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Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,0, Universität Münster (Germanistisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Was genau ist die Problematik bei weil-Sätzen mit Hauptsatzstellung? Weshalb gelten sie als von der Norm abweichend, sogar grammatisch falsch, wenn sich ihnen der Großteil der Sprecher der deutschen Sprache (bewusst oder unbewusst) doch immer häufiger bedient? Um die Berechtigung dieser Fragen beurteilen zu können, wird in dieser Arbeit zunächst ein Blick auf weil im typischen Sinne eines Verknüpfungswortes, also eines Konnektors, geworfen. Dazu wird der Konnektorenbegriff geklärt und zwischen einer weit und eng gefassten Terminologie differenziert. Daran anknüpfend wird untersucht, inwiefern sich Diskursmarker in den Kontext von Konnektoren einordnen lassen. Es werden Parallelen und Unterschiede hervorgehoben. Im nächsten Schritt wird der Spezialfall weil in den Blickwinkel genommen. Was sagt die Normgrammatik über seine (ursprüngliche) Funktion als Konnektor/Konjunktion aus und wie differenziert sie sich von der Funktion als Diskursmarker? Nachdem der Forschungsstand weitgehend ausgeführt wurde, erfolgt in eine Erläuterung des empirischen Vorgehens. Daraufhin werden die Daten angeführt und analysiert mit dem Blick auf die Kriterien, die zuvor im theoretischen Teil dargestellt wurden. Anhand von Beispieltranskripten, welche aus Alltagskommunikationen im gesprochenen Deutsch bestehen, erfolgt eine Differenzierung des Begriffs Diskursmarker in folgende drei Diskursfunktionen: weil in der Funktion als 1) Einleitung von Zusatzinformationen, 2) Einleitung von längeren Erzählsequenzen und 3) konversationelles Fortsetzungssignal. Die Theorie wird anhand der Transkripte veranschaulicht. Hierbei erfolgt die Orientierung dieser Einteilung größtenteils an Gohl/Günthner (1999).
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