„Johannis-Effekt“, Parteienkorruption und Wohlstandswunsch - Joachim Cotaru - E-Book

„Johannis-Effekt“, Parteienkorruption und Wohlstandswunsch E-Book

Joachim Cotaru

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Region: Osteuropa, Note: 2, FernUniversität Hagen (Institut für Politikwissenschaften), Veranstaltung: Internationale Konflikte und Kooperation, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Sommer d.J. fanden in Rumänien Kommunal-, Bürgermeister- und Kreisratswahlen statt. Der seit dem Jahr 2000 amtierende Bürgermeister von Sibiu/ Hermannstadt, Klaus-Werner Johannis, wurde mit 88% der abgegebenen Stimmen im Amt bestätigt. In den Stadtrat wählte die Hermannstädter Bevölkerung die lokale Liste des DFDR mit ca. 60%, so daß es über eine absolute Mehrheit verfügt. Auf Kreisebene erreichte das Forum eine relative Mehrheit von knapp 30% und stellt nun mit Martin Bottesch den Vorsitzenden des Kreisrates. In Rumänien wird der außergewöhnliche Wahlerfolg des DFDR in den drei größten Städten des Kreises sowie auf Kreisebene gemeinhin eng mit der Person des Hermannstädter Bürgermeisters Johannis in Verbindung gebracht. Der Begriff „Johannis-Effekt“ ist hierfür prägend. Das DFDR ist – im Gegensatz zu den Parteien – keine politische Organisation, sondern anerkannte Minderheitenvertretung der Rumäniendeutschen. Ihr Bevölkerungsanteil beträgt in Hermannstadt etwa 1,6%. Auf Kreisebene reduziert sich diese Zahl nochmals. Vor allem im so genannten Alten Land zwischen Sighişoara/ Schäßburg, Mediaş/ Mediasch und Hermannstadt stellten die Siebenbürger Sachsen bis 1990 eine große historische Bevölkerungsgruppe (WAGNER: 11-13). Die der Arbeit zugrundeliegende Hypothese lautete: Das DFDR wurde aufgrund sachkompetenter Spitzenkandidaten als Alternative zu den als korrumpiert geltenden Parteien gewählt. Die Motive liegen in einer Mischung aus positiven Stereotypen, der Parteienkorruption sowie der Annahme, daß der Einflußgewinn des DFDR direkt mit wirtschaftlichem Aufschwung und EU-Integration verbunden sei. Anhand von sechs Experteninterviews sollten erste Erkenntnisse gewonnen werden, um diese Hypothese zu überprüfen. Im einer Hausarbeit angemessenen Rahmen ist dabei von Interesse, ob es tatsächlich einen „Johannis-Effekt“ gab oder andere Gründe – politischer, ökonomischer oder ethnisch-stereotyper Art – von Belang waren.

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