Kabbala und Rosenkreuz - Myra - E-Book

Kabbala und Rosenkreuz E-Book

Myra

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Beschreibung

In diesem einmaligen Buch lädt Saint Germain den Leser ein, sein Energiefeld zu betreten: Er nimmt ihn mit auf den Weg zu Kabbala und Rosenkreuz, die alle Weisheit der Menschheits­geschichte enthalten und es uns erlauben, das wahre Wissen der Eingeweihten wieder zu erwerben. Ein Einweihungsweg • Der Weg zur Kabbala • Der Lebensbaum • Mit dem violetten Feuer arbeiten • Esoterik des Rosenkreuzes und Shambala • Der Innere Orden vom Rosenkreuz Kabbala und Rosenkreuz schließen sich nicht aus, sondern durchdringen und ergänzen einander. Ein wichtiger Schritt zu einem neuen Verständnis der geistigen Welt – auf der Basis der "alten Ordnung".

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Seitenzahl: 555

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Saint Germains Vermächtnis

KABBALA UND ROSENKREUZ

Myra

Einleitung und Redaktion von Brigitte Hussak

Alle Rechte vorbehalten.

Außer zum Zwecke kurzer Zitate für Buchrezensionen darf kein Teil dieses Buches ohne schriftliche Genehmigung durch den Verlag nachproduziert, als Daten gespeichert oder in irgendeiner Form oder durch irgendein anderes Medium verwendet bzw. in einer anderen Form der Bindung oder mit einem anderen Titelblatt als dem der Erstveröffentlichung in Umlauf gebracht werden. Auch Wiederverkäufern darf es nicht zu anderen Bedingungen als diesen weitergegeben werden.

© Copyright Verlag »Die Silberschnur« GmbH

ISBN: 978-3-89845-334-9

eISBN: 978-3-89845-876-4

1. Auflage 2018

Umschlaggestaltung: XPresentation, Güllesheim; unter Verwendung des Motivs #3634905, www.fotolia.com; Grafik des Lebensbaums: XPresentation

Verlag »Die Silberschnur« GmbH · Steinstr. 1 · 56593 Güllesheim www.silberschnur.de · E-Mail: [email protected]

INHALT

Vorwort

Erster Teil:

Der Weg zur Kabbala

1. Teil:

Einführung in die Einweihungslehre – Orient und Okzident

Wer und was ist Gott?

Die Widerspiegelung des universalen Gesetzgebers ist der Manu

Mysterium des Grals

2. Teil:

Die Welten des kabbalistischen Systems

Das Sinnbild der Jakobsleiter

Die vier Ebenen der kabbalistischen Welten

Der Lebensbaum

Die zehn Sephiroth

Die drei Säulen

Kether

Die Attribute der Sephiroth

Die Vibration eines göttlichen Namens

Erklärung der göttlichen Namen in Bezug auf ihre Aspekte und Sephira

Die göttlichen Namen und ihre Zuordnung in den einzelnen Sephiroth

Beispiel eines Invokationsrituals (Vibrieren eines göttlichen Namens)

Anmerkungen über die Erzengel

Die Erzengel

Die Erzengel der Kabbala

Shekina – Metatron

Die Hierarchien der einzelnen Sephiroth in den entsprechenden Zuordnungen

Wie man mit dem violetten Feuer arbeiten kann

Dies spricht der Rosenkreuzer

Die Esoterik des Rosenkreuzes und Shambhala

Die Elohim und Shambhala

Betrachtung des Weiblichen

Zweiter Teil:

Der kosmische Baum des Lebens

Die jüdische Tradition

Die jüdischen Wurzeln der christlichen Kabbala

Die Geschichte des Erzengels Metatron

Christliche Kabbala im Sinne messianischer Erlösung

Hilfestellung zum Umgang mit der Kabbala und dem Lebensbaum

Die Bedeutung der Devekut

Die drei fundamentalen menschlichen Prinzipien

Dualseele und Reinkarnation in der Kabbala

Das “Vaterunser”

Die Sephiroth

Der Innere Orden vom Rosenkreuz Teil 1-7

Dritter Teil:

Die Chymische Hochzeit des Christian Rosenkreuz

Die Chymische Hochzeit des Christian Rosenkreuz

1. Tag – Interpretation

2. Tag – Interpretation

3. Tag – Interpretation

Die Symboltiere der “Chymischen Hochzeit”

Mikrokosmos – Makrokosmos

Übung

Gemeinsame Abendmahlfeier

Abschied

Anhang

Eine kabbalistische Reise zum inneren Lehrer

Dank

Buchempfehlungen

Über die Autorin

Dieses Buch ist den WeggefährtenAlma, Bärbel, Claudia, Dorothea, Elfriede,Eva, Heidi E. (†), Heidi H., Irene, Mara, Myra (†),Renate, Thomas und Ullaim Andenken an unsere gemeinsame Zeitmit Saint Germain gewidmet.

Die Wahrheit kann immer nuraus einer einzigen Quelle kommen,aber die äußere Form richtet sichnach der Beschaffenheit des Flussbettes,in dem die Wasser fließen.

Saint Germain

Vorwort

Liebe Leserin, lieber Leser,

dieses Buch war ursprünglich nicht als solches konzipiert, sondern ist eine Sammlung von Seminartexten aus dem Jahr 1996. Wir erfuhren damals einen sehr lebhaften Entwicklungsprozess, verteilt auf mehrere Wochenenden. Die Inhalte wurden dem Medium Myra von Meister Saint Germain teilweise direkt in den Computer diktiert, teilweise wurden sie “live gechannelt”. Wie, warum und für wen das geschah, erzähle ich Ihnen einige Zeilen weiter.

Es ging Saint Germain nicht darum, uns zu “praktizierenden Kabbalisten” zu machen. Ernsthaft studiert und gelebt, ist dies ist ein geistiger Weg, der sich, wie er meinte, durch mehrere Inkarnationen ziehe, und wenn man ganz tief eintauchen wolle, wäre die Kenntnis der hebräischen Sprache notwendig. Auch wenn man die Lehre der Kabbala nicht zu seinem Wegweiser machen möchte, so sind diese Texte dennoch aufschlussreich und wie ich finde sehr spannend. Die Kabbala, wie sie hier beschrieben wird, verbindet uns auch mit unseren eigenen Wurzeln, den spirituellen wie den kulturellen. Es war und ist Saint Germains Anliegen, uns wieder mit diesen Wurzeln zu verbinden, was er auch schon in dem Buch Saint Germains Vermächtnis. Ein westlich-abendländischer Einweihungsweg getan hat.

Die Lehre des Rosenkreuzertums hat die abendländische Spiritualität und Esoterik geprägt wie kaum ein anderes System. Kabbala und Rosenkreuz schließen sich nicht aus, sondern ergänzen und durchdringen einander. Der “Innere Orden vom Rosenkreuz”, wie Saint Germain ihn nennt, wohl identisch mit der sogenannten “Weißen Bruderschaft”, ist uralt und sollte nicht mit den bekannten äußeren Rosenkreuzer-Orden verwechselt werden. Er bewahrte, hütete und schützte das uralte und ewig gültige Weisheitswissen über die Zeiten hinweg, das nicht zeitgeistigen Moden unterworfen ist und das auch nicht “verbessert” oder gar abgelöst werden muss von “neuen” Erkenntnissen. Saint Germain gibt uns einen kleinen Einblick in die Welt dieses “Ordens”, der seinen Sitz – Shambhala – in der nichtphysischen Welt hat.

Die Systeme und Lehren, die den geistigen Kosmos und des Menschen Weg darin erklären, sind auf der ganzen Welt und in allen Religionen, abgesehen von unterschiedlichen Begrifflichkeiten, identisch. Es wäre deshalb gewiss nicht richtig, “fundamentalistisch” zu denken und eine dieser Lehren für die einzig richtige und wahre zu halten und andere geringzuschätzen. Diese Vielfalt ist sinnvoll, damit jedem Menschen das ihm und seiner Kultur gemäße geistige Gerüst für seine Entwicklung zur Verfügung steht.

Die Wahrheit kann immer nuraus einer einzigen Quelle kommen,aber die äußere Form richtet sichnach der Beschaffenheit des Flussbettes,in dem die Wasser fließen.

(Saint Germain)

Saint Germain macht auch in diesem Buch wieder deutlich, dass echte Esoterik keine Spielwiese ist, auch wenn sich unter dem Begriff “Esoterik” allerlei Mummenschanz tummelt. In Teilen der einschlägigen Literatur werden uns manche Informationen über die geistige Entwicklung des Menschen, seinen Aufstieg durch die Sphären, die sogenannten Aufgestiegenen Meister, Engel, Erzengel und andere Lichtwesen, die Weiße Bruderschaft, Avatare, Shambhala, und so weiter oftmals auf recht primitive Weise nahegebracht. Saint Germain äußert sich dazu hier und dort sehr radikal, weil er weiß, welche Umwege und auch Gefahren diese Banalisierung beinhaltet, die den Suchenden auf einem recht kindlichen Niveau festhält.

Er verwendet im vorliegenden Text häufig das Wörtchen “muss”. Das kommt, wie ich weiß, oftmals nicht so gut an, weil doch vermeintlich alles “leicht” und “freiwillig” und ein “Spiel” sein soll. Dabei wird außer Acht gelassen, dass ein spiritueller Weg nur mit Disziplin ans Ziel führen kann. Alle Inkarnationen eines Menschen zusammengenommen sind ein Einweihungsweg, ein Stufenweg aus der Quelle zurück zur Quelle, bis sich der Kreis schließt. Und auf diesem gigantischen Weg, den wir am Beginn der Zeit angetreten haben, müssen bestimmte Entwicklungsprozesse durchlebt werden. Man kann sie hier und dort verweigern, aber irgendwann muss man sie nachholen. Saint Germain meinte dazu: “Niemand ist verpflichtet, die höhere Schule sofort zu absolvieren, jeder kann einen ‘niederen Abschluss’ erwerben und mit diesem mehr oder minder glücklich sein restliches Leben fristen. Aber er wird später wieder an jenen Punkt geführt, an dem die Frage der Entscheidung auf ihn wartet. Einmal muss jeder den Gipfel der Erkenntnis und Wahrheit erreichen. Worauf wartet ihr noch?”

Persönliche Bemerkungen Saint Germains, einzelne oder unsere gesamte Gruppe betreffend, habe ich stehen lassen – soweit sie auch für den Leser interessant und relevant sein mögen.

Im dem schon erwähnten Buch Saint Germains Vermächtnis. Ein westlich-abendländischer Einweihungsweg beschrieb ich, wie dieses und die folgenden Bücher entstanden sind. Darüber hinaus enthält es ein Kapitel über den historischen Grafen von Saint Germain und ein weiteres über die sogenannten Aufgestiegenen Meister am Beispiel Saint Germains, in dem ich ihn ausführlich zitiere. Hier nun finden Sie eine gekürzte Fassung, da dies andernfalls den Rahmen des vorliegenden, ohnehin umfangreichen Buches sprengen würde.

Durch ein befreundetes Medium vertraute mir Saint Germain sein “Vermächtnis”, wie er es nannte, zur Veröffentlichung an, nachdem mich der Impuls nicht mehr verlassen hatte, den Inhalt einiger Ordner, gefüllt mit dem Textmaterial der Schulungen, als Bücher veröffentlichen zu müssen.

Saint Germain, der in esoterischen und spirituellen Kreisen bekannte sogenannte Aufgestiegene Meister, der aus der geistigen Welt wirkt, trat in den Neunzigerjahren in unser Leben. Wir, das waren und sind eine kleine Gruppe Menschen, die sich “zufällig” gefunden hatten und die eines Geistes waren und sind. Ein Mitglied unseres Freundeskreises, Myra, war bis zu ihrem Tod im Jahre 2002 über 35 Jahre meine Weggefährtin. Sie fühlte sich seit ihrer Kindheit den geistigen Welten verbunden und hatte die Gabe, Dinge zu sehen, die für die meisten Menschen nicht wahrnehmbar sind. So wurde sie über viele Jahre (und, wie sie später erfuhr, über mehrere Inkarnationen) hinweg vorbereitet, als Medium ein reines Instrument für eine ganz bestimmte Aufgabe zu sein. Myra war das “Sprachrohr” für einen sehr lichtvollen indianischen Lehrer aus den geistigen Welten namens Finor, der sich nach mehreren gemeinsamen Jahren mit den Worten “Heute übergebe ich dich meinem Meister” verabschiedete. So trat Saint Germain in unser Leben.

Er kam, um ein Versprechen einzulösen, das er uns im 18. Jahrhundert gegeben hatte, als, neben vielen anderen, auch wir in Frankreich seine Schüler gewesen waren. Damals und dort unterhielt der Graf von Saint Germain Schulinternate, in denen von ihm ausgewählte junge Menschen weltlich und spirituell ausgebildet wurden. Sein Ziel war es, durch diese besondere Erziehung eine neue Generation heranzubilden, die in der Lage sein sollte, mit hohen ethischen Voraussetzungen die künftigen Geschicke des damals zersplitterten und in Kriegen zerrissenen Europas in allen gesellschaftlichen Bereichen, wie Politik, Justiz, Wissenschaften, Religion, Medizin und Kultur, zum Fortschritt und zu mehr Menschlichkeit zu wenden. Diese Ausbildung galt nicht nur der Vermittlung des üblichen Schulwissens, sondern sie war auch und vor allem ein Einweihungsweg. Und zu diesem gehörte eine Prüfung, die das Leben selbst abnimmt und die nichts mit den üblichen schulischen Prüfungen zu tun hatte. Nicht alle haben bestanden, und Saint Germain erläuterte uns, dass er jedem der “durchgefallenen” Schüler das Versprechen gegeben habe, ihm noch einmal und letztmalig diese spezielle geistige Wissensvermittlung zu ermöglichen. Wir waren damals in Frankreich nicht zum ersten Mal seine Schüler gewesen, sondern er war, wie er sagte, seit uralten Zeiten unser Weggefährte und Lehrer. So wiederholte er den damaligen Unterricht als neuerlichen Erkenntnisweg, indem er uns innerhalb von mehr als sechs Jahren an vielen Wochenenden unterrichtete. Er warnte uns, dass er uns vor der Zeit verlassen müsse, wenn Bindungen an ihn entstünden, denn er wolle uns schließlich in die Freiheit führen, was seine Aufgabe sei. Saint Germain unterrichtete zur gleichen Zeit aus demselben Grund und auf ähnliche Weise weitere kleine Schülergruppen in anderen Ländern.

Unser Lehrer verabschiedete sich von uns während einer intensiven Schulungswoche, die wir im Schwarzwald aufeiner Hütte miteinander verbrachten. Er hatte uns alles gelehrt und uns alle Werkzeuge mitgegeben, die wir benötigen, um unseren Weg alleine, nur dem inneren Lehrer im eigenen Herzen verpflichtet, weiterzugehen.

Wir waren und sind keine besonderen Menschen, weil wir in den Genuss solcher Unterweisungen kamen. Jeder Mensch durchläuft auf die eine oder andere Art im Laufe seiner Entwicklung geistige Einweihungen, entsprechend der Kulturkreise, in denen er inkarniert war und ist, und jeder hat seine eigenen Freunde und Helfer aus den geistigen Reichen.

Ich möchte an dieser Stelle darauf verzichten, das facettenreiche und überaus spannende Lebens des historischen Grafen von Saint Germain, der Diplomat, Arzt, Erfinder, Physiker, Chemiker, Alchemist, Geigenvirtuose, Komponist, Kunstkenner und einiges andere mehr war und der eine universelle Bildung besaß, näher zu beleuchten. Ich habe dies, wie schon erwähnt, in dem bereits erschienenen Buch getan, außerdem empfehle ich am Ende dieses Buches zwei Bücher über die historische Person Saint Germain. Ich möchte Ihnen aber nicht vorenthalten, wie er sich über das Thema der “Aufgestiegenen Meister” geäußert hat, auch zum weiteren Verständnis von Teilen des vorliegenden Buches.

Zunächst, wir dürfen diesen hohen Wesen durchaus auf Augenhöhe begegnen, denn sie sind nicht wertvoller als wir, sondern uns nur etliche Schritte voraus. Oder anders ausgedrückt, ein Grundschüler ist nicht weniger wert als ein Abiturient. Beide befinden sich auf unterschiedlichen Stufen ihrer Entwicklung: Der Abiturient war einmal Grundschüler, und dieser wird einmal einen Schulabschluss haben. So wird deutlich, dass wir alle Meister sind auf den verschiedenen Stufen des Aufstiegs. Saint Germain hat versucht, uns dieses Geschehen mit der Geschichte von Jakobs Traum aus dem Alten Testament zu erklären: “Jakob träumt, dass Engelwesen auf einer Leiter, die bis in den Himmel reicht, hinauf- und hinuntersteigen, sich zwischen Himmel und Erde bewegen. Was waren das für Engelwesen, die er sah? In Wirklichkeit sah er nur Menschen in ihrem normalen Bewusstseinszustand und in unterschiedlichen Entwicklungsstufen auf ihrem Pfad zwischen Himmel und Erde. Die Tatsache, dass sie ihm wie himmlische Wesen erschienen, drückt sein inneres Wissen um Ziel und Zweck des Lebens aus, das darin besteht, die Himmelsleiter emporzusteigen, also den inneren Aufstieg aus dem Zustand des Gefallenseins wieder zurück zum Ursprung, ins Paradies zu vollbringen.”

Diese Geschichte benutzte er, um das Phänomen der “Aufgestiegenen Meister”, ein Begriff, den er eigentlich ablehnt und den die Meister selbst nicht verwenden, zu erklären: “Er, der am Ende der Jakobsleiter angekommene Mensch, hat nun die freie Entscheidung. Er kann in dieser wieder erreichten Freiheit die Jakobsleiter hinaufgehen und in den Himmel eintreten. Aber nein, er wird, da er nun das Prinzip der reinen Liebe verkörpert, diese Gedanken nicht mehr in sich haben. Er wird zurückgehen, denn er hat die Herrlichkeit geschaut und dabei zurückgeblickt auf jene, die sich noch quälen auf der Sprossenleiter. Viele, die vielleicht einmal Weggefährten waren, befinden sich noch – oder wieder – ganz unten in der Gefangenschaft der Sinne. Er wird also zurückgehen, um all das Empfangene weiterzugeben an jene …” Für diese selbstlosen Wesen hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte der Begriff “Aufgestiegene Meister” eingebürgert. Es ist nun aber gewiss deutlich geworden, dass diese Geschichte von Jakobs Traum den Weg eines jeden Menschen repräsentiert.

Wie anderen Meistern auch, werden Saint Germain innerhalb esoterischer Kreise und in der Literatur verschiedene prominente Inkarnationen nachgesagt. So soll er Merlin aus der Artussage gewesen sein, Christoph Kolumbus, Joseph, der Vater von Jesus, Christian Rosenkreuz, der angebliche Begründer des Rosenkreuzer-Ordens, und andere mehr.

Merlin, so sagte Saint Germain, sei keine historische Person, sondern eine allegorische Gestalt, die die Weisheit des keltischen Druidentums repräsentiere. Die Vorlage zu dieser literarischen Figur Merlin mag vielleicht eine (oder mehrere) herausragende druidische Persönlichkeit gewesen sein. Auch die Ritter der Tafelrunde sind allegorische Gestalten (außer König Artus, der vermutlich ein keltisch-britischer Feldherr war), die die verschiedenen Entwicklungsstadien des Menschen repräsentieren. Allerdings hat die Gralslegende, wie alle Legenden, gewiß auch einen wahren Kern, und die handelnden Figuren mögen historische Vorbilder gehabt haben. Auch der Boden, auf dem die Sage handelt, ist heiliges Land.

Saint Germain war in einer seiner Inkarnationen Joseph von Arimathia, “Jeheschua war meiner Schwester Sohn”. Er war also der Onkel von Jesus und auch sein Lehrer und reiste mit ihm in der Zeit zwischen dessen zwölftem und dreißigstem Lebensjahr (die “unbekannten Jahre Jesu”, wie die Kirche sie nennt) nach Griechenland, Ägypten, Indien, Tibet und in andere Länder. Es waren Reisewege, die der Einweihung und Vorbereitung auf die große Aufgabe galten, die Jesus anschließend in der kurzen Zeit seines öffentlichen Wirkens zu vollbringen hatte.

Saint Germain wird manchmal eine besondere Nähe zu Amerika nachgesagt. Dazu äußerte er sich: “Mein Name war in Amerika nach der Jahrhundertwende (19. auf 20. Jahrhundert) – einhergehend mit einem jäh aufgeflammten Nationalismus – eine Art Wunderdroge aufgrund des Booms, den die Bücher von Madame Blavatzky auslösten. Und es ging lebhaft das Gerücht im ganzen Lande um, dass ich dereinst das vollenden würde, was ich als Christoph Kolumbus begonnen hätte. Was immer man dabei von mir erwartet hätte, ich war zu Kolumbus’ Zeiten im Britischen und konnte daher auch späterhin nicht vollenden, was er begann – eine schreckliche Vorstellung auch, da dieses Erbe von mir nicht hätte ausgelebt werden wollen. Seit jeher war ich an Europa gebunden und habe dort meinen Entwicklungsweg als ‘großer Europäer’ (so wurde er genannt) abgeschlossen, in dem brennenden Wunsch, Europa zum Wiederauffinden seines geistigen Erbes und seiner Wurzeln zu verhelfen, das in zweitausend Jahren Kirchengeschichte fast verloren gegangen war.”

Das Buch Die Chymische Hochzeit des Christian Rosenkreuz von Johann Valentin Andreae (1586-1654) ist “ein zeitloses Märchen, das wie jedes Märchen die Bildersprache der Seele, die eine archetypische Bilderwelt ist, benutzt, um damit eines jeden Menschen Seelenreise am Beispiel der allegorischen Figur des Christian Rosenkreuz in sieben Stufen zu beschreiben.” (Saint Germain) Dieses Buch war ein inspiriertes Auftragswerk des Inneren Ordens der Rosenkreuzer, der seinen Ursprung in uralten Zeiten hat. Christian Rosenkreuz ist also keine geschichtliche Figur und kann daher auch keine Vorinkarnation Saint Germains sein.

Zu weiteren, ihn betreffenden Behauptungen in Teilen der einschlägigen Literatur und im Internet, in dem es scheinbar keinen erfundenen Unsinn gibt, den man auslässt, wenn es um seine Person geht, äußerte er sich: “Ich habe meinen Wohnsitz weder über Transsylvanien noch in irgendeinem anderen Tempel in den Ätherreichen, sondern nur in euren Herzen. Ich liebe das göttliche Feuer, das reine Christuslicht, und diene ihm, wie alles ätherische Leben ihm dient. Ich bin seit altersher Lehrer und finde meine Schüler weltweit, aber ich lebe mit jenen Brüdern und Schwestern im Fernen Osten in bescheidenem Heim und liebe Amerika wie alle anderen Länder, die sich dem Licht öffnen. Wenn ihr mich ruft, komme ich auf euren Ruf augenblicklich und bringe euch das göttliche Feuer der Reinigung. Aber ich bin nicht dessen alleiniger Hüter und Lenker. Dies ist eine ebenso irrige Auffassung wie jene über das besondere Wirken der Heiligen und Engelkräfte und deren Wohnstätten sowie ihre Zugehörigkeit und Wirkweise zu und auf dem einen oder anderen Strahl. Die Vorstellungen, die hier verbreitet wurden – und noch immer werden – sind vom wahren Wesen der Gottesflamme, dem reinen Christuslicht, um Lichtjahre entfernt. Genauso irrig sind die Vorstellungen, wir bräuchten eine bestimmte Musik, mithilfe deren Schwingungen wir erreichbar seien. Musik spielt wohl eine beherrschende Rolle auch in unserem Dasein, aber ich öffne euch die Türen meines Herzens auch ohne Musik und liebe es, wie alle meine Brüder und Schwestern, wenn die Schüler sich uns in Stille nähern, wie ihr wisst. Weder ich noch mein geliebter Bruder Zadkiel (Erzengelenergie) haben mit Johann Strauß zu tun (es wird behauptet, er hätte Johann Strauß inspiriert und mit dem Walzer Geschichten aus dem Wienerwald könne man sie beide, Saint Germain und Zadkiel, erreichen). Dies alles geht von völlig irrigen Vorstellungen bezüglich meiner Herkunft in meinem letzten Erdendasein aus (im 18. Jahrhundert in der österreichisch-ungarischen Monarchie, deren Bürger auch Johann Strauß im 19. Jahrhundert war), wie es mangels Überblick über die europäische Geschichte von Amerika ausgehend weiter kolportiert wurde.” Und mit feinem Sarkasmus: “Meine bescheidene Person erfuhr eine so unglaubliche Metamorphose, dass ich selbst Mühe habe, mich bei mir noch zurechtzufinden.” – “Der Name Saint Germain gehörte zu jenem Menschen, der neunzig Jahre lang teilhatte an den Geschicken seines Jahrhunderts. Der Lehrer, der er seit jeher war und ist, trägt einen anderen Namen – wie ein jeder Träger eines heiligen Namens ist, der in den inneren Reichen lehrt und wirkt. Ihr aber wollt mich mit dem euch bekannten Namen im Herzen behalten.”

Zu verschiedenen fantasievollen Erfindungen innerhalb von Teilen der esoterischen Literatur äußerte er sich: “Es gibt im Bereich der geistigen Welt keine neuen Errungenschaften, da die alte Ordnung sich noch immer als die einzig wahre erweist … Und so muss ich einem jetzt um sich greifenden Phänomen eine absolute und für viele vielleicht schmerzliche Absage erteilen. Es gibt keine neuen geistigen Gesetze und keine neuen himmlischen Tempelanlagen …” – “Glaubt nicht den blumigen Worten neuer Religionsgründer und ihrer Botschafter, sondern einzig der alten, immerwährenden Wahrheit und Wirklichkeit, wie sie in den heiligen Büchern und in den Erfahrungen und Zeugnissen der Mystiker und Erleuchteten aller Zeiten aufbewahrt wurden. Glaubt nicht daran, dass irgendwelche Aufgestiegenen Meister aus überoder unterirdischen Tempeln zum Wohle der Welt irgendwelche Flammenkräfte lenken. Ihr selbst müsst die Herzensflamme in euch entzünden und lenken, um so euren bedrängten Mitgeschwistern ein Licht in der Finsternis eurer Zeit zu sein. Kein Meister und kein Erzengel nimmt euch diese Aufgabe ab.” – “Deshalb rufen jene Kräfte, die es seit Urzeiten unternommen haben, die Menschen aus dem Zentrum ihres Herzheiligtums heraus zu begleiten, allen zu, die sich weder verführen noch manipulieren lassen: Folgt nicht blind irgendwelchen Lehren, die nicht verbunden sind mit der Urtradition und mit dem alten Wissen, das für alle Ewigkeit bewahrt wird von den Eingeweihten der alten Hochreligionen. Es begegnet euch dies auch nicht in der Umdeutung der einzig wahren Lehre durch die verschiedenen christlichen, buddhistischen oder hinduistischen Konfessionen oder Richtungen, sondern dort, wo sich der Kern aller Religionen befindet: in der EINHEIT ALLEN WISSENS UND SEINS, wo es weder Auserwählte noch Verstoßene, sondern nur KINDER DES EINEN VATERS gibt.” – “Und dies ist auch das Einzige, was euch wirklich zugerufen werden kann aus den inneren Reichen von einem Lehrer, der nichts ist im Gegensatz zu dem, in dessen Auftrag er seit Jahrhunderten lehrt (gemeint ist Jesus Christus) und der viele Gruppen weltweit unterrichtet und der nichts zu schaffen hat mit den Praktiken derer, die sagen, ihre Lehre und Botschaft kämen von ihm.” – “So war ich selbst als Lehrer dieser Menschheit ja auch stets ein Instrument für das Spiel jener Mächte und Kräfte, die zeitlos aus dem Ursprung in ununterbrochener Schönheit und Reinheit wirken und fließen – und ich trage seit Äonen Verantwortung dafür, dass das WISSEN und das LICHT AUS DEM ZENTRUM DER WELT in diese Welt gelangen kann.”(Mit “Zentrum der Welt” ist “Shambhala” gemeint, das auch Gegenstand dieser Veröffentlichung ist.)

Und zu seinen immer wiederkehrenden kritischen Äußerungen zum etablierten Kirchenchristentum erklärte er: “Manche bezeichnen es als Manie, dass in meinen Schulungen mit den Kirchen – eigentlich der Kirche – so unerbittlich ins Gericht gegangen wird. Diese Unerbittlichkeit aber ist nötig, da sonst die ausgetretenen Pfade nicht verlassen werden können. Es muss zu einer esoterischspirituellen Erneuerung des christlichen Abendlandes kommen. Es muss den neu-esoterischen Pseudolehren, die wildwuchernd um sich greifen, die Nahrung entzogen werden. Die Menschen müssen endlich auch spirituell mündig werden im Sinne einer universellen Spiritualität, die frei ist von allen Modetorheiten des Zeitgeistes, allen primitiven Formen personifizierter Gottheiten und den damit verbundenen naiven Vorstellungen ihrer Lebensräume. Spiritualität muss endlich in die Seele des Menschen verlagert werden. Nur dort vermag sie aufzugehen und ihrem Menschen Frucht zu bringen. Der Schüler muss angehalten werden, sich Gott nicht mehr außerhalb seines Wesens zu denken.”

Gerne gebe ich auch eine interessante Information an Sie weiter, die Myra auf ihre Frage nach Saint Germains tatsächlicher Herkunft im 18. Jahrhundert von ihm erhalten hat. Ihm wurde und wird nachgesagt, er sei der Erbprinz von Transsylvanien (Siebenbürgen) gewesen, der vor den Nachstellungen des österreichischen Kaiserhauses gerettet werden musste und auf diesem Wege nach Florenz in das Haus Medici kam und dort erzogen wurde. Saint Germain galt damals als “der Mann, der niemals stirbt” (Voltaire). Unbekannt aber dürfte sein, dass er auch nicht geboren wurde. Jeder Mensch käme mit einem Ego zur Welt, so sagte er, und die Aufgaben, für die er gekommen war, wären mit einem menschlichen Ego nicht zu erfüllen gewesen, und deshalb sei er nicht per Geburt erschienen, sondern hätte sich einen Körper erschaffen. Damit hat er gewiss kein Wunder vollbracht und auch keine Naturgesetze gebrochen, sondern Gesetzmäßigkeiten angewandt, die unsere Naturwissenschaft noch zu entdecken hat. Das Leben als Graf von Saint Germain war nicht seine letzte Inkarnation, die er zu absolvieren hatte, sondern er kam wegen gewisser Aufgaben freiwillig immer wieder und hatte schon vor sehr langer Zeit seine Inkarnationskette beendet.

Abschließend möchte ich Ihnen noch einen Auszug aus einem Text von Saint Germain vermitteln, den er Myra für unsere Freunde Thomas und Eva zu deren Hochzeit diktiert hat und den ich mit ihrer Erlaubnis hier zitiere. Dieser Textauszug war auch für unsere gesamte Schulungsgruppe gedacht und ist gewiss auch für Sie aufschlussreich, denn er definiert, was ein wirklicher geistiger Lehrer ist:

“(…) Diese Schulung hat also jetzt ihren Höhepunkt erreicht. Mehr vermag ich euch nicht zu hinterlassen als meine Fußspuren auf eurem Lebensweg – euch nur ein kleines Stück vorangegangen. Ein Lehrer-Schüler-Verhältnis leitet sich immer ab aus Abhängigkeit. Beide sind aufeinander angewiesen. So bin auch ich an jeden einzelnen meiner Schüler durch ein einmal gegebenes Versprechen gebunden. Aber ich bemühe mich, diese ‘Bindung’ auf die Grundlage der persönlichen Freiheit des Individuums zu stellen. Ihr seid natürlich auch darin frei, das, was ich euch lehre, in toto anzunehmen oder abzulehnen. Wenn ihr es ablehnt, entlässt ihr mich augenblicklich in die Freiheit. Nehmt ihr es an, bindet ihr mich. Ich bitte euch weder um das eine noch um das andere. Diese Bindung erzeugt für mich kein Leid, sie hält mich neutral in meiner Beziehung zu meinen Schülern, und ebenso neutral wäre die Bindungslosigkeit für mich. Es liegt nicht in meiner Macht, euch zur Annahme oder Ablehnung der Lehrinhalte zu bewegen. Es steht also keinerlei Selbstnutz hinter dem, was ich tue, und es existiert auch kein anderes Motiv, als das der wertfreien Liebe. Und so muss es euch weder bekümmern noch dürft ihr irgendein anderes persönliches Gefühl für das entwickeln, was uns aneinander bindet. Ich habe keinen Ashram, keine äußere Schule, in die ich euch mit dem ‘Versprechen der Befreiung’ einlade. Texte, Lehren, die nicht wachrütteln und nur substanzlos erhabene, bekannte Lehrsätze wiederholen, die einlullen und unhaltbare Versprechungen geben, wie leicht zum Beispiel ‘Erleuchtung’ zu erlangen sei, sind das Papier nicht wert, auf das sie gedruckt werden. Und dennoch ging auch euer Schulungsweg zunächst über eine Erfahrungsebene, die ich in diesen Texten gänzlich zur Auflösung bringe. Wie kann das sein? Es hängt natürlich mit der sich mehr oder weniger schnell entwickelnden Erfahrungsbandbreite des Schülers zusammen. Keiner geht schon am ersten Schultag zum Abitur. Nur dort, wo ein kritischer Geist am Werk ist, kann Neues, Fruchtbares entstehen. Wenn ich aus einer Bewusstseinsebene zu euch spreche, die euch (noch) nicht zur Gänze zugänglich ist, so tue ich dies aus dem Wissen heraus, dass ein so wohl vorbereiteter Boden die Saat aufzunehmen vermag, die einmal eine neue Ernte sein wird.

Ihr geht durch das Labyrinth eurer Erfahrungen. Seht meine Aufgabe auch darin, euch den Ariadnefaden zu weben, mit dessen Hilfe ihr den Weg zur/in die umfassende Freiheit zu finden vermögt. Was diese Freiheit ist, findet ihr an vielen Stellen meiner Texte. Bindet euch nicht mehr, bleibt euch treu und verlasst den einmal eingeschlagenen Weg nicht, auch wenn so manches schöne Gasthaus am Weg zur Einkehr lockt. Sich vom Weg abbringen zu lassen heißt, sich wieder zu binden und Zeit zu vergeuden. Jedes Zentrum, jeder Ashram, auch jede Gemeinschaft ist letzten Endes solch ein ‘Gasthaus’. Ihr habt so viel Wegzehrung erhalten, dass ihr solchen Erfahrungen nicht mehr folgen müsst. Ihr könnt es wohl, aber was findet ihr dort? – Bindendes! Spirituelle Gruppen sind dort nützlich, wo sie zur ‘wahren Brüderlichkeit’ einen Weg aufzeigen, zu einer ‘Bruderschaft des Menschen in der Vaterschaft Gottes’.

Es gibt keinen einzigen Ort auf dieser Welt, der für euch so kostbar sein kann wie das Zentrum in eurem Inneren. Warum also ‘da draußen’ nach etwas suchen, was es dort nicht gibt …”

Nicht unerwähnt möchte ich lassen, dass Saint Germain selbstverständlich auch “Schwestern” meint, wenn er von “Brüdern” spricht.

Mit der Beschäftigung mit diesem Buch, liebe Leserin, lieber Leser, betreten Sie das Energiefeld Saint Germains, in dem er Sie als Begleiter willkommen heißt auf Ihrer Reise von Malkuth nach Kether.

Brigitte Hussak

Dießen am Ammersee im Frühjahr 2011

1. TEIL

DER WEG ZUR KABBALA

1. TEIL

EINFÜHRUNG IN DIE EINWEIHUNGSLEHRE

ORIENT – OKZIDENT

Einleitung

Wissen, das zur Weisheit führen soll, wollen wir heute im Besonderen kennenlernen. Warum ich den Weg über die Kabbala wähle, werdet ihr verstehen am Ende unseres Weges, denn in ihm ist alle Weisheit der Menschheitsgeschichte enthalten. Es geht nicht darum, irgendwelche sogenannten “esoterischen Erfahrungen” zu machen, sondern darum, das wahre Wissen aller Eingeweihten wieder zu erwerben. Ehe wir uns später den einzelnen Sephiroth zuwenden, wollen wir heute das Gerüst, in dem alles Wissen enthalten ist, aufbauen.

Die Dinge, die ich euch sage, werdet ihr vielleicht in dieser Form nirgendwo geboten bekommen, gewisse Elemente daraus ganz sicher da und dort, aber so komplex nirgendwo. Ich werde gewisse Mysterien berühren, die zu kennen für einen Schüler nötig sind, der den Einweihungsweg gehen will. In vielen Traditionen sind Elemente daraus lebendig, und es war von jeher mein Anliegen, Orient und Okzident miteinander zu verbinden und das Wissen von da und dort zusammenzuführen und aufzuzeigen, wo Analogien, aber auch wo Trennungen bestehen.

Ich möchte euch das Wesen göttlichen Wirkens ausgehend vom “Gesetz” erläutern, das Wesen der höchsten Gottheit, die sich manifestieren kann, und verschiedene andere Dinge mit einbeziehen, die in unmittelbarem Zusammenhang damit stehen. Ich möchte euch in die Geheimnisse des Abendmahles, der Transsubstantiation, also der Ver-Wandlung und in die Legende des Grals einführen, die “befruchtet” aus dem Osten kommend, ihren Weg ins Abendland gefunden haben und euch somit den Inhalt der wahren westlichen Einweihungslehre darlegen.

“Zieh deine Ichheit aus und an die Göttlichkeit!Die Ichheit ist so eng, die Göttlichkeit ist weit.SEI SELBST!Er selber will, dass selbst du sollest sein,dass du erkennest selbst: Er sei dein Selbst allein!Wenn du ihn hören willst in dir,musst du nur schweigen,dann spricht er laut:“Du warst, sollst sein – und bistmein Eigen!”

(Angelus Silesius)

WER UND WAS IST GOTT?

Die Frage ist: Wer und was ist Gott? Darauf gibt es zu antworten – ER IST DAS GESETZ! Das GESETZ beinhaltet alles, was je gedacht und geschaffen wurde. Das GESETZ ist Schöpfer und Schöpfung zugleich. Dem GESETZ untersteht alles Geschaffene in hierarchischer Ordnung in der materiellen und geistigen Welt.

Es muss aber jemanden geben, der dieses Gesetz all jenen verkündet, die unter ihm leben, in der materiellen und geistigen Welt. So ist jede Verkündigung ein Sichtbarwerden des Gesetzes. Und alles, was je verkündet wurde, jedes Wort konnte auf diese Weise Fleisch werden, also in die Materie gelangen. Und es kann nichts sein, ohne dass das Gesetz hierfür die nötigen Rahmenbedingungen geschaffen hätte. Die Schöpfung selbst unterlag und unterliegt auf ewig diesem Gesetz. Die Gesetze in der irdischen Welt sind eine Vergröberung des universellen Gesetzes.

Das universelle Gesetz besagt, dass eines das andere bedingt und dass immer das Niedere vom Höheren geführt, regiert und geleitet wird. Und jegliche Entwicklung fußt auf der Höherentwicklung des Bisherigen. So wie aus dem Urstoff, aus dem Geist sich nach und nach alles Leben entwickelt hat, so ist Leben in jeglicher Form etwas Höheres als das, was vor ihm bestand, und folglich kann die Entwicklung gemäß dem Gesetz immer nur endlos nach oben vor sich gehen.

Auch ein MANU selbst – diesen Begriff werde ich später erklären – unterliegt dem Gesetz. Er wird vom Urprinzip bestimmt, für einen Entwicklungsabschnitt, ein “Manvantara”, um die Menschen mit dem Gesetz vertraut zu machen. So ist der Manu selbst Teil der Hierarchie, aber er unterliegt nicht den (niedereren) Formen jener, die selbst das Gesetz zur Verwirklichung bringen, sondern erhält seinen Auftrag aus den höchsten Bereichen.

Es gibt nach oben keine Begrenzungen in der Hierarchie. Über dem Höchsten ist immer noch ein Höheres, und dieses Höchste dehnt sich immer seinerseits nach oben aus, weil, wie wir gehört haben, das Niedrigere immer vom Höheren erhalten wird. All dies übersteigt bei weitem das, was ein menschliches Gehirn zu fassen imstande ist.

Jedes Manvantara (auch diesen Begriff werde ich später eingehender erklären) hat also seinen eigenen Manu. Das heißt, dass aus der Hierarchie derjenige, der entwicklungsmäßig nun an der Spitze steht, das Amt des Manu übernimmt als Gesetzgeber und Christusträger für das kommende, also sein Manvantara.

Es gibt nur ein Gesetz, nach dem alles strebt, und so wird von Manvantara zu Manvantara das Gesetz auf neue Grundlagen der Erkenntnis gestellt, und der Manu ist immer derjenige, der jeweils dieses Gesetz verkündet.

Das Gesetz beruht immer auf den Säulen des “Dharma”. In der hinduistischen Tradition wird das Gesetz die Urordnung (dharma-vahini) genannt, nach der sich die Entwicklung zwangsläufig vollziehen muss. Wenn das entsprechende Manvantara zu Ende ist, erscheint an der Schwelle des neuen ein neuer Manu, und er ist derjenige, der sich in der Hierarchie jener höher Entwickelten nun an der Spitze befindet, sich als Schöpfer erkennt, nämlich als Widerspiegelung des manifest gewordenen Gesetzes. So wird er also Form annehmen, um dieses Gesetz für das anbrechende neue Manvantara auf der Ebene der Materie zu verkünden und zu verankern. Er verfügt somit über eine zweifache Mission. Der Manu wirkt im Geheimen und wird nur von jenen erkannt, die als wahre Eingeweihte um seine Mission wissen. Aber er kann, weil er das höchste Prinzip verkörpert, eine Spiegelfunktion einnehmen und somit eine Widerspiegelung des höchsten Prinzips sein, indem er als solches für alle sichtbar in der Materie wirkt.

Dieser Spiegel hat eine so starke Anziehungskraft und Projektionswirkung, dass alle, die in diesen Spiegelbereich treten, mit ihren eigenen Schöpfungen und Schatten konfrontiert werden, weil der Spiegel Licht auf sie wirft. Daher wird ein solcher Manu, wie immer er aufgrund seiner eigenen Göttlichkeit in die Welt wirkt, das Unterste nach oben kehren, die Herzen der Menschen direkt ansprechen, um sie umzuwandeln, was nicht ohne Schmerz – in der Erkenntnis der eigenen Schwächen, Schatten und Fehler – vonstattengeht.

Jegliches, was dem Gesetz nach in dieser Zeit manifest werden kann, unterliegt diesem Gesetzgeber wiederum in hierarchischer Ordnung. Und so sind für die entsprechenden Perioden alle geschaffenen Wesen im materiellen wie im geistigen Bereich hierarchisch dem Manu untergeordnet, und der Begriff “Hierarchie” bezieht sich auf den jeweiligen Entwicklungs- und Erkenntnisstand der betreffenden Wesenheiten. Das besagt, dass der Manu für seine Periode für alle Wesenheiten, die vom menschlichen Geist noch zu begreifen sind und weit darüber hinaus, das oberste Prinzip verkörpert und alles ihm “untertan” ist. Es ist dies jedoch nicht unter menschlichem Begriffsdenken zu verstehen, denn diese “Untertanschaft” bedeutet nichts anderes, als dass jeder auf der ihm gemäßen Ebene das Dharma gemäß dem Gesetz lebt und es verwirklicht und jenen, die “tieferstehend” sind, behilflich ist, ihren Entwicklungsweg zu vervollkommnen. Das betrifft das ganze Leben, bezieht alle kosmischen Wesenheiten, alle Engelkräfte, die “Herren des Karmas” und all jene, die dem Gesetz unterstehen, mit ein. Mit menschlichen Maßstäben gemessen und Ausdrücken belegt könnte man sagen, dass ein Rotationsprinzip im Herrschaftsgefüge der göttlichen Hierarchie besteht.

Gemessen an all dem ist jede kosmische Wesenheit nicht mehr, als es ein Staubkorn in der irdischen Welt ist, und dennoch beinhaltet sie, wie auch das kleinste Staubkorn einen Mikrokosmos darstellt, der den ganzen Makrokosmos in sich enthält, das Urprinzip, von dem alles ausgeht.

Nicht hundert Milliarden von Begriffsfindungen würden ausreichen, um das Urprinzip mit all seinen Facetten zu beschreiben, und der verkörperte Manu selbst vereint in sich all jene Prinzipen, die nötig sind, um den Menschen das Gesetz zu verkünden und es zu verankern. Und die Herrlichkeit, die sich in ihm zur Form verdichtet hat, ist von so überragendem Glanz, dass ihn kein menschliches Auge ertragen könnte, wenn es seiner ansichtig würde. Und so verbirgt er sich in einer normalen menschlichen Gestalt, und es entspricht dem Wesen des Gesetzes, dass dieses zwar über dem Menschen steht, sich aber dennoch im Menschen selbst nur verwirklichen kann, so wie es sich im Manu verwirklicht hat.

Die Anlagen, die ein Manu in sich trägt, trägt auch jedes geschaffene Wesen in sich. So ist die Hierarchie selbst ein Bewusstseinszustand von Wesenheiten, die sich jeweils auf dem gleichen “Niveau” befinden, und dieses Niveau könnte man, um ihm überhaupt einen Namen zu geben, als “Strahl” bezeichnen. Das System der Kabbala hat dieses Wissen in Form gefasst und im “Lebensbaum” dargestellt.

Um noch genauer zu sein, “Strahl” meint jene kosmische Energie, die aus dem kollektiven All-Bewusstsein heraus dem “gefallenen Adam” die Möglichkeit gibt, in den ursprünglichen paradiesischen Zustand – was wir später noch vertiefen werden –, nämlich in jenen der Gottgleichheit zurückzufinden.

ADAM KADMON war zwar Gott gleich – “nach seinem Bilde schuf er ihn” –, aber er war nicht identisch mit ihm, wie das Kind auch nicht identisch ist mit seinen Eltern. In den Zeitaltern der Rückkehr des gefallenen Adam in den Urzustand des Adam Kadmon dient ihm diese Strahlenenergie als unterschiedlich zu bewertende und vielfach erfahrbare “Qualität” – gemäß seiner jeweiligen Entwicklungsstufe. In Wirklichkeit gibt es nicht eine bestimmte Anzahl von Strahlen, sondern nur Abschnitte in der Entwicklungsgeschichte des Adam, die entsprechend der Qualität der Eigenschaften, die er erwarb, in seine jeweilige Lebens- und Erfahrungssituation einflossen beziehungsweise immer noch einfließen.

So beinhaltet nach dieser Darstellung der erste Strahl die Qualität des göttlichen Lichtes und der All-Macht, die, wenn sie sich ins Gegenteil verkehrt, Dunkelheit und schrecklichen Missbrauch der Macht zur Folge hat. So besehen befindet sich die Welt in vielfacher Hinsicht noch immer im negativen Zustand des ersten Strahls, hat sich also entwicklungsgeschichtlich so gut wie nicht bewegt.

Der zweite Strahl wird, wenn Adam die Qualitäten des ersten Strahls einmal erfahren und gelebt, also verwirklicht hat, ihn befähigen, Weisheit des Herzens und das Wissen der Eingeweihten zu erreichen. Hier begann einst das Wissen Form anzunehmen in der Begründung der hermetischen Tradition, die die Mittel des ersten Strahls nun durch Anwendung der Erkenntnis zur Blüte bringen möchte.

Wenn man das bisher Gesagte nun auf den kabbalistischen Lebensbaum überträgt, so muss man sehen, dass es dort nicht sieben, sondern zehn Stufen hierarchisch-kosmischer Entwicklungsschritte, dargestellt in den zehn Sephiroth, gibt, die das Leben in seiner Gänze umschließen, das materielle ebenso wie das geistige. Natürlich ist auch der Lebensbaum nur eine Hilfestellung, ein Symbol, um göttliches Wirken bis hinunter in die dichteste Materie überhaupt begreif- und darstellbar zu machen. Die sieben Geister des Farbspektrums, also der Bewusstseinsebenen, die dem göttlichen Spektrum zugeordnet sind, haben nichts mit der Erkenntnisstufe und den Erkenntnisgraden dessen zu tun, was in der Kabbala beschrieben wird.

Alles Leben ist eins. So unterscheidet sich euer Leben in Wirklichkeit nicht von dem unseren und das unsere nicht von jenem des höchsten Prinzips. Es unterscheidet sich lediglich in der Art und Durchdringung der Erkenntnis und in dem, was man im menschlichen Verständnis als Entwicklung bezeichnet. Da aber alles Geschaffene ohne Anfang und Ende ist, kann man alles das, was sich “dazwischen” bewegt, in der Tat als das benennen, was im Sanskrit als “leela” bezeichnet wird, als “göttliches Spiel”, was natürlich zu Missverständnissen verleitet, wenn wir es unserem Sprachgebrauch gemäß anwenden. Denn für uns ist “Spiel” immer nur mit einer Art Zeitvertreib zu übersetzen. In Wirklichkeit aber handelt es sich bei einem “leela” um alles, was Gott bewegt zwischen Nichtanfang und Nichtende, und es stellt somit die Entfaltung des Göttlichen in seiner immerwährenden Ausdehnung ins Unendliche dar.

Wenn der neue Manu des jetzt anbrechenden Manvantara von sich sagt, er sei der Schöpfer, dann meint er, dass er derjenige ist, der die Idee, die das Prinzip aus sich heraus geboren hat, in die und in der Materie verdichten durfte. Denn so gesehen untersteht auch der verkörperte Manu dem Gesetz, das ihm diesen Auftrag gab. Der Manu verkörpert nicht selbst das Urprinzip, das die Idee hervorgebracht hat, wohl aber den Baumeister, wie die Freimaurer dieses Prinzip in Person nennen, der das Große Werk vollbringt.

Nur so ist das Göttliche überhaupt erst zu verstehen, da es in der menschlichen Form eines Manu sichtbar geworden ist und dem Menschen mithilfe des Bewusstseins, das ihm als Erkenntnis eingegeben ist, nun die Möglichkeit gibt, diese Form auch als Manifestation des Göttlichen zu erkennen. Dass sich darüber und darüber und darüber wieder noch Unendliches befindet, ist für niemanden mehr vorstellbar, und so ist alles jetzt Geschaffene nur darauf ausgerichtet, jenes Gesetz zu erfüllen, das der Manu für sein Manvantara zu verkünden und zu verankern hat. So kann der Manu von sich behaupten “Ich bin der All-Eine”, weil er dessen Widerspiegelung in der materiellen Welt ist.

Ein Manu als Widerspiegelung des Höchsten wird von denen, die zu ihm aufschauen, nie verlangen, ihn anzubeten, denn ein Gebet ist nur an das allerhöchste Prinzip selbst zu richten. Was der Manu aber bewirken kann, ist, dass ein Mensch in der Meditation und Nach-innen-Wendung das Gesetz, das er verkündet, in sich zu entdecken vermag und die Erkenntnis, die er daraus gewinnt, im Leben umzusetzen imstande ist. Man kann sich wohl mit dem Manu verbinden von Herz zu Herz und mit ihm sprechen wie mit einem Freund, weil er Wohnung hat in diesem Herzen. Und man kann ihn aufsuchen, zu seinen Füßen sitzen und seine Kraft in sich aufnehmen, aber das Denken und das, was als Gebet bezeichnet wird, hat dem Prinzip über ihm zu gelten. Zu einem Vorbild und Lehrer betet man nicht, aber man verbindet sich von Herz zu Herz mit ihm, um das, was er zu geben hat und als Lehre bringt, in sich zu verwirklichen. Und so muss der Tag kommen, wo jeder die eigene Heiligkeit in sich entdeckt und im Folgenden nicht mehr die Form des Manu oder irgendeines Heiligen aufsuchen muss, um dieser eigenen Heiligkeit noch ein Stück näher zu kommen. Kein Manu darf und wird auf diese Weise die Menschen an sich binden, sonst wäre er nicht der, der er von sich sagt, dass er sei. Der Manu kann der höchste Freund und Geliebte sein, aber es ist die Aufgabe des Menschen, jegliche Bindung zu überwinden. So muss auch eines Tages diese Bindung gelöst werden, so wie zu allen anderen, mit denen man sich ver-bunden hat, denn nur in der Freiheit der Bindungslosigkeit wird man die eigene Vorwärtsbewegung und den eigenen Aufstieg ermöglichen. Denn alles, was noch an Bindung besteht, hindert euch letztlich daran, wirklich voranzuschreiten. So werde auch ich euch als aktiver Lehrer wieder verlassen, wenn diese Schulungen zu Ende sind, und so werdet ihr auch eines Tages die Form des Manu verlassen, die ihr jetzt noch so sehr liebt, zugunsten des Erkennens dessen, der in euch (noch) schlummert und “erweckt” werden will. Wenn ihr jetzt sein und mein Bild verehrt, so tut ihr es in Form der Verehrung eines Talismans, was euch große Kräfte verleiht und der euch (noch) Helfer ist, aber eines Tages nicht mehr gebraucht wird. Wahre spirituelle Freiheit ist erst dann möglich, wenn euch nicht einmal mehr das kleinste Bild an eine Form bindet. Solange ihr des Bildes bedürft, seid ihr nicht wirklich frei. Dann gebt ihr dem inneren Bildner noch nicht Macht über euch.

Frei zu sein von allen Bindungen ist das Schwierigste, das der Mensch zu lernen hat. Aber nur dieses führt ihn zur absoluten Freiheit. Wenn ihr mich und mein Wirken verbindet mit der “Idee der Freiheit”, so ist es meine wirkliche Aufgabe, euch in diese Freiheit zu führen. Und so gesehen kann man ruhig das Bild in sich bewahren, dass es mein Tempel der Freiheit wäre, in dem ich wirke und die Flamme der Umwandlung und Transformation lenke. Dies trägt den Gehalt der Wahrheit in sich, wenngleich es kaum etwas von dem besagt, was tatsächlich meines Amtes ist.

Wir unterstehen wie ihr dem Gesetz des Manu, aber wir haben Freiheit in Form der Überwindung aller Bindungen erreicht. So ist es, gemäß der hierarchischen Struktur, unsere Aufgabe geworden, diejenigen, die noch gebunden sind, in diese Freiheit zu geleiten. Freiheit heißt, sich zwar dem Gesetz zu unterwerfen, weil nichts außerhalb des Gesetzes existieren kann, aber in gleicher Weise wie der Gesetzgeber zu handeln, nämlich das Prinzip auf der Ebene, auf der wir wirken, zu lehren, zu verankern und seine Widerspiegelung zu sein.

Und so sind naturgemäß alle Wesenheiten in ihrer jeweiligen Ebene immer auch eine Widerspiegelung des allerhöchsten Prinzips. Das ist gleichermaßen eine Erklärung des hierarchischen Systems wie des Prinzips der Strahlen, denn beide sind, so gesehen, identisch. Dort, wo die Menschen aufgrund gewisser Offenbarungen versuchen, dieses Prinzip zu verstehen, verdichten sie es allerdings schon wieder zu einem fundamentalistischen Lehrgebäude, das sie daran hindert, göttliches Wirken, das auch das Wirken der verschiedenen göttlichen Ebenen meint, zu verstehen. So kann man nicht grundsätzlich sagen, dass die Lehre, die diese Gruppierungen verbreiten, in sich gänzlich falsch ist, aber sie begrenzt und vermittelt letztlich nur einen sehr ungenügenden Eindruck dessen, was sich wirklich dahinter verbirgt. Dies drückt im Kern schon aus, dass es sich auch bei der “wahren Kirche” um etwas Verborgenes handelt.

Deshalb darf es dem wirklich Suchenden nicht genügen, sich auf der feinstofflichen Ebene bestimmte himmlische Tempelanlagen vorzustellen, sie sich ein-zu-bilden, in denen “das Wissen” und “das heilige Feuer” gehütet werden und die Schulungszentren auf der Traumebene der Mysterienschüler darstellen. Diese Schulungen empfängt dem Gesetz gemäß jeder in sich, und er muss hierfür nicht irgendwelche Tempel aufsuchen. Ein Tempel ist in Wirklichkeit Gottes Haus im Inneren eines jeden Herzens.

So gehören auch jene Gruppierungen nicht einmal in den Wirkungskreis jenes “geistigen Zentrums”, das ein Abbild des wirklichen Zentrums der Welt ist, und sie müssen, dem Gesetz entsprechend, eines Tages ebenso hinweggefegt werden wie die Sekten und “Kirchen auf Zeit”. Dazu aber später noch mehr.

Es liegt mir sehr daran, dass ihr euch mit der ursprünglichen Lehre, die das alte Einweihungswissen bewahrt hat, wieder vertraut macht, nämlich jenem der Kabbala und den daraus abgeleiteten Erfahrungen, wie sie die Lehre des Rosenkreuzertums und auch die Gralslegende für den westlichen Menschen verfügbar machen.

Wie ich schon sagte, ist es nicht falsch, sich ein Bild von den jenseitigen Welten und Reichen zu machen. Aber letztlich begrenzt dies derart, dass diese Menschen immer gezwungen bleiben, im Äußeren zu handeln, Flammenkräfte von außen zu lenken. Auf diese Weise kann von ihnen nicht wirklich gelernt werden, die innere Christusflamme zu entfachen, die in Wirklichkeit einzig und allein gelenkt werden soll.

Um diese Arbeit mit dem heiligen Feuer, der sogenannten “violetten Flamme”, von außen nach innen erfahrbar zu machen, indem ihr mental die Vorstellung einer Flamme zu entwickeln hattet, die reinigende und umwandelnde Kräfte besitzt und aus hohen Ebenen heruntergeleitet und gelenkt wird, habt ihr ein wichtiges alchemistisches Werkzeug benutzen dürfen. Denn alles, was ihr mental bewirken wollt, muss sich, dem Gesetz folgend, manifestieren, wenn es aus dem Bewusstsein KETHERS, der Krone, der ICH-BIN-Gegenwart heraus geschieht.

Aber es kann dies nur ein Anfang einer Erfahrung sein, die euch hineinführen muss in die Bereiche, wo ihr die innere Flamme zu lenken befähigt werdet. Und gleichzeitig mit dem inneren Feuer, das ihr entfacht und das beeigenschaftet ist mit der Qualität aller sieben Farbaspekte, die letztlich doch nur das eine, das Weiße Christuslicht darstellen, werdet auch ihr das Dharma, das wieder aufzurichten der Manu gekommen ist, in seiner letzten Konsequenz zu verwirklichen haben.

Dies, meine geliebten Kinder, ist die reine Lehre. Und so bin ich jener, der im Auftrag des Manu diese Idee der Freiheit in dem neuen Yuga (Zeitalter) zu verkünden und zu verankern hat. Dies ist mein Platz in der Hierarchie, und ich beginne bei jenen, die ich seit langem schon darauf vorbereitet hatte und die bisher immer wieder den Verlockungen der niederen astralen Ebenen erlegen waren. Und ich begebe mich dabei jeweils auf die Erkenntnisstufe jedes einzelnen Schülers.

Ihr habt nun die Möglichkeit, diese Freiheit, fußend auf der Lehre des Manus, die er euch gegeben hat, zu verwirklichen. So ist es an euch, diese Lehre anzunehmen, meine Hilfe anzunehmen und das, was ich euch aufzeige, in eurem Leben umzusetzen. Es wird euch später nie wieder diese Gnade und Möglichkeit zuteil. Nochmals, was ihr jetzt nicht begreift, weil ihr euch vielleicht wieder den Verlockungen des äußeren Lebens hingebt, wird euch so nie wieder dargeboten. Aber die Freiheit – oder die Idee zur Freiheit – ist jedem Menschen eingeboren. So, wie sie sich auch auf der irdischen Ebene eines Tages manifestieren muss, weil die Schöpfung auf Dauer keine Unvollkommenheit duldet, so werdet auch ihr eines Tages zu dieser Freiheit finden. Warum also jetzt noch Zeit durch Umwege vergeuden? Ich werde immer derjenige sein, der euch dann in diesem “Tempel”, in diesem inneren Gotteshaus, dessen Baumeister die Widerspiegelung des höchsten Prinzips darstellt, empfängt. Lasst nicht mehr zu, Umwege aus vermeintlicher Bequemlichkeit zu suchen, sondern geht den Weg weiter, der euch aufgezeigt wird.

Denn es ist so, wie ich euch schon sagte, dass die Welt euch braucht, und es ist auch so, dass eurem Lehrer sehr daran liegt, dass ihr den “Aufstieg in die nächste Klasse” erreicht. Und ich wäre wohl ein schlechter Lehrer, wenn es nicht mein Anliegen wäre, dass ihr das Klassenziel auch erreicht. Und so arbeiten der Manu und wir Hand in Hand, Herz in Herz, Geist in Geist.

Und nun wollen wir, zum besseren Verständnis göttlichen Wirkens, uns dem alten Wissen der Menschheit in seiner wahren Essenz nähern und behutsam den Kern der Einweihungslehre freilegen, wie sie uns im System der Kabbala dann im zweiten Teil begegnen wird. Zunächst aber wollen wir die Verbindungslinie west-östlicher esoterischer Tradition einmal näher betrachten, um ihre Analogien, aber auch ihre unterschiedlichen Erkenntnisstufen zu erfassen.

Der Gottesbegriff fußt auf der menschlichen Vorstellung, es handle sich dabei um eine Person, indes das Gesetz aber vom reinen Prinzip ausgeht und von der kosmischen Intelligenz spricht, die das reine, geistige Licht nur widerspiegelt, das dieses Gesetz (Dharma) verkündet. Diesem Licht liegt unser gesamtes Dasein und dessen Bedingungen zugrunde. Zugleich handelt es sich hierbei um den Archetyp des Menschen, den ADAM KADMON der Kabbala, mit dessen denkerischem Aspekt (manava) wir uns später noch eingehender beschäftigen werden.

“Dharma” bedeutet wörtlich Gleichgewicht oder Harmonie. Es handelt sich hierbei um die Widerspiegelung des unbeweglichen, des höchsten Prinzips in der gewordenen Welt (und wird als Sinnbild ausgedrückt im Symbol der “Swastika”, hierzu später noch mehr).

Alle alten Traditionen stellen bildnerisch das “Zentrum der Welt” dar. Bei den Griechen hieß es “Omphalos”, das bedeutet “Nabel”. Es bezeichnet aber auch jede Art von Mittelpunkt, wie sie zum Beispiel die Radnabe darstellt. Alle Abweichungen in den verschiedenen Sprachen, die dieses Wort zum Ausdruck bringen (Sanskrit: “Nabh”; germanisch: “nab” oder “nav”; im Keltisch-Gälischen: “nav” oder “naf”), beziehen sich selbst auf den Ursprung. Im Gälischen hat es auch noch die Bedeutung “Herr” und wird in diesem Sinne auch auf Gott angewendet und drückt somit die Idee des Zentralprinzips aus. Die Bedeutung von “Nabe” oder “Nabel” ist deshalb so wichtig, weil das Rad überall ein Symbol der Welt ist, das sich um einen festen Punkt dreht. Die “Swastika” ist eines der hierfür gebrauchten Symbole, das aber nicht die Umdrehung, das heißt die Manifestation darstellt, sondern das Zentrum selbst zum Ausdruck bringt. Somit ist die Swastika kein Bild der Welt, sondern jenes der Tätigkeit des Urprinzips in seiner Wirkung auf die Welt.

DIE WIDERSPIEGELUNG DES UNIVERSALEN GESETZGEBERS IST DER MANU

Der verkörperte Manu unseres Zeitalters ist laut Saint Germain der Inder Sri Satya Sai Baba, der in Puttaparti, Südindien lebte und wirkte. Sai Baba hat eine mehrere Millionen Menschen zählende, weltweite Anhängerschaft. Wie Friedrich Schiller schon feststellte, beliebt der Mensch “das Strahlende zu schwärzen und das Erhab’ne in den Staub zu zieh’n”. Das hierfür geeignetste Medium ist gegenwärtig das Internet, das wie ein rechtsfreier Raum erscheint, in dem man nach Lust und Laune Menschen verleumden und ihren Ruf schädigen darf. Dieses “Schicksal” teilt Sai Baba mit anderen herausragenden Zeitgenossen. Saint Germain erklärte, dass der Manu eine so starke Spiegelfunktion und Projektionswirkung ausübt, dass alle, die in diesen Spiegelbereich treten, mit ihren eigenen Schatten konfrontiert werden. Es ist leider allzu menschlich, dass man seine eigenen Schatten von sich weg auf diese riesige Projektionsfläche wirft. So gibt es kaum Untaten, die lichtvollen Wesen in Menschengestalt nicht nachgesagt werden.

Saint Germain äußerte sich auf unsere, die Gerüchte über Sai Baba betreffende Nachfrage: “… Ein Grundproblem zeigt sich hierbei darin, dass die Hinwendung und die Liebe zu jemand ‘Höherem’ so leicht zu erschüttern ist, weil man diesen natürlich immer nur von der eigenen Position her beurteilen kann, von der Position des Menschseins mit all den Unwägbarkeiten, die dazugehören. So wird Sai Baba einerseits in den Himmel gehoben, um ihn dann umso leichter auf dem Boden zerschmettern zu können, eben so wie Menschen gemeinhin miteinander Umgang pflegen. Hinzu kommt heute die Möglichkeit, über das Internet alles in der Welt verbreiten zu können, wonach einem der Sinn steht, und mit Vorliebe solchen Menschen Schaden zuzufügen, deren Anliegen es ist, die Menschheit zu heilen. Das heißt, dass das Göttliche, das man sich ja nur als ein übersteigertes Menschsein vorzustellen vermag, in den Schmutz gezogen werden muss, damit es den menschlichen Maßstäben entspricht. Es ist eine traurige Tatsache, dass Menschen, die von einem Weltlehrer nur Gutes erfahren haben, sich schon beim nichtigsten Anlass sofort von ihren eigenen menschlichen Eigenschaften täuschen lassen und diese nun, von sich weg, auf Sai Baba projizieren …” Und weiter: “… Solange es Menschen gibt, wird es solche Vorkommnisse geben, weil der Mensch leider niemals auf der Höhe seines Gefühls zu bleiben vermag, sondern immer wieder heruntersteigt in die Dunkelheit und hierzu seinen Sündenbock mit sich nimmt …” – “Ihr alle wärt heute nicht hier und nicht diesen Zweifeln ausgeliefert, wenn ihr nicht seinerzeit (im 18. Jahrhundert) eurem Lehrer (Saint Germain) mit ähnlichen Vorwürfen geschadet hättet. Es wiederholen sich die Dinge immer wieder und so lange, bis die eigenen Handlungen wirklich erlöst und geklärt sind …” Und abschließend: “Ich möchte ausdrücklich betonen, dass alle Handlungen, die Sai Baba bei Männern vornimmt, zum Zwecke der Heilung geschehen. Leider können sich die meisten Menschen auf dieser Ebene nur niederste sexuelle Beweggründe vorstellen.”*

Wer aber ist dieser Manu, von dem wir jetzt schon so viel hörten und dessen Verkörperung wir kennen und verehren?

Das höchste Prinzip, das, wie wir gehört haben, eine Widerspiegelung des reinen Lichtes ist und die kosmische Intelligenz darstellt, kann sich in einem geistigen, in der irdischen Welt bestehenden Zentrum manifestieren und wird dort die Aufgabe übernehmen, die unversehrte, geistige, ursprüngliche “Tradition des Weltwissens” unversehrt zu bewahren (arupa-rusheya), das sich über all die Jahrhunderte, ja Jahrtausende nur jenen mitteilte, die es aufnehmen konnten, den wahren Eingeweihten. Diese göttliche Erscheinung (Erscheinung meint hier, das Prinzip des Spiegels einnehmen und sich als solcher zu manifestieren), die den Manu repräsentiert, identifiziert sich, aufgrund der Erkenntnis, die er zur Ausübung seines Amtes erreicht haben muss, mit dem Prinzip, dessen menschlichen Ausdruck – CHRISTUS – es darstellt und vor dem seine eigene Individualität zurücktritt, wenn es sich in seiner ganzen Herrlichkeit zeigt. Dies geschieht nur im Verborgenen und ist nur von jenen Eingeweihten wahrnehmbar, die in der Lage sind, solch ein Mysterium zu begreifen.

Dies ist der wahre “Pontifex”, der die zweifache Macht, die priesterliche und die königliche, innehat. Und diese Eigenschaft kommt im Sinne des Wortes “Macht” nur dem Haupt der Hierarchie aller Eingeweihten zu. Und wenn ich das Wort “Ponti-Fex” (= Brückenbauer) gebrauche, so bezieht sich dies auf die Funktion des Mittlers zwischen dieser Welt und den höheren Welten. Deshalb ist der Regenbogen als Ausdruck der “himmlischen Brücke” in allen Traditionen das natürliche Symbol dieses Pontifikats. Bei den alten Hebräern ist er das “überhöhte Pfand” für Gottes Bund mit “seinem Volk”; in China gilt er als Zeichen der Vereinigung von Himmel und Erde; den Griechen repräsentierte diese himmlische Brücke Iris, die Götterbotin. Auch bei den Persern, den Arabern, in Zentralafrika und bei den alten germanischen Völkern stellt der Regenbogen die Brücke, die Verbindung zwischen der “sinnlichen” und der “übersinnlichen” Welt dar. Und zu allen Zeiten konnte der “regierende” Manu dieses Sinnbild, wie alles Geschaffene in der Welt der Erscheinungen, nach seinem Gutdünken erschaffen, verändern beziehungsweise beeinflussen. (Legendär sind die Regenbogen, die Sai Baba in Puttaparthi, seinem Wohnort, erschuf und die keinen vorangegangenen Regen benötigten. Ich hatte einmal die Freude, dort mehrere solcher hintereinander angeordneter Regenbögen zu sehen.)

Der Manu, in Indien mit dem Begriff “Chakravarti” oder “Poor-na-avatara” belegt, ist wörtlich “derjenige, der das Rad in Bewegung setzt”, das heißt derjenige, der in der Mitte aller Dinge ihre Bewegungen bewirkt, ohne selbst an ihnen teilzuhaben, oder, wie Aristoteles ihn nannte, der “unbewegte Beweger”.

Diese “Mitte”, um die es sich hier handelt, ist der feste Punkt, der in allen Überlieferungen der “Pol” genannt wird, um den sich die Kreisbewegung der Welt vollzieht. Bei Kelten und Hindus wird er in enger Verwandtschaft als “fliehendes Rad” in Form der “Swastika” dargestellt, und diese Kreisbewegung, die er sinn-bildlich darstellt, ist die Bewegung um den Mittelpunkt einer unbeweglichen Achse. Der feste Punkt in der Mitte ist aber das wesentliche Element, das dieses Symbol in Wirklichkeit meint, wie wir vorhin schon gesehen haben. (Den Punkt werden wir am Schluss unseres heutigen Weges in seiner ursprünglichen Bedeutung in der Manifestation des OM noch betrachten.)

Dieser “unbewegte Beweger” ist auch die Rolle, die der Manu in seiner Verkörperung als Pontifex innehat. Seine Funktion entspricht den Begriffen “Gleichgewicht” oder “Harmonie” und meint, wie wir schon eingangs sahen, den Sanskritbegriff des “Dharma”, das wiederherzustellen er gekommen ist. Allgemein versteht man hierunter also die “Widerspiegelung des Unbewegten”, des “höchsten Prinzips in der gewordenen, kreierten Welt”. Deshalb sind die Eigenschaften des wirklichen Pontifex Gerechtigkeit und Frieden, die in der “Welt des Menschen” (“manava loka”), also im Grobstofflichen, in Form von Gleichgewicht und Harmonie, dem wahren Dharma, wie wir gesehen haben, zum Ausdruck kommen.

Seit jeher streben die Menschen nach Ganzheit. Die 12 ist dabei das älteste Symbol für die Ganzheit, die als Ausdruck gilt für die nur in der Einweihung erfahrbare Ganzwerdung von Adam. Der Kosmos stellt hierfür das Vorbild mit seinen Tierkreiszeichen. Immer findet sich in der Einweihungstradition dieses Symbol wieder, und auch wir werden ihm später noch begegnen.

Auf gesellschaftlichem Gebiet träumen die Menschen den Traum von einem Weltreich, das alle Menschen umfasst. Lasst uns bei diesem Gedanken noch ein wenig verweilen. Als der “alte Adam” noch alleine war, hatte er mit den Engeln alle Ämter und Möglichkeiten allein (All-Eins) inne. Damals war das Kreuz noch das Symbol der unversehrten Ganzheit. In der Breite umfasste es alle menschlichen Möglichkeiten. In der Achse vertrat es den Menschen in dessen außer-menschlichen Möglichkeiten und bildete die Brücke ins Jenseits. Aber sobald es mehrere Menschen gab, entstanden schon die ersten gesellschaftlichen Fragen, was besagt, das Geheimnis in der “gesellschaftlichen Tugend” liegt darin, dass der Mensch die Erkenntnis erwarb, nicht allein zu sein – “… und er aß die Frucht vom Baum der Erkenntnis” –, er ging also in die Zweiheit, fühlte sich fortan getrennt vom Ursprung und verließ so den Zustand des Paradieses. Wie hätte Adam nach diesem “Sündenfall” das Urprinzip noch verstehen, ja, sich mit ihm identifizieren können?

Der von mir so gerne verwendete Begriff “Das Herz des Vaters” meint in Wahrheit die Sehnsucht des gefallenen Adam – des verlorenen Sohnes – nach seinem Urzustand, dem Haus des Vaters im Paradies, aus dem er einst “vertrieben” wurde und in das zurückzukehren sein einziges Ziel ist. Wir werden auch dies im Folgenden noch vertiefen.

Das kosmische Prinzip ist “Energie”. Bewusstsein wird erst durch Bewusstheit zum Bewusstsein und damit begreifbar. Gott kann seitdem nur noch als Bild oder Form, als Widerspiegelung gewisser Qualitäten, die man mit “göttlich” beschreibt, erfasst werden. Aber er ist und bleibt selbst nur das Prinzip. Ihr erinnert euch dessen, was ich euch vor einiger Zeit schon mitteilte und was Buddha lehrte:

Das höchste Wahre ist ohne Bild.Gäbe es aber gar kein Bild,so gäbe es keine Möglichkeit,wordurch es sich als das Wahremanifestieren könnte.Das höchste Prinzip ist ohne Worte.