Internat Schloss Sommerberg - Fünf Pfoten und das Sommerfest am Waldsee - Susanne Oswald - E-Book

Internat Schloss Sommerberg - Fünf Pfoten und das Sommerfest am Waldsee E-Book

Susanne Oswald

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Beschreibung

Das große Sommerabenteuer auf Internat Schloss Sommerberg Sommer, Sonne, Sommerfest – auf Schloss Sommerberg stehen die Zeichen auf Spaß. Die Fünf Pfoten sind mit vollem Einsatz dabei, als es gilt, das legendäre Internatsfest am Waldsee vorzubereiten. Nur einer scheint sich so gar nicht zu freuen: Marvin. Und dann ist da noch dieses Rätsel, über das die Freunde während der Vorbereitungen stolpern. Hat da jemand etwas Böses im Sinn? Die Fünf Pfoten nehmen die Herausforderung an und geben alles, um Marvin zu helfen und dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Für alle Fans von Internatsgeschichten und der »Fünf Freunde«-Reihe

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Seitenzahl: 106

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Bei Schneiderbuch bisher erschienen:

Internat Schloss Sommerberg – Fünf Pfoten retten Ferdinand Nuss (Band 1)

Internat Schloss Sommerberg – Fünf Pfoten und der geheimnisvolle Steinbruch (Band 2)

Internat Schloss Sommerberg – Fünf Pfoten und das Sommerfest am Waldsee (Band 3)

Originalausgabe

© 2024 Schneiderbuch in der

Verlagsgruppe HarperCollins Deutschland GmbH, Hamburg

Alle Rechte vorbehalten

Cover- und Innenillustrationen: Dagmar Henze

Covergestaltung: Frauke Schneider

E-Book-Produktion von GGP Media GmbH, Pößneck

ISBN E-Book 9783505151545

www.schneiderbuch.de Facebook: facebook.de/schneiderbuch Instagram: @schneiderbuchverlag

1: Piratenschiff ahoi!

1 Piratenschiff ahoi!

Seit Dalena auf Schloss Sommerberg lebte, nutzte sie jede Gelegenheit, um in dem alten Gemäuer umherzustreifen. Sie liebte das Schloss und dachte sich gern Geschichten aus, wer hier früher einmal gelebt haben könnte.

Wenn sie den Kopf in den Nacken legte, konnte sie die hohe Gewölbedecke bewundern, die fast bis zum Himmel zu reichen schien. Die breiten Gänge kamen ihr unendlich lang vor. Der Boden aus Marmor, der wie ein riesiges Schachbrett aussah, glänzte spiegelglatt. Das lud zum Schliddern ein – was natürlich strengstens verboten war. Von Feld zu Feld zu hüpfen, machte aber genauso viel Spaß und war nur ein bisschen verboten. Solange man niemanden damit störte, drückten die Erwachsenen meistens ein Auge zu.

Im Laufe der Jahrhunderte war das Schloss in vielen Bereichen umgebaut und modernisiert worden. Inzwischen gab es selbstverständlich Strom und fließendes Wasser, und die Räume waren beheizt. Auch wenn Dalena sich mit Lili zusammen gern in alte Zeiten zurückträumte, war sie über diese heutige Bequemlichkeit sehr froh.

Aber nicht alles im Schloss war neu. Es gab glänzende Ritterrüstungen, riesige alte Gemälde und Stuckverzierungen, die Geschichten aus der Vergangenheit erzählten. In der Bibliothek standen neben aktuellen Büchern auch uralte dicke Schinken, die so schwer waren, dass Dalena sie mit zwei Händen aus dem Regal nehmen musste. Die alte Schrift auf den vergilbten Seiten faszinierte sie, auch wenn sie kaum ein Wort entziffern konnte.

Obwohl Dalena schon oft durch das Schloss gestrolcht war, blieb es immer noch spannend. Bei jedem Erkundungszug entdeckte sie neue Schätze und verborgene Winkel. Nur einen Schlossgeist hatte sie bisher noch nicht gesehen. Dabei waren sie und Lili davon überzeugt, dass es einen geben musste. Ein Schloss ohne einen Geist war doch gar kein richtiges Schloss.

Gerade war Dalena wieder in den Gängen unterwegs. Doch heute blieb ihr keine Gelegenheit, zu trödeln und sich in Ruhe umzusehen. Sie, Lili, Anton und Finn hetzten Richtung Westflügel. Sie waren spät dran. Noch die Seitentreppe hinunter und in den linken Gang hinein. Endlich hatten sie den Werkraum im Keller erreicht.

Finn zog die schwere Eichentür auf.

»Hey, da seid ihr ja. Wir haben nur noch auf euch gewartet. Herein mit euch, es geht gleich los!«, wurden sie fröhlich begrüßt.

Und wirklich – die anderen Mädchen und Jungen aus ihrer Klasse saßen bereits an ihren Plätzen. Aber wer den Freunden da gut gelaunt entgegenstrahlte, war nicht wie erwartet ihre Klassenlehrerin Frau Flemming. Es war Lotta, die neue Hausmeisterin. Und sie klatschte vor Begeisterung in die Hände. Dalena war gespannt, zu erfahren, worüber Lotta sich so freute. Sie mochte die immer gut gelaunte Schlossmitarbeiterin.

Bei ihrem ersten Kennenlernen hatte Dalena gedacht, Lotta sei eine neue Schülerin. Sie hatte ihr Hallo gesagt und sich vorgestellt. Als sie ihren Fehler bemerkt hatte, war sie sehr verlegen gewesen. Sie hatte die Frau sogar geduzt.

Doch Lotta hatte gelacht und Dalena getröstet.

»Das liegt nur an meinen Sommersprossen«, hatte sie behauptet. »Die lassen mich wie ein kleines Mädchen aussehen. Dabei bin ich echt alt. In vier Jahren sogar schon dreißig.« Sie hatte Dalena die Hand hingestreckt. »Ich bin Lotta, und das Du ist völlig okay, sonst fühle ich mich viel zu erwachsen.«

Lotta hieß eigentlich Carlotta Bauer. Sie war ein richtiges Energiebündel, sang gern beim Arbeiten und brachte frischen Schwung ins Internat.

Lottas Arbeitskleidung waren eine Jeanslatzhose, rot-weiße Ringelsocken und ein Ringelshirt in den gleichen Farben – je nach Wetter mit langen oder kurzen Ärmeln. Ihre Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz gebunden, und hinter ihrem Ohr steckte griffbereit ein Bleistift.

Diese Eigenart erinnerte die Freunde an Frau Flemming, in deren Haarband immer ein Kugelschreiber steckte. Lili vermutete, dass das in der Familie lag. Lotta war nämlich die Nichte von Abigail Flemming.

Dalena war nicht die Einzige, die die neue Hausmeisterin mächtig cool fand. Sie war bei allen im Schloss sehr beliebt. Nur Herr Krautmann zuckte mit der Nase und fand ihre gute Laune ein wenig unschicklich. Und vermutlich würde ihn eher ein Blitz treffen, als dass er sie Carlotta oder gar Lotta nennen würde. Für Herrn Krautmann war und blieb sie Frau Bauer oder Frau Hausmeisterin.

Das Unkraut – wie Finn den Konrektor heimlich nannte – benutzte oft altmodische Worte. Zum Glück hatten die Fünf Pfoten Anton, den Finn manchmal auch Superhirn oder Professor nannte. Er konnte den Freunden die gestelzte Unkrautsprache übersetzen.

»Also, ich finde Lotta ganz schön schick und gar nicht unschick-lich«, hatte Finn festgestellt, nachdem Anton ihm das Wort erklärt hatte. Mit dem Wortspiel hatte er Dalena, Lili und Anton zum Lachen gebracht. Und weil Sponschdog, der Hund der Internatsköchin Lieselotte Sorgenfrei und Finns bester Kumpel, auch mitlachen wollte, machte er »Wuff«, wackelte mit den Ohren und wedelte kräftig mit seinem Schwanz.

»Kommt nur, da vorne sind noch Plätze frei«, wiederholte Lotta ihre Einladung.

»Und was machen wir hier?«, fragte Dalena, während sie sich setzten.

Frau Flemming hatte ihnen zwar gesagt, dass sie sich heute hier treffen sollten, aber den Grund hatte sie nicht verraten.

»Ihr bereitet eure Boote vor«, antwortete Lotta und tat, als wäre das das Selbstverständlichste auf der Welt.

Dalena war allerdings immer noch nicht schlauer. Boote? Was für Boote? Und wofür vorbereiten? Sie sah zu Lili, die nur mit den Schultern zuckte und offensichtlich auch keine Ahnung hatte, worum es ging.

Lotta strahlte in die Runde und nickte. »Ich dachte, Abigail hätte euch eingeweiht. Aber ich sehe schon, ich muss es erklären. Also, wie ihr wisst, findet nächste Woche das Schloss-Sommerberg-Sommerfest statt.«

»Ja, Picknick am See«, rief Finn dazwischen und rieb sich den Bauch. Wenn Frau Sorgenfrei ein Picknick organisierte, wurde es unter Garantie sehr lecker.

»Und die Tanzaufführung«, rief Lotte. Sie sprang auf und fing prompt an, zu singen und zu tanzen. Lotte kannte die Schrittfolge schon sehr gut. »Uououo, uououo! Ich bin immer da, da, da, da für dich.«

Bevor noch mehr Sänger und Tänzer einsteigen konnten, klatschte Lotta wieder in die Hände und stoppte die spontane Aufführung.

»Absolut richtig, und so ein toller Anti-Mobbing-Song«, bestätigte sie. »Luca Hänni ist megacool! Ich freu mich schon darauf. Aber Picknick und Tanz allein machen noch lange kein Fest«, schob sie hinterher. »Wir – also Abigail und ich – dachten, wir machen dieses Jahr eine richtige Sause. Ein Fest, das den Namen auch verdient. Mit Wettkämpfen und Aktionen. Und deshalb seid ihr hier. Es soll eine Regatta geben. Ich habe Holzboote vorbereitet. Jeder bekommt eins. Ihr stattet sie mit Segeln aus, malt sie an und verändert sie, wie es euch gefällt. Was ist, seid ihr dabei?«

Damit zog Lotta das Tuch von einer großen Kiste, und zum Vorschein kamen etliche unterschiedliche Schiffrohlinge.

»Cool!«, »Wow!«, »Ich bin dabei!«, hallten die Rufe kreuz und quer durch den Raum.

»Ich mache ein Piratenschiff«, verkündete Finn. »Mit Totenkopf-Flagge. Und ganz in Schwarz.«

»Darf ich auch mit Glitzer verzieren?« Die Frage kam von Cheyenne.

»Prinzessin an Bord«, rief Ole und lachte, als Cheyenne ihm die Zunge rausstreckte und ihn Blödmann nannte.

»Mein Boot wird blau und weiß«, verkündete Dalena.

Lili wählte Lila, Rosa und Neongrün.

»Echt klasse von dir, Lotta, dass du die Boote für uns gebaut hast. Vielen Dank!«, sagte Anton. Er entschied sich für Waldgrün und Grau.

»Meins wird rot mit einem gelben Zacken«, beschloss Tarek. »Ich taufe es auf den Namen Blitz. Es wird euch alle abhängen!«

»Meins heißt Black Pearl«, verkündete Finn.

Lotta nickte begeistert. »Prima. Das klingt alles richtig gut. Dann mal los. Jeder nimmt sich ein Schiff. Dort drüben steht eine Schachtel mit Stoff, und daneben findet ihr die Farben und alles, was ihr sonst noch braucht.«

Das musste sie nicht zweimal sagen – schon wuselten alle durcheinander.

Eine Weile herrschte ziemliches Chaos. Farben wurden ausgesucht, Pinsel getestet und auch Reinigungslappen vorbereitet. Es gab einige Diskussionen. Cheyenne und Noemi zankten sich um ein rosafarbenes Stück Stoff, Ole kippte versehentlich ein Glas Wasser um und wischte den Boden mit seinem Sportshirt trocken, das er noch in der Tasche hatte.

Lotta dachte gar nicht daran, für Ordnung zu sorgen. Sie setzte sich auf das Lehrerpult, biss in einen Apfel und sah dem Treiben ganz entspannt zu.

Irgendwann hatten alle ihre Sachen zusammengesammelt und saßen wieder an ihren Plätzen. Konzentrierte Ruhe legte sich über den Raum. Die jungen Kapitäninnen und Kapitäne waren in ihre Arbeit vertieft.

Nur Marvin schien keine Lust zu haben. Er machte ein Gesicht, als müsste er Regenwürmer essen.

2: Gewitterwolkenlaune

2Gewitterwolkenlaune

Ihren Apfel hatte Lotta samt Strunk verputzt. Sie wischte sich die vom Fruchtsaft klebrigen Finger an der Latzhose ab und stand auf, um ein wenig herumzugehen. Sie wanderte von Tisch zu Tisch und bewunderte die Boote, die immer bunter und schöner wurden.

Cheyenne hatte an der Reling entlang und auf den Mast bunte Glitzersteine geklebt. Sie hatte ihr Boot Princess genannt und den Namen in dunklem Pink auf das Heck gemalt. Lottes Boot zierte eine Girlande mit kleinen bunten Papierlampions, die sie mit Klarlack wasserfest gemacht hatte.

»Sehr schön«, lobte Lotta ihre Fast-Namensvetterin Lotte und nickte anerkennend. Mit lauterer Stimme sagte sie in die Runde: »Ihr macht das super!« Sie strahlte vor Begeisterung. »Das wird ein fröhliches Spektakel werden, ich kann es kaum erwarten.«

Sie ging wieder ein paar Schritte und blieb neben Marvins Tisch stehen. Er hatte sein Boot komplett grau angemalt und offensichtlich keine Lust, weiter daran zu arbeiten.

»Brauchst du Hilfe mit dem Segel?«, fragte Lotta.

Doch Marvin war immer noch mächtig schlecht gelaunt.

»Nein«, brummte er unhöflich und drehte sich, so weit es ging, von Lotta weg.

Die ließ sich von dem Miesepeter nicht beeindrucken und schon gar nicht die gute Laune verderben.

»Okay«, sagte sie leichthin. »Kein Problem. Aber falls was ist, melde dich.« Damit ließ sie den muffligen Marvin in Ruhe und ging zum nächsten Tisch.

»Sieht das so ähnlich aus wie das Boot, mit dem du um die Welt gesegelt bist?«, wollte Tarek wissen, als Lotta neben ihm stehen blieb.

»Bestimmt nicht«, ulkte Finn. »Deine Nussschale geht vermutlich beim ersten Schwimmversuch unter.«

»Davon träumst du«, kam es sofort von Tarek zurück. Er hielt sein Boot hoch. »Schau es dir an, solange du kannst. Beim Rennen wirst du es nur noch von hinten sehen.«

Lotte kicherte, doch Finn ließ sich nicht provozieren. Er grinste und zog die Augenbrauen hoch.

»Eher von oben«, gab er zurück. »Wenn es untergegangen ist.« Er drehte sich zu Marvin, der zwei Plätze hinter ihm saß. »Und selbst wenn nicht – wir lassen Tareks Schiff so was von hinter uns, oder, Marvin?«, sagte er.

Doch Marvin sah gerade zum Fenster hinaus und bekam gar nichts von dem mit, was um ihn herum passierte.

Jetzt mischte Lotta sich in das freundschaftliche Geplänkel ein. Finn und Tarek vergaßen ihren Wettkampf sofort und hingen an ihren Lippen.

»Untergegangen wären wir tatsächlich fast«, nahm Lotta Finns Faden auf. Sie ließ den Satz schwer und drohend in der Luft hängen und machte eine kunstvolle Pause.

Alle hielten mit ihren Arbeiten inne, hoben die Köpfe und sahen gespannt zu ihr. Niemand wollte sich entgehen lassen, wie sie von ihrem Segeltörn erzählte.

Alle Bewohner von Schloss Sommerberg liebten es, wenn Lotta von ihren Abenteuern berichtete. Nicht nur die Schülerinnen und Schüler, auch alle Erwachsenen lauschten dann immer gespannt. Sogar das Unkraut, auch wenn er das natürlich niemals zugeben würde. Er tat immer so, als würde er in einem wichtigen Buch lesen. Aber beim letzten Mal hatte Dalena gesehen, dass er das Buch über Naturphänomene verkehrt herum in der Hand gehalten hatte. Sie hatte Lili in die Seite gestupst, mit dem Kinn auf das Buch gedeutet, und sie hatten leise gekichert. Aber es war verständlich, dass Herr Krautmann sein Missgeschick nicht bemerkt hatte. Lotta erzählte wirklich spannend.

Die Welt zu umsegeln, noch dazu in einem kleinen Segelboot und mit nur zwei Freundinnen – das war echt mutig.

Dalena wurde schon bei dem Gedanken daran ganz schwummrig und flau im Magen. Never ever würde sie so etwas wagen.

Noch immer hing gespannte Stille in der Luft. Als Dalena vor lauter Ungeduld fast schon »Und?« fragen wollte, sprach Lotta endlich weiter.

»Es war ziemlich gefährlich. Wir waren meilenweit von jedem Land entfernt. Aber unser Boot konnte nichts dafür, das war superstabil. Ansonsten hätten wir das vielleicht nicht überlebt.«