Julie - Sonja Niemand-Mockenhaupt - E-Book

Beschreibung

Unverblümt und ehrlich mit einer guten Prise Humor - Hundegeschichten, die das Herz berühren. Ein zweiter Hund zieht bei uns ein. Diese Entscheidung bewirkte weitreichendere Folgen für unseren einst so überschaubaren Alltag, als sie geplant waren. Erleben auch Sie die kleinen und großen Abenteuer mit Julie! Fiebern Sie mit beim "Schweineohrdrama" oder einem ganz besonderen Weihnachtstag: "Kartoffelsalat und das Fest der Liebe." Dieses Buch beschreibt authentisch und einfühlsam die Entwicklung von Mensch und Hund hin zu einem tollen Team. Humorvoll und doch tiefgründig dargestellt berühren die einzelnen Geschichten das eigene Herz wobei das Lachen und das Weinen manchmal nahe beieinander liegen. Zu guter Letzt bekommen Sie einen Einblick in die homöopathische Schatzkiste der Heilpraktikerin und erhalten wertvolle, alltagstaugliche Tipps für Ihren Hund. Mit schwarz - weiß Bildern von Julie und Co.

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Widmung

Für Christine, mit einem herzlichen Dankeschön an dich!

INHALT

Ein paar Persönliche Worte

Bei Nacht und Nebel

Ein neuer Morgen

Das Schweineohr Drama

Hundeerziehung –

Teil 1: Betti gehen

Teil 2. Nicki auf dem Chefsessel?

TEIL 3: Auch Hunde mögen es höflich

Freilauf mit Hindernissen

Der Sonntagsbraten

Schlawiner Truppe

Neue Freunde für uns alle

Nasse Füße

Wir machen ein Picknick

Eisessen mit Marion

Gassi mit Marion

Jetzt wird „geschrubbelt“

Schneemann gib acht!

Kartoffelsalat und das Fest der Liebe

Wachsame Augenpaare

Und langsam wachsen wir zusammen

Hilfreiche Tipps und Tricks

Angst, Schock, Schreck, Unsicherheit

Aggressives Verhalten des Hundes

Akute Verletzung

Schnittwunden sowie Sterilisation/ Kastration

Fremdkörper in Maul und Rachen

Zeckenbiss

Wespenstich/Bienenstich

Schlangenbiss

Gelenkschmerzen und Co

Das alternde Herz, ein Herzensthema

Weitere Bücher der Autorin

Sonja Niemand-Mockenhaupt

Die Autorin wurde 1970 in Kiel geboren ist verheiratet, Mutter von drei erwachsenen Kindern sowie „Frauchen“ von den zwei Hunden Nicki und Julie.

Gelernte Erzieherin und seit 2012 Heilpraktikerin mit dem Schwerpunkt Homöopathie. Beraterin bei Hochsensibilität für Kinder und Jugendliche. Das Schreiben ist eine Leidenschaft, die sie seit ihrer Kindheit begleitet.

Im August 2023 erschien ihr erstes Buch „Miasmen und Spiritualität“, eine Einführung in die Miasmen mit spirituellen und religiösen Lösungsansätzen, unter Mitwirkung von G. Schörk.

EIN PAAR PERSÖNLICHE WORTE

„Ich hatte nicht die Absicht dieses Buch zu schreiben.

Nach zwei Jahren intensiver Arbeit an meinem Erstlingswerk „Miasmen und Spiritualität“ war der Wunsch nach Bewegung ebenso groß wie der nach der Begegnung und direkten Arbeit mit den Menschen. Wie viele Stunden waren am PC vergangen? Ich wollte nicht mehr darüber nachdenken.

Christine, eine liebe Bekannte, bot sich spontan und zuverlässig an mir das Lektorat für mein erstes Buch zu machen. Einen finanziellen Ausgleich wollte sie nicht annehmen. Ich glaube, dass ich drei Mal nachfragte, was ich ihr denn wirklich Gutes tun könne, worüber sie sich richtig freuen würde. Die Antwort überraschte mich sehr: „Sonja, schreib mir mein eigenes Hundebuch.“

Für mich war sogleich klar, dass ich ihr diesen Wunsch erfüllen wollte und noch am selben Tag flossen die ersten Seiten auf Papier. Ein kleiner Band sollte es werden, leicht und flüssig zu lesen, mit einer guten Prise Humor. „Einfach mal nur zum Spaß schreiben“ so sagte ich mir und ich muss gestehen, den hatte ich. Seite um Seite und Kapitel um Kapitel erinnerte ich mich an die ersten zwei Jahre mit unserem „Monsterchen Julie“ und das machte richtig Spaß, vor allem, wenn ich sie heute neben mir treu liegend betrachte.

So einige Menschen durfte ich in den vergangenen Jahren kennenlernen, die von einer enorm schweren Anfangszeit mit ihrem geliebten Vierbeiner berichteten. Ich war nicht allein und ihr, liebe Leser, seid es ebenso- wenig.

Ich möchte nichts beschönigen, doch gleich-zeitig von Hoffnung sprechen, von Mut und Ausdauer und von der Kraft aus den Begegnungen mit Anderen, die ähnliches erlebten.

Die Tierheime sind vollgefüllt mit Hunden, insbesondere aus dem Ausland. Abgegeben ins Unge-wisse, weil die Erwartungen nicht erfüllt wurden, die Probleme zu groß wurden, Hilfe und Hoffnung fehlten.

Ich möchte euch allen Mut machen durch-zuhalten und die Schwierigkeiten als eine Chance zum eigenen Wachstum zu sehen.

Genau dieser Hund, dein Hund, der ist nicht ohne Grund genau bei dir angekommen. Vielleicht darfst du jetzt genau das betrachten und lernen, was bislang tief unten in der Schublade des eigenen Lebens versteckt im Dornröschenschlaf verharrte.

Es lohnt sich, denn ein Leben ohne Hund ist sicher gut möglich, ein Leben mit Hund ist einfach etwas Wunderbares und ein Leben mit zwei Hunden ein Traum. Ich habe nicht Albtraum gesagt…

Schlussendlich konnte ich es als Heilpraktikerin mit dem Schwerpunkt Homöopathie nicht sein lassen auch in diesem kleinen Büchlein meine Begeisterung und meine Erfahrungen einfließen zu lassen.

Wie sagte eine sehr liebe Bekannte einmal zu mir:

„Das sind eben meine „Nebenwirkungen, wenn man sich mit mir einlässt.“

In diesem Sinne, herzliche Grüße

Eure Sonja“

„Gib dem Menschen einen Hund und seine Seele wird gesund.“

Hildegard von Bingen

Hallo, ich bin Nicki, in diesem Buch manches Mal auch „Huesel“ genannt.

Mein Leben war voll in Ordnung bis zu diesem Tag im Herbst, als Frauchen beschloss das Monster bei uns einziehen zu lassen. Da war nichts mehr mit Ruhestand und das mit meinen stolzen 12 Jahren. Hat denn hier noch jemand Respekt vor dem Alter?

BEI NACHT UND NEBEL

Ein Hund aus Rumänien, unser Oldie bekommt eine Schwester.

Kalt war es in dieser Nacht auf dem abgelegenen Fabrikgelände, in der Nähe von München. Nur ein kleiner Grünstreifen mit wenigen Sträuchern und Bäumen trennte uns von der Autobahn. Erstaunlich, wie viele Menschen sich zur Geisterstunde auf der Straße fortbewegten. Mich rief schon lange das warme Bett. Es fühlte sich an diesem Ort und zu dieser Stunde nicht nur kalt, sondern auch ein wenig unheimlich an, zudem wir als eine der Ersten eintrafen. Mir kamen sogleich einige Tatort Folgen in den Sinn. Warum nur zeigte sich keiner von der Tierschutzorganisation? Sollte das hier eine Nullnummer gewesen sein? Dies war einer der Augenblicke, in denen ich gerne etwas von der Gelassenheit meines Mannes gehabt hätte und seiner zuverlässigen Neigung zur Unpünktlichkeit. Nach zwei Stunden herumstehen und ein wenig umherwandern, schlotterten mir die Knie. Immer noch war kein LKW zu sehen, der uns unseren süßen kleinen vierbeinigen Familienzuwachs bringen sollte. Warum aber fühlte ich nur so ein banges Gefühl in meinem flauen Magen? Neben all der Vorfreude kam immer mehr so eine Vorahnung in mir auf.

Mittlerweile waren wir nicht mehr allein. Etwa zehn weitere Autos parkten um uns herum. Wir sahen richtige Hundeprofis in voller Ausrüstung mit riesigen, mehrfachen Hundeboxen im Auto, professionellem Fluchtgeschirr für die hoffentlich bald nahenden Tiere. Ein ebenfalls etwas nervös umherwanderndes Ehepaar stand uns gegenüber. Wir kamen ins Gespräch. Es sollte ihr erster Hund sein. Ja, der Corona Lockdown bewirkte eine unglaubliche Zunahme an neuen Ersthundebesitzern. Ob die auch nur ahnten, was auf sie zukam? Da wir der Autobahnausfahrt am nächsten standen, erblickten wir den herannahenden Kleintransporter als Allererste. Langsam fuhr er an uns vorbei, um gute 100 Meter weiter zum Stehen zu kommen. Zwei rumänische Männer öffneten die hinteren Türen. Die Dame der Münchener Organisation, die mittlerweile auch erschienen war, eilte jetzt geschäftig hin und her. Ich war erstaunt darüber, dass in dieses kleine Auto all diese Hunde passten. Die Drahtkäfige waren gestapelt, jeweils drei neben und drei übereinander. Der Gedanke elf Stunden in solch einem Zustand zu reisen, ließ mich erschauern. Die armen Hunde, die in unterster Reihe lagen. Es gab unterwegs keinen Toilettenstopp.

Meine Augen suchten meinen Welpen. Vier Monate alt sollte unsere Julie sein. Überhaupt schienen mir selbst die kleinen Hunde, die nun den Käfig verließen, recht groß. Wo waren nur all die Welpen?

Eine sehr nette Dame hatte sich zu mir gesellt und wir kamen ins Gespräch. Ähnlich wie bei uns, gab es bereits einen älteren Hund aus dem Tierschutz, der nun einen Spielgefährten erhalten sollte. Lustigerweise wartete sie auf die Schwester von unserer Julie, die ich von den Videos bereits kannte. Wir erzählten uns die Beweggründe zur Anschaffung von einem zweiten Hund. Meistens sind diese Geschichten recht ähnlich.

Mein nun bereits zwölf Jahre alter Collie Mischling Nicki blieb nicht mehr so gerne allein zuhause. Da er ein absolut liebenswerter und verträglicher Hund ist, kam der Gedanke auf, dass er mir helfen könnte, einen jungen Hund zu erziehen. Dafür hätte er einen Kameraden an seiner Seite, der auch ein wenig auf ihn aufpasst. Eine Win-win- Situation also. Na ja, und dann war da noch der Punkt, dass meine Jüngste flügge wurde und in Kürze zum Studium das Haus verließ. Das bedeutete den Umzug in eine andere Stadt. „Mama, du brauchst entweder ein Kind, dass du dir ausleihen kannst, oder einen jungen Hund.“ Ich entschied mich für den Hund. Da Nicki nun bereits zwölf Jahre alt, wenngleich auch fit für sein Alter herumsprang, so war ein weiteres abwarten nicht gerade geschickt. Nicki kam damals aus Rumänien zu uns und so war ich infiziert mit dem Wunsch wieder einen besonderen Hund zu bekommen. Viele ahnen nicht wie groß der Unterschied ist, zwischen einem Hund von einem hiesigen Züchter zu einem aus Rumänien, oder einem anderen Land, indem die Hunde oft einiges erlebt haben, ehe sie bei uns ankommen. Einer der entscheidenden Faktoren ist, dass diese Hunde alle „Hund sein können“ und „das mit den Menschen“ erst noch erlernen müssen.

Die Bindung zu einem Tier zu bekommen, das in seiner Genetik Herdenschutzhund plus so manches weitere in sich trägt, das ist ein Stück harte Arbeit.

Auch bei Nicki hat es gedauert. Es kostete Zeit und manches Paar Nerven an Geduld, doch wir haben mit ihm einen ganz wunderbaren Familienhund, auf dessen Rücken selbst die Mäuse gefahrlos spazieren gelaufen sind. Heute noch ist er stur wie ein Esel, doch ebenso drollig, tollpatschig und liebenswert. Er war schon in einem hohen Alter, als er mich auf einer Tour durchs Moor in der ländlichen Umgebung begleitete. Leider führte uns das Schild in die Irre. Der Weg verwandelte sich von einem Trampelpfad ins Nichts, ja er verschwand vor meinen Augen. Als ich mich umdrehte war der Übergang von einem erkennbaren Pfad zu dichtem Gestrüpp nicht mehr erkennbar. Das Handy funktionierte nicht. Nach eineinhalb Stunden des Umherirrens, ich dachte dauernd an meines Vaters Worte im Moor stets bergauf zu gehen, da kamen mir die Tränen. Ich wusste nicht mehr weiter. Nicki sah mich mit seinen großen, braunen Kulleraugen an.

Der typische Nicki Blick. In diesen treuen Augen hinein stellte ich die Frage danach, wo denn nur mein Auto sei. Na, eigentlich war es mehr ein Selbstgespräch, ja, der Ausdruck meiner aufsteigenden Panik in den nahenden Abend hinein. Es überraschte mich absolut, dass Nicki sich auf dem Absatz umkehrte und mit Speed durch das Moor raste. Einige Male fiel ich hin, mein rechtes Bein steckte dabei kurzzeitig in einem der Moorlöcher. „Langsam Nicki, langsamer“, doch es half nichts. Mein Hund hatte eine Mission und die galt es zu erfüllen. Eine halbe Stunde ging es auf diese Weise kreuz und quer. Ich hatte keine Ahnung, was er mit mir machte, doch mein Bauchgefühl sagte, dass ich ihm folgen sollte. Tatsächlich, da war ein Pfad. Unglaublich. Nicki führte mich bis vor das Auto.

Es soll nicht unerwähnt bleiben, das große, etwas verwitterte Holzschild am Ende dieses Trampelpfades mit der Aufschrift: „Wege nicht verlassen, LEBENSGEFAHR.“ Sehr witzig. Mein kurz geplanter Ausflug endete um 20.00 Uhr, als ich völlig verschwitzt, verdreckt und fertig mit der Welt zuhause ankam, nach vier Stunden. Nicki, der bekam an diesem Abend eine besonders große und leckere Portion in seinen Napf.

Als ich mich zur Nacht noch einmal bei ihm bedankte, da blickte er mich wieder an, mit seinen großen, braunen, treuen Kulleraugen. Er schien mir zu sagen: „Ja,

schön war es heute mit dir. Ich habe zwar nicht so ganz verstanden, warum du dich so aufgeregt hast, ich war doch da.“ Gute Nacht.

Das ist mein Leben mit Nicki gewesen. Hier und da eine kleine Überraschung doch insgesamt ein gut eingespieltes Team. Im Prinzip wusste ich meist, was auf mich zukam.

Dann kam Julie und damit ein ganz neuer Alltag. Wie gut das wir das zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten.

Während wir so warteten und die Zeit verging, fragte ich mich immer mehr, wo denn in diesem Auto nur mein Welpe versteckt war. Schon die ganze lange Stunde, mittlerweile gab es keine warme Stelle mehr an mir, blickten mich aus dem drittobersten Käfig ganz rechts im Wagen dunkle Augen an und verfolgten jede meiner Bewegungen.

Während die anderen Hunde im Käfig aufgeregt hechelten, bellten oder sich zu bewegen versuchten, lag dieser Hund da und sah mich an. Vom ersten Augenblick, seit ich an diesem Wagen stand. Sollte das etwa mein Hund sein? Aber die war ja riesig! Die mitwartende, freundliche Dame, die auf Julies Schwester wartete, suchte ebenfalls mit ihren müden und doch so aufgeregten Augen den Wagen ab.