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Der Autor fühlt sich in andere Menschen und spannende Situationen ein. Es geht in den Texten um die Begegnung mit verborgenen Sehnsüchten, um Abenteuer, Grenzerfahrungen und die Kraft der Natur. Intensiv leben bedeutet, sich von den Texten berühren zu lassen und Lust auf neue Erfahrungen zu spüren.
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Seitenzahl: 35
für Tiko
Der Sehnsucht Räume eröffnen
Begegnungen erfahren
Abenteuer erleben
Wolfgang Böhler
Mich verlieben
Verlieben
Sehnsucht
Regen am Meer
Der geheimnisvolle Garten
Lisas Buch
Schwarze Gestalten
Ein später Abend
Mein Schneckenhaus
Die unsichtbare Kraft
Begegnung
Konjunktiv
Wut
Grenzerfahrung
Eukalyptusblätter
Abend in Cavalaire
Pfingsten in Växjö
Ein Baum leistet Widerstand
Abschied
Für Dich
Die vergessene Göttin
Micha hat Angst
Der syrische Junge
Möchte wissen, wie das ist, sich zu verlieben?
Einmal hören:
bleib!
Eine Hand an meiner Schulter:
komm!
Einen Körper spüren,
der meine Wärme sucht
einer Stimme lauschen,
die mich meint
in Augen sehen,
die mich suchen
einen Herzschlag fühlen
neben mir
einmal erleben
wie das ist
Möchte wissen, wie das ist, mich zu verlieben?
Einmal sagen:
bleib!
Meine Hand an deiner Schulter:
komm!
Deinen Körper spüren,
der meine Wärme sucht
deiner Stimme lauschen,
die mich meint
in deine Augen sehen,
die mich suchen
deinen Herzschlag fühlen
neben mir
einmal erleben,
wie das ist
Ich will in deinen Schuhen gehen
im Rhythmus deiner Schritte
ich gebe mich dem Zauber hin
der deinen Worten innewohnt
in deinen Augen möcht ich mich verlieren
in deine Herzensräume lockst du mich
die Stolpersteine meiner Schüchternheit
du löst sie auf
das Pochen deines Herzens
ich suche es vergeblich
warte immer noch auf dich
aus einem Traum bin ich erwacht
die Sehnsucht ist geblieben
Die Luft ist schwül an diesem Morgen
Der Wind spielt mit dem Wasser
Weiße Kronen auf dem Kamm der Wellen
Wolkenhaufen türmen sich
Boote schaukeln hin und her
Surfer suchen Küstennähe
Am Abend tobt der Sturm
Fegt durch die Pinienkronen
Möwen flüchten sich in Felsennischen
Eine Krähe krallt sich am Geländer fest
Wer noch draußen ist, flüchtet nach drinnen
Wogen branden an die Felsen
Immer stärker, immer höher
Brechen sich an scharfen Kanten
Gischt schäumt
Strandholz splittert
Wellen klatschen an die Mauern
Reißen Steine mit
Spülen Feuerquallen an
Tang, Muscheln, Plastikflaschen, Schuhe, ein
zerfetzter Schirm, ein toter Fisch
Dachziegel fallen, eine Bretterwand kippt um
Eine Glasscheibe bricht
Da steigt Poseidon aus der Tiefe
Wirft wütend seinen Dreizack
Sintflut, Weltuntergang?
Aus dunklen Wolkenbänken
Prasseln Regenwände
Hagelkörner bohren Krater in den Sand
Aus rabenschwarzem Dunkel zucken grelle Blitze
Werfen Lichtkegel auf das Wasser
Donner grollt, die Erde zittert
Schwächer wird das Tosen in der Nacht
Der Meeresgott zieht weiter
Die Stille kehrt zurück
Um Mitternacht
Gehe ich entlang der Uferstraße
Durch das Gewühl von Platanenblättern
Und abgerissenen Ästen
Erste Sterne blinken
Und dann in einer Wolkenlücke
Groß und klar: der Mond
– der Vollmond –
Sierre, damals in den 70er Jahren noch verträumt in die südlich wirkende Landschaft eingebettet, unten die Rhone, die träge der Mündung in den Genfer See entgegenfließt. Keine Autobahn und Schnellstraßen stören das Bild. Weit oben die Kulisse der schneebedeckten Walliser Alpen. Diese wunderbare Lage wusste auch Rilke zu schätzen, der sich in das Turmzimmer des Château de Muzot zurückzog und sich von der Aussicht inspirieren ließ. Ich mache mich vom Bahnhof aus auf den Weg, den Turm dieses Anwesens zu finden. Die Straße windet sich in einigen Kehren hinauf zum oberen Ortsteil. Bald kann ich auf die Giebel der alten Häuser schauen. An der linken Straßenseite ist eine Lücke in einer verwitterten Mauer. Mein Blick fällt auf ein hohes, schmiedeeisernes Tor, dessen Eingangstür halb offensteht. Es ist nicht ersichtlich, ob es sich hier um den Eingang zu einem öffentlichen Park handelt, der allen Besuchern zugänglich ist, oder um ein privates Grundstück. Meine Neugierde ist stärker als meine Bedenken. Langsam gehe ich auf dem mit feinem Kies bedeckten Weg in das Gelände hinein. Eine mit Efeu bewachsene Mauer spendet Schatten, auf der anderen Seite stehen hohe Zypressen wie Wächter. Man sieht sie oft vor herrschaftlichen Anwesen im Süden. Das Geräusch des Straßenverkehrs verebbt. Unsicher nähere ich mich einer alten Villa. Die kunstvoll geschnitzte Pforte hat einen Türklopfer. Die Fenster im Erdgeschoss sind vergittert. Es ist niemand in der Nähe. Vielleicht ist das Haus unbewohnt? Hinter der Villa erstreckt sich ein