Interpretation dreier Bildwerke von Henri Matisse (1869 - 1954) - Karoline Kmetetz-Becker - E-Book

Interpretation dreier Bildwerke von Henri Matisse (1869 - 1954) E-Book

Karoline Kmetetz-Becker

0,0
13,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 1997 im Fachbereich Kunst - Malerei, Note: 2,0, Universität Karlsruhe (TH) (Institut für Kunstgeschichte), Veranstaltung: Interpretationen von Bildwerken der klassischen Moderne, Sprache: Deutsch, Abstract: Am 31.12.1869 wurde Henri-Emile-Benoît Matisse im Haus seiner Großeltern mütterlicherseits in Le Cateau-Cambrésis, Picardie, geboren. Sein Vater ist ein Getreide-händler und seine Mutter Modistin und Porzellanmalerin. Im Oktober 1887 geht Matisse nach Paris, um Jura zu studieren. 1888 besteht er sein Examen und geht zu-rück in die Picardie, um in einer Anwaltskanzlei zu arbeiten. 1890 hat er eine starke Blindarmentzündung. Während er bettlägerig ist, schenkt im seine Mutter einen Mal-kasten und er beginnt zu malen. 1891 geht er wiederum nach Paris. Er will nun Kunst studieren. Sein erster Versuch auf die Ecole-des Beaux-Arts zu kommen scheitert. Er fertigt Kopien im Louvre an. 1895 besteht er schließlich die Aufnahmeprüfung. Sein Lehrer ist Gustave Moreau. 1898 stirbt Moreau. Als Nachfolger kommt Fernand Cor-mon. Matisse verließ die Akademie kurz vor 1900, weil ihn Cormon unter dem Vor-wand verwies, er habe das Alter von dreißig Jahren überschritten. Er wechselte zur Académie Camillo, weil hier Eugene Carriere, ein Freund Rodins korrigierte, den Ma-tisse auf dessen Empfehlung hin besuchte. Von 1904 bis 1905, kurz vor dem fau-vistischen Aufschwung, betrachtete Matisse Paul Signac als seinen Lehrer; Matisse war fünfunddreißig Jahre alt. Matisse äußerte sich zu seiner Malerei: „Was mich am meisten interessiert ist weder das Stillleben noch die Landschaft, sondern die Menschliche Figur. Durch sie kann ich am besten mein gleichsam religiöses Lebensgefühl ausdrücken. Man muß wis-sen, daß einem das Tor zur Farbe nicht so ohne weiteres offen steht. Man muß sich streng darauf vorbereiten, um ihrer würdig zu sein.“ Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Interpretation von drei Bildwerken von Matisse: Le bonheur de vivre, Das rote Atelier und Der Tanz.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.


Ähnliche


Inhaltsverzeichnis

 

Einführung: Henri Matisse

Le bonheur de vivre

Die Vorstudien

Das Bild: Le bonheur de vivre

Die Verbindung von Tradition und Moderne

Das rote Atelier

Das Atelier des Künstlers in der Geschichte

Matisse und sein Atelier

Das Bild: Das rote Atelier

Der Tanz

Die Philosophie um 1900

Die Entwicklung des Themas: Der Tanz

Die Bilder in der chronologischen Reihenfolge

Der Tanz II und seine Resonanz

Das Bild: Der Tanz II

Die Weiterentwicklung des Themas

Die ersten Skizzen

Das Bild der Tanz in Merion

Das Literaturverzeichnis

Anhang

Einführung: Henri Matisse

 

Am 31.12.1869 wurde Henri-Emile-Benoît Matisse im Haus seiner Großeltern mütterlicherseits in Le Cateau-Cambrésis, Picardie, geboren. Sein Vater ist ein Getreidehändler und seine Mutter Modistin und Porzellanmalerin. Im Oktober 1887 geht Matisse nach Paris, um Jura zu studieren. 1888 besteht er sein Examen und geht zurück in die Picardie, um in einer Anwaltskanzlei zu arbeiten. 1890 hat er eine starke Blindarmentzündung. Während er bettlägerig ist, schenkt im seine Mutter einen Malkasten und er beginnt zu malen. 1891 geht er wiederum nach Paris. Er will nun Kunst studieren. Sein erster Versuch auf die Ecole-des Beaux-Arts zu kommen scheitert. Er fertigt Kopien im Louvre an. 1895 besteht er schließlich die Aufnahmeprüfung. Sein Lehrer ist Gustave Moreau. 1898 stirbt Moreau. Als Nachfolger kommt Fernand Cormon. Matisse verließ die Akademie kurz vor 1900, weil ihn Cormon unter dem Vorwand verwies, er habe das Alter von dreißig Jahren überschritten. Er wechselte zur Académie Camillo, weil hier Eugene Carriere, ein Freund Rodins korrigierte, den Matisse auf dessen Empfehlung hin besuchte. Von 1904 bis 1905, kurz vor dem fauvistischen Aufschwung, betrachtete Matisse Paul Signac als seinen Lehrer; Matisse war fünfunddreißig Jahre alt.

 

Matisse äußerte sich zu seiner Malerei: „Was mich am meisten interessiert ist weder das Stillleben noch die Landschaft, sondern die Menschliche Figur. Durch sie kann ich am besten mein gleichsam religiöses Lebensgefühl ausdrücken. Man muß wissen, daß einem das Tor zur Farbe nicht so ohne weiteres offen steht. Man muß sich streng darauf vorbereiten, um ihrer würdig zu sein.“[1]

 

1905 fand eine Ausstellung mit 1600 Werken im Salon d’Automne statt. Es wurden auch Bilder von Matisse, Marquet und Vlaminck gezeigt. Die Geschichte von der Geburt des Fauvismus durch den Kunstkritiker Louis Vauxcelles ist unzählige Male wiedergegeben worden und soll auch hier erzählt werden. Nachdem Vauxcelles die leuchtend bunten Gemälde von Matisse und seiner Gruppe, die alle in einem Saal um eine Skulptur von Albert Marquet, die eine Kinderbüste im italienischen Stil zeigt, aufgehängt waren, gesehen hatte, rief er aus: „Donatello unter den Wilden.“[2] Diese Bezeichnung haben die betreffenden Maler niemals akzeptiert. Der Fauvismus hat nur eine kurze Periode in Anspruch genommen und es hat auch kein einheitliches Programm dieser Gruppe gegeben. Nach dieser Ausstellung entwickelten sich die Künstler unterschiedlich weiter und schon durch die monumentale Komposition des Bildes „Die Lebensfreude“ beginnt Matisse sich künstlerisch von seinen Kollegen zu trennen.

 

Matisse wird von bekannten Kunstmäzen gefördert, wie z. B. den Amerikanern Leo Stein und Albert Barnes, den Russen Schtschukin und Morosow. Diese Männer – äußerst charakteristische Vertreter des aktiven, fortschrittlichen Teils der Bourgeoisie – waren zunächst angezogen von seinen gewagten Experimenten.[3] Ohne staatlich anerkannten Kunstabschluß, kann man Matisse durchaus als künstlerischen Autodidakten ansehen, dessen Bildwerke durch die frühen Ankäufe diverser Sammler vorerst der Öffentlichkeit nicht zugänglich waren, weil sie in den Privatsammlungen verborgen waren. Als er am 3. November 1954 in Nizza stirbt, hat seine Kunst die internationale Kunst des späten zwanzigsten Jahrhunderts in einem Grade mitgeprägt, an den andere Meister der Pariser Schule nicht entfernt heranreichen.

Le bonheur de vivre

 

Le bonheur de vivre, allgemein auch unter dem Titel La joie de vivre bekannt, wurde 1905-1906 von Henri Matisse in Öl auf Leinwand gemalt. Das Bild ist 175 x 241 cm groß. Es befindet sich in der Barnes Foundation in Merion, Pennsylvania. Bereits 1911 kaufte es Leo Stein. 1922 erwarb Albert C. Barnes das Gemälde durch den Kunsthändler Paul Guillaume in Paris.[4] Seit der Gründung der Sammlung 1922 bis zur Internationalen Ausstellung 1993 ist dieses Bild für die allgemeine Öffentlichkeit verschlossen geblieben.[5]

 

Die Vorstudien

 

Anhand der Skizzen läßt sich die Entwicklung von Matisse erkennen, die er in den letzten Monaten des Jahres 1905 und den ersten Monaten des Jahres 1906 durchlebte. Einen Hinweis dafür gibt uns der Auszug aus einem Brief den er an Simon Bussy schrieb: „Ich habe für den Herbstsalon eine Frist bekommen und muß mich beeilen, rechtzeitig fertig zu werden. Da ich kleine Punkte male, dauert es ziemlich lange; vor allem, weil sie nicht immer auf Anhieb glücken. Unmittelbar danach entstanden zwei Skizzen zu der Lebensfreude.“[6]