Julia Bestseller Band 142 - Sarah Morgan - E-Book

Julia Bestseller Band 142 E-Book

Sarah Morgan

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Beschreibung

SÜßE NÄCHTE IN RIO von SARAH MORGAN Sie hat ihn belogen, doch vergessen konnte Luciano sie nie! Jetzt braucht Kimberley seine Hilfe, da sie erpresst wird und ihr Sohn in Gefahr schwebt. Der Milliardär will die Gunst der Stunde nutzen: Er wird ihr die Summe geben - dafür soll sie ihm süße Nächte schenken! LIEBE FINDET IHREN WEG von SARAH MORGAN Wildes Verlangen rauscht durch Hollys Adern - ausgerechnet Mark weckt so eine Leidenschaft in ihr. Dabei ist er ihr bester Freund, und der Kuss zwischen ihnen sollte nur eine hartnäckige Verehrerin abschrecken. Wie wird er reagieren, wenn sie ihm ihre Gefühle gesteht? DIE UNSCHULD DER ROSE von SARAH MORGAN Unschuldig, schön wie eine erblühende Rose und sexy zugleich: Rafael möchte Grace beim ersten Blick in ihre blauen Augen an sich ziehen. Der Multimillionär ist es gewohnt, dass er mit Geld alles bekommen kann. Allerdings zeigt ihm Grace, dass wahre Liebe unbezahlbar ist ...

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Seitenzahl: 593

Veröffentlichungsjahr: 2013

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Sarah Morgan

JULIA BESTSELLER BAND 142

IMPRESSUM

JULIA BESTSELLER erscheint in der Harlequin Enterprises GmbH

Redaktion und Verlag: Postfach 301161, 20304 Hamburg Telefon: 040/60 09 09-361 Fax: 040/60 09 09-469 E-Mail: [email protected]
Geschäftsführung:Thomas BeckmannRedaktionsleitung:Claudia Wuttke (v. i. S. d. P.)Produktion:Christel BorgesGrafik:Deborah Kuschel (Art Director), Birgit Tonn, Marina Grothues (Foto)

Erste Neuauflage by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg, in der Reihe JULIA BESTSELLERBand 142 2013

© 2006 by Sarah Morgan Originaltitel: „Million-Dollar Love-Child“ erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l. Übersetzung: Dorothea Ghasemi Deutsche Erstausgabe 2007 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg,in der Reihe ROMANA, Band 1698

© 2001 by Sarah Morgan Originaltitel: „The Doctor’s Engagement“ erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l. Übersetzung: Esther Voss Deutsche Erstausgabe 2003 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg,in der Reihe BIANCA ARZTROMAN, Band 45

© 2007 by Sarah Morgan Originaltitel: „The Brazilian Boss’s Innocent Mistress“ erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l. Übersetzung: Kara Wiendieck Deutsche Erstausgabe 2008 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg,in der Reihe JULIA, Band 1796

Fotos: Pavel Tarasenka / Shutterstock, iStockphoto / Getty Images

Veröffentlicht im ePub Format in 10/2013 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

ISBN 9783733702915

Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten. CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:BACCARA, BIANCA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY

Alles über Roman-Neuheiten, Spar-Aktionen, Lesetipps und Gutscheine erhalten Sie in unserem CORA-Shop www.cora.de

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SARAH MORGAN

Süße Nächte in Rio

Luciano ist immer noch so berechnend wie damals, als er sie sitzen ließ! Doch Kimberley hat keine Wahl: Sie ist auf den Milliardär angewiesen, um ihr Kind zu retten. Widerstrebend lässt sie sich auf seine Bedingung ein, zwei Wochen sein Bett zu teilen. Nutzt Luciano wirklich eiskalt ihre Notlage aus – oder ist es seine Art, ihr zu sagen, dass er sie vermisst?

Liebe findet ihren Weg

„Was? Ich soll dich heiraten?“ Holly ist fassungslos. Ihr ältester Freund schlägt ihr allen Ernstes vor, sich mit ihm zu verloben! Mark will eine Beziehung vortäuschen, weil er eine aufdringliche Kollegin loswerden will. Holly stimmt zu. Und verliert beim ersten Kuss ihr Herz! Jetzt muss sie Mark klarmachen, dass ihre Liebe nicht mehr bloß gespielt ist …

Die Unschuld der Rose

Wie konnte sie nur! Sie hat sich Rafael Cordeiro in seiner Villa hingegeben, dabei muss der Unternehmer sie als Geschäftsfrau sehen und respektieren! Schließlich soll er in ihre Cafés investieren. Grace erkennt sich nicht wieder – sie wird Rafael und sein atemberaubendes Anwesen verlassen müssen. Denn sie hütet ein Geheimnis, von dem er nichts erfahren darf!

Süße Nächte in Rio

1. KAPITEL

Noch nie hatte sie so große Angst gehabt.

Das Herz schlug ihr bis zum Hals, als Kimberley in dem von Glaswänden umgebenen Sitzungssaal in der Vorstandsetage von Santoro Investments stand und auf die pulsierenden Straßen von Rio de Janeiro hinunterblickte. Das Warten war eine einzige Qual.

Alles hing davon ab, wie dieser Besuch verlief, einfach alles. Ihr Magen krampfte sich zusammen, und sie hatte weiche Knie. Es war eine Ironie des Schicksals, dass der einzige Mensch, der ihr jetzt helfen konnte, ausgerechnet der Mann war, den sie niemals hatte wiedersehen wollen.

Kimberley zwang sich, gleichmäßig zu atmen, und schloss für einen Moment die Augen. Sie durfte nicht zu viel erwarten. Wahrscheinlich würde er sie nicht empfangen, denn jemanden wie Luc Santoro überfiel man nicht einfach.

Sie saß nur deswegen hier, weil seine Assistentin Mitleid mit ihr gehabt hatte. Als sie ihre Bitte vortrug, musste sie so nervös gewirkt haben, dass die ältere Frau darauf bestanden hatte, sie in den Sitzungssaal zu begleiten und ihr ein Glas Wasser zu bringen. Lächelnd hatte sie ihr versichert, Mr Santoro sei nicht so gefährlich, wie man behauptete.

Kimberley hingegen wusste es besser. Luc Santoro war sogar sehr gefährlich, und sie hätte eigentlich etwas Stärkeres als Wasser gebraucht, um ihm gegenübertreten zu können.

Was sollte sie ihm nur sagen? Wie sollte sie es ihm beibringen? Wo sollte sie anfangen?

An seinen Anstand oder an sein Gewissen konnte sie nicht appellieren, weil er beides nicht hatte. Er half anderen nicht, sondern benutzte sie, vor allem Frauen. Schmerz durchzuckte sie, als sie sich daran erinnerte, wie schlecht er sie behandelt hatte. Er war rücksichtslos und selbstsüchtig, und sein Lebensinhalt bestand darin, sich zu amüsieren.

Und eine Zeit lang hatte er es mit ihr getan.

Das Herz wurde ihr schwer. Rückblickend konnte Kimberley selbst nicht glauben, wie naiv und vertrauensselig sie damals gewesen war. Als idealistische, romantisch veranlagte Achtzehnjährige hatte sie sich ihm vorbehaltlos hingegeben. Er war ihr Ein und Alles gewesen. Und sie hatte ihm überhaupt nichts bedeutet.

Unwillkürlich ballte Kimberley die Hände zu Fäusten und rief sich ins Gedächtnis, dass es heute nicht darum ging, die Vergangenheit wieder aufleben zu lassen. Sie musste die Erinnerung an den Schmerz, die Panik und das Gefühl der Erniedrigung nach seiner grausamen Zurückweisung verdrängen. All das spielte jetzt keine Rolle mehr.

Es gab nur einen Menschen, der ihr wichtig war, und für diesen würde sie alles tun, um sich mit Luc Santoro gut zu stellen – denn sie würde Brasilien auf keinen Fall ohne das Geld verlassen, das sie brauchte. Es ging um Leben und Tod.

Nervös sprang Kimberley auf und begann, im Raum auf und ab zu gehen. Dabei überlegte sie, wie sie einen Mann, der nichts für sie empfand, dazu bringen konnte, ihr fünf Millionen Dollar zu geben. Wie sollte sie ihm beibringen, dass sie in ernsthaften Schwierigkeiten steckte? Und wie sollte sie sein Mitgefühl wecken?

Panik überkam sie, und im nächsten Augenblick wurde die Tür geöffnet, und Luc betrat den Raum. Sein attraktives Gesicht wirkte hart, und sein schwarzes Haar glänzte im Sonnenlicht.

Und Kimberley wurde klar, dass ihre Situation noch schlimmer war, als sie angenommen hatte.

Sie sah aus wie ein verängstigtes Reh.

Ohne sich anmerken zu lassen, was er dachte, betrachtete Luc die schlanke, ungewöhnlich schöne Rothaarige, die aschfahl und bebend am anderen Ende des Sitzungssaals stand.

Sie wirkte so eingeschüchtert, dass er beinah Mitleid mit ihr gehabt hätte. Allerdings wusste er zu viel über sie. Und an ihrer Stelle hätte er auch vor Angst gezittert. Sie hatte vielleicht Nerven, hierherzukommen!

Sieben Jahre. So lange hatte er Kimberley Townsend nicht gesehen, und trotzdem konnte sie ihn noch aus der Fassung bringen. Endlose Beine, seidiges Haar, weiche Lippen und ein strahlendes, vertrauensvolles Lächeln …

Eine Zeit lang hatte sie ihn tatsächlich getäuscht. Da er normalerweise nur mit Frauen zu tun hatte, die genauso gewandt und berechnend waren wie er, hatten ihre Unschuld und ihre beinah kindliche Offenheit ihn fasziniert und bezaubert.

Es war seine erste und einzige Fehleinschätzung seit langer Zeit gewesen. Sie war eine geldgierige Mitgiftjägerin. Das wusste er inzwischen. Und ihr war klar, dass er es wusste. Was also konnte sie dazu bewogen haben, wieder bei ihm aufzutauchen? Entweder war sie sehr mutig oder ausgesprochen dumm.

Lässig ging Luc auf sie zu, beobachtete dabei, wie sie zusammenzuckte und erneut zu zittern begann, und kam zu dem Ergebnis, dass sie nicht besonders couragiert wirkte.

Dann musste sie dumm sein. Oder verzweifelt?

Kimberley stand mit dem Rücken zur Wand und fragte sich, wie sie hatte vergessen können, welche Wirkung Luciano Santoro auf Frauen ausübte. Wie hatte sie nur je glauben können, dass sie einen Mann wie ihn halten konnte?

Sie war groß, aber er überragte sie um einiges. Er war durchtrainiert und muskulös und hatte breite Schultern, und allein seine markanten, gefährlich anmutenden Züge raubten einer Frau den Atem.

Starr betrachtete sie ihn, während er auf sie zuschlenderte. Sie ließ den Blick von seinem glänzenden blauschwarzen Haar zu seinen hohen Wangenknochen schweifen, den dichten langen Wimpern, die seine dunkelblauen Augen beschatteten, und zu seinem glatt rasierten Kinn. Er war der Inbegriff purer Männlichkeit, denn selbst in dem perfekt sitzenden Maßanzug hatte er etwas Gefährliches an sich, und das verstärkte seinen Sex-Appeal noch. Die Frauen flogen nur so auf ihn, und auch sie hatte keine Ausnahme gebildet und war seinem tödlichen Charme erlegen.

Das Herz hämmerte in ihrer Brust, und Kimberley fragte sich, ob sie verrückt gewesen sei hierherzukommen. Sie war ihm in jeder Hinsicht unterlegen, und jeder von ihnen spielte nach seinen eigenen Regeln.

Und dann rief sie sich energisch den Grund für ihren Besuch ins Gedächtnis. Unter anderen Umständen hätte sie Luc gemieden. Aber er war ihre einzige Hoffnung.

„Luciano.“

Luc blickte sie mit jenem spöttischen, beinah gelangweilten Ausdruck in den Augen an, den sie damals gleichermaßen nervig wie verführerisch gefunden hatte. „Warum so förmlich? Du hast mich immer Luc genannt.“

Er sprach kultiviert, und nur sein Tonfall verriet, wie gefährlich er war. Der überaus erfolgreiche Geschäftsmann und Milliardär, an den nichts mehr daran erinnerte, dass er aus ganz kleinen Verhältnissen kam.

Dennoch ließ er genug Härte und Rücksichtslosigkeit erahnen, um sie erschauern zu lassen. Natürlich ist er so, sagte sich Kimberley, während sie sich zusammenzureißen versuchte. Gerüchten zufolge hatte er es aus eigener Kraft aus der Gosse geschafft und einen der größten multinationalen Konzerne der Welt aufgebaut.

„Das ist Geschichte.“ Und sie wollte nicht an die Vergangenheit erinnert werden. Wollte nicht daran denken, wie sie seinen Namen gerufen hatte, als er ihr den Himmel auf Erden zeigte.

Luc zog eine Braue hoch, und der Ausdruck in seinen Augen bewies ihr, dass er sich auch an ihre leidenschaftlichen Begegnungen erinnerte. Plötzlich schien es vor Spannung zu knistern. „Bist du deswegen hier? Um mit der Vergangenheit abzuschließen? Um mich um Verzeihung zu bitten und mir das Geld zurückzuzahlen, das du gestohlen hast?“

Es war typisch für ihn, dass er als Erstes von Geld sprach.

Einen Moment lang verließ sie der Mut.

„Ich weiß, dass es nicht richtig war, deine Kreditkarten zu benutzen …“ Nervös befeuchtete Kimberley sich die Lippen. „Aber ich hatte einen guten Grund …“ Sie verstummte. Obwohl sie sich die Worte sorgfältig zurechtgelegt hatte und im Geiste immer wieder durchgegangen war, wusste sie plötzlich beim besten Willen nicht mehr, wie sie ihr Anliegen vorbringen sollte.

Jetzt, drängte sie sich verzweifelt, sag es ihm jetzt! Aber es ging einfach nicht.

„Du hast mir die Karten gegeben …“

„Das ist einer der Vorteile, wenn man mit mir zusammen ist“, meinte Luc trügerisch sanft. „Aber als du das Geld ausgegeben hast, warst du es nicht mehr. Ich muss dir gratulieren, denn ich dachte, mich könnte keine Frau überraschen …“ Er ging um sie herum. „Dir ist es gelungen. Während unserer Beziehung hast du nichts ausgegeben. Ich fand es bezaubernd, dass du dich nicht für Geld und materielle Dinge interessiert hast.“ Nun wurde sein Tonfall härter. „Jetzt ist mir klar, dass du besonders clever warst. Sobald es vorbei war, hast du dein wahres Gesicht gezeigt.“

Verblüfft sah Kimberley ihn an. Was, in aller Welt, wollte Luc damit andeuten? Es war wirklich höchste Zeit, dass sie ihm die Wahrheit sagte. „Ich kann dir erklären, was ich mit dem Geld gemacht habe …“ Sie nahm ihren ganzen Mut zusammen, um ihm alles zu gestehen, doch dann zuckte sie nur die Schultern.

„Wenn es noch etwas Langweiligeres gibt, als einer Frau beim Shoppen zuzusehen, dann sind es die Berichte darüber“, meinte er gelangweilt. „Ich habe keine Lust, mir die Einzelheiten über derartige Exzesse anzuhören.“

Entsetzt blickte sie ihn an. „Du glaubst also, ich hätte dein Geld aus einer Laune heraus zum Fenster hinausgeworfen?“

„Du hast dich mit neuen Schuhen und Handtaschen aufgeheitert.“ Er lächelte spöttisch. „Das ist typisch weibliches Verhalten. Mir sind die Vorzüge derartiger Therapien durchaus bekannt.“

Kimberley schnaufte empört. „Du bist so unsensibel!“, rief sie wütend und verletzt zugleich. Luc dachte, sie sei shoppen gewesen? „Das war das Letzte, wonach mir der Sinn stand!“ Vor Empörung bebte sie am ganzen Körper. „Ich brauchte das Geld, um zu überleben, weil ich alles aufgegeben hatte, um mit dir zusammen sein zu können. Alles. Ich habe meinen Job und meine Wohnung aufgegeben und bin bei dir eingezogen, weil du es von mir verlangt hast.“

Der Ausdruck in seinen Augen war kühl. „Wenn ich mich richtig entsinne, hattest du nichts dagegen.“

Sie legte den Kopf zurück und kämpfte mit ihren Gefühlen. „Ich habe dich geliebt, Luc.“ Dann versagte ihr die Stimme, und sie brauchte einen Moment, um sich wieder zu fangen. „Die Zeit mit dir war die glücklichste meines Lebens. Ich konnte mir überhaupt nicht vorstellen, dass es jemals anders sein könnte.“

„In meiner Nähe neigen Frauen nun mal dazu, die Hochzeitsglocken läuten zu hören“, sagte Luc trocken.

„Ich rede nicht von heiraten. Das war mir völlig egal. Nur du warst mir wichtig.“

Ein Muskel zuckte in seiner Wange, und seine Züge verhärteten sich. „Offenbar hast du langfristig geplant.“

Es dauerte einige Sekunden, bis Kimberley begriff, was Luc meinte. „Du willst damit andeuten, dass ich dir nur etwas vorgespielt habe?“ Sie lachte ungläubig und fasste sich an den Hals.

„Du warst sehr überzeugend“, räumte er ein, nachdem er einen Moment nachgedacht hatte. „Aber die Aussicht, einen Milliardär an Land zu ziehen, weckt bei Frauen oft die erstaunlichsten schauspielerischen Fähigkeiten.“

Fassungslos blickte sie ihn an. Wie hatte sie damals nur so dumm sein können, diesem Mann ihre Liebe zu schenken?

Tränen schnürten ihr die Kehle zu. „Ich betrachte dich nicht als Preis, Luc“, brachte sie hervor. „Du warst der größte Fehler meines Lebens.“

„Natürlich.“ Sein Blick strafte sein mitfühlendes Lächeln Lügen. „Du kannst dir sicher nicht verzeihen, dass du mich nicht halten konntest. Ich wünsche dir mehr Glück mit dem nächsten Typen.“

Als sie ihn betrachtete, wollte sie plötzlich nur noch weinen. „Du verdienst es, allein zu bleiben, Luc“, sagte sie ausdruckslos. „Und jede Frau, die auch nur einen Funken Verstand hat, wird sich von dir fernhalten.“

Daraufhin lächelte er arrogant. „Wir wissen beide, dass du nicht genug von mir bekommen konntest.“

Seine Worte demütigten sie zutiefst. „Das war, bevor mir klar wurde, was für ein gefühlloser Mistkerl du bist …“ Sie verstummte, entsetzt über ihr Verhalten, das völlig untypisch für sie war. „Es … es tut mir leid, das war unverzeihlich …“

„Du zeigst nur dein wahres Gesicht. Dafür brauchst du dich nicht zu entschuldigen.“ Er wirkte nicht verletzt, sondern amüsiert. „Mir ist es lieber, wenn Frauen ehrlich sind. So entstehen keine Missverständnisse.“

Kimberley fasste sich an die schmerzhaft pochenden Schläfen. Es war ihr so schwergefallen hierherzukommen, und nun lief alles anders, als sie es sich vorgestellt hatte. Sie wusste einfach nicht, wie sie ihr Anliegen vortragen sollte. Statt über die Gegenwart zu reden, sprachen sie über die Vergangenheit, und das wollte sie nicht. Es sei denn, sie konnte Luc daran erinnern, was sie einmal miteinander verbunden hatte.

„Ich habe dir etwas bedeutet, Luc“, erklärte sie leise und ließ hilflos die Hände sinken. „Das habe ich gespürt.“

„Mich hat es angemacht, dass ich dein erster Liebhaber war“, bestätigte er gewandt. „Das war etwas ganz Neues für mich. Natürlich wollte ich, dass es dir auch Spaß macht. Du warst sehr schüchtern und unerfahren. Ich habe getan, was ich tun musste, und gesagt, was ich sagen musste.“

Vor Scham brannten ihr die Wangen. Mit anderen Worten, Luc war so erfahren, dass er genau wusste, was Frauen wollten. In ihrem Fall waren es Nähe und Zuneigung gewesen. Es hatte ihm überhaupt nichts bedeutet.

„Das heißt also, es war alles nur gespielt?“ Der Schmerz wurde immer stärker. „Liebevoll und sanft zu sein war nur eine deiner Verführungstaktiken?“

Gleichmütig zuckte er die Schultern. „Du hast dich jedenfalls nicht beschwert.“

Kimberley schloss gequält die Augen. Ja, sie war noch unschuldig gewesen, aber das rechtfertigte ihre Naivität nicht. In den sechzehn Jahren, die sie mit ihrem Vater zusammengelebt hatte, hätte sie eigentlich alles über Männer erfahren müssen. Er hatte eine Freundin nach der anderen gehabt und alle nur benutzt. Ihre Mutter hatte ihn kurz nach ihrem vierten Geburtstag verlassen, und von da an hatten sich zahllose „Tanten“ die Klinke in die Hand gegeben. Und Kimberley hatte sich geschworen, sich niemals von einem Mann so behandeln zu lassen.

Und dann begegnete sie Luc und glaubte für eine Weile, er sei ihre große Liebe. Dass er als Frauenheld galt und ihrem Vater sehr ähnlich war, ignorierte sie geflissentlich.

Sie hatte gegen all ihre Regeln verstoßen. Und sie hatte den Preis dafür gezahlt.

„Was habe ich eigentlich verbrochen? Warum bist du so grausam zu mir?“ Plötzlich musste sie es einfach wissen. „Warum hast du andere Frauen gebraucht?“

„Ich war noch nie der Typ, der einer Frau treu ist“, erwiderte Luc ungerührt. „Und ihr seid doch alle gleich, wie du mit deinen Shoppingtouren bewiesen hast.“

Kimberley zuckte zusammen. Dies wäre der richtige Zeitpunkt gewesen, ihm alles zu erzählen. Sie atmete tief durch. „Ich habe dein Geld ausgegeben, weil ich es für etwas sehr Wichtiges brauchte“, erwiderte sie zögernd. „Und bevor ich dir sage, wofür, sollst du wissen, dass ich damals versucht habe, mit dir zu reden. Du aber wolltest mich nicht sehen und …“

Betont gelangweilt blickte Luc auf seine Uhr. „Ich sagte dir bereits, dass es mich nicht interessiert. Und wenn du Geld brauchtest, hättest du ja deinen anderen Lover darum bitten können.“

„Ich hatte keinen anderen Lover, und das weißt du ganz genau!“, entgegnete sie empört.

„Das wäre mir neu. Ich bin zweimal nach Hause gekommen, und es hieß, du seist ausgegangen.“

„Weil ich keine Lust hatte, im Bett zu liegen und darauf zu warten, dass du direkt aus den Armen einer anderen Frau zu mir kommst!“, schrie sie. „Ja, ich bin ausgegangen. Und das hast du nicht ertragen, stimmt’s? Weil du immer alles kontrollieren musstest.“

„Darum ging es nicht.“ Sein leidenschaftlicher Blick verriet seine exotische Herkunft. „Du hast mir gehört.“

„Das klingt ja, als hättest du irgendwelche Besitzansprüche gehabt!“, rief sie gequält und frustriert zugleich. Immer, wenn sie zur Sache kommen wollte, lief es darauf hinaus, dass sie wieder über die Vergangenheit sprachen. „So behandelst du jede Frau! Du benutzt sie und wirfst sie dann weg. Deswegen hätte es mit uns auch niemals geklappt. Du bist egoistisch und rücksichtslos. Ich bin ausgegangen, weil du ausgegangen bist.“

„Du solltest dich ausruhen und auf mich warten“, belehrte Luc sie trügerisch sanft.

Kimberley konnte es nicht fassen. Dieser Neandertaler! Sie musste an sich halten, um nicht hinauszustürmen und die Tür hinter sich zuzuknallen. „Wir leben im einundzwanzigsten Jahrhundert, Luc! Frauen wählen, leiten Firmen und bestimmen selbst über ihre Freizeit.“

„Und sie betrügen ihre Partner.“ Spöttisch zog Luc die Augenbrauen hoch. „Was für ein Fortschritt!“

„Ich habe dich nicht betrogen!“ Zornig funkelte sie ihn an und überlegte, wie ein intelligenter Mann wie er in dieser Hinsicht so dumm sein konnte. „Du warst doch derjenige, den man im Restaurant mit einer anderen Frau fotografiert hat. Offenbar war ich dir nicht genug.“ Betont gleichgültig zuckte sie die Schultern und versuchte, sich ihren Schmerz nicht anmerken zu lassen. „Wenn jemand gesündigt hat, dann du, Luc. Ich war achtzehn, und du hast mich verführt. Und dann hast du mich fallen lassen und dir die Nächste gesucht. Hast du überhaupt einen Gedanken daran verschwendet, als du mir meine Unschuld geraubt und mein Leben ruiniert hast?“

Ungläubig musterte er sie von Kopf bis Fuß. „Du hast bereitwillig mitgemacht, meine rothaarige Hexe. Falls du das aber vergessen haben solltest, helfe ich deinem Gedächtnis gern auf die Sprünge.“ Unvermittelt umfasste er ihr Handgelenk und zog sie an sich. „Als du dich an unserem ersten Abend in meinem Wagen an mich geschmiegt hast …“, seine Stimme klang gefährlich leise, und sein Atem fächelte ihre Lippen, „… war das keine Aufforderung?“

Es knisterte förmlich vor Spannung.

Kimberley versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien, doch Luc hielt sie fest, und sie erinnerte sich daran, wie sehr sie gerade seine Kraft geliebt hatte. Seine Männlichkeit. Die Gegensätze zwischen ihnen hatten sie besonders fasziniert, und bei ihm hatte sie sich immer geborgen gefühlt. „Man hatte mich gerade angegriffen“, rechtfertigte sie sich. „Ich hatte Angst …“

Und er hatte sie gerettet. Er hatte es mit sechs Kerlen aufgenommen und seine Fäuste eingesetzt. Es war genau das gewesen, womit ein Mann eine Frau beeindrucken konnte.

„Du wolltest also getröstet werden.“ Nun verstärkte er seinen Griff. „Auch als du dich auf meinen Schoß gesetzt und mich angefleht hast, dich zu küssen?“

Vor Scham brannten ihr die Wangen. „Ich weiß nicht, was an dem Abend mit mir los war …“

Sie hatte ihn gesehen und plötzlich an Märchen geglaubt. An edle Ritter, die Jungfern in Not retteten.

„Du hast dein wahres Ich entdeckt“, erklärte er rau. „Also behaupte nicht, ich hätte dich verführt. Du warst ganz heiß auf mich und hast dich mir an den Hals geworfen.“

„Ich war unschuldig …“

Daraufhin lächelte Luc so aufreizend, dass ihr Herz noch schneller pochte. „Du warst verzweifelt.“

Gleich würde er sie küssen.

Kimberley beobachtete, wie seine Augen dunkler wurden, während er verlangend ihr Gesicht betrachtete. Als die Spannung unerträglich wurde, löste er sich allerdings von ihr und machte einen Schritt zurück.

„Warum bist du hier?“ Sein Tonfall war jetzt eisig, und seine Augen funkelten zornig. „Um in Erinnerungen zu schwelgen? Oder weil du auf eine Wiederholung hoffst? Dann solltest du vielleicht wissen, dass Frauen nur eine Chance bei mir bekommen, und die hast du vertan.“

Plötzlich tauchten die erotischsten Bilder vor ihrem geistigen Auge auf, und sie wich ebenfalls einen Schritt zurück, als könnte sie diese dadurch vertreiben. „Ich würde niemals wieder mit dir ins Bett gehen, Luc. Das war eine Erfahrung, die ich nicht noch einmal machen möchte. So dumm bin ich nicht.“

Nun verharrte er regungslos, und ein fragender Ausdruck huschte über sein Gesicht. „Tatsächlich?“

Zu spät wurde ihr klar, dass ein Mann wie Luc eine solche Aussage vermutlich als Herausforderung sah. Aus irgendeinem Grund waren sie wieder dort, wo sie vor sieben Jahren aufgehört hatten. Sie hatte sich fest vorgenommen, kühl und geschäftsmäßig aufzutreten, aber es war ihr nicht gelungen. Und noch immer hatte sie nicht gesagt, was sie sagen musste.

Langsam ging er um sie herum, wobei ein spöttisches Lächeln seine Lippen umspielte. „Noch immer bist du sehr leidenschaftlich, Kimberley, und genau wie damals versuchst du, es zu leugnen und zu verbergen.“ Dann strich er ihr übers Haar. „Wie könnte es auch anders sein? Lass dich nie mit einer Frau ein, die flammend rotes Haar hat.“

Trotzig hob sie das Kinn. Ihre grünen Augen blitzten. „Und halt dich von Männern mit einem übersteigerten Ego fern.“

Luc lachte. „In unserer Beziehung flogen immer die Fetzen, stimmt’s, meu amorzinho?“

Meu amorzinho. So hatte er sie immer genannt, und sie hatte es geliebt, wenn er in seiner Muttersprache mit ihr redete. Es hatte viel romantischer geklungen als „meine Liebste“.

Die Spannung hatte sich ein wenig gelöst, und Kimberley spürte, wie sie errötete, als sie sich ins Gedächtnis rief, dass sie sich vorgenommen hatte, nicht mit ihm zu streiten. „Wir müssen die Vergangenheit hinter uns lassen.“ Nachdem sie tief durchgeatmet hatte, fuhr sie fort: „Wir haben uns weiterentwickelt. Ich habe mich verändert.“

„Du bist immer noch dieselbe, Kimberley.“ Erneut ging er um sie herum, wie ein Tiger, der seine Beute taxierte. „Im Grunde ändern Menschen sich nicht. Es ist nur die Verpackung, die anders ist. Die Art, wie sie sich geben.“ Dann hob er die Hand und zog ihr die Spange aus dem Haar, sodass es ihr in Wellen über die Schultern fiel.

Sie stieß einen entsetzten Laut aus und versuchte, es zusammenzuhalten. „Was soll das?“

„Ich erinnere dich daran, was für ein Mensch in diesem Kostüm steckt.“ Verlangend musterte er sie von Kopf bis Fuß. „Du ziehst dich wie eine Lehrerin an und steckst das Haar hoch. Du gibst dich zugeknöpft, aber wir wissen beide, wie du wirklich bist.“ Seine Stimme klang plötzlich sehr sinnlich, und sein Akzent war noch stärker als sonst. „Leidenschaftlich. Wild.“

Kimberley bekam weiche Knie. „Das ist nicht wahr! Du hast keine Ahnung, was für ein Mensch ich bin!“, rief sie ungeachtet ihres Vorsatzes, ruhig zu bleiben. „Dachtest du tatsächlich, ich wäre immer noch der bemitleidenswerte Teenager, den du damals verführt hast? Glaubst du wirklich, ich hätte mich nicht verändert?“

Trotz ihrer hitzigen Proteste spürte sie, wie sie auf ihn reagierte, und entschlossen unterdrückte sie diese Empfindungen. Das würde Luc nicht noch einmal mit ihr machen. Sie war hierhergekommen, um ihm etwas mitzuteilen, das sie ihm eigentlich schon vor sieben Jahren hätte sagen sollen, und nicht, um jene Gefühle wieder aufleben zu lassen.

„Du warst nicht mitleiderregend, und ich habe dich auch nicht verführt“, widersprach er leise und berührte dabei eine Strähne ihres Haars. „Du hast bereitwillig mitgemacht. Im Gegensatz zu mir hast du dich aber deiner Gefühle geschämt. Ich dachte, im Lauf der Jahre hättest du dein leidenschaftliches Naturell akzeptiert.“

Entsetzt merkte sie, wie sie schwach wurde. Wie war es möglich, dass sie nach all den Jahren immer noch auf diesen Mann reagierte? Hatte sie denn überhaupt nichts dazugelernt?

Doch, das hatte sie, und es hatte sie viele Tränen gekostet. Und es spielte keine Rolle, wie ihr Körper auf diesen Mann reagierte, denn sie war jetzt älter und erfahrener und ließ sich von ihrem Verstand leiten.

„Deswegen bin ich nicht hier.“ Energisch strich Kimberley sich das Haar aus dem Gesicht. „Was zwischen uns beiden passiert ist, spielt keine Rolle mehr.“

„Das sagtest du bereits. Was hat dich dann nach Rio de Janeiro geführt? Du bist schließlich gegangen und hattest geschworen, nie zurückzukommen. Unsere goldenen Strände? Unsere spektakulären Berge? Der verführerische Rhythmus der Samba? Ich erinnere mich noch an den Abend, als wir auf der Terrasse getanzt haben …“

Einen Moment lang wandte sie den Blick ab und zwang sich, an etwas anderes zu denken, um die Bilder zu vertreiben, die Luc ständig heraufbeschwor. Und es gelang ihr tatsächlich, sich zusammenzureißen und ihren ganzen Mut zusammenzunehmen.

„Ich möchte nicht mehr über die Vergangenheit reden.“ Sie machte eine kurze Pause. Dies war der entscheidende Augenblick. „Ich bin hier, weil …“ Nervös befeuchtete sie sich die Lippen. „Wir … wir haben einen gemeinsamen Sohn, Luc, und er ist jetzt sechs.“ Das Herz klopfte ihr bis zum Hals, und sie bebte am ganzen Körper. „Er ist sechs, und sein Leben ist in Gefahr. Ich habe dich aufgesucht, weil ich deine Hilfe brauche. Sonst habe ich niemanden, an den ich mich wenden kann.“

2. KAPITEL

Eine Weile herrschte spannungsgeladenes Schweigen. Würde Luc überhaupt noch mit ihr sprechen?

Kimberley war zwar erleichtert, weil sie es ihm endlich gestanden hatte, hatte jedoch auch Angst vor seiner Reaktion.

„Das ist einfallsreich“, sagte er schließlich ausdruckslos, bevor er sich auf den nächstbesten Stuhl setzte. Der Ausdruck in seinen Augen war unergründlich. „Du weißt wirklich, wie man einen Mann auf Zack hält. Du bist immer für eine Überraschung gut.“

Kimberley blinzelte verstört. Er glaubt mir nicht?

Sie hatte sich auf einen Wutausbruch und heftige Vorwürfe gefasst gemacht. Sie hatte damit gerechnet, ihm erklären zu müssen, warum sie ihm die Existenz seines Sohnes so lange verschwiegen hatte. Aber ihr war nicht ein einziges Mal in den Sinn gekommen, dass er ihr nicht glauben könnte.

„Denkst du wirklich, ich würde über etwas so Ernstes Witze machen?“

Lässig zuckte er die Schultern. „Ich gebe zu, dass es ziemlich geschmacklos ist. Manche Frauen sind jedoch zu allem fähig, wenn sie einen Mann dazu bringen wollen, Geld herauszurücken. Und das willst du doch, oder?“

Das stimmte. Allerdings hatte sie ganz andere Gründe dafür, als er ihr unterstellte. Und nun wusste sie nicht, was sie sagen sollte, weil alles anders lief, als sie erwartet hatte.

„Warum glaubst du mir nicht?“, fragte sie schließlich.

„Normalerweise tauchen Frauen nicht einfach nach sieben Jahren des Schweigens auf und verkünden, sie seien schwanger.“

„Das … das habe ich auch nicht behauptet“, erwiderte sie stockend. „Ich sagte doch, er sei sechs. Er kam genau vierzig Wochen, nachdem wir … nachdem du …“ Kimberley verstummte und errötete tief, und Luc ließ den Blick zu ihren Lippen schweifen, bevor er ihr wieder in die Augen sah.

„Nachdem ich über dich hergefallen war? Du bist so verklemmt, dass du nicht einmal das Wort ‚Sex‘ über die Lippen bringst.“ Seine Augen funkelten spöttisch, und sie biss sich auf die Lippe und wünschte, sie wäre etwas gewandter und schlagfertiger.

Er hatte ihr unrecht getan, und trotzdem hatte sie plötzlich das Gefühl, dass sie sich bei ihm entschuldigen musste. „Wahrscheinlich wunderst du dich, warum ich es dir nicht früher erzählt habe.“

„Der Gedanke ist mir gekommen.“

„Du hast mich rausgeworfen, Luc“, erinnerte sie ihn mit bebender Stimme. „Und du wolltest mich nicht sehen und hast auch meine Anrufe nicht entgegengenommen. Du hast mich abscheulich behandelt.“

„Beziehungen enden nun mal“, meinte er gleichgültig. „Also sei nicht so theatralisch.“

„Ich war schwanger!“, rief sie. „Ich wollte es dir sagen, aber du hast mich aus deinem Leben ausgeschlossen. Und du hast mir so wehgetan, dass mein Kind dich nicht als Vater haben sollte. Deswegen habe ich es dir verschwiegen.“ Angespannt wartete sie auf den Wutausbruch, der nun unweigerlich folgen würde, doch Luc zog lediglich eine Augenbraue hoch.

„Sieben Jahre, und etwas Besseres fällt dir nicht ein?“

Seine Gleichgültigkeit machte sie fassungslos. „Glaubst du etwa, es wäre mir leichtgefallen? Ich hatte schreckliche Schuldgefühle, Luc! Ich habe meinem Sohn den Vater vorenthalten und wusste, dass ich ihm dafür eines Tages Rede und Antwort würde stehen müssen.“ Kimberley atmete tief durch. „Ich habe mich jeden Tag schuldig gefühlt.“

„Ja, das ist typisch Frau, und ich schätze, dass deine Gewissensbisse dich plötzlich überwältigt haben und du deswegen beschlossen hast, mir die freudige Nachricht zu überbringen.“

Sie schüttelte den Kopf. „Hast du eigentlich eine Ahnung, wie schwer es mir gefallen ist hierherzukommen?“ Luc war noch herzloser, als sie es für möglich gehalten hätte. „Was muss ich denn tun, um dir zu beweisen, dass ich die Wahrheit sage?“

Er blickte zur Tür. „Ihn mir zeigen.“ Gleichgültig zuckte er die Schultern.

Ungläubig sah sie ihn an. „Glaubst du allen Ernstes, ich würde einen sechsjährigen Jungen mit nach Brasilien schleppen, um ihn mit einem Mann bekannt zu machen, der nicht einmal weiß, dass er sein Vater ist? Wir müssen gemeinsam entscheiden, wie wir es ihm beibringen, Luc.“

Erneut funkelten seine dunklen Augen spöttisch. „Das ist problematisch, stimmt’s? Ich treffe meine Entscheidungen immer allein. Allerdings spielt es in diesem Fall keine Rolle, weil unser vermeintlicher gemeinsamer Sohn nur ein Produkt deiner Fantasie und für dich Mittel zum Zweck ist. Du kannst ihn mir also gar nicht zeigen. Oder hast du ein Kind gefunden, das die Rolle spielt?“

Kimberley war sprachlos. Was war er doch für ein Mistkerl! Wie hatte sie nur vergessen können, wie gefühllos er war und wie wenig er von Frauen hielt? Wie hatte sie auch nur einen Moment lang annehmen können, sie sei nicht hartnäckig genug gewesen und hätte ihm doch sagen sollen, dass sie ein Kind von ihm erwartete?

Luc interessierte sich für nichts und niemanden, nur für sich selbst. Er war genauso wie ihr Vater, und sie wusste aus eigener Erfahrung, wie es war, bei einem solchen Elternteil aufzuwachsen. Es war richtig gewesen, ihren Sohn vor ihm zu schützen, und unter anderen Umständen hätte sie Luc auch nicht aufgesucht. Aber jetzt musste er ihr helfen und einen Teil der Verantwortung übernehmen.

Kimberley sank auf den Stuhl ihm gegenüber. „Warum denkst du so schlecht von mir?“

„Hm, mal sehen …“ Luc lächelte nachsichtig, als wäre sie geistig minderbemittelt. „Es könnte mit dem Geld zusammenhängen, das du nach unserer Trennung ausgegeben hast. Oder mit der Tatsache, dass du mir solche Lügengeschichten auftischst, um mich auf Unterhaltszahlungen zu verklagen. Du bist nicht gerade eine Heilige, oder?“

Es fiel ihr schwer, ihm zu folgen. „Ich habe nicht vor, dich zu verklagen.“

Daraufhin runzelte er die Stirn. „Du willst, dass ich für das Kind zahle.“

„Ja, aber es geht nicht um Unterhaltszahlungen. Damals habe ich dein Geld genommen, weil ich schwanger und ganz auf mich allein gestellt war und nicht wusste, wie ich ein Kind in die Welt setzen soll, wenn ich nicht einmal ein Dach über dem Kopf habe. Also habe ich mir eine kleine Wohnung gekauft. Hätte ich es nicht getan, hätte ich mir einen Job suchen und das Baby in eine Krippe geben müssen. Und ich habe die Sachen gekauft, die der Kleine dann brauchte: eine Wiege, einen Kinderwagen, Kleidung und Windeln. Ich habe nichts von dem Geld für mich ausgegeben. Mir ist klar, dass es deins war, aber wenn ich vor Gericht gegangen wäre, hättest du sehr viel mehr für Rio zahlen müssen.“

Verblüfft zog Luc eine Augenbraue hoch. „Rio?“

Wieder errötete Kimberley. „Ich habe ihn nach der Stadt genannt, in der er gezeugt wurde.“

„Wie eigenartig!“, bemerkte er mit einem drohenden Unterton. „Den Kinderwagen und die Windeln habe ich also schon bezahlt. Was gibt es noch? Braucht er vielleicht eine neue Schuluniform? Oder passen ihm seine Schuhe nicht mehr?“

Er glaubte ihr immer noch nicht.

„Letzte Woche hat man mir damit gedroht, ihn zu entführen.“ Nun bebte ihre Stimme. Vielleicht konnte sie ihn wachrütteln, wenn sie ihm die Wahrheit sagte. „Irgendjemand weiß, dass er dein Sohn ist. Und er bedroht sein Leben.“

Einen Moment lang herrschte Schweigen, und er betrachtete sie forschend. Sie saßen dicht beieinander und waren sich viel zu nahe. Sein Knie streifte ihres, und sie spürte, wie sich eine verräterische Wärme in ihr ausbreitete. Unwillkürlich ließ sie den Blick zu seinem Handgelenk und dann zu seinen Fingern schweifen …

Hitzewellen durchfluteten sie, als sie sich daran erinnerte, wie er sie damit intim liebkost und Gefühle in ihr geweckt hatte, die sie nie für möglich gehalten hätte. Unruhig rutschte sie hin und her. Daraufhin sah er sie an, und es schien zwischen ihnen noch mehr zu knistern.

„Zeig mir den Brief.“

Erleichtert zog sie den Brief aus ihrer Handtasche und warf ihn auf den Tisch neben Luc.

Lässig nahm er ihn in die Hand und öffnete ihn, um ihn zu lesen. Seine Miene war unergründlich.

„Interessant“, meinte er, bevor er ihn auf den Tisch fallen ließ. „Ich soll fünf Millionen Dollar lockermachen, und dann ist die Welt wieder in Ordnung? Habe ich das richtig verstanden?“

Kimberley konnte nicht fassen, dass ihm das Wohlergehen seines Sohnes so wenig am Herzen lag. „Meinst du, es sei der falsche Weg? Sollen wir die Polizei einschalten?“ Besorgt blickte sie ihn an und rieb sich die schmerzenden Schläfen. Sie hatte sich den Kopf darüber zerbrochen, was sie tun sollte. „Du hast ja selbst gelesen, womit er droht, falls ich es tue. Es heißt ja, man soll den Forderungen von Erpressern nicht nachgeben, aber das ist leicht gesagt, wenn es nicht dein eigenes Kind ist …“ Ihr versagte die Stimme. „Ich will sein Leben nicht aufs Spiel setzen, Luc. Er ist alles, was ich habe.“

Kimberley betrachtete seine markanten Züge und wünschte plötzlich, er würde sich in die Angelegenheit einschalten und sie genauso retten wie damals bei ihrer ersten Begegnung. Er war hart und rücksichtslos und hatte genau die richtigen Verbindungen. Sie wusste instinktiv, dass er mit der Situation fertig werden konnte, wenn er sich dazu bereit erklärte, ihr zu helfen.

„Ich glaube, es wäre keine gute Idee, die Polizei einzuschalten.“ Geschmeidig stand er auf und ging zum Fenster. „Die Beamten wären sicher nicht begeistert, wenn du ihnen die Zeit stehlen würdest.“

„Warum sollte ich das?“, fragte sie verblüfft.

Daraufhin warf Luc ihr einen ungeduldigen Blick zu. „Weil es nur Teil deines Plans ist. Wahrscheinlich sollte ich dankbar dafür sein, dass du so lange mit dem Geld ausgekommen bist, das du mir damals gestohlen hast“, fügte er verächtlich hinzu. „Es war sehr clever von dir, den Vorschlag zu machen, weil es deine Geschichte glaubwürdig erscheinen lässt. Wir wissen aber beide, dass es ziemlich peinlich hätte werden können, wenn die Polizei tatsächlich ermittelt hätte.“

Starr sah Kimberley ihn an. „Du glaubst immer noch, ich würde alles nur erfinden, stimmt’s?“

„Betrachte es mal von meinem Standpunkt“, riet er ihr trügerisch sanft. „Du tauchst nach sieben Jahren plötzlich hier auf, verlangst Geld für ein Kind, von dem ich nichts weiß und dessen Existenz du nicht beweisen kannst. Wenn der Junge tatsächlich mein Kind ist, warum hast du mir dann damals nichts von deiner Schwangerschaft erzählt?“

„Das habe ich dir doch erklärt!“ Da sie sehr verspannt war, strich sie sich über den Nacken. „Ich habe dich ständig angerufen und bin in dein Büro gekommen, aber du wolltest mich nicht sehen und nicht einmal mit mir reden.“

Es hatte so wehgetan, dass sie daran fast zugrunde gegangen wäre. Sie hatte ihn so vermisst.

„Unsere Beziehung war beendet, und anschließend über irgendwelche Dinge zu sprechen ist nicht meine Stärke.“ Lässig zuckte er die Schultern. „Reden ist sowieso eher Frauensache, ähnlich wie Schuldgefühle zu haben, schätze ich.“

„Wenn du nicht in der Lage bist, mit anderen zu kommunizieren, dann wirf mir gefälligst nicht vor, dass du nichts von deinem Kind weißt!“ Ihre Gefühle drohten nun überzukochen. „Er ist dein Sohn …“

Luc streckte die Hand aus. „Zeig mir ein Foto.“

„Wie bitte?“

„Wenn er tatsächlich existiert, zeig mir doch ein Bild von ihm.“

Kimberley fühlte sich, als würde sie im Zeugenstand stehen und von einem besonders widerlichen Ankläger verhört werden. „Ich … ich habe nicht daran gedacht, eins mitzubringen, weil ich in Panik war.“ Es war ein Fehler gewesen, denn sie hätte damit rechnen müssen, dass Luc wenigstens ein Foto von seinem Kind sehen wollte.

Er zog eine Braue hoch und ließ die Hand sinken. „Du bist ja eine tolle Mutter, wenn du nicht einmal ein Foto von deinem Kind dabeihast.“

„Das brauche ich auch nicht, weil ich von seiner Geburt an praktisch jede Minute bei ihm war!“, rief sie verzweifelt. „Zuerst habe ich nicht gearbeitet, um ihn nicht weggeben zu müssen, und jetzt tue ich es von zu Hause aus.“ Langsam schüttelte sie den Kopf. „Du glaubst wirklich, ich würde das alles nur erfinden, um an Geld zu gelangen?“

„In meinen Augen bist du ein geldgieriges Miststück, das zu allem bereit ist!“ Forschend betrachtete er sie. „Und den gekränkten Blick kannst du dir sparen. Er ist nicht mehr besonders überzeugend.“

Plötzlich wurde ihr eiskalt. „Warum denkst du so von mir?“

„Weil ich weiß, wie raffgierig du bist.“ Luc sah auf seine Uhr. „Und jetzt musst du mich entschuldigen, weil in einem anderen Besprechungszimmer eine japanische Delegation auf mich wartet, die genauso scharf darauf ist, mein Konto abzuräumen. Falls die auch nur halb so erfindungsreich sind wie du, wird der Nachmittag sehr interessant.“

War das wirklich alles? Wollte Luc sie hier einfach stehen lassen?

Kimberley wusste, dass sie ihn nie wiedersehen würde, wenn er jetzt den Raum verließ. „Nein!“, rief sie, denn nun ging es nicht mehr um ihre Gefühle, sondern nur noch um ihren Sohn. „Du kannst mich nicht wegschicken! Ich sage die Wahrheit, und wenn es sein muss, werde ich es dir beweisen. Ich kann Rio ans Telefon holen lassen oder ein Gespräch mit seiner Schule vermitteln. Ich tue alles, aber du musst mir das Geld geben. Ich flehe dich an, Luc. Bitte leih mir das Geld. Irgendwann zahle ich es dir zurück. Ich weiß sonst nicht, was ich machen soll …“ Resigniert verstummte sie und sank wieder auf den Stuhl.

Luc würde ihr nicht helfen. Die Verantwortung, die sie als alleinerziehende Mutter trug, hatte schon immer schwer auf ihr gelastet, allerdings noch nie so wie in diesem Moment. Sie wollte sich an jemanden anlehnen.

Er verharrte regungslos und kniff die Augen zusammen. „Für fünf Millionen Dollar würdest du wirklich alles machen?“

Obwohl sein Tonfall ein ungutes Gefühl in ihr hervorrief, zögerte Kimberley nicht. „Welche Mutter würde das nicht, wenn es um das Wohl ihres Kindes geht?“

„Das ist ein sehr interessantes Angebot.“ Nachdenklich betrachtete er sie. „Ich überlege es mir.“

Sie biss sich auf die Lippe und faltete die Hände im Schoß. „So lange kann ich nicht warten.“

„Wir sind hier in Brasilien, meu amorzinho“, erinnerte er sie sanft, während er die langen Beine ausstreckte. „Und gerade du solltest wissen, dass wir uns für alles Zeit lassen.“

Sein glühender Blick und die knisternde Atmosphäre im Raum nahmen ihr den Atem. Plötzlich fühlte sie sich sieben Jahre zurückversetzt und erinnerte sich an die langen Nachmittage, an denen Luc und sie sich auf seinem Bett oder im Swimmingpool geliebt hatten – Nachmittage, die sich bis zum Abend und dann bis zum nächsten Morgen ausgedehnt hatten. Mühsam schluckte sie.

Ja, die Brasilianer ließen sich viel Zeit.

„Die Frist läuft morgen Abend ab.“

Seine Augen funkelten. „Glaubst du etwa, ich gebe dir das Geld einfach so und lasse dich dann gehen?“

Erneut schluckte sie, wie gebannt von dem Ausdruck in seinen Augen. „Luc …“

„Betrachten wir einmal die Fakten …“ Mit seinen gebräunten Fingern trommelte Luc auf den Glastisch. „Du wirfst mir vor, ich hätte dich damals verführt. Du tauchst einfach in meinem Büro auf und ignorierst die Vergangenheit, als wäre sie eine ansteckende Krankheit, mit der du dich wieder infizieren könntest, wenn du in meiner Nähe bleibst.“ Dann musterte er sie. „Du trägst hochgeschlossene Sachen, um dich zu schützen, und die Wahrheit ist …“ Er beugte sich zu ihr herüber. „Du hast Angst vor den Gefühlen, die ich in dir wecke, stimmt’s? Deswegen leugnest du sie. Es ist viel einfacher, so zu tun, als würden sie nicht existieren.“

Die Kehle war ihr wie zugeschnürt. „Ich empfinde überhaupt nichts.“

Er lächelte gefährlich. „Du vergisst, dass ich einmal jeden Zentimeter deines herrlichen Körpers kannte, minha docura. Ich weiß, was es bedeutet, wenn du errötest oder die Lippen öffnest.“

Seine Worte machten sie so nervös, dass Kimberley aufsprang und dabei fast ihren Stuhl umgestoßen hätte. „Du bist unerträglich arrogant!“ Ihr Herz pochte wie wild, und sie verspürte ein heißes Prickeln.

„Ich bin ehrlich.“ Luc drehte sich um, um sie unter gesenkten Lidern zu betrachten. „Und das kannst du von dir nicht gerade behaupten. Es ist viel einfacher, mir die Schuld zu geben, als selbst Verantwortung zu übernehmen, nicht? Ich frage mich, warum Sex für dich etwas ist, dessen man sich schämen müsste.“

„Weil es in einer Beziehung Ausdruck von Liebe ist“, sagte sie unüberlegt, woraufhin er überheblich lächelte.

„Wenn du das glaubst, bist du offenbar immer noch nicht in der Lage, den Tatsachen ins Auge zu sehen.“

Tränen brannten ihr in den Augen. „Warum bist du eigentlich so zynisch?“

Er zuckte die Schultern. „Ich bin realistisch. Und wie die meisten Männer kann ich beim Sex gut auf irgendwelche vorgetäuschten Gefühle verzichten.“

Wie hatte sie sich nur je mit diesem Mann einlassen können?

„Ich … ich hasse dich.“

„Das tust du nicht.“ Seine lässige Haltung stand in krassem Gegensatz zu ihrer wachsenden Anspannung. „Aber ich weiß, dass du es glaubst, und das macht die ganze Situation von Minute zu Minute faszinierender. Du scheinst das Geld wirklich nötig zu haben, wenn du dich dafür in die Höhle des Löwen wagst.“

„Das hier hat überhaupt nichts mit uns zu tun. Wir haben uns beide weiterentwickelt.“ Krampfhaft ballte Kimberley die Hände zu Fäusten. „Mir ist klar, dass du dich genauso wenig für mich interessierst wie ich mich für dich.“

„Stimmt das?“ Lässig lehnte Luc sich zurück und betrachtete sie amüsiert. „Und was ist, wenn du dich irrst und ich mich noch für dich interessiere?“

Plötzlich wurde ihr Mund ganz trocken. „Das ist doch lächerlich.“

„Ich möchte dir einen Rat geben.“ Das gefährliche Funkeln in seinen Augen strafte seinen sanften Tonfall Lügen. „Wenn du jemanden um eine horrende Summe erleichtern willst, wirf ihm so etwas niemals vor.“

Ich hätte nie hierherkommen dürfen, dachte sie hilflos. „Wenn du mir das Geld nicht leihen willst, gibt es nichts mehr zu sagen.“

Sie war gescheitert.

Panik erfasste sie, und Kimberley bohrte die Finger in die Handflächen, während sie zur Tür ging.

„Komm zurück und setz dich“, befahl Luc leise.

Obwohl sie wieder Hoffnung schöpfte, ermahnte sie sich zur Vorsicht. Die Hand auf der Klinke, drehte sie sich um.

„Setz dich, habe ich gesagt.“

Nach kurzem Zögern folgte sie seiner Aufforderung und hasste sich dann dafür, dass ihr Verhalten so vorhersehbar war. War es aber damals nicht genauso gewesen? Luc hatte Befehle erteilt, und sie hatte gehorcht, weil sie blind vor Liebe gewesen war. Und nun tat sie es wieder.

Doch sie hatte sich verändert und war fest entschlossen, nicht wieder in dieses Verhaltensmuster zu verfallen. „Es ist eine einfache Frage, Luc. Ja oder nein. Es spielt keine Rolle, ob ich sitze, stehe oder den Raum verlasse. Alle Informationen, die du brauchst, stehen in diesem Brief.“ In dem Brief, den er offenbar für gefälscht hielt.

Verzweifelt beobachtete Kimberley, wie Luc das Beweisstück gelangweilt wegschob. „Der Brief und deine Geschichten über irgendwelche vermeintlichen Schwangerschaften interessieren mich nicht – ganz im Gegensatz zu der Tatsache, dass du zu mir gekommen bist, meu amorzinho.“

Nun erstarrte sie. „Das sagte ich dir bereits. Ich …“

„Du sagtest“, unterbrach er sie sanft, „du seist bereit, alles für das Geld zu tun. Und jetzt muss ich nur noch entscheiden, wie das aussehen wird. Wenn es so weit ist, bist du die Erste, die es erfährt.“

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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