch den gesamten Bereich des Mittelmeerklimas bis in die südwärts anschließende Passatzone hinein. Die Tropen liegen im Zielgebiet dann schon in greif- und spürbarer Nähe! Für uns Geographen war eine solche Reiseroute also ein ganz besonderer Leckerbissen.

Die Geographie besitzt in unserem Leben ohnehin einen ganz besonderen, unverrückbaren Stellenwert, denn schließlich war sie es, die uns vor vielen Jahren auf gar sonderbarste Weise zusammengeführt und fürderhin untrennbar zusammengeschweißt hat. Ich hatte mich weiland gerade zum Diplomexamen angemeldet. Mein Professor war der Meinung, ich solle meine Arbeit im Doktorandenzimmer schreiben. Dort, so sagte er, sei es ruhiger als im umtriebigen Arbeitsraum für Staatsexamenskandidaten. Mein schüchterner Protest verhallte ungehört. Er duldete keine Widerrede und begleitete mich höchstpersönlich in besagte Räumlichkeit. Drinnen, in der letzten Reihe, saß lediglich eine junge Dame. Der Herr Professor stellte uns kurz gegenseitig vor und ließ mich anschließend allein mit Fräulein Fink im Streberzimmer zurück.

Ich suchte mir ganz vorne einen Platz aus und tat so, als ob ich arbeitete. Nach etwa 20 Minuten wollte ich mich dann eigentlich heimlich davonmachen, um zur Feier der mutigen Prüfungsanmeldung im Schubertstübchen das ein oder andere Bierchen zu trinken. Aber dazu kam ich an diesem Tag nicht. Ich hörte hinter mir ein zischendes Geräusch. Als ich mich umdrehte, sah ich, dass Fräulein Fink gerade eben eine Flasche Pils geöffnet hatte. Sie fragte mich mit offenkundig amüsierter Stimme, ob ich auch ein Bierchen trinken wolle.

Auf meine Frage hin, ob sie denn noch eine Flasche habe, lehnte sie sich, jetzt noch viel amüsierter, mit dem Stuhl zurück und schob hinter sich einen Vorhang beiseite. Und siehe da: Dahinter waren drei Kästen Riegeler Bier fein säuberlich aufgestapelt! Irene betrieb nämlich zusammen mit Bibliothekar Lange einen schwunghaften Handel auf dem Geographenstockwerk. Jeder einschlägige Student außer mir wusste das und konnte hier zum Preis von 50 Pfennig seinen Bedarf decken.

Jetzt aber verließen wir, gemeinsam auf dem Weg nach Teneriffa, morgens gegen sieben Uhr die Stadt Mérida, wo wir in einem zwar gesichtslosen, aber sehr ordentlichen Hotel übernachtet hatten. Bis hierher war unsere Fahrt planmäßig und ohne besondere Vorkommnisse verlaufen. Aber an diesem Morgen erlebten wir eine große Überraschung: Stellenweise lag dicker Raureif auf der Straße und zwang uns, äußerst vorsichtig und sehr verhalten zu fahren. Wir wussten, dass es im Landesinneren der Iberischen Halbinsel trotz der südlichen Lage ziemlich kalt werden kann. Jetzt erlebten wir, wie kalt wirklich. Wie daheim in Deutschland nämlich! Sollten wir auf den letzten 300 Kilometern bis Cádiz womöglich noch unsere Fähre verpassen?

Die Reifglätte würde vermutlich erst bei Sevilla aufhören, da im Mündungsdelta des Río Guadalquivir, ähnlich wie in der benachbarten, zu Portugal gehörenden Algarve, selbst im Hochwinter frühlingshafte Temperaturen herrschen. Bis dahin fehlten immerhin noch fast 200 Kilometer.

Unsere Sorge erwiess sich zum Glück als unbegründet, denn schon mit den ersten Sonnenstrahlen löste sich die Straßenglätte in Wohlgefallen auf. Ein stahlblauer südlicher Himmel wölbte sich über der schier endlosen Hügellandschaft, in welcher sich unüberschaubar große Steineichenbestände parkartig ausbreiteten, die weiter südlich schließlich von riesigen Olivenplantagen abgelöst wurden. Wir befanden uns endlich im mediterranen Klimabereich. Ab Sevilla wurde es für unsere Begriffe geradezu sommerlich. Wir mussten unsere dicken Pullover ausziehen. Die Autoheizung war ohnehin schon lange aus. Der Fährhafen von Cádiz war damals noch perfekt getarnt, denn es gab keinerlei Hinweisschilder in der gesamten Stadt, deren Meeresfront alles andere als klein und behaglich ist. Ortsunkundige Autofahrer mit Ziel Islas Canarias traten ganz offensichtlich noch kaum merklich in Erscheinung, so dass das Anbringen von Schildern wohl kein besonders vordringliches Projekt war. Diesen Umstand werteten wir quasi als Beweis dafür, dass wir bereits in unserer neuen Welt angekommen waren. Jedenfalls waren die zwei befragten Passanten sowie ein ebenso interviewter Polizist außerordentlich hilfsbereit und verständnisvoll.

Wir waren trotz der anstrengenden Autofahrt und der kurzen Nachtruhe bei allerbester Laune, denn jetzt konnte nichts mehr schiefgehen. Keine 30 Meter vor uns stand unsere Fähre, die Manuel Soto. Man erkannte schon rein äußerlich an den zahlreichen Beulen und Rostflecken, dass der Kahn eigentlich total fertig war, was sich später im Inneren in Gestalt von abgewetzten Teppichböden, speckigen Sitzmöbeln, verstopften Waschbecken, einer laut schlagenden Kurbelwelle und vielen anderen Details bestätigte. Der Pott gehörte eigentlich längst ausgemustert. Aber dies geschah erst zwei Jahre später, nachdem die Manuel Soto während des Golfkriegs als Truppentransporter eingesetzt worden war.

In Spanien gehen die Uhren eben erheblich anders und vor allem viel langsamer als in Deutschland. Dieser feine Unterschied war für mich, der ich ein geborener Hektiker war, jahrelang äußerst gewöhnungsbedürftig, obwohl doch ein großer Teil der für uns so beneidenswerten spanischen Lebensqualität auf diesem Umstand beruht. Trotz meiner damals noch typisch deutschen Unkenrufe verlief die 48stündige Seereise vor die Tore Westafrikas geruhsam und problemlos. Die meisten Passagiere lagen zwei Tage lang im Deckstuhl und genossen die lachende Sonne, während wir es uns größtenteils an der Poolbar gemütlich machten, das eine oder andere Bierchen tranken und dabei abwechselnd lasen oder die balgenden Kinder im Plantschbecken beobachteten.

Zu weiteren Aktivitäten war ich nach der anstrengenden Autotour nicht bereit. Nur einem Gedanken hing ich immer wieder nach: Würde es uns gelingen, von null auf hundert in Rekordzeit so viel Spanisch zu lernen, dass wir bald schon in der Lage sein würden, unsere geschäftlichen Anliegen in die Hand zu nehmen und zu bewältigen? Wir haben beide das Abitur und besaßen somit langjährige Erfahrungen im Erlernen von Fremdsprachen. Aber wenn ich die Leute um mich herum mit stakkatoähnlicher Geschwindigkeit ratschen hörte, kamen mir doch erhebliche Zweifel. Aber alles Grübeln half jetzt nicht weiter.