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Do it yourself? Na klar – mit Isys kreativen Ideen, die das Leben bunter machen! Endlich ist es so weit! Isys Klasse legt den neuen Schulgarten an. Die AGs ziehen Tomaten, pflanzen duftendes Basilikum und bauen Vogelhäuschen. Schon bald grünt und blüht es und Isy freut sich auf die Ernte. Doch eines Morgens erwartet alle eine böse Überraschung: Irgendjemand hat ein Beet verwüstet! Isy, Fee, Moritz und Yasim ist klar, dass sie schnell herausfinden müssen, wer dahintersteckt. Denn eine Mitschülerin lenkt den Verdacht auf Isy. Doch zum Glück hat sie einen Plan … Die Reihe rund um Isy: Band 1: Von Handlettering, Upcycling und neuen Freundschaften Band 2: Von Lampenfieber, leckeren Rezepten und meinem Lieblingssong (erscheint im Frühjahr 2024) Band 3 erscheint im Herbst 2024
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Seitenzahl: 83
Als Ravensburger E-Book erschienen 2024 Die Print-Ausgabe erscheint im Ravensburger Verlag © 2024 Ravensburger Verlag Text: Annette Neubauer Cover- und Innenillustrationen: Laura Rosendorfer Alle Rechte dieses E-Books vorbehalten durch Ravensburger Verlag GmbH, Postfach 2460, D-88194 Ravensburg.
ISBN 978-3-473-51238-6
ravensburger.com
»Ich freue mich so sehr, Isy. Bald können wir loslegen«, sagt Fee und hakt sich bei mir unter. Unsere Klassenlehrerin ist krank und wir haben eine Stunde früher Schulschluss. Gemeinsam schlendern wir durch den Park. »Echt krass! Wir haben auf dem Schulfest mehr eingenommen, als wir erwartet haben. Mit dem Geld können wir einen richtig tollen Schulgarten anlegen.«
»Mit Sonnenblumen, Karotten, Kartoffeln, Kräutern …«, schwärme ich und habe jetzt schon den Duft von Basilikum und Thymian in der Nase. »Bald denken wir uns Rezepte aus und kochen mit frischem Gemüse aus eigenem Anbau.«
»Yippie!«, ruft Fee. »Das ist fast so cool wie ein eigener Garten.«
»Und wir basteln Vogelhäuschen und hängen sie auf«, schlage ich vor und schiebe meine Brille nach oben. Eine Amsel sitzt über uns auf einem Ast und trällert, als ob sie uns zustimmen würde.
Einen Moment denke ich an unseren Auftritt auf dem Schulfest. Leider war ich damals statt mit Fee und Moritz mit den PGs, den Power Girlies, und Yasim in einer AG. Obwohl die PGs niemals meine Freundinnen werden, hat das Training mit ihnen irgendwann irre viel Spaß gemacht. Am Ende haben wir eine richtig coole Tanzshow hingelegt. Nicht zuletzt, weil Yasim nicht nur ein super Tänzer, sondern auch ein netter Typ ist. Fee und Moritz haben in einer anderen AG eine Fahrradstation organisiert. Alle waren so begeistert, dass megaviel gespendet wurde.
Unser Biolehrer, Herr Demircan, hat uns heute Morgen erklärt, dass bald frische Erde für den Schulgarten aufgeschüttet wird. Unsere Klasse ist für die Bepflanzung der Beete zuständig. Deswegen haben wir in der letzten Stunde neue Vierer-AGs gebildet. Jede Gruppe soll ein eigenes Beet bepflanzen. Diesmal bin ich mit Fee, Moritz und Yasim zusammen. Yes!
Alina wollte auch zu uns in die AG. »Willst du nicht wieder zu den PGs?«, fragte sie mich, weil wir schon zu viert und damit vollzählig waren.
»Äh, nein«, antwortete ich verwirrt. »Aber die Gruppe von Leon, Paulo und Mia sucht noch jemanden. Da kannst du bestimmt mitmachen.«
»Geh du doch zu ihnen!«, schlug Alina vor und sah mich ärgerlich an. Ehrlich, warum war sie sauer, nur weil ich diesmal mit Leuten zusammenarbeiten will, mit denen ich befreundet bin?
»Tut mir leid, aber ich bleibe hier«, antwortete ich entschlossen. Da fiel mir ein, dass sich Alina und Mia vor einigen Tagen auf dem Schulhof gestritten hatten. Es ging ums Internet und irgendwelche Posts. Genau habe ich die beiden nicht verstanden und echt, das ist nicht mein Problem. Den Zoff müssen Alina und Mia unter sich klären.
Bio-Demi hat uns am Ende der Stunde noch etwas verraten: Unsere Klasse ist auch für den Kompost zuständig. »Und zwar jeder und jede von euch!«, hat er nachdrücklich betont und dabei mit dem Zeigefinger in der Luft gewedelt. »Niemand drückt sich, verstanden?«
»Kannst du dir vorstellen, wie die PGs ihr Beet mit stinkendem Kompost düngen?«, fragt mich Fee gerade, während ein Eichhörnchen unseren Weg kreuzt und schnell hinter dem nächsten Busch verschwindet. Wir stellen uns die drei BFFs in ihren strassbesetzten Glitzerpullis und Gummistiefeln vor, wie sie einen Eimer Dünger über ihr Beet kippen und kichern.
»Du weißt doch, wie ehrgeizig Sissi ist. Die PGs werden alles geben, damit ihre Pflanzen in die Höhe sprießen«, sage ich. »In diesem Fall sogar Dünger verteilen.« Die Sonne scheint durch die Bäume. Es ist so warm, dass ich den Reißverschluss meiner Jacke öffne.
»Die PGs wollen garantiert die schönsten, größten und coolsten Pflanzen von allen haben«, stimmt Fee zu. Sie rückt ihr Stirnband zurecht, das ihre langen roten Haare zusammenhält.
Als wir den Ausgang des Parks erreichen, gehen wir weiter zur Haltestelle. Wir müssen nicht lange warten. Bald biegt der Bus um die Ecke. Zum Abschied umarmen wir uns fest. »Bis morgen!«, sagt Fee und verschwindet in der Menschenmenge. Ich winke ihr kurz hinterher. Dann drehe ich mich um und gehe zu Fuß weiter.
Heute bin ich als Erste zu Hause. Meine ältere Schwester Klara ist noch in der Schule, mein kleiner Bruder in der Kita und meine Eltern sind bei der Arbeit. Als ich die Jacke ausziehe und an die Garderobe im Flur hänge, merke ich, dass mein Magen knurrt. Ich laufe in die Küche. Super! Der Gemüsekorb ist voll. Ich nehme eine Tomate, schneide sie auf und sehe die kleinen Kerne. Viel zu schade für den Müll! Ich pule die gelben Samen aus dem Fleisch und lege sie zum Trocknen auf ein Küchentuch.
In ein paar Tagen werde ich die Samen in einen hübschen Topf mit frischer Erde stecken, den ich auf meine Fensterbank in die Sonne stelle. Wenn die Triebe groß genug sind, können wir sie in unser Beet pflanzen. Das mache ich aber erst, sobald es nachts garantiert nicht mehr friert. Denn Tomaten brauchen viel Wärme und wenn sie richtig sprießen, auch viel Wasser. Deswegen ist es am besten, die Setzlinge im April zu ziehen und nach den Eisheiligen nach draußen zu pflanzen.
Aber jetzt brauche ich unbedingt etwas Leckeres zu essen.
Ich habe gerade den letzten Bissen runtergeschluckt, als ich einen Schlüssel in der Wohnungstür höre. »Alles easy, Isy?«, ruft meine Schwester. Sie hat meine Jacke an der Garderobe entdeckt und weiß, dass ich zu Hause bin.
»Klar, Klara!«, rufe ich zurück und freue mich tierisch, meine Schwester zu sehen, die schon in die Küche rauscht. Mit ihren langen dunklen Haaren, den bunten Ohrringen und Ketten sieht sie wie immer megamäßig schick aus.
»Ich habe einen Riesenhunger«, sagt sie und lässt sich neben mich auf einen Küchenstuhl fallen. Ich schiebe ihr Hummus und Brot hin und gebe ihr mein Messer. Während sie sich ein Hummusbrot schmiert, erzähle ich aufgeregt, dass unsere Klasse bald die Beete bepflanzen wird. Klara geht auf dieselbe Schule wie ich und berichtet mir stolz, dass ihre AGs Regentonnen aufstellen werden. »Damit wir nicht so viel Leitungswasser verbrauchen!«, sagt sie schmatzend. »Außerdem bauen wir aus Holzresten Behälter für den Kompost.«
»Wow, das ist eine super Idee«, rufe ich begeistert.
»Bist du diesmal mit Fee und Moritz in einer AG?«, fragt Klara nach.
»Genau! Und Yasim ist auch dabei!«
»Stabil«, sagt Klara und beißt noch ein großes Stück von ihrem Brot ab. Dann malen wir uns den Garten aus, als ob er schon blühen würde: Überall stehen knallbunte Blumentöpfe. Fuchsien leuchten und Lavendelsträucher duften. Insekten brummen durch die Luft, Schmetterlinge flattern umher und Vögel sitzen in den Vogelhäuschen. Wir sind sicher, dass die nächsten Wochen einfach wunderbar werden.
»Morgen wird auf dem Rasen neben dem Sportplatz Erde für den Schulgarten aufgeschüttet«, erklärt uns Bio-Demi am nächsten Tag. »Wie wir besprochen haben, bekommt jede AG ein kleines Beet, um es zu bepflanzen und zu pflegen.«
»Super!«, »Läuft!«, »Wow!«, »Krass!«, »Yippie!«, rufen alle durcheinander und klatschen ab.
»Ruhe!«, sagt Herr Demircan und wedelt mit den Armen. »Teilt euch in eure AGs auf und überlegt, welche Pflanzen ihr ziehen möchtet. Dabei müsst ihr beachten, in welchem Monat ihr sie pflanzen und ernten könnt.«
Wieder wird es unruhig. Einige wechseln die Plätze. Auch Moritz und Yasim schnappen sich ihre Stühle und setzen sich zu Fee und mir.
»Hi!«, sagt Yasim und grinst uns an. »Wie heißt unsere AG eigentlich?«
»Gute Frage«, antworte ich und spiele mit meiner Kette, an der ein Blumenanhänger baumelt. »Hat jemand eine Idee?«
»Green Thumb«, schlägt Fee vor.
»Grüner Daumen?«, fragt Moritz. »Hm, nicht wirklich originell.«
Fee verzieht ihren Mund, sagt aber nichts.
»Vielleicht Green Fingers?«, fragt Yasim und zieht seine Kappe tiefer ins Gesicht.
»Megalangweilig«, antwortet Moritz. Dabei fand ich den Vorschlag gar nicht so schlecht.
»Hast du eine bessere Idee?«, fragt Yasim beleidigt zurück.
»Wie wäre es mit Green Team?«, meint Moritz und bindet seine halblangen Haare mit einem Haargummi zu einem Zopf.
»Auch nicht besonders witzig«, sagt Yasim prompt. Uh, was ist denn mit den beiden los?
»Kleeblatt!«, schlägt Fee jetzt vor. »Wir sind schließlich zu viert.«
Das finde ich jetzt wiederum langweilig und schlage deswegen schnell meine Idee vor: »Was haltet ihr von Green Dream?«
»Cool!«, sagt Moritz.
Fee nickt zustimmend. »Klingt gut!«
»Läuft!« Yasim hebt den Daumen hoch.
Wir grinsen uns an und mit meinem Lieblingsstift schreibe ich in mein Heft:
»Und was pflanzen wir jetzt an?«, frage ich und schaue von einem zum anderen.
»Ich bin für Kräuter. Die peppen alle möglichen Gerichte auf«, sagt Moritz.
»Kräuter sind okay«, antwortet Yasim. »Wenn wir noch Tomaten anpflanzen, haben wir fast alle Zutaten für die perfekte Nudelsauce-à-la-Green-Dream.«
»Tomatensamen habe ich gestern schon getrocknet«, erkläre ich. »Daraus können wir Sprösslinge ziehen und sie in unser Beet setzen, wenn sie groß genug sind.«
»Super«, sagt Moritz. »Tomaten brauchen nur Sonne und Wasser. Dann wachsen die Stauden megaschnell.«
»Für eine leckere Tomatensauce brauchen wir unbedingt Basilikum und Oregano«, sagt Fee. Dabei dreht sie an einem ihrer roten Perlenohrringe.
»Ja, und Zwiebeln.« Moritz schiebt sich eine lange Haarsträhne, die sich aus seinem Pferdeschwanz gelöst hat, hinter sein Ohr.
»Genau! Wir pflanzen Kräuter in die Beetmitte und setzen Tomaten und Zwiebeln daneben«, ruft Fee begeistert.
Während ich unser Beet in mein Heft zeichne, schaut Fee Moritz von der Seite an und flüstert ihm etwas ins Ohr. Ich fühle einen kleinen Stich in meinem Herzen. Seit die beiden gemeinsam die Fahrradstation organisiert haben, verstehen sie sich richtig gut. Bin ich etwa eifersüchtig auf Fee? Was für ein blödes Gefühl. Weg damit, das brauch ich nicht! Fee ist doch meine Freundin, der ich das Beste überhaupt wünsche. Aber das Gefühl lässt sich nicht so leicht vertreiben. Es ist da und klammert sich an mein Herz.